Twilight von Lyncifer ("Die Prinzessin von Dressrosa") ================================================================================ Kapitel 11: Ich gegen Vergo --------------------------- „TWILIGHT!“, brüllte Vergo mir hinterher. Ich schaute über meine Schulter, während ich durch die Flur des Schlosses rannte. Vergo folgte mir, mit einer pochenden Ader auf der Stirn und einem Wutverzerrten Gesicht. So hatte ich ihn bis jetzt noch nie erlebt. Zwar, schaffte ich es ab und zu, ihn auf zu regen. Aber, so sehr, dass er daraufhin ausrastete, hatte ich noch nie geschafft. Wieder brüllte er meinen Namen. Ich beschleunigte meine Schritte, bog um die nächste Ecke, stieß dabei fast mit zwei Bediensteten zusammen, denen ich noch ausweichen konnte. Das Vergo mir stur folgen würde, war mir klar. Ich musste mich vor ihm verstecken! Ich meinen Zimmer? Nein, da würde er zuerst suchen. Sofort riss ich die Tür zu Papas Zimmer auf. Er war nicht hier. Ich schloss die Tür und als ich Vergos stapfende Schritte hörte eilte ich schnell ins Bad und riss die Tür auf. Dass Papa gerade in der Wanne war, wusste ich nicht und er richtete sich überrascht auf, als ich die Tür wieder hinter mir schloss. Sofort hörte ich, wie die Tür, zu Papas Zimmer aufgerissen wurde. „Twilight?“, irritiert schaute Papa mich an und legte seinen Kopf schief. Hastig schaute ich mich um, entdeckte den geflochtenen Wäschekorb, in den ich eigentlich mühelos reinpassen müsste. Ich eilte auf den Korb zu, hob den Deckel hoch, kletterte hinein und schaute Papa mit einem Finger vor meinen Lippen an: „Ich bin nicht hier.“ Dann ging ich in die Hocke und legte den Deckel auf den Korb zurück. Kurz darauf wurde die Badtür aufgerissen und ich zuckte zusammen. „Doffy, wo ist deine Tochter?“, hörte ich Vergo genervt fragen. Ich hoffte inständig, dass Papa mich nicht verraten würde, oder das Vergo mein Versteck nicht finden würde. „Sie ist nicht hier.“, antwortete Papa belustigt und ich atmete erleichtert aus. Ein Glück, er verriet mich nicht. „Ich hab gesehen, dass sie hier reingegangen ist, Doffy.“, entgegnete Papas Vize mit kalter Stimme, die einem beinahe das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ich schluckte. „Siehst du sie hier irgendwo?“, kam es von meinem Vater. „Sie hat sich bestimmt bei dir in der Wanne versteckt.“ Ich hob meine Augenbrauen. Also ob ich so etwas machen würde. Es war ganz bestimmt nicht mein Plan, meinen Vater irgendwann einmal nackt zu sehen. Um Gottes Willen. Ich schüttelte mich. „Das glaube ich eher nicht, Vergo.“, hörte ich Papa kichern, „Ich glaube nicht, das Twilight das dringende Bedürfnis hat, mich nackt zu sehen und zweitens setze ich mich doch nicht auf meine eigene Tochter. Aber, jetzt sag mir doch erst einmal, was sie angestellt hat?“ „Deine Tochter hat mit meinem Bambusstab so lange Stabhochsprung geübt, bis dieser zerbrochen ist!“, entgegnete der schwarzhaarige Mann gereizt. Allein bei der Erinnerung daran, musste ich mir ernsthaft das Lachen verkneifen. Papa ging es anscheinend nicht anders. Als er sich wieder etwas beruhigt hatte, kicherte er: „Ist sie nicht toll? Wie kreativ meine Tochter ist.“ „Ja, wirklich reizend.“, kam es sarkastisch vom Vizen. „Ach komm, Vergo.“, versuchte Papa ihn zu beruhigen, „Das war doch nur Spaß. Du darfst das nicht so verbissen sehen. Du findest schon eine neue Stange, mit der du kämpfen kannst.“ „Darum geht es nicht!“, zischte Vergo wütend, „Es geht einfach darum, dass sie an meine Sachen gegangen ist, ohne mich zu fragen und sie einfach kaputt macht! Darum geht es mir!“ „Das hat sie bestimmt nicht mit Absicht gemacht.“, verteidigte Papa mich, „Wenn ich sie sehe, sage ich ihr, dass sie sich bei dir entschuldigen soll und du kommst erst einmal wieder runter und beruhigst dich wieder, ok?“ Vergo murmelte noch irgendetwas, bevor ich hörte, wie die Badezimmertür zugeknallt wurde. Einen Augenblick später wurde der Deckel angehoben und ich schaute in Papas grinsendes Gesicht: „Du kannst wieder rauskommen. Die Luft ist wieder rein.“ Ich grinste zurück, richtete mich auf, während Papa sich in der Wanne zurücklehnte. „Danke.“, sprach ich erleichtert. „Du solltest dich wirklich nicht immer mit Vergo anlegen.“, tadelte Papa mich, „Du weißt ja jetzt, wie er ist. Das nächste Mal geht es vielleicht nicht so glimpflich aus, wie gerade eben.“ Ich grinste verlegen: „Ja, du hast recht. Tut mir leid.“ Dann stützte ich mein Gesicht in meiner Handfläche ab: „Aber, muss ich mich wirklich bei ihm entschuldigen?“ „Ja, das verlange ich von dir.“, antwortete er und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Mürrisch schaute ich ihn an. Eigentlich hatte ich nicht vor, mich bei diesem missglückten Experiment zu entschuldigen. Aber, Papa sagte ich solle es tun. Also musste ich es auch. Ich stieg aus dem Wäschekorb und legte den Deckel wieder darauf. „Ich frage Vergo, ob du dich bei ihm entschuldigt hast.“, sprach Papa, als ich die Badezimmertür öffnete. Ich verdrehte die Augen, drehte mich zu ihm um und steckte ihm die Zunge raus: „Jaja.“ Er grinste breit: „Ich weiß, was das heißt, Twilight.“ Dann schloss ich die Badezimmertür, blieb noch einen Augenblick reglos stehen. Alleine wollte ich Vergo auf keinem Fall gegenübertreten. Der würde mich auseinander nehmen. Ich musste mir Unterstützung holen. Ich verließ das Zimmer, stieß dabei fast mit Baby 5 zusammen. „Tut mir leid, Twilight.“, entschuldigte sie sich. Ich schüttelte den Kopf: „Ist schon gut. Ich hätte auch aufpassen können.“ Ich schaute sie an. Dann fiel es mir ein. Sofort nahm ich ihre Hände und schaute sie erwartungsvoll an: „Baby 5. Du musst mir helfen.“ Sie wurde rot im Gesicht, entfernte meine Hände von ihren, nur um sie dann fest zu halten: „Du brauchst mich?“ Ich nickte: „Ja, ich muss mich bei Vergo entschuldigen, weil ich seinen Bambusstab zerbrochen habe.“ Ich setzte meinen Hundeblick ein: „Aber, ich habe Angst, ihm ganz allein gegenüber zu treten. Kannst du nicht mit mir mitkommen?“ Ich hatte relativ schnell mitbekommen, wie ich Baby 5 am besten überreden konnte. Das ich einfach sie nur mitleiderregend anschauen musste, um ihre Hilfe zu bekommen. Sie nickte: „Aber natürlich.“ „Vielen, vielen Dank.“, ich umarmte sie und grinste. Ziel erreicht. Ich löste mich von ihr und wir gingen den Flur entlang. Da ich keine Ahnung hatte, wo Vergo war und auch Baby 5 es nicht wusste, mussten wir ihn auf gut Glück suchen. Und so wie es der Zufall wollte, kam er uns dann auf dem Flur entgegen. Sofort bildete sich eine pochende Ader auf seiner Stirn, als er mich sah. Ich versteckte mich hinter Baby 5, krallte meine Finger in ihren Ärmel. Vor uns blieb er stehen. „Vergo.“, sprach Baby 5 und stemmte ihre Hand in ihre Hüfte, „Twilight möchte dir etwas sagen.“ Er hatte seinen Blick auf mich gerichtet. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen.“, tat ich eingeschüchtert. Er hob eine Augenbraue: „Ach ja?“ Ich nickte, ließ Baby 5 los und stellte mich neben sie. Ich grinste ihn an: „Ja, wegen deinen blöden Bambusstab. Ach ja. Und dann tut es mir so leid, dass du so einen unausstehlichen Charakter hast und das alle Frauen wahrscheinlich vor dir wegrennen, wenn sie dich sehen.“ Die Ader auf seiner Stirn wurde immer großer. „Twilight!“, sprach er mich drohender Stimme. Ich schaute ihn mit großen Augen an. Oh je. Das war wohl wieder zu viel gewesen. Schnell drehte ich mich um und rannte. „TWILIGHT!“, brüllte Vergo mir hinterher und ich schaute über meine Schulter. Er rannte mir hinterher. Ich rannte schneller, versuchte ihn ab zu hängen. Allerdings war er eben sehr stur. Schnell bog ich um die Ecke und lief direkt Papa in die Arme. „Twilight?“, fragte er überrascht. „TWILIGHT!“, brüllte Vergo mir hinterher. Papa schaute mich an und hob eine Augenbraue: „Twilight? Was hast du wieder angestellt?“ Verlegen grinste ich ihn an, stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe ich an ihm vorbeirannte. Irritiert schaute er mir hinterher. Ich winkte ihm: „Hab dich lieb.“ Dann entdeckte ich auch schon Vergo und schaute wieder nach vorn. Im Schloss konnte ich nun wirklich nicht bleiben. Da würde er mich finden. Ich musste in die Stadt. Dort war ich viel sicherer, als hier. Schnell eilte ich die Treppen runter, lief aus dem Schloss. Im Vorgarten traf ich auf Sugar und Treból, die mich nur irritiert anschauten, als ich an ihnen vorbeirannte. Ich keuchte. Langsam ging mir wirklich die Puste aus. Ich wusste wohin ich gehen musste. Ich rannte in den Stadtpark und versteckte mich hinter dem nächstbesten Baum. Ich lugte und entdeckte Vergo der sich suchend umschaute. Unglaublich. Er war mir sogar bis in die Stadt gefolgt. Langsam kam er näher. Ich hielt den Atem an, als er an dem Baum, hinter dem ich mich versteckte, vorbei ging. „Twilight?“, ich zuckte zusammen und schaute dann Mister Soldat an, der vor mir stand und mich anschaute. Ich legte meinen Zeigefinger an meine Lippen: „Pssst.“ Mister Soldat schaute an dem Baum vorbei und entdeckte Vergo. „Hey, Spielzeug.“, sprach der Schwarzhaarige streng. Mister Soldat zeigte auf sich: „Meinen Sie mich?“ „Ja! Komm her!“, zischte das misslungene Experiment böse. Mister Soldat ging an mir vorbei. Ich kniff die Augen zusammen und mein Körper verspannte sich. „Du bist doch ein Freund von Twilight, oder?“, wollte Vergo wissen. „Ja.“, antwortete Mister Soldat nur knapp. „Weißt du, wo sie ist?!“ Ich hoffte, dass Mister Soldat nichts sagen würde. Dieses Mal würde Vergo mich wirklich auseinander nehmen, wenn er mich in die Finger bekommen würde. „Nein, tut mir leid.“, sprach Mister Soldat plötzlich, „Ich habe sie nicht gesehen.“ Ich atmete erleichtert aus. Er hatte nichts gesagt. „Hm. Dann muss sie woanders hingerannt sein.“, ich lugte wieder hinter dem Baum hervor und sah, wie Vergo zurück ging und den Stadtpark verließ. Als er außer Sichtweite war, kam ich hinter dem Baum hervor und blieb neben Mister Soldat stehen. „Danke, für deine Hilfe.“, ich lächelte. Er schaute mich an, schüttelte den Kopf: „Nicht doch. Aber, warum war er denn so wütend?“ Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf: „Naja. Sagen wir es mal so. Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit ihm.“ Mister Soldat schüttelte nur den Kopf und nahm mich an die Hand: „Na komm, Twilight. Du kannst solange mit zu mir, bis Vergo sich wieder beruhigt hat.“ Ich lächelte: „Danke.“ Bei Mister Soldat zu Hause, erzählte ich ihm nicht, was passiert war. Ich hielt es einfach für unnötig, ihm das alles zu erzählen. Er akzeptierte das natürlich. Und das mochte ich an diesem lieben Holzsoldaten. Ich lag auf dem Bett, Mister Soldat saß neben mir, an der Wand angelehnt. Beide lasen wir jeder ein Buch. „Sag mal, Twilight.“, Mister Soldats Stimme brachte mich dazu, vom Buch aufzusehen: „Ja?“ Er schaute mich, über den Rand seines Buches, an: „Meinst du nicht, dass dein Vater sich Sorgen macht, wenn er nicht weiß, wo du bist?“ Daran hatte ich gar nicht gedacht. Papa war bestimmt wütend auf mich, weil ich ohne sein Wissen in die Stadt gegangen war. Er würde mich bestimmt anschreien, wenn ich wieder zu Hause war. Ich seufzte und schaute wieder in mein Buch: „Doch, die macht er sich bestimmt.“ Ich lächelte leicht: „Er wird bestimmt sehr wütend sein. Und wahrscheinlich schreit er mich dann auch an, wenn ich wieder zu Hause bin. Aber, ich kann es verstehen. Er macht sich ja wirklich nur Sorgen um mich.“ „Willst du denn wirklich noch hier bleiben?“, er ließ sein Buch sinken, „Vielleicht ist es besser, wenn du nach Hause gehst.“ Schnell schüttelte ich den Kopf: „Auf keinen Fall. Wahrscheinlich lungert dieser blöde Vergo noch irgendwo in der Nähe herum. Wenn der mich in die Finger bekommt, dann macht er mich fertig.“ Und das wollte ich um jeden Preis vermeiden. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was diese Missgeburt mir antat, wenn er mich zwischen die Finger bekommen würde. Ich seufzte, klappte das Buch und drehte mich auf den Rücken. Es klingelte und sofort richtete ich mich auf, schaute die Teleschneke an, die auf der Kommode. Sie klingelte erneut. Mister Soldat legte sein Buch zur Seite, krabbelte vom Bett und nahm den Hörer ab: „Ja?“ Ich hörte nicht genau, was die Person auf der anderen Seite sagte, nur Mister Soldats Worte konnte ich verstehen. Er legte auf und schaute mich an: „Twilight. Ich muss noch einmal weg. Wenn du willst, kannst du hierbleiben. Ich bin bald wieder da.“ Ich nickte: „Ok. Bis später.“ Er winkte mir noch einmal kurz, bevor er die Haustür hinter sich schloss. Dann war ich allein in seiner Wohnung. Kurz schaute ich noch die geschlossene Haustür an, dann nahm ich die Bücher und stellte sie wieder in das Bücherregal zurück. Zumindest ein bisschen Ordnung muss ich machen, wenn ich schon hier blieb. Ich ließ mich wieder auf das Bett fallen, drehte mich auf die Seite und zog die Beine an den Körper. Ich seufzte noch einmal, bevor ich die Augen schloss. Allgemeine Sicht: Vergo betrat gerade die Eingangshalle, des Schlosses, und wurde dort sogleich von Doflamingo empfangen, der sofort auf ihn zu kam. „Wo ist sie, Vergo?!“, das sein Käpt’n alles andere als ruhig war, konnte der schwarzhaarige Mann schon an dessen Stimmlage erkennen. Er schluckte leicht: „Ich weiß es nicht.“ Das war leider die Wahrheit. Er hatte sie im Stadtpark aus den Augen verloren. Und das er sich deshalb was von Doflamingo anhören konnte, war ihm schon in dieser Sekunde bewusst gewesen. „Du weißt es nicht?“, wiederholte der blonde Shichibukai wütend, „Was soll das heißen?! Du weißt es nicht?! Du hast sie doch verfolgt! Wie kannst du dann nicht wissen, wo sie ist?!“ In diesem Moment fühlte Vergo sich sehr klein. Noch nie in der ganzen Zeit, in der er und Doflamingo sich kannten, war der andere wütend auf ihn gewesen. Das war das allererste Mal. „Ich hab sie aus den Augen verloren.“, antwortete der Vize leise. Doflamingos gesamter Körper spannte sich an. Jeder seiner Leute wusste, dass er sich sofort Sorgen machte, wenn er wusste, dass Twilight ganz allein in der Stadt herumgeisterte. Wenn er nicht wusste, wo sie war oder wem sie begegnete. Dass die Leute auf Dressrosa eigentlich ganz harmlos waren, das wusste er. Dummerweise wusste er nie genau, wer noch ins Land kam. Welche Verbrecher von irgendwelchen Schiffen kamen. Doflamingo atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen. Nur leider half das nicht wirklich. Die Sorge um seine Tochter war einfach zu groß. „Aus den Augen verloren?!“, fragte Doflamingo, in der Hoffnung, sich verhört zu haben. Aber, anscheinend war dem nicht der Fall. Vergo nickte leicht: „Ja, Doffy.“ Doflamingo massierte sich die Nasenwurzel, während er immer wieder tief durchatmete. „Vergo!“, sprach er mit bedrohlicher Stimme, „Ich hoffe, dass du weißt, was du jetzt zu tun hast, oder?!“ Vergo war sich hundert prozentig sicher, dass er das wusste. „Ich soll sie zurück bringen, oder?“ Doflamingo nickte und schaute seinen Vizen an: „Ganz genau. Und wage es ja nicht ohne sie wieder her zu kommen! Geh sie gefälligst suchen!“ Das ließ sich der Schwarzhaarige nicht zweimal sagen und machte sich sofort auf den Weg, um das Mädchen zu suchen. Normalerweise wusste er, dass Doflamingo ihm niemals etwas tun würde. Allerdings war der König von Dressroa unberechenbar. Und am meisten, wenn es um seine Tochter ging. Jedem war es aufgefallen. Das Doflamingo neuerdings sehr empfindlich reagierte, wenn es um Twilight ging. Er mochte sie zu sehr. Aber eigentlich war es von Anfang an klar gewesen. Immerhin war sie seine Tochter. Sie hatte seinen Charakter und konnte somit am besten verstehen, wie es in dem Shichibukai aussah. Vergo schaute sich um, während er durch die Menschmaße ging, in der Hoffnung Twilight irgendwo zu entdecken. Aber, dem war nicht so. Er entdeckte sie einfach nicht. Sie war nirgendwo zu sehen. Gereizt biss Vergo die Zähne zusammen. In seinen Augen machte diese Göre nichts als Ärger. Am liebsten würde er sie einfach dort lassen, wo sie war und hoffen, dass sie nicht zum Schloss zurück kommen würde. Allerdings wäre Doflamingo von dieser Idee, alles andere als begeistert und würde wahrscheinlich einen totalen Wutanfall bekommen. Ziellos lief der Vize, der Donquixote – Piratenbande, durch die Stadt, bis ihm der Holzsoldat ins Auge fiel, den er im Park bereits gesehen hatte. Sein Käpt’n hatte ihm von dem kleinen Soldaten erzählt und auch davon, dass er ein Freund von Twilight war. Vergo war sich sicher, dass der Holzsoldat genau wusste, wo sich das Mädchen befand. Leise folgte er ihm. Twilights Sicht: Langsam öffnete ich meine Augen und drehte mich auf den Rücken. Ich war eingeschlafen. Dabei war ich vorhin doch gar nicht müde gewesen. Ich streckte mich noch einmal, bevor ich mich aufrecht hinsetzte. Im gleichen Augenblick öffnete sich die Haustür und Mister Soldat trat in den Flur und schloss die Tür wieder hinter sich. Er schaute mich an: „Nanu? Hast du geschlafen, Twilight?“ Ich nickte und rieb mir über die Augen: „Ja.“ Am Tisch blieb er stehen und ließ sich auf einem Stuhl nieder, seinen Blick immer noch auf mich gerichtet: „Hab ich dich geweckt?“ Ich schüttelte den Kopf: „Nein, hast du nicht. Ich bin aufgewacht, kurz bevor du gekommen bist.“ „Dann ist es ja gut.“ Ich stieg aus dem Bett und setzte mich neben ihn: „Stört es dich, wenn ich hier bin?“ Irgendwie fühlte ich mich doch ein wenig unerwünscht. Sofort legte der kleine Holzsoldat seine Hand auf meine: „Sag so etwas nicht, Twilight. Du störst mich doch überhaupt nicht. Ich bin immer froh, wenn du da bist.“ Diese Worte klangen ehrlich. „Kann ich bis heute Abend hier bleiben, Mister Soldat?“, fragte ich leise. Mister Soldat nickte: „Natürlich, Twilight. Du kannst doch so lange hierbleiben, wie du willst.“ Ich lächelte: „Danke.“ Er wollte gerade etwas sagen, als es plötzlich an der Tür klopfte. Erstaunt schauten wir zur Tür. „Wer könnte das denn sein?“, fragte der kleine Holzsoldat. Ich stand auf: „Ich gehe schon.“ Dann ging ich in den Flur und schaute durch den Spion. Sofort wich mir sämtliche Farbe aus dem Gesicht, als die Person erblickte, die auf der anderen Seite der Tür stand. Erschrocken wich ich ein paar Schritte zurück. „was hast du, Twilight?“, Mister Soldat blieb neben mir stehen und schaute mich an. „Er hat mich gefunden.“, flüsterte ich nur als Antwort. Hastig drehte ich mich um und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Am Fenster blieb mein Blick hängen. Eilig machte ich das Fenster auf und schaute nach unten. Genau unter dem Fenster stand ein Müllcontainer, voll mit Müllsäcken. Ich setzte mich rittlings auf den Fensterrahmen. Ich schaute zu Mister Soldat, der mit schnellen Schritten auf mich zu kam: „Twilight! Wo willst du denn hin?“ „Er darf mich nicht kriegen.“, antwortete ich, „Ich war nicht hier, verstanden?“ Einen Augenblick schien er zu überlegen, dann nickte er: „Ja, ok.“ Ich hob mein anderes Bein über den Fensterrahmen schaute nach unten. In diesem Moment sah es wirklich hoch aus. Ich schluckte, dann atmete ich tief durch und stieß mich ab. Mit enormer Geschwindigkeit fiel ich und landete direkt auf den Müllsäcken. Mein Körper schmerzte etwas, durch die nicht ganz so weiche Landung. Aber immer noch besser, als Vergo in die Arme zu laufen. Vorsichtig stieg ich aus dem Container und klopfte mir den Schmutz von den Klamotten. Wenn Maja mich so sehen würde, würde sie einen totalen Herzinfarkt bekommen. Sie würde wahrscheinlich in Ohnmacht fallen, wenn sie meine dreckigen Klamotten sehen würde. Ich ging einen Schritt, stolperte über irgendetwas, taumelte und knallte, mit voller Wucht, mit meinem Kopf gegen die Wand des gegenüberliegenden Hauses. Ein stechender Schmerz durchzuckte meinen Kopf und ich fiel auf die Knie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)