Alternative Course: Einer für alle, alle für... wen? von Roseshark (Eine Bande voll von Supernovae) ================================================================================ Kapitel 2: Aufeinandertreffen ----------------------------- Aufeinandertreffen Trafalgar Law blickte nachdenklich auf den regungslosen Körper zu seinen Füßen. Gedämpft vernahm er die Stimmen der Leute um ihn herum, welche sich fragten, was für ein Verhältnis er und der Rotschopf wohl zueinander gehabt haben mochten und wie er einfach nur dastehen konnte, während sein Freund augenscheinlich dringend Hilfe benötigte. Das war insofern ziemlich ärgerlich, angesichts der Tatsache, dass er mit diesem Kerl so absolut rein gar nichts am Hut hatte! Wenn man mal davon absah, dass er jenen beklaut und wohl auch bei der Gelegenheit ein bisschen gedemütigt hatte. Aber das hatte jener sich schön selbst zuzuschreiben… Wieso war der Rotschopf überhaupt hier? „Hey, mach Platz, Plüschmütze! Das ist unserer.“ Instinktiv fing Law den Arm mit der Hand ab, welcher ihn beiseite stoßen wollte. Dessen Besitzerin drehte sich nun zu ihm um und funkelte ihn aus ihrem einen, gesunden Auge heraus an: „Haste nen Problem, Kumpel?“ Die Finger des Todeschirurgen zuckten, da sich hier jemand eindeutig im Ton vergriff, doch ehe er irgendetwas darauf erwidern konnte, wurde die junge Frau abrupt von ihm weggezogen: „Na, na, Amaya. Ein bisschen höflicher, wenn ich bitten darf? Der gute Mann hat dir nichts getan.“ Die schmalen grünen Augen ihres etwas dunkelhäutigeren Begleiters glitten fragend zu Law hinüber: „Ist das dein Freund?“ Mit dem Daumen deutete er auf den hinter ihm auf dem Boden liegenden Kid. Trafalgar Law schüttelte nur angewidert den Kopf: „Nein, ist er nicht.“ „Gut, dann macht es dir sicher nichts aus, wenn wir die Straßen von diesem Kerl befreien und unsere Beute einkassieren, nicht wahr?“ Der Mann rückte sich die Brille zu Recht, ehe er das Ganze kurz etwas genauer erläuterte: „Wir sind Kopfgeldjäger aus dem East Blue und er ein gesuchter Krimineller.“ „East Blue? Der einzige nennenswerte Kopfgeldjäger dort, von dem ich je etwas gehört habe ist dieser Lorenor Zoro und auch von jenem nur, weil sich ein paar Touristen aus dem East Blue darüber unterhalten haben.“ Die Frau, welche soeben den Puls von dem bewusstlosen Rotschopf überprüft hatte, blickte wütend zu Law hinüber: „Unterschätze uns besser nicht! Nur weil der South Blue ein paar mehr gefürchtete Verbr…“ „Meine Dame Sie irren sich. Ich komme keineswegs von hier.“ Nachdenklich wanderte Laws Blick hinab in Richtung Hafen: „Mein Geburtsort liegt im North Blue. Danach bin ich für meinen recht exzentrischen Arbeitgeber ein wenig herumgereist, ehe ich mich letztendlich hier wiedergefunden habe.“ Die Frau hob zweifelnd eine Augenbraue: „Sehe ich so aus, als würde mich deine Lebensgeschichte auch nur ansatzweise in irgendeiner Form interessieren?“ „Amaya. Ich glaube wir sollten jetzt wirklich besser gehen. Es sei denn, du hast irgendetwas dagegen einzuwenden?“ Law blickte ein letztes Mal hinab auf das große Opfer der Kopfgeldjäger. Was ging es ihn an, wenn dieser Idiot gleich über die nächstbesten Kopfgeldjäger stolperte und sich erwischen ließ? Bei der Gelegenheit: Wo war eigentlich sein blonder Schatten? Wie dem auch sei, Schwächlinge können sich die Art ihres  Ablebens nicht aussuchen. Kid hatte sich selbst in die Scheiße reingeritten, also musste er auch selbst sehen, wie er da wieder rauskam und sollte lieber keine unschuldigen Passanten, denen er sowieso unsympathisch war, mit in die ganze Sache hineinziehen. Nach kurzem Zögern antwortete Trafalgar Law gleichgültig: „Nein, habe ich nicht. Ist das Gift, das ihr ihm verabreicht habt, tödlich?“ Der andere Mann schüttelte nur kurz den Kopf: „Nein, es ist eigentlich kaum mehr als ein sehr gutes Betäubungsmittel, das für einige Stunden selbst einen Elefanten fällen würde. Es ist nicht so, dass ich nicht töten könnte“, er grinste, „aber lebende Beute macht einfach noch mal etwas mehr Eindruck und beweist bei der Übergabe, dass der Kopfgeldjäger etwas auf dem Kasten hatte und sich auch nicht von der bloßen Anwesenheit seiner Beute einschüchtern ließ. Töten kann jeder, also arbeite ich so mit einem etwas höheren und interessanteren Schwierigkeitsgrad.“ Laws Lippen verzogen sich ebenfalls zu einem schmalen Grinsen: „Na, dann wird sich unser Rotschopf bestimmt sehr darüber freuen, dass er sein hitziges Gemüt für die nächsten Tage im Gefängnis der hiesigen Marinebasis abreagieren kann. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Abholen ihrer wohlverdienten Belohnung.“ Dann schulterte er erneut sein Schwert, drehte sich von den beiden Kopfgeldjägern weg und machte sich auf in Richtung des Hotels, in welchem er untergekommen war. Wenn ihn nicht alles täuschte, gab es da bald Essen und der Vorfall hatte ihn zeitlich so weit zurückgeworfen, dass er wohl nicht mehr pünktlich ankommen würde… Die beiden Kopfgeldjäger indes schleiften ihre bewusstlose Beute gemeinsam in Richtung der hiesigen Marinebasis, um ihre fällige Belohnung einzukassieren. Dabei kamen sie nicht umhin zu bemerken, dass jetzt wo sie nur noch zu zweit waren, jeder auch den doppelten Anteil einstreichen konnte. Es hatte also durchaus sein Gutes, dass Kid ihre ehemaligen Kameraden im wahrsten Sinne des Wortes platt gemacht hatte. Währenddessen ahnte Killer von dem kleinen Problem seines guten Freundes und Kameraden nicht das Geringste. Im Gegenteil, er trottete folgsam hinter Makino und Woop durch die vergoldete Eingangstür des Hotels „Eldorado.“ Dort wurden die drei auch schon von einem breit grinsenden Schwarzhaarigen empfangen, welcher nun jubelnd die Arme in die Luft streckte: „Klasse, es gibt Futter! Ich bin schon am Verhungern!“ Makino lächelte: „Freut mich, dass du auch den Weg hierher gefunden hast, Ruffy.“ Der Junge lachte: „Wenn`s ums Essen geht, immer doch. Huh?“ Erst jetzt bemerkte der Strohhut den hinter Makino stehenden Maskierten und keine zwei Sekunden später brach er in einen lauten Lachanfall aus: „Der ist ja lustig. Warum läuft er am helllichten Tag mit einer Maske durch die Gegend? So kann man doch gar nichts essen! Autsch, was sollte das denn eben, Opa?“ Woop setzte seinen Gehstock wieder neben sich auf dem Boden ab: „Zeig ein bisschen mehr Respekt, Ruffy. Dieser Herr hat Makino und mich aus  einer äußerst misslichen Lage gerettet, weshalb wir beschlossen haben, ihn zu unserem Buffet mit einzuladen.“ Ruffy blinzelte kurz verwirrt, ehe er auch schon wie der Blitz an Woop vorbeigeschossen war und direkt vor Killer stehen blieb, um mit großen Augen zu jenem aufzublicken: „Also legst du die Maske beim Essen ab?“ Doch dann wurde er auch schon wieder von seinem eigenen Magen abgelenkt: „Ok, das war`s! Ich sterbe vor Hunger. Wann gehen wir endlich rein?“ Nachdem Makino den Mann am Einlass eine entsprechende Summe gezahlt hatte, winkte sie ihre drei männlichen Begleiter nur hinter sich her. Kaum waren sie im Speisesaal ankegkommen spürte die Gruppe, vielleicht mit Ausnahme von Ruffy, auch schon wie die restlichen Anwesenden ihnen nervöse oder zumindest neugierige Blicke zuwarfen. Doch irgendwann gewöhnte man sich wohl an alles und die meisten Schaulustigen wandten sich dann doch bald wieder dem zu, was sie zuvor getan hatten. Auf Ruffys Flehen hin wählte die Gruppe einen Tisch nahe am Buffet über welches der Strohhutjunge dann auch schon bald mit ziemlichem Eifer herfiel. Kaum saßen alle vier wieder am Tisch, Ruffy mit ganzen sechs vollgehäuften Tellern, begann Makino erneut das Gespräch an Killer gewandt: „Bist du von hier oder auch nur auf der Durchreise?“ Wahrscheinlich hätte der Maskierte ihr sogar geantwortet, wenn ihn nicht derweil etwas völlig anderes beschäftigt hätte: Der wissbegierige Strohhut ließ ihn nämlich, seit er wieder saß, für keine Sekunde mehr aus den Augen, während er wie automatisiert und ohne jenes auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, konstant das Essen weiter in sich reinschaufelte. Scheinbar brannte er nur so darauf, hinter das Geheimnis der Maske zu kommen, beziehungsweise wie Killer beabsichtigte damit zu Essen. Auf Dauer wurde dieses ununterbrochene Gestarre ziemlich unangenehm und nervig, selbst für einen hartgesottenen Kerl wie Killer, den so schnell eigentlich nichts aus der Fassung bringen konnte. Urplötzlich schnappte sich der Maskierte daher wortlos seinen mit Spaghetti angereicherten Teller und drehte dem Rest den Rücken zu, um so sein Essen unbeobachtet herunter schlingen zu können. Was Ruffy nicht davon abhielt seinen Hals in eindeutig unmenschlicher Manier auszustrecken um doch über die Schulter des Maskierten zu spähen, nur um plötzlich von Woops Gehstock am Tisch festgenagelt zu werden: „Ruffy, zeig ein bisschen mehr Anstand!“ Den Kopf immer noch schmollend auf dem Holz des Tisches ruhend, antwortete der Junge geknickt: „Ja, ja, schon gut.“ Und wo er schon dabei war, stahl er sich bei der Gelegenheit mit einer langen Hand noch schnell eine Hähnchenkeule von Woops Teller und begann kurz darauf etwas niedergeschlagen an jener herum zu knabbern. Als sich Killer wieder zu ihnen umdrehte, war sein Teller leer und der Maskierte trank genüsslich seinen Saft aus einem Strohhalm, den er anscheinend extra auf Vorrat mitgenommen hatte. Was dafür sorgte, dass Ruffy erneut einen Lachkrampf bekam und sich sein Kopf fröhlich auf dem Tisch hin und her wälzte. Killer hielt im Trinken inne und blickte auf den Strohhut hinab, welcher mittlerweile von Makino festgehalten wurde, damit er nicht aus Versehen mit dem Kopf vom Tisch hinunterkullerte: „Er hat eine Teufelsfrucht gegessen.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Woop seufzte nur: „Ja und an dem Tag an dem er das tat, hat das Unglück angefangen seinen Lauf zu nehmen.“ Der alte Mann verdrehte die Augen: „Jetzt träumt er davon eine eigene Crew zusammenzustellen und Piratenkönig zu werden.“ Ruffy strahlte übers ganze Gesicht, ehe er unwillkürlich Makinos Hand von seinem Kopf wegschob, sodass jener wieder in seine normale Position zurück auf seine Schultern schoss. Nachdem der Kopf aufgehört hatte hin und her zu wackeln, schob sich Ruffy demonstrativ den Strohhut übers Gesicht und fuhr aus dessen Schatten heraus fort: „Und dann werde ich Shanks wiedersehen und unser Versprechen einlösen.“ Killer stützte den Kopf auf einer Hand ab: „Meinst du den roten Shanks, einen der vier Kaiser?“ Nachdem er den Strohhut wieder zurück in seine Ausgangsposition geschoben hatte, wurde das Strahlen Ruffys noch eine Spur breiter: „Du kennst ihn?“ „Nicht persönlich. Aber wer kennt ihn nicht? Ein guter Freund von mir ist auch ganz erpicht darauf, ebenfalls Pirat zu werden. Sobald wir ein Schiff haben, versteht sich…“ Ruffy kratzte sich kurz nachdenklich am Kopf dann lachte er Killer erneut an: „Wie wär`s, habt ihr beide vielleicht Lust meiner Crew beizutreten?“ Woop knirschte mit den Zähnen: „Und da fängt er schon wieder mit den Flausen an, die ihm der Rote in den Kopf gesetzt hat…“ Killer ließ sich seine Meinung über das Ganze erst einmal nicht anmerken und hakte stattdessen erst einmal fragend nach: „Hast du denn schon ein Schiff?“ „Nein, aber das krieg ich schon noch.“ „Wie viele Leute sind bereits deiner Crew beigetreten?“ „Theoretisch neben mir noch einer, aber der meinte, er würde mir erst morgen Bescheid geben, dass er mir beitritt. Mit dir und deinem Kumpel sind wir dann schon vier.“ „Du weißt, dass das was du da gerade sagst, nur recht wenig Sinn ergibt?“ „Na und? Ich bin stark und ich werde König der Piraten.“ Makino blickte zu Killer hinüber und schien beschlossen zu haben, Ruffy ein wenig unter die Arme zu greifen: „Ich will dich ja zu nichts zwingen, aber es wäre schon beruhigend, wenn jemand wie du ein Auge auf Ruffy werfen könnte. Schon allein die Tatsache, dass du in der Lage warst, unsere drei Angreifer so mühelos zu besiegen, sagt schon viel über dein Können aus. Außerdem scheinen sich eure Ziele ja größtenteils zu decken.“ Woop seufzte leise: „Hey, Makino, jetzt unterstütze den Jungen nicht auch noch bei seinen Flausen." Der Blonde wandte sich wieder seinem Strohhalm zu: „Eigentlich reicht mir schon einer von der Sorte…“ „Gut, dann bist du ab heute in meiner Crew!“ „Ich hab noch gar nicht ja gesagt…“ „Wo ist dein Freund gerade?“ Killer blickte daraufhin wieder von seinem Getränk auf: „Ich weiß es nicht, wahrscheinlich trifft er irgendwann demnächst im Hafen ein. Wir beide suchen im Moment eine gewisse Person, die…“ Der Maskierte verstummte abrupt und Ruffy machte daraufhin nur ein fragendes Gesicht: „Die?“ Wortlos schob Killer seinen Stuhl zurück und richtete sich auf. Trafalgar Law hatte soeben den Speisesaal seines Hotels betreten und blickte sich neugierig um, ehe sein Blick an einem ihm nur allzu bekannten Gesicht hängen blieb. Nun ja, nicht direkt am Gesicht, eher an der Maske, hinter welcher jenes sich verbarg. Ein feines Lächeln umspielte daraufhin die Lippen des Schwarzhaarigen, als er beobachtete wie der Blondhaarige seinen Stuhl zurückschob und sich langsam aufrichtete. Noch während der Maskierte auf Law zulief zog er seine Sichelschwerter und jene begannen sich in faszinierender Geschwindigkeit zu rotieren. Law grinste ihn an: „Nanu? Kennen wir uns nicht irgendwoher?“ Das Lächeln verschwand keine Sekunde lang aus seinen Zügen, während er mit wesentlich düsterer Stimme hinzufügte: „Manche lernen es wohl nie, wie? Room!“ Und damit brach im Speisesaal das Chaos aus... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)