Little Dofllamingo von Lyncifer (oder auch "Law und der kleine Joker") ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- „Aber Käpt’n! Wer soll denn solange die Führung übernehmen?!“, Shachis verzweifelte Stimme drang in mein Ohr. Eiligst lief er mir hinterher, gefolgt von Penguin und Bepo. Mit einem genervten Seufzer antwortete ich: „Bepo und Penguin werden während meiner Abwesenheit das Kommando übernehmen.“ „Aber Käpt’n …“, kam es von Seiten Bepos. Ich beschleunigte meine Schritte, versuchte die drei Nervensägen abzuschütteln. Aber, sie waren hartnäckig. Und nervig. Und da wunderten sie sich allen Ernstes, warum ich mal zwei Wochen allein Urlaub machen wollte. Draußen angekommen blieb ich stehen. Ich spürte die kühle Brise in meinem Gesicht und den salzigen Geruch des Wassers in der Nase. Plötzlich stieß Shachi gegen meinen Rücken, gefolgt von Penguin. Mein Stand blieb fest. Bepo konnte anscheinend noch rechtszeitig abbremsen, denn es folgte kein weiterer Stoß von hinten. Ich spürte, wie mein Koche und mein Navigator sich wieder von mir entfernten. „Käpt’n Law …“, hörte ich den kleinen Koch klagen. Normalerweise hatte ich eine Engelsgeduld, aber in letzter Zeit riss mir immer wieder der Geduldsfaden. Ich drehte mich um und schaute die drei Gestalten vor mir an: „Jetzt hört aber mal auf, hier so rum zu jammern! Ich bin doch nur zwei Wochen weg! Solange werdet ihr es ja wohl ohne mich aushalten können! Als ich auf Punk Hazard war, habt ihr es auch einige Monate ohne mich geschafft!“ Ich verstand wirklich nicht, warum sie auf einmal so anhänglich waren. Wie Kletten! „Ja, das stimmt schon.“, gab Penguin zurück, „Aber damals hattest du deine Gründe und einen Plan, den du verfolgen wolltest. Aber jetzt willst du einfach nur Urlaub machen und wir sind hier auf uns allein gestellt.“ Ich wusste, worauf er hinauswollte. In diesem Moment nannte er mich indirekt >selbstsüchtig<. Und im Grunde hatte er ja recht. Es war wirklich selbstsüchtig, allein Urlaub zu machen und sie alle allein zu lassen. Aber ich hatte nun mal meine Gründe. Plötzlich warf Shachi sich an meine Füße, Bepo ebenso und beide schlangen ihre Arme um meine Beine. Was sollte der Mist den jetzt auf einmal?! „Bitte, geh nicht weg!“ flehte Shachi klagend, „Lass uns nicht allein!“ „Käpt’n Law!“, jetzt fing Bepo auch noch an zu jammern. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und musterte die Jammergestalten, die vor mir auf dem Boden lagen und sich an meinen Beinen festhielten. Verdammt, wie konnten sie nur so nervig sein?! Also wirklich! Das ging schon seit einer ganzen Weile so, dass sie so aufgedreht waren. Aber nicht nur Shachi und Bepo. Auch die anderen drehten in letzter Zeit völlig an der Uhr. Es war fast so, als ob sie alle irgendwelche Drogen oder andere illegalen Substanzen zu sich genommen hatten. Obwohl es für solch einen Konsum bei keinem ein Anzeichen gegeben hatte. Die einzigen, die sich nicht so aufführten waren Jean Bart und Penguin. Aber auch die beiden konnten sich nicht erklären, weshalb die anderen sich so komisch benahmen. Ich versuchte mich aus dem Griff der beiden Nervensägen zu befreien, aber sie ließen einfach nicht locker. „Verdammt! Lasst los!“, befahl ich streng und versuchte mein bein aus ihrem Griff zu zerren. In diesem Moment rührte sich Penguin endlich und er griff ein, packte die beiden am Kragen und zog solange, bis sie schließlich losließen. Sie klagten, jammerten und beschwerten sich. Seufzend rückte ich den Träger meiner Reisetasche auf meiner Schulter wieder zurecht und mein Blick wanderte zu Penguin: „Du kümmerst dich darum.“ Ich deutete auf die zwei Jammergestalten, die vor mir auf dem Boden hockten und mich mit großen Augen anschauten. Penguin nickte: „Jawohl.“ Ich nickte ihm noch einmal zu, drehte ihnen anschließend den Rücken zu und ging weiter. Ich ließ das Schiff hinter mir, zusammen mit meiner Crew. Irgendwie hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, sie einfach allein zu lassen. In ihrem jetzigem >Zustand<. So aufgedreht wie sie waren. Vielleicht wären sie auch wieder etwas ruhiger, wenn ich wiederkam. Ich seufzte leise, verlangsamte meine Schritte. Aber, ich schaute nicht zurück. In diesem Augenblick war ich mir ganz sicher, dass sie mir hinterher schauten. So waren sie nun mal. Meine Jungs, meine Crew. Ich nahm wieder an Tempo auf. Es würde schon alles glatt gehen. Immerhin hatte ich Penguin die Leitung überlassen. Er würde das alles schon regeln. Auf meinen Navigator konnte ich mich bis jetzt immer verlassen. Die Straßen waren sehr belebt. Alle möglichen Leute liefen an mir vorbei und manche Frauen schauten mir hinterher. Ich ignorierte es. Vor dem Hauptgebäude, der Urlaubsstadt, blieb ich stehen. >Spa Hotel> stand in großen gelben Leuchtbuchstaben über dem Eingang. Ich ging weiter, betrat die Eingangshalle, blieb erneut stehen und schaute mich um. In der Mitte der Halle befand sich ein riesiger Springbrunnen, links und rechts des Raumes standen ein paar Sofagruppen und jeweils ein gläserner Couchtisch. Ich ging weiter, an dem Brunnen vorbei und blieb vor der Rezeption stehen. Hinter der Theke stand eine junge Frau mit blonden lockigem Haar und einer roten Brille auf der Nase. Sie musterte mich von unten bis oben und lächelte mich schließlich an: „Guten Tag. Willkommen im Spa Hotel. Haben Sie eine Reservierung?“ „Ja.“, antwortete ich knapp und monoton. Sie fing an in dem dicken Buch herumzublättern: „Auf welchen Namen haben Sie reserviert?“ „Trafalgar Law.“, antwortete ich knapp. Sie blätterte weiter, hielt dann inne und tippte mit dem Zeigefinger auf eine Seite: „Hier haben wir es. Trafalgar Law. Aufenthalt für zwei Wochen. Für Sie haben wir Zimmer 203 vorgesehen. Es befindet sich auf der rechten Seite, im dritten Stock.“ Sie drehte mir den Rücken zu, suchte bei den unzähligen Schlüsseln nach dem richtigen und nahm ihn, nach erfolgreichem Finden, vom Hacken. „Hier, bitte sehr.“, sie lächelte mich freundlich an. „Danke.“, gab ich zurück und nahm den Schlüssel entgegen. Bei der Übergabe des Schlüssels, berührten sich unsere Hände versehentlich und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihrem Gesicht. Verlegen schaute sie mich an. Ich erwiderte ihren Blick, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Sie klimperte für einen kurzen Augenblick mit ihren Wimpern. Gott, so eine billige Anmache hatte ich schon ewig nicht mehr erlebt. Solche Frauen widerten mich einfach an. „Schönen Aufenthalt.“, sagte sie noch und ich ging nach rechts und stieg die Treppen hoch. Ich schloss die Tür auf und betrat den Raum. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss und ich schaute mich um. Ein großes Zimmer mit einem Balkon. An der linken Wand stand ein großes Bett und daneben stand ein dunkelbrauner Kleiderschrank. Auf der anderen Seite des Bettes stand ein Nachttisch, mit einer Nachttischlampe darauf. Gegenüber von dem Bett hing ein großer Flachbildfernseher. Davor stand ein schwarzes Sofa mit einem kleinen Couchtisch davor. Neben dem Fernseher befand sich noch eine Tür, die wohl ins Badezimmer führte. Achtlos warf ich meine Reisetasche auf das Bett und ließ mich auf das Sofa fallen. Ich drehte mich auf den Rücken, nahm meine Mütze vom Kopf und legte sie auf den Tisch. Mit einer Hand fuhr ich durch meine schwarzen Haare und schaute dann an die Decke. Hoffentlich würde ich hier wirklich meine Ruhe finden. Drei Tage später Ich lag am Pool, auf einer weißen Liege. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, nur mit einem Shirt und einer Badehose bekleidet. Alle anderen Männer liefen nur in Badehose herum. Ich nicht. Ich wollte es nicht, wollte nicht, dass meine Tätowierung sah. Es sollte niemand wissen, dass ich einmal zu Doflamingo gehörte. Ich beobachtete die Leute, wie sie im Pool ihre Runden schwammen, ins Becken sprangen oder einfach nur auf ihren Liegen lagen und sich sonnten. Die meisten Personen im Pool waren Kinder. Sie waren laut. Aber, das störte mich nicht wirklich. Ich mochte Kinder. Sie waren zwar laut, aber bei ihnen war es dann doch etwas anderes, als wenn es Erwachsene waren. Erwachsene Menschen, die laut waren, gingen mir immer auf die Nerven. Aber, das Gekreische der Kinder war mir egal. Es störte mich wirklich nicht. Ich hörte Schritte, die immer näher kamen, immer lauter wurden und neben mir dann plötzlich verstummten. „Mister Law?“, fragte eine Frau zögerlich. Sie bekam als Antwort nur ein „Hm?“ und ich schaute sie an. Eine junge Kellnerin mit braunen Haaren und braunen Augen stand vor mir. „Bitte verzeihen Sie die Störung, Mister Law.“, entschuldigte sie sich. Ich seufzte: „Schon gut. Was gibt’s?“ „Ähm … Also … Ihr kleiner Bruder ist hier und will Sie unbedingt sehen.“, antwortete sie nervös. Entsetzt schaute ich sie an. Was hatte sie da gesagt? Mein kleiner Bruder? Was redete die denn für einen Unsinn? Ich hatte keinen kleinen Bruder! Ich hatte überhaupt keine Geschwister. „Sie müssen sich irren.“, antwortete ich schließlich, „Ich habe keinen kleinen Bruder.“ „Aber, er sagte dass er Ihr kleiner Bruder sei. Er nannte uns Ihren Namen und erzählte, dass Sie ihm gesagt hatten, dass Sie hier sind. Also, haben wir ihm den Zweitschlüssel für Ihr Zimmer gegeben.“, sie schien mit der ganzen Sache ein bisschen überfordert zu sein. Aber, mir ging es in diesem Augenblick auch nicht besser. Wer würde sich denn bitte als meinen kleinen Bruder ausgeben? Und außer meiner Crew wusste niemand, dass ich hier Urlaub machte. Ich versuchte wirklich herauszufinden, wer sich diesen Scherz erlauben könnte. Aber, mir fiel niemand ein. Gut, dann musste ich es eben herausfinden. Ich stand auf, ohne etwas zu der Kellnerin zu sagen, ging ich an ihr vorbei. „Oh, Mister Law. Ihr kleiner Bruder ist …“, begann die Frau an der Rezeption. Ich winkte nur noch ab: „Ja, ja. Ich weiß schon Bescheid.“ Ich eilte die Treppen hinauf, den Flur entlang und blieb vor meinem Zimmer stehen. Aus der kleinen Tasche meiner Badehose kramte ich meine Zimmerschlüssel und steckte ihn in das Zimmerschloss. Langsam drehte ich den Schlüssel herum. Es war nicht abgeschlossen. Ich hielt einen Moment inne. Wenn es eine Falle war, würde ich wahrscheinlich Pech haben. Mist, ich hatte mein Schwert auf dem Schiff gelassen. Sonst hatte ich es doch immer dabei und ausgerechnet heute nicht. Ich atmete noch einmal tief durch. Irgendetwas würde mir schon wieder einfallen. Ich öffnete die Tür, blieb abrupt im Türrahmen stehen. Er saß auf dem Bett, den Rücken zu mir gedreht und schaute aus dem Fenster. Ein blonder Junge, mit zurückgekämmten Haaren. „Wird aber auch mal Zeit das du hier auftauchst … Law.“ Meine Augen weiteten sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)