Pandora von Puella ================================================================================ Kapitel 1: Pandora ------------------ ~Pandora~ Unablässlig prasselte der Regen auf die Straßen. Der Wind wehte einem Taifun gleich durch die gläsernen Schluchten Tōkyōs. Die dichten, dunklen Wolken schoben sich unbarmherzig vor den runden Vollmond. Hinderten jeden noch so kleinen seiner Lichtstrahlen daran, den Erdboden zu erreichen. Die aufkommenden Nebelschwaden erschwerten das Sehen noch zusätzlich. Es war ein Sturm, wie ihn Japan lange nicht mehr erlebt hatte und keine Menschenseele getraute sich vor die eigene Haustür. Jedenfalls beinahe. Gehetzt lief er in rasanter Geschwindigkeit durch die dunklen Gassen. Vorbei an den stockfinsteren Schaufenstern der zwangsläufig geschlossenen Läden, menschenleeren Bushaltestellen und überfluteten Gassen. Nur unterbewusst realisierte er, dass eines der Gebäude an denen er vorbei donnerte; das Colombo, Agasas Lieblingsrestaurant, war. Fluchend hielt er sich die dunkle Jacke über den Kopf und versuchte sich vergebens von den gewaltigen Regenmassen zu schützen - Vergeblich. Schon nach wenigen Metern war er nass bis auf die Haut und begann zu zittern. Eigentlich wollte er das schlechte Wetter ausnutzen und einen ruhigen Abend in der privaten Bibliothek seines Vaters verbringen. Mit einem klassischen Holmes in der Hand und einer heißen Tasse schwarzen Kaffees neben sich. Doch das musste er sich nun für später sparen. Es war eben nicht leicht, ein Oberschülerdetektiv zu sein. ‚Der Erlöser der japanischen Polizei.ʼ Unweigerlich musste der Junge schmunzeln. Aber er wusste, wäre er Zuhause geblieben, hätte ihm Megures Anruf keine Ruhe gelassen. Also nahm er statt unnötigem Kopfzerbrechen den Regen in Kauf. Frustriert hatte er feststellen müssen, dass auch die Taxifahrer ihre Arbeit eingestellt zu haben schienen. Ebenso der öffentliche Busverkehr. Keuchend kam er vor dem Polizeihauptquartier an und sah für einige Sekunden an dem pompösen Gebäude hoch. Unweigerlich fühlte er sich wieder so klein wie in seiner Zeit als Conan. Er ignorierte den Schauder der bei dem Gedanken an sein Alter Ego seinen Rücken hinab fuhr und trat den Kopf schüttelnd durch die gläserne Eingangstür, die sich wie von Geisterhand vor ihm öffnete. Wie auf Kommando stand plötzlich ein ihm unbekannter Polizist; vielleicht Mitte Zwanzig, verlobt, wie er an dem schmalen Ring am Ringfinger seiner linken Hand ablesen konnte und vermutlich noch nicht lange hier, da er eine gewisse Nervosität ausstrahlte, die ältere Kollegen nicht hatten, vor ihm und grüßte kurz mit einem knappen höflichen Kopfnicken, welchem er mit einem leichten nach vorne beugen, entgegen kam. „Megure-keibu wartet bereits auf ihre Ankunft, Kudō-san.“, informierte er ihn förmlich und bedeutete ihm, ihm zu folgen. Ohne weitere kostbare Sekunden zu verlieren ließ der Oberschüler sich von dem Mann durch die Gänge führen, bis sie vor einer unscheinbaren Tür zum stehen kamen. Ohne weitere Worte verschwand der Schwarzhaarige und ließ Shin'ichi alleine in dem ansonsten menschenleeren Korridor stehen. Kurz schaute dieser ihm noch nach, dann klopfte er mit den Fingerknöcheln zweimal an das weiß lackierte Holz. „Ah, Kudō-kun. Es tut mir leid, dich bei diesem Mistwetter vor die Tür gerufen zu haben, aber uns waren die Hände gebunden.“ Entschuldigend blickte der beleibte Inspektor ihn an und schien seine vom laufen klitschnasse Kleidung erst jetzt zu realisieren. Sofort drehte er sich noch in der Tür um und winkte jemanden an. Neben ihm erschien; genau wie von dem Detektiven erwartet, Takagi im grauen Anzug - trocken. Kurz verzogen sich Shin'ichis Lippen, doch zwang er sich zu einem neutral-freundlichen Gesichtsausdruck. Der arme Mann konnte schließlich nichts dafür, dass sich Fortuna heute gegen ihn gestellt zu haben schien. „Takagi, holen sie dem Jungen trockene Kleidung. So können wir ihn nicht in den Verhörraum rein lassen.“ Hektisch nickte Takagi und drückte sich an seinem Vorgesetzten vorbei. Auch ihm warf der Oberschüler einen perplexen Blick hinterher, als er wie von Sinnen davon rauschte. „Keibu, das wäre nicht nötig. Ich glaube nicht, dass ich lange brauchen werde. Dieser Kerl..“, brummte er den letzten Teil vor sich hin. Aber Megure schüttelte nur den Kopf. „Das kommt nicht in Frage. Am Ende fängst du dir nur deswegen eine Erkältung ein. Aber jetzt komm erst mal rein.“ „Nur? Die halbe Welt ist hinter ihm her! Nakamōri wird sich schwarz geärgert haben, dass er ihn nicht persönlich stellen konnte.“ Ein kurzes Grinsen huschte ihm über die Lippen bevor er wieder ernst wurde. „Aber es ist mir noch immer ein Rätsel, warum er nicht versucht hat zu fliehen, sondern stattdessen braves Küken gespielt hat.“, sprach er seine Gedanken laut aus. Der Inspektor ihm gegenüber schien ebenso ratlos wie er selbst. „Es war immerhin bloß reiner Zufall, dass er uns in die Hände gelaufen ist. Er hätte sich nicht als Satō verkleiden sollen.“ Der Mann lachte kurz auf. Shin'ichi nickte jedoch nur stumm und sah zum ersten Mal bewusst durch die breite Glasscheibe Dahinter saß, an einem stinknormalen Metalltisch - Kaitou Kid. Seine Hände vor dem Körper, mit Handschellen an einer Vorrichtung an der Tischplatte befestigt. Sein weißer Umhang; und somit auch der einintegrierter Gleiter hingen außer seiner Reichweite an der sand-farbenen Wand. Sein Zylinder und das Monokel aber, waren noch immer dort, wo sie auch sonst waren. Noch war Kids Identität nicht gelüftet und es kribbelte ihm in den Fingerspitzen, den Dieb endlich enttarnen zu können. Ungeduldig beinahe schluckte er, als sein Blick den Ausdruck auf Kids richtig betrachtete. An seinem Gesicht war keine Regung, keine noch so kleine Emotion aus zu machen. Er wahrte das perfekte Pokerface. „Wieso flieht er nicht? Ein paar Handschellen sollten ihn wohl kaum davon abhalten. Abgesehen davon, hätte er auf dem Weg hierher sicher eine Menge günstiger Gelegenheiten gehabt. Und warum, und das ist das wohl größte Rätsel, will er sich nur von mir demaskieren lassen? Verdammt, ich versteh' das nicht.“ Seufzend griff er sich an den Kopf und zerwuschelte seine ohnehin unordentlichen Haare. ‚Ich versteh' ihn nicht.ʼ „Nun stress dich mal nicht so, Kudō-kun. Wo bleibt denn nur Takag-“ In dem Moment flog die Tür auf und Wataru stürmte ein wenig außer Atem rein. „Stets zu Diensten, Keibu-dono.“, grinste er, während seine Wangen einen pudrigen Hauch annahmen. „Hier, Kudō-kun. Oh, und Hallo.“ Der Kommissar wurde noch eine Spur röter und reichte ihm Kopf nickend einen Bündel Kleidung. „Danke, Takagi-keiji.“ Die höfliche Geste erwidernd, nahm er die trockene Kleidung entgegen und seufzte leise. „Nichts zu danken. ..Megure-keibu, wir sollten vielleicht kurz raus gehen.“, fügte er noch hinzu. Es dauerte einen Augenblick, bis der Mann schaltete, dann rückte er seinen Hut zurecht und räusperte sich kurz. „Natürlich.“ Schnell verließen die beiden Männer den Raum, doch noch bevor die Tür hinter ihnen ins Schloss fallen konnte, rief ein schmunzelnder Shin'ichi ihnen etwas hinterher. „Könnten sie vielleicht draußen bleiben, bis ich mit Kid durch bin?“ Megure hatte eine Hand auf der Türklinke und schien zu überlegen. Schließlich legte sich ein entschlossener Ausdruck auf sein Gesicht. „Nur weil du es bist, Kudō-kun.“ Dann schloss er die Tür und Shin'ichi war alleine. Zumindest bis auf den Mondscheindieb hinter der dicken Glasscheibe. Rasch pellte er sich aus den klammen Klamotten und rümpfte für einen Moment die Nase, als er erkannte, was genau Takagi ihm da in die Hand gedrückt hatte. Ein creme-farbener Anzug, ein Hemd in zartem Rosé und eine weiße Krawatte. Wenigstens hatten die Sachen seine Größe. ‚Dann können wir jetzt ja die Büchse der Pandora öffnenʼ, dachte er sarkastisch. Bevor er fest entschlossen in das Verhörzimmer schritt, schloss er von innen noch die Tür zu dem Vorraum ab, in dem auch er sich momentan noch befand; nur um auf Nummer sicher zu gehen. Dann drückte er die kühle Metallklinke runter und betrat den hinteren Raum. Der Raum, in dem der Phantom Dieb seine vermutlich letzten Atemzüge machen sollte. „Es freut mich, dass du meiner Bitte nachgekommen bist, Tantei-kun.“, begrüßte ihn Kid. Sein Gesicht zeigte dabei weiterhin keine Regung. Sogar das selbstgefällige Grinsen, was er sonst immer zur Schau trug, schien verschwunden. Es wirkte fast, als würde er verbissen versuchen, sein Pokerface aufrecht zu erhalten; ohne zu merken, dass er es durch diese emotionslose Maske bereits verloren hatte. „Hallo, Kid.“ Ruhig ließ er sich ihm gegenüber auf den leeren Stuhl sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. „Seit wann lässt du dich so leicht fangen?“ Auf seine Frage folgte nichts als Stille. Der Meisterdieb schaute ihn bloß an und schien ihn mit seinem Blick durchbohren zu wollen. ‚Als ob er versucht, auf den Grund meiner Seele zu blicken.ʼ Shin'ichi konnte die Gänsehaut auf seinen Armen spüren, unterdrückte den Reflex an ihnen zu reiben. „Hör zu. Wir können es auch kurz machen und ich kann wieder nach Hause. Oder du redest mit mir und beantwortest mir meine Fragen. Wir sind allein. Die Mikrophone sind aus geschaltet und auch hinter dem Spiegelglas ist keine weitere Person mehr.“ Der Oberschüler beugte sich vor und legte seine Arme auf den Tisch ab. Er konnte beobachten, wie ein Schweißtropfen die Schläfe seines Gegenüber hinab lief und schließlich vom Kinn auf die Tischplatte tropfte. „Ich wollte gefangen werde, Tantei-kun.“, kam es schließlich von ihm. Verständnislos schaute Shin'ichi ihn an und versuchte einen Blick in seine Augen zu erhaschen, die im Schatten seines Zylinders lagen. „Du hast dich freiwillig fangen und hierher bringen lassen? Warum? Damit du abhauen und eine umso größere Show hinlegen kannst?“ Die Antwort kam ebenso kurz und bündig, wie zugleich auch unerwartet. „Nein.“ Der Dieb blickte weiter stur auf die Tischplatte und hoffte, dass es nicht mehr lange dauerte. Er war viel zu aufgedreht. Er fühlte sich, als würde er unter Hochspannung stehen. Er hörte den Detektiven frustriert aufseufzen. Er wusste, dass er versuchte Blickkontakt herzustellen, aber das würde er ihm unter keinen Umständen erlauben. Er war sich sicher, dass das Feuer in seinem Inneren auch in seinen Augen zu sehen war. „Ich könnte gar nicht fliehen. Die Polizisten haben ganze Arbeit geleistet. Nicht eine einzige Spielkarte, kein einziger Draht ist unentdeckt geblieben. Wenigstens meinen Zylinder haben sie gelassen wo er ist.“ Er lachte humorlos auf und hob den Kopf um wenige Millimeter an. „Ich versteh dich nicht, Kid. Du bist ein einziges Rätsel. Warum sollte jemand wie du sich freiwillig schnappen und dann auch noch jede Chance auf ein Entkommen verstreichen lassen?“, führte Shin'ichi seinen quasi-Monolog weiter. Er spürte regelrecht, das hinter dem Vorgehen von Kaitou Kid etwas weitaus größeres steckte. Aber was? „Denk nach Heisei Holmes-san. Ich habe nicht ohne Grund das Aussehen von Satō-san angenommen.“ Shin'ichi legte den Kopf leicht schief und stütze sein Kinn in der Hand ab. Dann saß er von einer Sekunde auf die andere, stocksteif auf seinem Stuhl. „Du wolltest nicht, dass einer aus dem zweiten Dezernat dich schnappt, weil Nakamōri-keibu dir bestimmt nicht zugehört und dir deine Maske einfach vom Gesicht gerissen hätte.“, stieß er aus. „Aber das Megure-keibu mich holen würde, wenn du ihn darum bittest, war dir bewusst. Du hast dich also als Satō-keiji verkleidet, weil du ganz genau wusstest, dass Takagi-keiji diese Verkleidung auf kurz oder lang durchschauen würde!“ Kid nickte nur mit dem Kopf. ‚Du enttäuscht mich nicht, Meitantei.ʼ, dachte er. ‚Und du machst deinem Namen alle Ehre.ʼ „Exakt, Tantei-kun.“ Zum ersten Mal, seit er das Gebäude betreten hatte, zierte ein Lächeln seine Züge. „Aber.. Wozu das Ganze? Du hättest auf hundert anderen Wegen mit mir in Kontakt treten können. Warum lässt du dich fangen? - Und schau mich an, wenn ich mit dir rede!“ Genervt ließ er sich gegen die harte Stuhllehne sinken und legte ein Bein auf das andere. „Jeder stirbt irgendwann mal. Ob es am Alter, einer Krankheit oder etwas anderem liegt ist dabei vollkommen belanglos.“, flüsterte er leise vor sich hin. „Und manche.. werden ermordet.“ Das ließ den Detektiv des Ostens aufhorchen. Jedoch sagte er nichts, sondern wartete ab. „Was glaubst du, warum Kaitou Kid acht Jahre lang keine Coups gehabt hat?“, fragte er schließlich. Shin'ichi antwortete nicht sofort. Die gleiche Frage hatte er sich selbst schon einige Male gestellt. Und mit der Zeit, hatte er eine Theorie entwickelt. „Ehrlich gesagt, war mir das am Anfang auch schleierhaft. Damals, als ich noch Edogawa Conan war..“ Er legte eine kurze Pause ein, bevor er fortfuhr. „Aber ich habe da eine Theorie. Tatsächlich ist es nur eine. Doch es scheint die realistischste von allen existenten Thesen zu sein.“, er lächelte schwach. „Du bist nicht der gleiche Kaitou Kid, wie der, der vor diesen acht Jahren die Kontinente unsicher gemacht hat. Und dem, was du gerade sagtest, entnehme ich, dass dein Vorgänger getötet worden ist.“ Jetzt lehnte er sich wieder vor. Er war voll und ganz in seinem Element. „Vielleicht jemand der auf Rache aus war? Vielleicht ein Komplize, der ihn hintergangen hat oder alles für sich wollte - obgleich Kid immer alles zurück gibt. Eventuell war es auch eine Organisation, der er ein Dorn im Auge war.“ Seine Augenbraue rutschte um ein kleines Stück nach oben, als er die plötzlich weniger lässige Körperhaltung des Diebes bemerkte. Also hatte er recht. „Was wollten sie von ihm? Deinem Vater.“ Keuchend riss Kaitō den Kopf hoch. Wie?! Wie hatte er es heraus gefunden? Eines der größten Geheimnisse, die er hütete. Ein Geheimnis, dass selbst Hakuba trotz seiner halb britischen Schnüffelnase verdeckt geblieben war. Verdammt, wie! Dann bemerkte er seinen fatalen Fehler, als er den zufriedenen Gesichtsausdruck des anderen bemerkte. Er wusste gar nichts! Rein gar nichts. Er hatte sich soeben selbst verraten. Er lächelte gequält und klatschte zweimal mit seinen behandschuhten Händen. „Wie?“ Shin'ichi zuckte die Achseln. Ihm war der schockierte, traurige und schließlich wissende Blick nicht entgangen. Er hatte also Recht gehabt. Schon wieder. „Du hast mir als Conan gegenüber einmal angedeutet, deine Mutter wäre die Phantom Lady. Also warum sollte dein Vater - der Ironie mal abgesehen - nicht Kaitou Kid gewesen sein? Und anscheinend hatte ich Recht.“ „Gratulation. Ja, der frühere Kaitou Kid war tatsächlich mein Vater. Er wurde ermordet, als er die Zusammenarbeit mit einem Syndikat verweigerte.“ „Vermutlich traf ihn dann das Attentat als Privatperson. Wäre er als Meisterdieb 1412 getötet worden, hätte es zuviel Aufsehen erregt.“ Kaitou Kid Junior nickte. „In der Tat. Ich selbst erfuhr davon erst vor nun fast zwei Jahren. Und das auch nur durch einen dummen Zufall und.. meine eigene Tollpatschigkeit.“ Betretenes Schweigen entstand zwischen den beiden Rivalen, nachdem so untypischen Verhalten des Mondscheindiebes und dessen halbem Geständnis. „Ich hätte da eine Frage, in Bezug auf die Organisation.“, brach Shin'ichi diese Ruhe schließlich. „Die da wäre?“ „Haben die Mitglieder alkoholischen Getränke als Decknamen?“ Kaitō zog eine Augenbraue hoch. So eine Frage hatte er nicht erwartet; aber er wusste ja, auf was der andere anspielte. Er wäre nicht er gewesen, hätte er die Sache in dem Bell Tree Express auf sich beruhen lassen. „Nein, da kann ich dich beruhigen.“ Erleichtert seufzte Shin'ichi. Wäre es doch ungerecht gewesen, wäre seine Organisation am Ende nicht ganz zerstört worden. Dann war es abermals still in dem Zimmer. Für mehrere Minuten sagte keiner der beiden Kontrahenten auch nur ein Wort. Beide hingen ihren jeweiligen Gedanken nach, bis Shin'ichi die Stille plötzlich zum zweiten Mal brach. „Dein Vater war ein Zauberer.“ Es war keine Frage. Mehr eine Feststellung. Dennoch nickte Kurōbā. „Du weißt es, nicht wahr?“ Kaitōs Stimme klang fast schon resigniert. Der Moment seiner Enthüllung kam unweigerlich näher. Und er fürchtete ihn. „Kurōbā Tōichi. Der wohl größte Magier, den die Welt je gesehen hat. Ein Meister der Illusion und Verkleidung.“ Kaiou Kid seufzte laut auf. „Ja.“ Ein Wort. Eine einzelne Silbe. Und doch so schwerwiegend, wie es ein ganzer Berg Lügen nicht sein könnte. „Ich sagte, ich würde das Geheimnis deiner Identität aufdecken, bevor ich dich demaskiere, Kaitou Kid.“ „Und ich sagte, es wäre langweilig zu wissen was in Pandoras Büchse drin ist, bevor man sie öffnet. Aber du bist Detektiv und kein schlechter dazu.“ Lächelnd schaute der Ekōda Oberschüler auf und blickte in Shin'ichis blaue Augen. Einige saphir-farbene Sprenkel umrahmten die Pupille und verliehen ihnen einen magischen Glanz. Er wusste, ein Spiegel würde ihm die selben Opalen zeigen. So ähnlich sie sich äußerlich auch sein mögen. Innerlich waren sie so verschieden wie Tag und Nacht. Detektiv und Dieb eben. Beide Meister ihres Faches. Aber irgendwann, hieß es für einen immer Schach Matt. Der weiße König war gefallen. „Ich werde dich nicht demaskieren, Kaitou.“ Perplex schaute der Verbrecher Shin'ichi an. Dann fasste er sich wieder. „Deswegen bist du hier.“ „Mag sein, aber..“ Er beendete seinen Satz nicht, sondern lächelte nur geheimnisvoll. „Aber, was?“, fragte Kaitō schließlich nach. „Mein Vater würde es auch nicht tun. Außerdem, weiß ich noch immer nicht, nach was du genau suchst. Ich bin Detektiv, aber ich bin auch ein Mensch. Und ich bin nicht blöd, Kid. Du suchst nach dem, was weder dein Vater, noch die Organisation bis jetzt gefunden hat. Ich habe mein Ziel erreicht, wie du sehen kannst. Und ich weiß, wie niederschmetternd es ist, bei jedem Erfolg festzustellen, dass er keine 24 Stunden anhält.“ Gähnend lehnte er sich zurück, während Kaitou Kid sich nach vorne lehnte. Er konnte es nicht fassen. Das gab es doch einfach nicht! Doch dann grinste er hinterhältig und zum ersten Mal erinnerte er Shin'ichi wirklich an den Meisterdieb im Mondschein. „Wenn du wissen willst, was mein Ziel ist, wirst du mich demaskieren müssen, Tantei-kun.“ Shin'ichi schüttelte bloß den Kopf. „Ich muss gar nichts.“ „Dann wirst du nie erfahren, was ich suche.“ „Das was du hier machst, nennt man Erpressung.“, gab er als einziges Argument zurück. „Ich bin ein Verbrecher. Mir ist das egal.“ Shin'ichi seufzte. „Mein Vater wusste, wer der erste Meisterdieb 1412 war. Und jahrelang behielt er dieses Geheimnis für sich. Nicht einmal mir gegenüber hat er je ein Sterbenswörtchen darüber verloren. Und jetzt ist es an uns, dieses Spiel fortzuführen.“ „Das ist dumm.“ Shin'ichi zog die Augenbrauen zusammen, ob dieser Dreistigkeit. „Dein Vater wusste, das mein Vater, Kurōbā Tōichi, Kaitou Kid ist. Er hatte ihn demaskiert. Vielleicht nicht so, wie man sich dieses Prozedere vorstellt, aber er hatte seine Identität aufgedeckt. Wenn du es wie dein Vater machen willst, wirst du mir meine Maske nehmen müssen, mein Lieber. Außerdem bin ich mir sicher, dass du meinen vollen Namen nicht kennst.“ Shin'ichis Gesichtsausdruck konnte er entnehmen, dass er recht hatte, bei dem was er sagte. „Denk an deine Ehre als Detektiv, Tantei-kun.“ „Ich bin nicht dumm.“ Kaitō lachte leise. „Sicher nicht. Aber ich werde mich wohl kaum selbst demaskieren. Überhaupt, bin ich verhindert.“ Mit den Augen deutete er auf seine gefesselten Hände. „Ich will nicht.“ Stille. „Was?“ Hatte Shin'ichi jetzt den Verstand verloren? Hatte er zu viele Leichen gesehen? Zu viele Kopfnüsse von Kogorō bekommen. „Was?!“, wiederholte Kaitō seine Frage. „Ich kann nicht, verdammt! Wenn ich wüsste wie du aussiehst, wenn ich wüsste wie du heißt, dann müsste ich es der Polizei melden. Ich würde dir das verwehren, was ich selber erstrebt und erreicht habe.“ „Hast du mir eigentlich zugehört, Shin'ichi? Demaskiere mich. Dann wirst du wissen, was mein Ziel war. Und überhaupt - ich bin Kaitou Kid. Ein paar Gitterstäbe könnten mich nicht aufhalten.“ Das war gelogen. Und Kaitō wusste es. Ebenso wie Shin'ichi es wusste. „Ist das dein letztes Wort?“ Kaitō nickte bestimmt mit dem Kopf. „Ist es.“ Seufzend schob Shin'ichi seinen Stuhl zurück und erhob sich. Beide ignorierten das laute Quietschen, als die Metallbeine über den Linoleumboden schrabten. Fast schien es Kaitō, als würde Shin'ichi mit Absicht langsamer um den Tisch herum gehen, als nötig. Doch dann stand der Schülerdetektiv vor ihm. Der Braunhaarige konnte nur von unten zu ihm herauf sehen, da die Handschellen ihn unweigerlich am Platz festhielten. Er musste schlucken. „Bist du immer noch sicher, Kurōbā?“ Shin'ichi hatte sich in die Hocke gesetzt, um mit ihm auf Augenhöhe sein zu können. „Ja, Kudō.“ Resignation lag auf Beider Gesichtern, als Shin'ichi die Hand nach dem Monokel des Diebes ausstreckte. ‚Dann heißt es jetzt wohl, Schach..ʼ Und es ihm vom Gesicht nahm. ‚..Matt.ʼ Er hatte die Augen wider Willen geschlossen, als er das kalte Metall nicht mehr spüren konnte. Leise hörte er den Detektiv ausatmen. „Du siehst nicht sehr zufrieden aus.“ „Und du hörst dich nicht so an. Und jetzt mach weiter.“ Er hörte die Kleidung rascheln, als Shin'ichi sich wieder erhob. Spürte wie das Gewicht des Zylinders verschwand und dann dass überraschte Aufkeuchen des Anderen ertönte. „Was zum-?“ Kaitou Kid konnte nicht anders, grinste leicht und öffnete die Augen wieder, um zu ihm aufzusehen. Ihre Blicke trafen sich und Shin'ichi erstarrte. Die gleichen Augen wie seine. Die gleichen Gesichtszüge. Die gleiche Haarfarbe. Der Mondscheindieb glich ihm beinahe wie ein Spiegelbild. Aber was ihn im Moment am meisten verwunderte, war der Diamant, der unter dem weißen Zylinder zum Vorschein gekommen war. Demaskiere mich. Dann wirst du wissen, was mein Ziel war, hallten Kids Worte in seinem Kopf wieder, als er den oval-förmigen Stein zwischen den Fingern hielt. „Könntest du vielleicht so nett sein und die Handschellen öffnen? Ich sitze hier seit gut fünf Stunden.“ Kaitōs Stimme riss ihn aus den Überlegungen. Kurz schüttelte er den Kopf, um wieder Ordung in seine Gedanken zu bringen. „Warte..“ Er legte den Diamanten vor ihn auf den Tisch und verließ den Verhörraum. Sobald er die Tür zum Vorzimmer öffnete, schrien ihm zwei Stimmen entgegen, die ohne jede Zweifel zu Megure und Takagi gehörten. „Kudō-kun! Mach die Tür auf!“ Er grinste und schnappte sich, ohne auf Takagis Vorderung einzugehen, den Schlüssel für die Handschellen. „Die glauben vermutlich, ich hätte irgendwas mit dir angestellt.“, lachte es ihm entgegen. Natürlich hatte auch Kaitō die penetranten Rufe der beiden Männer gehört. „Du hast mich immerhin erpresst, Kurōbā.“ Noch immer leicht grinsend öffnete er die Handschellen und beobachtete den Meisterdieb, wie er sich seufzend die Handgelenke rieb. „Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet. Ich hatte schon befürchtet, meine Hände würden abfallen.“ Kaitō lachte. „Hast du denn keine Angst, dass ich jetzt einfach fliehe?“ Shin'ichi schüttelte den Kopf und ließ sich auf seinem Platz nieder. „Nein. Außerdem, stehen da zwei Beamte vor der Tür. Du hast keine Maske mehr und auch keine deiner kleinen Spielzeuge. Überhaupt tobt draußen ein Umwetter, wie man es selten erlebt hat. Das heißt, selbst wenn du deinen Gleitdrachen hättest und es schaffen würdest hier raus zu kommen, würde eine Flucht durch die Lüfte unmöglich sein.“ Zufrieden verschränkte er wieder die Arme vor der Brust und sah Kaitō auffordernd entgegen. Diese zog nur eine Augenbraue hoch, schien sich aber keine ernsthaften Sorgen zu machen. „Jetzt spiel dich nicht auf, Kudō-kun.“ Auch Shin'ichis Augenbraue fand ihren Weg nach oben. „Wer hat dir erlaubt mich so zu nennen, Kaitou Kid?“ „Wir reden hier von Oberschüler zu Oberschüler, mein Guter. Also entspann dich.“ Grinsend lehnte er sich zurück und fing an mit dem Stuhl zu kippeln. „Dieses gute Stück war also dein lang ersehntes Ziel?“ Kaitō hörte auf zu kippeln. Schlagartig war er wieder ernst, was Shin'ichi schon etwas erstaunte. „Ja. Wegen diesem Juwel musste mein Vater sterben.“, gab er mit eiserner Stimme zurück. „Dann ist er wohl anders, als alle anderen, was?“ Kaitō nickte. „Das ist er - ein Doublet. Er beinhaltet noch einen weiteren Stein. Pandora.“ „Pandora?“ Interessiert lehnte sich Shin'ichi ein wenig vor. Kaitō tat es ihm nach und so saßen sie da. Vorne übergebeugt. Nase an Nase. Konnten den Atem des jeweils anderen auf dem Gesicht spüren. „Diese Organisation, die meinen Vater auf dem Gewissen hat, ist seit Jahren hinter einem Diamanten her, der sich Pandora nennt. Laut einem alten Mythos, soll Pandora umschlossen sein, von einem anderen Juwel. Ihn zu sehen, ist nur demjenigen gewährt, der ihn in das Licht des Mondes hält.“ „Deswegen hast du deine Raubzüge immer in Vollmondnächten über die Bühne gebracht.“ „So ist es. Laut der Legende soll Pandora, wenn man sie im Licht des Mondes betrachtest, rot glühen und eine Träne weinen.“ Als er merkte, dass Shin'ichi ihm ins Wort fallen wollte, schnitt er ihn mit einer Handbewegung ab. „Alle Tausend Jahre fliegt der Komet Volley an der Erde vorbei. Wer zu diesem Zeitpunkt die Träne der Pandora trinkt, so heißt es, soll Unsterblichkeit erlangen.“ Noch eine Sekunde starrte Shin'ichi ihn fassungslos an, bevor er sich seufzend zurück lehnte. „Bitte sag mir, dass du nicht daran glaubst. Ansonsten werde ich dich in ein Irrenhaus einweisen lassen müssen.“ „Natürlich nicht, Idiot! Aber.. Nur wegen einer lächerlichen Legende musste mein Vater sein Leben lassen. Ich wollte ihn Rächen. Indem ich vor ihren Augen Pandora in tausend Splitter zerschellen lasse!“ Wutentbrannt haute er mit der Faust auf den Tisch und verzog keine Mine, als seine Knochen knirschten. „Dann ist da drin, Pandora.“ Shin'ichi deutete mit den Augen auf den hellblauen, unscheinbaren Diamanten der zwischen ihnen auf dem Tisch lag. „Ja. Das ist sozusagen, Pandora.“ „Nun, dann..“ Kaitō beobachtete, wie Shin'ichi aufstand, zu der Wand lief an der sein Umhang hing und ihm diesen dann überreichte. „Wo sind deine ganzen Sachen?“ „Eh.. Wenn sie nicht bei irgendwelchen Beweisstücken im Keller liegen, dann in dem Vorraum. Vermutlich in dem Spind neben der Tür. Die Nummer für das Schloss ist 21-06-45*.“ Perplex schaute Shin'ichi ihn an, dann besann er sich wieder, kam aber nich umhin, Kaitōs selbstfälliges Grinsen zu bemerken. Kurz entschlossen ließ er den Mondscheindieb wieder alleine und machte sich daran, dessen Habseligkeiten schnell aus dem Spind zu holen. Die Geräusche vor der Tür waren verstummt und er konnte nur vermuten, dass Megure zusammen mit Takagi Verstärkung holen war. Mit hastigen Bewegungen öffnete er die graue Spindtür. Er hatte Glück. Verstaut in einer schwarzen Tasche lagen die ganzen Sachen, die Kid immer bei sich hatte. „Du hast Glück.“, rief er ihm zu und stellte die Tasche vor ihm auf den Tisch. „Die Sachen waren alle noch hier.“ Kaitō hatte sich gerade den Umhang umgelegt, als Shin'ichi seine Sachen auf den Tisch knallte. „Du weißt, dass das gegen die Spielregeln ist?“, fragte er halb im Ernst. Shin'ichi nickte mit dem Kopf. „Ich weiß. Aber manchmal hat man keine andere Wahl. Und jetzt beeil dich, Kurōbā. Megure-keibu kann jeden Moment mit einer ganzen Truppe hier rein stürmen.“ „Was wirst du ihnen sagen?“ „Dass der Mistkerl mich überwältigt hat, als ich ihm sein Monokel vom Gesicht reißen wollte und dann, nachdem er den Spind geknackt hat, geflohen ist.“ Shin'ichi grinste. Ebenso wie Kaitō, der sich besagtes Monokel gerade wieder aufsetzte, um das Bild des Meisterdiebes 1412 zu komplettieren. „Der Mistkerl bedankt sich herzlichst, Meitantei.“ Er vorbeugte sich kurz und wollte gerade die Tür öffnen, als diese von einem hochroten Megure aufgerissen wurde. Die beiden Oberschüler bemerkten noch dessen perplexen Gesichtsausdruck, dann geschah alles binnen weniger Sekunden. Kaitou Kid warf eine seiner Rauchbomben, schnappte sich Shin'ichi und schmiss diesen regelrecht auf den Stuhl, auf welchem er selbst die letzten Stunden verbracht hatte. „Tut mir leid.“, flüsterte er, dann fühlte Shin'ichi ein Taschentuch vor seinem Gesicht, bevor er kurz darauf in Bewusstlosigkeit fiel. Geschickt schlängelte sich Kaitō an den Beamten vorbei, die verzweifelt versuchten ihre Orientierung nicht zu verlieren und lief grinsend durch die menschenleeren Gänge. Als er durch die große Glastür schritt, wusste er was Shin'ichi meinte und rümpfte die Nase. ‚Dann eben zu Fuß.ʼ Schnell warf er sich einen schwarzen Mantel über und verschwand im Schutze der Dunkelheit. ~~~ „Kudō-kun?“ Nur langsam kam Shin'ichi wieder zu sich. Innerhalb von Sekundenbruchteilen kamen seine Erinnerungen zurück. ‚Dieser eingebildete Fatzke hat mich tatsächlich betäubt.ʼ „Shin'ichi?“ Er wurde hellhörig. War das nicht Rans Stimme? Zögernd öffnete er die Augen und blickte in die besorgten Gesichter von Ran und Megure. „Ist Kid entkommen?“, fragte er leise. Megure nickte. Ein grimmiger Ausdruck lag auf seinem Gesicht. „Ja, leider. Allerdings wissen wir nicht genau, wie er es geschafft hat, sich zu entfesseln.“ „Da kann ich weiter helfen.“ Ächzend setzte er sich auf und realisierte erst da, dass er sich auf einer mint-grünen Liege befand. Vermutlich ein provisorisches Krankenzimmer im Polizeirevier. „Ich wollte Kid gerade enttarnen, als er seine Hände losgerissen hat.“, er räusperte sich. „Bevor ich es realisiert hatte, saß ich auf dem Stuhl und war meinerseits angekettet.“ Megure runzelte die Stirn und auch Ran warf ihm fragende Blicke zu. „Aber als wir rein kamen, warst du es nicht mehr.“ Shin'ichi zuckte die Schultern. „Dann wird er mich wohl in dem Tohuwabohu wieder los gemacht haben.“ „Und dir geht es wirklich gut, Shin'ichi?“ Er lächelte seiner Freundin aufmunternd zu und nickte. „Ja, Ran. Mach dir keine Sorgen. Ich ärgere mich nur darüber, dass der Kerl wieder entkommen konnte.“ Nun lächelte auch sie und boxte ihn gegen die Schulter. „Das tut deinem aufgeblasenen Ego bestimmt gut, du Krimi-Spinner.“ Frech grinste sie ihn an, wobei sie leicht rot wurde. „Pah, von wegen, Krimi-Spinner. Megure-keibu, wenn es ihnen nichts aus macht, würde ich jetzt gerne wieder nach Hause. Es ist schon reichlich spät.“ Der Inspektor nickte und rückte seinen Hut zurecht. „Natürlich. Tue dir keinen Zwang an. Und nächstes Mal, lässt du ihn nicht entwischen.“, rügte er ihn kameradschaftlich. „Wir werden sehen, Keibu.“ Ein geheimnisvolles Glänzen legte sich in Shin'ichis Augen, als er sich umdrehte, um mit Ran zusammen das Gebäude zu verlassen. Kurz darauf standen sie beide im Regen und versuchten so trocken wie möglich zu bleiben. „Dieses blöde Wetter.“, beklagte sich Ran neben ihm und zog sich ihre Kapuze tiefer in die Stirn. Shin'ichi fackelte nicht lange, zog sich das helle Jacket aus und hielt es ihr schützend über den Kopf. Augenblicklich wurden beide rot um die Nase. „Danke.“, wisperte sie. Dann zeigte sie fragend auf den Boden. „Was ist denn das?“ Auch Shin'ichis Aufmerksamkeit galt nun dem Zettel, der vor ihnen auf dem nassen Weg lag. „Ich schätze, der ist aus der Jackentasche gefallen.“ Er bückte sich und hob das Stück Papier auf. „Was das wohl ist?“ Shin'ichi zuckte die Schultern und faltete den Zettel auf. „Ein Fragezeichen?“ Irritiert schauten die beiden Oberschüler auf das unscheinbare, in schwarzer Tinte niedergeschriebene Zeichen. Dann ging bei Shin'ichi ein Licht auf und lächelnd stopfte er den Brief in seine Hosentasche. „Vermutlich nichts wichtiges, Ran. Und jetzt hör auf so rum zu trödeln.“ Lachend lief er voraus und ließ die entrüstete Ran im Regen stehen. ‚Ich nehme die Herausforderung an, Kaitou Kid!ʼ * - Geburtstag Kaitō - 21.06.XX ; Geburtstag Shin'ichi - 04.05.XX Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)