Big Trouble with Love von Piratenqueen (Liebe, eine schöne Katastrophe!) ================================================================================ Kapitel 39: Ohne Ausweg ----------------------- Ich schluckte hörbar. Meine Beine zitterten, sodass ich es gar nicht wagte aufzustehen. Meine Angst war immer noch groß. Warum war er hier? Wie hatte er mich gefunden? Oder war es nur ein dummer Zufall? Nein, wohl kaum. Er hätte niemals so gelacht, wenn es nur ein Zufall gewesen war. Sein Lachen war, wie früher, fies und schadenfroh, gehässig und teuflisch. Wie ich diesen Typen hasste. "Lange nicht gesehen, Daniela...", sagte er langsam und grinsend. Ich nickte schwach. Ich wünschte mir gerade, es wäre nur ein schlimmer Albtraum. Wieso kam mimmer ich in solche Situationen?! "Ja. So lange dann aber auch wieder nicht...", murmelte ich verständlich. Ich war zwar kein Mensch, der sich gerne hinter anderen versteckte, aber jetzt wünschte ich mir einen gesunden Ruffy, hinter dem ich mich verstecken konnte. Eben dieser lag halbschlafend hinter mir mit hohem Fieber. Glaubte ich jedenfalls. Unauffällig lugte ich nach hinten. Er sah mich zu meiner Überraschung an, während er meine Hand sanft ergriff. "Wer ist das?", krächzte er leise. "Fuusha Yuta. Du bist also Strohhut Ruffy, ja? Und die Piratenkaiserin Hancock. Man, Leute, wir haben einen ziemlich guten Fang gemacht.", lachte Yuta, als hinter ihm eine Gruppe von Männern auf das Deck kletterte. Ich biss die Zähne zusammen. Mir wurde mit jeder Minute klarer, dass wir kämpfen mussten. "Du bist Kopfgeldjäger geworden, richtig? Was willst du?", fragte ich bissig und sah ihn an. Direkt in die Augen. Er lachte kurz auf. "Na, euer Kopfgeld." "Das mein ich nicht. Was willst du wirklich?" Ein hinterhältiges Grinsen zierte seine Gesichtszüge. Es war mir sofort klar, was er wollte. Ich hatte es von Anfang an gewusst. "Scharfsinnig wie immer, was? Du weißt es ohnehin schon, hab ich Recht? Was ich will, ist, dich leiden zu sehen, mehr nicht. Genau, wie damals, erinnerst du dich?" Meine Augen weiteten sich. Bitte nicht schon wieder... Ich hatte gehofft, ihn nie wieder zu sehen. Seine braunen Haare und seine tiefschwarzen, bösen Augen. Die Erinnerung kehrte wieder zurück. Erinnerungen an eine Zeit, die ich aus meinem Gedächtnis hatte löschen wollen. Fehlanzeige. Sie waren immer noch da. Mein gesamter Körper begann zu zittern. "Soll ich dir diese Zeit noch einmal nahebringen?" Sein linkes Auge nahm ein stechendes Rot an. Nein, bitte nicht. Sein Auge rief Illusionen hervor. Schlimme Illusionen... Schon geschah es... Eine Ohrfeige. Der Klatsch schallte durch meine Ohren und ein stechender Schmerz durchzog meine Wange. Die Tränen schossen mir in die Augen. "Hör auf zu heulen, Miststück!", schrie er. Ein Tritt in die Magengrube. Ich spürte die Wand in meinem Rücken. Wie ich gegen diese knallte. Es tat weh, doch ich sagte nichts. Ich weinte und schluchzte nur. Noch ein Tritt. Und noch einer. *Hör auf...*, flehte ich innerlich. Fest trat er mich gegen die harte Wand. Immer in den Magen. Mittlerweile lag ich schon auf dem Boden. Plötzlich hörte er auf. Doch Ruhe hatte ich keine mehr. Das Messer in seiner Hand war bedrohlich. Ängstlich schloss ich die Augen. Er stach zu. Ich landete wieder im Hier und Jetzt. Mein Körper hatte sich völlig verkrampft. Tausende Tränen liefen an meinen Wangen hinunter. Ich zitterte noch mehr als zuvor. Ausgerechnet diese Erinnerung. Die Bilder ziehen wieder und wieder an meinen Augen vorbei. "Na? Hab ich deinen Erinnerungen auf die Sprünge geholfen?", lachte Yuta. Seine Stimme... "Verschwinde...", nuschelte ich. Hancock beäugte mich von der Seite. "Hast du was gesagt?" "Lass uns in Ruhe!", schrie ich ihm entgegen. Ich zog meinen Dolch hervor. Kampflos aufgeben war eben nicht drin. Ich stürmte los, direkt auf ihn zu. Gezielt warf ich das Messer nach vorn. Er wich mit einer kleinen Bewegung nach rechts aus, während ich meine Hand zur Faust ballte und sie nach vorne schnellen ließ. Meine Hand stoppte jedoch kurz vor seinem Gesicht. Er hielt mein Handgelenk fest in seinem Griff. "Und ich dachte, du würdest dich kampflos ergeben. Tja, wer nicht hören will, muss eben fühlen." Ich biss die Zähne zusammen und versuchte ihn mit der anderen Faust zu erwischen, doch auch diese erreichte ihr Ziel nicht. Er umschloss meine Faust mit seiner Hand und hielt sie fest. Aber, ich war noch nicht fertig. Mein Fuß schnellte hoch und traf sein Kinn. Ziel erreicht, dachte ich zuerst, doch sollte ich mich täuschen. Ich hätte wissen müssen, dass Yuta nicht so leicht zu besiegen war. "Schlagfertig, wie immer. Aber, hast du wirklich geglaubt, dass das wehtun würde?" Schnell drehte er mich um und drehte mir einen meiner Arme auf den Rücken. Heftig versuchte ich mich zu wehren, aber je mehr ich es versuchte, desto schlimmer wurden die Schmerzen in meinem Arm. Er drückte immer fester zu und auch mein anderer Arm fand sich bald auf meinem Rücken wieder. "Slave Arrow!", vernahm ich von vorne. Hancock hielt ein riesiges Herz auf der Hand, welches sich kurz darauf in kleine Pfeile verwandelte. Die Männer wurden sich zu Stein, nur noch eine Hand voll stand auf dem Deck. "Zero, schnapp sie dir.", befohl Yuta einem schwazhaarigen Muskelpaket. Dieser nickte und lief auf Hancock zu. Der Kerl hatte ziemlich Kraft, das spürte ich. Die schwarzhaarige bekam gar nicht mit, wie dieser Zero von hinten auf sie zukam. "Hancock, hinter dir!", warnte ich sie. "Halt die Klappe!" Yuta rammte mir sein Knie in den Rücken. Schmerzlich keuchte ich auf, während Hancock sich zu Zero umdrehte. Genau im richtigen Moment, denn der schwarzhaarige wollte soeben gegen ihren Kopf treten. Elegant wich sie aus und setzte selbst zum Angriff an. "Perfume Femour!" Sie wirbelte kopfüber, während sie sich mit den Händen am Boden abstützte und trat zu, doch Zero konterte mit seinem Arm. Noch einmal verstärkte sich der Druck auf meinen Armen. "So, alle sind beschäftigt, also kann dir auch keiner helfen. Heißt, die Party kann beginnen.", meinte er und ließ mich los. Was ich jedoch nicht geahnt hatte, als ich mich zu ihm umdrehte, war eine plötzliche Umarmung. Was ging den nun schon wieder ab? Was hatte ich verpasst? Doch plötzlich bohrte sich etwas Spitzes in meinen Magen. Meine Augen weiteten sich. Ich hätte es ahnen müssen! Der Schmerz wurde größer, als Yuta das Messer wieder herauszog und mich losließ. Geschockt sah ich an mir herunter. Meine weiße Bluse verfärbte sich jede Sekunde mehr. Ein riesiger roter Fleck, der immer größer wurde, zierte das zarte Weiß meiner Bluse. Die Schmerzen sorgten dafür, dass ich meine Arme gegen meinen Bauch drückte. Das Blut tränkte auch sie in ein dunkles Rot. Ich sank auf die Knie. Ich wollte nicht sterben! Nein! Ein Tritt holte mich in die Realität zurück. Hart knallte ich gegen die Reling und blieb liegen. Das Blut floss auf den Boden. Ich sehnte eine Rettung herbei. Egal, wer uns rettete, Hauptsache man rettete uns! Mit erhobenen Messer lief Yuta auf mich zu. Jetzt war es aus... "Ich hatte genug Spaß. Sag leb wohl.", grinste er teuflisch. Kurz sah ich noch zu Ruffy rüber. Verzweifelt versuchte er, aufzustehen, um mir zu helfen, doch ich wusste, er würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Ich lächelte ihn noch einmal sanft an, als mir Tränen in die Augen schossen und meine Wangen hinunterliefen. "Ruffy...ich liebe dich.", sagte ich und schloss die Augen. Ich wollte es einfach nicht sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)