Farbenkinder von Dexi (Völlig anomal) ================================================================================ Prolog: Mein anormaler Geburtstag --------------------------------- Normal sein, war alles was ich wollte. Aber irgendwie hat das nie so richtig funktioniert. Und genauso wie ich eben das gemerkt habe, so haben alle anderen es auch. Egal ob es ein Schul-, Stadt- oder sogar Landwechsel war, nie konnte ich mich irgendwo einfügen, oder nie lies mich jemand. „ Leanna! Ich glaub Emilie bekommt gleich einen Wutausbruch, wenn du nicht gleich deinen frischgebackenen 17 jährigen Hintern nach unten bewegst!“, flüsterte mir meine treue Gefährtin zu, ein kleines feenartiges Wesen, grade mal so groß wie ein Handyanhänger. „ich weiß, Moira“, entgegnete ich seufzend. Moira ist so ziemlich das einzige was ich akzeptiere, jedenfalls von den Dingen die sich auf mein anormales Leben beziehen. Rasch riskierte ich einen Blick auf die Uhr, es war gerade einmal 7 Uhr früh, trotzdem wollte ich meine Tante nicht weiter warten lassen. Ich trat also aus meinem Zimmer und stolperte noch im Halbschlaf die Treppe herunter. Dort wartete meine Tante bereits mit einem breiten grinsen. „Guten Morgen“, grummelte ich und wurde direkt mit einer Umarmung begrüßt. „Guten Morgen, Spätzchen! Alles Gute zum Geburtstag! Es tut mir leid dass ich nicht mit dir Feiern kann, aber ich muss zur Arbeit. In einer Woche bin ich wieder da“. Meine Tante Morgan ist Geschäftsfrau und viel auf Reisen. Eigentlich hatte sie gar nicht die Zeit um sich um mich zu kümmern, aber als meine Eltern damals starben hatte sie sich verpflichtet gefühlt mich aufzunehmen. Es war also nicht ungewöhnlich dass ich eine Woche oder länger auf mich gestellt war, dennoch war etwas in ihrem Blick dass ich nicht ganz deuten konnte, was mich jedoch aus dem restlichen schlaf holte. „ Alles okay?“, harkte ich vorsichtig nach. „ Ich komme zu spät!“, wimmelte sie mich ab, schnappte nach ihrer Handtasche und hastete nach draußen, nachdem sie mir einen Kuss auf die Wange drückte. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war wischte ich mir ihren Lippenstift von der Wange. „ Ich hasse das!“, zischte ich und bekam als Antwort Moira‘s dreckiges Lachen zuhören. Mein Blick wanderte zum Esszimmertisch auf dem sich eine beachtlich große Torte befand. Ich liebte Torten, diese hier fand ich dennoch merkwürdig. Als Dekoration war in silberner Farbe das Zeichen der Unendlichkeit aufgemalt, eben das Zeichen das ich in eben jener Farbe auf der Schulter trug. „geschmacklos“, sagte ich leicht verstört und das änderte sich nicht, als Moira mich nur stumm anschaute. „okay, was ist hier los? DU kannst doch sonst auch nicht den sabbel halten!“, fuhr ich sie leicht genervt an. „ Du solltest die Briefe öffnen“, entgegnete sie ungewohnt schweigsam. Ich hatte eigentlich mit lautem Protest gerechnet, weil ich derartig mit ihr gesprochen hatte. Ich nickte stumm, setzte mich auf einen der schönen handgearbeiteten Stühle, und öffnete den ersten Brief, der von meiner Tante kam. „Was steht denn da?“, fragte Moira nun, die wohl doch nicht allzu lang schweigsam ausharren konnte. Alles andere hätte mich auch gewundert. Aber nachdem was in dem Brief stand hätte mich heute Garnichts mehr gewundert. „ Das alles was im anderen Brief stünde der Wahrheit entspreche, es ihr leid täte und mich jemand in 3 Stunden abholt“, stammelte ich ungläubig und zog eine kleine Kreditkarte aus dem Umschlag, „ Sie hätte aber für mich gespart und wünscht mir alles Gute bis wir uns wieder sehen, der Koffer in der Ecke wäre mein Geburtstagsgeschenk und ich solle so viel wie möglich packen. Was zum Henker ist hier los?!“ Aber erneut war Moira nicht gewillt mir eine Antwort zugeben und setzte sich stattdessen in den Schneidersitz auf den Tisch, ihr Blick fiel auf den anderen Brief. Ich nahm diesen und öffnete auch diesen um ihn zu lesen. „Herzlichen Glückwunsch, sie wurden ausgewählt um im ersten Jahrgang nach der Wiedereröffnung der Schule für besonders geborene unterrichtet zu werden.“, weil das alles zu viel für mein Hirn war, überflog ihn den Großteil zu den teilen die mir wichtiger erschienen:„Schulregeln: 1. Das Wort der Lehrer und des Direktors ist Folge zu leisten 2. Niemand hat den Campus ohne Erlaubnis zu verlassen 3. Kämpfe sind erlaubt, aber nur auf den dafür vorgesehenen Kampfeldern 4. Niemand hat einen anderen gefährlich zu verletzen 5. Wer nicht zu den Essenzeiten in der Cafeteria anwesend ist hat kein Anrecht auf essen 6. Das fliegen ist nur ab Schülerstufe 3 und außerhalb der Gebäude erlaubt 7. Der Zugang zu den Laboren ist ohne Aufsicht oder Erlaubnis nicht gestattet 8. Das Zerstören von Schuleigentum ist nicht gestattet 9. Das verzaubern von Mitschülern außerhalb eines Kampfes ist nicht gestattet 10. Jeder Schüler hat um 2 Uhr morgens in seinem Zimmer zu sein 11. Das Lernen hat oberste Priorität 12. Auseinandersetzungen zwischen Schülern haben untereinander gehandhabt zu werden, jedoch ohne Verstoß der Regeln 3 und 4 13. Jeder Schüler hat diese Regeln nach dem 2. Schultag auswendig zu können 14. Bestimmte Magie darf nur von Schülern mit bestimmten Graden angewandt werden. Bei Verstößen folgen harte Strafen.“, als ich diesen Abschnitt zu Ende gelesen hatte brach ich in Gelächter aus. „Was für ein Schwachsinn!“ Als meine ständige Begleiterin nur den Kopfschüttelte hörte ich abrupt auf und packte meinen Koffer. „es tut mir leid!“, begann Moira, aber ich stoppte sie mit einem Kopfschütteln. Ich fühlte mich verraten und wusste nicht was mich erwartete. Hätte ich nie das Gefühl gehabt anders zu sein, würd ich ihr wohl nichts von dem Glauben und selbst unter diesen Umständen war es seltsam dass ich es glaubte, aber ich tat es. Und das machte mir eben so viel Angst wie alles andere. 3 Stunden später wurde ich abgeholt. Vor der Haustür stand eine schwarze Limousine, die ich ungläubig betrachtete. „ Dein Mund steht offen!“, scherzte Moira, die sich wieder auf meine Schulter gesetzt hatte. „ Mein Mund steht gar-..:“, setzte ich an, verstummte jedoch als der Fahrer des Wagens ausstieg und auf uns zu kam. Ein junger Mann, nicht älter als 30 und übermäßig attraktiv machte vor uns halt. Er hatte eisblaue Augen und langes blondes Haar, das er zurück gekämmt hatte. „ Guten Morgen, Moira“, begrüßte er meine Feenfreundin, die eigentlich für die meisten Menschen unsichtbar war und ihn nun mit einem Knicks begrüßte, als wäre alles stink normal. Ich blickte irritiert zwischen ihr und dem hinreißenden Mann, der mehr auf ein Männermagazincover gehörte statt als Babysitter für mich zu spielen, hin und her. „ Und auch ihnen guten Morgen, Leanna Henderson“. Mich erfüllte ein unwohl sein als er meinen Namen aussprach und mich derartig betrachtete, nicht etwa anzüglich, sondern durchdringend, als würde er mehr sehen können, als nur meine äußere Hülle. Er lächelte mit strahlend weißen Zähnen und bedeutete mir Richtung Wagen zu gehen. Dort öffnete er mir dir Tür und nahm mir das Gepäck ab, welches er behutsam im Kofferraum verstaute. Ich rutschte unruhig auf dem Sitz hin und her, unklar was mich erwartete oder wer dieser Mann eigentlich war. In Gedanken ging ich noch alles durch und war derartig vertieft, dass ich zusammenzuckte als die Fahrertür zuknallte. Ich machte mir in Gedanken eine Notiz dass ich den mysteriösen Mann nun für mich Mr. Sexy nennen würde und schaute aufgeregt aus dem getönten Fenster. Wo ich nun wohl landen würde? „ Du siehst besorgt aus“, bemerkte der Mann und betrachtete mich aus dem spiegel. „ Das bin ich auch, ich weiß nicht was hier vor sich geht!“, sagte ich und legte dabei einen jammernden Tonfall an den Tag, den ich eigentlich nicht hervorbringen wollte. „ Dann versuch ich dir mal zu erläutern was hier vor sich geht, einverstanden? Ich bin Gabriel Lavern und werde eine deiner Lehrer sein.“, er schwieg kurz, fuhr dann aber fort: „ Dass du auf eine Schule für besondere Menschen kommst weißt du bereits?“ „Das klingt nach einer Schule für behinderte“, sprach ich meinen Gedanken aus, bevor ich überhaupt merkte was ich tat. Mr. Sexy lachte und fuhr fort: „ Menschen mit besonderen Fähigkeiten und gaben, wie etwa…. Moira zu sehen. Menschen die früher als Hexen bezeichnet worden.“ „Ich bin eine Hexe?“ „ Nicht ganz, aber das kommt dem was WIR sind wohl am nächsten. Auf der Schule lehren ich und meine Kollegen dir und den anderen Schülern, wie du mit deinen Kräften umgehen kannst“. „Aha“, sagte ich und tat als würde ich wirklich verstehen was er da sagt. „ Mit der Zeit wirst du verstehen, junges Farbenkind“. Und damit war die Konversation beendet. Wir alle, einschließlich Moira schwiegen die Fahrt über, die länger als 3 Stunden dauerte, weil auch sie bemerkte das ich nicht reden wollte, ich war einfach zu perplex. Als die Fahrt beendet war traute ich mich nicht heraus. Erst als Gabriel mir die Tür öffnete, trat ich vorsichtig aus der Limousine. Moira stieß einen begeisterten Pfiff aus: „ Na Holla! Deren Definition von Schule gefällt mir!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)