Conclusion von Devi (Devil Survivor 2 - OVA) ================================================================================ Kapitel 7: 7th Day - Saturday of Variances ------------------------------------------ „Das darf doch nicht wahr sein!“, fluchte Yamato, „So viele Dinger sind noch übrig?“ „Genau am Datumswechsel zwischen Freitag und Samstag... Wir müssen schnell allen Bescheid geben lassen!“ „Ich glaube nicht, dass sie es übersehen würden. Nur ein blinder Trottel hätte diese grellen Dinger übersehen können.“ „Wenn wir alle Dämonen schnell vernichten, wird das vielleicht auch so bleiben. Fumi!“, rief Hibiki, nutzte sein Handy, um sie zu kontaktieren und sprach schnell: „Hast du das gesehen? Koordiniere bitte schnell die Gruppen!“ „Mit dem größten Vergnügen! Es wäre mir unmöglich gewesen, das Spektakel zu verpassen. Wir müssen allerdings so schnell wie möglich handeln, damit wir eine Begegnung der Bevölkerung mit den Dämonen nach Möglichkeit ausschließen können. Mobilisiert alle eure Dämonen und bereitet euch vor!“ Mit diesen Worten legte Fumi auf, Hibiki und Yamato beschworen Cerberus und Byakko und ließen sich von ihnen zu dem Ort tragen, an dem Fumi die Koordinaten des ersten Portals ausfindig machen konnte. Es waren Dämonen, wie Yamato sie als minderwertig betrachten würde, einige Mothmen, die Cerberus schnell zerfetzen konnte, während er Yamato sicher auf seinem Rücken transportierte und mit einem kraftvollen Krallenhieb das glühende Handy zertrümmerte. Hibiki konnte ganz in der Nähe von ihnen einige Baphomet, ziegenähnliche bösartige Geister erledigen, auch das ohne größere Mühen. Rina, die mit auf dem Rücken von Byakko saß, schlief jedoch selig weiter. „Das kann unmöglich alles sein!“, schrie Hibiki, damit ihn Yamato auch im ihnen entgegenpeitschenden Wind gut hören würde, „Was sagt Fumi?“ Genau in diesem Moment tauchte Alcor neben den Jungen auf und übermittelte alles, was er aus den Beobachtungen der anderen Demon Tamer-Gruppen hatte zusammentragen können: „Vierzig Portalverbindungen wurden gleichzeitig hergestellt, vierzig Gruppen Dämonen befinden sich nun in Shinjuku, ihr müsst euch beeilen und sie alle vernichten! Hibiki und Yamato, ihr solltet in der Gegend des Shinjuku-Gyoens bleiben, ich werde die Gebiete so schnell wie mir möglich effektiv verteilen! ..das ist es, was ich euch von Fumi ausrichten soll. Sie ist sehr bemüht, eine effektive Lösung zu finden.“ „Zwei sind erledigt, also bleiben noch 38... wir müssen uns beeilen!“, rief Hibiki und konnte schon ein weiteres Handy erspähen und zertrümmern, eine kleine Gruppe angreifender Quetzalcoatl kreiste darum wie eine Horde Geier über einem sterbenden Wüstentier. Mit einem Mazio-Angriff Byakkos waren auch sie in einem gleißenden Licht schnell vernichtet. „Das kann unmöglich alles sein...“ Yamato schüttelte kaum merklich den Kopf, „Takahara hat das alles zu professionell vorausgeplant, um jetzt dadurch zu versagen, dass er nur diese schwachen Dämonen beschwören kann. Da muss mehr dahinter stecken...“ „Hibius-aaaah! Was ist los? Fliegen wir? Wieso? Hibiusa?“, fragte Rina irritiert, nachdem sie aufgewacht war. Ängstlich klammerte sie sich an Hibiki fest. „Lass mich runter, Hibiusa! Fliegen ist gruselig!“ „Bitte Rina, du musst dich gut festhalten! Wir-“ „Ich will runter!“ „Reiß dich zusammen!“, schnauzte Yamato, „Halt dich einfach fest und bleib dabei!“ Auf einem Hochhausdach landeten Byakko und Cerberus mit ihren Reitern, woraufhin Rina sich vorsichtig von Byakkos Rücken entfernte und auf dem Hochhausdach mit zitternden Knien zusammenbrach. „Das war schlimm!“, schimpfte sie, halb wütend, halb traurig, sodass sie bei jedem ihrer Worte schwer zu verstehen war, da sie mehrmals Luft holen musste. „Ich will nach Hause!“ „Willst du denn nicht deine Superhelden in Aktion erleben?“, hörten sie jetzt eine bekannte Stimme, die sich ihnen näherte. Ein hagerer Mann mit halblangen schwarzen Haaren, einer gekrümmten Haltung und einem verschlagenen Blick trat aus dem Schatten des angrenzenden Aufzugshäuschen hervor. Er trug eine verwaschene Anzugsjacke, hatte seine Hände in den Taschen selbiger und hielt ein Handy gezückt. Danach bückte sich der Mann, breitete seine Arme aus und lächelte Rina aufmunternd zu. „Papa!“, rief Rina und wollte schon auf ihn zurennen, ehe sie sich eines Besseren zu besinnen schien und sich wohl an die Worte ihrer Mutter erinnerte, woraufhin sie zögerlich einige Schritte zurücktrat, bis sie gegen Yamato stieß, an dessen Mantel sie sich hilfesuchend klammerte. Das Lächeln des Mannes gefror augenblicklich, gefasst stand er wieder auf und seine Augen, die vorher noch ein unter dem Abendlicht gut zu erkennendes Leuchten zeigten, schienen einfach zu verlöschen. „Ich hätte es wissen müssen, nicht einmal mehr du, Rina...“ „Yama-chan, er macht mir Angst!“ Jetzt versteckte sich Rina ganz hinter Yamato und beobachtete ängstlich den Mann, der ihr Vater gewesen war. Selbst sie bemerkte, wie er sich verändert hatte, was in ihm vorgehen musste. „Das ist nicht mehr mein Papa!“ „Du hast mich enttäuscht“, knurrte der Mann, „In dieser Welt aus Nichtsnutzen und arroganten Großkotzen hätte ich erwartet, dass wenigstens du weißt, auf wen du wirklich zählen kannst. Du reine Seele.“ Er starrte erst zu Rina, die ihn, immer noch hinter Yamato versteckt, anstarrte, dann sah er zu Boden und begann, kaum merklich zu zittern. „Ich... es ist zu spät. Sogar dich, meinen kleinen, reinen Sonnenschein, hat diese Welt verdorben.“ „Du hast dir jeden Fehler selbst zuzuschreiben“, schnauzte Yamato jetzt, „Du verbaust dir dein Leben und heulst dann, wie schlecht du es doch haben würdest, nur wegen allen anderen. Wie tief willst du noch sinken? Willst du jetzt wie ein trotziges kleines Kind allen Menschen schaden, von denen du glaubst, dass sie mir nahestehen, deine eigene Tochter umbringen? Werd' erwachsen, du inkompetenter Abschaum.“ „Das war es. Das war es wirklich, Hotsuin! Ich hätte nicht gedacht, dass du tatsächlich arme Trottel finden würdest, die denken, dass du zu etwas wie Empathie in der Lage wärst. Aber dass einer dieser Trottel meine kleine Rina ist, nein, war...“ „Wenn du mir im Weg stehst, dann musst du auch mit den Konsequenzen leben!“ Cerberus bereitete sich auf Yamatos Wink hin auf einen Angriffssprung vor und fuhr seine Krallen aus. „Zeit deine ärmliche Existenz auszulöschen! Los, Cerberus!“, befahl Yamato und gab seiner Bestie damit die Erlaubnis zum Angriff. „Du glaubst, dass es so einfach werden würde, Hotsuin? Da hast du dich aber heftig geschnitten! Basilisk, los, auf in die Schlacht!“ Drei gelbe Eidechsen-Bestien mit gelber Schuppenhaut und schwarzen Flecken erschienen vor Cerberus und waren bereit, Takahara zu schützen. Sein Zorn und sein Hass waren es, was den Dämonen Kraft verlieh, die sie nutzten, um sich auf Cerberus zu stürzen. Zwar konnte der die Dämonen mit einem kraftvollen Prankenhieb zurückdrängen, aber so einfach wie der Kampf gegen die Quetzalcoatl würde es nicht werden. „Ich kann ein hohes Kraftvolumen direkt neben euch messen!“, warnte Fumi die beiden über ihre Handys, „Die anderen Dämonen sind kaum der Rede wert, Takahara ist es, der euch gefährlich werden wird! Die anderen werden die restlichen Dämonen bezwingen können, konzentriert euch auf Takahara, seine Fähigkeiten zur Dämonenbeschwörung scheinen immer weiter anzusteigen und ihm ist es gelungen, das Programm entsprechend zu modifizieren, sodass er sein volles Kraftpotenzial ausschöpfen kann!“ „Wir sollten es schnell zu Ende bringen, ein für allemal!“, rief Hibiki Yamato zu. Er hatte akzeptiert, auch wenn es schmerzlich für ihn gewesen war, dass Takahara nicht mehr zu retten war. In seinem Zustand konnte er in der Welt keinen einzigen Hoffnungsschimmer mehr ausmachen, an den er sich würde klammern können. Menschen, die an den Rande des Abgrunds gedrängt waren, für die kam ab einem bestimmten Punkt jede Hilfe zu spät, sie würden nur panisch um sich schlagen, und es so umstehenden Leuten unmöglich machen, ihnen zu helfen. Zögerlich blickte Hibiki seitlich zu Yamato, aber der nickte ihm nur zu. „Hibiki, du musst mit Byakko das Mädchen in Sicherheit bringen, ich kümmere mich hier um alles.“ „Yamato, ich-“ „Verschwinde einfach!“ Yamato wirkte nicht verzweifelt, als er das sagte, aber er drängte, so als wäre er notfalls sogar bereit, Hibiki und Rina vom Dach zu stoßen, nur, damit sie nicht länger in Takaharas Angriffsradius wären. „Ich werde dich nicht allein zurücklassen, Yamato!“ „Papa“, hauchte Rina, die die Situation offensichtlich nicht einordnen konnte. „Papa... wach doch endlich auf!“, schrie sie dann und zückte ihr Handy, um Angel zu beschwören, die sofort zu Cerberus flog, um seine durch den Abwehrangriff der Basilisken entstandenen Wunden zu heilen. „Angel kann eure Schmerzen wegmachen, dann gewinnt ihr bestimmt!“, meinte Rina. „Greift nochmal an, Basilisken!“, tobte Takahara, „Vernichtet sie alle!“ Byakko konnte den Angriff durch rasche Bewegungen und Reaktionen verhindern und zwei der drei von Cerberus noch geschwächten Basilisken zerfetzen, erst der dritte wurde von dem regenerierten Cerberus mit einem kräftigen Reißen vernichtet. „Widerstand ist zwecklos!“, schrie Takahara, „Ich habe beinahe das gesamte Arsenal der Dämonenwelt zu meiner Verfügung, ihr könnt nichts tun, lasst es einfach geschehen!“ Mit einer Handbewegung beschwor er weitere Dämonen, allesamt hochrangiger als die zuvor bekämpften Basilisken. „Wir müssen uns kurz zurückziehen, Hibiki!“, befahl Yamato, „Jetzt!“ „Ja, flieh nur wie ein feiger Hund, Hotsuin-Bengel, es wird dir nichts nützen. Für dich wie für mich ist doch eh alles zu spät! Akzeptiere deine Unterlegenheit, dann werde ich die anderen vielleicht laufen lassen!“ „Nur über meine Leiche! Du kannst nichts tun, um dir meine Anerkennung zu verdienen, dafür bist du sowohl geistig als auch willentlich zu schwach!“ Hibiki und Rina waren bereits auf Byakkos Rücken geklettert und auch Angel war mit der Versorgung sämtlicher Wunden von Cerberus und Byakko fertig geworden, sodass sich jetzt auch Yamato wieder auf Cerberus' Rücken schwingen konnte, um Hibiki und Rina folgen zu können. Angel wandte sich wieder ihrer Herrin zu und wollte zu ihr fliegen, aber dann erwischte sie ein Mabufu-Angriff vom einem der beschworenen Culebres, Drachenmonster, was sie unter einem lauten Schrei zum Verschwinden brachte. „Angel!“, erschrak Rina, „Nein, Angel, nein! Komm zurück!“ Hibiki konnte sie gerade noch fest an sich drücken, da sie sich ansonsten von Byakkos Rücken herunterbewegt hätte und zu der Stelle gelaufen wäre, an der Angel verschwunden war. Mit einigen kraftvollen Sprüngen konnten sich Byakko und Cerberus zu einem etwa vier Häuserblocks entfernten Dach bewegen, wohin ihnen Takahara zumindest kurzzeitig nicht würde folgen können. Er bereitete offenbar gerade einen heftigeren Angriff vor, der ihn bewegungsunfähig machte. Kaum, dass Hibiki behutsam mit Rina von Byakkos Rücken gestiegen war, brach sie auch schon in Tränen aus. „Sie... sie ist doch meine Freundin!“, schniefte Rina, „Ich wollte nicht, dass sie verletzt wird! Ich wollte das nicht!“ „Sh...“, versuchte Hibiki sie zu beruhigen. „Das ist okay, ganz ruhig. Sie ist nur zu ihrer Welt zurückgekehrt, um sich dort zu erholen, es wird ihr schnell wieder gut gehen. Mach dir keine Sorgen.“ „Das Monster hat ihr weh getan! Und es war meine Schuld, Hibiusa, meine Schuld!“ „Sei endlich ruhig!“, schlug Yamato jetzt vor, da er offensichtlich langsam seine Geduld verlor. Die ganze Situation musste ihn auch sehr stressen, immerhin war er ja Takaharas Hauptangriffspunkt. „Angel ist eine andere Art Leben als wir es sind, sie wird zu dir zurückkehren, genau so, wie sie dich verlassen hat. Das ist so, als würdest du jeden Morgen weinen, weil dein Vater das Haus verlässt, wenn...“, er musste kurz pausieren, ehe er fortfuhr, so als ob er etwas unterdrücken würde, „Wenn es klar ist, dass er zum Abendessen wieder zurück sein wird. Es mag bedrohlich wirken, aber es gehört zum Leben dazu.“ „W-Wenn du das sagst, Yama-chan...“, meinte Rina und blickte ihn beeindruckt an. Yamato rieb sich die Schläfen, er versuchte, sich zu beruhigen. Wie er oft genug deutlich gemacht hatte, hasste er diesen Spitznamen, aber Rina jetzt anzuschreien, würde ihn nur weiter von seinem Ziel abbringen, Takahara zu bezwingen. Er musste ruhig bleiben. „Wir werden Takahara aufhalten müssen. Wir können nicht ausweichen, wir müssen uns ihm stellen“, seufzte Hibiki besorgt, „So, wie wir gerade sind. Ich bitte dich nur, Rina... bleib immer bei uns, pass gut auf. Es wird sehr gefährlich werden, aber wir können nicht ausschließen, dass- dass es noch gefährlicher für dich wäre, Zuhause bei deiner Mama zu sein. Kannst du das?“ Rina blickte Hibiki kurz verunsichert an, dann nickte sie schüchtern und umklammerte dieses Mal Yamato. Die Luft um Takahara herum schien schwer anzuschwellen, immer mächtigere Dämonen rotteten sich um ihn, von Byakko und Cerberus allein wohl kaum zu stoppen, nur auf den Befehl wartend, endlich den Feind angreifen zu dürfen, aber aus der Ferne würde Takahara sie das nicht tun lassen. Er wollte Yamato Hotsuin leiden sehen, aus nächster Nähe. Beinahe schwebte er, seine Haare standen wirr von ihm ab und in seinen Augen lag kein Ausdruck einer Emotion mehr. Er schien völlig in sich zu ruhen, nur noch eine Hülle seiner eigentlichen Selbst zu sein, die nur auf Rache aus war. Yamato und Hibiki waren zu ihm zurückgekehrt, Rina stand hinter den beiden und umklammerte ihr Handy, um Angel möglichst bald wieder schnell beschwören zu können. „Los!“, herrschte Takahara den gerade beschworenen Thor an, der mit einem mächtigen Blitz Cerberus so heftig traf, dass sich Yamato nicht mehr auf ihm halten konnte und heruntergeschleudert wurde. „Stirb, Hotsuin-Bengel!“, tobte er, Hibiki kam nicht mehr rechtzeitig von Byakkos Rücken, um Yamato zu schützen, er rief nach ihm, während er vergeblich versuchte, zu ihm zu gelangen. „Yamato, vorsicht!“ Kurz bevor der Blitzangriff allerdings in den am Boden liegenden, nicht schnell genug wieder auf die Beine kommenden Yamato einschlagen konnte, wurde er jedoch von einem plötzlich auftauchenden, ätherischen Schild geschützt. „Geht es Ihnen gut, Oberkommandant?“, fragte Makoto besorgt, die sich nun, von Pallas Athene gehalten auf der Höhe der beiden Jungen und des Mannes befand, der sie attackierte. „Sakocchi!“, spottete Takahara, „Wie schön, dass auch du deinem Chef zur Hilfe eilst!“ „Halt die Klappe, Takahara!“, fluchte Makoto, „Du bist zu weit gegangen! Du hattest Potenzial, du hättest es zu etwas bringen können, stattdessen aber hast du dich geweigert, zu erkennen, was du hast und es ohne einen weiteren Gedanken einfach weggeworfen!“ „Du hast kein Recht, so über mich zu reden, du bist genauso heuchlerisch wie dein elender Mistkerl von Chef!“ „Halt endlich deine verlogene Klappe!“ Direkt neben Takahara traf der Angriff von Pallas Athene auf den Boden ein, was er aber nur mit einem spöttischen Lächeln quittierte. „Nicht mal den Mumm mich zu töten findest du... du bist ja noch nutzloser, als ich angenommen hätte.“ Er ließ sich von einem Culebre tragen, während alle auf ihn nun einprassenden Angriffe von Cerberus und Byakko durch den Schild einer eigens beschworenen zweiten Pallas Athene abgewehrt wurden. „Wer die nötigen Fähigkeiten nicht besitzt, wird zwangsläufig unterliegen. Kommt dir der Spruch bekannt vor, Hotsuin-Bengel?“ Takahara grinste. „Wann immer dir langweilig war, hast du mich mit solchen Sprüchen bedacht. Weißt du, wie es sich anfühlt, sich das von einem nicht mal volljährigen Knirps anzuhören, der verdammt nochmal alles im Leben geschenkt bekommen hat?“ Diese letzte Phrase war es, die den ohnehin schon sehr angespannten und gereizten Yamato endgültig die Beherrschung verlieren ließ. Er preschte vor und ehe Takahara etwas tun konnte, hatte ihm Yamato schon seine Faust ins Gesicht gerammt. Sofort regierten daraufhin die Dämonen und griffen Yamato an, aber er konnte immerhin rechtzeitig zurückweichen, sodass er nicht verletzt wurde, sondern nur von der Druckwelle zurück gestoßen. Hibiki konnte sich rechtzeitig hinter ihn bewegen und ihn abfangen, um immerhin einen Sturzschaden zu verhindern. Yamato ballte seine Hand zu einer Faust. „Wenn wir Lucifer oder Satan beschwören könnten“, knurrte Yamato leise, „Wenn ich die Zeichen früher erkannt hätte, dann hätte Fumi mehr Zeit gehabt, das Programm so zu modifizieren, wie Alcor es geschaffen hatte, Hibiki...“ „Er ist nicht unbesiegbar. Zorn und Hass lassen ihn so starke Angriffe befehligen. Wenn es uns gelingen würde, diese Emotionen abzuschwächen, müsste dasselbe auch mit den Dämonen geschehen.“ „Wie von dir nicht anders zu erwarten war.“ Yamato fand zu einem Lächeln, das er Hibiki schenkte, dann fixierte er wieder Takahara. „Aber das Einzige, womit wir ihn emotional noch erreichen können, ist Rina. Das wird für sie sehr gefährlich werden, wenn wir nicht den richtigen Plan anwenden...“, überlegte Hibiki in einer Lautstärke, sodass es nur Yamato hören konnte. „Zieht euch zurück“, raunte Makoto, „regelt das.“ Hibiki blickte auf. „Die anderen werden gleich hier eintreffen und mir helfen, Fumi hat sichergestellt, dass sie alle Portale vernichten konnten und hat sie daraufhin herbeordert! Jetzt liegt es an Ihnen, Takahara den finalen Stoß zu versetzen! Beeilt euch!“ „Vielen Dank, Makoto-san!“, meinte Hibiki und stieg wieder auf Byakko, was Yamato ihm nach kurzem Zögern zusammen mit Rina auf Cerberus gleich tat. „Bald dämmert es, wir müssen uns schnell was einfallen lassen!“, rief Hibiki, denn sollte irgendjemand, der mit den Dämonen nichts zu tun hatte, sie zu Gesicht bekommen sollte... das würde sie in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Sie zogen sich bereits auf ihren Reittieren zurück, Takahara konnte gegen Athenes mächtigen Schild derzeit nichts ausrichten und Makotos hatte ein hohes Potenzial. „Wir brauchen dabei deine Hilfe, Rina-chan!“, schrie Hibiki zu Rina und Yamato herüber, die sich beide auf Cerberus befanden. Rina aber schien ihn kaum zu hören, sie klammerte sich nur an Yamato und weinte: „Ich will nach Hause! Ich will meine Mama und Angel! Ich habe Angst!“ Sie drückte sich fester an Yamato. „Bitte... ich, ich will nicht mehr! Bringt mich nach Hause!“ „Rina... möchtest du eine Heldin sein?“ „Eine... wie?“ „Wir brauchen deine Hilfe. Du musst deinen Vater aufhalten, du bist die Einzige, die das noch kann! Wenn du tust, was Yamato dir sagt, wird alles wieder gut!“ Rina schniefte leise, blickte dann aber zögerlich auf Yamato, dessen Blick sie schräg von der Seite auffangen konnte. „Papa hat dir wehgetan, oder, Yama-chan?“ Yamato blickte Rina an, als ob sie gerade verkündete, dass sie ihn immer für ein Mädchen gehalten hatte. Dann aber wandte er sich Rina bewusst zu, nachdem sie in einem ihnen vertrauten Waldstück gelandeten waren. „Dein Vater ist bereit, Hibiki und dir zu schaden, nur, weil er mich hasst. Das ist unentschuldbar.“ „Wir müssen Papa bestrafen, weil er etwas Böses getan hat“ überlegte Rina, „Und dann kommt er ins Gefängnis, ja?“ „Er wird büßen“, verkündete Yamato fest und Hibiki tätschelte Rina sanft, weil er sich im Gegensatz zu ihr bewusst war, wie Yamato das gemeint hatte. Sie befanden sich in der Nähe von Chofu, dem Ort, an dem Hibiki und Yamato erst vor wenigen Tagen über Rina gestolpert waren, nachdem sie vor Menschen geflüchtet waren, die sie hatten beschützen wollen. Kurz setzten sie sich ins weiche Gras und Hibiki versuchte, sich einen guten Plan zu überlegen. „Du musst ihm auf alle Fälle deine Gefühle zeigen. Dein Vater ist völlig außer Kontrolle geraten und du bist die Einzige, die ihn stoppen kann – nur du!“ „Aber das...“ Rina zitterte. „Papa ist so gruselig, so anders... ich weiß nicht, ob ich was machen kann!“ „Du kannst es als Einzige. Deine Anerkennung ist es, die er als dein Vater sich wünscht, dich will er an seiner Seite wissen. Du musst es tun, alles was wir tun können, ist, auf dich aufzupassen und dafür zu sorgen, dass dir nichts passieren kann.“ „Hibiusa...“ „Sei stark“, meinte Yamato bestimmend, „Es ist nicht leicht, aber du musst es tun. Niemand außer dir kann Shinjuku retten, weder Hibiki, noch ich.“ „Du musst unsere Heldin sein“, stimmte Hibiki zu. Rina senkte den Blick und zupfte verlegen an ihrer Latzhose herum. „I-ich habe zwar Angst, aber... das ist normal, hm.“, sprach sie vor sich hin, „Hibiusa und Yama-chan zählen auf mich, und... Papa auch. Und Mama.“ Sie blickte auf, erst zu Yamato, dann zu Hibiki, dann sagte sie entschlossen: „Ich darf meine Freunde nicht enttäuschen!“ Mit den ersten Strahlen der Morgensonne war es den Demon Tamern in Shinjuku lange gelungen, Takahara in Schach zu halten. Sie hatten alle seine Dämonen zurückdrängen können, aber die Gruppe um Makoto und Fumi war am Ende ihrer Kräfte, was Takahara allerdings keinen Abbruch zu tun schien. „Ihr langweilt mich“, verkündete er, „Und die Tatsache, dass der Hotsuin-Bengel euch zurücklässt und sich nicht einmal erkundigt, wie es euch geht, zeigt doch, dass er sich nicht um euch schert. Der Junge mit der weißen Kapuzenjacke ist es wohl, an dem er hängt.“ Takahara blickte in Richtung des Ortes, an dem sich seine Tochter und die beiden anderen befinden mussten. „Macht's gut, Werkzeuge vom Hotsuin-Bengel, mit etwas Glück erlebt ihr die heutige Mittagssonne noch.“ Mit diesen Worten verließ er die erschöpft auf dem Dach des Hochhauses ruhenden Kämpfer. „Wir haben alles gegeben“, meinte Daichi atemlos, „Wir können stolz sein, Leute.“ „Sagt der mit den Geistern, die getürmt sind“, bemerkte Keita trocken. „Hibiki“, flüsterte Io, „Jetzt liegt es an euch...“ „Sie werden es schaffen“, verkündete Makoto, die als Einzige der neun aufrecht saß. „Als Team werden sie beinahe unschlagbar sein, weil sie vieles verbindet.“ Alcor blickte jetzt der hoch am Himmel stehenden Sonne entgegen, die sich tapfer durch den bewölkten Himmel kämpfte. Kaum, dass Takahara in Sichtweite geriet, machten sich Hibiki und Yamato bereit, Rina beschwor Angel wieder und drückte sie fest an sich. „Gib alles, Rina“, flüsterte Hibiki, „Du kannst es schaffen!“ Takahara ließ sich auf den Boden der Lichtung bringen und starrte Yamato und Hibiki aus kalten Augen an, nur mit Pallas Athene an seiner Seite, da näherte sich Rina ihm mit schüchternen Schritten. „Papa...“, flüsterte sie. Takahara staunte, als Rina auf ihn zukam, aber der Blick, mit dem sie ihn bedachte, schien ihm wohl alles Wichtige zu sagen. „Verschwinde!“, schrie er sie an, woraufhin sie schnell wieder hinter Yamato flüchtete. „Jetzt machst du mit denen auch noch gemeinsame Sache... Rina...“ Hibiki zuckte kurz zurück als er eine Träne bemerkte, die sich über Takaharas Wange schlich. Er musste innerlich völlig zerrissen sein. „Auf dieser Welt gibt es nichts mehr, was noch begehrenswert ist. Mein eigenes Kind sieht mich nicht als Vater an, sondern-“ Er klang, als hätte ihn jemand unterbrochen, redete aber nicht mehr weiter. „Papa... ich...“ Noch immer kuschelte sich Rina fest an Yamato, lugte aber vorsichtig hinter ihm hervor. „Du machst mir Angst, aber nur wegen dem, was du tust... ich... eigentlich habe ich dich nicht gehasst!“, fiepte sie. „Ich meine... ich wusste nicht, was Hass ist, aber so, wie du mit Yama-chan redest und ihn anguckst... so denke ich doch nicht über dich! Ich... bitte, Papa, werde wieder wie früher!“ Takahara blickte Rina zögerlich an, er merkte, dass sie das so meinte, wie sie es sagte. „Ich weiß, dass du ganz wichtig bist und deshalb nicht so oft Zuhause sein kannst, ich kann das verstehen! Ich bin nicht doof!“ Jetzt tapste sie langsam zu ihm hin, Hibiki wollte sie noch zurückhalten, aber Yamato packte ihn stumm am Arm und blickte Rina zu. Die Situation verlief völlig anders, als Yamato erwartet hätte, aber vielleicht war das gar nicht mal so verkehrt. Takahara hob zwar die Hand mit seinem Handy, so als wolle er Rina damit drohen, aber ihr Blick zeigte ihm, dass sie es dieses Mal wirklich ehrlich meinte. „Es ist nur so, Papa... ich hab dich immer vermisst und... du warst immer so selten Zuhause.“ Jetzt stand sie direkt vor ihm und, wie Hibiki sehen konnte, standen ihr Tränen in den Augen. „Bitte... werd' einfach nur wieder der Papa, den ich kennengelernt habe! Tu Yama-chan und Hibiusa nicht weh, das sind meine Freunde!“ „Wie kannst du diesen... diesen unerträglichen Menschen deinen Freund nennen? Rina! Hast du nicht Kinder in deinem Alter, mit denen du Zeit verbringen kannst? Du kannst doch nicht-“ Erschrocken hielt Takahara inne, weil er nun merkte, wie sich Rina an ihn geschmiegt hatte. „Bitte... Papa, bitte mach die Monster weg! Lass sie wieder nach Hause zurückgehen. Die sind doch nur gefährlich und tun anderen weh!“ Einen kurzen Moment lang zögerte Takahara, dann schloss auch er die Arme um seine Tochter. Pallas Athene verschwand, so als ob sie bereits ahnte, dass sie hier nicht mehr gebraucht werden würde. „Rina... meine Kleine...“ „Papa... ich- urgh!“ Entsetzt bemerkte Rina, wie ihr Vater seine Hände nun um ihren Hals gelegt hatte. Sie zappelte und versuchte, sich aus dem Griff zu befreien, scheiterte allerdings kläglich. „Rina... diese Welt ist schlecht und verdorben, aber wenn du mit mir kommst... dann können wir auf ewig zusammenbleiben, nur du und ich...“ Gerade wollte Hibiki vorpreschen, um Rina zu retten, aber Yamato war ihm zuvorgekommen und hatte Takahara bereits eine Ohrfeige verpasst. Rina fiel auf den Boden und schnappte nach Luft, daraufhin stellte sich Yamato gleich schützend vor sie und starrte Takahara nur kalt an. Hibiki war mittlerweile herbeigeeilt, um Rina schnell wegziehen zu können, damit sie aus der Gefahrenzone geriet. Sie blickte ihn noch kurz an, dann schloss sie ihre Augen und ihr Kopf kippte zur Seite. Sie war ohnmächtig geworden. Takahara hatte keinen weiteren Dämonen beschworen, jetzt sank er auf den Boden und starrte fassungslos auf seine Hände, so als ob er gerade jetzt erst begriffen hatte, was er seiner eigenen Tochter gerade antun wollte. Yamato winkte Cerberus an seine Seite, der Takahara argwöhnisch beobachtete. „Ich werde es kurz und schmerzlos machen“, verkündete Yamato trocken, aber das schien Takahara nicht aus der Fassung zu bringen. „Du glaubst, das war schon alles!?“ Erneute schien sich sein Körper zu erheben und Yamato wich einige Schritte zurück. „Von wegen, Hotsuin-Bengel, das Beste kommt erst noch!“ Sein ganzer Körper wurde in das blaue Licht der Beschwörung gehüllt, das sich aber beinahe augenblicklich schwarz verfärbte und somit ein Wesen freigab, mit dem es weder Cerberus noch Byakko würde aufnehmen können. Gekräuselte, lange weiße Haare schlungen sich um ein menschliches Antlitz, der lange Umhang ließ das Wesen beinahe wie einen Vampir erscheinen und Hibiki meinte, spitze Eckzähne erkennen zu können, als das Wesen grinste. Es handelte sich bei ihm um Kudlak, einen der hochrangigsten Dämonen. „Kudlak, du bist an meiner Seite, du musst mir helfen. Vernichte Hots-“ Er konnte nicht aussprechen, da sank Takahara schon zu Boden, ermordet. Kudlak hatte ihn mit einem Mudoon sofort tödlich verwundet. Er grinste spöttisch, so als amüsiere es ihn, dass jemand wie Takahara über ihn hatte gebieten wollen. Sofort stob Byakko nach Vorne, an Cerberus Seite, um ihm im Kampf gegen den Dämonen beizustehen, aber die Angriffe der beiden Bestien konnten mühelos abgewehrt werden. Bedrohlich näherte sich der Dämon Hibiki, Yamato und der glücklicherweise noch immer ohnmächtigen Rina – sonst hätte sie den ganzen furchtbaren Kampf und den Tod ihres Vaters selbst mitansehen müssen – was sie langsam zögern ließ. Hibiki blickte nervös zu Yamato, dem anzumerken war, dass auch er nicht wusste, wie sie gegen diese Bedrohung bestehen sollten. Sie waren soweit gekommen, weil sie ihre Kräfte vereint hatten, Seite an Seite kämpften und so schließlich die größte Kraft aufbringen konnte, gerade weil sie nicht allein waren. Wenn ihnen das nun erneut gelingen würde, der Kampf einer Einheit, wie in einer Fusion... „Yamato!“, schrie Hibiki hastig, um den ihm gerade in den Sinn gekommenen Plan erklären zu können, „Wir haben nicht verloren! Wir müssen nur unsere Kräfte vereinen!“ Yamato verstand natürlich, was Hibiki ihm sagen wollte, gleich schien er auch zu erahnen, was sich Hibiki von dem Versuch versprach. Das hohe Potenzial der beiden könnte ihnen wohl wirklich Fähigkeiten ermöglichen, die sie eigentlich nicht haben dürften. Aber wenn sich Hibiki, der Strahlende, mit Yamato zusammen tat, demjenigen, der aufgrund seines außerordentlich hohen Potenzials auch schon fälschlicherweise mit diesem Titel bedacht worden war, gemeinsam auf ein Ziel konzentrierten... Ohne, dass sie ihre Handys auch nur berührten, wurden beide in strahlend blauen Lichtsäulen gehüllt, die kurz daraufhin auch Byakko und Cerberus erfassten, die daraufhin ebenfalls eine Eiheit bildeten. Als das Licht verschwunden war, stand eine engelsgleiche Gestalt vor ihnen, die mit ihrem grünen haar und den sanften Flügeln eine beruhigende Wirkung verstieß. „Agidyne!“, schrien Yamato und Hibiki wie aus einem Munde, dann beschwor der Engel den glühenden, gefährlichen Feuerball, der Kudlak unter einem lauten Aufkreischen in witzige Aschefetzen verbrannte. „Die Beschwörung der Dämonen muss ihn schier unendlich viel Kraft gekostet haben“, erklärte Fumi den Anwesenden, nachdem ihr Daichi eine Tasse Kakao gereicht hatte. Das Sicherheitspersonal hatte auch schon vorbeigeschaut und schien sich nicht weiter darüber zu wundern, das eine Gruppe von neun Menschen auf dem Dach eines Einkaufscenters frühstückte. Entweder das, oder sie hielten es für eine allmorgendliche Ermüdungserscheinung. „Es waren nur der Zorn und Hass auf die Welt, die ihn so lange am Leben erhalten haben. Ich kann nicht einmal mehr vollständig berechnen, wie hoch der Energieaufwand gewesen sein muss, der ist schon bei Kuze-kun und beim Chef enorm, die auch noch ein spezielles Talent zur Beschwörung haben, was Takahara fehlte. Er hat sich praktisch bei seiner ersten Beschwörung bereits sein eigenes Grab geschaufelt.“ „Das ist so traurig...“, schluchzte Io, „Gerade hatten sie sich erst wieder und dann... wieso...“ „Jungo...“ Airi strich ihrer Katze sanft über den Rücken. „Ja?“ Sie reagierte diesmal nicht säuerlich darauf, dass Jungo sich schon wieder eingemischt hatte, obwohl ihm klar sein musste, dass er nicht gemeint war. „Danke für Jungo.“ „Die Katze oder ich?“ Airi fixierte einen unbestimmten Punkt in der Ferne. „Beides.“ Makoto blickte in die Richtung, in die Takahara vorhin geflogen war. „Kein Mensch hat den Kampf oder auch nur einen einzigen Dämonen gesehen, außer Takahara ist niemandem etwas passiert...“ Sie winkelte die Beine an und blickte zu Fumi, die unter eine Decke gekuschelt gerade an ihrem Laptop programmierte, als Zeitvertreib. „Sakocchi.“ „Hm?“ „Gehen wir nachher noch in die Karaoke-Bar?“ Makoto blickte Fumi an, die ihr aufmunternd zulächelte und tat es ihr gleich. „Mit dem größten Vergnügen, Fumi!“ „Wann ist eigentlich dein nächstes großes Match?“, fragte Daichi Keita, der ebenfalls gerade heißen Kaffee zum Wachbleiben trank. Das völlige Fehlen eines Kontextes schien Keita wenig zu irritieren. „Wenn du jetzt sagst, dass du kommen willst, dann behalt das für dich.“ „Och, aber ich wollte mit Io im Publikum sitzen und dich anfeuern!“ „L-Lass das bloß sein, das ist ja peinlich!“ „Aber wieso ist dir das peinlich? Wenn wir da sind, dann weißt du doch, dass wir dich sehen können, dann strengst du dich besonders an. Und wir können behaupten, dass wir zu deinem Sieg beigetragen haben!“ „Ach, darum geht es dir also!“ verärgert funkelte Keita Daichi an, so als könne er ihm jederzeit eine verpassen, auch, wenn er das wohl niemals tun würde. „Du hast mich ertappt!“, lachte Daichi. „Nein, Spaß beiseite, ich fände es echt toll, dir beim Kämpfen so beistehen zu können!“ „Wenn es denn sein muss!“ „Ja, danke!“, jubelte Daichi. „Daichi, du sollst das lassen, verdammt geh' runter von mir!“ „Tja, daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen“, lachte Joe Io zu, die die ganze Szene beobachtete – schließlich hätten Hibiki und Yamato, wie sie jetzt realisiert hatte, nicht anders handeln können – und klopfte ihr auf die Schulter. „Oh, äh, nicht doch“, sie lief augenblicklich rot an, „Es ist doch schön, dass Daichi noch einen Freund gefunden hat, und... Keita ist eigentlich auch netter, als man denkt, er zeigt es nur nicht.“ „Dann noch viel Spaß, ihr Turteltauben“, verabschiedete sich der Mann mit dem Streifenanzug. „Ich kapiere diesen Typen nicht“, brummte Keita und gab es anschließend auf, Daichi abzuschütteln. Er konnte wirklich sehr anhänglich sein. „Ich gehe meine Eltern besuchen“, verkündete Hinako, stand auf und streckte sich. „Aber ich denke, eine kleine Auszeit hier, Zuhause, kann ich mir nehmen.“ „Wir kommen mit Vergnügen wieder zu deiner Aufführung!“, verkündete Daichi, der scheinbar seine ganze Jahresplanung nun auf diesem Dach verbrachte. „Dankeschön, Shijima-kun, dass ich mich zumindest darauf schon mal verlassen kann!“ Sie zwinkerte ihm zu. „Werde ich dich auch sehen, Keita-kun? Die Scheitelfrisur stand dir richtig gut, wenn ich das so sagen darf...“ „Nur über meine Leiche trag ich sowas Bescheuertes nochmal“, knurrte Keita. „Aber das sah doch gut aus“, meinte Io. „I-Ich meine, nicht, dass du sonst nicht gut aussehen würdest, mit deiner anderen Frisur und- das heißt, ähm, eigentlich-“ „Ach Iorin!“, meinte Daichi und drückte sie fest an sich, „Wir wissen doch, was du meinst, lass dich doch nicht immer so aus dem Konzept bringen!“ „Gehen wir, Fumi?“, fragte Makoto ihre Freundin nun und stand dann auf. „Ich könnte ein bisschen Schlaf gut gebrauchen.“ „Zu mir, oder zu dir?“, fragte Fumi. „Gehen wir zu dir, das ist näher.“ „Okay. Bleibt nicht mehr zu lange hier oben, sonst kommt noch jemand auf die Idee, dass das eigentlich verboten ist.“ Fumi zog sich ihre mitgebrachte Jacke über und ging dann mit Makoto zum Treppenhaus. „Gehen wir auch?“, fragte Io Keita und Daichi, „Ansonsten bekommen wir noch Ärger oder sowas...“ „Mach dir mal keine Sorgen, wir haben Keita, der muss nur böse gucken und-“ „Verkneif's dir, Daichi!“ An einen Schornstein angelehnt beobachtete auch Alcor das Geschehen zufrieden. „Ich hab es doch gesagt, Hibiki“, meinte er, „Du kannst alles verändern.“ Er betrachtete sich den morgendlichen Himmel und streckte sich nun auch zufrieden. „Ich werde gespannt weiter beobachten, was du mit der Erde noch machst, jetzt, wo du Yamato Hotsuin endgültig an deiner Seite hast, wüsste ich nicht, was noch schief gehen sollte. Zeig den Menschen in deiner Umgebung auch weiterhin das Licht der Hoffnung.“ Er warf einen Blick in den Wald, in dem er Yamato, Hibiki und Rina wusste. Sie lagen auf einem Grashügel und schliefen, das Ganze musste sie auch erschöpft haben, wie es Takahara erschöpft hatte, wenn auch nicht im selben Maß. „Was wirst du nun tun, da du das alles hinter dich gebracht hast?“, fragte Alcor den schlafenden Hibiki aus einer Entfernung, sodass er es ohnehin nicht hören konnte, aber so war es ja auch beabsichtigt gewesen. „Was wirst du tun, Hibiki, was wird Yamato tun? Es ist zu früh, um die Erde zu verlassen, ich will euch weiter beobachten und sehen, was ihr macht, was ihr lernt. Die Rolle des stillen Beobachters passt wohl besser zu mir“, entschied Alcor. „Eines Tages werde ich euch verlieren, so wie ich schon unzählige vor euch verloren habe, aber... bis es soweit ist, werde ich es genießen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)