Monster von CoraChan ================================================================================ Kapitel 1: ----------- The secret side of me, I never let you see I keep it caged But I can't control it So stay away from me The beast is ugly I feel the rage And I just can't hold it Es war dunkel im Zimmer, ich hockte in einer Ecke, die Hände auf die Ohren gepresst, die Knie angezogen. Jessica, meine Schwester, hatte schon mehrmals geklopft, doch ich hatte sie immer abweisen konnen. Nun klopfte sie wieder und trat ein, „Was ist denn los?“, fragte sie besorgt, „Du warst nicht beim Abendessen unten und den ganzen Abend lang nicht, ich mach mir Sorgen, Jack...“, sie stockte, als sie mich so in der Ecke kauern sah, „Jack? Ist alles oka-“ „Komm nicht näher!“, unterbrach ich Jessy, die sich zu mir knien wollte, „Bleib wo du bist, ich will dich nicht verletzen...“ „Mich verletzen...? Aber... Was meinst du denn, Jack?“, ich sah sie an und ihre Augen weiteten sich erschrocken. Meine Iris war rot geworden und meine Pupillen hatten die Form, wie die Pupille einer Katze, „J-Jack?“ It's scratching on the walls In the closet, in the halls It comes awake And I can't control it Hiding under the bed In my body, in my head Why won't somebody come and save me from this? Make it end! Schmerz durchzuckte mich und ich krümmte mich schreiend zusammen. Jessy war sofort bei mir und nahm mich in den Arm, „Beruhig dich, es ist alles in Ordnung...“, redete sie mir zu, doch ich wand mich aus ihren Armen und stolperte in Richtung Bett. Dort brach ich, vor Schmerzen keuchend, erneut zusammen. Ich hob meinen Kopf, um Jessy anzusehen, bemerkte aber, dass sie geschockt auf die Wand hinter dem Bett starrte. Sie schluckte schwer und zeigte auf die tiefen, blutigen Kratzer, die sich von der Zimmerdecke bis zum Kopfende des Betts verteilt waren, „Was war das?“, fragte sie ängstlich. Schwer atmend, da ich kaum Luft bekam, wollte ich ihr antworten, doch bevor ich ansetzen konnte, hörte ich IHN knurren: „Deine süße kleine Schwester kommt, um dich zu beruhigen... Wie niedlich!“ >Nein! Lass sie da raus!<, schrie ich in Gedanken, >Du wirst ihr nichts tun, oder ich...< „Oder du WAS?“, ER lachte, „Sieh es ein Jack, du bist machtlos gegen mich!“ Eine Träne ran mir über die Wange, „Jessy...“, flüsterte ich, „Bitte Jessy... Hilf mir!“, wieder schrie ich vor Schmerz, meine geliebte kleine Schwester wich vor Angst zurück, als mein Körper begann, sich zu verändern: Meine Hände wurden zu Klauen, meine Körpergröße veränderte sich, was meine Klamotten zerriss. Meine schreie wurden zu einem furchterregenden Brüllen, meine Zähne wurden länger und spitzer und die Haare auf meiner Haut dichter und bildeten ein Fell. Er hatte nun die volle Kontrolle über mich. I feel it deep within, It's just beneath the skin I must confess that I feel like a monster I hate what I've become The nightmare's just begun I must confess that I feel like a monster I, I feel like a monster I, I feel like a monster Böse knurrend baute ich mich nun im Zimmer auf, mein Kopf berührte fast die Decke und ich streifte die Lampe, welche so gefährlich ins Schaukeln geriet. Jessy stand starr vor Schreck da und zitterte, ich spürte ihre Angst und das machte mich rasend, besonders, weil ich ihr nicht helfen konnte. Doch dem Monster, das schon Jahre in mir gelebt hatte und das mich nun kontrollierte und veränderte, gefiel diese Angst. Brüllend schlug es mit einer Klaue nach ihr, doch jemand sprang dazwischen und rettete Jessy so vor ihrem sicheren Tod. Es war Brian, mein langwieriger bester Freund und Vertrauter, der mit meiner Schwester und mir hier in diesem Haus lebte, „Alles klar bei dir, Jess?“, fragte er und sah sie an, unfähig irgendwas zu sagen, nickte sie einfach stumm. Wieder ließ sich ein Brüllen hören, es war wütender, als das von eben. Dem Monster in mir gefiel es nicht sonderlich, dass Jessy nicht tot war, doch ich war unwahrscheinlich erleichtert. Brian drehte sich zu mir um, dann ergriff er Jessys Hand und rannte los. Ich folgte ihnen aus dem Zimmer, die Treppe hinunter und auf die Straße, wobei ich alles an Mauer zerstörte, was meinem nun großen, massigen Körper im Weg war. Als ich auf der Straße vor dem Haus angekommen war, blieb das Monster knurrend stehen und schnupperte in der Luft. Es war niemand zu sehen, kein Mensch würde so dumm sein, hier in einem Vorort, wo gern mal Diebe unterwegs waren, nachts die Straße zu betreten. Brian und Jessy waren inzwischen in einer Seitengasse angekommen und hockten sich keuchend hinter ein paar speckige Kartons und ein altes Sofa. Jessy liefen unaufhörlich Tränen über ihr Gesicht, „Jack er... Er hat sich einfach verwandelt... Er... Hat Fell und Klauen und... Seine Augen...“, flüsterte sie geschockt und zog die Beine an, „Diese grauenhaften Augen...“, Brian lugte kurz über das Sofa, um zu überprüfen, ob sie vorerst sicher waren. Dann schaute er zu meiner Schwester, „Hey Jess...“, sie murmelte noch immer vor sich hin, Brian setzte sich vor sie und zog sie in seine Arme, „Jess... Beruhig dich, okay? Es ist alles gut...“ „Nein, nichts ist gut!“, protestierte sie nun ein wenig lauter und drückte sich von Brian weg, „Jack... Mein Bruder, er... Er ist zu... Zu diesem Monster geworden...“ „Ja, ich weiß, ich weiß. Jess, ich werde dir das alles erklären, aber jetzt versprich mir, dass du dich hier versteckst und hier bleibst, egal was passiert.“, verständnislos sah sie Brian an, „Was hast du vor...?“ „Versprich es mir.“, beharrte er ernst. Zögerlich nickte sie, nach ein paar Minuten Stille, „Aber was willst du...“, wieder brüllte ich auf der Hauptstraße, Brian fluchte, „Er ist verdammt schnell...“, murmelte er. Er zog eine Pistole unter dem Sofa hervor und lud diese durch, Jessys Miene wurde noch schockierter, „Du willst doch nicht...“ „Nur im Notfall, ich werde versuchen, soweit wie möglich Schüsse zu vermeiden. Aber bleib hier, verstanden?“, damit sprang er auf und rannte die Gasse nach vorn auf die Hauptstraße, wo ich, nicht weit vom Versteck der beiden entfernt, wieder in der Luft roch. Ich stand mit dem Rücken zu Brian, als er aus der Gasse kam, so konnte er sicher sein, dass zumindest Jessica nichts zustoßen würde... „Hey!“, ich drehte mich um, wieder ließ ER mich knurren, „Erkennst du mich noch, Jack? Ich bin's, Brian!“ My secret side I keep Hid under lock and key I keep it caged But I can't control it Cause if I let him out He'll tear me up And break me down Why won't somebody come and save me from this? Make it end! Knurrend betrachtete das Monster durch meinen Augen meinen besten Freund, „Wir... Wir studieren zusammen, erinnerst du dich, Jack?“, Brian machte ein paar Schritte zurück, da der große haarige Fleischberg auf ihn zu kam. Ich konnte erkennen, dass Brian bereit war zu sterben, wenn nötig, doch das wollte ich nicht. Wer sollte auf Jessy aufpassen und sie beschützen? Jahrelang hatte ich versucht, das Monster in mir, IHN, zu unterdrücken, doch allein hatte ich es nicht geschafft. Brian hatte es bemerkt und mir geholfen, IHN unter Kontrolle zu bringen. Er war der Grund, wieso ich nicht schon längst von IHM zerrissen worden war. „Jack?“, setzte Brian wieder an. ER war stehen geblieben, was meinen besten Freund stutzen ließ, „Jack? Kumpel hörst du mich?“, er kam wieder ein paar Schritte auf IHN und mich zu, >Nein!<, rief ich in Gedanken, >Bleib wo du bist! Er wird dich in der Luft zerreißen!<, doch ich wusste, wie nutzlos diese Worte waren, wenn ich sie doch nur denken konnte... Wieder lachte ER, „Wenn ich mit deinem Freund hier fertig bin, kümmere ich mich um deine süße kleine Schwester. Es wird niemand übrig bleiben, der trauern kann!“ ER stürzte sich laut brüllend mit meinem veränderten Körper auf Brian, der vor Schreck die Augen auf riss. Plötzlich sprang Jessy dazwischen, „NICHT, JACK BITTE HÖR AUF!!!“, schrie sie, >NEIN!<, nicht sie. Sie durfte unter keinen Umständen verletzt werden! Mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, wendete ich mich gegen IHN und versuchte den Angriff zu stoppen. Es gelang, ich verwandelte mich zurück in einen Menschen und brach hustend und keuchend zusammen. „JACK!“, rief Jessy und stürmte auf mich zu. I feel it deep within, It's just beneath the skin I must confess that I feel like a monster I hate what I've become The nightmare's just begun I must confess that I feel like a monster I feel it deep within, It's just beneath the skin I must confess that I feel like a monster I, I feel like a monster I, I feel like a monster It's hiding in the dark It's teeth are razor sharp There's no escape for me It wants my soul, It wants my heart No one can hear me scream Maybe it's just a dream Or maybe it's inside of me Stop this monster! „Wie lang ist das schon so?“, fragte Jessy. Ich lehnte in der Gasse an der Rückenlehne der Couch, Brian hatte mir seine Jacke gegeben, damit ich nicht fror, „Ich höre ihn, seit ich denken kann...“, sagte ich leise. Ich hatte die Augen geschlossen und versuchte, ein wenig zu Kräften zu kommen, „Seit ein paar Jahren ist es besonders schlimm... Arrrgh!“, ich krümmte mich zusammen, Jessy war sofort da, „Jack! Was ist?“ „Nein... Geh lieber ein paar Schritte zurück, ich- Arrrh...“, keuchte ich, meine Schwester wollte protestieren, doch Brian packte sie und zog sie hinter sich. Ich schaute auf und sah ihn an, er erwiderte meinen Blick. Wir brauchten nichts zu sagen, denn es war alles klar. Ich stand langsam mit seiner Hilfe auf, dann sah ich meine Schwester an und lächelte sanft, „Du bist so hübsch geworden...“, sagte ich traurig. Jessy starrte mich an, „Was... Jack, das klingt wie ein Abschied...“, Brian ließ die Pistole klicken, was Jessy zwischen uns hin und her schauen ließ, „Was... Was habt ihr vor? Brian? Jack? Sagt mir, dass wir versuchen dir zu helfen!“, ihre Stimme wurde immer verzweifelter je länger sie sprach, da sie wusste, was wir vor hatten. Ich sah zu Brian, dann wieder zu Jessy, „Eins darfst du nie vergessen, Jessica“, meinte ich und unterdrückte einen weiteren Aufschrei, „ich liebe dich.“ „NEIN! Brian, das kannst du nicht tu-“, doch der Schuss unterbrach Jessicas Protest abermals. Mein toter Körper ging zu Boden und eine Blutlache breitete sich auf dem schwarzen Beton aus. Das Monster hatte den Körper verloren und konnte nichts mehr tun, es war vorbei. I feel it deep within, It's just beneath the skin I must confess that I (Feel like a monster) I hate what I've become The nightmare's just begun I must confess that I feel like a monster I feel it deep within, It's just beneath the skin I must confess that I feel like a monster I gotta lose control Here's something radical I must confess that I feel like a monster I, I feel like a monster I, I feel like a monster I, I feel like a monster Mit leerem Blick starrte Jessy aus dem Fenster. Der Heimweg war sehr still verlaufen, denn weder Brian noch sie konnten irgendwas sagen, „Hier Jess“, meinte Brian und hielt Jessy eine Tasse heißen Tee hin, „das wird dich wieder aufwärmen.“, wortlos nahm sie das Getränk entgegen und lehnte sich wieder mit dem Kopf gegen die Scheibe. Ein wenig unbeholfen stand Brian da und überlegte, was er nun tun sollte. Er beschloss, die Schwester seines besten Freundes ersteinmal allein zu lassen, damit diese nachdenken konnte, „Falls du jemanden zum Reden brauchst... Ich bin oben, okay?“, wieder blieb das Mädchen stumm, nickte allerdings. Brian verschwand, Jessy konnte seine Schritte auf der Treppe hören und das Klacken der Tür, als diese ins Schloss fiel. Sie hatte die ganze Zeit nur in die Ferne gestarrt, nun blickte sie ihr Spiegelbild im Fenster an. So sah es ganz normal aus, doch ihre Augen war rot geworden und hatten die Pupille einer Katze... I, I feel like a monster! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)