Twilight von Lyncifer ("Die Prinzessin von Dressrosa") ================================================================================ Kapitel 21: Abschied -------------------- „Bist du dir da ganz sicher, Twilight?“, Papa legte seinen Kopf schief. Ich nickte, legte meine Hand auf seine: „Ja.“ Er seufzte: „Na gut. Wenn du unbedingt willst. Und wann willst du ihn sehen?“ „Nachher, am Pool.“, antwortete ich und schaute aus dem Fenster, „Das wird dann aber das letzte Mal sein.“ „Und wie soll es dann weiter gehen?“, fragte Papa, zog seine Hand unter meiner hervor und legte sie auf meine, „Was soll ich dann mit ihm machen?“ Mein Blick glitt wieder zu Papa: „Lass ihn gehen. Aber, sag ihm, dass er sich hier nie wieder blicken lassen soll.“ Er nickte: „Gut. Wie du willst.“ Dann stand er auf: „Ich kümmere mich um alles.“ Ich nickte leicht lächelnd: „Ok. Ach so. Kannst du Vergo zu mir schicken?“ Erstaunt schaute er mich an und legte seinen Kopf schief: „Vergo? Was willst du denn von Vergo?“ Ich grinste: „Ich will mich mal mit ihm unterhalten.“ Einen Augenblick schaute Papa mich noch verwirrt an, dann nickte er nur leicht und verließ mein Zimmer. Mein Blick glitt wieder zum Fenster. Es war ein schöner Tag, so wie eigentlich immer. Seit meiner Entführung waren drei Tage vergangen. Ich wusste zwar, dass Papa John im Keller gefangen hielt, hatte ihn allerdings nicht einmal gesehen. Papa sagte zu mir, dass ich nicht zu ihm gehen sollte. Wahrscheinlich hatte er ihn ziemlich schlimm zugerichtet und mir sollte dieser Anblick erspart bleiben. Außerdem hatte der Arzt mir befohlen, im Bett zu bleiben, damit ich mich in Ruhe erholen konnte. Mit Ruhe war allerdings nicht viel, da Baby 5, Maja und Sugar mir nicht von der Seite wichen. Erst, als Papa sie rausgeschmissen hatte, bekam ich meine wohlverdiente Ruhe. Es klopfte, doch bevor ich etwas sagen konnte, ging die Tür bereits auf und Vergo betrat den Raum. Er schloss die Tür hinter sich, trat an mein Bett und setzte sich auf den Stuhl. „Du hast nach mir gerufen?“, fragte er monoton. Ich nickte: „Ja, genau.“ „Um was geht’s denn?“, er schaute mich an. „Mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit nett zu mir bist. Deshalb wollte ich dich fragen, warum?“ Vergo schwieg, schaute mich einfach nur an. Ich sagte ebenfalls nichts, wartete geduldig auf seine Antwort. Falls ich eine bekommen sollte. „Ist es falsch, dass ich nett zu dir bin?“, fragte er nach einer Weile. Ich zog meine Beine an meinen Körper, schlang meine Arme um meine Knie und legte meine Wange auf ihnen ab, den Blick auf Vergo gerichtet: „Nein, eigentlich nicht. Ich wollte lediglich wissen, warum du nett zu mir bist.“ „Ich hab mich halt an dich gewöhnt, das ist alles.“, antwortete er, „Ich finde es gar nicht mehr so schlimm, das du da bist.“ Ich grinste: „Ich finde es auch nicht schlimm, dass du da bist.“ Er lächelte leicht, legte mir eine Hand auf den Kopf. „Was hältst du davon, wenn wir Papas Idee irgendwann mal umsetzen?“ „Meinst du die Idee, dass wir beide einen ganzen Tag miteinander verbringen?“, fragend schaute er mich an. Ich nickte: „Ja. Ich hätte eigentlich nichts dagegen.“ Er lächelte leicht: „Ich auch nicht.“ Dann grinste ich. Die Tür ging auf und Papa kam rein. Beide schauten wir ihn an. Er hatte seinen Blick auf mich gerichtet: „Twilight. Es ist soweit.“ Ich nickte, schlug die Decke zurück und setzte mich auf die Bettkante. Ich beugte mich vor, zog meine Schuhe unter meinem Bett hervor und zog sie mir an. Zum Glück hatte ich mich vorhin schon angezogen. Dann stand ich auf: „Ist er schon am Pool?“ Papa nickte: „Ja.“ Ich ging an ihm vorbei, er folgte mir. Wir gingen den langen Flur entlang. Ich schaute Papa an: „Du willst dich aber nicht daneben setzten, oder?“ Er schüttelte den Kopf: „Nein, ich werde es nur aus der Entfernung beobachten. Ich lasse dich ganz bestimmt nicht mit diesem Typen alleine.“ Irgendwie konnte ich das verstehen. Ich, an seiner Stelle, hätte auch nicht anders gehandelt. Er machte sich nur Sorgen. Draußen blieb ich stehen, hatte meinen Blick auf John gerichtet, der am Rand des Pools saß. „Willst du wirklich?“, fragte Papa und ich nickte leicht: „Ja.“ Dann ging ich weiter. John drehte sich um und stand sofort auf, als er mich erblickte. „Twilight.“, er wollte mich in seine Arme schließen, ließ seine Arme aber dann doch sinken und scharrte mit einem Fuß über den Boden. Nervös schaute er zu Boden: „Ähm … Dir geht es also wieder gut.“ Ich nickte: „Ja.“ „Das ist … das ist schön.“, flüsterte er und schaute mich an. Ich deute auf den Poolrand: „Wollen wir uns setzen.“ Kurz schaute er überrascht, dann nickte er: „Ja, gern.“ Ich zog meine Schuhe aus, setzte mich an den Rand und ließ meine Füße in das kühle Wasser gleiten. John setzte sich, im Schneidersitz, neben mich und starrte auf das Wasser. Schweigen entstand. Unangenehmes Schweigen. Ich wollte etwas sagen, dieses unangenehme Schweigen unterbrechen. Aber, ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. „Doflamingo sagte … du hättest ihm gesagt, dass er mich nicht töten soll.“, sprach John nach einer Weile. Ich nickte: „Ja, weil er mir die Wahl gelassen hatte.“ „Warum hast du dich so entschieden?“, fragte er leise. Ich zuckte mit den Schultern: „Ich weiß nicht genau. Ein Teil in mir, wollte es schon, dass Papa dich umbringt. Aber, der andere Teil war dagegen.“ Ich ließ meinen Blick zum Himmel schweifen: „Wahrscheinlich habe ich mich so entschieden, weil ich mich daran erinnert habe, dass du mich fünfzehn Jahre großgezogen hast. Ich habe es … vielleicht aus Dankbarkeit getan.“ Dann schwieg ich wieder. „Dankbarkeit.“, flüsterte John, „Deshalb also?“ Ich zuckte wieder mit den Schultern: „Wahrscheinlich.“ „Verstehe.“, sprach er. Ich schaute zu ihm. Er hatte seinen Blick auf das Wasser gerichtet. „Du wolltest mich noch einmal sehen.“, eigentlich wollte ich das als Frage aussprechen, aber so klang es nicht. Er nickte: „Ja.“ „Warum?“ Einen Augenblick schwieg er, dann schaute er zum Himmel: „Weil ich mich bei dir entschuldigen wollte.“ Erstaunt schaute ich ihn an: „Du wolltest dich entschuldigen? Wofür?“ „Für mein damaliges Verhalten.“, er seufzte und schaute mich dann an, „Ich habe damals sehr schlimme Dinge über dich gesagt. Dinge, die ich niemals hätte sagen dürfen. Deshalb wollte ich mich bei dir entschuldigen.“ Er senkte seinen Blick: „Außerdem tut es mir leid, dass ich dich geschlagen habe. Eigentlich hatte ich vor gehabt, dir kein Haar zu krümmen.“ Ich schwieg, richtete meinen Blick wieder auf das Wasser. Er hatte nie vorgehabt mich zu schlagen. Ich wusste nicht warum, aber ich glaubte ihm. Aber, eine Frage hatte ich schon noch. „Was hättest du getan, wenn Papa der Lösegeldforderung nicht zugestimmt hätte?“, wieder schaute ich John an. Auch er hatte seinen Blick wieder zum Wasser gleiten lassen: „Ich hätte dich nicht getötet, falls du das wissen wolltest. Ich hätte dich noch ein paar Tage festgehalten und dann wieder frei gelassen.“ „Einfach so?“ Er nickte: „Ja.“ „Aber, warum hast du dass alles gemacht?“, mit großen Augen schaute ich ihn an, „Dafür muss es doch einen Grund geben?“ „Es gibt sogar zwei Gründe dafür.“, antwortete er und schaute mich wieder ein, „Der erste war, weil ich dich noch einmal sehen wollte und mich bei dir entschuldigen wollte. Und der zweite war, weil ich sehen wollte, ob dein Vater sich gut um dich kümmert.“ Sein Blick huschte zu Papa und auch ich schaute ihn an. Er stand, an der Wand angelehnt, der Arme vor der Brust verschränkt und seinen Blick auf mich gerichtet. Er beobachtete uns genau. Ich lächelte leicht, winkte ihm, er grüßte kurz zurück. Dann schaute ich wieder John an: „Du wolltest wissen, ob er sich gut um mich kümmert?“ John nickte, richtete dann seinen Blick wieder auf mich: „Ja. Ich wollte wissen, ob er alles für dich tun würde.“ Dann grinste er: „Und er hat den Test bestanden.“ Sanft schaute er mich an, legte mir eine Hand auf seinen Kopf: „Er war bereit, alles aufzugeben, um dich zu retten. Ich weiß jetzt, dass du in guten Händen bist und ich mir keine Sorgen um dich machen muss.“ Ich sagte nichts, hatte meinen Blick auf seine Brust gesenkt. „Weißt du. Alle sagen, du hast sehr viel von Doflamingo.“, sprach er, „Aber, ich sehe das nicht so.“ Meine Augen wurden größer und ich schaute ihn an. Er lächelte: „Ich finde, du hast genauso viel von deiner Mutter. Vielleicht sogar noch mehr.“ Seine Hand glitt von meinem Kopf, ich schaute ihn wieder an. Er schaute wieder zum Himmel. Tief atmete er die Luft ein und lächelte mich wieder an: „Du bist wirklich wunderschön geworden, Twilight.“ Sofort stieg mir die Röte ins Gesicht. Irgendwie war es mir unangenehm, dass er das zu mir sagte. „Du bist genauso schön, wie es deine Mutter war.“, fuhr er fort, „Und ich bin wirklich froh, dass ich das Privileg hatte, dich aufwachsen zu sehen.“ Erstaunt schaute ich ihn an. Er war froh, dass er mich aufwachsen sehen durfte? Ich hätte nie gedacht, dass er so fühlte. Ich senkte meinen Blick. Dann schlang ich meine Arme um John, drückte mein Gesicht gegen seine Brust. „Danke.“, flüsterte ich, „Dass du dich all die Zeit um mich gekümmert hast. Dass du mich großgezogen hast. Danke … für alles.“ Er zögerte einen Augenblick, dann legte er seine Arme um mich. „Ich hab dich lieb, Twily.“, flüsterte er mir ins Haar und ich lächelte leicht. Wir blieben noch eine so sitzen. Als wir uns voneinander gelöst hatten, fanden wir beide, dass es an der Zeit war, Abschied zu nehmen. Wir erhoben uns und ich brachte ihn noch zum Tor. Papa begleitete uns natürlich. Dort verabschiedeten wir uns noch. Als John dann ging, schaute ich ihm noch hinterher, bis er verschwunden war. Papa legte seine Hände auf meine Schultern: „Ist das auch wirklich ok, Twilight?“ Ich nickte leicht: „Ja. Ich weiß, dass er eh nicht zurückkommt. Darum ist es in Ordnung so.“ dann drehte ich mich um, schlang meine Arme um Papas Körper. Sofort erwiderte er diese Geste und legte eine Hand auf meinen Kopf Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)