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Patchworkfamily

Oder "Wenn Mihawk und Shanks eine Familie haben"
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, Leute.
Endlich ist es soweit. Ich hab's endlich geschafft ein neues Kapitel zu "Patchworkfamily" zu schreiben und hoch zu laden. Zuerst einmal will ich mich bei euch allen entschuldigen, weil es so lange gedauert hat. Aber, ich hatte bei dieser Fanfic eine totale Schreibblockade und wusste eine ganze Weile nicht, wie es weiter gehen sollte. Aber, jetzt bin ich wieder drin und werde versuchen die verlorene Zeit auf zu holen.
Leider hat es für den Anfang nur für ein Kapitel gereicht. Ich hoffe ihr freut euch trotzdem.
Also, viel Spaß beim Lesen. :-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute^^
Hier ist das neue Kapitel von "Patchworkfamily"
Eigentlich hatte ich ja versprochen, es so schnell es geht hoch zu laden. Aber leider ging es nicht schneller.
Tut mir wirklich leid. >.<'
Ich wünsche euch trotzdem viel spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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Der Vorschlag

„Zusammenziehen?“, Mihawk schaute von seinem Buch auf, in die dunkeln Augen seines rothaarigen Freundes, der ihn begeistert anschaute. Shanks nickte: „Na klar. Immerhin sind wir doch schon ein Jahr zusammen. Da wird es doch langsam mal an der Zeit, dass wir uns eine gemeinsame Wohnung suchen, oder?“ Mit ausdruckslosem Gesicht musterte der schwarzhaarige Mann seinen Partner: „Und was ist mit unseren Kindern?“ Shanks legte seine Hände an die Hände seines Freundes und grinste ihn breit an: „Was soll mit ihnen sein? Wir nehmen sie mit. Das ist doch alles kein Problem. Meine Jungs freuen sich schon total darauf. Immerhin mögen sie dich. Gut, Luffy und Ace sind etwas wild, aber Law werden wir gar nicht merken.“ Mihawk ließ seine Arme sinken, den Blick unaufhörlich auf seinen Gegenüber gerichtet: „Du erwartest jetzt, dass ich dazu etwas sage, oder?“ Verwirrt schaute Shanks Mihawk an: „Na klar verlange ich, das du dazu etwas sagst. Findest du die Idee etwa nicht gut?“ Der schwarzhaarige legte das Buch zur Seite und trank einen Schluck aus seiner Tasse. „Ich weiß nicht, ob Perona und Zorro von dieser Idee begeistert sein werden.“, gab er offen zu, „Sie mögen dich, das sieht man ja. Immerhin freuen sich die beiden, wenn ich mit ihnen hierher komme. Aber, ob sie auf Dauer auch mit deinen Jungs zurechtkommen ist eine andere Sache.“ Shanks nahm seine Hände von denen seines Freundes und stützte sein Kinn auf einer Hand ab. Er lächelte verschmitzt: „Sag bloß, du hast Angst, dass wir das nicht in den Griff kriegen.“ „Angst habe ich nicht.“, erwiderte Mihawk unbeeindruckt, „Ich will nur nicht, dass meine Kinder sich unwohl fühlen.“ „Verständlich.“, der rothaarige Mann stand auf und blieb im Türrahmen stehen.

Mihawk schaute ihm hinterher: „Wo willst du hin?“ Shanks grinste: „Deine Kinder fragen.“ Dann war er verschwunden. Sofort stand Mihawk auf und folgte seinem Freund, der in der Wohnzimmertür stehen blieb. Neben ihm blieb er ebenfalls stehen und beide schauten die fünf Kinder an. Law, der im Sessel saß und ruhig ein Buch las. Luffy und Zorro, die sich eine Trickfilmserie im Fernsehen anschauten. Ace, der neben seinem kleinen Bruder saß und schließ. Und zum Schluss Perona, die auf dem Fußboden saß und mit ihren Puppen spielte. „Siehst du?“, Shanks lächelte, „Sie verstehen sich doch ganz gut.“ Perona schaute auf, lächelte und eilte auf die beiden Männer zu. „Papa, wir gehen doch noch nicht, oder?“, mit großen Augen schaute sie ihren Vater an, der ihren Blick erwiderte. Er lächelte, ging in die Hocke und streichelte dem Mädchen über ihre rosa Haare: „Nein, mein Schatz. Wir bleiben noch eine Weile hier.“ Ein erleichterter Seufzer entwich ihrer Kehle. Shanks kicherte und beugte sich zu Perona herunter: „Sag mal Perona. Was hältst du von dem Vorschlag, wenn wir alle zusammenziehen und als große Familie zusammenleben?“ Sofort waren die Blicke aller Kinder auf den rothaarigen Mann gerichtet. Sogar Ace war auf einmal aufgewacht und schaute seinen Vater mit großen Augen an. „Wirklich?“, Perona strahlte, „Als Familie?“ Shanks nickte: „Ja, wir sieben zusammen.“ Sein Blick wanderte zu Zorro: „Was sagst du denn dazu, Zorro? Willst du auch mit uns zusammen leben?“ Seine Augen wurden größer, sein Körper spannte sich an. Dann beugte er sich nach vorn: „Ja! Ja, es wäre toll, wenn wir alle zusammen leben würden, Shanks!“ Ein Lächeln umspielte die Lippen des rothaarigen schaute er seinen Partner an: „Siehst du? Deine Kinder würden sich auf freuen, Mihawk.“ Mihawks Blick glitt von seiner Tochter zu seinem Sohn und wieder zurück. Zorro schwang sich vom Sofa und wie auf Kommando schlangen beide Kinder ihre Arme um den schwarzhaarigen Mann und schauten ihn bittend an: „Bitte, Papa. Sag ja. Wir wollen so gerne mit Shanks und den anderen zusammen leben. Bitte.“ Perona setzte ihren berühmten Hundeblick ein und zog einen Schmollmund. Mihawk seufzte und legte seine Hände auf die Köpfe seiner Kinder: „Ja, in Ordnung.“ Ein jubelnder Laut kam von den Kindern und sie drückten ihn ganz fest. Shanks lächelte zufrieden und schaute dann zu seinen Söhnen. Luffy grinste breit, während Ace nur ein Lächeln auf den Lippen hatte. Law zeigte jedoch keine Regung. Für Shanks war das in Ordnung. Er wusste, dass sein ältester Sohn selten Gefühle zeigte.

Shanks half Perona die Jacke anzuziehen und machte ihr den Reißverschluss zu. Sie umarmte ihn: „Bis bald, Shanks.“ Shanks grinste: „Mach’s gut, meine Kleine. Und sei immer schön brav.“ Sie schaute ihn an und nickte lächelnd. Zorro wuschelte der rothaarige zum Abschied noch einmal durch die Haare: „Und du machst ebenfalls keine Dummheiten, ja?“ Zorro grinste: „Ja klar.“ Die beiden Männer gaben sich zum Abschied noch einen flüchtigen Kuss, den Shanks begonnen hatte. Seinem Partner war es immer etwas peinlich, seinen Freund vor den Kindern zu küssen. Perona war von dem Kuss total begeistert, während die Jungs eher etwas abgeneigt waren.

Mihawk verließ mit seinen beiden Kindern die Wohnung. Shanks, Luffy und Ace standen an der Wohnungstür und winkten ihnen. Nachdem sie aus dem Blickfeld der drei verschwunden waren, gingen sie in die Wohnung zurück. „Komm, Ace. Wenn wir uns beeilen, sehen wir sie noch einmal.“, sprach Luffy begeistert und rannte in die Küche, gefolgt von seinem großen Bruder. Lächelnd schüttelte der rothaarige Mann seinen Kopf und ging ins Wohnzimmer zurück, in dem Law immer noch saß und in seinem Buch las. „Du bist von der Idee nicht sonderlich begeistert, oder?“, Shanks steckte seine Hände in die Hosentaschen. Law schaute auf: „Ich bin nicht dagegen. Es ist nur, weil wir dann auf einmal so viele Leute sind, die dann zusammen leben.“ Seufzend ließ Shanks sich auf der Armlehne des Sessels nieder und legte seine Hand auf den Kopf des schwarzhaarigen Jungen, der ihn immer noch ausdruckslos musterte: „Ich weiß, dass du so viele Menschen auf einmal nicht magst. Ich weiß auch, dass die anderen manchmal ziemlich laut sind und dass du lieber eine ruhige Umgebung hast. Aber, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich kümmere mich darum, das dir die ganze Sache nicht zu Kopf steigt, ok?“ Law schaute seinen Vater an und nickte dann leicht: „Ja, ok. Papa.“

Mihawk und Law

Mihawk blätterte durch die Anzeigen verschiedener Wohnungen. „Hier, was hältst du von der hier?“, Shanks tippte mit seinem Zeigefinger auf einer Anzeige, „Eine Eigentumswohnung, mit tausendfünfhundert Quadratmetern. Mit Küche, Bad, Wohnzimmer, Schlafzimmer und vier Kinderzimmern. Das ist doch perfekt.“ Mihawk schaute den Preis an, dann seinen Freund: „Diese Wohnung kostet zweihundertfünfzigtausend Berry. Das dauert ewig, ehe wir die abbezahlt haben.“ „Das mag sein.“, Shanks zuckte mit den Achseln, „Aber dann haben wir etwas eigenes.“ „Und was ist, wenn wir uns irgendwann einmal trennen?“, der schwarzhaarige Mann schaute seinen Freund an, der seinen Blick mit großen Augen erwiderte. „Glaubst du etwa daran?“, Shanks war von dieser Frage überrascht und gleichzeitig etwas enttäuscht. Dass sein Freund diesen Gedanken überhaupt hatte, ließ seine Mundwinkel nach unten fallen: „Glaubst du etwa daran, Schatz?“ Mit großen Augen und traurigem Gesicht schaute er seinen Freund an. Mihawk seufzte: „Nein, daran glaube ich nicht, Shanks. Es war nur ein Gedanke.“ Sofort grinste der Rothaarige wieder und lehnte sich näher zu seinem Partner hin: „Also? Was sagst du zu dieser Wohnung?“ Die gelblichen Augen des Älteren schweiften wieder zu der Zeitung: „Wir können sie uns zumindest mal ansehen.“ Eine Hand klopfte dem schwarzhaarigen auf die Schulter. Shanks grinste: „Wunderbar. Dann rufe ich gleich mal an und frage, wann wir uns die Wohnung ansehen können.“ Sofort riss er die Zeitung an sich und verschwand im Flur, wo sich das Telefon befand. Mihawk seufzte und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Er fand die Idee mit der gemeinsamen Wohnung nicht schlecht, es gab da nur eine Sache, die ihm Kopfzerbrechen machte. Law. Er mochte den Jungen, das stand außer Frage. Aber, obwohl der Junge genauso ruhig war, wie er selbst, wusste der schwarzhaarige Mann nie, wie er mit ihm umgehen sollte. Law war nicht sehr gesprächig, aber Mihawk gab zu, dass er das auch nicht wirklich war. Und Law las auch viel lieber ein Buch, als mit den anderen herumzutollen. Im Großen und Ganzen war er dem schwarzhaarigen Mann eigentlich ziemlich ähnlich. Aber, genau da lag das Problem. Mihawk war es nun einmal gewohnt, Menschen in seiner Umgebung zu haben, die lauter und energiegeladener waren, als er selbst. Deshalb wusste er auch nicht so recht, wie er mit Menschen seines Verhaltensmusters umgehen sollte.

Der Rothaarige betrat die Küche und sein Freund schaute ihn an: „Und?“ Shanks grinste: „Heute um 13:00 Uhr.“ Mihawk zog eine Augenbraue hoch: „Aber, das ist schon in anderthalb Stunden.“ Shanks nickte: „Ich weiß.“ Er kratzte sich am Hinterkopf: „Hör mal. Du musst dir die Wohnung nachher alleine anschauen. Ben hat grade angerufen und gesagt dass Lou sich krank gemeldet hat. Nun soll ich seine Schicht übernehmen. Aber, das wird doch kein Problem sein, oder?“ Mihawk schüttelte den Kopf: „Nein, ich schaffe das schon. Immerhin kommen die Kinder doch erst um drei. Da habe ich doch genug Zeit um mir in aller Ruhe die Wohnung anzusehen.“ Breit grinsend kam der rothaarige Mann auf seinem Freund zu und drückte ihn einen Kuss auf die Wange: „Ich wusste doch, dass ich mich auf dich verlassen kann. Ich bin gegen halb elf wieder. Bis später.“ „Ja, bis später.“, verabschiedete Mihawk seinen Freund und schon war dieser auch schon verschwunden und er hörte nur noch, wie die Wohnungstür zuging. Nun war Mihawk allein in Shanks Wohnung. Seufzend fuhr er sich durch seine schwarzen Haare, ließ seinen Kopf in den Nacken gleiten. Seinen Blick richtete er an die Decke. Um drei würden die Kinder herkommen. Eigentlich hatten sie heute nur sechs Stunden, aber nach dem Unterricht hatte die meisten noch ihre AGs. Zorro hatte seine Kendo – AG, Perona ihre Kreativ – AG und Luffy und Ace ihre Koch – AG. Nur Law würde halb zwei zu Hause sein. Aber, er würde keine Dummheiten machen. Wahrscheinlich würde Law sich in sein Zimmer verkriechen und ein Buch lesen. Zumindest müssten sie so nicht die ganze Zeit miteinander verbringen.

Plötzlich klingelte das Telefon. Mihawk schaute zum Flur. Erneut klingelte es. Innerlich seufzte er genervt auf, stand auf und ging in den Flur. Dann nahm er das Telefon in die Hand und drückte auf die grüne Taste. „Hallo?“ „Herr Akagami?“, fragte eine Frau an der anderen Leitung. Mihawk erkannte die Stimme. Es war die Sekretärin von der Schule, auf der seine Kinder und die Kinder von Shanks gingen. „Nein, hier ist Mihawk Dulacre.“, erklärte der schwarzhaarige Mann monoton. „Oh, Herr Dulacre.“, die Frau klang überrascht, „Ist Herr Akagami zu Hause?“ „Nein, er ist arbeiten.“, erklärte er und lehnte sich gegen die Wand, „Gibt es Probleme?“

„Nun ja. Law geht es nicht gut. Ich wollte anrufen und fragen, ob Sie ihn abholen können?“

Mihawk schwieg. Law ging es nicht gut. Ausgerechnet dann, wenn Shanks arbeiten musste. Aber, er konnte den Jungen auch nicht einfach in der Schule sitzen lassen. „Ich hole ihn ab.“, sprach Mihawk monoton, „In fünfzehn Minuten bin ich da.“ „Ja, in Ordnung.“, sagte die Frau, „Auf Wiedersehen.“

„Ja, tschüss.“, dann legte er das Telefon auf die Station zurück. Er nahm seine Jacke, zog sich an und schloss dann die Wohnungstür. Mit schnellen Schritten ging er die Treppen hinunter. Er selbst wusste nicht so genau, warum er sich so beeilte. Es ging doch nur um Law. Ja, Law … Vielleicht machte er sich einfach Sorgen um ihn. Er mochte Shanks Kinder. Jeden von seinen Jungs. Ace, Luffy und auch Law. Unten angekommen stieg Mihawk in seinen Wagen und fuhr los.

Mihawk stieg aus seinem Auto und schloss ab. Dann betrat er die Schule. Es war gerade Pause und die Kinder spielten auf dem Schulhof. „Mihawk!“, eine Stimme brachte den schwarzhaarigen Mann dazu stehen zu bleiben und sich um zu sehen. Dann entdeckte er Luffy, der mit einen breiten Grinsen auf ihn zugerannt kam und vor ihm stehen blieb. Er grinste breit: „Was machst du hier, Mihawk?“ Der Mann lächelte und legte seine Hand auf den Strohhut, den der Junge auf seinem Kopf trug: „Ich bin hier, weil ich Law abholen will. Ihm geht es nicht gut.“ Das Grinsen verschwand und der kleine Schwarzhaarige schaute ihn mit großen Augen an: „Aber, warum holt Papa ihn nicht ab?“ „Weil er arbeiten muss.“, antwortete Mihwak knapp und ließ seine Hand vom Kopf den Jungen gleiten.

„Aber, hat Papa heute nicht frei?“

„Schon, aber es ist jemand krank geworden und dein Papa musste kurzfristig eispringen.“, erklärte er. Luffy legte den Kopf schief: „So und wer ist dann zu Hause, wenn wir kommen?“ „Ich wäre doch sowie so bei euch zu Hause gewesen.“, erklärte der Ältere und schaute den Jungen mit seinen gelblichen Augen an. Luffy grinste: „Stimmt.“ Mihawk schaute sich um: „Sag mal, wo ist denn dein Bruder und meine Kinder?“ „Ace ist bei einer Klassensprecherversammlung. Zorro ist glaube ich, wieder bei Mathe eingeschlafen und sitzt wahrscheinlich noch im Klassenraum und Perona ist mit ihren Freundinnen irgendwo.“, erklärte der kleine schwarzhaarige Junge. Mihwak nickte leicht: „Verstehe.“ Die Tatsache, dass Zorro wieder im Unterricht eingeschlafen war, überraschte Mihawk nicht mehr. Allerdings konnte er auch nichts dagegen tun. Er hatte schon alles probiert. Hatte ihn früher ins Bett geschickt, Medikamente vom Arzt eingesetzt. Aber, es half alles nichts. Zorro schlief immer wieder im Unterricht ein. Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt und die Lehrer weckten den grünhaarigen Jungen dann immer wieder auf.

Die Schulglocke klingelte und die Kinder schlenderten langsam in das Gebäude zurück. „Ich muss jetzt wieder zum Unterricht. Bis später, Mihawk.“ Dann rannte der Junge los, winkt dem schwarzhaarigen Mann noch grinsend zu. Mihawk erwiderte diese Geste, bis Luffy verschwunden war. Er ging durch einen anderen Eingang ins Schulgebäude. Dadurch war er schneller beim Sekretariat. Er ging die Treppe hoch und lief durch den Flur. Vor einer Tür blieb er schließlich stehen. Höflich, so wie der schwarzhaarige Mann nun einmal war, klopfte er. „Herein.“, kam es von der anderen Seite. Mihawk öffnete die Tür, trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Langsam trat er an den Schreibtisch. Eine junge Frau mit fuchsblondem Haar und grünen Augen. Sie lächelte freundlich: „Guten Tag, Herr Dulacre.“

„Hallo.“

„Law ist im Büro des Schulleiters.“, erklärte sie, „Soll ich ihm Bescheid sagen?“ Mihawk nickte: „Ja, bitte.“ Sofort stand die junge Frau auf und ging ins Nebenzimmer. „Law? Herr Dulacre ist hier, um dich abzuholen.“, hörte der schwarzhaarige Mann sie sagen und ein paar Augenblicke später kam sie in den Raum zurück, gefolgt von Law. Ihm schien es wirklich nicht gut zu gehen. Law hatte von Natur aus dunklere Haut, die heute aber ziemlich hell schien. Vor ihm blieb der zehnjährige stehen und schaute ihn mit seinen grauen Augen an. „Können wir los?“, Mihawk schaute ihn geduldig an. Law nickte nur stumm. Beide gingen zur Tür. Mihawks Blick wanderte noch einmal zu der Sekretärin, die beide freundlich anlächelte: „Auf Wiedersehen. Gute Besserung, Law.“ Der Junge schaute sie an: „Danke.“ Dann trat er aus dem Zimmer. „Auf Wiedersehen.“, verabschiedete Mihwak sich und schloss die Tür. Mit Law neben sich, ging er den Flur entlang. „Warum holt Papa mich nicht ab?“, fragte Law leise. „Es hat vorhin jemand von seiner Arbeit angerufen. Jemand ist krank geworden und er musste kurzfristig einspringen.“, gab der schwarzhaarige Mann zur Antwort, „Schlimm, dass ich dich abhole?“ Sein Blick richtete sich auf Law, der nur den Kopf schüttelte: „Nein, ist es nicht. Ich hatte nur nicht gedacht, dass du mich abholst.“

„Was denkst du denn über mich?“

Law zuckte leicht mit den Schultern: „Ich weiß nicht. Vielleicht, dass du mich nicht magst.“ Mihawk hob eine Augenbraue. Das hatte er nicht erwartet. So dachte der Junge von ihm? Dass er ihn nicht mochte? Mihawk seufzte und legte seine Hand auf den Kopf des Jungen: „Das ist völliger Unsinn. Ich mag dich, Law.“ Diese Worte waren wahr. Der Junge schaute zu dem Mann hoch, schwieg jedoch. Sie gingen die Treppen hinunter, verließen das Schulgebäude und das Schulgelände. Mihwak öffnete sein Auto und Law setzte sich auf den Beifahrersitz, seinen Rucksack auf seinem Schoß liegend. Auf der Fahrerseite stieg der schwarzhaarige Mann ein und fuhr los. Er schaute auf seine Uhr. Um zwölf. Noch eine Stunde. Dann hatte er den Termin für die Wohnungsbesichtigung. Er ließ seinen Blick wieder zur Straße schweifen und überlegte, was er mit Law machen sollte. Sollte er ihn einfach allein zu Hause lassen? Oder sollte er ihn mitnehmen? Er war sich unschlüssig. „Ich habe nachher einen Termin für eine Wohnungsbesichtigung.“, sprach er, „Du kannst zu Hause bleiben, wenn du willst.“ Law hielt seinen Blick auf die Straße gerichtet: „Ich würde lieber mitgehen.“ „Ganz wie du willst.“

Dann entstand schweigen. Bis sie zu Hause waren. Mihawk parkte vor dem Wohnblock und beide stiegen aus dem Auto. Sie betraten das Treppenhaus und Law stieg die Treppen hoch, gefolgt von dem Freund seines Vaters. Vor der Wohnungstür blieben sie stehen. Mihawk kramte in seiner Hosentasche herum, als er hörte, wie die Tür aufgeschlossen wurde. Er schaute Law an, der die Tür öffnete und seinen Schlüssel wieder aus dem Schlüsselloch zog. Law betrat als erstes die Wohnung, Mihawk folgte ihm und schloss die Tür hinter sich. Law stellte seinen Rucksack an die Seite. Mihawk beobachtete ihn, legte schließlich eine Hand auf seine Schulter und drehte den schwarzhaarigen Jungen zu sich um. Emotionslos schaute er zu dem Älteren. Sofort legte der schwarzhaarige Mann seine Hand auf die Stirn des Jungen. „Du hast erhöhte Temperatur.“, sprach er, „Bist du sicher, dass du mitgehen willst? Du kannst auch allein hierbleiben.“ Die grauen Augen seines Gegenübers musterten ihn und er schüttelte leicht den Kopf: „Nein, ich will nicht allein hierbleiben.“ Stimmt, Law mochte es nicht, wenn er allein war.

Shanks hatte es Mihawk erzählt, als er die Jungs kennengelernt hatte. Dem älteren war sofort aufgefallen, dass der Älteste von den Jungs anders war. Er war nicht aufbrausend wie seine Brüder. Anstatt herumzutollen, saß er lieber still in einer Ecke und las ein Buch. Mihawk erinnerte sich daran, als er das erste Mal mit Law allein war. Mihwak war nur mal einen Augenblick aus der Wohnung gegangen, weil jemand unten geklingelt hatte und als er wieder zurück kam, saß Law in einer Ecke des Wohnzimmers. Dieses Bild hatte sich tief in das Gedächtnis des schwarzhaarigen Mannes eingebrannt. Law, der in dieser Ecke saß, die Beine an den Körper gezogen, die Arme um die Knie geschlungen und leise wimmernd. Mihawk wusste damals einfach nicht, was mit ihm los war. Dann erinnerte er sich an Shanks Worte, ging vor dem Jungen in die Hocke und entschuldigte er sich dafür. Dann war wieder alles gut und Law hatte sich wieder beruhigt.

„Du willst nicht alleine sein, oder?“, die gelblichen Augen trafen auf die grauen. Law schüttelte leicht den Kopf: „Nein, ich mag die Einsamkeit nicht.“ Mihawk nickte: „Ok, dann kommst du mit.“ Damit glitt seine Hand von der Stirn des Jungen und dieser ging in sein Zimmer. Noch einen Augenblick schaute er dem Jungen hinterher, dann zog er sich Jacke und Schuhe aus. Er ging ins Wohnzimmer, ließ sich auf das Sofa fallen und schaltete den Fernseher ein. Gerade liefen die Nachrichten. Mihawk hörte Schritte und ein paar Sekunden später schlenderte Law durch das Wohnzimmer, mit einem Buch in der Hand und setzte sich in den Sessel. Der schwarzhaarige Junge zog die Beine an seinen Körper und blätterte in seinem Buch herum, bis er schließlich die Stelle gefunden hatte, bei der er aufgehört hatte. Ein paar Augenblicke sagte keiner etwas, bis die grauen Augen über den Rand des Buches schauten: „Wann müssen wir denn los?“ Mihawk schaute auf seine Uhr. 12:15 Uhr. Eine halbe Stunde noch, dann müssten sie los. „Dreivierteleins müssen wir los?“, antwortete Mihawk monoton und richtete seinen Blick auf den Sohn seines Freundes. Dieser nickte nur und senkte seinen Blick wieder auf sein Buch: „Ok.“ Dann richtete der Ältere seinen Blick wieder auf den Fernseher. Gerade erzählte eine Frau etwas über das kommende Wetter. Eigentlich gar nicht so interessant, da er bereits aus dem Radio vom kommenden Wetter gehört hatte und die Frau im Fernsehen ihm nichts Neues erzählte.
 

Geistig völlig abwesend, hatte Mihawk seinen Blick immer noch auf die bunten Bilder gerichtet, die im Fernsehen liefen. Durch ein leichtes zupfen an seinem Ärmel wurde er wieder in die Realität zurückgeholt. Überrascht schaute er Law an, der vor ihm stand und bereits seine Jacke angezogen hatte. „Es ist dreivierteleins.“, erklärte der Junge leise. Mihawks Blick richtete sich auf seine Armbanduhr. 12:45 Uhr. Sofort schaltete er den Bildschirm aus und stand auf: „Danke.“ Er ging in den Flur, Law folgte ihm, beobachtete wie der Ältere sich Schuhe und Jacke anzog. Mihawk schaute noch einmal auf die Seite der Wohnungsanzeigen, um sich die Adresse einzuprägen. Das war für ihn kein Problem. Er hatte ein wirklich gutes Gedächtnis. Dann steckte er seinen Schlüssel ein und öffnete die Tür. Law ging als erstes aus der Wohnung, Mihawk als letztes und schloss die Tür hinter sich ab. Sie gingen die Treppen runter. Unten angekommen, öffnete der schwarzhaarige Mann sein Auto. Law stieg auf der Beifahrerseite ein, Mihawk auf der Fahrerseite. Er steckte den Autoschlüssel ins Zündschloss und fuhr los. Law lehnte seinen Kopf an das Fenster, den Blick auf die Straße gerichtet. „Law? Was genau fehlt dir denn?“, Mihawk interessierte es wirklich. Obwohl er auch gefragt hatte, um diese Stille zu unterbinden. „Mir ist ein bisschen schlecht und der Lehrer hat gesagt, dass ich ziemlich blass bin.“ Das war eine Tatsache. Er war eindeutig blass. „Verstehe.“, sprach der Mann leise, „War dir heute Morgen schon schlecht?“ Law schüttelte den Kopf: „Nein, es hat in der Schule erst angefangen.“ Mihawk nickte: „Gut, wir gehen nachher mal zum Arzt, damit sie dich mal untersuchen.“

Er machte sich nun einmal Sogen um ihn. Was das anging, war er wirklich ein guter Vater. Das hatte Shanks auch immer gesagt. Er kümmerte sich immer gut um die Kinder. Nicht nur um seine eigenen, sondern auch um die Jungs von seinem Lebensgefährten. Es kam schon einmal vor, das der schwarzhaarige Mann sich bei der Arbeit vorzeitig gegangen war, weil sein Freund angerufen hatte und ihm gesagt hatte, dass es Luffy und Zorro nicht gut ging und sie sich beide im Unterricht übergeben hatten. Natürlich hatte er sie sofort abgeholt und war mit ihnen zum Arzt gefahren, der festgestellt hatte, dass sie sich beide einen Magen – Darm – Virus eingefangen hatten. Er nahm sie mit nach Hause und kümmerte sich um sie.

Von weitem konnte er bereits den Wohnblock sehen und parkte vor der Wohnungstür. Law stieg als erstes aus. Mihwak schaltete den Motor aus und stieg aus. Vor dem Wohnblock stand eine junge Frau. Sie hatte lange blonde Haare, die sie zu einer hochgesteckt hatte und blaue Augen. Auf ihrer Nase trug sie eine Brille. Sie trug ein enges Kostüm und eine Aktentasche. Vor der Frau blieben sie stehen. „Guten Tag, mein Name ist Kalifa. Sie sind Herr Akagami?“, sie schaute den schwarzhaarigen Mann eindringlich an. Dieser schüttelte leicht den Kopf: „Nein, ich bin Herr Dulacre. Der Lebensgefährte von Akagami.“ Sie schaute kurz überrascht: „Verstehe.“ „Ihm ist etwas dazwischen gekommen, deshalb bin ich jetzt hier.“, erklärte er. Kalifa nickte und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr: „Verstehe.“ Dann fiel ihr Blick auf Law, der sich teilweise hinter Mihwak versteckte. Sie lächelte: „Und wer ist dieser nette junge Mann?“ „Das ist Law.“, antwortete Mihawk ruhig, „Er ist der Sohn meines Freundes.“ Law sagte nichts. Kalifa richtete ihren Blick wieder auf den schwarzhaarigen Mann: „Wenn Sie wollen, können wir uns die Wohnung jetzt ansehen.“ Mihawk nickte: „In Ordnung.“ Sie nickte: „Gut. Bitte folgen Sie mir.“ Die blonde Frau ging voraus, Mihawk und Law folgten ihr. Der Eingangsbereich war größer, als bei normalen Wohnungen. „Dieses Gebäude hat zwanzig Stockwerke.“, erzählte Kalifa, „Die Wohnung, die wir besichtigen, liegt im zwanzigstem Stock. Hier gibt es drei Fahrstühle und zwei Treppen.“ Vor einem Fahrstuhl blieb sie stehen und drückte auf den Knopf. Dann schaute sie die beiden an: „Haben Sie bis jetzt irgendwelche Fragen?“ „Wie ist das denn mit Kindern?“, Mihawk musterte die Frau eindringlich, „Mein Freund und ich haben zusammen fünf Kinder, von denen drei ziemlich wild sind. Wie ist das denn, wegen der Lautstärke?“ Kalifa kicherte: „Sie brauchen sich deshalb keine Sorgen machen, Herr Dulacre. Die Wände sind dick genug, um den größten Teil der Lautstärke einzudämmen. Außerdem sind die Nachbarn sehr kinderfreundlich und stören sich nicht an der kindlichen Lautstärke.“ Die Fahrstuhltür ging auf und sie gingen hinein. Kalifa drückte den Knopf und die Türen schlossen sich wieder. Law beobachtete die Digitalanzeige der Stockwerke. Mihawk legte seine Hand auf den Kopf des Jungen, schaute Kalifa an: „Wie ist das mit der Zahlung?“ „Sie können natürlich sofort alles bezahlen oder in Ratenzahlung. Das dürfen Sie entscheiden.“ Mihawk nickte: „Verstehe. Und wie hoch ist die Ratenzahlung?“

„Da würden wir uns dann einigen.“

Erneut nickte der schwarzhaarige Mann. Die Fahrstuhltür ging auf und sie gingen den Flur entlang. Vor einer Wohnungstür blieben sie stehen. Kalifa öffnete ihre Aktentasche und kramte nach dem Schlüssel. Als sie ihn schließlich gefunden hatte, schloss sie die Tür auf und trat zur Seite: „Ich überlasse Ihnen den Vortritt.“ Mihawk betrat die Wohnung als erstes, Law als zweites und Kalifa als letztes. Mihawk schaute sich um. Der Flur war lang und endete mit einer Tür. Kalifa ging voraus: „Bitte, folgen Sie mir.“ Als erstes führte Kalifa sie ins Wohnzimmer: „Das hier ist das Wohnzimmer. Das ist auch der einzige Zugang zum Balkon.“ Mihawks Blick fiel auf die gläserne Balkontür. In der Anzeige wurde ein Balkon überhaupt nicht erwähnt. „In der Anzeige stand gar nichts von einem Balkon.“, gab der schwarzhaarige Mann monoton von sich. „Das stimmt.“, die blonde Frau strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und rückte ihre Brille zurecht, „Dieser Balkon ist allerdings nur eine kleine Nebensache und deshalb in den Anzeigen nicht wirklich nennenswert.“ Mihawk schaute sich den Raum an. Es war ein großer Raum. „Das hier ist das größte Zimmer. Natürlich kann man eine Ecke des Zimmers auch als Essbereich benutzen.“, Kalifa ging in den nächsten Raum, gefolgt von dem schwarzhaarigen Mann und dem Jungen. „Hier ist die Küche.“, erklärte sie. Es war eine schwarze Einbauküche, die elegant gehalten wurde. Mit den Fingerspitzen fuhr Mihwak über die Küchentheke. „Hier ist genug Platz für drei Leute, um zu kochen.“, Mihwak hörte Kalifas Informationen genau zu. Immerhin war es wichtig, alles über diese Wohnung zu wissen. „Wurde die Küche oft benutzt?“, der schwarzhaarige Mann schaute sie an. „Nein, eigentlich nicht.“, erklärte sie, „Der letzte Eigentümer war alleinstehend und hat selten gekocht. Die Küche ist in einem einwandfreien Zustand. Sie hat kaum Gebrauchsspuren.“ Er nickte, schaute sich um und ihm fiel in diesem Augenblick auf, dass Law gar nicht da war. „Law?“, er ging in den Flur. „Hier.“, hörte er den Jungen rufen und folgte der Stimme. Im Türrahmen blieb er stehen, Kalifa neben ihm. Law stand in einem leer stehenden Raum und schaute sich um. „Das hier ist eines der Kinderzimmer.“, erklärte Kalifa und ging ein paar Schritte in das Zimmer. Mihawk folgte ihr. Er schaute sich um und sah über dem großen Fenster, eine Art Nische. „Was ist das für eine Nische?“, fragte er monoton.

„Diese Nische kann für verschiedene Dinge genutzt werden. Um Sachen unter zu bringen. Natürlich kann man auch darin schlafen. Bei Kindern sind solche Nischen immer sehr beliebt. Sie wollen darin immer schlafen.“

Mihawk schaute Law an, der gerade die Leiter hochkletterte, die an der Wand befestigt war. Law setzte sich im Schneidersitz hin und schaute aus dem kleinen Fenster. Gedankenverloren schauten die grauen Augen zum blauen Himmel. „Ihm scheint das Zimmer zu gefallen.“, Kalifa lächelte leicht. Mihawk nickte: „Ja, sieht so aus. Sie können mir so lange den Rest der Wohnung zeigen.“ Seine gelben Augen richteten sich auf die junge Frau, die ihre Brille zurecht schob. Kalifa nickte: „Aber natürlich. Bitte folgen sie mir.“ Noch einmal schaute der Mann zu dem Jungen, dann verließ er mit ihr das Zimmer. Sie zeigte ihm noch die anderen Kinderzimmer, das Schlafzimmer und das Bad.

Im Flur blieben sie stehen. Kalifa schaute Mihawk an: „Und? Was sagen Sie zu der Wohnung?“ „Sie ist schön.“, sprach Mihawk und schaute in das Zimmer, in dem Law sich immer noch befand, „Ihm scheint es hier auch zu gefallen.“

„Ja, da haben Sie recht. So eine Nische ist der perfekte Ort, um sich zurück zu ziehen.“

Ja, diese Nische könnte für Law ein perfekter Zufluchtsort werden, wenn ihm die ganze Familiensache zu stressig werden würde. Und das würde Law hundertprozentig brauchen. „Wir nehmen sie.“, sprach Mihawk und richtete seinen Blick auf Kalifa.

Sofort wurden alle wichtigen Dinge geregelt. Der Kaufvertrag wurde unterschrieben und Mihawk entschloss sich für eine Ratenzahlung. 5.000 Berry im Monat. Das war für Mihawk und Shanks kein großes Problem. Shanks hatte eine hohe Stelle bei der Polizei und der schwarzhaarige Mann war Chef einer Versicherungsagentur. Da waren die 5.000 Berry keine große Sache. Kalifa brachte die beiden noch nach unten und schließlich verabschiedeten sie sich voneinander.

Law stieg ins Auto ein, Mihwak ebenfalls. Dann fuhr er los. „Ist Papa mit der Wohnung einverstanden?“, Law schaute den Freund seines Vaters an. „Er war schon bei der Anzeige ziemlich begeistert von dieser Wohnung.“, erklärte der Ältere, „Deshalb wird er sich bestimmt freuen, wenn er erfährt, dass ich die Wohnung genommen habe. Und dir gefällt die Wohnung doch auch, oder?“ Law senkte seinen Blick und nickte leicht: „Ja.“ „Na also.“, Mihawk schaute kurz zu Law, „Wie geht es dir im Moment?“ Law zuckte mit den Schultern: „Ein bisschen besser. Mir ist zwar noch ein bisschen schlecht, aber es geht.“ Ohne zu zögern legte Mihawk eine Hand auf die Stirn. Er war immer noch leicht warm. „Ich fahr mit dir erst einmal zum Arzt.“, sprach er und nahm seine Hand wieder weg, „Nur zur Sicherheit.“ Law richtete seinen Blick auf den schwarzhaarigen Mann: „Ok.“

Law, Ace und Luffy waren bei der gleichen Kinderärztin, wie seine eigenen. Vor der Praxis parkte der schwarzhaarige Mann sein Auto und beide stiegen aus. Sie betraten die Praxis und blieben im Wartezimmer stehen. Es war leer. Normalerweise war mindestens ein Kind mit seinen Eltern da. Eine junge Arzthelferin saß am Tresen. Sie lächelte: „Guten Tag Herr Dulacre. Hallo Law. Geht es dir nicht gut?“ Law schüttelte nur den Kopf. Sie schaute wieder zu Mihawk: „Wenn Sie wollen, können Sie sofort zur Rau Doktor rein. Ich sage ihr nur noch schnell Bescheid.“ Mihawk nickte nur und zog sich seine Jacke aus, während die Arzthelferin eine Akte aus dem Schrank heraussuchte und im Ärztezimmer verschwand. Law zog seine Jacke ebenfalls aus. Der schwarzhaarige Mann nahm dem Jungen die Jacke ab und im gleichen Moment kam die Arzthelferin wieder ins Zimmer. Sie lächelte freundlich: „Sie können jetzt reingehen.“ Mihawk nickte: „Danke.“ Dann gingen sie ins Ärztezimmer. Am Schreibtisch saß Nico Robin. Nico Robin war eine junge Frau mit schulterlangen, strähnigen Haaren und dunklen Augen. Sie trug einen weißen Kittel und lächelte die beiden freundlich an: „Guten Tag. Na, was hat unser Law denn für Beschwerden?“ Law setzte sich ihr gegenüber auf den Stuhl und schaute sie an: „Mir ist ein bisschen schlecht. Und Mihawk hat gesagt, das ich erhöhte Temperatur habe.“ Sie schrieb etwas auf einen Zettel: „Hast du sonst noch irgendwelche Beschwerden?“ Der schwarzhaarige Junge schüttelte leicht den Kopf: „Nein.“ Robin legte den Stift beiseite, stand auf, ging um den Schreibtisch herum und legte eine Hand auf seine Stirn. „Ja, du bist wirklich warm.“, sprach sie und schaute ihn an, „Und du bist auch ziemlich blass im Gesicht. Ging es dir heute Morgen schon so?“ Erneut schüttelte Law den Kopf: „Nein, erst nach der Frühstückspause.“ Sie nickte stumm und entfernte sich wieder von ihm, ihren Blick auf Mihawk gerichtet: „Es scheint nichts Ernstes zu sein. Anscheinend nur eine kleine Magenverstimmung. Allerdings wäre es besser, wenn er für den Rest der Woche zu Hause bleibt. Beobachten Sie bitte die Sache und kommen Sie wieder, wenn es nicht besser werden sollte.“ Sie kramte in ihrer Schreibtischschublade und holte einen Zettel heraus, auf dem sie etwas aufschrieb. Den reichte sie schließlich Law, der dann aufstand. „Danke.“, flüsterte er leise. Sie lächelte: „Keine Ursache. Gute Besserung.“ Sie gingen zur Tür: „Auf Wiedersehen.“ „Auf Wiedersehen.“, verabschiedete die junge Ärztin und Mihawk schloss die Tür hinter sich. Arzthelferin lächelte: „Gute Besserung.“ Law schaute sie an: „Danke.“ Sie zogen ihre Jacken an, verabschiedeten sich und verließen die Praxis. Sie stiegen ins Auto und schnallten sich an. Law starrte auf die Entschuldigung, die ihm die Kinderärztin gegeben hatte. Es waren zwar nur zwei Tage, aber Law mochte das nicht, in der Schule etwas zu versäumen. Allerdings würden ihn weder sein Vater, noch Mihawk zur Schule gehen lassen.

Mihawk startete den Motor und fuhr los. „Du musst dir keine Sorgen machen.“, sprach der schwarzhaarige Mann, den Blick weiterhin auf die Straße gerichtet, „Ace wird dir die Schulsachen schon geben, die du verpasst hast.“ Law seufzte: „Ja, das stimmt schon. Aber, ich mag es einfach nicht, in der Schule zu fehlen.“ Mihawk konnte den Jungen verstehen. Law war ein sehr fleißiger Junge und so gut, wie nie krank. Natürlich störte es den schwarzhaarigen Jungen deshalb auch, wenn er mal krank war. Jedoch konnte er es auch nicht ändern. Wenn Law krank war, dann war er eben krank. Und wenn die Ärztin sagte, er sollte zu Hause bleiben, dann musste er das auch.

Mihawk hielt vor dem Wohnblock an und beide stiegen aus dem Wagen. Sie gingen die Treppen hoch und betraten die Wohnung. Law hatte sich dann in sein Zimmer verkrochen und Mihawk ging zurück ins Wohnzimmer. Wenig später kamen dann die Kinder. Luffy fragte natürlich sofort, ob es etwas zu essen gab. Mihawk sagte ihm natürlich, dass er bis zum Abendessen warten musste. Und Luffy schmollte.

Gegen 18:00 Uhr machte Mihawk sich daran, das Abendessen zu machen. Law und Perona halfen ihm dabei. Ace, Zorro und Luffy saßen im Wohnzimmer und schauten fern. Eine halbe Stunde später saßen alle am Küchentisch und fingen an zu essen. Nach dem Essen waren Luffy, Ace und Zorro sofort wieder verschwunden und ließen den schwarzhaarigen Mann mit den anderen beiden allein in der Küche. Mihawk wusch das Geschirr ab, während Perona abtrocknete und Law alles wegräumte. „Sag mal, Papa.“, fing das rosahaarige Mädchen an, „Warum hast du mich eigentlich nicht besucht, als du in der Schule warst?“ Mihawk hielt in seiner Tätigkeit inne und schaute seine Tochter an, die ihn energisch musterte. „Ich war ja wegen Law da, und nicht wegen dir, Perona.“, antwortete der schwarzhaarige Mann monoton. Beleidigt blähte das Mädchen ihre Wangen auf: „Aber, Luffy hast du besucht.“ Mihawk seufzte und widmete sich wieder seiner Tätigkeit: „Luffy hatte mich gesehen und ist zu mir gekommen, weil er wissen wollte, warum ich in der Schule war.“ Perona ließ die Luft aus ihren Wangen und strich sich eine rosa Haarsträhne hinters Ohr: „Na gut. Das glaube ich dir, Papa. Wie war denn dein Tag?“ Mihawk musste leicht schmunzeln. Wie leicht seine Tochter das Thema wechseln konnte, überrascht ihn immer wieder. Was das anging, kam sie ganz nach ihrer Mutter. „Gut.“, antwortete ihr Vater, „Wir haben eine Wohnung gefunden, in die wir ziehen können.“ Erstaunt schaute das Mädchen ihn an: „Echt?“ Mihwak nickte: „Ja, eine große Wohnung, mit einem Balkon und vier Kinderzimmern. Du hättest dann sein eigenes Zimmer. Law hätte dann sein eigenes Zimmer. Und von den anderen kann auch jemand sein eigenes Zimmer haben.“ „Das ist toll.“, Perona lächelte breit, „Endlich ziehen wir zusammen.“

„Du scheinst dich ja wirklich darüber zu freuen, Perona.“

Law hielt in seiner Bewegung inne und schaute zu Perona, die ihren Vater strahlend anschaute. Sie nickte: „Klar. Dann sind wir endlich eine große Familie.“

Nachdem Perona und Law fertig waren, gingen sie ins Wohnzimmer. Perona setzte sich neben ihren Bruder Zorro, auf das Sofa und schaute zum Fernsehen. Law ließ sich währenddessen im Sessel nieder und las in seinem Buch nieder. Nach ein paar Minuten gesellte sich auch Mihawk zu den Kindern.

Um neun schickte Mihawk Luffy, Zorro und Perona ins Bett. So, wie es üblich war, wenn sie bei Shanks übernachteten, schlief Zorro bei Luffy im Bett, während Perona in Laws Zimmer schlief. Eine halbe Stunde später schickte der schwarzhaarige Mann schließlich noch Ace ins Bett. Alle gingen freiwillig ins Bett. Zorro musste er sogar ins Bett tragen, weil dieser schon auf dem Sofa eingeschlafen war. Nun war Mihawk wieder mit Law allein.

Eine Stunde später hörten die beiden, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde, Shanks in den Flur trat und die Tür hinter sich wieder schloss. Er zog sich die Schuhe aus. Law legte sein Buch auf den Wohnzimmertisch und ging in den Flur. Shanks lächelte: „Na, Law. Du bist ja noch auf.“ Auch Mihawk erhob sich und blieb im Türrahmen stehen. Er schaute Shanks an, der eine Hand auf den Kopf des schwarzhaarigen Jungen legte und ihm sanft durch das Haar fuhr. „Ich bin für den Rest der Woche krankgeschrieben.“, erzählte Law monoton. Shanks schaute seinen Sohn überrascht an: „Krank?“ Sein Blick fiel auf seinen Freund, der nickte: „Ja, die Schule hatte heute angerufen und mich gebeten, ihn abzuholen. Ich war mit ihm auch beim Arzt und sie sagte, das er für den Rest der Woche zu Hause bleiben soll.“ Shanks schaute wieder zu Law: „Verstehe. Na gut. Es ist trotzdem schon spät. Du solltest jetzt auch ins Bett gehen.“ Law nickte nur und der rothaarige Mann verschwand im Schlafzimmer und kam ein paar Augenblicke später mit Bettzeug wieder, das Law ihm abnahm und dann damit im Wohnzimmer verschwand. Shanks seufzte und ging in die Küche, Mihawk folgte ihm. „Anstrengender Tag?“, er setzte sich seinem Freund gegenüber. Der Rothaarige zuckte mit den Schultern: „Eigentlich so wie immer. Wie lief es denn bei der Wohnungsbesichtigung?“ Mihawk stützte sein Gesicht in seiner Hand ab: „Ich habe sie genommen.“ Shanks Augen wurden größer und dann grinste er breit: „Echt?“ Mihawk nickte: „Ja. Sie hat mir gefallen. Und Law schien sie auch gefallen zu haben. Er hatte sich anscheinend schon ein Zimmer ausgeguckt.“ Sein Freund lehnte sich leicht nach vorn: „Das freut mich. Und hast du schon die Formalitäten erledigt?“ Mihawk nickte: „Ja. Wir hatten uns auf eine Ratenzahlung a 5.000 Berry im Monat, geeinigt. Das dürfte für uns kein Problem sein.“ Shanks grinste: „Klar. Wir kriegen das hin. Und wenn die Wohnung Law gefallen hat, dann ist das doch umso besser.“ Mihawk lächelte leicht. Eine Geste, die der schwarzhaarige Mann selten zeigte. „Sag mal, wie war eigentlich dein Tag mit Law?“, der rothaarige Mann legte den Kopf leicht schief, „Ich weiß ja, dass du nicht so gut mit ihm umgehen kannst.“ Mihawk zuckte leicht mit der Schulter: „Es war ganz angenehm. Ich fange langsam an zu verstehen, wie ich mit ihm umgehen muss. Und wenn wir erst alle zusammenleben, dann wird das Verhältnis zwischen ihm und mir vielleicht sogar noch besser werden.“ Breit grinsend nickte Shanks: „Ja, da bin ich mir ganz sicher.“ Dann veränderte sich der Blick des Jüngeren und er lächelte verführerisch: „Was hältst du denn von der Idee, wenn wir jetzt auch mal ins Bett gehen, hm?“ Mihawk, der Shanks Andeutung haargenau verstanden hatte, wurde rot im Gesicht. Shanks kicherte, stand auf und nahm die Hand seines Freundes. Er zog ihn hinter sich her, durch den Flur. An der Wohnzimmertür blieb Mihawk noch einmal stehen, schaute Law an, der auf dem Sofa lag und seelenruhig schlief, bis er schließlich in Richtung Schlafzimmer gezogen wurde.

Die drei Brüder

„Du bist ja schon fleißig am packen, Law.“, Shanks stand im Türrahmen, zu Law Zimmer, und schaute seinen schwarzhaarigen Sohn erstaunt an. Law, der seine Bücher aus dem Schrank räumte und sie auf sein Bett legte, hielt in seiner Bewegung inne und schaute seinen Vater an: „Da ich eh nicht in die Schule kann, kann ich doch schon einmal anfangen alles einzupacken, oder?“ Der Rothaarige lächelte: „Ja, das stimmt.“ Dann schaute er auf seine Armbanduhr: „Oh, schon halb zehn. Ich muss los.“ Sein Blick richtete sich wieder auf den Jungen und er schaute ihn besorgt an: „Du bist heute alleine hier. Schaffst du das? Einen Tag allein zu sein?“ Law verstand sofort, worauf sein Vater hinauswollte. Langsam nickte er: „Ja.“ Mit einem breiten Grinsen kam der Ältere auf den Jüngeren zu und legte seine Hand auf den Kopf des anderen: „Ich weiß, du schaffst das. Außerdem kommt Luffy heute schon viertelzwei nach Hause. Da bist du nicht ganz allein.“ Law nickte nur schweigend. Shanks ging zur Tür zurück, blieb im Türrahmen stehen und schaute noch einmal über seine Schulter: „Ach ja. Law? Könntest du heute für dich und Luffy etwas kochen? Ich habe es vorhin nicht geschafft.“ Erneut nickte der schwarzhaarige: „Ja, mach ich.“ Zufrieden lächelte der rothaarige Mann und ging in den Flur, zog sich Schuhe und Jacke an und öffnete die Wohnungstür: „Bis heute Abend, Law.“ „Tschüss Papa …“, hörte er seinen ältesten Sohn noch sagen, dann schloss er lächelnd die Tür hinter sich. Shanks ging die Treppen hinunter, mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. Er mochte es, wenn Law ihn >Papa< nannte. Law tat dies allerdings nicht oft. Was der Rothaarige allerdings schade fand.

Shanks verließ den Hausflur und ging zu seinem Auto, was etwas von der Haustür stand. Er stieg ein und fuhr los.
 

Law packte die Bücher, die er auf seinem Bett gestapelt hatte, in den großen Karton, den er von seinem Vater bekommen hatte. Nebenbei lief das Radio, das er sich aus dem Schlafzimmer des rothaarigen Mannes geholt hatte, nachdem dieser die Wohnung verlassen hatte. Er hasste die Stille. Stille war ein Zeichen für Einsamkeit und das hasste der zehnjährige am allermeisten. Sein Blick fiel auf die Uhr, die an der Wand hing. Fast um zehn. Da hatte er noch etwas Zeit, bis er das Essen, für sich und Luffy machen musste. Law legte die letzten drei Bücher in den Karton und klappte den Deckel zu. Das Telefon klingelte. Kurz zuckte Law zusammen, ging dann jedoch in den Flur und nahm das Telefon von der Station, hielt es sich ans Ohr: „Ja?“ „Law?“, Luffys Stimme kam von der anderen Seite der Leitung. „Luffy? Was gibt es denn?“, die grauen Augen des Jungen wanderten ziellos im Flur umher. „Ich wollte dich fragen, ob du mich abholen kannst.“, erklärte der jüngere, „Da wir ja nachher alleine zu Hause sind, dachte ich, dass wir gleich noch einkaufen gehen und zusammen was leckeres kochen.“ „Ich weiß nicht, Luffy.“, gab Law leise zurück und schaute zum Küchenfenster, „Ich wollte eigentlich noch ein paar Sachen, für den Umzug, einpacken.“ „Och, bitte, Law.“, fing Luffy an zu betteln und Law konnte sich das schmollende Gesicht vorstellen, welches sein kleiner Bruder gerade zog. Dieser Gedanke ließ Law leicht schmunzeln. „Bitte, bitte, Law.“, Luffys Stimme drang in sein Ohr, „Bitte, hol mich ab, Law. Bitte, bitte, bitte, bitte.“ Law seufzte: „Ja, ok. Ich hole dich nachher ab.“ „Jaaa!“, Luffy jubelte, „Toll. Bis später.“ „Ja, bis …“, dann hörte Law nur noch das Tuten und schaute auf das Display, „ … später …“ Diese quirlige Art seines kleinen Bruders überrascht ihn immer wieder. Luffy war das totale Gegenteil von ihm selbst. Aber, er mochte seinen quirligen Bruder. Ja, er, Luffy, war seine Familie. Mit Ace und Shanks. Und bald würden auch Mihawk, Zorro und Perona zu seiner Familie gehören. Dann waren sie nicht mehr zu viert, sondern zu siebt. Law gab zu, er hatte seine Bedenken. Immerhin waren die anderen nicht gerade die leisesten. Aber, der schwarzhaarige Junge war sich sicher, dass sein Vater und Mihawk ihm schon helfen würden.

Der schwarzhaarige Junge stellte das Telefon auf die Station zurück und schlenderte in sein Zimmer. Vor seinem Bett blieb er stehen und zog seinen Koffer unter seinem Bett hervor. Dann fing er an, seinen Kleiderschrank auszuräumen.
 

Law zog sich seine Jacke und seine Schuhe an, steckte den Haustürschlüssel und sein Portmonee in seine Hosentasche und schloss die Wohnungstür hinter sich. Er hätte wirklich viel lieber all seine Sachen zusammengepackt, aber er hatte es seinen kleinen Bruder nun einmal versprochen, ihn abzuholen. Langsam stieg er die Treppen hinunter und verließ den Wohnblock. Die Straßen waren belebt und viele Leute gingen durch die Stadt. Ihm waren das zu viele Menschen. Da musste er jedoch in diesem Augenblick durch. Der grauäugige Junge beschleunigte sein Tempo etwas, nur um schneller am Ziel anzukommen. An der Ampel blieb er stehen. Die Autos rasten an ihm vorbei und der Wind strich durch sein schwarzes Haar. Seine grauen Augen waren unentwegt auf der anderen Straßenseite fixiert. Die Autos blieben stehen und die Ampel schaute auf grün. Er ging über die Straße, die Menschen strömten an ihm vorbei. Law setzte gerade einen Fuß auf den Gehweg, als die Ampel wieder umschaltete und die Autos wieder an ihm vorbei rasten. Davon ließ sich der Zehnjährige nicht beirren. Zielstrebig lief er weiter.

„Hey, Law!“ Law blieb stehen und schaute zur Seite. Ein Junge mit feuerroten Haaren und bernsteinfarbenen Augen saß auf der alten Steinmauer und ließ seine Beine baumeln. Auf seinem Kopf trug er eine Fliegerbrille. Verwundert schaute der schwarzhaarige Junge sein Gegenüber an. „Kid.“, sprach Law monoton, „Hast du keinen Unterricht?“ „Das musst gerade du sagen!“, gab Kid gespielt beleidigt zurück, „Du bist auch nicht im Unterricht!“ „Ich bin aber auch krankgeschrieben.“, konterte der Jüngere monoton. Daraufhin steckte ihm der andere die Zunge heraus, dann schaute er ihn an: „Aber, jetzt mal ernst. Was machst du hier?“

„Ich will Luffy abholen.“

Kid legte seinen Kopf schief: „Seit wann holst du den Kleinen denn ab? So kenne ich dich gar nicht.“ „Er hat mich darum gebeten.“, flüsterte er leise und senkte den Blick. „Achja.“, Kid grinste, „Du kannst deinem kleinen Bruder ja keinen Wunsch abschlagen.“ Die Schulklingel ertönte. Law schaute wieder zu dem Rothaarigen: „Und was ist mit dir? Schwänzt du wieder den Unterricht oder hat es andere Gründe, dass du hier herumsitzt?“ Bockig verschränkte Kid die Arme vor der Brust: „Ich habe nicht geschwänzt. Unser Lehrer hat heute etwas früher mit uns Schluss gemacht. Du kannst auch gerne Ace fragen, ob es stimmt. Er wird es dir sicher bestätigen.“ „Wenn du das sagst …“, Laws Blick glitt zu den Schülern, die aus der Schule kamen. Dann entdeckte er seinen kleinen Bruder, der ihn bereits gesehen hatte, ihm zuwinkte und grinsend auf ihn zu gerannt kam. Stürmisch umarmte er seinen großen Bruder: „Hey, Law.“ Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Größeren: „Hi, Luffy.“ Der kleine Schwarzhaarige grinste seinen Bruder breit an, dann fiel sein Blick auf Kid: „Hi, Kid.“ Der Rothaarige grinste zurück: „Hey, Luffy.“ Luffy nahm Law an die Hand: „Komm, lass uns gehen!“ Dann zog der quirlige Junge seinen Bruder hinter sich her. Kid schaute ihnen noch hinterher, bis sich aus seinem Blickfeld verschwunden waren.

„Luffy, du musst nicht so rasen.“, erklärte Law ruhig, „Wir haben doch genug Zeit.“ Der Kleiner drehte sich zu ihm um: „Ja, schon. Aber, ich will so schnell wie möglich nach Hause, damit wir bald essen können.“ Allein schon bei dem Wort ‚essen‘ fing der kleine schwarzhaarige Junge an zu sabbern. Er hatte sein gesamtes Essen bereits schon vor dem Unterricht gegessen und musste darum auch warten, bis die Schule wieder vorbei. Und er hatte schon in der ersten Stunde wieder Hunger bekommen.

„Was wollen wir denn überhaupt kochen?“, Laws Stimme riss Luffy aus seinen Gedanken und er überlegte. Dann grinste er: „Nudelauflauf! Mit ganz viel Fleisch!“ Er grinste seinen Bruder breit an. Das war für Law klar gewesen. Wenn es nach dem kleinen Quälgeist ginge, würde die komplette Nahrung der Familie nur aus Fleisch bestehen. Aber, der Kleine war nie anderes gewesen. Immerhin kannte der grauäugige Junge ihn schon fast sein ganzes Leben. Er seufzte: „Ja, in Ordnung. Nudeln und Käse, zum Überbacken, haben wir noch zu Hause. Wir brauchen also nur die Soße und die Jagdwurst.“ „Ganz viel Jagdwurst!“, grinste Luffy breit. Law lächelte leicht: „Ja, ganz viel.“ Zufrieden grinsend drückte Luffy die Hand des Älteren und freute sich innerlich, als dieser den leichten Druck erwidert hatte. Eine seltene Geste. Law kam von sich aus auch nie auf die anderen zu, um sie zu berühren oder um Zuneigung zu bekommen. Luffy verstand das jedoch nicht so wirklich. Er mochte es, wenn sein anderer Bruder oder sein Vater ihn umarmten, oder den Kopf streichelten. Auch, wenn Mihawk das machte, mochte er es. Er liebte einfach das Gefühl, von einem anderen Menschen Zuneigung zu bekommen. Aber, Law war sowie so anders als er oder Ace. Was nicht hieß das der Kleinste seinen Bruder nicht lieb hatte. Manchmal, aber das würde er Ace niemals erzählen, hatte er Law viel lieber, als seinen anderen großen Bruder.

Zusammen mit Law betrat Luffy den Supermarkt. Luffy verschwand sofort bei den Süßigkeiten, während Law die restlichen Zutaten für das Mittagessen zusammensuchte. Als er schließlich alles zusammen hatte, suchte er seinen kleinen Bruder, den er, wie erwartet, bei den Süßigkeiten fand. Begeistert hielt der Jüngere ihm eine Tüte Bonbons hin: „Können wir die mitnehmen, Law?“ „Aber, wir wollten doch nur den Rest für das Mittagessen holen.“, sprach Law ruhig. Der Kleine ließ seine Arme sinken, zog einen Schmollmund und schaute den Älteren mit großen Hundeaugen an: „Aber, ich würde sie auch mit dir teilen. Biiittteee.“ Luffys Unterlippe bebte. Und Law schaute seinen Bruder unsicher an. Er wollte seinen Bruder nicht traurig machen, aber sie würden großen Ärger bekommen, wenn ihr Vater es herausfinden würde. „Es gibt Ärger, wenn Papa das herausfindet.“, erklärte Law und sorgte dafür, das Luffys Augen noch größer wurden. „Bitte.“, wimmerte der kleine Schwarzhaarige, mit bebender Unterlippe.

„Aber …Luffy …“

„Und wenn ich dir verspreche, das Papa nichts erfährt?“, mit seinen großen Hundeaugen schaute er in die grauen Augen seines Gegenübers. Es war ja nicht so, das Shanks sie hart bestrafen würde. Das würde der rothaarige Mann niemals tun. Dafür liebte er seine Jungs zu sehr. Aber allein schon die Tatsache, dass Law ein Geheimnis vor ihm hatte, machte ihm angst. Er hatte nie Geheimnisse vor seinem Vater.

Luffy griff nach Laws freier Hand und drückte sie leicht. „Bitte, Law.“, winselte er und schaute seinen großen Bruder mit seinen großen Augen an. Law seufzte: „Ja, ok.“ Damit zauberte er ein breites Grinsen auf das Gesicht des Jüngeren, der sich sofort an ihn drückte: „Danke!“ Er nahm seinen großen Bruder wieder an die Hand und beide gingen zur Kasse. Die Kassiererin lächelte sie freundlich an, als sie die Lebensmittel über den Scanner zog und sie schließlich in eine kleine Tüte packte, während Law das Geld auf den Tresen legte. Bevor die Kassiererin nach den Bonbons greifen konnte, hatte Luffy sie sich schon geschnappt. Die junge Frau konnte nur darüber kichern. Law hatte passend bezahlt und er verabschiedete sich von der Frau und verließ, mit seinem kleinen Bruder neben sich, den Supermarkt.

Luffy riss die Tüte auf und fischte sofort zwei Bonbons heraus. Er löste das Bonbonpapier von der Süßigkeit und hielt Law eines hin. „Hier, für dich.“, sagte er breit grinsend und hielt es Law genau vor den Mund. Law öffnete seine Lippen ein Stück und sofort steckte der Jüngere ihm das Bonbon in den Mund, den anderen aß er selbst. „Die sind verdammt lecker, oder?“, Luffy grinste zufrieden, während er die Bonbonpapiere einfach in die Tüte zurücksteckte, „Sag mal, wann kommt Papa heute eigentlich nach Hause?“ „Ich glaub, viertel acht.“, antwortete der Ältere leise. Luffys Blick wanderte zu Law, dann wieder zu der Süßigkeitentüte: „Bis dahin haben wir die hier schon wieder aufgegessen.“ Langsam schob Law das Bonbon von der einen Wange zur anderen. Erdbeergeschmack. Das war die einzige Geschmackssorte, die Law gerne aß. Das wussten allerdings nur Luffy und Shanks. Erneut drückte Luffy die Hand seines älteren Bruders, der den Druck leicht erwiderte. Das Grinsen des Kleinen wurde größer.
 

Law schloss die Wohnungstür auf und Luffy eilte sofort in den Flur. Er legte die Tüte mit den Bonbons auf die Kommode, eilte in sein Zimmer, um seinen Rucksack auf sein Bett zu werfen, und wieder in den Flur zu kommen, um sich Jacke und Schuhe auszuziehen. Law hängte seine Jacke hin und räumte seine Schuhe an die Seite. Währenddessen hatte Luffy schon die ganzen Lebensmittel geschnappt und war in die Küche gestürmt. Law folgte seinem kleinen Bruder und schaute zu, wie dieser schon alles ausräumte, was sie brauchten. Die Auflaufform, einen Kochtopf, ein Holzbrettchen, ein Messer, einen Holzlöffel. Sogar den Käse und die Nudeln hatte er schon ausgeräumt. Breit grinsend schaute er seinen großen Bruder an: „Komm, dann können wir endlich anfangen.“ Law lächelte leicht und blieb neben seinem Bruder stehen. Er nahm den Kochtopf, füllte ihn zu einem Viertel mit Wasser und stellte ihn auf eine Herdplatte, die er dann gleich anschaltete. Luffy nahm gleich die Jagdwurst, das Messer und das Holzbrettchen und setzte sich an den Küchentisch. Law öffnete die Nudelpackung und schüttete sie in die Auflaufform. Dann glitt sein Blick zu dem kleinen Schwarzhaarigen, der voll konzentriert die Wurst schnitt. Lächelnd erinnerte sich der Ältere, wie Luffy ihm immer zugeschaut hatte, wenn er die Wurst schnitt. Dann schaute er wieder zum Kochtopf. Das Wasser blubberte bereits ein klein wenig. „Sag mal, was hast du heute eigentlich so gemacht?“, Luffy hielt in seiner Tätigkeit inne und schaute seinen Bruder an. „Ich habe schon einmal angefangen, meine Sachen zusammen zu räumen.“, antwortete Law monoton. „Für den Umzug?“, Luffy legte seinen Kopf schief. Law nickte: „Ja.“ Der Kleine grinste breit: „Dann helfe ich dir nachher.“ Erstaunt schaute Law Luffy an: „Du willst mir helfen?“ Luffy nickte: „Klar. Warum denn nicht?“ Law lächelte leicht: „Das ist lieb von dir. Du musst das aber nicht machen.“ „Aber, ich mache das gern.“, erklärte Luffy, „Wir machen so wenig zusammen, weil du viel lieber in deinen Büchern liest, als mit mir und Ace zu spielen. Deshalb will ich dir helfen. Damit wir auch mal etwas zusammen machen.“ Law wandte sich ab, schaute auf das kochende Wasser. Er nahm die Tüte mit dem Soßenpulver und riss sie auf, schüttete das Pulver in das kochende Wasser und rührte es mit dem Holzlöffel herum. Luffy beobachtete ihn, dann widmete er sich wieder seiner Aufgabe. Schweigen brach aus.

Law wusste, das Luffy gern mit ihm etwas unternahm. Er versuchte es zumindest immer. Einmal, Law saß allein im Wohnzimmer, kam Luffy, mit einem Buch in der Hand zu ihm und setzte sich daneben, fing an das Buch zu lesen. Allerdings hielt seine Konzentration nicht lange, denn nach dem vierten Satz nickte der Kleinere dann doch ein. Dabei wollte er nur Zeit mit dem Älteren verbringen. Law wusste das und versuchte ebenfalls auf seinen kleinen Bruder einzugehen. Einmal setzte der Ältere sich zu Luffy, als dieser mit seinen Actionfiguren spielte. Luffy war so froh, dass Law mit ihm spielen wollte und drückte ihm sofort eine Figur in die Hand. Der grauäugige Junge wusste jedoch nicht, was er damit anstellen sollte und starrte unentwegt die Figur, in seinen Händen, an, während Luffy weiterspielte. Law regte sich nicht, während Luffy neben ihm weiterspielte, ab und zu mit ihm sprach und versuchte, ihn zu ermutigen.

Nachdem Luffy die Wurst fertig geschnitten hatte, stand er auf, ging auf Law zu und umarmte ihn von hinten. Law hielt in seiner Bewegung inne. „Ich hab dich lieb, Law.“, flüsterte Luffy leise und drückte sein Gesicht in Laws Shirt, „Ganz, ganz doll lieb.“ Luffys Finger krallten sich fester in den Stoff. Fest umklammerten Laws Finger den Griff des Holzlöffels. Luffy sagte es oft, dass er ihn lieb hatte. Schon immer. Seitdem der Kleine sprechen konnte, sagte er es. Und er war der erste, der es zu ihm gesagt hatte.

Law schaltete den Herd aus. „Luffy, wir brauchen die Wurst.“, sprach der Ältere. Luffy löste sich von Law und nickte: „Ja, ok.“ Dann ging er zum Küchentisch zurück, holte das Brettchen, ging zurück und schüttete die Wurst in die Auflaufform. Dann vermischte er die Wurst und die Nudeln miteinander. Während Law die Soße über die Nudeln schüttete, holte der Jüngere den Reibekäse aus dem Kühlschrank. Er riss die Tüte auf und verteilte den Käse in der Auflaufform. Er schaute zu Law, der Wasser in den Topf laufen ließ: „Wir haben vergessen, den Ofen vorzuheizen.“ Sofort machte Law den Ofen an, stellte ihn auf 450 Grad. „Aber, ist das nicht zu viel?“, der Jüngere legte den Kopf schief und schaute seinen großen Bruder fragend an. Law erwiderte den Blick: „So geht es schneller.“ Er machte die Klappe auf und schob vorsichtig die Auflaufform hinein, schloss die Klappe wieder. Luffy schaute dem Auflauf zu, wollte gerade den Mund aufmachen, als Law sich aufrichtete: „Zehn Minuten.“ Kurz schaute Luffy den Größeren überrascht an, dann grinste er: „Du kennst mich wirklich gut, Law. Du weißt immer, was ich denke.“ Law schaute seinen kleinen Bruder an, zog seine Mundwinkel leicht nach oben: „Das ist nicht schwer, wenn man weiß, wie du tickst. Außerdem kenne ich dich ja schon dein ganzes Leben.“ Luffys Grinsen wurde breiter: „Stimmt.“ Law ging in den Flur, Luffy folgte ihm. In Türrahmen zu, Laws Zimmer, blieb der Kleinere stehen und schaute sich um. „Du hast ja schon angefangen.“, sprach er. Law nickte, während er seine Sachen in den Koffer packte: „Ja, ich hatte heute nichts weiter zu tun. Deshalb habe ich schon einmal angefangen.“ Neben Law blieb er stehen.

„Kann ich dir irgendwie helfen?“

Law hielt inne und schaute den kleinen Schwarzhaarigen an: „Das brauchst du wirklich nicht, Luffy.“ „Aber, ich will dir helfen!“, erwiderte Luffy entschlossen. Der kleine Junge entdeckte den Karton, mit den Büchern und grinste: „Ich kann den Karton wegräumen.“ Sofort hob er ihn hoch, drehte sich, ging einen Schritt, stolperte über seine eigenen Füße und fiel nach vorne. Der Karton fiel ihm aus den Händen, der Deckel ging auf und die Bücher flogen heraus. Luffy landete auf seinem Bauch, ein erschrockener Laut entwich ihm und die Bücher, mit dem Karton fielen zu Boden. „Luffy, alles in Ordnung?“, neben seinem kleinen Bruder ging der grauäugige Junge auf die Knie. Luffy richtete sich auf, schüttelte den Kopf und grinste seinen Bruder dann breit an: „Ja, alles gut. Mach dir keine Sorgen.“ Dann glitt sein Blick zu den Büchern, die verstreut auf dem Boden lagen: „Tut mir leid, Law. Ich hab alles wieder ausgeschüttet.“ Law schüttelte langsam den Kopf und legte seine Hand in den schwarzen Haarschopf des Jüngeren: „Ist schon ok, Luffy. Ich räume die wieder ein.“ Dann nahm er den Karton und fing ein die Bücher wieder einzuräumen. „Warte, ich helfe dir.“, sprach Luffy noch und schnappte sich dich Bücher.

Beide waren gerade fertig gewesen, die Bücher wieder in den Karton zu räumen, als auch das Mittagessen fertig war und sie zurück in die Küche gingen. Law holte das Essen aus dem Ofen, während Luffy zwei Teller und Besteck aus dem Küchenschrank. Law machte das Essen auf die Teller und Luffy legte das Besteck auf den Tisch.

Luffy war während des Essens ausnahmsweise still. So war er sonst nicht, aber Law wollte den Kleinen nicht beim Essen stören. Dieser war immer nicht ansprechbar, wenn er aß. Aber, Ace und Shanks waren da nicht anders. Nur Law stach aus dieser Familie heraus. Verwundert war er jedoch nicht. Laws Blick huschte zu Luffy. Der Kleine war der Einzige, der es nicht wusste. Dass Law …

Das Telefon klingelte. Beide Jungen hielten inne und lauschten dem Klingeln. Schließlich stand Law auf und ging in den Flur, nahm das Telefon in die Hand und drückte den grünen Knopf. Dann hielt er es sich ans Ohr: „Ja?“ „Law.“, Shanks Stimme erklang, „Ich wollte nur mal hören, ob alles in Ordnung ist.“ „Ja, alles gut.“, antwortete der schwarzhaarige Junge und richtete seinen Blick zu Boden. „Das freut mich.“, sprach der Rothaarige, „Hat alles geklappt? Mit dem Essen?“ Law nickte, obwohl Shanks es eh nicht sehen konnte: „Ja. Luffy und ich haben zusammen Nudelauflauf gemacht. Aber, der ist bestimmt alle, wenn du nach Hause kommst.“ Shanks lachte auf: „Ja, das kann ich mir vorstellen. Du solltest aufpassen, sonst ist für dich kaum noch etwas da.“ „Kann passieren.“, Laws Blick glitt zu Luffy, der sich gerade wieder einen Berg Auflauf auf den Teller machte. Breit grinsend schaute der Kleinere den Größeren an, dann ging er zurück zum Küchentisch. „Ich wollte dir eigentlich auch nur sagen, dass ich heute schon um fünf zu Hause bin.“, erklärte der Ältere, „Also bist du nicht so lange mit Luffy und Ace allein. Mihawk, Perona und Zorro kommen heute nicht, weil er mit Zorro zu Zahnarzt muss.“ „Ja, ok.“, antwortete Law. „Bis nachher.“, verabschiedete sich Shanks. „Ja, bis später.“, dann legte der grauäugige Junge auf und stellte das Telefon auf die Station zurück. Langsam ging er in die Küche und setzte sich wieder an den Tisch. Luffy schluckte und schaute seinen Bruder mit an: „Wer war das, am Telefon?“ „Papa.“, antwortete der Ältere und steckte sich etwas zu Essen in den Mund. Luffy legte den Kopf schief: „Und was wollte Papa?“ Law kaute erst aus und schluckte, bevor er dem Jüngeren antwortete: „Er wollte nur nachfragen, ob alles in Ordnung ist und dann, dass er heute schon um fünf zu Hause ist.“ Laws Blick fiel zur Küchenuhr. Fast um drei. Bald würde auch Ace nach Hause kommen. Dann wäre er mit seinen Brüdern allein. „Kommen Zorro, Mihawk und PErona heute gar nicht?“, Luffy schaute ebenfalls zur Uhr. Law schüttelte den Kopf: „Nein, Zorro muss heute zum Zahnarzt.“ „Achso.“, sprach der Kleinere und widmete sich wieder seinem Essen, ebenso sein großer Bruder.

Law wusch gerade das Geschirr ab, als die Wohnungstür aufging und leicht zugeknallt wurde. Law zuckte leicht zusammen. Dann hörte er die typischen Geräusche. Das Geräusch von einem Rucksack, der in die nächstbeste Ecke geschmissen wurde, Schuhe, die ausgezogen wurden, einer Jacke, die an den Hacken gehängt wurde und dann Schritte, die im Türrahmen verstummten. Ace verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte seinen Rücken gegen den Rahmen. „Wie war es in der Schule?“, fragte Law monoton. Ace seufzte: „Langweilig, wie immer. Ich hab für dich aber brav alles mitgeschrieben.“ „Danke.“, erwiderte der Ältere knapp. Der Sommersprossige grinste: „Ist doch kein Thema. Immerhin sind wir Brüder. Und Brüder machen so etwas nun einmal für einander.“ Er stieß sich vom Türrahmen ab, schritt auf den Anderen zu. Sein Blick fiel auf die Auflaufform, wo noch etwas vom Nudelauflauf drin war: „Ist das der Rest vom Mittagessen?“ Law nickte: „Ja. Den kannst du gerne noch Essen.“ Sofort holte der Jüngere einen Teller und Besteck heraus, kratzte die Auflaufform aus und stellte den Teller in die Mikrowelle. Er stellte alles ein und drückte dann auf Start. „Kid hat gesagt, das du Luffy heut abgeholt hast.“, Ace merkte selbst, das seine Stimmlage leicht böse klang. Dabei sollte sie nicht so klingen. Er war ja nicht böse auf Law. Genau wie Luffy, freute auch Ace sich, wenn Law etwas mit ihnen unternahm. Was, ihrer Ansicht nach, viel zu selten passierte.

Law blieb stumm, während er das Besteck säuberte. „Ich finde es toll, wenn ihr etwas zusammen unternehmt.“, erklärte Ace und stützte seine Ellenbogen auf der Arbeitsplatte ab, „Immerhin unternimmst du viel zu wenig mit ihm, oder mit uns beiden. Du könntest ruhig öfter mal was mit uns machen.“ Er schielte zu Law, der immer noch keinen Ton von sich gab. Ace seufzte: „Ich weiß ja, das es für dich nicht leicht ist. Immerhin fällt es dir schwer, mit anderen Leuten Kontakt auf zu nehmen. Ich weiß, du hattest eine schlimme …“ „Sei still!“, zischte Law wütend und Ace schaute seinen größeren Bruder erstaunt an. „Halt deinen Mund, Ace!“, Law schaute den sommersprossigen Jungen gereizt an, „Ich will davon nichts hören!“ Dann widmete er sich wieder dem Besteck und ihm fiel auf, dass er schon seit geschlagenen drei Minuten das gleiche Messer abwischte. Ace senkte seinen Blick und ihm wurde klar, dass er zu weit gegangen war: „Tut mir leid.“ Stumm schüttelte Law nur den Kopf.

Die Mikrowelle piepte und Ace nahm sich sein Essen heraus, setzte sich an den Tischt. Aber so, dass er den Anderen im Blick hatte. Schritte waren zu hören und einen Augenblick später kam Luffy in die Küche. Sein Blick fiel sofort zu Ace und er grinste: „Hey, Ace.“ Ace grinste zurück: „Hi, Luffy.“ Sofort eilte Luffy zu Ace an den Tisch und hielt ihm die Tüte mit den Bonbons vor die Nase: „Guck mal. Die hat Law mir gekauft. Die Teile ich mit euch.“ Luffy strahlte glücklich. Ace Blick glitt wieder zu dem Älteren, der immer noch mit dem Rücken zu ihnen stand. Dann lächelte er leicht und fing an zu Essen, während sich Luffy neben ihn setzte.

Nachdem Ace aufgegessen hatte, wusch Law auch noch das restliche Geschirr ab. Dann gingen sie ins Wohnzimmer. Ace und Luffy schauten fern, während Law sich in den Sessel setzte und sein Buch weiter las. Nebenbei bekam er immer wieder ein Bonbon, von Luffy, in den Mund geschoben. „So jetzt ist die Tüte leer.“, sagte Luffy nach einer Weile und verschwand kurz. Law schaute auf, als der Kleinste wieder ins Wohnzimmer kam: „Was hast du gerade mit der Tüte gemacht?“ Luffy grinste, als er sich wieder neben Ace, auf dem Sofa, niederließ: „Ich habe sie weggeworfen. Aber so, das Papa sie nicht sieht.“ Law nickte nur und widmete sich wieder seinem Buch. Dann brach wieder schweigen herein. Das Einzige, was zu hören war, waren die Geräusche die aus dem Fernseher kamen. Das störte Law jedoch nicht. Sonst würde er in seinem Zimmer bleiben.

Pünktlich um fünf ging die Wohnungstür auf und Shanks trat in den Flur. Luffy und Ace sprangen sofort auf und eilten in den Flur. „Papa.“, riefen sie, wie aus einem Mund. Shanks grinste: „Na, da sind ja meine Jungs.“ Er ging auf die Knie, als die beiden Jungen auf ihn zu eilten und ihn umarmten. Der rothaarige Mann schlang seine Arme um die kleinen Körper: „Na, wart ihr auch schön brav?“ Beide Jungs lösten sich von ihrem Vater und grinsten breit: „Ja.“ Law betrat den Flur, blieb an der Wohnzimmertür stehen und schaute die drei an. Shanks lächelte: „Law.“ Er löste sich von seinen beiden Söhnen, um zu dem Ältesten zu gehen und seine Hände auf dessen Schultern zu legen: „Alles gut?“ Law nickte: „Ja, alles gut.“ Shanks grinste: „Wunderbar.“ Der Rothaarige schloss seine Arme um den grauäugigen Jungen und drückte ihn an sich. Law ließ es zu, obwohl er es nicht mochte, wenn Shanks das tat und Luffy und Ace zusahen. Langsam löste der Ältere sich und ihre Blicke trafen sich. Shanks grinste: „Weißt du was? Ich habe morgen frei. Das heißt, das du morgen nicht alleine bist.“ Er legte eine Hand auf den Kopf des zehnjährigen Jungen: „Morgen machen wir was zusammen, ja?“ Law nickte: „Ja, gut.“ Grinsend erhob der rothaarige Mann sich und streckte sich erst einmal: „So ich mache mir jetzt erst einmal etwas essen.“ Er zog sich seine Jacke und Schuhe aus und verschwand in der Küche. Die drei Jungen gingen ins Wohnzimmer zurück.

Nach einer viertel Stunde kam auch Shanks ins Wohnzimmer und setzte sich zwischen Ace und Luffy. Ihm war es egal, was die beiden Jungen schauten. Er ließ seinen Kopf in den Nacken gleiten und schloss die Augen. In diesem Moment wollte Shanks einfach nur ein bisschen dösen.

Kurz vor neun machten sich Ace und Luffy bettfertig und blieben Türrahmen stehen: „Gute Nacht, Papa.“ Shanks lächelte seine beiden Jungs zu: „Gute Nacht, Luffy. Gute Nacht, Ace.“ Ace verschwand, Luffy blieb noch stehen und schaute lächelnd zu Law: „Gute Nacht, Law.“ Law schaute von seinem Buch auf: „Gute Nacht … Luffy.“ Diese Worte zauberten ein breites Grinsen auf das Gesicht des Jüngeren und auch Luffy verschwand schließlich. Shanks schnappte sich die Fernbedienung, die auf dem Wohnzimmertisch lag, und schaltete die Sender durch. Bei einem Krimi blieb er hängen und er legte die Fernbedienung wieder zurück. Eine Weile sagte keiner was. Dann schaute Shanks zu Law: „Magst du dich zu mir setzten?“ Law schaute erneut von seinem Buch auf, nickte stumm, erhob sich und setzte sich neben den Rothaarigen. Dann steckte der grauäugige Junge seine Nase wieder in das Buch. Drei Mal versuchte er ein und denselben Satz zu lesen, aber dessen Bedeutung bekam er einfach nicht in seinen Kopf. Langsam ließ er das Buch sinken und schaute Shanks an: „Papa?“ Shanks schaute weiter zum Fernseher und als Antwort kam einfach nur ein Einfaches „Hm?“ „Ich muss dir etwas sagen.“, flüsterte der Kleiner. Der Ältere wurde hellhörig und schaute seinen Sohn an: „Was denn?“ Law schluckte. Er war sich nicht mehr sicher, ob er Shanks die Wahrheit sagen sollte. Aber, er konnte einfach nicht damit leben. Auch, wenn es nur eine Kleinigkeit war. „Ich habe Luffy heute von der Schule abgeholt.“, fing er an zu erzählen, „Und dann waren wir einkaufen.“ Shanks legte seinen Kopf schief und schaute Law fragend an: „Und weiter?“ Laws Finger krallten sich in seine Hose. „Ich habe Luffy eine Tüte Bonbons gekauft, die wir dann gegessen haben.“ Shanks sagte nichts. Und jede Sekunde, die der Rothaarige nichts sagte, machte Law nervöser. Dann seufzte der Größere: „Verstehe.“ Law kniff die Augen zusammen. Er wollte nicht sehen, wie Shanks böse war. Dieser legte allerdings nur eine Hand auf den Kopf des Jungen und dieser schaute ihn erstaunt an. Shanks lächelte leicht: „Ist schon ok. Ich bin froh, dass du mir die Wahrheit gesagt hast.“ Dann grinste er: „Du bist so ein guter Junge.“ Leichte Röte stieg dem Jungen ins Gesicht und verlegen steckte er seine Nase in sein Buch. Shanks schmunzelte, als er Laws Verhalten beobachtete. Es war wirklich selten, dass Law verlegen war. Sonst war er immer ein so ruhiger und gelassener Junge. Er grinste stumm und richtete seinen Blick wieder auf den Fernseher.

Nach einer Weile merkte Shanks, wie Law sich an ihn lehnte. Er schaute den Jungen an und staunte nicht schlecht, als er sah, dass Law eingeschlafen war. Shanks kicherte: „Ich kann’s nicht glauben. Er ist tatsächlich beim Lesen eingeschlafen.“ Vorsichtig nahm er das Buch an sich und legte es auf den Tisch. Dann hob er den Jungen hoch und trug ihn in sein Zimmer, legte ihn vorsichtig in sein Bett. Er deckte ihn zu und flüsterte: „Gute Nacht, Law.“ Dann schlich er sich aus dem Zimmer, lehnte die Tür an und ging zurück ins Wohnzimmer.

Umzugsvorbereitung

„Ja, wir sind fast fertig.“, sprach Shanks ins Telefon, während er Law beobachtete, der einige Kartons aus dem Wohnzimmer räumte und sie im Flur stapelte. „Wir müssen dann nur noch die Möbel auseinanderbauen und einpacken. Dann sind wir fertig.“, fügte er noch hinzu. „Gut. Ich bin zu Hause auch soweit fertig.“, sprach Mihawk auf der anderen Seite, „Es fehlen bei uns auch noch die Möbel.“ „Wenn du magst, kann ich nachher vorbeikommen und dir helfen.“, Shanks schaute seinen ältesten Sohn an, der im Flur stehen geblieben war und ihn musterte. „Nein, nicht nötig.“, erklärte Mihwak, „Ein paar Arbeitskollegen haben gesagt, dass sie mir helfen werden. Mach erst mal bei dir fertig und dann kannst du ja was mit Law machen.“ Einen Augenblick schaute der rothaarige Mann den grauäugigen Jungen an, ehe er nickte: „Ja, ok. Wir sehen uns morgen.“ „Ja, bis morgen.“, sprach sein Freund und dann tutete das Telefon. Shanks stellte es auf die Station zurück, zog auch gleich sämtliche Stecker und packte es in eine Kiste. „Was hat Mihawk gesagt?“, fragte Law monoton. Shanks grinste: „Er hat gesagt, dass er keine Hilfe braucht und dass wir, wenn wir fertig sind, etwas zusammen unternehmen sollen.“ Vor seinem Sohn ging er in die Hocke und fuhr mit seiner Hand durch die schwarzen Haare des Jüngeren: „Was hältst du davon, wenn wir beide nachher einen schönen Eisbecher essen gehen, hm?“ Law nickte leicht: „Ja, ok.“ Shanks lächelte, legte seine Arme um den zierlichen Körper und drückte den schwarzhaarigen Jungen an sich. Law blieb ganz ruhig. Schon seit sechs Jahren war er Teil dieser Familie und immer wieder hatte Shanks ihm spüren lassen, dass er ihn lieb hatte, dass der kleine schwarzhaarige Junge ihm wichtig war. Dennoch konnte Law sich immer noch nicht daran gewöhnen. Obwohl er eine Familie hatte, die ihn liebte und akzeptierte. Vorsichtig löste Shanks sich wieder von Law und grinste ihn an: „Du kannst immer noch nicht wirklich damit umgehen, oder?“ Die grauen Augen des Jungen glänzten traurig: „Nicht wirklich.“ Verständnisvoll lächelte der rothaarige Mann und legte eine Hand auf den Kopf des Jungen: „Das verstehe ich. Aber, du darfst eines nie vergessen.“ Neugierig schaute er seinen Vater an. Shanks lächelte sanft: „Ich, nein, wir haben dich lieb. Ich und auch deine Brüder. Hast du das verstanden?“ Law schaute seinen Gegenüber an, dann nickte er. Er wusste es ja. Schon immer. Law wusste, dass seine Familie ihn lieb hatte. Shanks sagte ihm das immer und auch Luffy tat dies ebenfalls. Ace sagte es auch manchmal, aber nicht so oft. Er sagte meistens breit grinsend, dass sie Brüder waren, egal was geschah. Er hatte wirklich Glück, so eine tolle Familie zu haben. Shanks erhob sich wieder und streckte sich: „So, jetzt nehme ich noch die Möbel auseiander und pack alles zusammen.“ „Soll ich dir helfen?“, fragte Law und schaute den Rothaarigen an. Kurz schaute Shanks überrascht, dann legte er grinsend seine Hand auf den Kopf des Jungen: „Das ist lieb von dir, Law. Aber, ich schaffe das schon alleine. Du kannst jetzt erst einmal eine Pause machen.“ Law nickte nur und ging zurück ins Wohnzimmer, während Shanks seinen Werkzeugkoffer aus der Flurkommode kramte und ins Wohnzimmer kam. Law hatte sich währenddessen in eine Ecke gesetzt und beobachtete, wie der rothaarige Mann anfing das Regal auseinander zu nehmen. Es überraschte den 10 – jährigen immer wieder, wie geschickt Shanks mit Werkzeugen umgehen konnte und wie schnell er immer fertig war. Blitzschnell war der Rothaarig fertig mit dem Regal und nahm als nächstes das Sofa und den Sessel auseinander. Law beobachtete ich währenddessen ganz genau. Shanks wollte gerade den Wohnzimmertisch auseinanderbauen, als es plötzlich an der Tür klingelte. Überrascht schauten die beiden auf. „Wer könnte das denn sein?“, fragte Shanks, legte seinen Schraubenzieher auf den Boden und ging in den Flur. Law folgte ihm, blieb aber im Türrahmen stehen. Shanks öffnete die Tür, schaute überrascht seine Arbeitskollegen, Ben und Lou an, die vor ihm standen. Ben war ein großer Mann mit schwarzen Haaren, die er nach hinten gekämmt hatte und zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Lou war ein dicker Mann mit einer Sonnenbrille auf der Nase und einer Mütze auf dem Kopf. „Hey.“, grüßte Shanks grinsend, „Was macht ihr beiden denn hier?“ „Naja, weil wir ja wussten, dass du heute deine Sachen zusammenpacken wolltest, dachten Lou und ich, wir könnten dir helfen.“, antwortete Ben und schaute an dem Rothaarigen vorbei, direkt zu dem schwarzhaarigen Jungen, „Aber, anscheinend hast du ja schon Hilfe.“ Shanks ging einen Schritt zur Seite, so dass auch Lou den Zehnjährigen anschauen konnte. Law schaute die beiden Männer an, dann eilte er in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Shanks Arbeitskollegen schauten ihm überrascht hinterher. „Was hat der Kleine denn?“, fragte Lou und schaute Shanks an. Der rothaarige Mann schaute die beiden wieder an: „Tut mir leid. Er ist ein wenig schüchtern, Fremden gegenüber. Es fällt ihm schwer, Kontakt zu anderen Menschen auf zu bauen.“ „Er ist der Kleine, den du damals gerettet hast, oder?“, der Dicke schaute seinen rothaarigen Freund an. Diese nickte: „Ja. Er hat es damals wirklich nicht leicht gehabt.“ Mit einer Handbewegung deutete er den beiden reinzukommen: „Aber, kommt doch erst einmal rein.“ Sofort folgten die beiden Männer der Einladung und gingen in den Flur. Shanks schloss die Tür wieder und ging mit ihnen ins Wohnzimmer. „Du hast ja schon ordentlich losgelegt.“, gab Ben leicht grinsend von sich und stemmte eine Hand in seine Hüfte. Grinsend zuckte Shanks mit seinen Schultern: „Sicher. Immerhin wollen wir morgen in unsere neue Wohnung ziehen. Da muss heute alles fertig werden.

„Packt dein Freund auch schon seine Sachen zusammen?“

Shanks nickte: „Ja, er ist auch bald fertig.“ „Bei was können wir denn helfen?“, fragte der dicke Mann. „Lou, du kannst ja die Möbel in der Küche schon einmal auseinanderbauen.“, antwortete Shanks und schaute dann den schwarzhaarigen Mann an, „Und Ben, du kannst die Möbel im Schlafzimmer auseinanderbauen. Ich mache die Kinderzimmer.“ Dann zeigte er auf seinen Werkzeugkoffer: „Da ist alles drin.“ Die anderen beiden Männer nickten, nahmen sich Werkzeuge aus dem Werkzeugkoffer und verschwanden in die jeweiligen Räume. Shanks machte sich währenddessen daran, den Wohnzimmertisch auseiander zu nehmen.

Law saß am Kopfende seines Bettes, auf dem Boden, als es an der Tür klopfte. Erschrocken schaute er auf, bevor ein leises „Ja?“ seine Lippen verließ. Die Tür ging ein Stück auf und Shanks steckte seinen Kopf hindurch. Er grinste: „Ich bin es nur. Darf ich reinkommen?“ Shanks achtete darauf, Law seine Privatsphäre zu lassen und fragte ihn immer, ob er sein Zimmer betreten durfte, bevor er dies tat. Law nickte leicht: „Ja.“ Shanks schlüpfte durch den Spalt, schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben seinen ältesten Sohn. „Tut mir leid.“, entschuldigte sich der Rothaarige, „Ich wusste nicht, dass sie vorbeikommen wollten.“ Law schüttelte leicht den Kopf, schaute dann zu Boden: „Ist schon ok.“ „Du kannst aber ruhig mit ihnen reden.“, erklärte der Ältere lächelnd, „Sie beißen dich nicht. Sie sind Polizisten, genau wie ich.“ „Der schwarzhaarige Mann war damals dabei gewesen, als du mich gefunden hattest.“, sprach der Jüngere monoton. Shanks grinste: „Ja, stimmt. Du erinnerst dich daran?“ Law nickte leicht. Normalerweise konnten sich Kinder in diesem Alter nicht daran erinnern. Immerhin war er damals erst vier gewesen. Aber, Law hatte ein unglaubliches Gedächtnis. Deshalb konnte er sich noch genau daran erinnern. „Damals hatte er seine Haare aber noch kürzer.“, fügte Law noch hinzu. Kurz schaute der Rothaarige den schwarzhaarigen Jungen an, dann lachte er: „Ich glaub‘s nicht. Du erinnerst dich ja sogar daran. Du bist wirklich unglaublich.“ Grinsend legte der rothaarige Mann seine Hand auf den Kopf des Jungen: „Du hast wirklich ein erstaunliches Gedächtnis.“ Law sagte dazu nichts. Shanks erhob sich, streckte sich noch einmal, bevor er seinen ältesten Sohn anschaute: „Ich bau jetzt deine Möbel auseiander, ok?“ Law nickte und stand auf: „Soll ich dir helfen?“ Shanks wuschelte grinsend durch die schwarzen Haare: „Musst du nicht. Ich schaffe das schon allein.“ Law nickte nur leicht und setzte sich dann in eine ruhige Ecke, beobachtete seinen Vater, wie er anfing sein Bett auseiander zu bauen. Danach kam der Kleiderschrank, dann sein Schreibtisch und sein Stuhl.

Er war gerade fertig geworden, als die Tür aufging und Ben im Türrahmen stehen blieb: „Lou und ich sind fertig.“ Shanks schaute ihn an und nickte: „Ja, ok. Der Abholdienst kommt auch bald.“ Ben verschränkte seine Arme vor der Brust und lehnte seinen Rücken gegen den Türrahmen: „Sag mal. Wessen Möbel nehmt ihr eigentlich. Ihr nehmt doch bestimmt nicht die Möbel von euch beiden, oder?“ Sofort schüttelte der Rothaarige den Kopf: „Nein, wir haben uns schon geeinigt, was wir von wem nehmen. Das ist kein Problem.“

„Und wo wollt ihr solange schlafen?“

„Wir ziehen solange ins Hotel.“, antwortete Shanks und schaute kurz zu Law, der seinen Blick emotionslos erwiderte. Dann schaute er wieder zu seinem schwarzhaarigen Kollegen: „Aber, wir wollen so schnell wie möglich alles fertig haben, damit wir so schnell wie möglich in die neue Wohnung können.“ „Lou und ich könnten euch helfen, wenn du willst.“, schlug der andere Mann vor, „Dann würde es bestimmt schneller gehen.“ Shanks grinste: „Das wäre nett von euch.“ Ben nickte zufrieden: „Gut.“ Dann schweifte sein Blick zu Law. Der schwarzhaarige Junge erwiderte seinen Blick emotionslos. Dann stand der schwarzhaarige Junge auf, ging an Ben vorbei und verschwand im Bad. „Er hatte den gleichen Blick, wie damals.“, sprach Ben, mehr zu sich selbst, als zu Shanks. Aber, der Rothaarige hatte die Worte sehr wohl vernommen. Langsam nickte er: „Ja, ich weiß.“ Dann schaute Ben seinen Freund wieder an: „Sein Blick hat sich kaum verändert.“ Kurz schaute der rothaarige Mann seinen Gegenüber schweigend an, dann seufzte er: „Ich weiß. Ich arbeite ja schon seit Jahren daran, dass er offener wird, aber es klappt nicht wirklich. Er ist zwar schon etwas offener geworden, aber er hält sich immer noch gewaltig zurück.“ „Wie ist denn sein Entwicklungsstand?“, hackte der schwarzhaarige Mann nach. Shanks schaute seinen Freund an: „Er ist hervorragend entwickelt, Ben. Einige Lehrer sagen sogar, dass er den anderen, aus seiner Klasse, weit voraus ist. Außerdem ist er ein lieber Junge. Er hilft sogar Ace und Luffy, wenn sie Probleme mit ihren Schulaufgaben haben.“

„Also hat er nur ein Problem, mit Fremden?“

„Nicht direkt.“, gab Shanks zu, „Er ist Fremden gegenüber nur sehr … wie soll ich es sagen? Vorsichtig?“ Ben schaute Shanks nur stumm an. Er erinnerte sich daran, wie Shanks das erste Mal auf den schwarzhaarigen Jungen getroffen hatte. Jeder Mensch hätte sofort gemerkt, dass Shanks ein Vater war. Er war wirklich liebevoll mit dem damals vierjährigen Jungen umgegangen war. Ben war damals wirklich erstaunt gewesen. So hätte er den rothaarigen Mann niemals eingeschätzt. „Wie ist denn sein Verhältnis zu seinen Brüdern?“, fragte Ben, den Blick immer noch auf den Rothaarigen gerichtet. Shanks lächelte: „Gut. Obwohl sein Verhältnis zu Luffy etwas besser ist, als zu Ace. Luffy liebt Law über alles. Er sagt oft, dass er ihn ganz doll lieb hat. Ace und Law verstehen sich auch gut. Da Law sehr zurückhaltend ist, kann er sich nicht wirklich zur Wehr setzen. Und Ace beschützt ihn deshalb immer. Obwohl er der Jüngere von beiden ist.“ Dann grinste er: „Sie kümmern sich wirklich rührend um ihn.“ Ben lächelte leicht: „Verstehe. Dann ist es ja gut. Wenn er von ihnen akzeptiert wird, wie er ist, brauchst du dir ja keine Sorgen zu machen.“ Shanks grinste leicht: „Stimmt.“ Schritte waren zu hören und einen Augenblick später stand Lou neben Ben. Der dicke Mann grinste: „Ich bin fertig mit den Möbeln in der Küche. Was kommt jetzt?“ „Das Bad und der Flur fehlen noch.“, erklärte Shanks, den Blick auf seine beiden Kollegen gerichtet.

„Sollen Ben und ich den Rest machen?“

Shanks schüttelte dem Kopf: „Nein. Macht ihr bitte den Flur. Law ist im Bad, deshalb wäre es besser, wenn ich das Badezimmer übernehmen würde.“ Lou nickte verständlich: „Alles klar.“ Dann verschwand der Dicke wieder, der schwarzhaarige Mann folgte ihm. Shanks verließ ebenfalls den Raum, ging ins Badezimmer. Law saß vor der Badewanne, die Beine an den Körper gezogen und die Arme um die Knie geschlungen. Der Rothaarige schloss die Tür hinter sich und ging vor dem Kleineren in die Hocke: „Alles ok, Law?“ Law hob seinen Blick, schaute seinen Vater direkt in die Augen. Er nickte schwach: „Ja.“ „Sicher?“, hackte der Rothaarige nach und legte den Kopf leicht schief. Erneut nickte der Jüngere: „Ja, alles in Ordnung.“ Shanks spürte, dass nicht alles in Ordnung war. Das Lou und Ben da waren, war anscheinend doch ein bisschen zu viel für den schwarzhaarigen Jungen. Shanks seufzte: „Tut mir leid, dass es ein bisschen zu viel für dich ist. Ich weiß ja, das du Fremden gegenüber sehr zurückhaltend bist.“ Er wollte seine Hand auf den Kopf des schwarzhaarigen Jungen legen, doch dieser griff mit beiden Händen nach ihr und hielt sie fest. Der griff des Kleineren war nicht bestimmend, sondern sanft. Ihre Blicke trafen sich. Shanks wusste, das Law diese Geste nicht böse meinte. Er wusste, dass der Kleinere manchmal einfach seine Hand halten wollte. Weil ihm das, dass Gefühl gab, das jemand da ist, der sich um ihn kümmert und ich beschützt. Es war dieses Gefühl, was den Grauäugigen immer beruhigte.

Einen Augenblick regten sich die beiden nicht, dann legte Shanks seine andere Hand an die Hand seines Sohnes. Dann grinste er: „Das wird schon wieder. Wir werden bestimmt eine Menge Spaß haben, wenn wir erst einmal in unserer neuen Wohnung sind.“ Law nickte leicht: „Ja … vielleicht.“ Sanft entfernte der Ältere seine Hände von dem Griff des Kleineren und legte eine Hand auf den Kopf seines Gegenübers, fuhr sanft durch das schwarze Haar. Einen Augenblick noch fuhren die Finger durch die weichen Strähnen, dann entzog der rothaarige Mann seine Hand wieder. Er stand auf und streckte sich: „So, jetzt bau ich noch hier alles auseiander und dann müssten auch schon die Möbelpacker kommen.“ Dann fing er an.

Shanks war noch nicht ganz fertig, als die Badezimmertür aufging und Lou seinen Kopf ins Bad steckte: „Du, Shanks. Die Möbelpacker sind da.“ Shanks schaute auf: „Schon? Die sind aber früh dran.“ Dann erhob er sich: „Na, da werd ich sie mal rein lassen.“ Eine kleinere Hand griff nach seiner und er schaute zur Seite, entdeckte Law, der neben ihm stand und seine Hand festhielt. Shanks grinste: „Na, magst du mitkommen?“ Law schaute den Größeren an, nickte leicht. Ein leichtes Lächeln zierte das Gesicht des Rothaarigen und er ging, zusammen mit dem kleinen schwarzhaarigen Jungen, an Lou vorbei, in den Flur. Vor der Haustür blieb er stehen und öffnete die Tür. Vor ihm stand ein junger Mann mit blonden, schulterlangen, zurückgekämmten Haaren und einer Fliegerbrille auf der Stirn. In seinem Mund hatte er eine Zigarre. Er trug eine hellblaue Jacke, mit Flammenmustern auf dem Ärmel und eine hellblaue Jeans. Da er seine Jacke offen trug, konnte man sein gelbes Shirt sehen. Der blonde Mann grinste: „Guten Tag. Wir sind hier, weil wir die Möbel abholen wollten. Ich bin Pauly. Und der da ist mein Kollege Ecki.“ Mit dem Daumen zeigte er über seine Schulter, auf den Mann, der schräg hinter ihm stand. Der andere war ein sportliche – schlanker Mann, mit einer viereckigen, langen Nase im Gesicht. Er hatte große, runde Augen und lange Wimpern. Seine orangen Haare konnte man, wegen seiner weißen Kappe, nicht genau sehen. Außerdem trug er einen orange – blauen Pullover und eine blaue Hose. Ecki lächelte und verbeugte sich: „Guten Tag.“ Shanks hob grüßend seine freie Hand: „Hey, schön dass Sie da sind.“ Er ging einen Schritt zur Seite: „Kommen Sie doch rein.“ Das ließen sich die beiden Männer nicht zweimal sagen und traten in die Wohnung. Paulys Blick fiel auf Law. Grinsend beugte sich der Blonde zu dem Jungen hin: „Na, und wer bist du, kleiner Mann?“ Sofort versteckte sich der schwarzhaarige Junge hinter seinem rothaarigen Vater. Überrascht schaute Pauly ihn an: „Was hat der Kleine denn?“ Shanks grinste und kratzte sich verlegen am Hinterkopf: „Tut mir leid. Mein Sohn ist Fremden gegenüber sehr zurückhaltend.“ „Das verstehen wir natürlich.“ Ecki lächelte verlegen und legte seine Hand auf seinen Kollegen, „Ich entschuldige mich für das Verhalten, meines Arbeitskollegen. Er wollte dem Kleinen nicht zu nahe treten.“ Pauly schaute seinen Arbeitskollegen böse an: „Ich kann mich selbst entschuldigen, du Idiot! Dafür brauche ich dich ganz bestimmt nicht!“ „Jetzt beruhig dich doch mal, Pauly.“, beschwichtigend hob der junge Mann, mit der eckigen Nase, seine Hände, „Ich wollte dir doch nur helfen.“ Einige Momente knurrte Pauly Ecki an, was dieser nur mit einem peinlich berührten Lächeln quittierte. Ben und Lou blieben neben Shanks stehen und beobachteten die Szene erstaunt. „Wer sind denn die beiden?“, Ben schaute den Rothaarigen fragend an. „Die Möbelpacker … anscheinend.“, gab der rothaarige Mann zurück und schaute Ben kurz an, bevor er seinen Blick wieder zu den beiden Möbelpackern richtete, die sich anscheinend wieder vertragen hatten. Beide lächelten Shanks an. „Tut uns leid, dass Sie die Szene mit ansehen mussten.“, entschuldigend verbeugte sich Ecki, „Normalerweise reißen Pauly und ich uns zusammen.“ „Ist schon ok.“, Shanks winkte ab. Ecki lächelte: „Wunderbar. Also, wo sollen wir anfangen?“ „Im Wohnzimmer.“, antwortete der Rothaarige, „Ich zeige Ihnen den Weg.“ Die beiden Möbelpacker nickten und folgten Shanks ins Wohnzimmer. „Sie waren ja schon sehr fleißig.“, gab Pauly beeindruckt von sich, als er die bereits auseinander gebauten Möbel erblickte. Shanks zuckte nur mit den Schultern: „Man tut, was man kann.“ „Ich würde sagen, wir fangen mit dem Regal an.“, erklärte Ecki und stemmte seine Hand in seine Hüfte. Der Blonde nickte zustimmend: „Ja.“ Die beiden Männer gingen auf die Einzelteile zu und hoben sie hoch. Dann fingen sie an, alles aus der Wohnung zu tragen. Ben, Lou und Shanks halfen ebenfalls. Nur Law blieb in der Wohnung zurück, beobachtete aus einer sicheren Entfernung die Männer, wie sie die Möbel aus der Wohnung trugen. Ab und zu schaute Ecki den kleinen schwarzhaarigen an, lächelte dann freundlich.

Als die fünf Männer mit Wohnzimmer und Küche fertig waren, machten sie sich an das Schlafzimmer und das Badezimmer. Law hatte währenddessen in sein Zimmer zurückgezogen. Nach dem Badezimmer kam dann das Kinderzimmer von Ace und Luffy dran. Law hörte die Geräusche, die von der anderen Seite der Wand kamen. Das Gepolter und die Stimmen der Männer. Dann ging Laws Zimmertür auf. Leicht zuckte der schwarzhaarige Junge zusammen, dann sah er Ecki, der einen Schritt ins Zimmer machte und abrupt stehen blieb, als er den Grauäugigen entdeckte. Der Mann mit der eckigen Nase grinste verlegen: „Oh, sorry. Ich wusste nicht, dass du hier drinnen bist.“ Law antwortete nicht, drückte sich etwas mehr gegen die Wand. Ecki machte einen Schritt auf den Jungen zu und sofort spannte sich der gesamte Körper des Kleineren an. Ecki hatte es sofort bemerkt, blieb dann stehen. „Ok, verstehe schon.“, sprach der orangehaarige Mann leicht grinsend, „Sicherheitsabstand. Schon kapiert. Aber, weißt du?“ Er deutete auf Laws Bett, welches bereits in seine Einzelteile zerlegt war und direkt neben dem schwarzhaarigen Jungen, auf dem Boden, lag: „Da müsste ich mal dran. Sonst kann ich das Bett nicht zu unserem LKW bringen.“ Law verstand sofort, was der andere meinte und rückte sofort zur Seite, so viel, dass sein Sicherheitsabstand wieder hergestellt war. Ecki war wirklich erstaunt, dass der Junge die Entfernung so genau abschätzen konnte, um diesen Abstand zwischen ihnen zu wahren. „Du bist ja wirklich ein erstaunlicher Junge.“, Ecki ging auf die Einzelteile zu, schaute dann aber wieder zu dem Jungen, „Du kannst eine Entfernung wirklich gut abmessen.“ „Die Lehrer sagen, dass ich ziemlich clever bin.“, erklärte Law schüchtern. „Ah, verstehe.“, lächelnd nickte der Ältere, „Du bist bestimmt der schlauste aus deiner Klasse, oder?“ Law nickte leicht: „Ja.“

„Und dein Papa ist doch bestimmt auch sehr stolz auf dich, oder?“

„Ja.“, erneut nickte der schwarzhaarige Junge leicht. Ecki grinste: „Das ist doch schön. Dein Papa hat dich bestimmt auch ganz doll lieb oder?“ Law nickte, sagte dieses Mal aber nichts. Das Grinsen des Mann es wurde breiter: „Das freut mich.“ Law wollte grade etwas sagen, als Shanks plötzlich seinen Kopf ins Zimmer steckte: „Law? Alles ok?“ Dann fiel der Blick des Rothaarigen auf den orangehaarigen Mann. Ecki grinste verlegen: „Es ist alles ok. Ich hatte nicht gewusst, dass Ihr Sohn hier ist.“ Law stand auf, ging auf seinen Vater zu und zupfte an seinem Ärmel. Shanks schaute ihn an: „Was ist?“ Law winkte ihn zu sich runter und der Rothaarige beugte sich seinem schwarzhaarigen Sohn entgegen. Dann flüsterte der Grauäugige den Rothaarigen etwas ins Ohr. Shanks lauschte, dann musste er leise Lachen. Ecki schaute den Rothaarigen verwirrt an. Er wusste nicht, was Law Shanks ins Ohr geflüstert hatte, da der Kleine es zu leise ausgesprochen hatte. Als Shakns sich wieder beruhigt hatte, grinste er den Möbelpacker breit an: „Mein Sohn mag Sie. Das passiert nicht oft, dass er das bei einer ersten Begegnung sagt.“ Geschmeichelt kratzte Ecki sich am Hinterkopf und grinste verlegen: „Ach, echt? Das ehrt mich aber.“ Dann schaute er den schwarzhaarigen Jungen an, der sich in den Pullover seines Vaters gekrallt hatte und sich an ihn drückt, den Blick auf den Mann gerichtet. Ecki lächelte: „Ich mag dich auch, Kleiner.“ Schüchtern drehte Law sein Gesicht weg. Es war ihm ein bisschen peinlich, dass sein Vater es laut ausgesprochen hatte, was er ihm ins Ohr geflüstert hatte. Und es war dem Schwarzhaarigen ebenso peinlich, das der fremde Mann ihn ebenfalls mochte. Eine Hand legte sich auf den Kopf des Kleinen und wuschelte ihn durch die Haare. „Wie gesagt. Er ist sehr zurückhaltend.“ „Das macht überhaupt nichts.“, gab der junge Mann lächelnd zurück, „Immerhin ist es doch schön, wenn auch schüchterne Kinder sich langsam öffnen.“ Shanks nickte lächelnd: „Ja.“ Die Hand des Rothaarigen glitt von dem Kopf des Jungen, wanderte zu dessen Rücken. Leicht drückte er den Jungen noch mehr an sich. Ben, Lou und Pauly kamen ins Zimmer. „Mit den anderen Zimmern sind wir fertig.“, sprach Ben, den Blick auf den rothaarigen Mann gerichtet. Shanks lächelte: „Ja, ok.“ Die anderen Männer packten die restlichen Möbel und trugen sie aus den Zimmern. Shanks blieb mit Law im Zimmer zurück. Er wollte den Kleinen nicht allein lassen. Immerhin würden die anderen wieder reinkommen und Law hätte keinen Rückzugspunkt. Immerhin war der Raum fast leer und deshalb gab es nichts mehr, was dem schwarzhaarigen Jungen noch Schutz biete würde.

Ecki und Pauly kamen noch einmal ins Zimmer. „Sollen wir auch gleich die Teppiche entfernen?“, der Blonde schaute Shanks fragend an. Shanks nickte: „Ja, das ist eine gute Idee.“ Pauly nickte: „Ok. Dann müssten Sie mir jetzt mit dem Bett helfen. Ecki kann die Teppiche am besten entfernen.“ Kurz schaute Shanks Law besorgt an. Dieser erwiderte seinen Blick, nickte nur leicht. Dann ließ er von seinem Vater ab. Shanks ging zu Pauly rüber und trug mit dem blonden Mann zusammen, das Bett aus dem Zimmer. Law blieb mit Ecki zurück. Ecki lächelte den Kleineren an: „Kleiner? Du müsstest aus dem Raum gehen, damit ich den Teppich zusammenrollen kann.“ Law senkte seinen Blick: „Entschuldigung.“ Dann trat er aus dem Zimmer, blieb im Türrahmen stehen. Gespannt beobachtete er den Mann mit der viereckigen Nase, wie dieser anfing den Teppich zusammen zu rollen. „Machst du das gerne?“, fragte der schwarzhaarige Junge nach. Ecki schaute ihn an: „Arbeiten?“ Law nickte stumm. Ecki schaute wieder auf den Teppich, den er zusammenrollte: „Naja, es ist halt mein Job. Ich mache manche Dinge natürlich lieber, als andere. Aber, das ist ja bei jedem Menschen so.“ Law legte seinen Kopf ein kleines Stück schief: „Was machst du denn am liebsten?“ Erneut schaute der orangehaarige Mann auf: „Am liebsten baue Möbel zusammen.“ „Möbel zusammenbauen?“, fragte Law. Ecki nickte: „Ja. Ich baue wahnsinnig gern Dinge zusammen.“

„Ist das dein Hobby?“

Ecki kicherte, während er den Teppich weiter zusammenrollte: „Nicht das zusammenbauen von Möbeln. Ich baue gerne Modelle zusammen.“ „Modelle?“, Law schaute den Mann genau an. Ecki nickte, widmete sich wieder dem Jungen, nachdem er den Teppich zusammengerollt hatte: „Ja, am liebsten Baue ich Modellschiffe zusammen. Das beruhigt mich immer. Hast du auch irgendwelche Hobbies?“ Law nickte schüchtern: „Ja, ich lese gern.“ Ecki grinste: „Ja, das ist auch ein schönes Hobby.“ Er hob den Teppich hoch und warf ihn sich über die Schultern: „Was haben denn deine Brüder für Hobbies?“ „Die beiden spielen gerne.“, antwortete Law und schaute Ecki an, der neben dem schwarzhaarigen Jungen stehen blieb und den Kleineren anschaute. Der Orangehaarige grinste: „Das kann ich mir vorstellen. Wie alt sind deine Brüder denn?“ „Ace ist zehn, genau wie ich.“, antwortete der Grauäugige, „Und Luffy ist sieben.“

„Na, da sind du und dein kleiner Bruder ja nicht auseiander.“

Law legte seinen Kopf leicht schief: „Welchen meinst du?“ Ecki wusste nicht so recht, was der Kleiner meinte. Die Frage des Jüngeren verwirrte ihn wirklich. Law schien das bemerkt zu haben, denn er ergriff das Wort: „Ich bin der Älteste.“ Die bereits schon großen Augen, des Möbelpackers, wurden noch größer: „Du bist der Älteste?“ Law nickte: „Ja, ich bin fast vier Monate älter als Ace.“ Verlegen grinste der Erwachsene: „Tut mir leid. Das wusste ich nicht.“ Law schüttelte nur den Kopf: „Das macht nichts. Viele Leute denken, dass Ace der Ältere ist. Er ist auch größer als ich.“ Ecki wollte gerade etwas erwidern, als eine Kinderstimme rief: „Law!“ Beide schauten zur Tür, entdeckten Luffy und Ace. Der Kleinere grinste breit, rannte auf seinen ältesten Bruder zu und schlang seine Arme um den zierlichen Körper. „Ich bin so froh, dich zu sehen.“, kicherte der kleinste Schwarzhaarige begeistert. „Aber, wir hätten uns doch so wieso gesehen, Luffy.“, gab Law monoton zurück, „Da musst du dich doch nicht so freuen.“ Grinsend schaute Luffy seinen großen Bruder an: „Aber, ich hab dich doch lieb. Und ich freue mich immer, wenn wir Zeit miteinander verbringen können.“ „Ich …“, Law zögerte, sein Blick glitt zu Ace, der nur bestärkend nickte. Dann schaute er wieder Luffy an: „Ich … hab dich auch … lieb … Luffy.“ Luffy grinste breit. Ace trat an seine Brüder heran, schaute dann den Möbelpacker an: „Und wer sind Sie?“ Ecki grinste: „Ah, tut mir leid. Mein Name ist Ecki und ich bin einer der Möbelpacker, der eure Wohnung ausräumt.“ „Achso.“, Luffy ließ von Law ab und blieb vor dem jungen Mann stehen, „So ein blonder Mann hat mir und Ace gesagt, dass wir dir sagen sollen, das er mit Papa und seinen Kollegen wegfährt, weil Mihawk angerufen hat und sie seine Möbel auch gleich abholen wollen.“ Kurz schaute Ecki den Jüngsten blinzelnd an, dann nickte er verständlich: „Ah, alles klar. Danke.“ Ecki ging noch ein paar Schritte und ließ schließlich den Teppich zu Boden fallen. Er seufzte: „Klasse. Und ich kann den Rest alleine machen.“ „Wir können dir doch helfen.“, Luffy grinste begeistert. Ecki schaute den kleinen Schwarzhaarigen erstaunt an, dann grinste er: „Ok, wenn ihr wollt, könnt ihr mir gerne helfen.“ Luffy jubelte begeistert: „Ja, wir dürfen helfen! Wir dürfen helfen!“ Ecki konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und Ace konnte nur darüber grinsen. Der einzige, der keine Emotionen zeigte, war Law. Nachdem Ecki sich beruhigt hatte, ging er, zusammen mit den Jungs, ins Wohnzimmer. Er erklärte ihnen, was sie zu tun hatten und zusammen rollten sie schließlich den Teppich zusammen. Danach brachten sie ihn in den Flur. Dann kamen Luffys und Ace Kinderzimmer und Shanks Schlafzimmer dran.

„Ich glaube, wir haben einen kleinen Fehler gemacht.“, Ecki kratzte sich am Hinterkopf, „Wir hätten mit dem Flurteppich anfangen sollen.“ Die drei Jungen standen vor ihm, ihre Blicke auf den Haufen Teppichrollen gerichtet. Ohne zu zögern ging der grauäugige Junge auf den Stapel zu und zog den obersten Teppich herunter, schleifte ihn ins leere Wohnzimmer und ließ ihn dann wieder fallen. Dann nahm er den nächsten. „Warte, ich helfe dir.“, sprach Luffy und hob die andere Hälfte der Teppichrolle hoch, trug sie zusammen mit seinem ältesten Bruder ins Wohnzimmer. Ecki und Ace machten es ihnen nach und nach ein paar Augenblicken war der Flur wieder leergeräumt. Dann rollten sie den Teppich im Flur zusammen und verfrachteten die Rolle ebenfalls ins Wohnzimmer. „So, das war‘s.“, Ecki wischte sich mit seinem Handrücken über die Stirn. Dann schaute er Law an: „Das war wirklich eine gute Idee, Kleiner. Ich bin nicht darauf gekommen.“ Law zuckte nur mit den Schultern. Für ihn war das nicht der Rede wert. Immerhin war Law sich sicher, dass Ecki auch noch auf diese Idee gekommen wäre. „Na sieh mal einer an.“, Shanks Stimme drang in ihre Ohren und sie schauten zur Haustür. Shanks stand im Türrahmen, hinter ihm Pauly, Ben und Lou. „Papa.“, rief Luffy und rannte auf den rothaarigen Mann zu, der bereits seine Arme nach dem Kleinsten ausstreckte. Shanks grinste: „Na, Luffy.“ Breit grinste ihn sein jüngster Sohn an: „Wir haben dem Mann geholfen, die Teppiche zusammen zu rollen.“ Shanks grinste: „Ja?“ Stolz nickte der Kleine: „Ja. Ace und Law haben auch geholfen.“ Ecki kicherte: „Sie haben wirklich sehr hilfsbereite Kinder. Sie können sehr stolz auf sie sein.“ Law und Ace blieben neben Luffy stehen. Lächelnd legte Shanks eine Hand auf Laws Schulter und die andere auf die Schulter von Ace: „Ja, das bin ich wirklich. Ich glaube, ich bin der stolzeste Vater auf der ganzen Welt.“ Luffy und Ace grinsten breit. Law schaute zu Shanks hoch. Der grauäugige Junge wusste, dass Shanks stolz auf ihn und seine Brüder war. Er sagte es immerhin sehr oft. „Auf diese Jungs können Sie auch nur stolz sein.“, gab Ecki grinsend von sich. Shanks grinste breit.

Später verabschiedeten sich Ecki und Pauly und gingen die Treppen hinunter. Einige Zeit später verabschiedeten sich auch Ben und Lou. Law stand in seinem Zimmer, ließ seinen Blick durch den leeren Raum schweifen. „Vermisst du dein altes Zimmer jetzt schon?“, Shanks stand im Türrahmen und lächelte den schwarzhaarigen Jungen leicht an. Law drehte sich zu ihm um, schüttelte leicht den Kopf: „Nicht wirklich. Ich hab nur grad daran gedacht, dass ich in diesem Zimmer sechs Jahre meines Lebens verbracht habe.“ Shanks seufzte leise, ging auf seinen Sohn zu und legte seine Hände auf die Schultern des Jungen: „Sechs Jahre. Eine lange Zeit, oder?“ Law richtete seinen Blick zum Fenster und nickte leicht: „Ja, aber eine angenehme Zeit.“ „Das freut mich.“, Shanks grinste, „Es freut mich wirklich, dass du die Zeit bis jetzt schön fandest, die du nun schon bei uns bist.“ Der schwarzhaarige Junge erwiderte darauf nichts, hatte seinen weiterhin auf das Fenster gerichtet. Draußen wurde es bereits dunkel. „Weißt du was mir gerade einfällt?“, fragte Shanks nach einer Weile, „Ich hatte dir versprochen, dass wir heute Eis essen gehen. Aber, das haben wir leider nicht geschafft.“ „Ist schon ok.“, sprach Law leise, „Ein anderes Mal.“ „Ja.“, flüsterte Shanks und ließ seinen Blick ebenfalls zum Fenster gleiten, „Ein anderes Mal.“

Eine Woche später

Mittlerweile waren sieben Tage vergangen, seitdem Shanks du Mihawk ihre Wohnungen geräumt hatten. Sie selbst hätten nie gedacht, dass sie es in einer Woche schaffen würden. Natürlich hatten die beiden Männer Hilfe von Shanks Arbeitskollegen bekommen. Auch von Mihawk hatten ein paar Kollegen geholfen, ebenso wie auch die Kinder geholfen hatten und so waren die größten Vorbereitungen schnell abgeschlossen. Ecki und Pauly brachten dann schließlich die Möbel und bauten diese, zusammen mit den anderen Männern, auf. Den Rest überließen sie dem Paar.

„Ich hätte nie gedacht, dass wir so schnell in die neue Wohnung können.“, sprach Mihawk, während er ein paar gerahmte Fotos in den Wohnzimmerschrank stellte. Es waren größtenteils Fotos von den Kindern.

Auf dem ersten Foto waren Perona und Zorro zu sehen. Perona hielt ihr Lieblingskuscheltier, ein Gespenst, in ihrem Arm und lächelte fröhlich in die Kamera. Zorro hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schaute weg.

Auf dem zweiten Foto waren Law, Luffy und Ace. Luffy grinste breit in die Kamera, hatte seine Arme um Law geschlungen. Ace grinste ebenfalls, hatte seine Hand auf dem Kopf seines kleinen Bruders liegen. Nur Law lächelte nicht. Er schaute emotionslos in die Kamera.

Auf dem dritten Bild waren alle fünf Kinder zusammen zu sehen. Luffy und Perona saßen im Gras, grinsten in die Kamera. Zorro, Law und Ace standen hinter ihnen. Auch Ace und Zorro grinsten breit. Wie auf dem Bild zuvor, war Law der einzige, der nicht lächelte.

Auf dem vierten Bild waren schließlich auch Shanks und Mihawk zu sehen. Mihawk, wie er Perona auf dem Arm hatte, Zorro stand neben ihm. Außerdem hielt der schwarzhaarige Mann auf diesem Foto mit seinem rothaarigen Partner Händchen. Shanks hatte, auf diesem Foto, Luffy auf seiner Schulter und Law an seiner freien Hand. Ace stand vor seinem Vater.

„Ja, da hast du recht.“, Shanks schaute nicht auf, hatte seinen Blick immer noch auf den Fernseher gerichtet hatte, der er gerade anschließen wollte, „Zum Glück haben uns die anderen geholfen.“ Der Ältere nickte: „Ja, das stimmt. Sind die Kinder noch beim auspacken.“ „Wahrscheinlich.“, antwortete der rothaarige Mann, „Zumindest werden Law und Perona ihre Sachen ordentlich auspacken. Bei unseren drei Chaoten bin ich mir nicht so ganz sicher.“ Mihawk konnte sich ein Kichern nicht verkneifen: „Ja, ich glaube auch nicht wirklich daran, dass Luffy, Ace und Zorro ihre Sachen ordentlich wegpacken.“ Shanks steckte schließlich sämtliche Stecker in den Fernseher und richtete sich dann auf, streckte sich: „Ich wird mal nach ihnen sehen.“ Der schwarzhaarige Mann nickte nur. Shanks verließ das Wohnzimmer, ging zuerst in das Zimmer von Zorro. Erstaunt blieb er im Türrahmen stehen und schaute auf Zorro, der schlafend auf dem Boden lag, sämtliche Sachen um sich herum. Dann grinste der Rothaarige: „War ja zu erwarten.“ Shanks beschloss den grünhaarigen Jungen erst einmal in Ruhe zu lassen, ging als nächstes in das Kinderzimmer seiner beiden Jungs. Er war erstaunt, als er das Zimmer betrat. Es war alles ordentlich. Ace räumte gerade seinen Schreibtisch auf und Luffy saß auf dem Boden und spielte mit seinen Spielsachen. „Das gibt’s ja nicht.“, gab Shanks erstaunt von sich, „Ihr habt ja alles weggeräumt.“ Ace und Luffy schauten ihren Vater an, grinsten breit: „Klar.“ Shanks ging ein paar Schritte weiter, schaute sich in dem Raum um. Er hatte eigentlich das totale Chaos erwartet, aber dem war nicht so. Es war alles ordentlich. Anders, als erwartet. Die Betten waren gemacht und alles stand da, wo es sein sollte. Vor dem Kleiderschrank blieb er stehen. „Nein, Papa!“, riefen die beiden Jungen entsetzt, „Nicht aufmachen!“ Shanks schaute seine Jungs an, während er den Schrank öffnete und eine Lawine aus Klamotten ihn umwarf und unter sich begrub. Eigentlich hätte er es wissen müssen. Es war zu schön, um wahr zu sein. Der rothaarige Mann befreite sich aus diesem großen Berg und schaute die beiden schwarzhaarigen Jungen an, die bereits nebeneinander standen. Luffy versteckte sich etwas hinter seinem älteren Bruder. Shanks grinste leicht gereizt: „Jungs?“ Die Angesprochenen schluckten: „Ja, Papa?“ Shanks nahm das Shirt, welches auf seinem Kopf lag, und legte es an die Seite. Dann schaute er seine Kinder wieder an: „Was ist das?“ er deutete auf den Berg, in dem er immer noch saß. „Unsere Wäsche.“, antwortete Luffy sofort und zuckte dann leicht zusammen, versteckte sich noch etwas mehr hinter Ace.

„Und warum mache ich euren Schrank auf und werde von eurer Wäsche angegriffen?“

Ace senkte seinen Blick, scharrte mit einem Fuß auf dem Boden: „Weil wir die Wäsche nicht ordentlich in den Schrank gelegt, sondern nur willkürlich reingestopft haben.“ Böse schaute der Rothaarige die beiden Jungen an, dann seufzte er. Er konnte seinen Kindern einfach nicht böse sein. Dafür liebte er sie zu sehr. Er stand auf, ging auf die beiden zu und ging vor Ace in die Hock. Er legte eine Hand auf die Schulter des Älteren und die andere Hand auf Luffys Kopf. Beide schauten ihn stumm an. „Ihr beide räumt das bitte auf. In Ordnung?“, Shanks schaute seine Jungs an. Beide nickten: „Ja, Papa.“ Shanks lächelte und stand auf: „Gut.“ Er blieb an der Tür stehen, schaute noch einmal zu den beiden Schwarzhaarigen: „Und dieses mal ordentlich.“ Vor allem betonte er das letzte Wort seines Satzes. Beide Jungen grinsten verlegen: „Ja, Papa.“ Sanft lächelte der rothaarige Mann sie noch einmal an, dann ging er und Luffy und Ace machten sich daran, die Klamotten wieder in den Schrank zu räumen. Und dieses Mal, legten sie die Sachen vorher zusammen und legten sie ordentlich in die Fächer zurück.

Vor Peronas Zimmertür blieb Shanks stehen. Sie hatte die Tür geschlossen. Ohne zu zögern klopfte der Rothaarige an. „Ja?“, kam es von innen und Shanks öffnete die Tür, steckte seinen Kopf durch den Spalt. Wie erwartet, war Peronas Zimmer wunderbar aufgeräumt. Alles war ordentlich. Perona saß auf dem Teppich und spielte mit ihren Puppen. Sie drehte sich um und lächelte: „Shanks.“ Grinsend öffnete Angesprochener die Tür und trat ein: „Na, Kleine.“ „Brauchst du irgendetwas?“, das rosahaarige Mädchen legte den Kopf schief. Shanks kicherte: „Nein, ich wollte lediglich mal sehen, ob du deine Sachen auch schön ordentlich ausgepackt hast.“ „Natürlich.“, gespielt beleidigt verschränkte das Mädchen die Arme vor der Brust, „Ich bin ja nicht so wie Zorro, Luffy oder Ace.“ Shanks grinste, legte seine Hand auf ihren Kopf: „Du hast ja recht. Du bist wirklich ein ordentliches Kind. Aber, darf ich trotzdem mal in deinen Schrank schauen?“ Überrascht schaute die Rosahaarige ihn an: „Warum?“ „Nur zur Sicherheit.“, erwiderte Shanks und ging zu Peronas Kleiderschrank. Er schaute sie an: „Bei Luffy und Ace sah es auch ordentlich aus und dann habe ich ihren Schrank aufgemacht und wurde von ihrer Wäsche angegriffen.“ Bei diesem Satz musste Perona kichern. Die Vorstellung, Shanks begraben unter einem Wäscheberg, war einfach zu komisch. Dann stand sie auf und öffnete ihren Schrank. Sie kicherte: „Bei mir passiert das aber nicht.“ Shanks schaute in den Schrank. Es war alles ordentlich. Schön säuberlich in die verschiedenen Fächer einsortiert. „Eigentlich habe ich es nicht anders erwartet.“, der Rothaarige lächelte stolz, „Immerhin bist du ein ordentliches Mädchen.“ Perona nickte stolz: „Ich weiß.“ Shanks schloss die Schranktür wieder und schaute seine kleine Stieftochter an: „Da bei dir alles in Ordnung ist, störe ich dich nicht weiter.“ Er ging an ihr vorbei, legte seine Hand auf ihren Kopf. Er ging weiter, seine Hand glitt von ihrem Kopf. An der Tür blieb der Rothaarige stehen, ließ seinen Blick noch einmal zu dem Mädchen schweifen, das sich wieder auf den Boden setzte und weiter mit ihren Puppen spielte. Er lächelte leicht, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Das letzte Zimmer, war das Zimmer von Law. Obwohl es eigentlich gar nicht nötig war, das Shanks bei ihm nachsehen musste. Immerhin war er ein sehr ordentlicher Junge. Das wusste Shanks. Aber, er wollte dennoch nachsehen. Nur, ob alles in Ordnung war. Shanks klopfte an. Eine Weile herrschte Stille, dann kam ein zögerliches „Ja?“ von der anderen Seite der Tür. Langsam öffnete der rothaarige Mann die Tür: „Law, alles in Ordnung?“ Im Türrahmen blieb er stehen, schaute sich um. Zuerst konnte er Law nirgendwo ausmachen. Erst als dieser „Ich bin hier.“ sagte, schaute der Ältere nach oben und erblickte seinen ältesten Sohn in der Nische, die nun als Laws Bett diente. „Ah, da bist du.“, grinste Shanks und blieb in der Mitte des Raumes stehen, „Ich hab dich erst gar nicht gesehen. An die Nische muss ich mich erst noch gewöhnen.“ Law, der ein Buch in seinen Händen hielt und eine Seite weiter blätterte, schaute zu seinem rothaarigen Vater hinab: „Ich mag sie.“ Breit grinsend stemmte Shanks eine Hand in die Hüfte: „Das kann ich mir vorstellen.“ Einen Augenblick schwiegen sie. Law schaute wieder in sein Buch: „Ich habe alles ordentlich eingeräumt.“ Shanks lächelte: „Ja, das weiß ich doch.“ Shanks kletterte die Leiter hoch, stützte sich dann auf dem Rand der Nische ab. Law ließ sein Buch sinken, den Blick immer noch auf den rothaarigen Mann gerichtet: „Willst du trotzdem in meinen Schrank schauen?“ Kurz schaute der Rothaarige seinen schwarzhaarigen Sohn überrascht an, dann grinste er: „Das ist glaube ich, nicht nötig. Immerhin weiß ich, dass du ein sehr ordentlicher Junge bist.“ Er legte seine Hand auf den Kleineren und wuschelte ihm sanft durch das schwarze Haar: „Ich hab großes Vertrauen in dich, Law. Das weißt du doch, oder?“ Law, der seinen Vater die ganze Zeit angesehen hatte, nickte leicht: „Ja.“ Shanks lächelte, seine Hand glitt zu Laws Nacken und er zog den Kopf leicht zu seinen, lehnte seine Stirn an die des Jüngeren.

„Ihr gebt wirklich ein hübsches Bild ab.“, Mihawk, der schon einige Augenblick im Türrahmen stand, schaute seinen Partner und dessen Sohn an. Shanks entfernte sich von Law, schaute breit grinsend zu seinem Partner: „Findest du?“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf das Gesicht des schwarzhaarigen Mannes, während er weiter ging und in der Mitte des Raumes stehen blieb. Dann hielt er das Telefon hoch: „Ben ist dran. Er wollte mit dir reden.“ Überrascht schaute Shanks das Telefon an, dann kletterte er die Leiter wieder an sich und nahm das Telefon an sich. „Ja?“, fragte der rothaarige Mann, nachdem er sich das Telefon ans Ohr hielt und den Raum verließ. Law und Mihawk schauten ihm hinterher. „Muss Papa doch arbeiten?“, fragte Law nach einigen Augenblicken. Mihawk richtete seinen Blick auf den schwarzhaarigen Zehnjährigen: „Ich glaub nicht. Es ging wohl um etwas Privates. Wahrscheinlich wollen sie einfach einen zusammen trinken gehen.“ Law schaute nur stumm zur Tür. Er hörte, wie sein Vater telefonierte, ab und zu lachte. Dann wurde es still und der rothaarige Mann betrat wieder das Zimmer des schwarzhaarigen Jungen. Shanks grinste breit: „Ich geh heut Abend mit Ben und ein paar anderen Kollegen weg.“ Mit etwas größeren Augen schaute Law Mihawk an, der seinen Blick erwiderte: „Hab ich es nicht gesagt?“ Law nickte: „Ja.“ Shanks, der überhaupt nicht verstand, was die beiden da redeten, legte seinen Kopf schief und schaute seinen Partner und seinen Sohn verwirrt an. Der ältere Mann lächelte und stemmte eine Hand in seine Hüfte: „Nicht so wichtig. Also, bin ich heute mit den Kindern allein, ja?“ Shanks grinste und kratzte sich am Hinterkopf: „Äh … Ja. Aber, du schaffst das bestimmt.“ Der Blick des Rothaarigen richtete sich auf Law und er lächelte leicht: „Mit Law wirst du ja keine Probleme haben.“ Dann schaute er Mihawk an: „Und Perona ist doch auch ruhig. Zorro wird wahrscheinlich eh schlafen. Also hast du eigentlich nur Ace und Luffy.“ Shanks hatte ja recht. Law würde eh den ganzen Abend in seinem Zimmer bleiben und sein Buch weiterlesen. Perona würde sich vielleicht mit ins Wohnzimmer setzen, aber da auch mit ihren Puppen spielen. Zorro würde mit, Luffy und Ace, auf dem Sofa sitzen und schlafen, während die anderen beiden ruhig waren, solange sie bestimmen durften, was im Fernsehen lief. „Du schaffst das doch ohne mich, oder?“, mit großen Augen schaute Shanks seinen Partner an. Mihawk seufzte: „Ja, ich krieg das schon hin.“ Zufrieden grinste der Rothaarige legte eine Hand in den Nacken seines Freundes und drückte seine Lippen auf die des Anderen. Der Schwarzhaarige erwiderte den Kuss, hatte Law, der immer noch in seiner Nische saß und die beiden beobachtete, für diesen Augenblick vergessen.

Langsam lösten die beiden Männer sich wieder und Shanks grinste: „Ich weiß, dass du das schaffst, Schatz.“ Sofort wurde Mihawk leicht rot im Gesicht. Es war ihm immer etwas peinlich, wenn sein Partner ihn so nannte. Shanks schaute zu Law: „Du hilfst Mihwak doch heute Abend, oder?“ Auch der schwarzhaarige Mann schaute den Jungen an. Law nickte leicht: „Ja.“ Zufrieden lächelte der rothaarige Mann: „Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann.“ Wieder nickte der grauäugige Junge, sagte diesmal aber nichts. Shanks grinste, schaute dann wieder zu seinem Freund: „Ich werd mich jetzt fertig machen.“ Flüchtig küsste der Rothaarige seinen Freund noch auf die Wange und verschwand dann aus dem Zimmer des Zehnjährigen. Mihawk und Law schauten sich an. „Scheint so, als würden wir wohl allein mit den anderen fertig werden müssen.“, sprach der Ältere. Law nickte leicht, kletterte währenddessen an der Leiter runter. Neben dem Freund seines Vaters blieb Law stehen. Mihawk legte einen Arm um die Schultern des grauäugigen Jungen. „Wir kriegen das schon hin.“, sprach der Ältere und Law nickte nur.

„Wann kommst du wieder?“, Luffy legte den Kopf schief, während er seinem Vater einen fragenden Blick zuwarf. Shanks grinste: „Da liegt ihr bestimmt schon im Bett und schlaft.“ Er schaute die Kinder an, die vor ihm standen und ihm standen und ihn mit großen Augen musterten. „Willst du dich volllaufen lassen?“, fragte Ace direkt und verschränkte die Arme vor der Brust. Kurz schaute der Rothaarige überrascht, dann lachte er laut. Als er sich wieder beruhigt hatte, grinste er breit: „Unsinn. So etwas mache ich doch nicht. Ich trinke vielleicht ein, zwei Bier und das war‘s.“ „Wir wissen, dass das gelogen war, wenn wir morgen aufstehen und du im Flur liegst.“, hämisch grinsend verschränkte Ace seine Arme vor der Brust. „Ist das jemals passiert?“, mit dem gleichen Grinsen schaute der rothaarige Mann seinen zweitältesten Sohn an. „Nein.“, sprach Luffy breit grinsend, „Noch nie.“ „Na also.“, Shanks grinste zufrieden, „Ihr braucht euch also keine Sorgen zu machen.“ Dann zog er sich seine Jacke an, verstaute Portmonee, Wohnungsschlüssel und Autoschlüssel in seinen Taschen und schaute seine Familie an. „Hört schön auf das, was Mihawk euch sagt.“, erklärte er, nahm Luffy und Ace in die Arme. Zorro wuschelte er durch die grünen Haare und Perona gab er einen Kuss auf die Stirn. Bei Law zögerte er einen Augenblick, schloss dann aber doch seine Arme um ihn, als dieser ein Schritt auf ihn zukam. Seinem Freund drückte der Rothaarige einen Kuss auf den Mund, dann verabschiedete er sich von seiner Familie und verließ die Wohnung. Kaum hatte Shanks die Tür hinter sich geschlossen, gingen Luffy, Ace und Zorro ins Wohnzimmer. Perona und Law verschwanden in ihren Zimmern. Mihawk ging ebenfalls ins Wohnzimmer, schaute die drei Jungen an, die es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatten. Leicht zuckten seine Mundwinkel, als er Zorro erblickte, der schon schlief. Der grünhaarige Junge war noch nicht einmal fünf Minuten im Wohnzimmer gewesen und war schon eingeschlafen. Luffy und Ace schauten sich irgendeine Trickfilmerie an. Perona ging an ihrem Vater vorbei, den Arm voll mit ihren Puppen. Dann setzte sie sich auf den Teppich und fing an zu spielen. Es war wirklich so, wie Shanks es gesagt hatte. Manchmal erstaunte es den schwarzhaarigen Mann, wie gut er die Kinder schon kannte und sagen konnte, was dies taten.

Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie Law neben ihm stehen blieb. Er schaute ihn an: „Magst du uns Gesellschaft leisten, Law?“ Die grauen Augen des Jungen schauten zu dem Älteren hoch und er nickte leicht: „Ja.“ Mit einem warmen Blick schaute Mihawk den ältesten Sohn seines Freundes an: „Das ist schön.“ Law nickte nur noch einmal und betrat schließlich das Wohnzimmer, setzte sich in den Sessel und schlug sein Buch auf. Mihawk setzte sich auf die Couch, neben seinem Sohn und schaute ebenfalls zum Fernseher, wie Luffy und Ace.
 

„Hey, Shanks.“, wurde der Rothaarige sofort von Ben begrüßt, nachdem er die Bar betreten hatte. „Hi.“, mit breitem Grinsen ging er auf seine Kollegen zu, die an der Theke saßen und ließ sich auf den letzten freien Barhocker nieder. Er saß nun neben Ben, der neben Lou saß. Und neben Lou saß anschließend noch Yasopp. Yasopp war ein hellhäutiger, großer, schlanker Mann mit blonden Haaren und einer von Shanks Kollegen. Seine drei Kollegen und besten Freunde. „Und wie ist es, in euer neuen Wohnung?“, fragte Lou, „Habt ihr euch alle schon eingewöhnt?“ „Klar.“, antwortete Shanks, bestellte dann erst einmal ein Bier beim Barkeeper. Dann schaute er seine Freunde an: „Es läuft wirklich gut. Sogar Law hat sich schon relativ gut eingewöhnt.“ „Ja?“, Ben lächelte und setzte mit seinem Glas an, „Das ist doch toll.“ Dann trank er einen großen Schluck. „Sag mal, Shanks.“, war Yasopp ein, „Wie geht es deinen Kindern eigentlich?“ „Sehr gut.“, Shanks grinste breit, „Den dreien könnte es nicht besser gehen.“ „Wenn man daran denkt, dass du damals gesagt hast, dass du nicht mehr als zwei Kinder haben wolltest. Und jetzt hast du drei. Du hast dich in deiner Planung wohl ein bisschen verrannt.“, grinste der Blonde und Lou und Ben mussten daraufhin lachen. Frech grinsend konterte Shanks, „Tja, man muss halt spontan sein. Außerdem hatte ich Law sofort lieb gewonnen, als ich ihn das erste Mal gesehen habe.“ „Das wissen wir doch, Shanks.“, lächelnd legte der schwarzhaarige Kollege einen Arm um den Rothaarigen und zog ihn etwas an sich, „Du bist nun einmal der geborene Familienmensch.“ „Ja, genau.“, lachte Yasopp und erhob sein Glas, „Auf unseren Chef und Familienvater.“ „Prost.“, sprach Lou grinsend und alle vier Männer stießen mit ihren Gläsern an.
 

Kurz vor neun trug Mihawk Zorro in sein Bett, da der grünhaarige Junge wieder auf dem Sofa eingeschlafen war. Der schwarzhaarige Mann war es ja auch schon gewohnt. Immerhin war das jeden Abend so. Es machte dem Älteren auch überhaupt nichts aus, immerhin kannte er es auch nicht anders. Vorsichtig legte er seinen Sohn in das Bett und deckte ihn zu. Zorro ließ sich überhaupt nicht stören, schlief seelenruhig weiter und schnarchte leise vor sich hin. Ein leichtes Lächeln zierte die Lippen des Mannes, bevor er leise das Zimmer verließ und die Tür schloss. Im Türrahmen von Luffys und Aces Zimmer blieb er stehen und beobachtete sie, wie sie sich gerade ihre Schlafanzüge anzogen. Und das ohne zu murren. Sie wollten freiwillig ins Bett gehen. Luffy schaute den Mann auf, stand auf du blieb vor ihm stehen. Der kleine Schwarzhaarige gähnte: „Gute Nacht, Mihawk.“ Mihawk lächelte leicht, legte eine Hand auf den Kopf des Jungen: „Gute Nacht, Luffy. Schlaf schön.“ Luffy ging zu seinem Bett, kletterte drauf und legte sich hin, deckte sich zu. Ace und Mihawk schauten sich an. „Gute Nacht, Mihawk.“, sprach Ace.

„Gute Nacht, Ace. Schlaf gut.“

Auch Ace ging zu seinem Bett und legte sich schlafen. Der schwarzhaarige Mann ließ die Tür einen Spalt offen. Dann ging er weiter, blieb an Peronas Zimmertür stehen und beobachtete, wie seine rosahaarige Tochter ihre Puppen in die Kiste räumte. Sie hatte bereits ihn Nachthemd angezogen und schaute dann ihren Vater an. Sofort ging sie auf ihn zu, er ging in die Hocke und sie schlang ihre Arme um seinen Hals. „Gute Nacht, Papa.“, flüsterte sie und küsste ihn auf ihre Wange. „Gute Nacht, mein Schatz.“, antwortete der Schwarzhaarige flüsternd und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann hob er sie hoch und trug sie ins Bett. Vorsichtig legte er sie ins Bett und deckte sie zu. „Schlaf schön.“, flüsterte er leise und lächelte leicht, strich ihr noch einmal durch ihre rosa Haare. Perona lächelte: „Du auch.“ Dann gähnte sie und drehte sich auf die Seite, mit dem Rücken zu ihm gedreht. Einen Augenblick später hörte Mihawk den regelmäßigen Atem seiner Tochter. Leise schlich Mihawk sich aus dem Zimmer. Vorsichtig lehnte er die Tür an, als jemand an seinem Shirt zupfte. Mihawk schaute nach unten, entdeckte Law, der ihn mit seinen grauen Augen anschaute und ein Buch in seiner Hand hielt. „Na, willst du auch ins Bett gehen?“ Law nickte leicht, schaute dann zu Boden: „Kannst du mir noch etwas vorlesen?“ Mihawk schaute überrascht. Er wusste, dass Shanks Law manchmal etwas vorlas. Es war einfach ein bisschen Gewohnheit geworden. Der Rothaarige hatte seinem Freund mal erzählt, dass er Law immer eine Gute – Nacht – Geschichte vorgelesen hatte, als dieser noch klein war. Am Anfang, hatte Shanks das jeden Abend gemacht. Aber, Law wurde halt größer und konnte irgendwann selbst lesen. Da brauchte er seinen Vater nicht mehr. Obwohl der grauäugige Junge ab und zu, zu seinem Vater ging und ihn dann doch bat, ihm noch etwas vor zu lesen. Und Shanks machte das liebend gern.

„Ich soll dir noch eine Gute – Nacht – Geschichte vorlesen?“, fragte Mihawk und Law nickte nur stumm, schaute dann in die gelben Augen des Älteren. Mihawk lächelte leicht: „Ja, ok. Ich lese dir etwas vor.“ Überrascht schaute Law den anderen an.

„Was möchtest du denn gern hören?“

Sofort hielt Law ihm das Buch hin. Ein Märchenbuch. „Ich würde gern Rotkäppchen hören.“ Mihawk nickte, nahm das Buch an sich: „Ok, ich les dir Rotkäppchen vor.“ Er nahm den Jungen an die Hand und ging zusammen mit ihm in dessen Zimmer. Law kletterte als erstes die Leiter hoch, kroch unter seine Decke und setzte sich hin. Mihawk folgte ihm, setzte sich auf den Rand der Nische. Er blätterte das Buch durch, bis er den Anfang des Märchens gefunden hatte. Law kuschelte sich in sein Bett und der schwarzhaarige Mann lehnte sich gegen die Wand. Dann fing er an, zu lesen. Es war einmal … und so weiter. Mihawk las und Law hörte ihm aufmerksam zu. Er mochte es, wenn er etwas vorgelesen bekam. Es erinnerte ihn an schöne Zeiten aus seiner Kindheit. Die einzigen Momente, die er wirklich genießen konnte. Momente, in denen er keine Angst hatte. Die Lieder des grauäugigen Jungen wurden immer schwerer, bis ihm die Augen schließlich zufielen und er langsam ins Land der Träume glitt.

Mihawk hatte das Märchen bis zum Schluss gelesen, obwohl er sofort gemerkt hatte, dass Law eingeschlafen war. Aber, das störte den Älteren nicht. Er las es trotzdem zu Ende. Vielleicht, weil er dachte, dass Law es trotzdem noch hören konnte. Leise klappte Mihawk das Buch zu, nachdem er das Ende von Rotkäppchen gelesen hatte. Sein Blick schweifte zu Law, der neben ihm lag und seelenruhig schlief. Einige Augenblicke waren die gelben Augen auf den schwarzhaarigen Jungen gerichtet, dann kletterte der Mann leise die Leiter hinunter und verließ schleichend das Zimmer. Miwahk ging zurück ins Wohnzimmer, legte das Märchenbuch auf den Tisch. Das würde er morgen wegräumen. Er ließ sich auf dem Sofa nieder und schaltete durch das Fernsehprogramm. Es war aber nichts gescheites drauf, also blieb Mihawk bei einem mittelmäßigen Krimi hängen. Er würde sich das ansehen, solange Shanks noch nicht zu Hause war. Mihawk würde auf seinen Freund warten.
 

Abend verlief entspannt. Shanks hatte zwar ein paar Bier mehr getrunken, als er seinen Kindern gesagt hatte. Aber, er war immer noch bei klarem Verstand. Jaja, der gute alte Alkohol konnte ihm einfach nichts anhaben. Dafür war er es schon zu gewohnt. Als er noch jünger gewesen war, waren er und Ben immer auf irgendwelchen Partys gewesen und hatten sich volllaufen lassen. Nach und nach konnte der Rothaarige immer mehr vertragen, ohne betrunken zu werden. Sein Körper hatte sich einfach daran gewöhnt. Auch als er älter wurde, hatte er noch einiges getrunken. Erst, als Ace auf der Welt war, hatte er sich enorm zurückgehalten. Er hatte ab und zu noch ein bisschen getrunken. Aber, nicht mehr so viel. Als dann aber Luffy und dann später Law dazukamen, hatte er gänzlich aufgehört. Vor allem dann, als er sich allein um die drei Jungs kümmern musste, weil seine Freundin, und die Mutter von Ace und Luffy, kein fremdes Kind aufziehen wollte und deshalb ihre sieben Sachen gepackt hatte und abgehauen war. Sie hatte nicht einmal versucht, ihre Kinder mit zu nehmen. Nein, sie hatte sie gleich bei Shanks gelassen. Für Shanks war das in Ordnung gewesen. Immerhin hatte er so wenigstens noch einen großen Teil seiner Familie gehabt. Die ganze Sache hatte ihn zwar getroffen, aber er war stark geblieben, weil er doch seine drei Söhne hatten, die ihn brauchten.

Shanks schaute in sein, bereits fünftes Bier. „Hey, Shanks.“, Bens Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, „Alles klar bei dir?“ Der Blick des Rothaarigen richtete sich auf den Schwarzhaarigen, der ihn besorgt musterte. Auch Lou und Yasopp schauten Shanks an. Dieser grinste breit: „Klar. Alles gut.“ Ben lächelte erleichtert: „Puh. Ich dachte schon, dass du den Alkohol nicht mehr verträgst.“ Shanks prustete: „Sei doch nicht albern. Als ob ich keinen Alkohol mehr vertragen würde. Ich glaube, da würde eher die Hölle zufrieren.“ Der Dicke und der Blonde mussten ebenfalls leise lachen. Ben kicherte: „Stimmt. Da hast du wohl recht. Du sahst grad nur ein bisschen gedankenverloren aus, das ist alles.“ Shanks schaute seinen Freund wieder an: „Echt?“ Der Schwarzhaarige nickte: „Ja. Hast du an etwas Bestimmtes gedacht?“ Shanks zuckte mit den Achseln: „Eigentlich an nichts bestimmtes. Ich hab mich nur darin erinnert, wie Molly und verlassen hat.“ „Molly?“, fragte Yasopp und schaute den Rothaarigen an, „Deine Exfreundin und die Mutter von Luffy und Ace?“ Shanks nickte: „Ja.“ „Wie kommst du denn plötzlich auf sie?“, Lou legte seinen Kopf schief. Shanks zuckte erneut mit seinen Schultern: „Keine Ahnung. Am Anfang hab ich mich nur daran erinnert, warum ich aufgehört hatte so viel zu saufen. Da kam mir Molly wieder in den Sinn.“ „Du solltest nicht an sie denken.“, sprach Ben, „Immerhin hat sie euch verlassen und dass nur, weil sie sich nicht um Law kümmern wollte. Ein wirklich dummer Grund, wie ich finde.“ Lou und Yasopp nickten zustimmend. Shanks kicherte: „Ja, du hast recht. Ich bin auch über sie hinweg.“ Er grinste seine Freunde an: „Immerhin hab ich jetzt Mihawk. Und er ist nicht so oberflächlich, wie meine Ex.“ Ben lächelte zufrieden: „Ja, das stimmt. Mihawk ist wirklich ein freundlicher Mensch.“ Shanks nickte und lächelte zufrieden: „Ja, das ist er wirklich.“

Die vier Männer saßen noch eine Weile da. Irgendwann hatte aber Yasopps Frau angerufen und ihn gebeten, nach Hause zu kommen. Dieser hatte sich dann sofort von seinen Freunden verabschiedet und sich auf den Weg nach Hause gemacht. Nach einer Weile war dann auch Lou nach Hause gegangen. Ben und Shanks waren dann nur noch zu zweit. Aber, auch Ben machte sich dann auf den Weg.

„Willst du noch nicht gehen, Shanks?“, Ben reichte dem Barkeeper das Geld, schaute dann seinen rothaarigen Freund an. Shanks grinste breit: „Doch, ich trinke nur noch mein Bier aus und dann gehe ich auch nach Hause.“ Er schaute auf seine Armbanduhr. 00:12 Uhr. Ja, er sollte sich vielleicht wirklich langsam auf den Weg machen. Ben nickte: „Gut.“ Dann legte er eine Hand auf die Schulter seines rothaarigen Freundes: „Wir sehen uns morgen.“ Shanks grinste ihn breit an: „Ja, bis morgen.“ Ben nickte lächelnd und verließ die Bar. Shanks blieb noch sitzen und trank in aller Ruhe sein Bier aus, als jemand neben ihm stehen blieb. „Ist der Platz noch frei?“, fragte eine Männerstimme. „Sicher.“, sprach Shanks und schaute auf, „Setzen Sie sich …“ Er sprach nicht weiter, schaute erstaunt den blonden Mann an, der vor ihm stand und ihn ebenfalls erstaunt musterte. Shanks dunkle Augen wurden größer: „M ... Marco?“

Marco

„M … Marco?“, fragte Shanks ungläubig, „Bist du das?“ Der blonde Mann schaute den Rothaarigen verblüfft an: „Shanks?“ Angesprochener grinste, erhob sich: „Marco. Mann, wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen.“ Marco grinste ebenfalls, stellte schnell sein Getränk ab und beide umarmten sich freundschaftlich: „Ich glaub‘s nicht, Shanks.“ Sie lösten sich wieder und setzten sich. „Mann, wie lange ist es her, als wir uns das letzte Mal gesehen haben?“, fragte Marco und legte seinen Arm auf der Theke ab. „Das müssen jetzt bestimmt schon dreizehn Jahre her sein.“, antwortete Shanks breit grinsend. „Dreizehn Jahre.“, Marco grinste, „Junge, junge. Eine verdammt lange Zeit. Was hast du denn all die Jahre getrieben? Arbeitest du immer noch bei der Polizei?“ „Natürlich.“, stolz schaute Shanks seinen Bekannten an, „Ich hab sogar eine ganz hohe Stelle dort. Und was machst du so?“ „Ich bin jetzt Anwalt.“, antwortete der Blonde und lächelte leicht. Shanks Augen wurden groß: „Was echt? Dabei wolltest du doch nie so etwas machen.“ Sein Gegenüber zuckte mit den Schultern: „Ich hab mich halt um entschieden. So was kommt auch mal vor.“ Verlegen grinste der Rothaarige: „Stimmt.“ Der blonde Mann schaute ihn an: „Und? Bist du immer noch mit dieser Molly zusammen?“ Sofort schüttelte der andere den Kopf: „Nee, wir sind schon seit sechs Jahren getrennt.“ Überrascht schaute Marco ihn an: „Getrennt? Wieso das denn? Ihr wart doch so ein niedliches Paar.“ Sofort kramte Shanks in seiner Tasche, holte sein Portmonee heraus und zog ein Foto heraus, auf dem er und seine drei Söhne zu sehen war. „Deswegen.“, antwortete der Rothaarige und zeigte auf Law. Marco schaute das Bild an: „Sind das deine Kinder?“ Shanks nickte stolz: „Natürlich. Alle drei.“ Marcos Blick fiel auf Law, der seltsamerweise deutlich herausstach. Irgendetwas war anders an dem Jungen. Marco wusste nur nicht genau, was es war. „Und was ist mit ihm?“, fragend schaute er Shanks an, „Wieso hat Molly dich wegen diesem Jungen verlassen?“ „Er ist nicht unser leiblicher Sohn.“, antwortete Shanks und sein Lächeln verschwand. Marco hob eine Augenbraue: „Wie? Er ist nicht dein Sohn?“ Langsam schüttelte der andere den Kopf: „Nein, ich hab ihn vor sechs Jahren in einer Wohnung gefunden. Sein Vater hatte ihn misshandelt und vernachlässigt. Ich hab ihn dann aufgenommen, aber Molly wollte das nicht. Wir haben uns die meiste Zeit gestritten und irgendwann hat sie dann ihre Sachen gepackt und ist gegangen.“ „Einfach so?“, ungläubig schaute der blonde Mann seinen Gegenüber an, „Und was ist mit euren Kindern?“ „Die hat sie bei mir gelassen. Sie hatte mir damals eine Nachricht hinterlassen, dass sie mich verlässt und die Kinder bei mir lässt. Sie dachte, dass sie bei mir am besten aufgehoben wären.“ Marco nahm das Bild an sich und betrachtete es genau. Er schaute sich anderen beiden Kinder an: „Wie heißen sie denn?“ Shanks schaute auf das Bild: „Der Kleine, den ich auf dem Arm habe, ist Luffy. Er ist jetzt sieben Jahre alt. Der Junge mit den Sommersprossen ist Ace. Und mein Adoptivsohn heißt Law. Von den drein ist er der Älteste.“

„Wirklich? Ich dachte, das wäre Ace.“

Shanks schüttelte grinsend den Kopf: „Nee, aber die meisten denken das, weil er größer ist als Law. Law ist fast vier Monate älter als Ace.“ Lächelnd gab Marco dem Rothaarigen das Bild wieder, das er dann wieder in sein Portmonee steckte. „Da hast du ja eine tolle Familie.“, sprach Marco und trank einen Schluck von seinem Bier, „Hast du eigentlich eine neue Freundin.“ „Nö, eine Freundin habe ich nicht.“, erklärte Shanks und grinste dann, „Aber einen Freund.“ Marco schaute überrascht: „Einen Freund? Seit wann stehst du denn auf andere Männer?“ Shanks zuckte mit den Schultern: „Es kam halt so.“ Wieder kramte der Rothaarige in seinem Portmonee herum, bis er schließlich das Foto fand, auf dem seine gesamte Familie abgebildet ist. Er reichte es Marco: „Das ist er. Er heißt Mihawk und die beiden andern Kinder sind Perona und Zorro.“ Der Blonde nahm das Foto an sich und schaute sich siebenköpfige Familie an: „Er sieht ganz nett aus.“ „Oh er ist viel mehr als nett.“, Shanks grinste verschmilzt.

„So genau wollte ich das gar nicht wissen.“, gab Marco zurück und schaute dann die anderen beiden Kinder, auf dem Foto, an, „Was ist mit der Mutter von den beiden?“ „Sie ist kurz nach der Geburt von Perona gestorben.“, antwortete Shanks und schaute traurig auf das Foto, „Es hat damals Komplikationen gegeben.“ Marcos Blick wurde leicht betrübt: „Verstehe, das tut mir leid.“ Der Rothaarige schüttelte den Kopf und nahm das Foto wieder an sich: „Das muss es nicht. Wir sind glücklich. Das ist alles was zählt.“ Als Shanks die letzten beiden Sätze aussprach, grinste er bis über beide Ohren. Er war wirklich glücklich mit Mihawk. Sie waren bereits ein Jahr zusammen, aber er war immer noch so glücklich, wie am ersten Tag. Marco grinste leicht: „Das ist schön.“ Shanks nickte zustimmend, schaute dann seinen Bekannten neugierig an: „Und wie sieht es bei dir aus? Was machst du momentan so? Hast du eine Freundin?“ Marco kicherte verlegen: „Nein, ich hab momentan keine Freundin. Ich hab sowieso momentan viel zu viel Stress bei der Arbeit, als dass ich die Zeit für eine Freundin finde. Außerdem bin ich erst vor kurzem hergezogen. Ich hab hier meine eigene Kanzlei eröffnet.“ „Ist nicht wahr.“, sprach Shanks erstaunt und gab einen beeindruckten Pfiff aus, „Mensch, deine eigene Kanzlei. Da kommt viel Arbeit auf dich zu.“

„Ja, das stimmt. Aber, ich wollte mich schon immer selbstständig machen. Also hat es ja gepasst.“

Shanks grinste: „Da ist es doch gut. Besser, als wenn du immer noch einen langen Weg zu Arbeit hast.“ Marco nickte: „Genau.“ Shanks wollte gerade etwas sagen, als ihm plötzlich die Zeit einfiel. Er schaute auf seine Armbanduhr. 00:58 Uhr. „Ach du Gott.“, sprach er erschrocken, „So spät schon? Ich wollte doch schon längst wieder zu Hause sein.“ Hastig kramte er sein Portmonee heraus und legte ein paar Scheine auf den Tresen. Grinsend schaute er Marco an: „Tut mir leid, aber ich muss jetzt los. Wenn du willst, kannst du uns morgen mal besuchen kommen.“ Marco lächelte leicht: „Gern.“ Der Rothaarige grinste: „Toll. Hast du einen Zettel und einen Stift? Dann kann ich dir meine Adresse aufschreiben.“ Marco durchsuchte seine Taschen. Normalerweise hatte immer etwas zu schreiben dabei, falls er mal etwas Wichtiges notieren musste. Aber, ausgerechnet jetzt hatte er nichts dabei. „Tut mir leid.“, entschuldigte der blonde Mann sich, „Ich hab sonst immer einen Zettel und einen Stift dabei. Aber, diesmal habe ich es wohl vergessen.“ „Hier, bitte.“, sprach der Barkeeper und schob einen Zettel und einen Stift zu den beiden Männern. Shanks nahm den Zettel an sich und lächelte: „Danke.“ Dann notierte er seine Adresse und reichte Marco den Zettel, gab dem Barkeeper den Stift zurück. „Das ist meine Adresse.“, erklärte Shanks grinsend, „Wie wäre es mit Morgen, halb acht?“ Marco lächelte, stützte sein Gesicht in seiner Hand ab: „Ja, klingt gut.“

„Also, bis Morgen.“

„Bis morgen.“, verabschiedete sich Marco und schaute Shanks noch hinterher.
 

Shanks versuchte die Wohnungstür so leise wie möglich auf zu schließen. Leise schlüpfte er hindurch und schloss die Wohnungstür wieder und steckte seinen Schlüssel ins Schloss. Er zog sich die Jacke und die Schuhe aus, ging in Richtung Wohnzimmer. Mihawk saß auf dem Sofa und schaute sich irgendeinen Film an. Dann glitt sein Blick zu seinem rothaarigen Partner. Shanks grinste: „Hey, ich bin wieder da.“ Dann ging er zum Sofa. „Und? Wie war’s?“, ´Mihawk folgte Shanks mit seinem Blick. „Schön.“, antwortete der Rothaarige und ließ sich, neben seinem schwarzhaarigen Freund, auf das Sofa fallen, „Ich hab einen alten Freund von mir getroffen. Wir haben uns schon dreizehn Jahre nicht mehr gesehen.“ „Das ist schön.“, gab sein Freund zurück. Der Rothaarige nickte grinsend: „Ja. Ich hab ihn für morgen Abend eingeladen. Das ist doch kein Problem für dich oder?“ Kurz schaute Mihawk seinen Freund überrascht an, dann schüttelte er leicht den Kopf: „Nein, das ist kein Problem. Ich finde es gut, wenn ich deinen alten Freund kennenlernen kann.“ Sein Freund grinste zufrieden: „Wunderbar. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.“ Dann drückte er seine Lippen auf die Lippen seines schwarzhaarigen Freundes. Sofort ließ Mihawk sich darauf ein. Immerhin waren sie allein und die Kinder schliefen in ihren Betten. Der Kuss wurde intensiver, ging einige Augenblicke später zu einem Zungenkuss über. Nach einer Weile lösten sich die beiden Männer keuchend. Shanks grinste hungrig: „Schlafzimmer?“ Mihawk nickte leicht: „Ja, ok.“ Sofort zog Shanks seinen älteren Freund auf die Beine und zog ihn in Richtung Schlafzimmer.
 

„Wir kriegen heute Besuch?“, fragte Perona und legte ihren Kopf schief. Die komplette Familie saß am Küchentisch und frühstückte. Die Blicke aller Kinder waren auf den Rothaarigen gerichtet. Shanks nickte grinsend: „Genau. Heute Abend kommt uns ein alter Freund von mir besuchen. Er heißt Marco und ist vor kurzem erst in die Stadt gezogen. Wir haben uns gestern in einer Kneipe getroffen.“ Law warf Mihawk einen besorgten Blick zu. Mihawk wusste, wie es in Law aussah. Law machten Fremde ein bisschen Angst, vor allem, wenn sie in die Wohnung kamen. Es war nicht verwunderlich, wenn Law sich dann die ganze Zeit über in seinem Zimmer verkriechen würde. Auch Ace hatte die Besorgnis seines Bruders mitbekommen. Er würde nicht zulassen, dass dieser Freund Law zu nah kam. Seit Law bei ihnen war, sah Ace es als seine Aufgabe, ihn und Luffy zu beschützen. Obwohl Law der ältere war, konnte er sich nie selbst verteidigen. Deshalb übernahm Ace diese Aufgabe für ihn. Er hatte von Natur aus so einen Beschützerinstinkt. Vor allem seinen Brüdern gegenüber.

Nachdem der Frühstückstisch abgeräumt war, ging Mihawk zusammen mit den Kindern ins Wohnzimmer. Shanks wusch gerade die Messer und Brettchen ab. Ace war der einzige, der bei Shanks in der Küche geblieben war. Der schwarzhaarige Junge mit den Sommersprossen saß am Küchentisch und beobachtete seinen Vater beim abwaschen. „Findest du es gut, wenn dieser Mann heute zu uns kommt?“, fragte er und musterte den Rothaarigen eindringlich. Shanks hielt in seiner Tätigkeit inne und drehte sich zu seinem Sohn um: „Ja. Wieso?“ „Naja.“, Ace stützte sein Gesicht in seiner Handfläche ab, „Du bist der einzige, der diesen Mann kennt.“ „Und ihr lernt ihn heute Abend auch kennen.“, entgegnete Shanks und fuhr mit seiner Tätigkeit fort, „Er wird euch schon nichts tun. Ich kenne Marco. Er war schon immer ein Kinderfreund gewesen. Ihr werdet euch bestimmt mit ihm verstehen.“ „Ja klar.“, sprach der Sommersprossige ironisch begeistert. Dann schaute er wieder zu seinem Papa: „Und was ist mit Law? Du weißt ganz genau, das er sich unwohl fühlt, wenn Fremde in der Wohnung sind.“ „Das weiß ich.“, erneut hörte der Ältere auf, das Geschirr ab zu waschen, „Aber, ich werde Law nicht zwingen, mit Marco zu reden. Er kann ja in seinem Zimmer bleiben und ein Buch lesen. So, wie er es immer macht.“ „Toll.“, der Junge rollte mit den Augen, „So lernt er auch, soziale Kontakte zu knüpfen.“ Shanks wusste, was Ace damit meinte. Das er Law nur schützen wollte. Er stimmte ihm ja auch zu. Aber, Marco würde nichts tun, was Law schaden würde. Shanks war sich auch sicher, dass der Blonde sich zurückhalten würde, wenn er merkte dass Law nicht mit ihm reden wollte.

Shanks seufzte, trocknete seine Hände mit dem Geschirrtuch, drehte sich zu Ace um und stützte seine Hände auf Rand der Küchentheke ab: „Du kümmerst dich um ihn, ja?“ Ace schaute ihn überrascht an, sagte jedoch nichts. „Du sorgst dafür, das Law sich nicht so unwohl fühlt, ok?“, Shanks lächelte. Wenn es um Law und Luffy ging, konnte er sich hundertprozentig auf Ace verlassen. Ace würde alles tun, um seine Brüder zu schützen. Tief atmete Ace ein und nickte dann: „Ja, ok. Ich kümmere mich drum.“ Shanks grinste: „Na siehst du. Ich weiß doch, dass ich auf dich zählen kann.“ Ace stand auf und verließ die Küche. Shanks trocknete währenddessen das Geschirr und räumte es weg.
 

„Papa?“, Perona blieb neben dem Sofa stehen und schaute ihren Vater an, der auf dem Sofa saß und in einem Buch blätterte. Er schaute auf, richtete seinen Blick auf das rosahaarige Mädchen: „Ja, was hast du, Perona?“ „Kennst du den Freund von Shanks?“, sie legte ihren Kopf schief und schaute ihn mit großen Augen an. Langsam schüttelte Mihawk den Kopf: „Nein, ich kenne ihn nicht.“ „Achso.“, sprach Perona, „Schade. Sonst hättest du mir sagen können, ob er nett ist, oder nicht.“ Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen und er legte seine Hand auf den Kopf seiner Tochter: „Wenn du dass wissen willst, dann musst du Shanks fragen.“ Sie grinste breit: „Gut, dass mach ich.“ Dann war sie auch schon verschwunden. Mihawks Blick glitt zu Law, der neben ihm saß und sein Buch weiterlas: „Was hältst du davon, dass ein Freund von deinem Vater herkommt?“ Law schaute ihn an: „Ich weiß nicht.“ Verunsichert schaute er zu Boden. Er wusste wirklich nicht, was er davon halten sollte. Einerseits wusste Shanks ja, dass Law sich unwohl fühlte, wenn Fremde in der Wohnung waren. Andererseits konnte er auch seinen Vater verstehen. Shanks opferte sich immer für seine Söhne auf und hatte es deshalb auch mal verdient, ein bisschen Zeit für sich zu haben. Er konnte auch verstehen, warum Shanks seinen alten Freund eingeladen hatte. Immerhin hatten sie sich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Da war es klar, dass sie sich, nach all den Jahren, mal ausgiebig unterhalten wollten. Law verstand seinen Vater wirklich. „Es ist ok.“, fügte Law flüsternd hinzu, „Papa braucht auch mal ein bisschen Zeit für sich und seine Freunde.“ Ohne zu zögern legte Mihawk seine Hand auf den Kopf des Jungen und fuhr durch dessen schwarzes Haar: „Shanks kann wirklich froh sein, dass er so einen verständnisvollen Sohn, wie dich hat.“

Ace beobachtete die beiden. Es fiel ihm schwer, Law nicht im Auge zu behalten. Er sorgte sich um den älteren Jungen. Immerhin wusste er um dessen Vertrauensproblem. Ace erinnerte sich daran, dass es damals sehr lange gedauert hatte, bis Law überhaupt mit ihm geredet hatte. Hatte Ace ihn angesprochen, hatte der andere sofort angefangen zu zittern und hatte kein Wort heraus gebracht. Nach einiger Zeit war Law dann etwas aufgeschlossener. „Ace.“, Luffys Stimme riss den Jungen mit den Sommersprossen, aus seinen Gedanken und er schaute seinen kleinen Bruder an. Dieser hatte die Wangen aufgeblasen und schaute ihn beleidigt an: „Du ignorierst mich.“ „Tu ich doch gar nicht.“, gab Ace sofort zurück und erntete einen bösen Blick von seinem kleinen Bruder: „Tust du wohl. Du hörst mir gar nicht zu.“ Einen Augenblick schaute Ace seinen kleinen Bruder mit großen Augen an, dann seufzte er: „Tut mir leid, Luffy. Ich war gedanklich woanders.“ Sofort ließ Luffy die Luft aus seinen Wangen und legte seinen Kopf schief: „An was hast du denn gedacht?“ „An nichts besonderes.“, winkte der Ältere von beiden ab, „Ich hab nur überlegt wie der Freund von Papa so drauf ist. Das ist alles.“ Luffy verschränkte seine Arme vor der Brust und schloss seine Augen: „Ja, das frage ich mich auf. Aber, wir lernen ihn ja heute Abend kennen.“ Ace nickte leicht. Da hatte Luffy recht. Er würde heute Abend herausfinden, wie dieser Marco drauf war.
 

Nun war es soweit. Kurz vor halb acht war es soweit. Der Küchentisch war bereits fertig gedeckt und Mihawk, Law und Shanks saßen ihm Wohnzimmer. Mihawk und sein Freund saßen auf dem Sofa und sahen fern. Law saß im Sessel und las in seinem Buch weiter. Die anderen Kinder waren wieder in ihre Zimmer gegangen und spielten noch etwas, bevor Marco kommen sollte.

Punkt halb acht klingelte es an der Tür. Sofort stand der Rothaarige auf und ging in den Flur. Auch Mihawk folgte seinem Freund. Law folgte zögerlich, blieb hinter seinem Vater stehen. Die anderen Kinder wollten in ihren Zimmern spielen, solange Shanks alter Freund noch nicht da war. Shanks öffnete die Tür und Marco grinste ihn an: „Hi.“ „Hey Marco.“, erwiderte Shanks grinsend und die beiden Männer umarmten sich freundschaftlich. Mihawk beobachtete die beiden, hob bei dieser Geste eine Augenbraue. Normalerweise war er kein eifersüchtiger Mensch. Aber irgendwie hatte er ein leicht mulmiges Gefühl. Er wusste nicht, wie dieser Mann orientiert war, ob er auf Frauen, Männer oder vielleicht auf beides stand. Das konnte man ihm auch nicht ansehen. Immerhin war er völlig normal gekleidet. Nichts auffälliges, was auf seine Orientierung hindeuten könnte. Rein gar nichts.

„Das ist mein Freund, Mihwak.“ Als Mihawk seinen Namen hörte, kam er in die Gegenwart zurück. Marco lächelte freundlich: „Freut mich sehr.“ Er hielt dem schwarzhaarigen Mann die Hand hin. „Freut mich ebenfalls.“, gab Mihawk zurück und nahm die gereichte Hand, schüttelte sie leicht. Law versteckte sich etwas hinter seinem rothaarigen Vater, krallte sich in dessen Shirt. „Und dass hier, ist mein ältester Sohn, Law.“, stellte Shanks den Jungen vor und legte ihm eine Hand auf den Kopf. Marco ließ von der Hand des schwarzhaarigen Mannes ab und lächelte den Jungen an: „Hi, dein Vater hat mir schon viel von dir erzählt. Ich freue mich dich kennen zu lernen.“ Er wollte seine Hand nach dem schwarzhaarigen Jungen ausstrecken, als plötzlich schnelle Schritte zu hören waren. Marco schaute auf, seine Augen weiteten sich und im nächsten Augenblick hatte er den Schuh von Ace im Gesicht. Shanks schaute sich das Spektakel mit weit aufgerissenen Augen an, Mihawk und Law schauten überrascht. Marco flog in den Hausflur zurück, machte eine Rückwärtsrolle und rollte gegen die Wand. Vor seinem Vater und seinem großen Bruder kam Ace auf und schaute den Blonden ernst an: „Lass ja deine Finger von meinem großen Bruder!“ Einen Augenblick lang war Shanks noch sprachlos, dann bekam er seine Fassung wieder und schaute seinen mittleren Sohn erschrocken an: „Ace! Was sollte das denn jetzt?! Bist du verrückt geworden?!“ Sofort ging er zu seinem alten Freund und half ihm auf: „Alles ok mit dir?“ „Klar.“, lächelte Marco, „Dein Junge hat wirklich einen beachtlichen Tritt drauf. Er wäre bestimmt ein toller Fußballer.“ Marco hatte rote Striemen auf seinem Gesicht, die ein bisschen brannten. Neben Ace blieb Mihawk stehen und schaute die beiden Jungen an: „Das war unangebracht, Ace.“ Ernst schaute Ace die beiden anderen Männer an, verschränkte die Arme vor der Brust: „Ist mir egal! Ich will nicht, dass dieser Typ meinen Bruder anfasst!“ Law schaute seinen Bruder stumm an. Er wusste, dass Ace es nur gut meinte, dass er ihn nur schützen wollte. Law erinnerte sich, wie beiden zusammen in die Grundschule gingen. Am Anfang wurde Law immer von ein paar Drittklässlern gehänselt, aber Ace hatte ihn immer in Schutz genommen. Law fragte ihn damals oft, warum er ihn immer in Schutz nahm und Ace sagte darauf immer, dass er sein Bruder sei und er seine Brüder beschützen würde.

Shanks führte Marco in die Wohnung, schloss die Tür hinter sich und warf Ace einen Wir – unterhalten – uns – später – Blick zu. Ace erwiderte den Blick seines Vaters unbeeindruckt. Die Türen der Kinderzimmer gingen auf und Perona, Zorro und Luffy kamen aus ihren Zimmern, blieben vor dem fremden besuch stehen. Marco grinste: „Na sieh mal einer an. So viele reizende Kinder.“ „Was hast du denn mit deinem Gesicht gemacht?“, fragte Luffy, neugierig wie er war und legte den Kopf schief. Marco lachte und grinste ihn dann an: „Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit deinem älteren Bruder. Das ist alles.“ Luffy schaute zu Ace und Law, die abseits der Gruppe standen. Bockig schaute Perona Ace an und stemmte eine Hand in ihre Hüfte: „Kannst du dich nicht einmal benehmen, Ace?! Du bist echt ein Rüpel!“ „Ach sei doch still!“, zischte er und schaute bockig zur Seite. Dann nahm er die Hand von Law und zog ihn hinter sich her, in sein Zimmer und knallte die Tür zu. Shanks schaute seinen alten Freund leicht beschämt an: „Es tut mir wirklich leid, Marco. Normalerweise ist Ace nicht so aggressiv.“ Marco winkte ab: „Ist schon in Ordnung. Er wollte nur seinen Bruder vor einem Mann schützen, den er nicht kennt. Das ist alles.“

„Es tut mir trotzdem leid.“

Marco schüttelte den Kopf: „Muss es wirklich nicht. Ist mal was anderes, von einem Kind überrumpelt zu werden.“ Lächelnd schaute er die anderen Kinder an: „Und ihr müsst Luffy, Perona und Zorro sein.“ Alle drei Kinder nickten. Der blonde Mann grinste: „Ich freue mich, euch kennen zu lernen. Shanks hat mir schon von euch erzählt.“ „Gutes?“, Perona schaute ihn mit großen Augen an. Marco kicherte und legte eine Hand auf den Kopf des rosahaarigen Mädchens: „Ja, nur Gutes.“ Das Mädchen lächelte zufrieden: „Dann ist ja gut.“ Marco grinste breit.

Wenig später saßen sie beim Abendessen. Ace hatte sich geweigert, mit den anderen zu essen und Law war bei seinem Bruder geblieben. Mihawk, der die beiden Jungs nicht hungern lassen wollte, brachte ihnen das Essen ins Kinderzimmer und ließ sie ausnahmsweise dort essen. Shanks verstand das Verhalten seines Sohnes einfach nicht. Er wusste, dass Ace seine Brüder immer beschützen wollte. Aber, er fand sein Verhalten Marco gegenüber unangebracht. Marco respektierte das Verhalten des Jungen. Er wusste, dass Kinder ihren Freiraum brauchten und das Ace offenbar einen Freiraum für Law aufrecht halten wollte. „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte Luffy nach einer Weile, während er sein Fleisch schnitt und dann kurz Marco anschaute. „Ich bin neununddreißig.“, antwortete Marco freundlich. „Dann bist du ja genauso alt, wie Papa.“, erzählte der schwarzhaarige Junge und schob sich ein Stück Fleisch in den Mund. Marco nickte: „Ja, wir waren auch zusammen in einem Jahrgang, als wir noch in die Schule gingen.“ Kurz schaute er lächelnd zu dem Rothaarigen, der dessen Blick grinsend erwiderte. Mihawk beobachtete diese Szene ganz genau. Und es passte ihm nicht wirklich, wie sie sich anlächelten. Er musste es zugeben. Ein klein wenig eifersüchtig war er doch. Ganz genau beobachtete er seinen Freund und dessen Bekanntschaft und bekam das leise Schnarchen kaum mit. Zorro hatte seinen Kopf schief gelegt und schlief, während leises Schnarchen aus seiner Kehle kam. Marco schaute den grünhaarigen Jungen an: „Da scheint einer aber müde zu sein.“ „Das macht er meistens.“, gab Perona, fast schon beiläufig von sich, „Er schläft überall, egal wo wir sind.“ Marco nickte leicht, schaute dann zu Mihawk: „Hat das irgendwelche Gründe?“ Der schwarzhaarige Mann schüttelte leicht den Kopf: „Nein, eigentlich nicht. Ich bin mit ihm auch schon beim Arzt gewesen, aber er konnte auch nichts feststellen. Wenn er einmal eingeschlafen ist, lassen wir ihn auch schlafen. Es bringt einfach nichts, ihn auf zu wecken, denn er würde nach wenigen Minuten sowieso wieder einschlafen.“ „Verstehe. So etwas habe ich noch nie erlebt.“

Mihawk lächelte leicht: „Das hat der Arzt damals auch gesagt.“ Nach einer Weile waren sie fertig mit Abendessen. Die Kinder gingen in ihre Zimmer zurück. Mihawk brachte Zorro ins Bett und machte sich dann daran, das Geschirr ab zu waschen. Er wollte seinen Freund und dessen Bekannten ein bisschen in Ruhe lassen, da sie sich wahrscheinlich viel zu erzählen hatten. Da war es nicht erforderlich, dass er dabei war.

Marco und Shanks saßen im Wohnzimmer. Der Fernseher lief, aber sie achteten da gar nicht drauf. Auf dem Wohnzimmertisch standen zwei Flaschen Bier. „Und?“, Shanks grinste breit, „Was hältst du von meiner Familie?“ „Sie ist nett.“, antwortete der Blonde, „Dein Freund wirkt auf mich ziemlich vernünftig und eure Kinder sind wirklich niedlich.“ „Und so aufgeweckt.“, fügte er noch grinsend hinzu. Shanks wusste, dass sein alter Freund auf den kleinen Überraschungsangriff von Ace hinauswollte. Es tat ihm wirklich leid, dass Ace ihn angegriffen hatte. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Shanks.“, sprach Marco, als könnte er Gedanken lesen. Er wusste, an was Shanks gedacht hatte. „Ich glaube, dein Junge wollte seinen Bruder einfach schützen.“. erklärte Marco einfach frei heraus, „Law schien auch nicht sonderlich begeistert zu sein, als ich ihm näher kam.“ Shanks trank einen Schluck Bier und schaute dann wieder zu Marco: „Law ist ein ziemlich zurückhaltender Junge. Ihm machen Fremde Angst und es fällt ihm schwer, Kontakt zu anderen auf zu bauen.“ „So ist das also.“, flüsterte Marco und trank einen Schluck aus seiner Flasche, „So etwas hat meist mit einem Trauma zu tun. Angst vor Fremden, oder die Schwierigkeit, Vertrauen zu anderen Menschen auf zu bauen. Das sind alles Anzeichen dafür. Vor allem, wenn eine Person sein Vertrauen mistbraucht hat, die ihm wichtig war.“ „Es war sein Vater.“, erwiderte der Rothaarige, „Law’s Mutter starb bei einem Autounfall, als Law gerade einmal vier Monate alt war. Sein Vater hat diesen Verlust anscheinend nie verkraftet und hat seine Gefühle an seinem Sohn ausgelassen. Law lebte vier Jahre in dieser Hölle. Und trotzdem ist aus ihm so ein lieber Junge geworden.“ „Kinder werden durch solche Ereignisse geprägt.“, Marco stellte seine Flasche wieder auf den Tisch und verschränkte seiner Arme vor der Brust, „Und es gibt dann nur zwei Möglichkeiten, wie sie sich entwickeln.“ Shanks schaute seinen Freund wartend an. Marco fuhr fort: „Entweder, sie werden so, wie die Person, die ihnen so schreckliche Dinge zugefügt haben. Oder, sie werden zum kompletten Gegenteil.“ Shanks schaute an die Decke, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf: „Dann entwickelt Law sich wohl auf die zweite Weise. Er hasst Gewalt und würde sie selbst niemals gegen irgendein Lebewesen einsetzen. Er kann noch nicht einmal einer Fliege etwas zuleide tun.“

„Da kannst du wirklich froh sein. Es wäre wirklich schlimm, wenn er sich zu einem Schläger entwickeln würde.“

Shanks nickte lächelnd: „Ja, da hast du recht. Er ist wirklich ein lieber Junge.“
 

Luffy und Ace saßen auf dem Fußboden und spielten mit ihren Spielzeugen. Law saß auf Ace Bett und las in seinem Buch. „Sag mal Ace, warum hast du Papas Freund eigentlich getreten?“, fragte Luffy nach einiger Zeit und legte seinen Kopf schief, schaute seinen Bruder fragend an. Ace Blick huschte kurz zu Law, der immer noch in sein Buch schaute. Dann schaute er wieder Luffy an: „Ich mag ihn nicht.“ „Und deshalb hast du ihn getreten?“, Luffy hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust, „Weil du ihn nicht magst? Du kennst ihn doch gar nicht.“ „Na und?“, gab Ace gereizt zurück, „Ich mag ihn halt nicht! Da brauche ich ihn nicht besser kennen lernen!“ Luffy musterte seinen großen Bruder fragend, dann schaute er zu Law: „Was hältst du denn von Papas Freund?“ Law schaute von seinem Buch auf, zu seinem kleinsten Bruder: „Ich weiß nicht.“ Dann stand er auf und verließ schnell das Zimmer. Ace und Luffy schauten ihm hinterher.

Law wollte nicht auch durchlöchert werden, so wie Ace. Er konnte diesem Druck nicht standhalten. Law wusste, dass Luffy es nie böse meinte. Aber, er wusste auch nicht, dass er Law mit seinen Fragen dermaßen unter Druck setzte. Law blieb stehen, schaute zu Marco auf, der ein paar Meter von ihm entfernt stand und ihn ebenfalls musterte. Marco lächelte: „Hey, Kleiner.“ Law erwiderte nichts, schaute den blonden Mann einfach nur emotionslos an. Marco grinste verlegen: „Oh, ‘tschuldigung. Bin ich dir zu nah? Soll ich noch etwas zurückgehen?“ Sofort wich er zwei Schritte zurück. Law beobachtete den Blonden stumm. Er wollte Sicherheitsabstand halten. Tat er das aus Rücksicht, oder weil er nicht wusste, wie er mit Law umgehen sollte? Marco grinste: „Ist das so besser?“ Law sagte nichts, ging an dem Älteren vorbei. Marco schaute ihm hinterher, beobachtete wie Law in seinem Zimmer verschwand und die Tür hinter sich schloss. Ok, der erste Kontaktversuch war gescheitert, das musste Marco zugeben. Er hatte gehofft, ein wenig Smalltalk mit dem Jungen betreiben zu können, um ihm zu zeigen, dass er ein netter Kerl war und niemanden irgendwie schaden wollte. Aber, anscheinend war Law nicht bereit, Smalltalk mit Marco zu betreiben. Langsam ging Marco ins Wohnzimmer zurück. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Shanks und musterte seinen alten Schulkameraden. Marco schüttelte den Kopf und setzte sich neben den Rothaarigen: „Nichts ist los. Ich bin nur grade bei dem Versuch, mit Law ein Gespräch an zu fangen, gescheitert. Das ist alles.“ Shanks seufzte: „Verstehe. Sorry, aber ich hab gesagt dass er sehr zurückhaltend ist.“ Marco grinste, legte einen Arm um die Schulter seines rothaarigen Freundes: „Es war ja nur ein Versuch gewesen. Ich hab mir auch nicht wirklich Hoffnungen gemacht, dass dein Junge mit mir redet. Also, mach dir da mal keinen Kopf.“

Mihawk blieb im Türrahmen stehen und schaute die beiden Männer an, die auf dem Sofa saßen. Irgendwie gefiel es dem schwarzhaarigen Mann gar nicht, dass der Blonde seinen Arm um die Schulter seines Freundes gelegt hatte. Plötzlich zupfte jemand an seinem Hemd. Er schaute an sich hinunter, entdeckte Law, der ihn mit großen Augen anschaute. „Brauchst du etwas, Law?“, fragte Mihawk ruhig und schaute den schwarzhaarigen Jungen warm an. „Können wir Karten spielen?“, fragte Law sofort. Mihawk schaute überrascht: „Du willst Karten spielen?“ Law nickte nur stumm. Der schwarzhaarige Mann nickte: „Gut, spielen wir Karten. Was möchtest du denn spielen?“ „UNO.“, antwortete der grauäugige Junge und Mihwak nickte: „Ok. Warte hier, ich hole die Karten.“ Law nickte nur stumm. Die UNO – Karten befanden sich im Schrank, im Wohnzimmer. Dort waren Shanks und Marco. Deshalb wollte Mihawk die Karten holen. Law würde sich kaum trauen, einen Fuß ins Wohnzimmer zu setzen, solange Marco auf dem Sofa saß. Mihawk wusste, das Law keine Angst vor Marco hatte. Zumindest nicht direkt. Marco war einfach ein Fremder, den der schwarzhaarige Junge nicht kannte und deshalb etwas verunsicherte. Mihawk betrat das Wohnzimmer und beide Männer schauten ihn an. „Suchst du etwas, Schatz?“, fragte Shanks und legte den Kopf leicht schief. Vor einer Schublade des Wohnzimmerschrankes blieb der Freund des Rothaarigen stehen und kramte darin herum: „Ich suche die UNO – Karten. Law will mit mir Karten spielen.“ „Achso.“, Shanks grinste, „Das ist schön. Aber, die Karten sind eine Schublade darunter.“ Kurz hielt Mihawk inne, dann schloss er die eine Schublade und öffnete die darunter. Sofort fand er die Karten und nahm sie heraus, schloss die Schublade wieder. Marcos Blick huschte zu Law, der an dem Türrahmen hervor lugte. Marco lächelte: „Hey.“ Sofort versteckte der schwarzhaarige Junge sich wieder. Mihawk beachtete den blonden Mann nicht weiter und ging in den Flur zurück, schaute Law an: „Wollen wir in der Küche spielen?“ Law nickte und nahm die freie Hand des schwarzhaarigen Mannes und ging mit ihm zusammen in die Küche. Sie setzten sich an den Küchentisch und Mihawk holte die Karten aus der Verpackung. Er mischte die Karten dann durch und teilte sich und Law dann jeweils fünf Karten aus. Den Stapel legte er dann auf den Tisch und legte die oberste Karte vom Stapel aufgedeckt daneben. Dann fingen sie an zu Spielen.

„Was hältst du eigentlich von Papas alten Freund?“, fragte Law nach einer Weile. Mihawk schaute sein Gegenüber an. „Ich weiß nicht.“, er zuckte mit den Schultern, „Er scheint ganz ok zu sein.“ Mihawk versucht nicht eifersüchtig zu klingen. Immerhin musste es Law ja nicht merken.

„Bist du eifersüchtig?“

Erstaunt schauten die gelben Augen den schwarzhaarigen Jungen an, während dieser eine Karte vom Stapel zog. Dann schaute er den Älteren an: „Es ist nicht schlimm, wenn man eifersüchtig ist. Es ist doch nur menschlich.“ „Ja, stimmt auch wieder.“, gab der schwarzhaarige Mann zurück und legte eine Karte auf den Haufen, „Aber, manchmal wäre es wirklich besser, wenn man nicht eifersüchtig wäre. Bist du auch manchmal eifersüchtig?“ Law schüttelte den Kopf: „Nein, das nicht. Aber, ich glaube das Ace manchmal eifersüchtig auf mich ist, weil ich manchmal mehr Aufmerksamkeit von Papa und Luffy kriege, als er.“ „Er weiß aber, warum das so ist.“, erklärte der schwarzhaarige Mann, „Immerhin weiß Ace, was du in deiner Vergangenheit durchmachen musstest. Deshalb steckt er seine Eifersucht auch zurück.“ Law schaute betrübt auf seine Karten: „Manchmal glaube ich, dass Ace mich hasst.“ „Das darfst du nicht denken, Law.“, sprach Mihawk mit sanfter Stimme, „Dein Bruder hat dich lieb und das weißt du bestimmt auch.“ Mihawk hatte ja recht. Ace mochte Law, dass wusste der Ältere. Immerhin beschützte Ace Law immer und versuchte ihn immer vor Gefahren zu retten. Es war so, als wäre eigentlich Ace der große Bruder, der seine kleinen Brüder beschützte. Aber, Law störte das nicht. Immerhin war er nicht einmal in der Lage, sich selbst du schützen. Wie sollte er denn dann seine Brüder schützen. „Ace weiß manchmal einfach nicht, wie er mit dir umgehen muss.“, die Stimme des Älteren riss den grauäugigen Jungen aus seinen Gedanken. Mihawk fuhr fort: „Er weiß manchmal nicht, wann du mehr Zuwendung brauchst und wann dein Vater und Luffy sie dir einfach so geben. Er muss einfach noch lernen, den Unterschied zu sehen.“ Law nickte nur stumm und schaute dann wieder auf seine Karten.

Da es Wochenende war, mussten die Kinder nicht so früh ins Bett. Deshalb konnte auch Law länger aufbleiben und mit Mihawk spielen. Die erste und zweite Runde hatte Law gewonnen, Mihawk die dritte. Mittlerweile spielten sie die vierte Runde. Mihwak schaute auf, als Shanks und Marco im Türrahmen standen. Auch Law schaute die beiden Männer an. Marco grinste: „Ich wollte mich nur verabschieden. Es war nett Sie kennen zu lernen.“ Dann schaute er Law auf: „Tschüss, Kleiner.“ Law schaute ihn einfach nur an. „Es war mir auch eine Freude Sie kennen zu lernen, Marco.“, erwiderte Mihawk unbeeindruckt. „Bis zum nächsten Mal.“, verabschiedete sich der Blonde und Mihawk nickte ihm nur zu. Dann brachte Shanks seinen alten Freund zur Tür. Nach einigen Augenblicken kam der Rothaarige wieder in die Küche zurück. Law und Mihawk hatten währenddessen weiter gespielt. Im Türrahmen blieb Shanks stehen beobachtete die beiden eine Weile, dann fiel ihm ein, dass er eigentlich noch mit Ace reden wollte. Er ging in das Zimmer von Luffy und Ace und blieb abrupt im Türrahmen stehen. Luffy und Ace lagen auf dem Boden und schliefen tief und fest. Shanks lächelte. Wirklich ein niedlicher Anblick. Vorsichtig hob er sie nacheinander hoch und legte sie in ihre Betten. Mit Ace würde er auch noch am nächsten Tag reden können. Das hatte keine Eile. Immerhin wollte er ihn wegen dieser Sache nicht noch einmal aufwecken. Shanks schaltete das Licht aus und schloss leise die Tür. Der Rothaarige wollte gerade in die Küche zurückgehen, als Law ihm entgegenkam, ihn kurz anschaute und dann im Badezimmer verschwand. Mihwak blieb neben seinem Freund stehen: „Er hat wieder gewonnen. Jetzt will er ins Bett gehen, weil er müde ist.“ Shanks nickte: „Ach so. Ace und Luffy schlafen auch schon. Zorro auch. Also ist im Grunde nur noch Perona wach.“ „Aber nicht mehr lange.“, sprach Mihwak, „Perona sollte auch langsam ins Bett gehen.“ Somit ging der Schwarzhaarige an dem Rothaarigen vorbei und brachte die Spielkarten wieder zurück ins Wohnzimmer. Danach schickte er seine rosahaarige Tochter ins Bett. Nachdem Mihawk seiner Tochter etwas vorgelesen hatte und sie eingeschlafen war, ging er schließlich zu seinem Freund ins Wohnzimmer. Eine Weile saßen sie noch auf dem Sofa und schauten fern. Nach einer Weile machten auf die beiden Männer sich fertig und gingen ins Schlafzimmer.

Eifersüchteleien

„Ich mag ihn nicht.“, antwortete Ace und verschränkte bockig die Arme vor der Brust. Nach dem Frühstück hatte ihn Shanks sofort mit ins Wohnzimmer genommen, um mit ihm über dessen gestriges Verhalten zu sprechen. Shanks stand vor dem Sofa, schaute seinen zweitältesten Sohn eindringlich an. Eigentlich konnte er seinen Kindern nie lange böse sein. Immerhin waren es seine Jungs und sein ein und alles. Er wollte in diesem Augenblick einfach nur wissen, warum Ace auf Marco losgegangen war. „Das hab ich gemerkt.“, gab Shanks nach einem Augenblick zurück, ließ sich schließlich neben Ace nieder. „Ok, ich verstehe ja, das du ihn nicht magst. Es ist immerhin deine Sache.“, er massierte sich die Nasenwurzel, „Aber, warum musstest du ihm ausgerechnet ins Gesicht treten?“ „Er wollte Law anfassen!“, antwortete der schwarzhaarige Junge zurück, „Und Law hätte das bestimmt nicht gewollt!“ „Dann hätte Law aber etwas tun oder sagen müssen und nicht du!“, erklärte der rothaarige Mann, „Marco hätte Law auch nicht angefasst, wenn er gemerkt hätte, dass Law das nicht will.“ „Und was ist, wenn er es nicht gemerkt hätte?“, Ace sprang vom Sofa und schaute seinen Vater ernst an, „Was wäre gewesen, wenn dieser Kerl nicht gemerkt hätte, das Law nicht von ihm angefasst werden wollte?!“ Shanks wollte nicht länger mit Ace diskutieren. „Ich will jetzt nicht länger mit dir diskutieren, Ace.“, sprach Shanks streng, „Marco kommt diese Woche noch einmal zu besuch. Und ich erwarte, dass du dich bei ihm entschuldigst, hast du das verstanden?!“ Der schwarzhaarige Junge wollte protestieren, schien aber gemerkt zu haben, dass es besser wäre seinem rothaarigen Vater nicht zu wiedersprechen. Mürrisch schaute er zu Boden: „Ja … ok.“ Shanks lächelte und legte seine Hand auf den Kopf seines Sohnes: „Ich verlange ja nicht so viel von dir. Und wenn du Law unbedingt helfen willst, dann halte dich ein bisschen zurück. Er muss auch mal lernen, sich selbst zu schützen.“ Ace wusste, dass sein Vater recht hatte. Es half Law nicht wirklich, wenn er ihn dauernd schützte. So würde der Ältere wirklich nicht lernen, sich zu verteidigen. Ace atmete tief durch, verließ dann das Wohnzimmer und ging an Mihawk vorbei, der im Türrahmen stand. Kurz schauten die gelben Augen dem Jungen noch hinterher, dann richtete der schwarzhaarige Mann seinen Blick auf seinen rothaarigen Freund. „Du willst wirklich, dass dein Freund diese Woche noch einmal herkommt?“, fragte Mihawk nach und ging auf seinen Freund zu und setzte sich neben ihn. Shanks schaute ihn erstaunt an: „Ja, eigentlich schon. Ist das schlimm?“ „Vielleicht wäre es besser, wenn Marco und Ace vorläufig nicht aufeinander treffen.“, erklärte Mihawk ruhig, „Immerhin ist Ace ziemlich sauer deswegen. Ich glaube nicht, dass er dann ruhig bleiben kann.“ Shanks merkte, dass sein Partner nicht nur von Ace ausging. Irgendwie hatte er das Gefühl, das der Ältere auch nicht wollte, dass Marco noch einmal nach Hause kam. „Kann es sein, dass du nicht willst, dass Marco noch einmal herkommt?“, misstrauisch schaute der Rothaarige seinen Freund an. „Darum geht es nicht.“, erwiderte Mihawk sofort, „Ich denke nur an deinen Sohn.“ Während er seinen letzten Satz ausgesprochen hatte, betonte er vor allem das Wort ‚dein‘. Eigentlich war es Shanks Aufgabe, auf Ace Bedürfnisse ein zu gehen. Immerhin war Ace sein leiblicher Sohn. „Das stimmst schon.“, erwiderte Shanks, „Aber, du scheinst auch nicht zu wollen, dass er wieder herkommt.“ „Das ist doch Quatsch.“, log der Schwarzhaarige. Er musste es zugeben. Er mochte den alten Freund seines Lebensgefährten nicht. Er wusste nicht genau, warum es so war. Irgendetwas störte Mihawk an Marco. Er wusste einfach nicht was es war.

„Bist du eifersüchtig?“, Shanks Stimme brachte ihn in die Realität zurück und er schaute seinen Freund emotionslos an. Doch, das war er. Er war eifersüchtig, weil sein Freund … Sein Freund sich mit einem anderen Mann traf. „Nein, bin ich nicht.“, log Mihawk unbeeindruckt und stand auf. Ohne noch etwas zu erwidern ging er aus dem Wohnzimmer, ließ seinen Freund einfach auf dem Sofa sitzen. Im Flur blieb er stehen und atmete noch einmal tief durch. Gott, noch nie war er von einem Gespräch mit seinem Freund so genervt gewesen, wie in diesem Augenblick. Es lag nur an diesem Marco. Wäre Marco nicht Mittelpunkt der Konversation gewesen, hätten sie sich wesentlich länger und intensiver unterhalten, als gerade eben. „Mihawk?“, hörte er Law sagen und schaute zur Seite. Law stand vor ihm und schaute emotionslos zu ihm hoch: „Ist alles in Ordnung?“ es war klar, dass Law ihn fragte. Der Junge spürte sofort, wenn etwas in der Luft lag. Allein, wenn sich zwischen zwei Leuten ein Streit anbahnte und diese es noch nicht einmal gemerkt hatten, spürte der Junge es. Er hatte wirklich einen Spürsinn. Er war einfach anders, als die anderen Kinder in seinem Alter. „Wenn du hier nicht mit mir reden willst, können wir auch in mein Zimmer gehen.“, zögerlich ergriff der kleine Schwarzhaarige die Hand des Älteren und schaute ihn wartend an. „Ja, ok.“, gab Mihawk nur zurück und Law führte ihn in sein Zimmer. Im Türrahmen blieben sie stehen und der Jüngere ließ ihn los. Er setzte sich an seinen Schreibtisch, drehte sich zu dem Freund seines Vaters um. Mihawk zögerte noch einen Augenblick, dann schloss er die Tür hinter sich und ging auf den grauäugigen Jungen zu. Er lehnte sich gegen den Schreibtisch, verschränkte die Arme vor der Brust. Law widmete sich seinen Hausaufgaben, fing an seine Matheaufgaben zu lösen. „Hatten Papa und du eine Auseinandersetzung?“, fragte er, ohne den Größeren an zu sehen. „Nicht direkt.“, gab Mihawk von sich, „Sonst hättest du es gemerkt.“ „Stimmt.“, Law hielt kurz inne, schrieb dann aber weiter, „Ihr habt euch noch nie gestritten. Wäre ein Wunder gewesen, wenn es jetzt auf einmal passiert. Aber, irgendetwas stimmt doch nicht, oder?“ Tief atmete der Ältere ein und schloss seine Augen: „Ja, du hast es erkannt.“

„Ging es um Papas Freund Marco?“

„Ja.“, Mihawk schaute Law an, „Genau darum ging es. Ich finde es einfach nicht gut, dass dein Vater ihn wieder einladen will, obwohl Ace nicht so gut auf ihn zu sprechen ist.“ „Ist es wirklich nur das?“, hackte der schwarzhaarige Junge nach. Er wusste, dass da mehr dahinter steckte, als Mihawk zugab. Er spürte es einfach. Mihawk schaute den Jungen einen Augenblick ruhig an, dann schloss er lächelnd seine Augen: „Dir bleibt aber auch nichts verborgen, oder?“ Law erwiderte darauf nichts. „Ja, du hast ja recht.“, gab der Ältere ruhig zu, „Vielleicht bin ich ein bisschen eifersüchtig.“ „Eifersüchtig?“, fragte der Jüngere und schaute den Älteren überrascht an, „Das passt doch gar nicht zu dir, Mihawk.“ Das war die Wahrheit. Normalerweise war der schwarzhaarige Mann eine ruhige Person, der nur selten offen über seine Gefühle sprach, oder sie zeigte. Vor allem hätte Law nie gedacht, dass Mihawk auch eifersüchtig sein konnte. Eifersucht war eine Emotion, die man von Mihawk nie erwartet hatte. Allein schon, weil er eigentlich nie eifersüchtig wurde. Normalerweise trat er allen Menschen am Anfang neutral gegenüber. Auch bei Marco hatte der Ältere es getan. Aber, es gab da etwas, was dem schwarzhaarigen Mann dazu verleitete, eifersüchtig zu sein. Vielleicht, weil ihm das Verhältnis zwischen Shanks und Marco viel zu innig vorkam. Sie hatten sich Jahre lang nicht gesehen und dennoch waren sie so vertraut miteinander. Ein bisschen viel zu vertraut. Mihawk seufzte: „Ja, das stimmt. Aber, ist es denn falsch?“ Law schaute ihn monoton an, dann richtete er seinen Blick wieder auf seine Hausaufgaben: „Nein, das ist es nicht. Ace ist auch manchmal eifersüchtig, auf mich.“ Es überraschte den schwarzhaarigen Mann nicht, dass er das mitbekommen hatte. Law hatte einfach ein Gespür dafür. „Ich glaube, dass Ace mich manchmal hasst.“, gab der Kleinere zu, „Aber, es ist nicht schlimm. Immerhin weiß ich auch, dass er mich auch gern hat und ich mich immer auf ihn verlassen kann. Ich bin froh, ihn zu haben.“ Mihawk lächelte, legte eine Hand auf den Kopf des Jungen: „Für dein Alter, bist du schon ziemlich erwachsen.“ Dann ließ er seine Hände von dem Kopf des Kleineren gleiten und ging zur Tür. „Danke fürs zuhören, Law.“, bedankte sich Mihawk noch, bevor er den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss. Tief atmete er die Luft ein, dann ging er in die Küche. Shanks stand am Herd und kochte gerade das Mittagessen. Er schaute zu seinem Freund, der im Türrahmen stehen geblieben war. „Na, hast du dich etwas beruhigt?“, fragte der Rothaarige. „Ich habe mich nie aufgeregt.“, gab der Ältere zurück und setzte sich an den Küchentisch. „Wieso sagst du mich nicht einfach, dass du eifersüchtig bist?“, fragte der rothaarige Mann, als er sich wieder dem Kochtopf zugewandt hatte. Der Schwarzhaarige schaute seinen Partner erstaunt an. Woher wusste er davon? Mihawk konnte sich darauf keinen Reim machen. „Tja, jetzt fragst du dich bestimmt, woher ich das weiß, oder?“, fragte Shanks grinsend, ohne sich um zu drehen. Auch konnte er sich gut vorstellen, dass sein Freund nickte. „Ich bin Polizist, mein Lieber.“, sprach der Jüngere belustigt, „Ich hab ein Gespür dafür.“ Er zog die Suppenkelle aus dem Kochtopf, legte sie an die Seite und setzte sich zu seinem Freund, an den Küchentisch. Leicht lächelnd schaute er in die gelben Augen seines Partners: „Spaß beiseite. Ich hab euer Gespräch zufällig belauscht, als ich Law fragen wollte, ob er mir beim Kochen hilft. Warum redest du mit meinem ältesten Sohn über sowas, aber nicht mit mir?“ Einen Augenblick lang, schwieg der Ältere, dann lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust: „Du hast uns belauscht?“ „Das war aber keine Absicht gewesen.“, verteidigte sich Shanks sofort, „Aber, mich interessiert trotzdem, warum du mir nicht erzählst, dass du eifersüchtig bist.“ „ich wusste nicht, wie du reagierst.“, erklärte Mihawk ruhig, „immerhin ist er ein alter Freund von dir und ich dachte, du wärst sauer, wenn ich dir sagen würde, dass ich vielleicht ein bisschen eifersüchtig bin.“ Shanks schwieg, schaute seinen Freund einfach nur an. Was sollte er denn darauf antworten? Irgendwie war er enttäuscht. „Hast du so wenig Vertrauen in mich, dass du glaubst, ich würde dich betrügen?“, entrüstet schauten die dunkeln Augen den Schwarzhaarigen an. „Nein, so habe ich das nicht gemeint.“, gab Mihawk sofort zurück und merkte, dass er seinen Freund damit sehr verletzt hatte. Der Rothaarige wandte den Blick ab und stand auf. Kurz ging er zum Herd, schaltete die Herdplatte aus und ging dann in den Flur. „Shanks.“, rief der Schwarzhaarige seinem Freund hinterher, folgte ihm und blieb ihm Türrahmen, der Küche, stehen. Er schaute Shanks an, der sich gerade seine Schuhe und dann seine Jacke anzog. „Wo willst du denn hin?“, fragte der Ältere ein wenig überrumpelt. „Ich brauch mal ein bisschen Zeit für mich.“, gab der rothaarige Mann von sich, schnappte sich seinen Wohnungsschlüssel. Er öffnete die Haustür, drehte sich nicht um: „Wartet nicht mit dem Essen. Ich esse irgendwo anders.“ Somit verließ der Rothaarige die Wohnung und ließ die Tür hinter sich zu fallen. Betrübt schaute der schwarzhaarige Mann auf die geschlossene Wohnungstür.

Plötzlich gingen alle Kinderzimmertüren auf und die Kinder steckten ihre Köpfe in den Flur. „Wo ist Papa?“, fragten Ace und Luffy, wie aus einem Mund. Zorro, Perona, Law und die anderen beiden traten aus ihren Zimmer, blieben bei dem Mann stehen und schauten zu ihm hoch. „Er …“, Mihawk schaute die Kinder an, „Er … Er musste plötzlich weg. Wir sollen dann ohne ihn essen.“ Er spürte Laws besorgten Blick auf sich ruhen, erwiderte ihn allerdings nicht. Dann seufzte der Ältere: „Kommt, es gibt essen.“ Er führte die Kinder in die Küche. Perona teilte das Besteck und Luffy die Teller aus. Zorro legte den Untersetzer in die Mitte des Tisches. Law und Ace saßen bereits an ihren Plätzen. Mihawk nahm den Suppentopf und stellte ihn auf den Untersetzer. Die Kinder reichten ihm, einen nach den anderen ihre Teller und er machte ihnen das Essen drauf. Nachdem alle etwas auf ihren Tellern hatten, fingen sie an zu essen. Luffy haute sofort rein, schlang alles so schnell runter. Zorro war auch nicht besser. Auch der grünhaarige Junge schlang alles hinunter. Plötzlich prustete er auf, fing an zu husten. Ace klopfte seinem Stiefbruder auf den Rücken. Alle schauten sie an. Tief atmete Zorro dann ein, als sein Hustenanfall sich wieder gelegt hatte. „Das kommt davon, weil du so schlingst, du Blödi.“, gab Perona von sich. „Perona!“, ermahnte Mihawk seine Tochter sofort. „Ach, halt doch deine Klappe, du blöde Kuh!“, zischte Zorro und zeigte seine Zähne. Beide Kinder schauten sich giftig an. „Schluss jetzt!“, sofort schlug der Ältere mit seinen Händen auf den Tisch und schaute seine Kinder ernst an. Beide erwiderten seinen Blick eingeschüchtert. So schnell hatten sie ihren Vater noch nie aus der Ruhe gebracht. Das war das allererste Mal gewesen. Beide schluckten. Ace und Law tauschten besorgte Blicke aus, während Luffy seelenruhig weiter aß und sich dabei nicht stören ließ. Schüchtern schaute die Rosahaarige und der Grünhaarige auf ihre Teller: „Tut uns leid.“ Seufzend setzte sich der Erwachsene wieder und aß weiter. Die Stimmung war gereizt, das spürten alle Kinder. Auch Mihawk wusste es. Er wollte sich wieder beruhigen. Tief atmete er ein. Er durfte sich nicht aufregen. Zumindest vor den Kindern musste er ruhig bleiben, damit sie sich keine Sorgen machten.

Nach dem Essen verschwanden Zorro, Perona, Ace und Luffy in ihre Zimmer. Law half Mihawk beim abwaschen. Während er das Geschirr abwusch, trocknete der schwarzhaarige Junge alles ab und stellte es an die Seite. „Haben Papa und du euch gestritten?“, fragte Law nach einer Weile des Schweigens. Das einzige, was die Stille durchbrach, war das Radio. „Nicht direkt.“, sprach Mihawk vorsichtig, „Ich hab ihn … enttäuscht.“ „Enttäuscht?“, fragend schaute Law den Älteren an. Dieser nickte leicht, während er Law den nächsten Teller reichte: „Ja. Er war enttäuscht, weil er dachte, dass ich glaube, er würde mich betrügen.“ „Aber, das glaubst du nicht, oder?“, er nahm den Teller an sich und trocknete ihn ab. Dann stellte er ihn an die Seite, stapelte ihn auf einen anderen. „Natürlich nicht.“, antwortete der Größere sofort, „Ich vertraue Shanks. Wirklich. Es ist nur … Vielleicht habe ich ein bisschen Angst, dass er lieber mit Marco Zeit verbringt, als mit mir.“ Law konnte nachvollziehen, was Mihawk meinte. Er verstand es. Der Ältere seufzte lächelnd, legte den Geschirrlappen an die Seite du stützte seine Hände an dem Waschbecken ab: „Ich komm mir irgendwie seltsam vor, mit dir über unsere Beziehungsprobleme zu sprechen. Du bist doch noch ein Kind. Und Kinder sollte man damit nicht belasten.“ „Ich wurde schon mit schlimmeren Dingen belastet, als damit.“, gab Law unbeeindruckt zurück, „Du weißt doch, was mir vor vielen Jahren passiert ist. Im Vergleich zu dem, ist euer Problem doch gar nichts.“ Da hatte Law auch wieder recht. Wenn der Ältere diese beiden Situationen miteinander vergleichen würde, waren seine Beziehungsprobleme wirklich gar nichts. „Außerdem.“, begann Law, „Hast du doch gesagt, dass ich schon ziemlich erwachsen bin.“ Erstaunt schaute Mihawk den Jungen an, dann lächelte er: „Du redest heute aber ziemlich viel, Law. Ist bei dir alles in Ordnung?“ „Ja.“, antwortete der Kleinere, schaute kurz zu Boden, dann wieder zu Mihawk, „Aber, wenn du und Papa euch streitet, droht meine heile Welt zusammen zu brechen.“

„Deine heile Welt?“

Law nickte: „Ja. Ich hab mich an dich, Perona und Zorro gewöhnt und wenn ihr nicht mehr da seid, ist das seltsam.“ Diese Worte rührten den schwarzhaarigen Mann. Er hätte nie erwartet, dass Law mal so etwas sagen würde. Der zehnjährige Junge gab sonst nie etwas von seinem Gefühlsleben preis. Es war wirklich erstaunlich, das Law so offen mit Mihawk sprach. Normalerweise redete er mit niemanden so offen, außer mit seinem Vater. Es freute Mihawk, dass der Junge ihm so vertraute. Es freute ihn wirklich.
 

„Du meinst also, er vertraut dir nicht?“, fragend schaute der Blonde seinen rothaarigen Freund an. Shanks nickte niedergeschlagen, während er von seinem Kaffee nippte: „Ja, er glaubt, dass ich ihn betrügen würde.“ „Autsch.“, sprach Marco und verzog gespielt das Gesicht, „Das tut weh.“ Shanks nickte: „Ja, ich bin schon ziemlich enttäuscht deswegen.“ Er seufzte, stützte sein Gesicht in seiner Handfläche ab und schaute aus dem Fenster. Sie saßen in einem Café, in der Stadt. Nachdem Shanks die Wohnung verlassen hatte, hatte er Marco angerufen, weil er einfach jemanden zum reden brauchte. „Ich verstehe deinen Freund nicht, Shanks.“, Marco trank einen Schluck Kaffee und stellte die Tasse wieder hin, „Immerhin sieht dein Freund doch besser aus, als ich. Also, ich will nicht sagen, dass ich schlecht aussehe. Aber, ich finde dein Freund sieht viel besser aus, als ich. Außerdem stehe ich doch auf Frauen und nicht auf Männer. Hast du ihm das erzählt?“ Völlig überrascht schaute Shanks seinen alten Schulfreund an. Darauf war er gar nicht gekommen. Er hatte es Mihawk nicht gesagt, das Marco auf Frauen stand und an Männern überhaupt kein Interesse hatte. Marco lächelte: „So wie du mich anschaust, hast du es ihm nicht gesagt.“ Immer noch mit großen Augen schauend, schüttelte der rothaarige Mann den Kopf. Der Blonde kicherte: „Typisch Shanks. Das du so etwas vergisst, ist wirklich typisch für dich.“ Verlegen kratzte sich der andere am Hinterkopf: „Äh, ja. Irgendwie hast du recht. Vielleicht hätte ich ihm das doch sagen sollen.“ „ja, das hättest du.“, gab der andere zurück, „Aber, du kannst es ihm ja noch sagen. Er wird ja nicht gleich ausgezogen sein.“ Marco hatte eigentlich nicht vor gehabt, Shanks diesen Gedanken ein zu pflanzen. „Marco! Warum sagst du mir sowas?!“, aufgebracht vergrub der Rothaarige seine Finger in seinen Haaren. „Hey, hey.“, beschwichtigend hob der blonde Mann seine Hände, „Jetzt beruhig dich doch mal. Ich bin mir sicher, dass dein Freund nicht so einer ist, der wegen einem kleinen Streit gleich auszieht. Und außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er eure Kinder allein zu Hause lässt.“ Das war eine Tatsache. Mihawk war, wie Shanks, der geborene Vater, der seine Kinder nicht einmal im Traum allein zu Hause lassen würde. Naja, Law war die einzige Ausnahme. Law konnte man getrost allein lassen. Der Junge würde kein Unsinn anstellen. Sofort kramte der rothaarige Mann in seiner Jackentasche, holte sein Handy heraus und tippte eine Nummer ein. Dann hielt er es sich ans Ohr. Es tutete ein paar Augenblicke, dann hörte er Mihawks Stimme: „Ja?“ „Du bist noch zu Hause, oder?“, fragte Shanks sofort, „Sag mir bitte, dass du noch zu Hause bist.“ „Natürlich bin ich noch zu Hause, Shanks.“, erwiderte der schwarzhaarige Mann, „Ich lasse doch unsere Kinder nicht alleine.“ Erleichtert atmete der Jüngere aus: „Ein Glück.“ Dann schaute er betrübt auf seinen Kaffee: „Es … Es tut mir leid, wegen vorhin.“ „Lass uns heute Abend darüber reden, ja?“, die Stimme von Mihawk klang versöhnlich. Shanks lächelte: „Ja, ok. Bis nachher.“ „Bis später.“, hörte er und dann legte er auf. Einen Augenblick schaute er noch auf das Display und dann steckte er sein Handy wieder in seine Jackentasche zurück. „Ihr solltest euch wirklich aussprechen.“, erklärte Marco ruhig und Shanks nickte nur stumm.
 

Es war am Abend, als Shanks nach Hause kam. „Papa!“, hörte er, nachdem er die Tür geschlossen hatte und drehte sich um. Luffy kam auf ihn zugerannt, schlang seine Arme um den Älteren. Shanks grinste, hob seinen Sohn auf seine Arme: „Na, Luffy. Warst du schön artig, während ich weg war?“ Luffy nickte grinsend: „Ja, wir haben alle auf Mihawk gehört.“ Dann zeigte der Junge in Richtung Wohnzimmer: „Mihawk spielt mit uns UNO.“ „Ach, ja?“, der Rothaarige lächelte, ging weiter und blieb im Türrahmen, des Wohnzimmers, stehen. Mihawk saß mit den Kindern auf dem Fußboden. Zwischen Law und Ace war eine Lücke, in der wahrscheinlich Luffy gesessen hatte. Shanks war ein bisschen überrascht, das Law auch mitspielte. Normalerweise hielt er sich bei so etwas zurück. „Shanks.“, sprach Perona lächelnd, als sie den Freund ihres Vaters erblickte, „Willst du auch mitspielen?“ Er ließ Luffy wieder runter, dieser rannte sofort auf seinen Platz zurück und setzte sich und nahm seine Karten wieder in die Hände. Hinter Ace blieb Shanks stehen und schaute das rosahaarige Mädchen grinsend an: „Spielt die Runde erst einmal fertig. Ich mache dann in der nächsten Runde mit.“ Perona nickt und schaute dann zu Zorro, der gerade eine Karte auf den Stapel legte. Shanks ging währenddessen zurück in den Flur, zog sich Jacke und Schuhe aus. Dann ging er zurück ins Wohnzimmer. Als er im Flur war, hatten die anderen den Kreis größer gemacht, damit er zwischen Mihawk und Ace sitzen konnte. Lächelnd beobachtete er seine Familie, wie sie weiter spielte. „UNO.“, sprach Law monoton, als er die letzte Karte abgelegt hatte. „Du hast gewonnen, Law.“, breit grinsend schlang Luffy seine Arme um seinen Ältesten Bruder. „Klasse.“, Ace klopfte Law leicht auf die Schulter. Law lächelte leicht: „Danke.“ Erstaunt schaute Shanks seinen ältesten Sohn an. Er hatte noch nie gesehen, dass Law gelächelte hatte, wenn sie alle zusammen waren. Das war das erste Mal. „Überrascht?“, fragte Mihawk leise und lächelte. Shanks schaute seinen Freund an und nickte: „Ja, das hat er noch nie gemacht. Immer noch lächelnd richtete Mihawk seinen Blick auf den grauäugigen Jungen: „Er hat heute anscheinend seinen guten Tag. Heute ist er auch viel gesprächiger, als sonst. Heute scheint Law wirklich gute Laune zu haben. Shanks schaute wieder zu seinen Kindern, lächelte: „Ja, da hast du recht.“

Nachdem alle anderen ebenfalls ihre Karten abgelegt hatten, spielten sie noch eine Runde. Diesmal spielte Shanks ebenfalls mit, so wie er es Perona versprochen hatte. Diese Runde dauerte länger, als die davor. Dieses Mal war es Perona, die gewonnen hatte. Zorro war zweiter. Shanks war der letzte der seine Karten ablegen konnte. Nachdem sie fertig waren, räumte Law die Karten zusammen, während sie die anderen Kinder ins Badezimmer begaben und Zähne putzten. Shanks und Mihawk gingen ebenfalls ins Badezimmer, um zu sehen ob ihre Kinder sich die Zähne auch richtig putzten. Law kam dann nach, als er fertig mit wegräumen war. Shanks brachte zuerst Luffy und Ace ins Bett, während Mihawk Perona und Zorro ins Bett brachte. Law legte sich hin und deckte sich zu, als die Tür zu seinem Zimmer aufging und Shanks in sein Zimmer trat. Er grinste, kletterte dann die Leiter hoch, blieb auf einer Sprosse stehen: „Na, alles klar?“ Law nickte, setzte sich wieder aufrecht hin: „Ja, alles gut.“ „Schön.“, der Rothaarige lächelte und strich dem Jungen sanft durch seine schwarzen Haare, „Du hattest heute ziemlich gute Laune, oder?“ Wieder nickte der schwarzhaarige Junge und schaute seinen Vater an: „Ja, ich hab mich heute wirklich gut gefühlt.“ „Das freut mich. Wenn du dich gut fühlst, ist das doch ein wirklich gutes Zeichen.“, erklärte der Ältere stolz. „du redest doch nochmal mit Mihawk, oder?“, fragend schaute Law seinen rothaarigen Vater an. Shanks lächelte ihn an: „Ja, mach dir darum mal keine Sorgen.“ Sanft drückte er den Jüngeren ins Kissen und deckte ihn zu: „Und du solltest jetzt schlafen. Sonst bekommst du nur noch dunklere Augenringe, als du eh schon hast.“ Noch einmal fuhren die Finger des Älteren durch das schwarze Haar. „Gute Nacht, Papa.“ „Gute Nacht, Law.“, erwiderte der Rothaarige leise und stieg von der Leiter, verließ das Kinderzimmer. Er blieb an der Tür stehen, drehte sich noch einmal zu seinem Sohn um. Law hatte sich auf die Seite gedreht, mit dem Rücken zur Wand. Shanks verließ leise das Zimmer, schloss die Tür hinter sich. Heute hatte Law einen großen Fortschritt gemacht. Er hatte sich wieder ein Stückchen geöffnet. Langsam ging es voran. Vielleicht würde Law bald auch so ein Lebensfroher Junge werden, wie Luffy. Oder vielleicht auch nur halb so aufgeweckt. Ja, zwei von Luffys Sorte wäre vielleicht ein bisschen viel des Guten.

Shanks kicherte stumm und ging dann ins Wohnzimmer. Mihawk saß auf dem Sofa, den Blick auf den Fernseher gerichtet. Ohne zu zögern setzte er sich neben seinen schwarzhaarigen Freund, der sofort den Ton ausschaltete und den Rothaarigen anschaute. Shanks schaute zu Boden: „Also … Es tut mir leid, wie ich mich benommen habe. Ich war einfach so enttäuscht, weil es sich so anhörte, als würdest du mir nicht vertrauen.“ „Ich vertraue dir.“, gab der Schwarzhaarige sofort zurück, „Es ist bloß … weil es mir ein bisschen so vorkam, als würdest du lieber Zeit mit Marco verbringen, als mit mir.“ Erstaunt schaute Shanks seinen älteren Freund an, sagte allerdings nichts. Mihawk seufzte: „Ich weiß, ich hätte mit dir reden müssen, aber ich wusste einfach nicht, wie es dir sagen sollte, ohne dich zu verletzen.“ „Du hättest aber mit mir reden können.“, erwiderte Shanks ruhig, „Immerhin hätte ich es verstanden. Aber, du hast mit Law darüber geredet und nicht mit mir.“

„Es tut mir leid.“

„Naja, ich bin ja auch schuld.“, sprach Shanks und grinste dann, „Immerhin hätte ich dir sagen müssen, das Marco nur auf Frauen steht.“ Erstaunt schaute Mihawk seinen Freund an: „Ach, wirklich?“ Der rothaarige Mann nickte breit grinsend: „Ja, Marco hat kein Interesse an Männern.“ Dann lehnte er sich zu seinem Freund und lächelte ihn charmant: „Außerdem hat er nicht verstanden, warum du eifersüchtig bist, Schatz. Er hat nämlich gesagt, dass du viel besser aussiehst, als er.“ Mihawk hatte nicht erwartet, dass Marco so etwas sagen würde. Er wurde leicht rot im Gesicht und schaute verlegen zur Seite. Es war ihm ein bisschen peinlich, ein Kompliment von einem Fremden zu bekommen. Shanks kicherte: „Das muss dir doch nicht peinlich sein, Schatz. Immerhin hat er ja recht. Dich würde ich für nicht auf der Welt eintauschen.“ „Wenn du das schon so sagt, dann glaube ich dir das.“, die gelben Augen richteten sich auf den Rothaarigen, „Da muss ich mir ja keine Sorgen machen, hm?“ „Auf keinen Fall.“, gab der Jüngere sofort zurück, „Ich würde niemals meinen Partner betrügen! Niemals!“ Bei den Worten musste Mihawk lächeln. Er wusste ja, dass er seinem Freund vertrauen konnte. Immerhin waren sie lange genug zusammen, um den anderen zu kennen. Shanks grinste, schaltete den Ton vom Fernseher wieder in und kuschelte sich an die Schulter seines Freundes, während sie beide wieder zum Bildschirm schauten.

Chaos zu Hause

Es polterte laut und Perona fing plötzlich laut an zu weinen. Sofort schreckten Mihawk und Shanks hoch, die beide auf dem Sofa lagen und fern gesehen hatten. Sofort eilten sie in den Flur. Das rosahaarige Mädchen kam ihnen weinend entgegen, hielt ihren kaputten Plüsch – Bersy im Arm. Sofort ging Mihawk in die Hocke und schloss seine kleine Tochter in die Arme. „Shhh, meine Kleine.“, sanft streichelte er über ihren Kopf, „Was ist den passiert?“ Perona schluchzte, schaute ihn mit großen Augen an: „Zorro hat meinen Bersy kaputt gemacht.“ Sie hielt ihm ihr Stofftier hin. Einer von Bersys Armen hing nur noch an einem dünnen Faden und der Bauch war aufgerissen. „Du musst nicht weinen.“, versuchte er seine Tochter zu beruhigen, „Ich mach ihn dir wieder ganz, ok?“ Immer wieder schniefte die Kleine und nickte, während die Tränen weiter an ihren Wangen hinunterliefen. Sanft wischte der schwarzhaarige Mann sie weg, hob sie auf seine Arme und trug sie ins Wohnzimmer.

Shanks war währenddessen in die Küche gegangen, von der das Poltern kam und fand seine beiden Jungs, auf dem Boden liegend, wieder. Neben Ace lag ein umgekippter Stuhl und beide jammerten und hielten sich den Kopf. „Was habt ihr denn jetzt schon wieder gemacht?“, fragte Shanks und schaute die beiden schwarzhaarigen Junge an, die sich langsam aufsetzten und ihn mit großen Augen anschauten. „Wir wollten nur ein paar Kekse haben.“, antwortete Luffy und zeigte auf die Kekspackung, die oben im Küchenschrank stand. „Ja, und weil wir nicht dran gekommen sind, haben wir uns auf den Stuhl gestellt und eine Räuberleiter gemacht.“, fügte Ace noch hinzu. Luffy nickte nur leicht und schmollte. Shanks seufzte: „Ach, Jungs. Ich hab euch schon so oft gesagt, dass ihr fragen sollt, wenn ihr naschen wollt.“ Beschämt schauten die beiden schwarzhaarigen Jungen zu Boden: „Tut uns leid, Papa.“ Der rothaarige Mann ging vor seinen Söhnen in die Hocke und legte seine Hände auf ihre Köpfe: „Ihr müsst aufhören solche Sachen zu machen. Sonst tut ihr euch noch weh.“ Beide schauten ihn an und nickten. Erneut seufzte der Rothaarige und stand auf. Er griff nach der Packung und holte für jeden der beiden Jungen einen Keks heraus. „Hier.“, somit hielt er ihnen jeweils einen Keks hin. Sofort strahlten ihn seinen Söhne an und nahmen breit grinsend die Kekse an sich: „Danke, Papa.“ Dann sausten sie auch schon an ihm vorbei und verschwand in ihrem Zimmer. Shanks konnte sich ein Kopfschütteln nicht verkneifen und entdeckte dann erst Law, der im Türrahmen stand und ihn mit seinen grauen Augen musterte. „Law, magst du auch einen Keks?“, fragte Shanks sanft und lächelte. Der Junge nickte leicht: „Ja.“ Shanks nahm einen weiteren Keks aus der Packung und hielt ihm seinen älteren Sohn hin. Dieser nahm ihn sofort entgegen und biss zögerlich von ihm ab. Der Rothaarige lächelte und stellte die Kekspackung zurück in den Schrank, hob dann den Stuhl auf, den er dann sofort an den Küchentisch zurück rückte. Law setzte sich an den Tisch und schlug sein Buch auf. Shanks beobachtete ihn stumm. Nach einigen Augenblicken schauten die grauen Augen vom Buch auf, direkt zu Shanks. Dieser erwiderte seinen Blick und lächelte leicht. Law rückte den Stuhl neben sich etwas zurück und deutete Shanks, dass dieser sich hinsetzen sollte. Der Ältere grinste leicht und setze sich neben seinen älteren Sohn. Dann las Law weiter. Shanks beobachtete ihn lächelnd: „Was liest du denn gerade?“ „Ein Buch über Medizin.“, erwiderte der Jüngere ruhig, während er weiter las. Shanks grinste: „Stimmt. Du möchtest ja Arzt werden, nicht?“ Law nickte und schaute seinen Vater an: „Ja.“ Sanft legte der rothaarige Mann eine Hand auf den Kopf des Jungen und strich ihn sanft durch sein schwarzes Haar: „Du wirst bestimmt der beste Arzt aller Zeiten.“
 

Perona schniefte und beobachtete mit verweinten Augen Mihawk, der neben ihr auf dem Sofa saß und versuchte Bersy wieder zusammen zu flicken. „Kriegst du ihn wieder hin?“, fragte das kleine Mädchen mit den rosa Haaren und schaute ihn groß an. „Mach dir keine Sorgen.“, erwiderte Mihawk ruhig und flickte konzentriert weiter. Sehr vorsichtig arbeitete er weiter. Mihawk wusste, wie wichtig Perona dieses Kuscheltier war. Immerhin war es ein Geschenk von ihrer Mutter gewesen. Der schwarzhaarige Mann erinnerte sich noch gut daran, wie seine Freundin an dieses Kuscheltier genäht hatte, als sie mit Perona schwanger war. Sie hatte es mit so viel Liebe genäht. Aber leider hatte sie nie die Gelegenheit gehabt es Perona persönlich zu geben. Immerhin starb sie kurz nach der Geburt des kleinen Mädchens. Es war ein Schock gewesen. Damals gab es Komplikationen bei der Geburt, an denen sie letztendlich starb. Das einzige, was sie ihrer Tochter hinterlassen hatte war Bersy.

Mihawk nähte den Bach wieder zu und schnitt den Faden ab. „Fertig.“, sprach er, während er noch einmal überprüfte, ob die Fäden alles ordentlich zusammen hielten. Dann gab er ihn seiner Tochter wieder, die schon sehnsüchtig wartete und ihren Lieblingskuschelbären sofort in die Arme schloss. „Danke Papa.“, sprach sie glücklich und umarmte den schwarzhaarigen Mann sofort. Er lächelte und strich sanft über ihren Kopf: „Keine Ursache, meine Kleine.“ Dann hob er sie von der Couch: „Jetzt geh schön spielen. Ich rede mit Zorro.“ Das rosahaarige Mädchen nickte nur und lief aus dem Wohnzimmer, direkt in ihr Zimmer. Mihawk erhob sich, ging in den Flur und blieb vor Zorros Zimmertür stehen. Er klopfte an und öffnete die Tür: „Zorro, wir müssen mal reden.“ Zorro, der mit seinen Ritterfiguren spielte, hielt sofort inne und schaute seinen Vater an. Dieser setzte sich neben ihn: „Warum hast du Peronas Bersy kaputt gemacht?“ „Das war ein Unfall!“, verteidigte sich Zorro, „Sie sollte mich in Ruhe lassen und ich wollte sie aus meinen Zimmer werfen. Aber sie wollte nicht. Ich wollte ihr Bersy nur wegnehmen, damit ich ihn in den Flur werfen kann und sie ihm hinterherläuft. Aber sie hat ihn zu fest gehalten und beim ziehen ist der Arm fast abgerissen.“ Während er erzählt hatte, hatte er den Blick auf die Figuren gerichtet, die er in seiner Hand hatte. Er wusste, das Mihwak es nicht mochte wenn er und seine Schwester stritten. „Und wie ist das mit Bersys Bauch passiert?“, fragte der schwarzhaarige Mann ruhig. „Das weiß ich nicht.“, gab der grünhaarige Junge zurück und schaute in die gelben Augen. „Verstehe.“, sprach Mihwak ruhig. Dann stand er auf: „Das nächste Mal kommst du zu mir und versuchst das nicht auf eigene Faust zu lösen, ja?“ Zorro nickte: „Ja, ist gut.“ Mihawk nickte und verließ dann den Raum wieder. Zorro pustete die Luft aus und spielte schließlich weiter.
 

Es war am Nachmittag, als Mihawk und Shanks sich anzogen. Sie mussten beide dringend etwas erledigen. Beide Männer schauten ihre Kinder an, die in einer Reihe standen. „Wir beeilen uns, dass wir schnell wieder da sind.“, erklärte Shanks, während er seine Jacke anzog, „Solange passt Law auf euch auf. Seid lieb und hört auf ihn.“ Alle Kinder nickten. Vor Law ging Shanks in die Hocke: „Du schaffst das. Mach dir keine Gedanken. Und wenn was ist, dann rufst du mich auf den Handy an, ok?“ Law nickte leicht: „Ja.“ Der Rothaarige lächelte und wuschelte sanft durch Laws schwarzes Haar, „Wir sind bald wieder da.“ Die Kinder nickten und Luffy und Perona winkten, als ihre Väter die Wohnung verließen und die Tür schlossen. Dann richteten sich alle Blick auf Law. „Und?“, fragte Perona, „Was machen wir jetzt?“ „Ihr könntet im Wohnzimmer spielen.“, erwiderte Law etwas unsicher. Er passte nicht gerne auf seine Geschwister auf. Law hatte immer Angst, dass er sie nicht unter Kontrolle hatte. Er war verunsichert. „Au ja!“, gab Luffy begeistert von sich, „Zorro. Wir können mit unseren Figuren spielen.“ Zorro nickte eifrig und beide rannten sofort in ihre Zimmer, um ihre Spielzeuge zu holen. Auch Perona verschwand in ihrem Zimmer um sich ihre Puppen und ihr tragbares Puppenhaus zu holen. Nur Ace blieb mit Law im Flur zurück. „Was … willst du machen, … Ace?“, fragte der Ältere leise. „Ich wird fern sehen.“, erwiderte der Junge mit den Sommersprossen und ging ins Wohnzimmer. Law nickte leicht und ging in sein Zimmer, um sich ein eines seiner Bücher zu holen. Nachdem er eines gefunden hatte, ging er ins Wohnzimmer zurück. Die anderen vier waren bereits dort und spielten fleißig mit ihren Spielzeugen. Ace saß auf dem Sofa, hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und schaute stumm zum Fernseher. Luffy und Zorro lagen beide auf dem Boden und spielten mit ihren Figuren. Perona hatte sich in eine helle Ecke gesetzt und spielte dort seelenruhig mit ihren Puppen. Law setzte sich in den Sessel und schlug sein Buch auf. Während er las, hoffte er inständig dass nichts schief ging, bis Shanks und Mihawk wieder nach Hause kamen.

„Hey, die hatte ich gerade!“, protestierte Luffy sauer. Law schaute von seinem Buch auf und sah, das Zorro und Luffy an einer Actionfigur zogen und sich böse anschauten. „Das stimmt gar nicht!“, zischte Zorro wütend, „Ich hatte die zuerst!“ „Nein!“, rief Luffy und zog an der Figur. Zorro zog auch. Beide zogen so fest sie konnten. Perona und Ace schauten stumm zu. Law fing leicht an zu zittern. Das war es, was er um jeden Preis vermeiden wollte. Sie sollten sich nicht streiten. Die beiden sollten sich vertragen. Unsicher schloss er das Buch, blieb jedoch sitzen. Luffy und Zorro zogen fester, bis es Luffy reichte und er auf Zorro los ging. Beide fingen an sich auf dem Boden zu wälzen, bissen und schlugen sich. „Nein!“, rief Law und stand auf. Zorro saß auf Luffys Becken und wollte zuschlagen, als Law seine Arme um den grünhaarigen Jungen und zog ihn von dem jüngsten Schwarzhaarigen runter. Sofort begann Zorro wild um sich zu schlagen und zu zappeln. Es war keine Absicht gewesen, als Zorro erneut um sich schlug und Law direkt im Gesicht traf. Sofort ließ er den grünhaarigen Jungen fallen und fiel nach hinten, landete auf seinem Hintern. Sofort fing er an zu zittern, hielt sich seine gerötete Wange. Alles war still. Nur der Fernseher lief. Erschrocken schauten die anderen Law an. „Law!“, rief Luffy besorgt aus, eilte zu seinem größten Bruder und ging besorgt auf die Knie. Sanft legte er eine Hand auf Laws Schulter. Dieser schlug sie blitzschnell weg, stand aus und eilte aus dem Raum. „Law!“, rief der kleinste Schwarzhaarige und stand auf, blieb jedoch stehen. „Das habt ihr ja ganz toll gemacht!“, brüllte Ace und sein Bruder und Zorro zuckten erschrocken zusammen, schauten ihn mit großen Augen an. Ace war sauer. Er wusste, was Law in seiner Vergangenheit mitgemacht hatte und was es für ihn hieß, geschlagen zu werden. „Papa hat gesagt wir sollen auf Law hören und lieb sein und ihr macht so einen Mist!“, wies der Sommersprossige sie zurecht. Reuevoll schauten Zorro und Luffy ihn an. Es tat ihnen leid, dass Law verletzt wurde. Ace stand auf und schaute sie beide ernst an: „Ihr solltet euch wirklich schämen!“ Dann ging er in den Flur. Vor Laws Zimmertür blieb er stehen. Vorsichtig drückte er sein Ohr gegen das Holz. Auf der anderen Seite hörte er Law leise weinen. Es tat ihm leid. Er hätte helfen sollen, als Law Luffy und Zorro auseinander bringen wollte. Langsam öffnete er die Tür und schaute sich um. Law saß neben seinem Schreibtisch, auf dem Boden und hatte die Beine an den Körper angezogen. Das Gesicht hatte der Junge in seinen Händen vergraben. Vorsichtig schloss Ace die Tür wieder und ging vor seinem Bruder in die Hocke. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht geholfen habe.“, sprach er leise und schaute ihn bedauernd an. Law nickte nur wimmernd und weinte weiter. Es war zu viel gewesen. Es hatte Law so sehr an seine Vergangenheit erinnert. An den Teil seines Lebens, den er so gern vergessen wollte. Sanft tätschelte Ace den Kopf des älteren. Er fühlte sich schlecht, weil er nicht geholfen hatte. Dabei wollte er nur, dass Law ein bisschen lernte, sich durch zu setzen. Aber, das war ein Fehler gewesen. „Es tut mir wirklich leid.“, entschuldigte sich der Junge mit den Sommersprossen. Law nickte nur leicht, während er leise weiter weinte. Ace biss sich auf die Unterlippe, stand auf und ließ Law allein. Er wusste, dass Law in solchen Situationen immer allein sein sollte. Er hatte ihn schon oft weinen sehen. Anders als sein Vater. Shanks hatte es noch nie mitbekommen, wenn Law geweint hatte. Law hatte niemals auch nur eine Träne vergossen, wenn der rothaarige Mann zu Hause war. Ace seufzte leise und ging ins Wohnzimmer zurück. Luffy und Zorro saßen regungslos auf dem Boden und hatten immer noch beschämt den Blick gesenkt. Auch Perona spielte nicht mehr, sondern schaute betrübt ihre Puppe an. Sie mochte es nicht, wenn es Streit gab. Auch, wenn sie selbst daran beteiligt war, mochte sie es nicht. Obwohl sie selbst dann manchmal eine richtige Zicke war. Aber, in diesem Fall war es einfach anders. In diesem Fall war es aber anders gewesen war.

Den Rest des Tages war die Stimmung erdrückend. Law war seit dem Zwischenfall nicht mehr aus seinem Zimmer gekommen und keiner redete auch nur ein Wort. Luffy, Zorro und Perona hatten sich in ihre Zimmer zurück gezogen. Nur Ace blieb im Wohnzimmer und schaute weiter fern. Es war besser, wenn jeder in einem anderen Raum war. So kam es nicht mehr zu weiteren Streitigkeiten. Es war erdrückend. Dass so ein kleiner Zwischenfall die Stimmung so in den Keller ziehen konnte, hatte keiner geahnt. Immerhin hatten sie Shanks versprochen lieb zueinander zu sein. Aber, das hatte nicht funktioniert.
 

Es war am frühen Abend, als Shanks und Mihawk nach Hause kamen. Sie merkten sofort, dass etwas nicht stimmte. Es war zu ruhig. Beide Männer schauten sich fragend an, während sie sich auszogen. Mihawk brachte die Einkaufstüten in die Küche, während Shanks ins Wohnzimmer ging und Ace erblickte. „Hey.“, sprach er ruhig und setzte sich neben den schwarzhaarigen Jungen. „Hey Papa.“, erwiderte der Jüngere und schaute seinen Vater an. „Was ist denn los? Wieso sind die anderen nicht mit im Wohnzimmer?“, fragend schaute er seinen Sohn an. Währenddessen kam Mihawk ebenfalls ins Wohnzimmer, blieb jedoch am Couchtisch stehen. „Es gab einen Zwischenfall.“, erklärte Ace. „Einen Zwischenfall?“, fragte Shanks erstaunt. Er und Mihwak tauschten kurze Blicke aus und schauten dann wieder den schwarzhaarigen Jungen an. „Was denn für einen Zwischenfall, Ace?“, besorgt schaute der Rothaarige ihn an. „Luffy und Zorro haben sich gestritten. Dann wollten sie sich prügeln.“, fing der Junge an zu erzählen, „Law wollte sie auseinander bringen und Zorro hat ihn bei diesem Versuch aus Versehen geschlagen.“ „Geschlagen?“, hackte Mihawk noch einmal nach. Er dachte, dass er sich verhört hatte. Er wusste ja von Laws Vergangenheit und konnte sich denken, was so eine Situation in ihm auslöste. Ace nickte: „Ja, aber es war keine Absicht gewesen. Zorro hat halt wild um sich geschlagen. Mit Absicht wollte er Law bestimmt nicht weh tun.“ Sofort stand Shanks und ging aus dem Raum. Er blieb vor Laws Zimmertür stehen und klopfte an. Erst mal war nichts zu hören, dann kam ein zögerliches „Ja?“ von der anderen Seite der Tür. „Langsam öffnete Shanks die Tür und trat in den Raum. Law saß an seinem Schreibtisch und machte seine Schulaufgaben. Leise schloss er die Tür wieder und ging zu seinem ältesten Sohn hin. „Hey.“, sprach Shanks sanft und ging neben ihm auf die Knie. Law schaute ihn an, drehte sich komplett zu ihm um. „Ace hat mir erzählt, was passiert ist.“, sprach der Rothaarige sanft und fuhr durch Laws schwarzes Haar, „Ist alles ok?“ Law nickte leicht: „Ja.“ Dann schaute er seinen Vater traurig an: „Papa … Ich wusste, ich schaffe es nicht. Ich hab es gleich geahnt.“ Er war enttäuscht und hatte Angst, dass er seinen Vater ebenfalls enttäuscht hatte. „Ist schon gut, Law.“, beruhigte ihn der Ältere und nahm ihn sanft in die Arme, „Ich hab zu viel von dir erwartet. Es tut mir leid.“ Law schüttelte leicht den Kopf und legte ihn auf Shanks Schulter ab. „Er hat es ja nicht mit Absicht gemacht ….“, flüsterte er nach einer Weile, „Aber … es hat mich trotzdem an damals erinnert …“ „Das verstehe ich …“, gab Shanks sanft zurück und drückte den Jüngeren leicht an sich, „Aber, du musst keine Angst haben. Es wird nie wieder so sein, wie früher. Das verspreche ich dir.“ Law nickte leicht.
 

Später hatte Mihawk seine Kinder ins Bett gebracht und setzte sich neben seinen Freund ins Wohnzimmer. „Zorro sagte, es war keine Absicht.“, erklärte er ruhig. Shanks nickte leicht: „Ja, das haben Ace und Law auch gesagt. Ich glaube auch nicht, dass Zorro ihn mit Absicht geschlagen hat. Es war wahrscheinlich wirklich nur ein Unfall.“ Mihawk nickte und richtete seinen Blick auf den Fernseher: „Er möchte sich bei Law entschuldigen. Aber, er weiß nicht wie er es machen soll.“ „Hmm … Das wird nicht leicht werden. Immerhin hat Law nicht viele Hobbies.“ Erneut nickte der schwarzhaarige Mann: „Ja, ich weiß.“ Shanks seufzte und lehnte sich zurück: „Aber, ich denke das eine einfache Entschuldigung reicht. Law ist nicht sehr nachtragend.“ „Ja, da hast du recht.“, stimmte Mihawk zu, „Er ist wirklich ein lieber Junge. Und das, obwohl er so einen schlimmen Vater hat.“ „Hey.“, protestierte Shanks sofort, „So schlimm bin ich auch wieder nicht.“ Mihawk kicherte leicht und legte einen Arm um seinen rothaarigen Freund: „Von dir habe ich ja auch nicht gesprochen. Ich meinte seinen Erzeuger.“ Shanks grinste: „Ich weiß.“ Dann richtete er seinen Blick wieder zu dem Fernseher: „Aber du hast recht. Er hat wirklich viel mit gemacht, in den sechs Jahren seines Lebens. Er hat mir so leid getan.“ „Er hatte Glück, dass du ihn gefunden hast.“, sprach Mihawk ruhig. Shanks nickte leicht: „Ja, das stimmt.“

Eine Nacht zu zweit

Es war mitten in der Nacht, als Luffy schlaftrunken aufwachte und sich aufrecht hinsetzte. Gähnend rieb er sich den Schlaf aus den Augen und schaute zu Ace, der in seinem Bett lag und leise vor sich hin schnarchte. Leise stand Luffy auf und schlich aus dem Raum. Er brauchte etwas zu trinken. Im Halbschlaf ging er durch den Flur in die Küche. Auf der Küchentheke stand ein sauberes Glas, welches er nahm und mit Wasser füllte. Er trank es in einem Zug aus und stellte das Glas dann in die Spüle. Langsam schlenderte Luffy in den Flur zurück, blieb aber stehen als er einen dünnen Lichtstreifen sah, der aus Laws Zimmer kam. Die Zimmertür des Ältere war nur angelehnt und es brannte Licht. Luffy kam der Tür langsam näher, öffnete sie einen Spalt weiter und steckte seinen Kopf durch den Spalt. Er schaute sich um, entdeckte Law in seiner Nische. Langsam ging er in den Raum und schloss die Tür hinter sich, blieb in der Mitte des Zimmers stehen. Law merkte ihn nicht, bekam Luffy erst mit, als dieser gähnte. „Kannst du nicht schlafen?“, fragte Law ruhig und schaute seinen kleinen Bruder an. Luffy schüttelte den Kopf und kletterte, ohne zu fragen, die Leiter hoch. Sofort rückte Law etwas zu Fenster, damit Luffy Platz hatte. Er kannte es. Seit Luffy klein war, kam er immer in Laws Zimmer wenn er nicht schlafen konnte. Dann legte er sich immer zu dem Älteren ins Bett und schlief bei ihm weiter. Law machte es nichts aus. Für Luffy ließ er es gerne zu. Immerhin wusste er, wie gern Luffy ihn hatte.

Oben angekommen, kroch der Kleiner sofort unter die Decke und setzte sich neben ihn. „Was liest du?“, fragte Luffy immer noch leicht verschlafen, „Über Medizin?“ Law nickte leicht: „Ja. Ich kann auch nicht schlafen.“ „Warum nicht?“, müde blinzelnd schaute der Jüngere ihn an. „Ich weiß nicht. Es ist einfach so.“, gab Law ruhig zurück. Luffy nickte nur und lehnte sich an die Schulter seines Bruders. Law schaute wieder in sein Buch rein und las stumm weiter. Eine ganze Weile sagte keiner von beiden was. Luffy genoss es, bei seinem großen Bruder zu sein und ihn störte es auch nicht, dass er in seinem Buch las. „Es tut mir leid, das Zorro und ich uns heute gestritten haben.“, flüsterte Luffy nach einer Weile reuevoll, „Und das Zorro dir deshalb weh getan hat.“ „Ist schon gut.“, gab Law ruhig zurück, „Es war ja nicht böse gemeint. Ich bin nicht sauer.“ Der Kleiner entfernte sich von dem Größeren und schaute ihn an: „Ich hab dich noch nie wütend gesehen. Du bist immer so ruhig.“ „Ja, ich werde nie wütend.“, erwiderte der Größere ruhig, „Ich bin ja ruhig.“ Luffy nickte und kuschelte sich wieder an Laws Schulter: „Ich mag dich, so wie du bist. Ich möchte dich auch nie wütend sehen.“ „Ich mag dich auch … Luffy …“, flüsterte Law kaum hörbar. Luffy lächelte. Es freute ihn, dass Law dies gesagt hatte. Es kam selten vor, dass Law Gefühle zeigte. Darum freute sich immer, wenn Law sowas sagte. „Ich hab dich so lieb, Law. Du bist ein toller großer Bruder.“, gab Luffy lächelnd zurück und legte sich anschließend hin. Er kuschelte sich in das Kissen. Law beobachtete ihn. Vorsichtig kletterte er dann über Luffy drüber und kletterte die Leiter runter, um sein Buch in sein Regal zu stellen. Der kleine Schwarzhaarige beobachtete ihn dabei: „Deine Nische ist total cool.“ Law schaute zu seinem kleinen Bruder hoch und nickte leicht: „Ja. Ich mag sie auch sehr.“ Dann kletterte er die Leiter wieder hoch. Luffy zog die Beine an, um Law durch lassen zu können. Law krabbelte an dem Kleineren vorbei, krabbelte unter die Decke und legte sich hin. Dann machte er seine Leselampe aus und drehte sich auf die Seite, mit dem Gesicht zu Luffy. Sofort kuschelte der Kleinere sich an seine Brust und legte einen Arm um ihn. Law ließ es zu, legte zögerlich seinen Arm um den kleinen Körper, der neben ihm lag. „Ich bin gerne bei dir.“, flüsterte Luffy leise und lächelte, während er sich an die Brust des Älteren schmiegte und zufrieden seufzte. Law schwieg, freute sich innerlich aber über diese Worte. Er hörte es gern, wenn jemand sagte, dass man ihn mochte. Es gab ihm ein gutes Gefühl.

Luffy festigte den Griff etwas um Law, krallte seine Finger leicht in das Shirt des anderen. Er war sehr gern bei seinem älteren Bruder. Er verbrachte gerne Zeit mit ihm. Auch, wenn sie nie zusammen spielten, hatte der Kleinere den Älteren gern um sich. Umso trauriger war er, wenn er merkte, dass es dem anderen nicht gut ging. Luffy merkte es, wenn Law traurig war oder über irgendetwas nachdachte. Manchmal kam ihm der andere auch etwas verloren vor. Luffy bemühte sich deshalb oft darum, seinen Bruder glücklich zu machen. Egal was er tun musste. Er seufzte leise, während er sein Gesicht gegen Laws Brust presste. Dann löste sich der Kleinere wieder, schaute über Laws Seite hinweg aus dem Fenster. „Man kann ja die Sterne sehen.“, gab er leise zurück und strahlte. Er schaute sich gern die Sterne an. Sie funkelten immer so schön. Vorsichtig kletterte er über seinen Bruder und legte sich neben ihn. Law hatte sofort Platz gemacht, als sein kleiner Bruder über ihn geklettert war. Beide drehten sich auf die Seite und schauten aus dem Fenster. „Da ist der große Waagen.“, erzählte Law und fuhr mit seinem Finger die nicht vorhandenen Linien des Sternenbildes dar. „Und das ist der Porlarstern.“, fügte Luffy hinzu und zeigte auf den hellsten Stern, der am Himmel leuchtete. Der Ältere nickte leicht: „Ja, das ist der hellste Stern, der am Himmel leuchtet.“ „Er ist schön.“, flüsterte Luffy und merkte, wie er langsam schläfrig wurde. „Ja, das ist er wrklich.“, gab Law leise zurück und hörte einen Augenblick später den regelmäßigen Atem des Jüngeren. Ganz leise fing Luffy an zu schnarchen, griff im Schlaf nach Laws Arm und legte ihn sich um den Körper. Law ließ es zu, ließ seinen Arm liegen und betrachtete weiter die vielen leuchtenden Punkte, die sich am Himmel abzeichneten. Eine Weile schaute er die Sternenbilder noch an, bis auch er langsam müde wurde und die Augen schloss. Beide schliefen seelenruhig in der gemütlichen Nische und träumten angenehme Träume.

Schultag und Familienhaushalt

Shanks stand mit Mihawk in der Küche und machten die Pausenbrote für ihre Kinder. Die Kinder machten sich währenddessen in ihren Zimmern fertig. Law war als erstes fertig und ging in die Küche. Daraufhin folgten Perona, Ace, Luffy und Zorro. „So.“, sprach Shanks lächelnd, „Hier habt ihr euer Essen.“ Der rothaarige Mann gab jedem Kind eine Lunchbox. Sofort rannten sie in den Flur und packten sie in ihre Schultaschen. Nur Law hatte keine Eile und ging langsam zu seiner Tasche. Mihawk war ebenfalls in den Flur gegangen und zog sich Schuhe und Jacke an. Er wollte die Kinder zur Schule fahren. Bereits fertig angezogen schaute er zu den Kindern, die sich ebenfalls Schuhe und Jacke anzogen und ihre Schultaschen nahmen. „Na dann Kinder.“, verabschiedete der Rothaarige sich grinsend, „Passt schön auf in der Schule und lernt fleißig.“ Die Kinder nickten nur eifrig und folgten dann Mihawk zur Tür. „Bis dann.“, verabschiedete Shanks sich von seinem Freund und küsste ihn sanft. „Ja, bis später.“, hauchte der Ältere nur zurück und verließ mit den Kindern die Wohnung.

Es gab keine Probleme, während Mihawk sie zur Schule fuhr. Manchmal kam es vor, dass Zorro und Luffy sich wieder wegen irgendwelchen Dingen stritten. Aber, diesmal nicht. Es lag aber vielleicht daran, das Perona zwischen ihnen saß und sie es deshalb auch nicht wagten, sich zu zanken. Jeder von ihnen wusste, wie wütend das rosahaarige Mädchen werden konnte. Und das war sehr unangenehm. Also blieben sie lieber still. Mihawks Blick huschte zu Law, der neben ihm auf dem Beifahrersitz saß und aus dem Fenster schaute. Eigentlich wie immer. Law sah immer aus dem Fenster, wenn sie mit dem Auto fuhren. Er wirkte dann immer so abwesend. Als wäre er in seiner eigenen kleinen Welt. Vor der Schule hielt er an und die Kinder stiegen aus. „Ich wünsche euch viel Spaß.“, sprach Mihawk ruhig. „Tschüss, Papa.“, verabschiedete sich Perona. Auch die anderen verabschiedeten sich und gingen ins Schulgebäude. Erst, als auch der letzte im Gebäude verschwunden war, fuhr der schwarzhaarige Mann weiter. Die Kinder teilten sich in ihre Klassen auf. Law und Ace gingen in ihren Klassenraum und setzten sich auf ihre Plätze. Sie saßen nebeneinander. Ace blieb lieber in Laws Nähe, für den Fall, das Law Schwierigkeiten bekam. Er sah es als seine Pflicht auf Law auf zu passen. Immerhin war Law sein Bruder. Und seine Brüder beschützte er. Er schaute zur Tür, als eine Gruppe Jungs in den Klassenraum. Ace kannte die Jungs. Shachi, Penguin und Bepo. Die drei hingen immer zusammen rum. Shachi war ein Junge mit schulterlangem braunen Haar und einer blauen Ballonmütze auf dem Kopf. Dazu trug er immer eine Sonnenbrille auf der Nase. Penguin hatte ein Capi auf dem Kopf, auf dem das Wort >Penguin< stand. Man konnte seine Augen nie sehen, da er sein Capi immer tief in seine Mütze gezogen hatte. Bepo war ein pummeliger Junge mit schwarzen Knopfaugen und weißem Haar. Von den dreien war er der größte.

Ace merkte, wie Law die drei Jungen beobachtete. „Willst du zu ihnen gehören?“, fragte der schwarzhaarige Junge mit den Sommersprossen ruhig und schaute seinen Bruder an. „Ich weiß nicht …“, gab Law leise zurück, hatte den Blick immer noch auf das Trio gerichtet. Schon lange hatte er sie beobachtet. Wenn sie es nicht merkten. „Sie sind nett.“, erklärte ruhig, „Sie sind bei uns in der Koch – AG. Luffy und ich kochen oft mit ihnen.“ Law nickte nur leicht. Im Gegensatz zu Luffy und Ace, kannte er die drei eigentlich gar nicht. Nur vom sehen her. Die Schulglocke klingelte und sofort setzten sich alle Schüler auf ihre Plätze. Sofort ging die Tür auf und ihr Musiklehrer betrat den Raum. „Yohohohoho. Guten Morgen, Klasse.“, trällerte de Lehrer fröhlich. „Guten Morgen Brook – Sensei.“, sprach die Klasse im Chor. Brook war ein großgewachsener Mann mit einem schwarzen Afro. Er trug steht’s einen Anzug und einen Zylinder auf dem Kopf. Fröhlich lächelnd legte Brook seine Aktentasche und seinen Geigenkoffer auf das Lehrerpult. Sofort öffnete der große Mann seinen Geigenkoffer und holte sein Lieblingsmusikinstrument heraus. Das erste was er immer in einer Unterrichtsstunde tat, war den Kindern ein Lied auf der Geige vor zu spielen. Die Kinder freuten sich auch immer darüber und waren steht’s begeistert von dem musikalischen Könnens ihres Lehrers. „So meine lieben Kinder.“, sprach Brook fröhlich, „Heute spiele ich euch einen beliebten Song. Er heißt: Das schwarze Glückstaschentuch. Na los Kinder. Singt alle mit.“ Dann fing er an zu spielen und zu singen. Ein lustiges Lied über ein Taschentuch und einen Oktopus. Die Kinder sangen alle mit, lachten und klatschten fröhlich. Nur Law saß stumm auf seinem Platz und hörte dem Lied zu. Er hörte die fröhlichen Stimmen seiner Klassenkameraden. Er selbst sang nicht gern. Law dachte, dass er nicht singen konnte und hatte Angst davor, von seinen Mitschülern ausgelacht zu werden. Deshalb war er immer ganz Still, wenn Brook mit den Kindern Lieder sang. Brook wusste, dass man Law nicht drängen durfte. Die komplette Lehrerschaft wusste, dass der schwarzhaarige Junge mit den grauen Augen sehr zurückhaltend war. Man sollte ihn niemals zwingen, wenn man ihn nicht verschrecken wollte.

Nach der Doppelstunde Musikunterricht war Pause. Alle Kinder waren draußen auf dem Pausenhof und spielten vergnügt. Law stand im Musikraum am Klavier und betrachtete die vielen Tasten, die das große Instrument hatte. Viele Kinder hatten sich schon an daran probiert. Außer Law. In der Gegenwart der ganzen Klasse traute er sich einfach nicht. Sanft strich er mit den Fingerspitzen über die Tasten, drückte etwas zögerlich eine runter und lauschte dem Klang. Er merkte nicht, dass er von Kid beobachtete wurde, der im Türrahmen stand und ihn anschaute. Stumm blieb er stehen und schaute den schwarzhaarigen Jungen an, der sich zögerlich an das Klavier setzte und langsam durch das Notenbuch blätterte. Als er schließlich eines gefunden hatte, stellte er das Buch auf den Notenständer und begann zögerlich die Noten nach zu spielen.
 

„Hmm. Wo ist Law denn nur?“, Luffy schaute sich auf dem Pausenhof um, während er neben Ace und Perona, auf einer Bank im Schatten, saß und sein Frühstück aß. „Vielleicht ist er nur auf der Toilette.“, erwiderte das rosahaarige Mädchen und biss von ihrem Brot ab. „Aber, die Pause geht schon zehn Minuten und er ist immer noch nicht da.“, Luffy ließ seinen Blick erneut über den Pausenhof schweifen und hoffte, dass er seinen großen Bruder irgendwo erblickte. „Macht euch doch mal keine Sorgen.“, seufzte Zorro, der an dem Baum, neben der Bank saß und die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte. „Das ist ja so klar, dass du dir wieder keine Sorgen machst, Zorro!“, zickte ihn Perona sofort an. „Warum soll ich mir Sorgen machen?!“, fragte Zorro knurrend, „Law kann auf sich selbst aufpassen.“ „Du weißt ganz genau, dass das nichts so ist?“, sofort stand Perona auf und schaute ihren Bruder böse an, „Law ist sehr verletzlich! Aber, so ein Holzklotz wie du, versteht das natürlich nicht!“ „Wen nennst du hier Holzklotz?!“, zischte der grünhaarige Junge sauer und schaute seine kleine Schwester böse an. Und somit fingen die beiden wieder einen Streit an. Ace verleierte nur die Augen, während Luffy den beiden keine große Beachtung schenkte und dann von der Bank glitt: „Also, ich geh jetzt Law suchen.“ Somit verschwand der kleine Schwarzhaarige in der Menge. Nachdem er den Schulhof abgesucht, aber seinen großen Bruder nicht gefunden hatte, ging er ins Schulgebäude. Luffy wusste, dass Law vor der Pause Musik gehabt hatte. Der kleine Junge machte sich auf dem Weg zum Musikraum und wurde langsamer. Er hörte den Klang von Musik, welcher durch den Flur hallte. Luffy lauschte der Melodie, die so warm aber gleichzeitig auch so bedrückend. Langsam ging er weiter, blieb erstaunt stehen, als er Kid erblickte. Kid stand immer noch im Türrahmen des Musikraumes und beobachtete Law, der noch immer am Klavier saß und weiter spielte. Neben ihm blieb der kleine schwarzhaarige Junge stehen, schaute erstaunt in zu dem Klavier. Seine Augen wurden größer und seine Kinnlade klappte nach unten, als er sah, wer für diese schönen Töne verantwortlich war.

„Er spielt schon, seit die Pause angefangen hat.“, erklärte der rothaarige Junge leise, die goldgelben Augen weiter auf den spielenden Jungen gerichtet. „Ich wusste gar nicht, das Law so schön spielen kann.“, erwiderte Luffy begeistert, sprach aber leise, um seinen großen Bruder nicht zu stören. „Das wusste keiner.“, erklärte der Ältere ruhig, „Wenn wir Unterricht haben, traut er sich nicht an die Instrumente.“ „Das muss sofort Brook – Sensei sehen!“, rief Luffy und rannte auch schon davon. Kid schaute ihm nur erstaunt hinterher, konnte ihn allerdings nicht aufhalten, da der aufgedrehte Junge schon um die Ecke verschwunden war. Nach einigen Augenblicken kam der schwarzhaarige Junge wieder, zog den großen Mann hinter sich her. Brook musste sich sehr nach vorn beugen, da Luffy ziemlich klein war und ihn fest hielt. „Luffy? Was ist denn so wichtig?“, fragte Brook, während er sich von dem Jungen trotzdem ziehen ließ. Vor dem Musikraum blieben sie stehen und Luffy zeigte zu Law, der bereits ein weiteres Lied begonnen hatte. Brook folgte der gezeigten Richtung und weitete die Augen, als er Law erblickte. Er konnte nicht glauben, was er da sah und vor allem hörte. Nie im Leben hätte der Afro tragende Musiklehrer gedacht, dass der schüchterne Junge so wundervoll Klavier spielen konnte. Er hatte eine Begabung. Es war erstaunlich. Einige Momente hörten sie Law noch zu, dann ließ dieser die Melodie ausklingen. „Bravo.“, begeisterte klatschte Brook in die Hände, Luffy klatschte begeistert mit ein. Erschrocken fuhr Law herum, stand sofort auf und stieß mit dem Rücken gegen die Tasten. Sofort fing er an zu zittern. Er fühlte sich ertappt. „Br – Brook Se – Sensei ….“, stotterte Law nervös, „E – es … tut mir l – leid … I – ich wollte nicht …“ „Ist doch gut Law.“, Brook lächelte, „Ich wusste gar nicht dass du so talentiert bist. Das war wirklich wundervoll.“ Lächelnd ging er vor Law auf die Knie und legte seine Hände auf die schmalen Schultern des Jungen. Dieser schaute ihn nur mit seinen grauen Augen an. „Das muss ich deinem Vater erzählen, Law. So ein Talent muss gefördert werden.“ Law nickte nur leicht. Somit erhob sich der Musiklehrer wieder und schaute zu Luffy und Kid: „Und ihr beide geht auf den Schulhof. Hopp hopp. Noch ist Pause. Also raus mit euch.“ Sofort verschwanden die beiden Jungen und ließen Law und Brook allein. Der große Mann schaute lächelnd zu dem schwarzhaarigen Jungen, der neben ihm stand. „Und ich rufe jetzt deinen Vater an, damit wir heute noch ein Elterngespräch machen können.“, erklärte der Lehrer und Law nickte nur.
 

Daraufhin hatte Brook gleich bei Shanks auf der Arbeit angerufen und einen Termin vereinbart. Nach der Schule wollte der rothaarige Mann vorbei kommen um mit dem Musiklehrer seines Sohnes zu sprechen. Law saß zusammen mit Brook im Lehrerzimmer und wartete darauf, dass sein Papa kam. „Law, hast du das heute eigentlich das erste Mal gemacht?“, fragte Brook nach einer Weile des Schweigens. Law hielt seinen Blick gesenkt und nickte schüchtern: „Ja …“ „Das ist wirklich beeindruckend. Ich habe in meiner ganzen Lehrerlaufbahn als Lehrer selten so etwas erlebt.“ Law schluckte leicht. Es war ihm unangenehm, das er so viel Aufmerksamkeit bekam. Er mochte es eigentlich nicht, wenn sich so viele Menschen um ihn kümmerten. Law schaute auf, als es an der Tür klopfte und Shanks dann die Tür öffnete. Sofort stand der schwarzhaarige Junge auf und ging zu seinem Vater. Shanks lächelte und legte sanft eine Hand auf den Kopf seines Sohnes. „Na Law.“, begrüßte er ihn sanft, „Alles gut?“ Law nickte leicht: „Ja.“ „Herr Akagami.“, Brook hatte sich erhoben und blieb vor dem rothaarigen Mann stehen. „Guten Tag.“, Shanks lächelte und reichte dem Musiklehrer die Hand. „Es ist schön, dass Sie kommen konnten.“, leicht schüttelte der Musiklehrer die Hand des anderen. „Natürlich. Immerhin geht es hier um Law.“, sanft lächelnd schaute Shanks zu seinem Sohn, der seinen Blick ruhig erwiderte. Brook ließ Shanks Hand los: „Setzen wir uns doch.“ Der Rothaarige nickte und setzte sich mit den anderen beiden an den Lehrertisch.

„Also, Sie sagten es geht um Law. Um was genau geht es denn?“, fragend schaute der rothaarige Mann den Lehrer an. Brook lächelte: „Ich durfte heute Zeuge von Laws wunderbarem Talent werden.“ „Ein Talent?“, sprach Shanks überrascht und schaute zu seinem schwarzhaarigen Sohn, „Was denn für ein Talent?“ „Ihr reizender Sohn ist ein wahrer Künstler am Klavier. Er hat das erste Mal gespielt und hatte alles perfekt hinbekommen.“ „Wirklich?“, der Rothaarige grinste und strich sanft durch Laws Haar, „Na sieh mal einer an. Da hat mein Sorgenkind ja ein tolles Talent.“ „Auf jeden Fall.“, erwiderte der schwarzhaarige Mann mit dem Afro lächelnd, „Und so ein Talent muss gefördert werden.“ Shanks schaute den Lehrer seines Sohnes an: „Und wie könnte man sein Talent fördern?“

„Durch Klavierunterricht. Das ist bei so einem Talent immer die beste Möglichkeit, um es zu fördern. Er sollte die Gelegenheit haben, um sich weiter zu entwickeln. Ich würde mich selbstverständlich als Lehrer anbieten und ihn einmal in der Woche privat unterrichten.“

Shanks schaute wieder zu seinem Sohn, der ruhig neben ihm saß. „Law?“, fragte er ruhig und bekam ein „Hm?“ als Antwort. „Möchtest du das überhaupt?“, fragte der Rothaarige, „Wenn du keine Klavierstunden haben willst, dann zwinge ich dich nicht.“ Law überlegte, schaute dann zu seinem Musiklehrer: „Muss ich dann irgendwelche Konzerte geben?“ „Natürlich nicht.“, erwiderte Brook sofort. Er wusste, dass der schwarzhaarige Junge schüchtern war und sich nicht traute vor Publikum zu spielen. „Du kannst es aber gern machen, wenn du es irgendwann mal möchtest, Law.“, fügte Brook noch hinzu, „Wir können auch nur üben, um dein Talent zu fördern. Aber, letztendlich ist es deine Entscheidung. Du musst die Klavierstunden nicht machen, wenn du nicht magst.“ „Wenn ich … keine Konzerte geben muss, dann … würde ich es gerne machen.“, antwortete der ruhige Junge leise. „Das ist schön.“, sprach Brook begeistert und schaute dann zu Shanks, „Was halten sie von Klavierunterricht, jeden Mittwoch? Da hat Law nur sechs Stunden und kann dann mit seinen Geschwistern abgeholt werden.“ „Ja.“, Shanks nickte, „Das ist eine gute Idee. Oder? Law?“ Law nickte. Für ihn war das in Ordnung. So musste er Mittwochs nicht mehr allein zu Hause sein, wenn seine Geschwister noch ihre AGs hatten. „Hervorragend.“, der Musiklehrer klatschte einmal in die Hände, „Dann kommst du nächste Woche nach dem Unterricht in den Musikraum und wir besprechen dann erst einmal die nächsten Schritte.“ Der schwarzhaarige Junge nickte leicht: „Ja … ok …“ Somit erhob Brook sich, Shanks und Law ebenfalls. Die beiden Männer verabschiedeten sich voneinander und Brook reichte Law die Hand: „Ich freue mich schon, Law.“ Der schwarzhaarige Junge nickte nur leicht und verließ mit seinem Vater dann das Lehrerzimmer. Sie gingen den Flur entlang und Law griff dann zögerlich nach der Hand des rothaarigen Mannes. Dieser erwiderte den Druck des Jüngeren sanft und lächelte: „Ich bin beeindruckt, mein Kleiner. Das du so talentiert bist, wusste ich gar nicht.“ „Ich auch nicht.“, erwiderte Law ruhig. Shanks grinste leicht: „Ich bin gerade so stolz auf dich, Law. Ich freue mich, dass du etwas gefunden hast, was du gerne machst. Vielleicht wirst du mal groß rauskommen, als Pianist oder so.“ Mit seinen grauen Augen schaute der schwarzhaarige Junge zu seinem Vater hoch: „Ich möchte Arzt werden …“ Shanks erwiderte den Blick des Jungen, dann hob er ihn grinsend auf seinen Arm: „Natürlich. Du darfst werden, was du willst. Es war ja nur eine Idee. Wenn du kein wundervoller Pianist wirst, dann wirst du ein wundervoller Arzt. Der beste Arzt der ganzen Welt.“ Sanft strich er durch das schwarze Haar des Jungen, während er ihn weiter durch den Flur trug. Law legte die Arme um den Nacken des Älteren: „Meinst du, das ich ein guter Arzt werde?“ „Natürlich.“, Shanks grinste breit, „Du wirst der allerbeste Arzt, den es jemals geben wird. Da bin ich mir ganz sicher.“ Law nickte leicht: „Ok, ich werde ich mich sehr doll anstrengen.“ „Sicher wirst du das.“, erneut strich der rothaarige Mann ihm durchs Haar, „Da bin ich mir ganz sicher. Du bist so ein fleißiges Kind.“

Am Auto ließ Shanks seinen Sohn wieder runter und öffnete die Beifahrertür. Law stieg ins Auto und schaute Shanks an: „Wo sind denn die anderen?“ „Mihawk hat deine Geschwister schon mit nach Hause genommen. Ich wusste ja nicht, wie lange das Gespräch dauert.“, antwortete der Rothaarige und schloss dann die Autotür, stieg auf der Fahrerseite ein. Sie schnallten sich an und Shanks fuhr dann los. Law schaute aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft. „Macht es dir auch wirklich Spaß, Klavier zu spielen?“, fragte Shanks nach einer Weile. Law schaute ihn an und nickte leicht: „Ja, es war schön. Ich mochte es.“ „Das freut mich.“, der rothaarige Mann lächelte, „Es freut mich wirklich, dass du etwas gefunden hast, was dir Spaß macht.“ Der schwarzhaarige Junge nickte leicht und schaute wieder aus dem Fenster: „Aber, vor anderen zu spielen … das traue ich mich nicht.“ „Das ist doch ok, Law.“, erwiderte der Ältere, „Dein Lehrer hat doch gesagt, dass du das nicht machen musst. Ihn freut es einfach, dass du dich für Musik interessierst. Und mich freut es, dass du langsam aus dir herauskommst. Ich bin gerade so glücklich und vor allem stolz auf dich.“ Law nickte leicht, während er die vorbeiziehende Landschaft beobachtete. Shanks ließ ihn machen. Das letzte, was er wollte war, ihn zu einem Gespräch zu zwingen. Law sollte sich wohl fühlen, um sich endlich zu öffnen. Immerhin war der Junge schon sechs Jahre bei ihm. Langsam war es wirklich an der Zeit …

Shanks schloss die Wohnungstür auf und betrat mit Law zusammen die Wohnung. „Papa! Law!“, wurden sie beide sofort freudig begrüßt. Er rannte auf die beiden zu, ließ den rothaarigen stehen und schloss gleich seinen großen Bruder in die Arme. Law ließ es einfach zu, weil er ja wusste, wie sehr sich Luffy immer über seine Nähe freute. Shanks betrachtete seine beiden Jungs sanft. Nach und nach kamen auch die anderen Familienmitglieder in den Flur. „Na, da ist ja unser Klaviergenie.“, Ace grinste, „Cool, dass du sowas kannst. Ich find das echt klasse.“ Law nickte nur schüchtern. Er mochte es einfach nicht, wenn er zu viel Aufmerksamkeit bekam. Es war ihm einfach unangenehm. „Na, jetzt lasst Law doch etwas in Ruhe.“, sprach Shanks und strich sanft über Laws schwarzes Haar, „Ihr wisst doch, das es Law nicht so gern hat, wenn er im Mittelpunkt steht.“ „Ja, aber Laws Talent ist doch wundervoll.“, Perona lächelte Law freundlich an, „Ich finde das wirklich toll.“ Luffy löste sich von seinem großen Bruder und grinste ihn an: „Du bist echt toll. Ich hab dich lieb.“ „Ich … dich auch …“, flüsterte Law leise und senkte den Blick.

Es war spät am Abend, als Shanks und Mihawk im Wohnzimmer saßen und fern sahen. Die Kinder lagen bereits im Bett und schliefen. „Ich hätte nicht gedacht, das Law so talentiert ist.“, Mihawk schaute seinen rothaarigen Freund an. Shanks grinste: „Ja, das hatte ich auch nicht gedacht. Aber, es freut mich, dass er so langsam aus sich raus kommt. Auch, wenn es nur sehr langsam vorwärts geht.“ „Das wird schon.“, erwiderte der Ältere ruhig, „Er braucht einfach noch ein bisschen Zeit.“ „Das weiß ich ja.“, der Rothaarige seufzte, „Aber er ist doch jetzt schon sechs Jahre bei uns und es sind seitdem keine großen Fortschritte passiert.“ Er hat gelitten, Shanks.“, der schwarzhaarige Mann legte einen Arm um seinen rothaarigen Freund und zog ihn an seine Schulter, „Du kannst doch am besten nachvollziehen, wie sehr er gelitten haben muss. Immerhin hast du ihn ja damals gefunden.“ „Ja, du hast recht.“, erwiderte der Jüngere leise und lehnte sich mehr an seinen Freund. Er erinnerte sich noch sehr gut daran, wie er Law gefunden hatte. Angekettet an einen Heizkörper. Völlig verängstigt und mit blauen Flecken und blutenden Wunden übersät. In seiner Laufbahn, als Polizist hatte er schon viel gesehen. Aber das war selbst für den geübten Polizisten eine Herausforderung gewesen. Oft schon hatte er es mit Gewalt an Kindern zu tun gehabt, aber noch nie war ihm ein so schlimmer Fall vorgekommen. Seit jenem Tag fragte der rothaarige Mann sich, wie man das einem hilflosen und verletzlichen Kind antun konnte. Laws leiblicher Vater wurde damals zur Verantwortung gezogen, bekam aber nur ein paar Jahre auf Bewährung. Shanks war damals so wütend gewesen, dass er diesem Typen am liebsten den Hals umgedreht hätte. Dieser Mann hatte seinen, damals vier Jahre alten Sohn fast jeden Tag verprügelt und angebunden, wie ein Tier. Und dann bekam er nur Bewährung. Und das alles, weil er sich die drei besten Anwälte der Stadt genommen hatte, die es so aussahen ließen, als wäre er nie bei klarem Verstand gewesen. Das einzige positive war, das man ihm das Sorgerecht entzogen hatte. Shanks hatte nach der Verhandlung so sehr gekämpft, um Law adoptieren zu können. Und am Ende war er so glücklich gewesen, als er den kleinen Jungen mit nach Hause nehmen durfte. Das war einer der schönsten Momente seines Lebens gewesen.

Shanks seufzte und schaute wieder zum Fernseher, während er sich weiter an seinen Freund kuschelte, was dieser nur mit einem wohligen Seufzer quittierte. Es kam selten vor, das Mihawk solche Geräusche von sich gab. Der Rothaarige grinste, sagte aber nichts dazu und genoss die Nähe seines Freundes einfach.
 

Shanks gähnte, als er noch etwas verschlafen aus dem Bad kam und Richtung Küche schlurfte. Überrascht blieb er im Türrahmen stehen und schaute Law an, der an der Arbeitsplatte stand und Brote für sich und seine Geschwister schmierte. „Guten Morgen, mein Kleiner.“, sprach Shanks und fuhr durch Law pechschwarzes Haar, Du bist ja schon fleißig.“ Law nickte leicht und packte sorgfältig das Essen für Perona ein und legte es dann in ihre rosa Brotbüchse: „Ja, ich konnte nicht mehr schlafen und da dachte ich, ich mach schon mal unser Essen für die Schule.“ Der rothaarige Mann schaute die noch offenen Brotdosen an: „Das sieht toll aus.“ „Danke.“, sprach der Jüngere leise und schaute etwas verlegen auf die Brotdose, die vor ihm lag. Shanks lächelte sanft und strich weiter durch das schwarze Haar des Jungen: „Was hältst du davon, wenn ich geh die Kinder wecken gehe und du schon mal deine Schultasche packst?“ Law schaute zu seinem Vater auf und nickte leicht: „Ok.“ Dann verließ er die Küche und ging in sein Zimmer zurück, um seine Schultasche zu packen. Shanks weckte währenddessen die Kinder, die nach und nach ins Bad gingen. Mihawk stand als letztes auf und machte sich zuerst einen Kaffee. Zusammen mit Shanks saß der schwarzhaarige Mann am Küchentisch. Er gähnte leicht. „Na, noch müde?“, fragte Shanks und grinste leicht. „Ein bisschen.“, erwiderte der schwarzhaarige Mann ruhig und blinzelte sich ein paar Tränen weg, während er sich streckte, „Ich sollte wirklich früher ins Bett gehen. Zu lange wach bleiben ist nichts für mich.“ Shanks kicherte leise und stützte dann sein Kinn in seiner Handfläche ab: „Ich fahr die Kinder nachher zur Schule. Luffy, Ace, Perona und Zorro sind ja heute Abend nicht da. Also wird es ein entspannender Abend.“ „Ja, du hast recht.“, Mihawk nickte zustimmend. Es kam selten vor, dass so gut wie alle Kinder außer Haus waren. Ace übernachtete bei Thatch, Luffy schlief bei seinem Freund Lysop. Zorro schlief bei seinem Freund Sanji und Perona übernachtete bei ihrer besten Freundin Bonny. Nur Law würde zu Hause sein. Aber das störte die beiden Männer nicht. Law war nie laut, also würde er gar nicht auffallen.

Nach einigen Augenblicken kamen die Kinder fertig aus dem Bad, verschwanden sofort in ihren Zimmern und packten ihre Schultaschen. Law kam als erstes aus seinem Zimmer. Danach die anderen. Shanks stand auf, gab seinem Freund noch einen Abschiedskuss und ging in den Flur. Mihawk nahm währenddessen die Brotdosen und packte sie in die Schultaschen der Kinder. Nachdem Shanks sich fertig angezogen hatte, nahm er die Autoschlüssel und verließ mit den Kindern die Wohnung. Mihawk ging zum Schlafzimmerfenster und beobachtete Shanks, der die Kinder ins Auto stiegen ließ und dann selbst einstieg. Erst als das Auto losfuhr, löste sich der schwarzhaarige Mann vom Fenster und ging ins Bad, um sich fertig zu machen.
 

Es war spät am Nachmittag, als Mihawk die Wohnungstür aufschloss und in den Flur trat. Er ließ die Tür wieder zufallen, stellte seine Aktentasche an die Seite und zog sich seine Schuhe und Jacke aus. Dann ging er ins Wohnzimmer und schaute Law an, der auf dem Sofa saß und in seinem Buch las. „Na.“, begrüßte er ihn knapp. Law schaute auf: „Hey …“ Ohne zu zögern ließ Mihawk sich neben dem grauäugigen Jungen fallen: „Ist dein Papa noch nicht da?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf: „Nein, er hat vorhin angerufen und Bescheid gesagt, dass er länger arbeiten muss. Er kommt erst in einer Stunde.“ Mihawk nickte leicht: „Ok.“ Dann erhob er sich wieder: „Ich mach währenddessen schon einmal das Abendessen. Möchtest du etwas bestimmtes?“ Law überlegte kurz, schaute dann wieder zu dem schwarzhaarigen Mann an: „Sandwiches …“ Erneut nickte der Ältere: „Gut. Magst du mir helfen?“ Wieder nickte der schwarzhaarige Junge und stand ebenfalls auf. Sie gingen beide in die Küche. Mihawk kramte den Sandwich – Maker aus dem Küchenschrank, während Law alle Zutaten aus dem Kühlschrank holte und sie auf die Arbeitsplatte legte. Der Jüngere begann die Sandwiches zu schmieren, solange Mihawk noch nach dem Sandwicheisen suchte. Als er dieses gefunden hatte, stellte er sich neben Law und steckte den Stecker in die Steckdose.

Später öffnete Shanks die Wohnungstür und schloss sie hinter sich wieder. Er streckte sich, bevor er dann Jacke und Schuhe auszog und in die Küche ging. Law und Mihawk saßen am Küchentisch und schauten ihn an. „Hey.“, der Rothaarige grinste, während er die beiden begrüßte. „Hey.“, erwiderten die beiden. Shanks gab seinem Freund einen Begrüßungskuss und strich sanft durch Laws Haar. „Na, wie war euer Tag?“, er setzte sich neben Law, schaute die beiden lächelnd an. „Ganz ok.“, Law antwortete als erstes. „Mein Tag war anstrengend.“, erwiderte der schwarzhaarige Mann und schaute seinen Freund an, „Und deiner?“ „Meiner auch, Schatz.“, gab der rothaarige Mann zurück und grinste leicht, „Aber, das ist ja nicht das erste Mal. Arbeiten ist nun einmal anstrengend.“ Mihawk nickte nur zustimmend. Shanks Blick fiel auf den Teller mit den fertigen Sandwiches, welcher auf der Küchentheke stand. „Hey, ihr habt Sandwiches gemacht?“, fragte er begeistert und stand auf. „Ja, Law hatte Lust drauf. Wir wollten noch auf dich warten, bevor wir essen.“, erklärte der Ältere. Der rothaarige Mann schnupperte an den Sandwiches und leckte sich über die Lippen, bevor er drei Teller aus dem Schrank nahm und diese zusammen mit dem Sandwichteller auf den Tisch stellte. Sofort teilte er die Teller aus und setzte sich wieder. Er grinste bereit: „Guten Appetit.“ „Danke, gleichfalls.“, sprach Law ruhig und nahm sich eines der Sandwiches. Mihawk lächelte leicht und begann ebenfalls zu essen.

Nach dem Essen saßen Law und Mihawk noch am Küchentisch, während Shanks die dreckigen Teller abwusch. „Brauchst du Hilfe, Schatz?“, fragte Mihawk, während er seine gelben Augen auf seinen Freund gerichtet hatte. Der Rothaarige schüttelte den Kopf: „Nee, lass nur. Ich krieg das alleine hin.“ Leicht zuckte der schwarzhaarige Mann mit den Schultern, legte sein Kinn in seine Handfläche. Law las währenddessen weiter in seinem Buch. Es klopfte an der Tür und der schwarzhaarige Junge schaute auf. Mihawk und Shanks ließen ihre Blicke in den Flur gleiten. „Wer könnte das denn noch sein? Um diese Uhrzeit?“, fragte Shanks und legte den Kopf schief, bevor er Law anschaute, „Gehst du nachsehen, Law?“ Der schwarzhaarige Junge schluckte leicht und nickte: „Ok …“ Langsam legte er sein Buch an die Seite und stand auf. Zögerlich ging er in den Flur und blieb vor der Haustür stehen. Langsam öffnete er die Tür und seine Augen weiteten sich, als er die Person sah, die vor ihm stand. Die Zeit schien plötzlich still zu stehen. Law verkrampfte sich, fing an heftig zu zittern. Der grauäugige Junge konnte sich nicht vom Fleck rühren. Sein ganzer Körper war wie fest gefroren. Nie im Leben hatte er gedacht diese Person wieder zu sehen. So sehr hatte er sich vor diesem Augenblick gefürchtet, hatte zu Gott und die Welt gebetet, dass dieser Moment niemals eintrat. Dennoch war es nun soweit. Auf einen Schlag holte Law alles wieder ein. All die Gefühle von damals kamen wieder in ihm hoch und überfiel ihm in diesem Augenblick. Sein Zittern wurde stärker, als er die Stimme dieser Peron hörte: „Hallo, Law …“

Von der Vergangenheit eingeholt

Law rührte sich nicht vom Fleck, schaute Ihn mit schreckgeweiteten Augen an. Sein gesamter Körper zitterte, wie Espenlaub, war gleichzeitig auch wie fest gefroren. Voller Angst schaute er in die dunklen Gläser der Sonnenbrille, die dieser Mann auf seiner Nase hatte. Er hatte sich selbst nach all den Jahren nicht verändert. Der gleiche Mann, der den schwarzhaarigen Jungen in machen Nächten in seinen Alpträumen aufsuchte und ihn schreiend aufwachen ließ. Nächte, in denen er am Ende wach lag, weil er zu viel Angst hatte, um wieder ein zu schlafen. Und das war alles die Schuld von diesem Mann!

„Du bist groß geworden, Law“, ruhig sprach der Mann mit dem schwarzhaarigen Jungen, „Das letzte Mal als ich dich gesehen habe, warst du noch so klein.“ Law wollte fliehen. Weglaufen, weit weg von diesem Monster, welches ihn all die Jahre gequält hatte. Aber, er konnte nicht. Law hatte die Kontrolle über seinen Körper verloren, konnte ihn nicht steuern und somit auch nicht in Bewegung setzen. „Law?“, hörte er Shanks nach einigen Augenblicken rufen, „Wer ist denn da an der Tür?“ Der schwarzhaarige Junge antwortete nicht. Er konnte nicht antworten. Er war wie gelähmt. Dann hörte er Schritte, die aus der Küche kamen und lauter wurden. „Law?“, fragte Shanks noch einmal und steckte seinen Kopf in den Flur. Sofort ließ er das Geschirrtuch und das Glas fallen, welches scheppernd zu bruch ging, als er den Mann sah, der vor dem zehnjährigen Jungen stand. Er hatte sich gewünscht, diesen Mistkerl nie wieder zu sehen. Dieses Monstrum, welches ein wehrloses Kind fast zu Tode gequält hatte. „Vergo!“, brüllte der Rothaarige sofort, eilte zu seinem Sohn und zog ihn sanft sofort von der Tür weg und stellte sich vor ihm hin, um Vergo einen Blick auf das verängstigte Kind zu verwehren. „Wir haben uns lange nicht gesehen, Shanks.“, sprach Vergo fast beiläufig, während er unbemerkbar versuchte, einen Blick auf seinen Sohn richten zu können. „Wenn es nach mir ginge, hätten wir uns nie wieder gesehen, Vergo!“, zischte der rothaarige Mann, „Was willst du?! Verschwinde!“ „Was ich hier will? Ich will meinen Sohn sehen, Shanks. Das will ich.“, erwiderte der schwarzhaarige Mann mit der Sonnenbrille auf der Nase. „Dazu hast du aber kein Recht, Vergo!“, gab der andere sofort zurück, „Ich habe das Sorgerecht für Law, nicht du! Du bist nur sein Erzeuger und nicht sein Vater!“ „Ich bin sein Vater, Shanks.“, erwiderte der schwarzhaarige Mann mit einem kühlen Ton.

„Nein, das bist du nicht! Du bist ein mieses Schwein, welches damals nichts Besseres zu tun hatte, als einen kleinen, wehrlosen Jungen zu quälen und seelisch zu zerstören! Du hast keine Ahnung, was du dem armen Jungen angetan hast! Wie sehr er gelitten hat! Du hast ihn so eingeschüchtert, dass er kaum in der Lage ist, anderen zu vertrauen!“

Mihawk kam in den Flur, als er die wütende Stimme seines Freundes hörte. Er zog eine Augenbraue hoch, als er Vergo entdeckte. Er kannte den Mann mit den kurzen, schwarzen Haaren nicht. Er hatte ihn noch nie im Leben gesehen. Er richtete seinen Blick auf Law, der immer noch hinter Shanks stand und heftig zitterte. Sofort zählte Mihawk eins und eins zusammen, schnappte sich den schwarzhaarigen Jungen und trug ihn schnell in sein Zimmer zurück. Sanft setzte er ihn auf dem Boden ab. Law zitterte immer noch heftig, während er schnell die Leiter hochkletterte und sich unter seiner Bettdecke versteckte. „Law.“, sprach Mihawk beruhigend, „Du brauchst keine Angst haben. Dieser Mann wird dir nie wieder etwas tun. Er wird dir nie wieder zu nahe kommen.“ Der Jüngere versteckte sich weiter. Er hatte immer noch viel zu viel angst, dass Vergo ihn doch holen würde. Das wollte er nicht. Er wollte nicht in diese Hölle zurück. Er wollte nicht wieder geschlagen und gedemütigt werden. Dieser Alptraum sollte nicht wieder von vorne anfangen. Law zitterte weiter, während er sein Gesicht ins Kissen vergraben hatte und die Tränen laufen ließ.

„Was hast du vor, Vergo?!“, fragte Shanks zischend, „Was willst du von Law?!“ „Was soll ich schon wollen?“, gab der andere zurück, „Ich will meinen Sohn wieder zu mir holen. Mehr nicht.“ „Das kannst du vergessen!“, knurrte Shanks wütend, „Du bekommst diesen Jungen nie wieder zurück. Ich werde niemals zulassen, dass du ihm wieder zu nah kommst!“ „Das hast du nicht zu entscheiden, Shanks.“, Vergor grinste leicht, „Ich werde nämlich vor, vor Gericht gehen. Mal sehen, was der Richter dazu sagt.“ „Der Richter wird ganz bestimmt zum Wohl des Jungen entscheiden!“, rief der Rothaarige, „Und du trägst ganz bestimmt nicht zu Laws Wohlergehen bei!“ „Mit den richtigen Mitteln ist das Wohlergehen kaum von Interesse.“, somit drehte der schwarzhaarige Mann Shanks den Rücken zu und ging langsam zu, „Ich kriege Law und du kannst nichts dagegen tun.“ Mit diesen Worten verschwand Vergo um die Ecke. Shanks biss wütend die Zähne zusammen und knallte die Tür zu, blieb regunslos stehen. Er war aufgebracht, obwohl es bei Shanks immer lange dauerte, bis ihn irgendetwas aufregte. Aber, dieser Mann schaffte es in kürzester Zeit. Der rothaarige Mann erinnerte sich, als er ihm damals im Gericht im Gerichtsgebäude gesehen hatte. Am liebsten wäre er damals schon auf diesen Bastard los gegangen, wurde damals aber von Ben und Lou zurück gehalten. Hätten sie es damals nicht getan, hätte er diesen miesen Typen eiskalt Krankenhausreif geprügelt. So wütend war er damals gewesen.

Tief atmete Shanks noch einmal ein, um sich zu beruhigen und ging dann langsam zu Laws Zimmer. Vorsichtig öffnete er die Tür und entdeckte Mihawk, der auf der Leiter stand und sanft über den Rücken des schwarzhaarigen Jungen streichelte, der sich immer noch unter seiner Decke verkrochen hatte und heftig zitterte. „Law.“, sprach der Rothaarige sanft und schaute besorgt auf das Deckenknäul, „Du musst keine Angst haben, Law. Er ist wieder weg. Und er wird nie wieder kommen. Das verspreche ich dir.“ Law zitterte weiter, vergrub sein Gesicht weinend in seinem Kissen. Er war fertig. Er wollte diesen Mann nie wieder sehen. Niemals. Shanks seufzte, ließ den kleinen Jungen einfach und schaute seinen Freund an, der langsam von der Leiter stieg und neben seinem rothaarigen Freund stehen blieb. „Wir sollten ihn etwas allein lassen.“, sprach Mihawk noch und verließ langsam das Zimmer. Shanks blieb stehen und schaute wieder zu Law hoch: „Ist schon ok, mein Kleiner. Komm raus, wenn du magst.“ Dann schlich sich Shanks aus dem Raum und schloss die Tür leise hinter sich. Er ging ins Wohnzimmer und setzte sich neben seinen Freund, auf das Sofa. Er seufzte und fuhr sich mit einer Hand durch sein rotes Haar. „War das Laws Vater?“, fragte der schwarzhaarige Mann und schaute seinen Freund an. „Ja, das war Vergo.“, Shanks lehnte sich zurück und starrte an die Decke, „Der Mann, der Law all diese furchtbaren Dinge angetan hatte.“ „Und was wollte er?“, fragend schaute Mihawk den anderen an. Sofort verfinsterte sich der Blick des Jüngeren: „Er will Law wieder zu sich holen.“ Erstaunt und gleichzeitig fassungslos schaute der schwarzhaarige Mann seinen Freund an: „Er will was?!“ „Er will ihn wieder zu sich holen.“, erwiderte der Jüngere und schaute seinen Freund dann entschlossen an, „Aber, dass lasse ich nicht zu! Er bekommt Law nicht wieder! Dafür werde ich Sorgen!“
 

Die Stimmung am Wochenende ließ wirklich zu wünschen übrig. Law hatte sich die ganze Zeit in seinem Zimmer verkrochen und kam nicht einmal zu zum Essen heraus. Shanks hatte den Kindern erzählt, das es Law nicht gut ginge und sie ihn am besten in Ruhe lassen sollten. Er selbst schaute auch ab und zu nach dem Jungen, fand ihn aber immer nur unter seiner Decke verkrochen wieder. Es zerriss dem rothaarigen Polizisten fast das Herz, seinen ältesten Sohn so zu sehen. Er konnte verstehen, dass Law große Angst hatte. Er wollte nicht wieder zu diesem Mann zurück. Er wollte einfach nicht wieder diese Hölle durchleben müssen. Und Shanks wollte ihm das nicht antun.

Seufzend stand der rothaarige Mann auf dem Balkon und ließ seinen Blick über die Stadt schweifen. Seitdem Vergo hier aufgetaucht war, überlegte er, wie er Law vor diesem Monster schützen konnte. Allerdings wusste er nicht so genau, wie er das anstellen sollte. Vergo hatte damals Andeutungen gemacht, dass es Möglichkeiten für ihn gäbe, um Law zurück zu bekommen. Shanks wusste aber nicht, was der schwarzhaarige Mann damals gemeint hatte. Er würde vor Gericht gehen. Shanks musste zugeben, dass ihn das beunruhigte. Normalerweise entschied der Richter immer zum Wohl des Kindes. Allerdings hatte Vergo etwas gesagt, was den Rothaarigen doch besorgte. „Mit den richtigen Mitteln ist das Wohlergehen kaum von Interesse.“ Diese Worte brachten Shanks zum nachdenken. Was meinte Vergo damit? Mit den richtigen Mitteln? Was für Mittel meinte er? Fragen schwirrten Shanks im Kopf herum. Fragen, auf die er keine Antworten finden konnte. Es war für ihn zum verrückt werden. Zum ersten Mal seit Jahren wusste er nicht, was er tun sollte. Er wusste keinen Ausweg.
 

„Ich hoffe, dass du mir helfen kannst, Diamante.“, Vergo schaute seinen Rechtsanwalt an, „Immerhin bist du ein Genie.“ Sie saßen zusammen in Diamates großes Anwaltsbüro und schauten sich an. „Ach was.“, gab der große Mann sofort zurück, „Ich bin doch kein Genie. Ich mach lediglich meine Arbeit.“ Vergo zuckte mit den Schultern und nippte an seinem Kaffee: „Gut dann bist du eben kein Ge - …“ „Gut, ich bin ein Genie!“, unterbrach Diamante ihn daraufhin, „Wenn du unbedingt darauf bestehst. Auf jeden Fall werde ich mich um deine Angelegenheit kümmern.“ „Das freut mich.“, der schwarzhaarige Mann lehnte sich zurück und zog aus seiner Tasche einen Umschlag, „Hier sind Fotos von Law drin.“ Sofort nahm der Anwalt den Umschlag an sich und zog einige Fotos heraus, auf denen Law zu sehen war. Es war leicht zu erkennen, dass diese Fotos heimlich aufgenommen wurden. Auf den meisten war Law allein zu sehen, aber auf manchen waren auch Luffy und Ace mit zu sehen. Sorgfältig betrachtete der blauäugige Mann die Fotos.

„Er sieht dir wirklich ähnlich.“, sprach Diamante nach einigen Augenblicken und legte die Bilder auf seinen Schreibtisch. „Ich weiß.“, gab der andere zurück. „Diamante lehnte sich in seinen Arbeitssessel zurück und nahm ein Foto in die Hand, auf dem auch Luffy und Ace zu sehen waren: „Wer sind die anderen beiden Jungen?“ „Seine Adoptivbrüder.“, erwiderte Vergo ruhig, „Der Kleine hat anscheinend keine Ahnung, dass Law nur adoptiert ist. Der andere weiß es anscheinend.“ Eindringlich schaute er dann seinen Gegenüber an: „Kannst du die Angelegenheit übernehmen?“ „Natürlich.“, Diamante grinste leicht, „Das wird ein Kinderspiel.“ Er drückte auf den Kopf der Sprechanlage: „Violet. Schick mir bitte Monet herein.“ „Sehr wohl“, hörte man seine Sekretärin aus der Sprechanlage sagen und einen Moment später kam eine junge Dame herein. Sie hatte lange, grüne Haar und trug eine schwarze Bluse und einen schwarzen Rock. Sie lächelte kühl und blieb neben Vergo stehen. „Was kann ich für dich tun, Diamante?“, fragte sie ruhig, immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen. „Das ist Vergo.“, mit der Hand deutete er auf den schwarzhaarigen Mann, der ihm gegenüber saß und die junge Frau musterte. „Er ist ein alter Freund von mir und unser neuer Klient.“ „Und das ist Monet.“, stellte er seine Assistentin vor, „Monet ist eine Art Privatdetektiven. In deinem Fall brauchen wir beweise, dass es dem Jungen dort nicht gut geht.“ „Solche Beweise wirst du dort aber nicht finden.“, erwiderte Vergo daraufhin, „Der Polizist trägt ihn ja fast auf Händen und seine Adoptivbrüder lieben ihn auch sehr.“ „Tja, wenn das so ist.“, Diamante verschränkte seine Finger ineinander und schaute Vergo eindringlich an, „Dann müssen wir halt für diese Beweise sorgen. Immerhin gewinne ich die meisten meiner Fälle nicht durch Ehrlichkeit. Wir schaffen uns Beweise, wenn wir welche brauchen.“ „Also wollt ihr Beweise manipulieren?“, hackte Vergo noch einmal nach. „Ganz genau.“, Diamante grinste, „Und ich weiß auch schon wie.“
 

Es war früh am Morgen. Die Sonne war bereits am aufgehen. Seit dem Besuch von Vergo bei Law und seiner Familie, waren zwei Tage vergangen. Shanks seufzte, während er das Telefon wieder weg legte. Mihawk war bereits unterwegs, um die Kinder in die Schule zu fahren. Nur Law blieb zu Hause. Der rothaarige Mann hatte ihn für diese Woche vom Unterricht frei gestellt, weil ihm das Risiko zu groß war, dass Vergo sich dem Jungen nähern würde und er wusste, dass es Law auch nicht gut ging. Der Junge kam seit Vergos Besuch nicht mehr aus seinem Zimmer heraus und verkroch sich unter seiner Bettdecke. Shanks war verzweifelt. Das ganze Wochenende schon hatte der rothaarige Polizist versucht, seinen Adoptivsohn zu beruhigen. Allerdings ohne Erfolg. Law war verängstigt. Vergos erscheinen hatte all diese alten Wunden wieder aufgerissen und den Jungen in panische Angst versetzt. Er wollte einfach nicht in diese Hölle zurück. Nicht wieder mit dem Gürtel geschlagen und mit Füßen getreten werden. Law wollte nicht wieder tagelang an einen Heizkörper gekettet werden. Das wollte er einfach nicht mehr. Er wollte keine Sorgen haben. Einfach mit seiner Familie in Ruhe leben können. Mit seinem Vater, seinen beiden Brüdern und auch mit Mihawk, Perona und Zorro. Das war sein einziger Wunsch gewesen. Und dieser Wunsch drohte unerfüllt zu bleiben.

Law lag in seinem Bett, die Decke über den Kopf gezogen und so eng wie möglich zusammen gekauert. Er zitterte leicht und traute sich nicht, sich zu bewegen. Er hatte Angst, das Vergo wieder kam, um ihn zu holen. Heftig zuckte er zusammen, als es an der Tür klopfte und sie sich einen Moment später öffnete. Vorsichtig steckte Shanks seinen Kopf durch den Türspalt und schaute zu der Kuhle hoch, in der Law zusammen gekauert lag. „Hey.“, sprach er sanft und trat in den Raum, „Mein Kleiner. Es ist alles in Ordnung, Law. Du bist hier in Sicherheit. Hier passiert dir nichts. Er wird dir nie wieder zu nahe kommen. Das verspreche ich.“ Dieses Versprechen kam aus tiefstem Herzen. Shanks wollte Law um jeden Preis beschützen. Niemals wieder würde Vergo ihn in die Finger bekommen. Betrübt schauten die dunklen Augen des Polizisten den schwarzhaarigen Jungen an, der sich immer noch unter seiner Bettdecke verkrochen hatte und einfach nicht zum Vorschein kam. Shanks tröstende Worte halfen dem Jungen einfach nicht. Er hatte viel zu viel Angst vor seinem Erzeuger. Niemals wieder wollte er zu diesem zurück müssen. Niemals!

Noch einige Augenblicke versuchte der Rothaarige seinen Sohn zu überzeugen, raus zu kommen. Aber, Law kam nicht hervor. Er verkroch sich weiter unter seiner Decke und zitterte vor Angst. Shanks schaute traurig zu ihm hoch, seufzte nach einer Weile und verließ dann den Raum, schloss die Tür hinter sich. Er blieb an der Tür stehen, seufzte traurig und schaute zu Boden. Das erste Mal seit Jahren wusste er nicht, was er tun sollte. Er war machtlos. Und das machte ihm zu schaffen. Immer wieder hatte er Law versprochen, ihn zu beschützen und immer für ihn da zu sein. Aber, in diesem Augenblick glaubte er selbst nicht mehr wirklich daran, dass er dieses Versprechen halten konnte.
 

Es war am Nachmittag, als die Schulklingel läutete und die Kinder aus dem Schulgebäude kamen. Luffy kam zusammen mit Ace aus dem Schulgebäude und blieb am Eingangstor stehen. Beide Jungen warteten noch auf Perona und Zorro, die noch im Gebäude waren. „Ace?“, fragte Luffy nach einer Weile und zupfte am Saum von Ace’s Shirt. „Was ist?“, erwiderte der Ältere ruhig und schaute zu seinem kleinen Bruder. Dieser schaute ihn besorgt und mit großen Augen an: „Weißt du, was mit Law ist? Warum kommt er nicht mehr aus seinem Zimmer raus?“ „Das weiß ich nicht, Luffy.“, Ace seufzte und legte seinen Kopf in den Nacken und schaute zum Himmel.

„Meinst du, er ist sauer, weil er am Freitag allein mit Papa und Mihawk zu Hause war?“

„Das glaub ich nicht.“, der Junge mit den Sommersprossen richtete seinen Blick wieder auf den Kleineren, der betrübt zu Boden schaute. „Entschuldigt ihr beiden.“, sprach eine Frauenstimme und beide Jungen schauten die junge Frau an, die vor ihnen stand und sie freundlich anlächelte. „Guten Tag. Mein Name ist Monet und ich bin die neue Musiklehrerin, die neben Brook unterrichten wird.“, sie lächelte weiterhin freundlich, „Ihr seid doch Luffy und Ace, oder?“ „Ja, die sind wir!“, gab Luffy sofort von sich und lächelte freundlich. Ace hingegen verschränkte die Arme vor der Brust und schaute die junge Frau misstrauisch an. „Es freut mich euch kennen zu lernen.“, sprach Monet freundlich, „Ich bin auf der Suche nach eurem Bruder, Law. Könnt ihr mir sagen, wo er ist?“ „Law ist zu Hause.“, gab Luffy sofort von sich und schaute die grünhaarige Frau an, „Ihm geht es nicht gut. Deshalb bleibt er diese Woche zu Hause.“ „Oh, das ist aber schade.“, sofort verschwand das Lächeln von Monets Gesicht, „Hoffentlich geht es ihm bald besser. Ich hab schon so viel von ihm gehört und wollte ihn deshalb kennen lernen.“ „Wir hoffen auch, dass es Law bald besser geht. Nicht wahr, Ace?“, somit drehte sich der schwarzhaarige Junge zu seinem großen Bruder um. Ace lehnte sich an das Schultor und gab nur ein einfaches „Hm.“ von sich, während er Monet weiterhin misstrauisch anschaute. Irgendetwas stimmt mit dieser Frau nicht. Da war Ace sich sicher. Für seinen Geschmack fragte sie zu viel nach Law.

Ace schnaubte und erblickte Perona und Zorro, die aus dem Schulgebäude kamen. „Luffy, komm. Wir gehen.“, somit stieß er sich vom Tor ab. Luffy nickte, schaute dann lächelnd zu Monet: „Auf wiedesehen.“ Die junge Frau erwiderte das Lächeln freundlich: „Bis bald.“ Die beiden Jungen drehten ihr den Rücken zu und gingen zusammen mit ihren Steifgeschwistern in die entgegengesetzte Richtung. Monet schaute ihnen hinterher, hatte bereits aufgehört zu Lächeln und stemmte eine Hand in ihre Hüfte. Dass Law nicht in der Schule war, hatte sie nicht gedacht. Dabei hätte sie sich gern mal mit dem Jungen unterhalten und herausgefunden, wie es bei ihm zu Hause lief. Vielleicht hätte sie einen kleinen Hinweis gefunden, mit dem sie etwas anfangen könnte und der Diamante ebenfalls eine große Hilfe wäre. Ihr Blick fiel auf Luffy, der Ace’s Hand festhielt und ihm lächelnd etwas erzählte. Aber, vielleicht könnte der Kleine ihr noch nützlich sein. Immerhin schien er ziemlich naiv zu sein. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf Monets Lippen, während sie sich umdrehte und ging. Ja, der kleine Luffy würde ihr bestimmt noch nützlich sein.
 

Die Wohnungstür öffnete sich und die Kinder betraten den Flur. Shnaks, der sich bis zu diesem Zeitpunkt in der Küche aufgehalten hatte, kam in den Flur und lächelte sie leicht an. „Na. Wie war’s in der Schule.“, fragte er sogleich, während er beobachtete, wie die Kinder ihre Jacken und Schuhe auszogen. „Langweilig.“, gab Luffy sofort zurück und streckte sich. Zorro nickte nur zustimmend: „Ja, so langweilig, das ich eingeschlafen bin.“ Der grünhaarige Junge gähnte noch einmal als Bestätigung. „Du schläfst doch dauernd im Unterricht ein.“, gab Perona sofort zurück. „Ach, halt doch den Mund!“, knurrte Zorro und schaute seine kleine Schwester böse an. „Ich sag doch nur die Wahrheit!“, gab sie sofort zickig zurück, „Du schläfst doch immer, egal wann und wo!“ Somit fingen die beiden wieder an, sich zu streiten. Ace rollte nur genervt mit den Augen. „Hey, hey.“, sprach Shanks beschwichtigend und hielt die beiden Kinder, seines Freundes, auseinander, „Beruhigt euch beide doch.“ Noch einen Moment knurrten sich die beiden Geschwister an, dann verschränkten sie ihre Arme vor der Brust und drehten sich bockig den Rücken zu. Shanks seufzte, schaute dann alle Kinder an: „Na kommt. Macht erst mal eure Hausaufgaben und danach gibt es Mittagessen.“ Sofort schnappten sich die Kinder ihre Schultaschen und verschwanden in ihren Zimmern. Nur Ace blieb im Flur stehen. Der rothaarige Mann schaute ihn an: „Ace? Was ist mit dir? Hast du keine Hausaufgaben auf?“ „Doch.“, erwiderte der schwarzhaarige Junge, „Aber, ich würde gern vorher mit dir reden.“ Shanks hob eine Augenbraue: „Ok. Worüber?“ Ace deutete seinem Vater, ihm in die Küche zu folgen. Shanks folgte dem Jungen nur und setzte sich mit ihm an den Küchentisch.

„Also. Über was willst du mit mir reden?“

„Als Luffy und ich vorhin auf die anderen gewartet haben, da hat uns so eine seltsame Frau angesprochen.“, erklärte Ace und schaute seinen Vater an. „Eine seltsame Frau?“, fragend legte Shanks seinen Kopf schief. Der Jüngere nickte: „Ja. Sie wollte wissen, wo Law ist. Ich fand das ziemlich seltsam. Ich dachte, ich erzähl es dir lieber.“ Nachdenklich verschränkte Shanks seine Arme vor der Brust und schloss seine Augen. Es war schon merkwürdig, dass eine fremde Frau nach Law fragte. Das war wirklich seltsam. „Es war gut, dass du mir das gesagt hast.“, sprach der Ältere dann nach einigen Momenten und schaute seinen Sohn dann wieder an, „Habt ihr mit ihr geredet?“ „Ich nicht, aber Luffy.“, antwortete Ace, „Sie sagte, sie sei eine neue Musiklehrerin an unserer Schule und dass sie schon viel von Law gehört hätte und ihn deshalb kennen lernen wollte. Aber, so richtig glauben konnte ich es nicht.“ Shanks nickte leicht und ließ seine Arme sinken: „Gut. Ace, ich möchte nicht, das Luffy und du noch einmal mit dieser Frau sprechen. Wer weiß, von wo sie herkommt.“ Ace nickte und stand von dem Stuhl auf. Shanks erhob sich ebenfalls und verließ die Küche, gefolgt von seinem Sohn. Er öffnete das Kinderzimmer von seinen Söhnen und trat ein. Luffy saß an seinem Schreibtisch und schaute auf, als der Rothaarige den Raum betrat. „Luffy. Ace hat mir gerade erzählt, dass du dich heute mit einer fremden Frau unterhalten hast.“, erklärte sein Vater und setzte sich auf eines der Betten. Ace blieb neben ihm stehen. „Ja, sie heißt Monet und ist echt nett.“, Luffy grinste leicht. „Luffy, ich möchte nicht, dass du noch einmal mit dieser Frau sprichst.“, Shanks schaute seinen jüngsten Sohn eindringlich an, „Ihr kennt diese Frau nicht und ich möchte nicht, dass meine Kinder mit fremden Leuten sprechen.“ Unverständlich legte Luffy seinen Kopf schief: „Aber, sie war total nett.“ „Das kann ja sein, dass sie nett war, Luffy.“, erwiderte er und erhob sich, „Du weißt aber nicht, was diese Frau für Hintergedanken hat. Deshalb möchte ich nicht, das du nochmal mit ihr sprichst.“ Luffy verstand immer noch nicht, warum sein Vater so reagierte. Aber, er würde trotzdem hören. Langsam nickte er: „Ja, ist gut, Papa.“ Shanks nickte und strich einmal durch das schwarze Haar seines jüngsten Sohnes, bevor er das Zimmer verließ. An der Tür blieb er noch einmal stehen und schaute zu Ace, der sich halb zu ihm umgedreht hatte. „Ace, ich verlass mich auf dich.“, sprach Shanks noch und schloss dann die Tür hinter sich. Shanks seufzte und richtete seinen Blick zu Laws Zimmertür. Es besorgte ihn, dass Luffy mit einer unbekannten Frau gesprochen hatte. Und noch mehr beunruhigte es ihn, dass diese Frau mit Law sprechen wollte. Dies machte ihn wirklich misstrauisch. Was wollte diese Frau von Law? Er hatte wirklich keine Ahnung. Noch einmal atmete der rothaarige Mann tief durch und ging dann in die Küche zurück, um das Mittagessen fertig zu machen.
 

Monet betrat das Büro von Diamante und schloss die Tür hinter sich. „Monet.“, sprach der große Anwalt und schaute sie an, „Hast du Neuigkeiten für mich? Konntest du mit dem Jungen reden?“ Vor dem Schreibtisch ihres Chefs blieb sie stehen. „Leider nicht, Diamante.“, erwiderte die junge Frau ruhig, „Er war heute nicht in der Schule. Ich habe mit seinem kleinen Bruder gesprochen.“ „Und? Was hat er gesagt?“, Diamante legte seine Beine auf den Tisch und lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Diese Woche kommt der Junge nicht in die Schule. Aber, ich glaube dass der Kleine mir auch nützlich sein könnte. Er scheint ein ziemlich gesprächiges Kerlchen zu sein.“, Monet setzte sich halb auf den Schreibtisch und stützte sich auf ihrer Hand ab. „Ist das so?“, Diamante kramte eines der Fotos aus seiner Schreibtischschublade und schaute es sich an. Auf dem Foto waren Law und Luffy zu erkennen, die Hand in Hand durch die Straße liefen. „Laws kleiner Bruder, also.“, murmelte der große Mann mehr zu sich, als zu seiner Assistentin. „Ja.“, die junge Frau nickte, „Ein sehr gesprächiges Bürschchen. Von ihm bekomme ich bestimmt ein paar Informationen, die uns noch nützlich sein könnten.“ „Ja, da könntest du recht haben.“, dann schaute er zu seiner Assistentin, „Monet. Ich möchte, dass du dich an den Jungen dran hängst. Immerhin könnte er uns wirklich noch nützlich sein.“ Monet nickte nur stumm und erhob sich. Sie verbeugte sich noch einmal vor ihrem Chef und verließ dann dessen Büro. Diamantes Blick richtete sich erneut auf das Foto und musterte vor allem den kleinen Jungen, der Laws Hand hielt und ihn lächelnd anschaute. Vielleicht hatte Monet wirklich recht. Vielleicht würde ihnen dieser Junge wirklich noch nützlich sein.



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Kommentare zu dieser Fanfic (38)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lisanna
2016-12-13T16:30:31+00:00 13.12.2016 17:30
Hi wollte fragen ob du noch weiter schreibt denn ich liebe diese Geschichte
LG Lisanna
Von:  lala1314
2015-09-05T14:20:43+00:00 05.09.2015 16:20
Hey ho.
Ich wollte nur mal fragen...geht's bald weiter? LG lala
Antwort von:  Lyncifer
07.09.2015 20:47
Hey.
Sorry das es momentan so lange dauert. Aber bei mir ist momentan Krise zu Hause und ich komme einfach nicht zum Schreiben.
Ich versuche so schnell ich kann weiter zu schreiben. Versprochen
Von:  ForeverDead2015
2015-09-03T21:53:55+00:00 03.09.2015 23:53
Also nichts gegen dich aber jetzt nervt es nur noch dass du nichts mehr schreibst ich freu mich seit Monaten auf dass Kapitel schau wöchentlich ob das nächste endlich da ist und immer wieder ist es eine enteuschung für mich ich finde es nur noch gemein einfach mitten in der Story aufzuhören zu schreiben
Von:  ForeverDead2015
2015-06-01T21:37:46+00:00 01.06.2015 23:37
Wann kommt das nächste Kapitel ich bekomme noch anfälle vor Spannung
Von:  ForeverDead2015
2015-05-06T15:25:35+00:00 06.05.2015 17:25
Tolle Story so Polizei Psycho Thriller mäßig find gut aber bitte nichts zu trauriges wie das einer Stirbt das wäre nicht so Super
Antwort von:  Lyncifer
06.05.2015 20:34
Freut mich wenn dir die Story gefällt. Und du musst dir keine Sorgen machen. Es wird keiner sterben.

LG
Von: abgemeldet
2015-05-04T19:23:04+00:00 04.05.2015 21:23
Oh hoffentlich bekommt er ihn nicht
Spanneb
Von:  Bagira
2015-05-04T15:55:01+00:00 04.05.2015 17:55
Oh man, dass ausgerechnet Vergo Laws Vater ist O.o Was hat er nur mit dem Armen vor, was Gutes bestimmt nciht, oder?
Und Ruffy diese Quasselstrippe bringt sich auch noch in Schwierigkeiten. Denen würde ich es sogar zutrauen, dass sie ihn in einem geeigneten Moment entführen und dann ausquetschen.
Auf jeden Fall ein sehr spannendes Kapitel und bitte schreib schnell weiter. Uns hier so auf heißen Kohlen sitzen zu lassen :D

LG Bagira
Von: abgemeldet
2015-05-04T11:27:34+00:00 04.05.2015 13:27
OMG Ruffy. Schreib weiter ich möchte umbedingt wissen was sie mit ihm machen wollen. Bitte Bitte Bitte schreib schnell weiter

LG Gina
Von:  xXRuriXx
2015-05-03T21:51:30+00:00 03.05.2015 23:51
Krass O.o das Law so einen Vater hat, hätte ich nicht gedacht!
Whoaa und jetzt will Monet sich auch noch die Informationen von RUffy beschaffen...hoffentlich passt Ace auf ihn auf!
Bin gespannt wies weiter geht

LG
Von:  lala1314
2015-05-03T21:17:53+00:00 03.05.2015 23:17
Oh Ohh nun geht's los nun wird es spannend.ich mag deine Geschichte und auch die neue Wende im Fall law... Oh man normalerweise würde ich sagen 'lass dir Zeit beim nächst en Kapitel' oder so...aber...dies mal...SCHREIB so schnell wie möglich weiter! Aber das es etwas gedauert hat bis zu diesem Kapitel ist nicht schlimm.
mir gefällt deine Aufteilung zwischen den einzelnen Parteien gut.
LG lala
Antwort von:  Lyncifer
04.05.2015 06:11
Es freut mich, das dir die Story gefällt.
Ich werd versuchen so schnell wie möglich weiter zu schreiben. Und ich hoffe, das ich diesmal ein bisschen schneller fertig werde
LG


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