Wie es einmal war von Livera (Wie Maka und Soul Partner wurden) ================================================================================ Kapitel 1: Wie es einmal war... ------------------------------- ~Maka~ Leise verstummten die Stimmen in dem großen Konzertsaal der Evans. Die Evans: sie waren eine der berühmtesten Musikerfamilien der Welt. Cro Evans: das Oberhaubt der Familie. Er war Dirigent, Geigen- und Klavierspieler. Er brachte seinen beiden Söhnen Wes und Soul Geige und Klavier spielen bei. (Was mit Frau Evans passiert ist, ist unklar) Und diese beiden würden heute Abend hier auftretten. Mama und Papa hatten mal wieder einen heftigen Streit. Ich unterdrückte meine Neugier, die unbedingt herausfinden wollte, worum es in dem Streit ging. Ich konnte es mir eigentlich denken: Papa jagte irgend einem jungen Frauenhintern hinterher und Mama hat es mitbekommen. Oma und Opa sind auf die Idee mit dem Konzert gekommen. Außer mir liebten alle in meiner Familie die Musik, die die Evans machten. So kam es, dass ich hier in einem immer dunkler werdenden Konzertsaal saß und mich bereits vor der Vorstellung schrecklich langweilte. Dann ging der Vorhang auf... ~Soul~ Dann ging der Vorhang auf. Wes, mein Bruder, ermahnte mich noch mal leise, ich solle ja nach den Noten spielen. Während ich auf die Notenblätter über den Klaviertasten schaute, nickte ich nur stumm. Seine Ermahnung war durchaus begründet. Ich spielte selten nach den Noten, die mein Vater auf und zwischen diese fünf Linien krizelte. Den Anfang spielte ich bei den Proben wie vorgegeben, aber dann fielen mir andere Ideen ein. Andere Kompositionen. Andere Töne. Andere Melodien. Düstere Melodien, die den Stimmen glichen, die Tag für Tag, Probe für Probe in mir schrien, dass ich endlich aufhören sollte. Aufhören mit dem Klavierspielen, um endlich mein eigenes Leben zu führen. Um nie mehr vor diesem lästigen Puplikum an meinem Klavier zu sitzen und den braven Papaschüler zu spielen. Niemehr spielen. Oder besser: Nur für mich. Oder besser: Für ein Mädchen... Ach was, Blödsinn. Solche Gedanken waren einfach nur uncool. Was dachten sich die vielen Leute nur dabei hierher zu kommen? Das Zeug, das Wes und ich spielten, ist echt langweilig. Würde ich in dieser Menschenmenge sitzen, hätte ich glaube keinen so aufgeregten Gesichtsausdruch. Eher eine müden, genervten oder gelangweilten. So wie der von diesem bloden Mädchen da. Total geistesabwesend saß sie da, mit einem Blick, desen Bedeutung jeder lesen konnte... ~Maka~ Liebe Gott, holl mich hier raus! Ein stummer Hilfeschrei meiner Gedanken. Ein Hilferuf, den wahrscheinlich nur Soul Evans hören konnte. Er sah mich mitleidig an. Nein, er starrte. Er starrte zu mir bis Cro Evans mit seinem Taktszock seinen Söhnen bedeutete, dass sie nun mit spielen beginnen sollte. Lieber Gott, holl mich hier raus! Als ich meinen Hilferuf noch einmal wiederholte, reagierte der junge Klavierspieler nicht. Eine angestrengte und hochkonzentrierte Miene lag in seinem Gesicht. Musste man sich beim Klavier spielen so sehr konzetrieren. Glaub ich nicht. Wes' Gesichtsausdruck war total anderst. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, während er... Wie nennt man das Ding, mit dem man Geige spielte? Ich nenne es einfach mal Stock. Wie gesagt: Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, während er mit diesem äh... Geigen..stock..dings... auf den Saiten des Instrumentes rumfuchtelte. Mal schneller mal langsamer. Es schien ihm sehr leicht zu fallen. Im Gegensatz zu Soul musste er sich anscheinend nicht so stark konzentrieren. Dabei war doch Geige spielen viel schwerer als Klavier, oder? Leidete er darunter? Leidete er unter der lieblichen Melodie, die von seinen Fingern auf den Tasten erzeugt wurde? ~Soul~ Ich hatte das Gefühl, dass sie es bemerkte. Dass es mir nicht gefiehl derartiges auf dem Klavier zu spielne. Dem blonden Mädchen, meine ich. Als Wes sein 15-sekündiges Solo hatte sah ich sie noch einmal an. Bei dem wenigen Licht im Saal und der Entfernung zwischen uns, konnte ich nicht viel von ihr erkennen, außer... außer ein mitleidiger Blick. Sie wusste es also... und ich tat ihr leid. Wieso? ~Maka~ Der Ärmste. Die Kompositionen seinen Vaters gefallen ihm wahrscheinlich nicht. Trafen bestimmt nicht seinen Musikstil. Waren vermutlich das Komplette Gegenteil von dem, was er gerne spielte. Seine Musik und die seines Vaters schienen buchstäblich aneinander vorbei zu klingen. Genau wie bei meinen Eltern. Ich sah nach rechts zu meiner Mutter. Mit einem Lächeln beobachtete sie den nicht mehr ganz so junge Dirigenten mit seinem Takstock. Sie hatte mir mal erzählt, dass sie heimlich für ihn schwärmete. Und Papa, links neben mir: Der hatte die Augen geschlossen und lauschte gespannt der Geigen-Klavier-Kombination. Wie kann man sowas mögen? ~Soul~ Wie kann man sowas mögen? Genau das selbe schien das blonde Mädchen gerade zu denken. Sie sah die beiden erwachsenen Leute neben ihr an. Wahrscheinlich ihre Eltern. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie etwas um den Hals trug. Ich erkannte es bei genauerem Hinsehen: eine Karte für die Aftershowparty. Cool, dann würde ich sie dort sehen. Noch etwas anderes viel mir auf. Nicht an ihr, sondern an mir: Es viel mir plötzlich ausgesprochen leicht. Klavierspielen, meine ich. Und zwar seit Wes' Solo. Seit den 15 Sekunden, in dennen ich sie näher betrachtete, viel es mir leichter, diese liebliche Melodie zu spielen. Lag das etwa an IHR?! Irgendwie beschrieb diese Melodie das Mädchen... Wieso beschäftigt sie mich so sehr. Ich kenn sie gar nicht und falls ich sie doch kennen lernen sollte, wird sich bestimmt herausstellen, dass sie überhaubt nicht mein Typ ist. Ende der Geschichte. ~Maka~ Der erste Teil des Stückes war vorbei. Cro und Wes Evans verbeugten sich. Nur Soul saß stumm vor seinem Klavier. Das Licht ging kurz an und dann wieder aus und er begang mit diesen wundervollen, magischen Händen, Töne auf dem Klavie zu spielen, die selbst mir gefielen. ~Soul~ Jetzt kam er. Mein großer Part. Ein Solo nur für mich. Mein Vater erwartete selbstverständlich, dass ich es perfekt hinkriege. Ich würde mindestens einen Monat Hausarrest kriegen, wenn ich nicht nach seinen Noten spiele. Wes war davon überzeugt, dass ich es versau und damit den ganzen Familienenruf zunichte mache. Er hielt es für wahnsinnig, mich ein Solo spielen zu lassen. Ich fing an. Erst leise, dann immer lauter, schneller und tiefer. Selbstverständlich waren es nicht die Noten auf dem Papier. Aber ich spielte auch keine düstere Melodie, wie bei den Proben dieses Stücks. Sie war lieblich, nicht ganz so wie die davor, aber lieblich. Und als mir diese lieblichen Töne in den Sinn kamen und ich sie auf den Tasten wiedergab... da sah ich SIE an... Warum??? ~Maka~ Er begann eine merkwürdige Melodie zu spielen. Lieblich war sie, nicht ganz so lieblich wie die davor, aber lieblich. Es schien mir, als ob er diese Töne aus dem Innersten seiner Seele fischte und sie nun spielte... und dabei sah er mich an. Nicht die Notenblätter, sondern mich. Nur mich. Ich saß in einem Winkel, in dem ich hinter den Vorhang neben der Bühne kucken konnte. Dort stand Wes. Mit offenem Mund. Neben ihm sein Vater mit einem genauso perplexem Gesichtsausdruck. Mir wurde klar: Soul spielte keineswegs nach den Noten, die man ihm gab. Er spielte eine ganz andere Melodie und für einen kurzen Moment kam es mir so vor, als ob wir beide , nur wir beide, er am Klavier und ich im Puplikum, ganz allein in einem leicht beleuchtetem Raum saßen. In diesem Raum spielte er diese Melodie. Nur für mich. Als er fertig war verließ er die Bühne. Ohne auch nur ein Wort. Ohne einen Blick. Ohne eine Verbeugung. Und das Puplikum liebte ihn. Laut tosender Beifall wurde ihm gewidmet. Aber wahrscheinlich hörte er das nicht. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, dass ich mich ebenfalls von meinem Sitz erhob und mir wünschte, er hätte noch ein wenig länger gespielt. Für mich. Soul trat bis zu Aftershowparty nicht ein einziges Mal nochmal auf. Erst als ich mit meinen Eltern zur Party ging, sahen wir ihn wieder. Er bildete zusammen mit Bruder und Vater einen nette kleinen Empfang. Und wieder sah er mich an. Diesmal nicht so flüchtig wie beim Konzert. Da konnte er nicht sonderlich lange von seinen Tasten wegsehen. Aber da er jetzt kein Klavier, auf dem er eine öde Melodie spielen sollte, hatte, sah er mich intensiev an und musterte mich genaustens. Mit peinlicher Röte im Gesicht lief ich so unauffällig wie möglich an ihm vorbei. ~Soul~ Da war sie wieder. Ich hatte mich nicht geirrt. Das blonde Mädchen und ihr Eltern hatten Karten für die Aftershowparty. Als ich sie sah, konnte ich einfach nicht anderst. Ich musste sie von oben bis unten betrachten. Schulterlanges, aschblondes Haar, dass sachte in einer kühlen Abendbrise wehte, die durch irgendein offenes Fenster in den Empfangssaal herein kam. Minzgrüne Augen, die trotz ihres jungen Alters schon viel Böses gesehen haben, wie mir schien. Zarte, schlanke Finger. Eine überagende Balance, wie man an den hohen Absätzen erkennen konnte. Als ich von ihren Füßen mit dem Blick wieder hoch zu ihrem wohlgeformten Gesicht wanderte, lag eine gewisse Röte darin, die mich unbewusst lächeln ließ. Sie wurde noch röter und senkte leicht den Kopf, um dies zu versteken. Sie sah einfach nur süß aus, wie sie mit knallroten Kopf an mir vorbei ging, wahrscheinlich in der Hoffnung, ich hätte es nicht bemerkt. ~Maka~ Als anscheinend alle Gäste da waren, bat Cro um Aufmerksamkeit. Er wollte eine kleine Rede halten: "Meine Damen und Herren. Danke, dass sie so zahlreich erschienen sind. Da ich nichts mehr zu sagen habe, als meinen Dank auszusprechen, ist das Buffet hiermit eröffnet." Und mit diesen Worten begann eine kleine Band am Rand einer Tanzfläche mit spielen an. Da ich Angst hatte, Soul am Buffet oder auf der Tanzfläche zu begegnen, ging ich ohne ein weiteres Wort an meine Familie auf den Balkon, kramte ein Buch aus meiner Umhängetasche und fing an zu lesen. ~Soul~ Nachdem mein Vater mit seiner eindeutig zu kurzen Rede das Buffet eröffnete und alle wild durcheinander gingen, um entweder bei dem Autogrammstand oder bei den Tischen mit Essen die ersten zu sein, verlor ich sie aus den Augen. Ich blieb noch eine Weile auf der aus fünf Hocker notdürftig zusammen gebauten Bühne stehen und suchte sie. Doch sie war nirgend wo. Einige Minuten stand ich noch dumm rum und ließ meinen Blick weiter durch die Menge schweifen. Fehlanzeige. Kein süßes, aschblondes Mädchen. Es half alles nichts. Ein wenig enttäuscht schnappte ich mir ein Sektglas mir alkoholfreiem Sekt und ging Richtung Balkon. Dort fand ich sie. Sie saß angeleht an einer Dekosteinsäule und laß einen dicken Welser. Als sie mich bemerkte, sah sie kurz auf, nur um ihre volle Aufmerksamkeit keinen Wimpernschlag später wieder ihrem Buch zu widmen. "Willst du nicht mit zu deinen Eltern gehen und vielleicht was Essen?", fragte ich zögerlich. Sie schüttelte den Kopf. "Ich hab´ keine Lust mit anhören zu müssen, wie sie sich ständig streiten. Außerdem ist mein Vater peinlich. Der schafft es immer wieder mich zu blamieren.", sagte sie ohne den Blick von ihrem Buch zu wenden. Es schien mir, als ob sie gar nicht richtig laß, sondern mich nur nicht ansehen wollte, weil ich sie die ganze Zeit angestarrt hatte. Ich bin so ein Idiot. Das war ihr bestimmt total peinlich. "MAKAAAAAAAAAAAA!!!", schrie plötzlich jemand aus der Menge, "MAKA, mein Schatz! WO BIST DU?!?" Die Stimme klang weinerlich und übertrieben besorgt. Das Mädchen klappte ihr Buch genervt zu, sprang auf und rief dem rothaarigen Mann, dem die Stimme gehörte, zu: "Verdammt Papa! Ich bin doch hier! Du musst hier nicht so rumbrüllen!!" Anscheinend war sie Maka. Maka... Maka! Maka! Maka! Aus irgendeinem Grund war ich überglücklig endlich ihren Namen zu wissen. Immernoch hatte ich keine Ahnung, warum sie für mich so begehrenswert war. Sie hatte kaum Brust. Mit den zwei Töpfen sah sie aus wie eine Fünfjährige. Und wenn sie mit ihrem dicken Welser zuschlug, wie gerade eben, als ihr Vater sie so schrecklich blamierte, könnte sie gefährlich werden. Auch wenn sie nicht so aussah. ~Maka~ Das wars. Das war das Ende der Ehe meiner Eltern. Nachdem ich Papa einen Maka-Chop verpasst habe und ihm sagte, dass ich ihn hasse, hatte Mama wütend gesagt, dass sie Papa nie wieder sehen wollte. (Warum auch immer. War mir recht). Ich bin raus gerannt und hab alle in dem Saal stehen lassen. Einschließlich Soul, den ich nicht einmal ansehen konnte, so peinlich war es mir, dass er mich beim Konzert und beim Empfang so merkwürdig ansah. Hatte ich was im Gesicht? Hoffentlich nicht! Falls doch hätte er mir das ruhig sagen können. Ich war auf dem Weg zum Ausgang, um in das Hotelzimmer zu gehen, dass wir uns gemietet haben, und um anschließend zurück nach Death City zu gehen, als eine leicht vertraute Stimme hinter mir meinen Namen rief. Ich war mir nicht sicher, wem sie gehörte, aber egal wem, der solle mich ja in Ruhe lassen. "Maka!" Ich hielt nicht an, drehte mich nicht um. "Maka!" Die Stimme kam näher. Um ehrlich zu sein, gefährlich nah. "Verdammt, jetzt bleib doch mal stehen." Schon legte sich eine mich stoppende Hand auf meine Schulter. Als ich mich umdrehte, sah ich in ein Paar wunderschöner blutroter Augen. Sie gehörten Soul. Warum war er mir nachgelaufen? ~Soul~ Ich bin ihr nachgelaufen, weil ihre Eltern etwas über sie gesagt hatten. Ihr Mutter, Kami, schrie ihren Vater, Spirit, an, er solle sich gefälligst nicht immer so viele Sorgen um seine Tocher zu machen. Sie meinte, die Shibusen habe ihr viele Wege gezeigt, sich auch ohne Waffe zu verteidigen. Weiter hab ich nicht zugehört. Die Stichwörter Shibusen und Waffe reichten mir. Ich hab mal etwas von dieser Shibusen gelesen. Dort soll der Shinigami Waffen und ihre Meister ausbilden. Offenbar war Maka eine Meisterin. Und meine Fahrkarte für den Zug in Richtung eine Welt, in der es keine rosaroten Noten gibt. In Richtung er neuen Welt. ~Maka~ "Was willst du? Lass mich in Ruhe!", keifte ich ihn an und versuchte mich von seiner Hand zu befreien. Er sah mich besorgt und auch ein wenig streng an. "Ist alles okay mit dir?", fragte er zögerlich. "Wieso soll mir mir nichts okay sein?" Meine Stimme klang schnippischer, als sie sein sollte. Doch ihn störte das nicht. Er versuchte seine Stimmer konstant ruhig zu halten. Was wollte er damit bezwecken? ~Soul~ "Deine Eltern streiten sich dadrin ziemlich heftig. Mein Eltern haben sich auch auf diese Art und Weise getrennt und ich war danach ziemlich niedergeschlagen. Du hingegen scheinst es nicht zu sein.", sprach ich in der Hoffnung, sie beruhigen zu können. "Ts! Ich hasse meinen Vater. Es ist besser, wenn er sich von Mama trennt. Dann kann sie endlich auf Weltreise gehen, wie sie es immer wollte. Und Papa kann bleiben wo der Pferfer wächst. Ich brauch ihn nicht. Ich komme sehr gut allein zurecht." Ich war erstaunt von ihrem hasserfüllten Ton, als sie Papa sagte. Hasste sie ihn so sehr? "Ich habe eine große Wohnung. Ich gehe zur Schule. Ich weiß, wie man kocht und putzt. Ich brauche niemanden, der mich unterstützt.", sagte sie noch. Diese Selbstverständlichkeit in ihrer Stimme war bemerkenswert. Doch sie war noch nicht fertig mit erzählen. "Was ist mit dir? Dir schein Klavier spielen ja keinen großen Spaß zu machen." Sie klang jetzt ruhiger und mir schien es, als könnte ich ihr alles anvertrauen. "Manchmal, wenn ich nach meinem eigenen Kopf spielen darf, macht es mir Spaß.", sagte ich. "Kannst du mir etwas nach deinem Kopf vorspielen?", fragte sie mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen. "Klar..." ~Maka~ Soul führte mich in einen recht abgelegennen Raum und erzählte mir, er käme oft hier her, um frei nach Laune zu spielen. Dann setzte er sich an das große, schwarze Klavier und begann ein Melodie aus den Tiefen seiner Seele zu spielen. Genau wie auf dem Konzert. Nur war diese Melodie keineswegs lieblich. Sie war derb, düster. Wie eine verzweifelte Stimme. Ich erschrack, als die ersten Töne von dem Instrument kammen. Mein erster Gedanke, war weg zu rennen. Mein zweiter verbot es mir, den ich realisierte noch bevor sich meine Beine selbstständig machen konnten, dass es ein Hilferuf war. Ich erkannte seinen, wie er beim Konzert meinen. Und plötzlich gefiel auch diese Melodie mir. ~Soul~ Sie erkannte ihn. Meinen Hilfeschrei. Sie erkannte meinen, wie ich auf dem Konzert ihren. Erst dachte ich, sie würde weg laufen, als ich anfing mit spielen. Ich dachte sie würde die Flucht ergreifen, so wie alle anderen Mädchen, die ich durch Auftritte kennen lernte und hier her führte. Doch sie blieb. Sie blieb bis ich fertig war. Und als ich dann fertig war, klatschte sie sogar. "Ich hab´s nicht ganz verstanden,", begann sie, "aber ich fand´s gut." Ich war überrascht über ihre Reaktion. Ich dachte, sie wäre ein ganz normales Mädchen, aber offenbar war sie das nicht. "Ich finde... diese Lied beschreibt mich am besten.", sprach ich. Sie lächelte ein zuckersüßes Lächeln. Nein, sie lächelte es nicht nur, sie schenkte es mir. Sie schenkte mir eines ihrer zauberhaftesten Lächeln und das damit verbundene Gefühl von Geborgenheit. Ein Gefühl, dass ich nicht einmal von meiner Familie bekam. "Ich weiß.", sagte sie, "Ich habe es gespürt." Ich fragte mich, ob ich so weit gehen und ihr mein Geheimniss anvertrauen sollte. Ich tat es einfach. "Maka... Es gibt etwas, dass ich dir gerne sagen möchte." Ich klang zögerlich. Eigentlich wollte ich mich in ein lässiges Licht stellen. Um nicht ganz wie einer dieser schüchternen Typen zu wirken (die ich ganz nebenbei total uncool finde), stellte ich mich vor sie und verwandelte meinen Arm in die Sensenform. Jetzt würde sie garantiert weglaufen. Doch sie tat es nicht. "Ich bin eine Waffe", sagte ich knapp. Mir schien, als ob sie das schon längst wusste. Begeisterung lag plötzlich in ihrem Blick. Wieso? ~Maka~ Er ist eine Waffe! Eine Sense! Genau das, was ich brauche. Ich konnte ihn hier raus holen. Dann müsste er nie wieder diese grässliche Zeug für seinen Vater spielen. Dann könnte er nur noch für mich diese Wunderbaren Töne aus seinen Fingern zaubern! Und außerdem hätte ich dann endlich meine Waffe. Dann könnte ich allen beweisen, dass ich mehr kann, als nur lernen und lesen (was bei mir so gut wie das selbe war). Ich musste unweigerlich grinsen. "Sag mal,", ich würde ihn überreden, mit mir zu kommen, "willst du vielleicht mein Partner werden?" ~Soul~ Ihr Partner? Was genau heißt das? "Ich gehe an eine Schule, die Waffen und ihre Meister ausbildet. Ich bin Sensenmeisterin und wie es der Zufall will, suche ich noch eine geeignete Waffe. Wie wärs?" Das Angebot kam ziemlich plötzlich. Sie hielt mir ihre Hand hin. Also, wenn ich recht darüber nachdenke: Wenn ich mit ihr gehe, müsste ich nie wieder nach den grässlichen Noten meines Vaters spielen. Das konnte Wes ja ganz gut. Und sie sagte, sie lebt allein. Sie kann kochen, putzen und, nach Aussage ihrer Mutter, auch kämpfen. "Okay!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)