Schicksal deines Herzens von Pixie93 (DMxOC) ================================================================================ Kapitel 2: Nächtliche Gespräche ------------------------------- Nach einer Weile, die sich für mich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte, schaffte es Theodore sich als erstes aus seinem Schock zu lösen. „Ich hätte es wissen müssen“, sagte er kopfschüttelnd mehr zu sich selbst als zu uns. „Wie meinst du das Theo?“, fragte mein Bruder ihn mit einem argwöhnischen Blick. Nott, der wohl erst jetzt realisierte, dass er seinen Gedanken laut ausgesprochen hatte, warf nun die Stirn in Falten und seine Mimik nahm einen schwerdenkenden Ausdruck an. „Nun ja, ich bin sozusagen das Bindeglied zwischen euch gewesen. Denn sowohl Victoria als auch Draco haben mir mal flüchtig von einer Bekanntschaft erzählt und wenn ich jetzt im Nachhinein darüber nachdenke, dann war das alles so offensichtlich gewesen, dass es mir hätte auffallen müssen.“ „Ach Theodore, manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich meine, das hier ist doch echt abstrus.“, warf ich mit einem lockeren Lächeln ein, da ich mich nun wieder einigermaßen bei Sinnen fühlte. Die Anderen bekräftigten meine Aussage mit einem einheitlichen Nicken. Die Stimmung schien sich zu lockern als wir im Salon auf drei aus Mahagoniholz gearbeiteten Diwanen, die im Halbkreis um den offenen Kamin standen, Platz nahmen. Nicht, dass sonderlich viel gesprochen wurde, aber nichtsdestotrotz herrschte keine unangenehme Stille - vielleicht lag dies am Butterbier, dass die Jungs sich noch als Absacker nach einer langen Nacht genehmigten. Nach einer guten Dreiviertelstunde verabschiedeten sich Miles und Montague von uns. Während die Jungs in einer hitzigen Diskussion über die nächste Quidditchsaison steckten, nippte ich an meinem Elfenwein und grinste in mich hinein – diese Nacht wirkte so surreal. „Victoria, was meinst du, bist du dabei?“, erkundigte sich mein Bruder und riss mich damit aus meiner Gedankenwelt. „Ähm, bei was? Ich war gerade gedanklich abwesend.“, gab ich zu. „Ob du beim Probetraining dabei bist. Wir bräuchten noch einen guten Jäger bzw. eine gute Jägerin.“, erklärte er mir. „Hm, ich weiß nicht – dieses Jahr wird bestimmt anstrengend und das ganze Drumherum kommt auch noch hinzu.“, versuchte ich ihn auf einen ganz bestimmten „Verwandten“ zu verweisen, denn wer wusste schon was dieser im Schilde führte. „Ach komm schon Schwesterherz, gib dir einen Ruck und tu’s für mich.“, entgegnete er mir und legte seinen Dattelblick auf. Mein Blick wanderte zu Theodore, dann rüber zu Draco, die beiden hatten erwartende Blicke aufgesetzt. Ich überlegte kurz; den Großteil der Mannschaft hatte ich ja bereits kennengelernt, außerdem war Quidditch schon immer eine gute Ablenkung gewesen, wenn es mal stressig wurde und zudem eine super Aggressionsabbau - Methode. „Puh, du lässt ja doch nicht locker, also bin ich dabei.“, antwortete ich schließlich in einer gespielt genervten Manier. „Gut, dann wäre das ja geklärt.“, erwiderte Nikolai mit einem schelmischen Grinsen und in einem selbstgefälligen Ton. Ich konnte darüber nur mit dem Kopf schütteln – es war einfach typisch. Zudem war ich mittlerweile eigentlich schon recht müde, aber ich wartete sehnsüchtig darauf, dass Nik und Theo endlich schlafen gingen, damit ich in Ruhe mit Draco reden konnte, aber dass mein Bruder mir diesen Gefallen nicht tun wollte, war auch wieder typisch. In Bezug auf seine kleine Schwester traute er einfach keinem Typen über den Weg und manchmal fürchtete ich schon, dass Theodore ebenfalls dieser „Krankheit“ zum Opfer fallen würde, aber zum Glück selektierte er die Verehrer zunächst aus, statt sie von vorneherein in die Flucht zu schlagen. Deshalb konnte er meinen Bruder nach kurzen hin und her auch überzeugen schlafen zu gehen, da sie morgen früh anscheinend noch irgendwelche Besorgungen zu erledigen hatten, sodass sie ihre Schlafräume aufsuchten. Als sie fort waren, nippte ich an meinem Elfenwein und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, denn für so Momente liebte ich Theodore. Er war einfach ein wunderbarer Beobachter und Zuhörer, sodass er oftmals fast intuitiv wusste was zu tun oder sagen war und außerdem hieß es, dass er Draco zu vertrauen schien. Im Haus war es mucksmäuschenstill geworden, lediglich das Ticken der großen Wanduhr und das Knistern des Kamins waren deutlich vernehmbar. Schließlich änderte Draco seinen Sitzplatz, sodass er nun neben mir auf dem Diwan Platz nahm und seinen Oberkörper in meine Richtung drehte. Ich sah in seine grauen Augen, die mich mit einer Mischung aus Unglaube und Wärme betrachteten. Seine Umrisse waren durch den hellen Kerzenschein gut erkennbar und das damals noch kindliche Gesicht war reifer geworden. „Du hast dich verändert.“, sagte ich schließlich mit einem leichten Lächeln. „Du bist auch nicht mehr das kleine Mädchen, welches ich in Erinnerung hatte. Du siehst wirklich schön aus“, antwortete er mir mit einem schiefen Grinsen. Ich nickte nur und meine Wangen überfiel ein zarter Rotschimmer. Das alles hier war so unwirklich, dass mir irgendwie die Worte fehlten und als schien er meine Gedanken zu kennen, fing er an wieder zu sprechen. „Weißt du, es klingt vielleicht verrückt, aber ich habe nie ganz die Hoffnung aufgegeben, dass wir uns mal wieder begegnen. Mir ist bloß nie der Gedanke gekommen, dass wir mal einst zusammen zur Schule gehen werden, also erzähl mal wie ist es eigentlich dazu gekommen? Ich meine bei Nikolai war es wegen Quidditch, aber was führt dich nach Hogwarts.“ „Hm, wie soll ich das sagen. Es ist eine Art Familienangelegenheit. Der Stammbaum meiner Mutter geht auf Salazar Slytherin zurück und du weißt bestimmt was während dem Trimagischen Turnier geschehen ist. Ich meine deine Familie steckt da auch mit drin, soweit man es mir geschildert hat. Du verstehst auf was ich hinaus möchte?“, versuchte ich ihm seine Frage möglichst ausweichend zu beantworten. Mir selbst wurden die genauen Beweggründe meines Wechsels nicht erläutert, also was konnte ich da schon großartig sagen. Sein Gesicht veränderte sich, seine Züge wurden ernster, als er mir nickend zu verstehen gab, dass er von der Rückkehr des Lords wisse. Das war definitiv kein guter Gesprächsstoff, also wechselten wir daraufhin das Thema zu etwas unbefangenerem und sprachen über die vergangenen Jahre, unter anderem kamen wir auch auf die Sache mit unserem ersten Kuss zu sprechen und wie unschuldig dieser doch aus heutiger Sicht auf uns wirkte. Ihm dabei so sah zu sein war ein komisches Gefühl, hinzu kam noch sein anziehend - herber Duft. Er wirkte einfach durch und durch attraktiv auf mich und hatte diese stolzen, aristokratisch wirkenden Züge. Darüber hinaus strahlte er ungeachtet seiner äußeren Veränderung immer noch diese Vertrautheit aus und seine Augen lösten bei mir immer noch die Selbe Faszination aus wie damals. Es musste schon früher Morgen gewesen sein, denn ich konnte bereits die Morgenröte durch die Fenster aufsteigen sehen, doch irgendwann schien ich eingeschlafen zu sein, denn als ich am späten Nachmittag aufwachte, befand ich in meinem Bett. Für einen Moment ergriff mich die Furcht, dass ich vielleicht nur geträumt hatte, aber daraufhin erblickte ich auf meinem Nachttischchen eine Vase mit einer einzelnen weißen Rose, an der ein Kärtchen befestigt war. Schnell schnappte ich mir die Mitteilung und begann neugierig die feinsäuberliche Schrift zu lesen: Guten Morgen, du wirktest so friedlich beim Schlafen, sodass ich dich nicht mehr wecken wollte. Wir sehen uns in King Cross – ich freue mich. Draco Es war so albern, aber ich strahlte wegen dieser kleinen Geste über beide Ohren und sie war der Beweis, dass es wahr war. Wohlig seufzend bettete ich erneut mein Kopf auf das Kissen und gönnte mir noch einen Augenblick kindlicher Freude, bis ich mich zunächst ins Bad und später runter ins Erdgeschoss begab. Meine Schulsachen hatten die Elfen größtenteils schon besorgt, ich musste nur noch mal in die Winkelgasse zu Madam Malkins wegen einigen Kleidungsstücken. Doch zunächst leistete ich Nikolai, der im Garten saß und mal wieder ein Buch über Technik- und Taktikmethoden für Quidditch las, Gesellschaft. Als er mich wahrgenommen hatte, legte er das Buch beiseite und versuchte mich stattdessen nach allen Regeln der Kunst zu verhören. Schnell machte ich ihm jedoch klar, dass wir uns lediglich nett unterhalten hatten. Das mit der Rose verschwieg ich ihm lieber erst einmal und so konnten wir uns kurz vor halb Sechs zur Winkelgasse aufmachen, um die letzten Erledigungen für das neue Schuljahr zu tätigen. Die Einkäufe funktionierten alle reibungslos, sodass wir zum Glück auch schnell wieder Heim konnten, da sich die dunklen Gewitterwolken über uns am Himmel lautstark bemerkbar machten. Zu Hause angekommen, aßen wir noch zu Abend und spielten danach noch einige Partien Zauberschach bis es Zeit wurde ins Bett zu gehen. Am nächsten Tag verstaute ich noch die letzten Utensilien in meinem Koffer, den ich selbstredend magisch vergrößert hatte. So, der nächste Tag konnte kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)