Taking care of Sora von LadySam (Riku x Sora) ================================================================================ Kapitel 1: ein missglückter Morgen ---------------------------------- Kapitel eins Leise Musik dudelte aus dem Radio, doch ich achtete nicht darauf. Ich ging durch die kleine Küche, um das Brot aus dem Toaster zu holen, das soeben fertig geworden war. Mit spitzen Finger, da es noch heiß war, ließ ich es auf die beiden Teller vor mir fallen und stellte sie auf den Tisch, der fertig gedeckt war. Zufrieden betrachtete ich mein Werk und blickte flüchtig auf die Uhr. Es wurde höchste Zeit, meinen Mitbewohner zu wecken und insgeheim freute ich mich sogar darauf. Ich liebte das verschlafene Gesicht meines Freundes, wenn er kurz den Kopf hob, um auf mich aus kleinen Augen anzuschauen. Es war einfach zu liebenswert und wie immer würde er nicht auf meine Worte achten, sich einfach umdrehen und sich tiefer in die Decke zu kuscheln. Immer mit den Worten, dass ich ihm noch ein paar Minuten zum schlafen geben sollte. Die Prozedur war immer dieselbe und zu einer Art Tradition geworden. Doch es gab nur wenige Augenblicke, in denen es mich wirklich ärgerte. Zum Beispiel, wenn wir spät dran waren, oder mein Freund es schaffte, mich zu ignorieren und wirklich wieder einschlief. Er wusste, das ich es hasste zu spät zu kommen; besonders wenn es um die Schule ging. Meine Mutter hatte mir Disziplin gelehrt, seine Mom, wie man Farbe an die Wände klatscht. Diese Frau war mir mit ihren wirren Worten und der kreativen Ader, die ich scheinbar nicht verstehen konnte, ein Rätsel. Ich mochte Kunst, doch würde ich wohl niemals etwas in einem Bild sehen können, als bunte Farbe, die auf einer Leinwand verteilt war. Auch konnte ich die Begeisterung meines Freundes über eine Toilette im Garten nicht teilen, in der ein paar hübsche Blumen gepflanzt waren. Für ihren Wohnwagen war diese Art von Dekoration in Ordnung, doch ich wollte nicht solch eine Kunst auf meinen Balkon, selbst wenn diese von Sora kam. So habe ich mich auch geweigert, eine Drahtskulptur in der Wohnung auf zu stellen, die laut meines Liebsten, ein Hund darstellen sollte. Ich selbst sah darin nur eine Aneinanderreihung von Schrott. Natürlich sagte ich ihm das auch so und konnte mich nur geistig dafür schlagen, als ich sein beleidigtes Gesicht gesehen hatte. Er war wütend verschwunden und hatte gedroht, nie wieder mit mir zu reden. Dieses Versprechen hielt aber nur einen Abend lang. Ein Lächeln formte sich auf meinen Lippen und ganz in der Erinnerung verloren, öffnete ich die Tür und betrat unser gemeinsames Schlafzimmer. Ich ging meinen gewohnten morgendlichen Ablauf nach und durchquerte das Zimmer, um die Vorhänge der Fenster zurück zu ziehen. Ein warmes Licht schien grell in dem Raum hinein und sofort hörte ich das rascheln der Bettdecke. Aus den Augenwinkeln konnte ich geradeso noch erkennen, wie ein brauner Schopf unter der Bettdecke verschwand. Kopfschüttelnd machte ich mich daran, um das Bett herum zu gehen. Da wo ich seinen Kopf vermutete, kniete ich mich nieder und zog vorsichtig den Zipfel der Decke beiseite. Es gab einen kleinen Widerstand bei meinen Vorhaben und er murrte, als er bemerkte, was ich vorhatte. Gedämpft konnte ich sein schimpfen hören und ich lächelte amüsiert über seine Reaktion. Erst als seine Proteste in einem Hustenanfall unterging, wurde ich hellhörig. Diesmal zog ich fester an dem Stoff. Sora gab nach und ließ endlich die Decke los, nur um sich Sekunden später wie eine Katze zusammen zu rollen. Seine Arme, die sich zitternd um seinen schmächtigen Körper schlangen, vergeblich versuchend ein wenig der Wärme zu erhalten. Schockiert starrte ich auf meinen Freund, der erbärmlich zitterte. Was war ich für ein Freund, der nicht mal bemerkte, wenn es seinen Partner schlecht ging? 'Ein sehr mieser', gab ich mir selbst die Antwort und deckte ihn schnell wieder zu. „Ich werde einen Arzt rufen.“, informierte ich ihn und erhob mich schnell, um es in die Tat um zu setzen. Doch Sora schüttelte nur träge den Kopf und machte verneinende Geräusche. Ich war viel zu aufgeregt, um das wirklich wahr zu nehmen. Erst als ich seine krächzende Stimme hörte, wandte ich ihm wieder meine Aufmerksamkeit zu. Ich musste mich näher zu ihm herunter beugen um ihn überhaupt verstehen zu können und er brauchte ein paar Versuche, die nicht durch ein röcheln unterbrochen wurden, um seinen Wunsch in verständliche Worte zu formen. Meine Augenbrauen zogen sich in Verwunderung zusammen, als ich begriff, was er von mir wollte. Er wusste das mich diese Idee nicht begeisterte und ich könnte schwören, das er in diesen Augenblick nur elendig stöhnte, weil er wusste, das ich mit dieser Situation vollkommen überfordert war. Wir kannten uns fast ein Leben lang und waren immer die besten Freunde gewesen. Natürlich war ihm klar, was er tun musste, damit ich das tat, was er verlangte. Da ich noch immer unschlüssig vor dem Bett stand und mit mir selbst haderte, öffnete er langsam seine blauen Augen. In ihnen war nicht mehr dieser schöne Glanz zu sehen, den ich so sehr liebte. Das strahlen war fort und die Farbe nicht mehr so intensiv. Er hob ein wenig den Kopf und auf seinen Lippen formte sich ein stummes 'bitte'. Bei diesem Anblick hätte ich ihn unmöglich seinen Wunsch abschlagen können, nagten doch noch immer die Schuldgefühle an mir, das ich seine Krankheit zu spät bemerkt hatte. Trotzdem gefiel es mir nicht, ausgerechnet seine Mutter an rufen zu müssen. Doch mir blieb keine Wahl, wollte ich doch einfach nur, das er wieder gesund wurde. Auch wenn ich bezweifelte, das seine Mutter besser war, als ein richtiger Arzt. Während ich mit seiner Mutter telefonierte und sie irgendetwas von Kräutern und allerlei anderen Zeug erzählte, hatte ich nur den Drang meine Hände um ihren schmalen Hals zu legen und zu zudrücken. Ich unterdrückte dieses Verlangen, wusste ich doch, das Sora etwas dagegen haben könnte und schließlich lief unsere Beziehung ziemlich gut. Als ich wieder ein Husten aus dem Schlafzimmer hörte, legte ich einfach auf und kümmerte mich nicht darum, das sie noch immer geredet hatte. Sie würde schon gemerkt haben das es ihren Sohn nicht gut ging und hier bald auftauchen. Diese Frau lebte zwar in ihrer eigenen Welt, aber sie würde klug genug sein um den ernst der Lage zu verstehen. Ich konnte nur hoffen, das sie schnell hier war und ich nicht zu lang mit ihm allein war. Als der Hustenanfall anhielt und es sich so anhörte, als würde er seine Gedärme ausbrechen, stürmte ich zurück ins Zimmer. Ich versuchte nicht angeekelt zu gucken, als sich mein Blick wieder auf meinen Liebsten haftete. Auch wenn manche Menschen dachten das ich ein arrogantes Schwein wäre, wusste ich doch das es unhöflich war, sich so zu benehmen. Stattdessen kniete ich mich vor ihm nieder und ignorierte den Schleim, der aus seiner Nase kam. Meine Hand näherte sich vorsichtig seinem Haar, das an seinen Kopf klebte, anstatt in allen Seiten ab zu stehen und strichen vorsichtig darüber. Es sollte eine beruhigende Geste sein, doch ich war mir nicht sicher, ob es mir wirklich gelang. Unter anderem Umständen hätte er es gemocht. „Mir ist so kalt“, flüsterte er kaum hörbar. Meine Hand verharrte auf der verschwitzten Stirn, die sich unter meinen Fingern so furchtbar heiß anfühlten. „Auf deiner Stirn könnte man Spiegeleier braten“, bemerkte ich schroff und biss mir auf die Lippen. Das war wohl etwas grob. Aber es war meine Art mit dieser Situation um zu gehen und meine Aufregung zu verbergen. Sora verstand und ich konnte den Versuch eines Lächelns auf seinen blassen Lippen sehen. Es war kurz und wurde schnell von seinem unkontrollierten Zähneklappern ersetzt. Ihn in diesen Zustand zu sehen war schon beinahe zu viel für mich. Ich erinnerte mich daran, was er gesagt hatte und wühlte in unseren Schrank nach ein paar Decken herum. Schon bald wurde ich fündig und legte sie sorgfältig über den zitternden Körper, bis er unter einem kleinen Berg aus Decken verschwand und nur noch ein brauner Schopf heraus lugte. Wieder nahm ich meinen alten Platz ein und strich über das braune Haar. Meine Nase an seiner verschwitzten Wange reibend und immer darauf acht gebend, nicht zu nah an den Schleim zu kommen, der sich über seinen Lippen versammelt hatte. Deutlich konnte ich sein Atmen hören, das nur von dem nervigen Geräusch der aufeinander treffenden Zähne unterbrochen wurde. Es waren die einzigen Geräusche in diesem Zimmer. Umso schlimmer schreckte ich auf, als die Türklingel läutete. Zähneknirschend stand ich auf und bereitete mich moralisch auf unseren Gast vor, während ich langsamer als nötig, zur Tür ging. Ich wusste schon jetzt, das Soras Erkrankung nicht das schlimmste an diesem Tag werden sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)