Bitter truth von Libelle (Die Angst, den Kampf zu verlieren) ================================================================================ Kapitel 7: Bitter truth ----------------------- Hey, hallo und hi!!! Wie geht es euch??? Ich bin wieder hier...ja, ja ich weiß, ich habe euch bestimmt eine halbe Ewigkeit warten lassen, aber ich musste mich in den letzten Wochen bei strahlendem Sonnenschein erstmal ein bisschen um die Schule kümmern, um überhaupt versetzt zu werden *kotz* ! Na ja, wenigstens hat es sich gelohnt! Und an dieser Stelle mal wieder ein MEGAKNUDDEL für eure lieben Kommis. Ich war total überrascht, gerührt, erfreut...was weiß ich!!! So viele Kommis und ihr habt euch alle so viele Gedanken gemacht...DANKE, DANKE, DANKE!!! Das macht mich echt superhappy! Aber leider kann ich euch an dieser Stelle noch nicht so viel verraten...es haben mich ja so ziemlich alle bombardiert, ob Ray stirbt oder nicht, aber ehrlich gesagt, weiß ich das noch gar nicht. Fest steht: es wird noch ein Kapitel und einen Epilog geben. Andererseits wüßte ich gar nicht, ob ich es überhaupt übers Herz bringen würde Ray sterben zu lassen...*überleg* *überleg*, das will ich lieber erstmal offen lassen! Kommt immer auf die Situation an...aber bitte nicht killen *sich wimmernd unter dem tisch verkriech*! Und endlich gibt es auch eine Auflöung, was Ray denn hat...aber so schwer war es nun ja nicht mehr zu erraten, oder??? Ich wünsche nun ganz viel Spaß mit dem neuen Chapter und schreibe natürlich bei Nachfrage auch so schnell wie möglich weiter...*evil grinz*! *HEAGDL* Eure Jessi ;)) ________________________________________________________________________________ Bitter truth Schmerz. Unsäglicher Schmerz. Wie ein scharfer Messerstich. Es brannte. Wie Feuer. Zugleich war es eisig kalt. Es raubte ihm den Atem. Keuchend begann Kai zu laufen. Seine Freunde starrten ihm nur entgeistert hinterher. Aber das war Kai egal. Irgendetwas stimmte nicht mit Ray, dessen war er sich sicher. Aufkommende Tränen verschleierten seinen Blick, ließen das Treppenhaus des Gebäudes verschwimmen. Doch seine Beine trugen den jungen Russen wie von selbst. Immer höher lief er, hoch bis in das höchste Stockwerk unter dem Dach, wo er dem Himmel am nächsten war. Ray liebte die Höhe, während er im vergangenem Jahr ihm gegenüber zerknirscht hatte zugeben müssen, dass er unter einer leichten Höhenangst litt. Seine - wie er bis jetzt geglaubt hatte - einzige Angst. Auch sie hatte er vor Ray nicht verbergen können oder müssen. Aber mit jedem Stückchen Vertrauen, das er dem Schwarzhaarigen entgegengebracht hatte, hatte ihre innige Beziehung zueinander weiter vertieft. Und er hatte es so genossen. Sich einmal in seinem Leben fallen zu lassen. Doch eben in diesem Moment, als er den langen Gang zu ihrem Zimmer entlanghastete, schien es ihm so, als ob er plötzlich wieder schutzlos im Regen stehen würde. Wie damals, als die Bladebreakers ihn aus den Baikalsee gezogen hatten. Er hatte allein im Regen gestanden und sie alle waren gekommen und hatten ihm einen Regenschirm gegeben. Seinen Regenschirm. Der ihn schon immer so gut vor den harten Tropfen beschützt hatte. Doch mit der Zeit hatte er dazu gelernt. Kai hatte gelernt, dass er gar keinen Regenschirm für sich allein brauchte. Da war Rays Schirm und plötzlich hatte er seinen eigenen Schutzschild abgeworfen und teilte sich mit Ray einen einzigen, der sie beide beschützen sollte. Es war ihre Liebe. Und jetzt? was war jetzt? Es war, als ob ein kalter schneidender Wind aufgekommen war, der ihnen beiden ihren Schutz weggenommen hatte. Dieses Gefühl konnte er nicht leugnen. Er kannte es viel zu gut, als dass er das hätte tun können. Und als er endlich keuchend bei ihrem gemeinsamen Zimmer angekommen war und die Tür öffnete, bestätigte sich dieses altbekannte Angstgefühl. Es war die Angst vor der Einsamkeit. Dort saß er. Kai war wie erstarrt. Mit einem friedlichem Lächeln auf den Lippen saß Ray an die Wand gelehnt und hatte die Augen geschlossen. Er lächelte so losgelöst wie schon lange nicht mehr. Ganz langsam setzte Kai einen Fuß vor den anderen. Nein, das konnte einfach nicht sein. Er wollte doch warten. Ihn nie wieder allein lassen. Das tat weh. Es tat so höllisch weh. Er wollte nicht allein sein. Das würde er nicht noch einmal ertragen können. Mit vor Schmerz geweiteten Augen stand er nun vor Ray und betrachtet stumm den leblosen Körper des Chinesen. "Kai was ist denn mit...?" Tysons verdutzte Stimme versagte beim Anblick Rays. Dicht hinter ihm gedrängt standen nun auch der Rest des Teams und der ,Allstarz', der ,White Tigers' und der ,Majestics' im Türrahmen. Mariah fing sich als erste wieder und befreite sich aus der Gruppe und stürzte zu Ray. "Oh mein Gott, was ist hier los?" Irgendwie beschlich sie ein beunruhigendes Gefühl und das Mädchen begann verzweifelt an Rays Schultern zu rütteln. Kai sagte immer noch nichts. Nun löste sich auch der Rest aus ihrer Starre. Tyson ergriff schnell das Wort. Auch in ihm machte sich dieses merkwürdige Gefühl breit. Wie eine dunkle Bedrohung schien es das ganze Team und ihre Freunde einzunehmen. "Michael, geh mit deinem Team auf die Straße! Lee hol einen Krankenwagen! Na los! Beeilt euch! Und Gary, hol Mariah von ihm weg!" Alle taten wie ihnen geheißen. Es war beängstigend. Tyson schien plötzlich so kühl und gefasst, während alles um ihn herum in ein heilloses Durcheinander ausbrach. Doch Tyson hatte in diesem Moment nur noch Kai im Blick. Der Zustand seines Teamführers beunruhigte ihn. Er beunruhigte ihn wirklich. Das hier war nicht normal. Dieses grausig kalte Gefühl in seiner Magengegend ließ ihn erschauern und machte sein Herz schwer. Was war nur der Grund dafür? Kai schien etwas zu wissen, was ihnen allen in diesem Moment noch verborgen war. Vorsichtig näherte er sich dem Grauhaarigen. "Kai?" Keine Antwort. Die rubinroten Augen starrten nur unentwegt auf Ray. Tyson verfolgte stumm die Blickrichtung und erschrak als er das milde Lächeln auf den Lippen des jungen Chinesen erkannte. Dieser Moment erinnerte ihn viel zu sehr an den furchtbaren Kampf gegen die ,Demolition Boys' vor etwa einem Jahr. Dieses Lächeln zeugte von Zufriedenheit. So lächelte Ray, wenn er eine Sache erfolgreich abgeschlossen hatte. Es war sein Siegerlächeln. Was um Himmels Willen sollte das in dieser Situation bedeuten? Tyson riss sich aus seinen eigenen Gedanken los und blickte hektisch um sich bis er den Blondschopf und den Brillenträger endlich ausgemacht hatte. "Max! Kenny!" Zu seiner eigenen Überraschung klang seine Stimme unglaublich gefasst und streng. Fast so wie Kais. Und wie auf Befehl kamen die beiden Gerufenen auch sofort angelaufen. "Helft mir mal." Tyson bemühte sich seinen eigene Aufregung und Sorge so gut es ging zu verbergen. Max und Kenny hatten sich direkt zu Ray hinuntergebeugt und waren gerade im Begriff den Bewusstlosen aufzuheben, als Tyson sie plötzlich anwies innezuhalten und auf den immer noch unbeweglichen Kai deutete. "Ihn." meinte er nur. Und zusammen schleppten sie ihren Käpt'n zu dem leeren Bett. Kai leistete keinen Widerstand. Seine Augen starrten nun unentwegt ins Leere. Leise Tränen bahnten sich ihren Weg über seine Wangen. Die drei Jungs erstarrten. Von diesem Moment ging ein seltsamer Zauber aus. Kai weinte. Er weinte tatsächlich. In Tysons Kopf überschlugen sich die Gedanken und sein Magen schien gegen ihn rebellieren zu wollen. Max und Kenny standen nur stumm daneben. Genau wie Tyson überforderte sie diese Situation. Sie fühlten sich hilflos. Gab es überhaupt noch Hilfe, wenn es schon soweit war, dass Kai - ihr Kai! - sich die Blöße gab und weinte? Robert, Johnny und Enrico hatten indes Ray ebenfalls auf das große Doppelbett gelegt und Oliver überprüfte mit ernster Miene die Lebensfunktionen des jungen Beybladers. "Schwach." murmelte er nur vor sich hin und schloss die angsterfüllten Augen. "Was ist mit Ray?" Tyson hatte sich nun direkt vor Kai gesetzt und versuchte erfolglos dessen Blick aufzufangen. Doch nichts. Kais Augen waren leer. "Was ist passiert, Kai?" versuchte es Tyson ein weiteres Mal. Er seufzte und näherte sich nun Kais Gesicht noch ein bisschen mehr. Normalerweise wäre ihm das von eben ja schon mehr als nahe genug gewesen, doch irgendetwas sagte ihm, dass Kai ihn und seine Freunde jetzt brauchte. Eine unglaubliche Vorstellung, doch der Blauhaarige hatte sich schon immer mehr als genug auf sein Gefühl verlassen. Und letztlich hatte sein Bauch doch immer Recht behalten. So auch damals im Kampf gegen Biovolt. Kai jetzt und damals im Stich zu lassen und zu verlieren erschien im weitaus mehr als abwegig. Nach einer für die Anwesenden halben Ewigkeit erschien auch endlich der Krankenwagen. Völlig aus der Puste stürzte Michael mit dem Arzt in das kleine Zimmer. Sofort begann auch dieser nach einer kurzen Konversation mit Oliver den Schwarzhaarigen zu untersuchen und ließ ihn wenige Augenblicke später zum Transport fertig machen. "Was hat er?" Max' Stimme war kaum mehr als ein ängstliches Wimmern. "Ich weiß es noch nicht." Auch die tiefe Stimme des Arztes ließ nichts Gutes verheißen. Erwartungsvoll blickte der Arzt in die Runde der Jugendlichen. "Wisst ihr, ob euer Freund irgendwelche Medikamente oder ähnliches nimmt? War er krank?" "Ja." Erschrocken blickten sich alle um. Es war Kai. Kai hatte das gesagt. Woher wußte er das mit solcher Sicherheit? Tyson hatte sich wieder von ihm gelöst. Kais Augen bekamen einen neuen Glanz und langsam drehte er den Kopf in die Richtung des Arztes. Er war jung. Wie viel Leid mochte er wohl schon in seinem Dasein als Arzt erfahren haben? Wie viele Menschen hatte er wohl schon sterben sehen müssen? Wie vielen Menschen hatte er schon jeglichen Lebensmut durch eine einzige grausame Diagnose genommen? Tyson lächelte leicht. Kai hatte sich wieder gefasst. Er würde ihnen jetzt sicher sagen können, was genau mit Ray los war. Schließlich war er sein Freund. Das war dem Team und ihm natürlich nicht entgangen. Er würde ihnen erklären was hier los war und alles würde sich wieder zum Guten wenden. Dieser schmerzhafte Schatten würde endlich verschwinden. Doch er war so ahnungslos. Ahnungslos und naiv. Kai stand auf. Alle Blicke blieben an ihm heften. Er erwiderte sie fest. Nur die glitzernden Tränenspuren auf seinen Wangen verrieten ihn. "Ray hat einen Gehirntumor." Es war, als ob jemand in genau diesem Moment die Zeit hatte stillstehen lassen. Der Schock stand den jungen Menschen unverkennbar ins Gesicht geschrieben. Hastig stürzte der Arzt hinaus, der Trage mit Ray hinterher. "Tyson?" Kalt. Kais Stimme klang so kalt. Wie gewöhnlich. Tyson versuchte sich wenigstens für den Augenblick unter Kontrolle zu behalten. Nur für den Augenblick. Mit wässrigen Augen sah er Kai direkt ins Gesicht. Und Kai sah zurück. Ihre Blicke trafen sich auf der Mitte. Sie tauschten sich aus und es schien als ob sie sich plötzlich ohne Worte verständigen konnten. "Ich fang dich auf." sagte der Blauhaarige, während die Tränen nun doch ungehemmt über seine runden Wangen liefen. Wie in Zeitlupe schloss Kai die Augen und ließ sich vornüber in die Arme seines Teamkameraden fallen. Zusammen sanken sie stumm weinend auf den Boden. Und die Zeit begann wieder zu laufen. Gegen sie. ________________________________________________________________________________ Ok, Tyson ist vielleicht etwas OoC geraten, aber vielleicht ist er ja innerhalb eines Jahres etwas vernünftiger geworden (ok, blöde Vermutung...ich weiß!...aber stellt euch doch einfach mal das Schlussbild vor!!!...dann versteht ihr mich hoffentlich!). Und das mit dem Bauch konnte ich mir auch nicht verkneifen, obwohl so ein Lacher an der Stelle ja etwas unpassend ist...egal! Und mal wieder Schleichwerbung: Upcoming Chapter -> -> -> "You're everything..." Alles dreht sich um die eine Frage: Wird Ray leben? Ich weiß es selbst noch nicht! Macht's gut! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)