Bitter truth von Libelle (Die Angst, den Kampf zu verlieren) ================================================================================ Kapitel 2: You are always on my mind ------------------------------------ Hallo zusammen!!! Erstmal muss ich hier ein ganz dickes DANKESCHÖN an alle Kommi-Schreiber loswerden: DANKESCHÖÖÖN *jeden einzelnen in den arm nehm und halb tot knuddel*!!! Und zur Belohnung gibt's heute wieder eine etwas längere Fortsetzung! Über Kommis freue ich mich natürlich...*aus großen kulleraugen flehend in die runde blickt*. Und wie immer gehört natürlich keiner der Charas aus Beyblade mir...AAHH!!!! Na ja, who cares? ... ME!!! Viel Spaß jedenfalls! Eure Jessi ________________________________________________________________________________ You are always on my mind Nachdem auch endlich Kenny, Max und Tyson im Hotel angekommen waren, hatte Kai sich frustriert ins Nachtleben von Moskau gestürzt. Er liebte es seinen Vorteil, der Älteste zu sein, in vollen Zügen auskosten zu können. Es gab ihm die Möglichkeit, auch mal alleine zu sein und tun und lassen zu können, was er wollte. Es distanzierte ihn vom Team und gab ihm das Privileg sich eine gewisse nächtliche Privatsphäre gönnen zu können. Und wenn er ehrlich war, genoss er es. Genoss er es, mal ab und zu nicht volle 24 Stunden mit seinen Teamkameraden zusammen zu sein, denn das konnte auf die Dauer ganz schön anstrengend werden. Auch wenn er sie mittlerweile wirklich als seine besten Freunde - hatte er denn andere? - bezeichnen würde, war er doch der starke Einzelgänger von früher geblieben. Allerdings war es mit Ray etwas Anderes. Das hatte er sich wohl oder übel eingestehen müssen. Leugnen konnte er es nicht. In Rays Gegenwart fühlte er sich ungewohnt wohl in seiner Haut. Irgendwie beschützt und gut aufgehoben. Aber er konnte ja schlecht die ganze Zeit an Rays Rockzipfel kleben bleiben, nur um seine Anwesenheit für sich beanspruchen zu können, weil sie ihm offensichtlich gut tat. Wie konnte ein einziger Mensch nur so eine verzaubernde Wirkung auf ihn haben? Sollte das etwas zu bedeuten haben? Kai wußte es nicht. Er war sich nicht einmal sicher, ob er es überhaupt wissen wollte. Seine Welt war bis jetzt, seitdem die Bladebreakers sie gestürmt und vollkommen auf den Kopf gestellt hatten, im Grunde genommen perfekt gewesen. Er hatte Freunde und war auf dem besten Wege der beste Blader der Welt zu werden. Alle seine Träume aus der Vergangenheit waren dabei sich hier und jetzt zu erfüllen. "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Traum!" Nie hatte er auch nur einen Gedanken daran verschwendet gehabt, dass ihm je so etwas Gutes wie die Bladebreakers passieren würde. Denn auch, wenn er es ihnen in keinster Weise zeigte, so hatte diese Chaotentruppe ihn doch tiefgreifend verändert. Noch bis heute Morgen hätte er auf die Frage, ob er glücklich sei, mit ,Ja' geantwortet. Doch jetzt war er sich nicht mehr so sicher. Rays Zusammenbruch hatte etwas bei ihm bewirkt. Als er den Kampf abgebrochen hatte, hatte sich eine unerträgliche Hitze in ihm ausgebreitet und er war von einer irren Sorge um Ray erfüllt gewesen. Klar, der junge Chinese war ihm aus seinem Team immer noch der Sympathischste mit seiner ruhigen und freundlichen Art und dem unglaublichen Talent zum Bladen mit einer leidenschaftlichen Art und Weise, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte...aber was hatte dieses Gefühl zu bedeuten? Allein der Gedanke an Ray, wie er dort schwer atmend in der Kabine gelegen hatte, machte Kai melancholisch und ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Das passierte ihm doch sonst nicht. Kai sah sich um. Der Stadtteil, in dem er sich befand, wirkte ziemlich öde und trist auf ihn. Verlassen und schmutzig. Aber die Atmosphäre passte wenigstens zu seiner Stimmung. Eigentlich wollte er nur den Kopf frei kriegen. Die anderen waren ziemlich niedergeschlagen gewesen. Kein Wunder, auch sie machten sich Sorgen um Ray. Es war ihnen aufgefallen. Kai schlug den Kragen seines Mantels hoch. Es war wirklich eisig kalt. Der immer noch unbarmherzig niederprasselnde Regen tat sein Übriges. Es war nicht zu übersehen gewesen. Selbst Tyson hatte bemerkt, wie es Ray von Tag zu Tag schlechter ging. Er packte sich ständig an die Schläfe, als ob er von einem ständigem Schmerz gequält wurde. Er schlief auch schon seit längerem nicht mehr richtig. Das war Kai aufgefallen, der sich vor ihrem Aufenthalt in dem russischen Luxushotel immer mit Ray ein Zimmer geteilt hatte, was ihm noch viel angenehmer gewesen war, als er am Anfang hätte zugeben wollen. Jetzt vermisste er es regelrecht, nachts Rays regelmäßigen Atemzügen lauschen zu können. Selten hatte er selbst so gut geschlafen, wie mit Ray in einem Raum. Als der Regen zunahm und ein unangenehm kalter Wind ihm ins Gesicht schlug, floh Kai in eine spärlich beleuchtete Bar. Er hatte sowieso nicht die leiseste Ahnung gehabt, wo er überhaupt hinwollte. Er war schon den ganzen Abend plan- und ziellos durch die Gegend geirrt. Drinnen angekommen schlug ihm sofort der Geruch von Qualm und Alkohol entgegen. Die dunstige Atmosphäre würde ihm Anonymität garantieren, der perfekte Ort, um nachdenken zu könne. Kai setzte sich immer noch mit nassem Mantel auf einen der hohen Barhocker und sah sich um. In einer anderen Situation hätte er diese Bar wohl nie betreten oder wäre zumindest gleich wieder geflüchtet. Zu viele finster dreinblickende Leute starrten ihn durchdringend an, zu viele kaum bekleidete junge Mädchen füllten eben diese dubiosen Gestalten mit teurem Alkohol ab. Seit dem heutigen Tag jedoch brauchte er so einen Ort wie diesen. Finster und einsam. Wenn Ray ihn jetzt so sehen würde! Kai bestellte nach kurzer Überlegung ein Bitter Lemon. Er wollte nüchtern bleiben. Nüchtern bleiben, um sich seinen Gefühlen endlich stellen zu können. Doch als der dickliche Wirt mit der Zigarre im Mundwinkel das Getränk gelangweilt vor den jungen Blader stellte, verließ ihn bei dem Gedanken an das bevorstehende Gefecht mit sich selbst der Mut. Nein, er wollte noch nicht. Er wollte sich nicht entscheiden, was dieses Gefühl zu bedeuten hatte und in wie fern es mit seinem chinesischem Freund zu tun haben könnte. Und schon fast schneller als es ihm lieb war, hatte sich der Bitter Lemon in ein Bier verwandelt. Bevor er es sich noch einmal anders überlegen konnte, hatte Kai das Bier gepackt und hastig hinuntergestürzt. Vergessen! Ja, das war es, was er jetzt brauchte. Vergessen... . Der Sturm rüttelte derweil wie zum Protest aufs heftigste an den Fensterläden der Kneipe. Doch das interessierte Kai nur mäßig, als er sah wie ein junges Mädchen mit langen schwarzen Haaren und mit eindeutigen Absichten sich auf ihn zu bewegte. 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