Bitter truth von Libelle (Die Angst, den Kampf zu verlieren) ================================================================================ Kapitel 8: You're everything... ------------------------------- Tada!!! Da bin ich wieder!!! Und ich hab euch auch was mitgebracht!!! Direkt vor eure Nase befindet sich just in diesem Moment das Ende. Das Ende? Ok, genau genommen nur das letzte Kapitel, aber es wird ja noch ein Epilog kommen, der das ganze noch ein bisserl abrunden soll. Und zu aller Erleichterung möchte ich an dieser Stelle sagen...das müsst ihr schon selbst herausfinden zu was ich mich nun entschieden habe. Aber ich bin mir sicher, dass ihr euch das denken könnt -> wollte schließlich noch am Leben bleiben *grummel* !!! Aber ich will ja nicht undankbar sein...DANKESCHÖÖÖN für die viiiielen lieben Kommis...ihr seid alle soooooooo lieb zu mir!!! Ansonsten gehört außer dem blöden Arzt und der Krankenschwester keiner mir...*in Tränen ausbricht*! Aber ich will euch ja hier nicht so zuschwallen. Wer liest das hier überhaupt??? *stille* Ok, dann wünsch ich euch jetzt einfach viel Spaß mit dem Chapter! Kommis sind wie immer hoch begehrt! *HEAGDL* Eure Jessi ;)) P.S.: Kleiner Tip für alle, die nah am Wasser gebaut sind - eventueller Taschentuchalarm...ich garantiere für nichts! Kai(total angenervt): "War's das jetzt?" Libelle (rot anläuft): "Ok, bin ja schon weg! Tschüß!" ________________________________________________________________________________ You're everything... Müde starrten die rotgeweinten Augen aus dem Fenster und beobachteten, wie sich unzählige Regentropfen ihren Weg entlang der Scheibe bahnten. Es war so nutzlos. Am Ende würden sie doch fallen und wie Glasperlen auf dem Boden zerbrechen. Seit drei Tagen regnete es nun schon. Weinte der Himmel? Weinte der Himmel um seinen verlorenen Engel? War er denn schon verloren? In Kais Hand lag die von Ray. Sie war kalt. So kalt und leblos. Wie der Rest des Jungenkörpers. Kein Lebenszeichen war zu vernehmen bis auf das monotone Piepen der Maschinen. Auf Rays Brust lag Drigger. Stumm ruhte das Bitbeast auf dem weißen Laken und wartete. Es wartete auf Ray. Genauso wie Kai. Drei ganze Tage saß er nun schon hier. Tyson und der Rest der Truppe waren auf Mr Dickensons Anweisung hin zurück ins Hotel gefahren. Mr Dickenson selbst war ebenfalls wieder zurückgefahren und hatte Rays Eltern verständigt. Sie waren immer noch nicht hier. Was waren das für Eltern, die ihren Sohn in dieser Situation so im Stich ließen? Stille. Unerträgliche Stille. Keiner der Anwesenden vermochte etwas zu sagen. Nichts hätte dem Ausdruck verliehen, was sie jetzt fühlten. Trauer war nicht das richtige Wort für den tiefen Schmerz, den sie in diesem Moment verspürten. Verzweiflung konnte es auch nicht sein. Denn jeder klammerte sich noch an das einzige Fünkchen Hoffnung, das irgendwo in jedem von ihnen noch keimte. Sie alle hatten Angst. Unendliche Angst vor dem, was sich schon seit drei Tagen im Krankenhaus von Stockholm abspielte. Sie alle hatten Angst um ihren Teamkollegen und Freund Ray Kon. Langsam und unbemerkt hatte sich ein dunkler Schatten über die jungen Beyblader geschlichen, dem keiner etwas entgegenzusetzen hatte, geschweige dem irgendjemand trotzen konnte. Das Schicksal war hart und manchmal ungerecht. Und es spielte ein Spiel mit den Freunden. Ein Spiel über Leben und Tod. Ein Spiel, über das nur das Schicksal selbst die alleinige Macht hatte. Und so saßen sie nun schon seit drei Tagen im Hotel und warteten. Warteten darauf, dass Ray endlich wieder aufwachen würde und sie alle von diesem schwarzen Schatten befreien würde. Er allein hatte sein Schicksal jetzt in den Händen. Und er kämpfte. Das wußten sie. Tyson, Max und Kenny. Mr Dickenson. Lee, Mariah, Kevin und Gary. Michael, Emily, Steve, Eddy und Judy. Robert, Johnny, Oliver und Enrico. Sie alle wußten, dass Ray sie nicht kampflos im Stich lassen würde. Sie und Kai. Kai, der sie schon lange verlassen hatte, um Ray auf seinem wohl schwersten Weg zu begleiten. Sie verstanden ihn. Und auch sie wollten ihm helfen. Doch wie hilft man jemandem, der schon immer allein und ohne Hilfe gekämpft hat? "Kai?" Schwach. Er war so schwach. Jetzt fantasierte er schon. Aber er würde nicht von Rays Seite weichen. Unter keinen Umständen. "Kai?" Lauter. Die Stimme wurde lauter. Sollte sie ihn doch in Ruhe lassen. Er würde hier bleiben. Er würde bei Ray bleiben, verdammt noch mal! "Kai?" Was wollten sie denn jetzt noch von ihm? War er nicht schon genug vom Schicksal gestraft worden? Reichte ihnen die Tatsache nicht, dass Ray schon seit drei Tagen im Koma lag? Er fühlte sich so hilflos. Das Schicksal schien ihm übermächtig geworden zu sein. "Wo bin ich?" Weiß. Alles war so weiß, als er sich endlich dazu durchringen konnte die Augen zu öffnen. "Kai? Bist du das?" Oh Gott! Das war Rays Stimme. Ruckartig wurde Kai wieder wach und richtete sich auf. Erschrocken starrte er in zwei halbgeöffnete und doch wunderschöne bernsteinfarbene Augen. "Du bist wach." Konnte das sein? So oft hatte ihm sein Verstand in den letzten Tagen schon Streiche gespielt. Aber es schien wirklich kein Traum zu sein. Kein Wunschdenken. Dort lag er und lächelte ihn an. Unheimlich blaß, aber wach. Er lebte. Er lebte wirklich! Kai konnte sich nicht mehr zurückhalten. Überglücklich stürzte er sich auf den vollkommen überraschten Chinesen. Sein Herz machte einen schon fast schmerzhaften Sprung. Es war, als ob es von Tausenden von Ketten endlich befreit wäre. Als ob er mitten in der Finsternis endlich wieder ein Licht gefunden hatte. Die Tränen rannen unaufhaltsam seine Wangen hinab. Wie oft schon hatte er um ihn weinen müssen? Wie oft hatte er sich in den einsamen Schlaf weinen müssen, nur um am nächsten Tag wieder zu weinen? Er wußte es nicht mehr. Er hatte die Tage und Stunden nicht gezählt, an denen er schon um seine große Liebe geweint hatte. "Hey! Nicht so hastig!" Kai sah auf. Rays Lächeln schien irgendwie gequält. Sofort ließ er wieder von seinem Geliebten ab und musterte ihn. Er war wach. Er war wieder bei ihm. Nie wieder würde er zulassen, dass der Tod ihn noch einmal so nah an sich heran ließ. "Wie geht's dir?" war das Erste, wonach er sich erkundigte. "Ich hab Kopfschmerzen." murmelte Ray bloß und fasste sich an den Kopf. Doch als er dorthin griff, wo normalerweise lange schwarze Haare sein müssten, erschrak er. Kai senkte den Kopf. "Tut mir leid, aber das musste sein." Seine Stimme klang kälter als gewollt. "Sie haben operiert?" Kai nickte bloß. Mühsam richtete sich Ray auf und ließ die Hände von dem bandagierten Kopf in seinen Schoß sinken. "Und?" Angst. So viel Angst lag in dieser einen Frage. Angst und zugleich Hoffnung. Die Hoffnung auf ein neues Leben. Ein Leben ohne den ständigen Schmerz und die Furcht vor dem Tod. Er wollte sich nicht mehr fürchten. Er hatte keinen Grund sich noch mehr zu fürchten. Wovor? Dem Tod hatte er schon ins Gesicht gesehen. Er hatte es sogar riskiert, dass er ihm das Wertvollste, was er je besessen hatte, fast freiwillig gegeben hatte. Er hatte Kai wissentlich verlassen. Noch einmal wollte er das nicht durchmachen müssen. Er fühlte sich so schwach und abgekämpft. Wofür hatte er so gekämpft? Sollte es umsonst gewesen sein? "Ich weiß es nicht." Kai riss ihn wieder aus seinen trüben Gedanken. "Aber glaub mir, es wird alles wieder gut." Alles? Ja. Er hatte Recht. Kai hatte Recht. So lange sie sich hatten würde wirklich alles wieder gut werden. Und mit einem Mal wurde er sich einer Tatsache bewusst, die ihm noch nie so klar gewesen war wie in diesem Moment. Er hatte ganz allein für Kai gekämpft. Für ihre Liebe. Eine Liebe, die nichts und niemand zerstören konnte. Wie hatte er die Flamme vergessen können, die noch immer so tief in ihm brannte? Eine Flamme aus Leidenschaft, Verlangen, Treue und Vertrauen. Eine Flamme, die lodernder gar nicht brennen konnte als jetzt. Sie hatte ihm die Kraft gegeben. Sie und Kai, sein Koi. "Komme was wolle." "Was?" Kai hatte nicht verstanden, was der junge Chinese gesagt hatte. Seine Gedanken kreisten um den Augenblick, in dem er und Mr Dickenson gemeinsam den Beschluss gefasst hatten, dass sie der riskanten Operation zustimmen würden. Hoffentlich war es die richtige Entscheidung gewesen. Hoffentlich war es noch nicht zu spät gewesen! "Komme was wolle." Ray sah ihm direkt in die noch feuchten Augen. Kai runzelte die Stirn. Er verstand nicht. "Weißt du nicht mehr? Komme was wolle." Das Versprechen! Natürlich! Wie konnte er es nur vergessen haben. Ihr gegenseitiges Versprechen, den Anderen immer zu beschützen. Komme was wolle. "Danke." Ray lächelte. Und Kai lächelte zurück. Es schien ein Augenblick für die Ewigkeit zu sein, als sich ihre Lippen zart und voller Genuss berührten. Komme was wolle. Sie hatten ihrem stärkstem Feind getrotzt. Sie waren wieder zusammen. Und nichts sollte sie mehr trennen. Nichts. Nie mehr. Für zwei Seelen hatte gerade ein neues Leben begonnen. Als die Schwester und der Arzt eine Stunde später Ray und Kai die Untersuchungsergebnisse mitteilen wollten, fanden sie nur zwei Jungen vor, die dicht aneinander gedrängt friedlich in einem Bett schliefen. Sie lächelten. Die beiden Schlafenden wußten noch nicht, dass die Operation erfolgreich gewesen war. ________________________________________________________________________________ Uff, das wäre geschafft...hoffe, dass das jetzt euren Vorstellungen von einem Happy End entspricht *sich selbst schlägt* is ja noch gar kein "End"...ich mach noch 'n bisschen Werbung für das richtige ENDE sprich den Epilog: "...I ever need": ich versuche es nicht ganz so schmalzig zu gestalten wie das hier. Wer so was nicht mag, solls nicht lesen. Ok die Warnung kommt etwas spät, ich weiß...*sich verkriecht*. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)