Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Peacer (Lisanna-centric) ================================================================================ Kapitel 2: Pancakes ------------------- Elfman schlang instinktiv einen Arm um seine kleine Schwester, als diese müde ihren Kopf an seine breite Schulter legte, und sie kuschelte sich zufrieden an seine Seite. Mit einem glücklichen Lächeln blickte er auf Lisanna hinab. „Müde, Kleines?“ Ein herzhaftes Gähnen war mehr als Antwort genug und Elfman lachte, sehr zur Verwunderung der anderen Gildenmitglieder, welche ihn schon lange nicht mehr so ausgelassen gesehen hatten. Der Magier schob behutsam seinen Arm unter die Knie seiner schläfrigen Last und hob sie mühelos hoch, woraufhin sie instinktiv ihre Arme um seinen Hals schlang. Dann sah er zur Bar, hinter der Mirajane noch immer stand und gerade Cana ein weiteres Fass aushändigte, und als sie aufsah und ihn mit ihrer wiedergefundenen kleinen Schwester in den Armen sah, wurde ihr Lächeln noch einen Tick breiter und sie nickte, bevor sie dem Rest der Gilde verkündete, dass sie jetzt nach Hause gehen würde. „Awww, Mira-chan, geh nicht!“ „Ohne dich ist es nicht dasselbe!“ „Du mascht einfach die beschten Co-hicks-Cocktails, Mira-schan“, stimmte Makarov lallend den enttäuschten Gildenmitgliedern zu. Mirajane, viel zu gutmütig, sah aus als würde sie den Wünschen ihrer Freunde nachgeben wollen, als Erza sich einmischte. „Ich übernehme!“, deklarierte sie entschieden und schob Mirajane in die Richtung ihrer beiden Geschwister, bevor sie in ihr Häschenkostüm requipte, sehr zur Freude der Männer Fairy Tails, und herrisch nach Bestellungen verlangte. Mirajane trat lächelnd neben Elfman und strich ihrer schläfrigen Schwester zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht, ehe sie ihrem Bruder den Arm tätschelte. „Gehen wir?“ Elfman nickte, und zum ersten Mal seit zwei Jahren traten die drei Geschwister wieder gemeinsam den Nachhauseweg an. Lisanna wachte auf und wusste sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Der Grund für dieses Gefühl, das merkte sich schnell, war nicht die friedlich neben ihr schlafende Mirajane, denn auch wenn es nicht allzu häufig vorkam, war es doch nicht ungewöhnlich, dass die Geschwister sich ab und zu gemeinsam in ein Bett kuschelten. Nein, Mira-chan war nicht das Problem, das Zimmer war es. Das hier war nämlich nicht ihr Zimmer. Oder besser gesagt, nicht das, was sie in Edolas bewohnt hatte. So langsam erinnerte sich Lisanna wieder an ihre Rückkehr, und damit kam die Erkenntnis, dass die Mira, die neben ihr lag, ihre Mira war, und egal wie ähnlich ihr Gegenstück ihr war und wie sehr Lisanna sie gemocht hatte, erhellte bei dem Gedanken, endlich ihre richtige Schwester wiederzuhaben, ein strahlendes Lächeln ihr Gesicht und sie konnte nicht anders, als sich glücklich an ihr Schwesterherzchen zu kuscheln. „Lisanna…?“, murmelte Mirajane schläfrig und legte die Arme um sie, ohne die Augen zu öffnen. Sie schien selbst im Halbschlaf keine Probleme damit zu haben, sich an ihre Rückkehr zu erinnern. Zufrieden lag Lisanna in den Armen ihrer Schwester, warm und geborgen, von ihrem vertrauten, blumigen Duft umgeben und konnte doch nicht mehr einschlafen. Stattdessen starrte sie die Decke ihres alten Zimmers an, welches sich in den zwei Jahren ihrer Abwesenheit überhaupt nicht verändert hatte, und wunderte sich, wie schwer die Zeit ohne sie wohl für ihre Geschwister gewesen sein mochte. Vor allem Elfman musste es schwer getroffen haben, hatte er sich doch bestimmt die Schuld an ihrem vorsätzlichen Tod gegeben. Und wie er sich verändert hatte! Auch wenn er nach wie vor ihr lieber Bruder war und er definitiv nichts von seiner Nettigkeit eingebüßt hatte, war diese nun unter einem Berg Männlichkeit und Stärke verborgen, und man musste ihn gut kennen um zu wissen, wo man den alten Elfman finden konnte. Bei Mirajane war die Veränderung von aufbrausend und gewalttätig zu lieb und hilfsbereit beinahe noch größer, aber sie fiel Lisanna deutlich weniger auf, hatte sie doch ihr Ebenbild in Edolas kennen gelernt. Über ihre anfängliche Überraschung, wie ähnlich sich die beiden Gegenstücke nun waren, war sie schnell hinweg gekommen, auch wenn sie nach wie vor etwas damit zu kämpfen hatte, ihre nette Mirajane mit ihrer alten Persönlichkeit in Verbindung zu bringen. Das leise Knarren der Tür riss sie aus ihren Gedanken und sie beobachtete belustigt, wie Elfman vorsichtig seinen Kopf zur Tür hineinstreckte, so wie er es schon immer getan hatte, um zu sehen, ob sie schon wach waren. Als er sie sah, grinste er und formte lautlos ein ihr nur allzu bekanntes Wort: Pfannkuchen. Und als ob ihre Nase auf das Stichwort gelauert hätte, vernahm sie nun den süßen, wunderbaren Duft der frisch gebackenen Leckerei, der dank Elfman zur Tür hineinwehte. Augenblicklich war Lisanna hellwach und zwei Sekunden später drängte sie sich an einem lachenden Elfman vorbei und flitzte Richtung Küche, während sie es ihrem Bruder überließ, Mirajane zu wecken. Lisanna blieb in der Tür zur Küche stehen und bewunderte den liebevoll gedeckten Tisch und, natürlich, den riesigen Stapel Elfman-Spezial-Pfannkuchen, wie sie sie getauft hatten, nicht etwa, weil ihr Bruder das Rezept neu erfunden hatte oder spezielle Zutaten benutzte, sondern weil es schlicht und einfach die besten Pfannkuchen weit und breit waren. „Lass es dir schmecken, bevor sie kalt werden.“ Elfman schob sie Richtung Tisch während Mirajane, die hinter ihm die Küche betreten hatte, fröhlich Lisannas Teller mit fünf Pfannkuchen belud, ehe sie die Restlichen zwischen Elfman und sich aufteilte. Und als Lisanna zusammen mit ihren Geschwistern am Tisch Platz nahm, ihr Lieblingsessen verschlang und zwischen den Bissen zu dem Gespräch beitrug, wurde ihr auf einmal klar, dass es ganz egal war, wie sehr sie sich alle verändert hatten, denn sie waren trotzdem noch immer eine Familie, und das würde sich nie ändern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)