Erben des Blutes von Leons_Heart ================================================================================ Kapitel 1: Testphase Eins: Intelligenzquotient ---------------------------------------------- „Mum, Mum... Bitte wach doch auf, Mum...“ Weinend saß der kleine Junge neben seiner Mum. Um ihrem Kopf und Brustbereich bildete sich eine immer größere Blutlache. „Mum, b-bitte mach... d-die Augen auf... L-lass mich ni-nicht allein...“ Er schüttelte sie, aber die junge Frau reagierte nicht. Sie lag einfach nur leblos da. Der Junge schluchzte auf. „B-bitte... M-Mum...“ Er krallte sich in der Blut durchtränkten Bluse seiner Mum fest. Das Blut an seinen Händen war ihm egal. Er konnte nicht glauben, dass seine Mum tot sein sollte. „B-bitte mach... d-die Augen a-auf... I-ich bin doch so... a-allein... ohne d-dich...“, schluchzte er und schüttelte sie wieder. „M-meine Brüder s-sind... sind doch a-auch nicht... h-hier...“ Der kleine Junge, seine Haare waren Silber und bis über die Ohren lang, weinte immer mehr und musste nach Luft schnappen. Die Sicht wurde ihm durch seine ganzen Tränen verschleiert. Plötzlich wurde er an der Schulter gepackt und leicht geschüttelt. „Dante... Dante... He, wach auf...“ Ein junger Mann mit silbernen Haaren öffnete leicht seine Augen. Seine Sicht war leicht verschwommen. Um wieder richtig, oder wenigstens besser, sehen zu können, blinzelte er ein paar Mal. Dann sah er in das Gesicht einer jungen Frau. Ihre langen Haare fielen vereinzelt nach vorn. Sie schaute ihn besorgt an. „R-Rena…“ kam es leise über seine Lippen. „W-was ist los?“ „Du hast dich dauernd hin- und hergewälzt und im Schlaf geredet... Ich hab mir Sorgen gemacht. Hattest du einen Albtraum?“ „Nein... Schon ok...“ Rena seufzte innerlich auf. //Das sagst du immer, wenn du so unruhig schläfst... Besonders, wenn du krank bist...// Die Schwarzhaarige nahm den Lappen von Dantes Stirn und machte es in dem kalten Wasser wieder nass. Legte ihn anschließend wieder auf seine Stirn, nachdem sie ihn leicht ausgedrückt hatte. „Schlaf dich besser noch aus... Und wenn du wieder fitt bist, dann sagst du mir, was du immer träumst, dass du sogar im Schlaf redest.“ „Es ist nichts“, gab er leise von sich und drehte sich auf die Seite, mit dem Rücken zur Schwarzhaarigen. Er schloss die Augen und schlief wenig später wieder leicht ein. Dass der Lappen dabei leicht verrutscht war, war ihm völlig egal gewesen. Rena nahm den Lappen und legte ihn so, dass er halbwegs an seiner Stirn lag. //Ach Dante... warum belügst du mich?? Ich denke, wir sind Freunde und sagen uns alles...// Rena sah Gedachten traurig an. Leise, ohne den 26-Jährigen zu wecken, stand sie auf und verließ das Zimmer. Schloss ebenfalls leise die Tür und ging runter in den Eingansbereich. Dort sah sie Nero, welcher für Dante wie ein kleiner Bruder war, und Shikura, ihre beste Freundin. „Wie geht es ihm?“, fragte Nero, nachdem sich Rena hingesetzt hatte. „Na ja, nicht so gut, glaub ich... Er hatte wohl einen Albtraum...“ „Hat er dir gesagt, was er geträumt hat?“ „Er meinte nur, dass alles okay sei... Aber er hat im Schlaf geredet. Ich konnte nur leider nicht verstehen, was er gesagt hat...“ „Vielleicht war der Traum wirklich nicht so schlimm... Er hat immerhin Fieber.“ „Stimmt...“ Die Schwarzhaarige sah nachdenklich auf den Tisch, wo die Getränke von den Dreien standen. „Sag mal, Nero...“ Die 24-Jährige sah wieder auf. „Mh?“ „Ist Dante -.?“ Sie unterbrach sich selbst. „Ist Dante was?“ Fragend sah der Silberhaarige sie an. „Nein, schon ok... Ich weiß nicht mehr, was ich sagen wollte.“ „Oh okay... Sag bescheid, wenn du es dir wieder einfällt.“ „Klar, werd ich machen“, gab Rena zurück und dachte: //Bist du doof?? Wenn Dante dir was von seiner Vergangenheit erzählen will, tut er es von sich aus... Du kannst nicht einfach Nero ausfragen...// Plötzlich ging die Tür auf und ein etwas älterer Mann kam rein. „Hallo alle zusammen. Wo ist Dante?“ „Morrison, hallo“, gab Shiku von sich. „Dante ist krank und schläft gerade.“ „Wie hat er das angestellt?“ „Frag uns besser nicht. Was gibt es denn?“ „Ich hab da einen kleinen Auftrag. Wer übernimmt ihn von euch?“ „Ich mach das...“, antwortete Rena. „Wir können das auch machen... oder dir helfen“, erwiderte Nero. „Nein, schon ok... Ich mach das gerne.“ Rena stand auf und ging zu Morrison. „Was muss ich machen?“ „Du musst nur einen kleinen Teufel aus dem Weg räumen und das Mädchen, das er entführt hat, retten... Die Eltern zahlen dir beziehungsweise euch Zweihundertvierzigtaused Yen.“ „Wow, okay viel... Okay, ich nehm den Auftrag mit Vergnügen an.“ „Dann leg mal los und pass auf dich auf.“ „Tu ich doch immer... Kümmert euch gut um Dante und bis später...“ Sie war schon an der Tür, als sie noch mal stehen blieb und sich umdrehte. „Ach ja, Shiku, Nero.“ „Ja?“, fragten diese gleichzeitig. „Unten rechts in der Schublade von eurem Nachttisch.“ Grinsend verließ sie das Devil May Cry. Nach dieser Aussage wurden die beiden Dämonenjäger knallrot im Gesicht. „Verena ist unmöglich...“, meinte Nero. „Sie wird schon wissen, warum sie das sagt.“ Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen setzte sich Morrison gegenüber von ihnen auf das andere, kleine Sofa. Nero und Shikura schwiegen mal lieber. Es war bekannt, dass Shiku und Nero nicht einfach NUR Freunde waren… auch wenn sie nicht zusammen waren, es war offensichtlich, dass sie was voneinander wollten. ~*~Inzwischen bei Rena~*~ Rena war bereits mitten in der Stadt. Sie hatte sich von Morrison den Zettel geben lassen, den dieser mitgebracht hatte. //Okay... Noch ein bisschen weiter, dann müsste ich eigentlich bald an der alten Lagerhalle sein, wo dieser Teufel mit dem Mädchen ist...//, dachte sie und lief dann einfach los. So war sie dann auch schneller an ihrem Ziel angekommen, als wenn sie nur gegangen wäre. Die Schwarzhaarige ging langsam auf die alte Lagerhalle zu. Machte aber keine voreiligen Schritte, da sie wusste, es könnte auch schnell was passieren. Und sie hatte keine Lust, in eine Falle oder in sonst eine Gefahr zu geraten. //Ich will Dante nicht enttäuschen//, dachte sie und ging weiter. Sie hatte ihre Waffe schon gezogen und war bereit, zuzuschlagen. Sie blieb erst stehen, als sie in der Mitte der Lagerhalle angekommen war. Rena konnte nicht sagen, was es war... aber etwas störte sie. //Irgendwas stimmt hier nicht... Es ist zu ruhig.// Sie ging langsam weiter. Doch plötzlich... ~*~*~*~*~*~*~*~*~~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Schweißgebadet wachte Dante auf. Er hatte sich dabei aufgesetzt und leicht in die Decke gekrallt. Sein Atem ging schnell und er spürte, wie die Schweißperlen über sein Gesicht und seinen Oberkörper liefen. //Ein Traum, nur ein Traum//, dachte er schnell atmend. Er nahm das Wasserglas, das auf dem Nachttisch stand, und trank es in einem Zug aus, stellte es anschließend weg. Hinlegen wollte er sich nicht wieder. Dante beugte sich vor und hielt sich den Kopf. Seine Hand lag auf der Stirn und dem rechten Auge. //Warum träume ich plötzlich davon? Es ist doch schon ewig her...// Ein Türklopfen riss ihn aus seinen Gedanken. „… ist offen...“ Der Silberhaarige sah auf, als Jemand die Tür schloss. „Nero... Wo ist Rena?“ „Danke, freut mich auch, dich zu sehen... Rena erledigt einen Auftrag, den Morrison eben gebracht hat.“ „Was für ein Auftrag?“ „Sie soll ein Mädchen vor einem Teufel retten.“ „Ist Shiku bei ihr?“ „Nein, sie wollte das alleine machen...“ „Spinnt ihr?? Was, wenn das doch mehr als ein Teufel ist?“, fragte Dante und wollte aufstehen, doch Nero drückte ihn wieder zurück ins Bett. „Das klingt, als würdest du Rena für schwach halten.“ „Nein, so ist das sicher nicht gemeint. Ich weiß, wie stark sie ist. Aber trotzdem… Du weißt genau so gut wie ich, dass bei so was mal ganz schnell einige Dämonen mehr auftauchen können.“ Nero legte seine Hand auf Dantes Schulter. „Nun beruhig dich mal. Sie schafft das. Oder willst du ihr nachlaufen? Du wärst grad nicht die beste Hilfe.“ „Dann lauf du ihr hinter her und hilf ihr.“ „Nein… und frag nicht wegen Shiku, die schick ich auch nicht hinterher. Vertrau Rena doch mal, du kennst sie doch länger als ich.“ „Gerade deswegen will ich, dass du ihr hinterher läufst.“ Nero dropte und seufzte auf. „Sie schafft das.“ Er drückte Dante wieder ins Bett. „Und du ruhst dich weiter aus. Sonst wird Rena dir einen husten, wenn du dich unnötigerweise überanstrengst.“ Am liebsten wollte Dante ausholen und Nero mit der Faust ins Gesicht schlagen, dafür dass er ihn wie ein Kleinkind behandelte. Dante wusste selbst, dass er sich ausruhen musste. Aber er wusste auch, dass dieser Auftrag schief gehen könnte. Er wollte doch nur, dass Nero oder Shiku hinterher liefen und Rena halfen. Er drehte sich zur Seite und mit dem Rücken zu Nero. Zwar schloss er die Augen, aber er schlief nicht sofort wieder ein. Nach dem erneuten Albtraum war ihm nicht danach, direkt wieder einzuschlafen. Zu seinem Glück ließ Nero ihn nach seinem Wegdrehen auch direkt allein. ~*~*~*~*~*~*~*~*~~*~*~*~*~*~*~*~*~~*~*~*~*~*~*~*~*~ //Verdammt!// Rena saß in einer Ecke fest an die Wand gedrückt, ihre Sai Gabeln in den Händen. Von wegen, sie musste nur einen Dämon töten und das Mädchen zurück bringen. Sie wusste nicht, dass EIN Dämon sich in zehn verschiedene Dämonen aufteilen konnte. //Wenn ich den Auftraggeber in die Finger bekomme, dann kann der aber gehörig was erleben!//, dachte sie sauer. Rena wusste, sie könnte hinter der Ecke hervorspringen und mit ihrer Sense nach den Dämonen werfen. Das Problem war nur die Tatsache, dass sie vielleicht in einer Hausmauer oder sogar in einem der Dämonen stecken bleiben könnte. Es war eine Dämonenwaffe, wie Dantes Schwert Rebellion, welches zu ihm kam kaum, dass er den Arm ausstreckte. Würde sie in einem Dämon stecken bleiben, käme sie zurück. Bei einer Mauer war das so eine Sache für sich. Wäre Shiku zum Beispiel hier, dann hätte diese einfach mit ihrer Peitsche was machen können. Diese Waffe hatte es echt in sich. Verena lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie sich kurzzeitig daran erinnerte, als sie diese Waffe das erste Mal in Aktion gesehen hatte – und zwar gegen sich selbst! Sie schüttelte ihren Kopf. „Rena… nun ist nicht die richtige Zeit, daran zu denken.“ Sie wusste, dass sie das schaffen würde. Selbst wenn sie jetzt die Anderen anrufen würde, damit diese kamen und ihr halfen… bis sie da waren, hatte Rena das sicher schon selbst geschafft und die Anderen wären umsonst hergekommen. Die Schwarzhaarige schloss die Augen. Sie konzentrierte sich auf die Geräusche, filterte die aus, die gerade nicht wichtig waren. //Es ist so still… viel zu still…// Sie wusste, da konnte etwas nicht stimmen. Sie spürte, dass die Dämonen noch hier waren, aber sie konnte keinen einzigen hören. Plötzlich knallte Etwas in ihrer Nähe zu Boden und ließ diesen beben. Rena erschrak und sah in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Das nächste Geräusch, welches sie vernahm, kam von über ihrem Kopf. Sie blickte hoch und konnte noch so gerade eben ausweichen, ehe die Steine sie begraben konnten. Die Dämonen hatten das Haus zum Teil auseinander genommen und hatten wohl gehofft, sie so zu beseitigen. Rena hatte keine andere Wahl, sie musste das nun so schnell wie möglich beenden. Sie nahm ihre Sense und warf sie nach den Dämonen. Zwei wurden sauber in der Mitte geteilt, ein weiterer konnte ausweichen, der vierte Dämon wurde nur leicht verletzt, als die Sense sich drehte und zu Rena zurück kam. Sie fing sie auf und rannte auf die Dämonen zu. Doch mit jeder Minute die verstrich, spürte sie die Anstrengung immer mehr. Sie brauchte Hilfe, und das ganz dringend. Doch wie sollte sie in der Situation jetzt die Anderen anrufen? Das ging einfach nicht, das würde ihr Todesurteil bedeuten! //Verdammter Scheißdreck!!// Ein Dämon schlug nach ihr, traf Rena und schleuderte sie zu Boden. Schwer atmend setzte sie sich auf und starrte den Dämon an, der sie so eben zu Boden geworfen hatte und sie nun endgültig töten wollte. Plötzlich aber hörte sie mehrere Schüsse, die den Dämon trafen und in der Luft zerrissen, bis nur noch ein paar Überreste auf dem Boden übrig blieben. Sie sah den Dämon an und dann in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. „Alles ok?“ „Dante?! Was machst du denn hier?!“, stellte sie ihre Gegenfrage, sprang auf und lief zu ihm. „Dir helfen. Ich hatte so ein komisches Gefühl bei der Sache…“ „Bist du bescheuert?! Du hast dich auszuruhen!“ „Halt doch die Klappe! Wie wäre es mit einem Danke dafür, dass ich dich gerettet habe?!“ Verena musste tief durchatmen, um Dante nicht eine aufs Maul zu schlagen. „Wir beenden das jetzt hier, holen das Kind und gehen zurück. Du wirst dich hinlegen und Nero darf Wachmann spielen. Ich ruf die Mutter des Mädchens an und gehe duschen. Shiku kann sich dann um die Kleine kümmern, bis die Mutter sie abgeholt hat.“ „Es gibt kein Kind!“ „Willst du mich verarschen?! Als wenn Morrison sich das Kind nur ausdenkt!“ „Er weiß sicher selbst nicht, dass es eigentlich kein Kind gibt. Nun halt die Klappe...“ Dante schubste Rena zur Seite und schoss ohne Pause auf den Dämon, der sie gerade angreifen wollte. Es war fast schon ein Wunder, dass man sie bis eben hatte in Ruhe reden lassen, bevor sie sie angreifen wollten. Zusammen bekämpften sie die restlichen Dämonen und hatten nach einer gefühlten Ewigkeit alle besiegt. „Na endlich!“, kam es leicht genervt von Rena. Sie drehte sich zu Dante um, der auf dem Boden kniete. Schnell ging sie zu ihm und kniete sich zu ihm runter. „Du bleibst hier, ich hole das Mädchen.“ „Hast du mir nicht zugehört? Es gibt KEIN Kind! Du kannst gern in der Lagerhalle nachschauen… Aber du wirst kein Kind finden. Wir besprechen dann mit Morrison im Devil May Cry alles.“ Dante fiel das Atmen langsam schwer, auch wenn er es nicht zeigen wollte, Rena aber fiel es auf. „Ich bin gleich wieder da.“ Rena musste sich selbst davon überzeugen, dass es kein Kind gab. Sie stand auf und rannte zurück in die Lagerhalle, in der sie vorhin angegriffen worden war. Sie durchsuchte die gesamte Lagerhalle, bis sie schließlich wieder zu Dante ging. Dieser hatte sich inzwischen an die Wand eines kaputten Hauses gelehnt. Zum Glück war die Gegend hier verlassen. „Verdammt, das ist eine riesen Verarsche!“ Sie half Dante auf die Beine. „Wir gehen nach Hause. Ich werde dich den Weg über stützen.“ Zwar wollte Dante wiedersprechen, doch merkte er sofort, dass sie sehr genervt war und er das besser unterlassen sollte. Andernfalls würde sie auf eine Art und Weise Krankenschwester spielen, die ihm absolut nicht gefallen würde. Der Weg zurück zum Devil May Cry kam Beiden mehr als nur weit vor, aber nach einer Weile kamen sie an und betraten das Gebäude. „NERO!“, brüllte Rena. Nero zuckte zusammen und konnte so gerade eben noch verhindern, dass er den Topf vom Herd fegte. Er sah zur Küchentür heraus und zu den Beiden. „Sag mal, hackt es noch bei dir?!“ Rena ließ Dante los, nachdem er sich auf das Sofa gesetzt hatte und sah Nero sauer an. „Wie kann es sein, dass Dante abhauen und mir nachlaufen kann ohne, dass du es bemerkst??!“ „Wou, chill mal. Du kennst Dantes Sturkopf. Ich hab ihm gesagt, du schaffst das und er soll seinen Hintern im Bett lassen. Wenn er sich durchs Fenster raus schleicht, da kann ich doch nichts zu.“ „Ach, ist mir nun auch egal! Bring ihn ins Bett und pass auf, dass er nicht noch mal abhaut. Ich brauch eine Dusche!“ Noch ehe Nero antworten konnte, drehte Rena sich um und ging hoch, um dort zu duschen. Seufzend ging Nero zu Dante und half ihm hoch in sein Zimmer. Shiku, welche in der Küche war und das ganze Szenario mitbekam, musste sich sehr zusammenreißen, um mich laut los zu lachen. Doch als sie hörte, wie Nero die Treppe hoch ging, konnte sie sich nicht mehr zusammen reißen und lachte prustend los. Natürlich hatten sie bemerkt, dass Dante abgehauen und Rena nachgelaufen war. Aber was hätten sie machen sollen? Hinterher rennen wär unnötig gewesen, weil sie wussten, er wollte zu Rena. Glücklicherweise schlief Dante direkt tief und fest ein, kaum dass er in seinem Bett lag. Um nicht gleich wieder Stress mit Rena zu bekommen, blieb Nero bei ihm sitzen und hoffte, dass Shiku unten nicht auf ihn warten würde wegen dem Essen. Vielleicht brachte sie ihm etwas hoch oder würde mit ihm tauschen, sobald sie fertig mit essen war. //Mit dir hat man doch immer einfach nur Ärger…//, dachte Nero und musste leicht schmunzeln bei dem Gedanken. Kapitel 2: Testphase Zwei: Gruppendynamik ----------------------------------------- Aloha^^ Da ich voll vergessen hab, dass ich hier noch fertige Kapitel habe, gab es halt ewig kein Update X'D Deswegen also hier das zweite Kapitel :) Viel Spaß beim lesen ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 02. Kapitel Testphase Zwei: Gruppendynamik Nach diesem komischen Auftrag ging es Dante schnell wieder gut. Obwohl Rena es noch immer nicht gut fand, dass Dante mit seinem Fieber hinter ihr hergelaufen war, schien ihm das bisschen Action doch gut getan zu haben. Von dem, der ihnen den komischen Auftrag gegeben hatte, hatten sie nichts mehr gesehen oder gehört. Nach langem hin und her und einigen Flüchen kamen sie zu dem Schluss, dass es vermutlich ein Dämon war, der diesen Auftrag gestellt hatte. „Er hatte es vermutlich speziell auf Dante abgesehen. Nur hat er nicht damit gerechnet, dass dieser krank ist und jemand anderes geht.“ „Vielleicht ja doch…“, warf Shiku auf Neros Satz hin in den Raum. „Vielleicht hatte er es speziell auf Dante abgesehen, doch war es ihm dann Recht, dass auch wir drauf gehen.“ „Möglich… Wir werden diesen Dämon einfach töten, wenn wir ihm begegnen.“ Das war typisch Dante, einfach alles auf die leichte Schulter nehmen. „Na ja, wie auch immer. Solange wir nicht wissen, wer es ist, können wir eh nichts machen. Ich werd uns Essen kochen.“ „Oder wir bestellen einfach Pizza“, kommentierte Dante und kassierte einen tödlichen Blick von Shiku, die schon aufgestanden war, um in die Küche zu gehen. Abwehrend und beschwichtigend hob Dante die Hände und grinste sein typisches Grinsen, damit Shikura den Blick sein ließ. Die Blondhaarige ging schließlich in die Küche und die anderen Drei hörten wenig später, wie sie am rumwerkeln war. Zwar hatte Shiku nur speziell ein Problem mit Fertigpizzen und nichts gegen Pizzen vom Italiener, aber wenn sie kochen wollte und man den Vorschlag machte, dass man auch was bestellen könnte, wurde sie doch etwas sauer. Da die Anderen nichts zu tun hatten und genau wussten, dass Shiku keine Hilfe wollte, beschäftigten sie sich einfach irgendwie. Rena spielte an ihrem DS, während die Jungs Karten spielten. Es sah immer wieder aufs Neue interessant aus, wenn Nero Karten hielt, beziehungsweise abgelegte, da er rechts schließlich den Devil Bringer hatte. Aber niemandem machte es etwas aus. Dante war damit ja schon als Kind konfrontiert worden. Er wusste noch genau, wie Nero zu ihnen kam. Dante war mit seinem Bruder Vergil am spielen gewesen. Ihre Mutter hatte ihnen lächelnd dabei zugesehen oder gelesen. Als der Vater der Zwillinge plötzlich mit einem Jungen auf dem Arm auftauchte, verschwand das Lächeln auf ihrem Gesicht und Eva sah besorgt zu ihrem Mann. Sie nahm Spada das Kind ab und verschwand. Damit die Zwillinge nicht hinterher liefen, kümmerte er sich um die Beiden. Anfangs konnten Vergil und besonders Dante nicht verstehen, warum Nero nicht zwei normale Arme hatte. Zwar wussten sie, dass Nero auch ein Halbdämon war, aber sie beide sahen ja auch komplett normal aus. Aber letztlich war es beiden egal. Sie hatten einen neuen Freund gefunden und dazu noch einen kleinen Bruder bekommen. „Erde an Dante.“ „Mh?“ Irritiert blinzelnd sah Dante Nero an. War er etwa mit den Gedanken abgeschweift? „Gewonnen!“, grinste Nero zur Antwort Der Ältere von beiden sah auf den Tisch, wo die ganzen Karten lagen. Tatsächlich hatte Nero keine einzige Karte mehr in den Händen oder auf seinen Stapel. Dante ließ seine Karten einfach auf den Tisch fallen. Er lächelte sein typisches Lächeln und lehnte sich zurück. „Du solltest das Spielen lassen. Du verlierst immer wieder aufs Neue gegen jemanden von uns.“ „Das ist mir egal. Es ist schließlich nur ein Spiel.“ Dabei grinste er Rena an. „Typisch du. Aber Hauptsache es scheint mal als ob du gewinnst, dann machst du gleich einen auf Besten und den Unbesiegbaren.“ „Lass ihn doch… Kennst Dante doch. Ab und an baucht er das.“ „Stimmt.“ Kurz danach rief Shiku zum Essen. Beim Essen sprachen sie einfach über belanglose und alltägliche Sachen wie das Wetter oder was heute Abend im Fernsehen lief. Dennoch hofften alle, dass heute noch ein Auftrag rein kommen würde. Zwar genoss Dante die Ruhe, da er eine 6-Tage-nichts-tun-Woche hatte, aber auch er würde heute gerne etwas Action haben. Er hatte drei Tage im Bett verbracht und wollte nun ein wenig Bewegung nachholen. Leider kam heute kein Auftrag mehr rein und die Einzige, die Beschäftigung hatte, war die blondhaarige Dämonenjägerin, weil sie die Ruhe einfach nutzte, um die Küche aufzuräumen. Dante begnügte sich also wieder mit Faulenzen auf dem Schreibtisch und Nero und Verena mit Kartenspielen am Wohnzimmertisch. Die nächsten Tage vergingen genau so ruhig, wie der Tag nach der angeblichen Mission schon angefangen hatte: recht ereignislos! Verena half Shikura ein wenig bei der Hausarbeit, was sich dann doch nicht als so leicht entpuppte, wie es zuerst gedacht war. Es war halt schwer, in Ecken aufzuräumen, in welchen sich Achtbeiner niedergelassen hatten. Entsprechend kümmerte sich die Blondhaarige um eben diese Ecken, da sie mit diesen Wesen – Rena bezeichnete sie lieber als Ungeziefer – kein Problem hatte. Immerhin hatten sie so gut wie nie Ratten im Haus, denn dann konnte man von Shiku oft nur noch die Umrisse erkennen, nachdem sie Reißaus genommen hatte. Aber was das betraf, so konnte Rena immer helfen, da sie Ratten lieber hatte als die Achtbeiner. Nero und Dante mussten darüber immer wieder amüsiert lachen. Dass die Mädchen so unterschiedlich bei den Tieren reagierten. Jetzt gerade hatten sie alle nichts zu tun. Dante saß also wie immer an seinem Schreibtisch – allerdings blätterte er heute in einer Zeitschrift anstatt zu schlafen –, Nero spielte alleine Billard, Rena beschäftigte sich mit ihrem DS und Shiku las ein Buch. Morrison hatte sich in den letzten Tagen kurz gemeldet und gesagt, dass er Bescheid geben würde, sobald er einen Auftrag für das Team hatte und Patty war mit ihrer Mutter weg gefahren, weshalb auch sie vorerst nicht zu Besuch kommen würde. „Steht nicht doch irgendwas an?“, fragte Rena zwischen zwei Runden Mario Party. Nero stieß eine Kugel an, bevor er zu der Schwarzhaarigen blickte. „Keine Ahnung… weitestgehend geputzt ist ja alles. Aufträge gibt es nach wie vor nicht. Wir können ja gegeneinander Billard spielen.“ „Ach neee… ich kann das nicht, das ist nicht mein Spiel. Du hättest also einen miesen Vorteil.“ „Du bist nur eine schlechte Verliererin.“ „Denk doch was du willst… Shikuuuuu?“ „Mh?...“ Die Blondhaarige blickte von ihrem Buch auf und zu Rena. „… ach so, ja… Ich glaube, dass wir mal wieder einkaufen gehen sollten. So viel ist ja nun auch nicht mehr im Haus.“ „Dann schreiben wir eine Liste und gehen einkaufen.“ Shiku musste leicht grinsen. Es war schon niedlich, wie sehr Rena sich manchmal langweilen konnte, wenn wirklich NICHTS zu tun war. Letztlich aber half die Schwarzhaarige recht oft im Haushalt oder beim Einkaufen. Die Jungs versuchten oft einen Weg zu finden, dass sie das nicht mussten. Die Mädchen standen auf, nachdem sie Buch und DS zugemacht und zur Seite gelegt hatten, und gingen im Vorratsraum und in der Küche nachschauen, was da war und was gekauft werden musste. Ein paar Minuten später gingen sie mit einer fertigen Liste und den wichtigsten Sachen los. Die Jungs nahmen es einfach hin und machten mit dem weiter, was sie wegen der Frage, was man machen könnte, unterbrochen hatten. Allerdings stand Dante auf und spielte nun gegen Nero, was diesen freute. Billard war nur halb so gut, wenn man es alleine spielte. Sie waren auch noch am spielen, als die Mädchen wieder zurück kamen. Sie ließen die beiden in Ruhe zwischen Küche und Vorratsraum hin und her wuseln. Danach verschwand Rena oben im großen Badezimmer und Shikura blieb in der Küche zurück. Es dauerte nicht lange, dann konnte man aus dieser etwas hören und die Jungs wussten, dass sie nun das Abendessen vorbereitete. Das Abendessen verlief relativ schweigsam, da niemand wirklich Lust hatte, sich zu unterhalten. Es störte aber auch niemanden wirklich, da sie ja nicht immer reden mussten. Rena half wortlos beim Abräumen vom Tisch, nachdem sie alle fertig waren. Das Bisschen, was übrig geblieben war, kam in zwei Dosen und in den Kühlschrank. Shiku spülte noch eben Topf und Pfanne und setzte sich dann zu ihren Freunden in den Wohn- und Eingangsbereich. Dante und Nero hatten ihr Billardspiel wieder aufgenommen und Rena saß wieder an ihrem DS. Schmunzelnd nahm sie ihr Buch und las noch ein wenig darin. Während die Mädchen noch vor Mitternacht ins Bett gingen, spielten die Jungs noch ein paar weitere Runden Billard. Jedoch gingen sie eine ganze Weile nach Mitternacht auch mal ins Bett. Verena hörte im Halbschlaf etwas, ignorierte es aber. Sie glaubte, dass es ein Teil ihres Traumes war. Doch das Geräusch schien lauter zu werden. Als etwas ein sehr lautes Krachen von sich gab, schrak sie auf und stand nur einen Moment später auf ihrem Bett. „VERFLUCHT NOCH MAL!“, konnte sie Dante brüllen hören. Was auch immer es war, sie sollte ihr Zimmer nun nicht unbewaffnet verlassen. Also stieg sie aus ihrem Bett, griff nach ihrer Sense und den Sai Gabeln und verließ ihr Zimmer. Sie war noch gar nicht groß auf dem Flur, da konnte sie schon jemanden aus dem Devil May Cry fliegen sehen. Nero preschte an ihr vorbei und sprang über das Geländer. „Was ist hier los?!“, fragte sie genervt. „Da hat wohl jemand ein Problem mit unserer Existenz!“, antwortete ihr Shikura, die neben ihr auftauchte. „Wer sind diese Typen?“ Die Blondhaarige wollte antworten, wurde aber schon im Ansatz unterbrochen: „Wollt ihr noch Kuchen und Tee zu eurem Kaffeekränzchen oder helft ihr uns erst einmal?!“ „SCHNAUZE!“, brüllte Verena zurück. Sie sah wieder zu ihrer Freundin, welche nickte und lief mit ihr nun auch runter in den Eingangsbereich. Die Jungs hatten schon ein paar Kerle hinausbefördert, doch kamen diese immer wieder rein. Kapierten diese Idioten denn nicht, dass draußen bleiben besser war? Dort konnte man sich viel besser bewegen! „Rena und ich sorgen dafür, dass die draußen bleiben, die ihr rausschmeißt und wenn der Dreck aus dem Haus ist, kommt ihr auch raus!“, rief Shiku und verließ mit der Schwarzhaarigen das Haus. Wo kamen diese Typen her und was wollten sie von ihnen? Waren es überhaupt wirklich Menschen oder nur Dämonen in Menschengestellt? Das konnte man nur auf eine Art herausfinden, weshalb die Mädchen ihre Angriffe so setzten, dass sie ihre Gegner so verletzten, dass es im Falle von echten Menschen nicht tödlich war. Bei einigen von ihnen heilten die zugefügten Wunden sofort, bei anderen nicht. Also konnten sie die, wo die Wunden sofort wieder geheilt waren, töten. Vielleicht hatten sie ja Glück, und der Großteil waren Dämonen. Nach und nach kamen immer mehr von den Typen raus und schließlich waren auch Dante und Nero hier draußen. Wie hatten nur so viele von ihnen ins Devil May Cry gepasst? Einer nach dem anderen wurde stark verletzt und die, welche sofort heilten, wurden nach Möglichkeit direkt umgebracht und in eine schwarze Pfütze verwandelt. Nach einiger Zeit waren nur noch fünf Menschen übrig. „Nun zu euch Wichsern!“, gab Nero von sich und ließ die Knochen seiner menschlichen Hand knacken, während er seine Dämonenhand hoch hielt und zur Faust ballte. „Freiwillige vor!“ Die Männer zitterten vor Angst und gingen bereits rückwärts. „Feiglinge, huh?!“ „Scheiße man… lasst uns bitte am leben. Wenn wir gewusst hätten, WAS ihr seid und WAS uns da begleitet, hätten wir den Auftrag doch nicht angenommen! Es hieß… w-wir sollen ein Verbrecherteam aus dem Weg räumen“, fing einer von ihnen an. „W-wir wussten doch nicht… scheiße… I-ihr seid bekannt… W-wenn wir gewusst hätten, d-dass es sich um EUCH handelt, hätten wir abgelehnt…“ „Das könnt ihr sonst wen glauben lassen! Wir sind nicht dumm! Als wenn ihr kein Foto bekommen hättet! Davon mal angesehen… sobald ihr Devil May Cry gehört habt, hätte euch schon klar sein müssen, WEN ihr töten sollt!“, meinte Shikura genervt. „W-werdet ihr uns töten?“ „Erstens machen wir uns an Abschaum wie euch nicht die Hände dreckig und zweitens töten wir keine Menschen!“ Die Männer atmeten erleichtert auf. „Vor weiteren Prügeln seid ihr allerdings nicht unbedingt sicher!“, meinte Nero gefährlich ruhig. Nach dieser Aussage drehten sich die Männer um und liefen stolpernd weg. Das Team sah sich noch mal konzentriert in alle Richtungen um, dann gingen sie wieder ins Haus. „Wenn ich den Auftraggeber erwische, prügel ich ihn ins Krankenhaus!“, meckerte Nero sofort los. „Stell dich hinten an! Zuerst darf ich ihm die Fresse polieren! Mitten in der Nacht geweckt werden!“, antwortete Rena genervt. „Ich glaube, dass der sogenannte Auftraggeber von neulich diese Typen geschickt hat. Da sie dämonische Begleitung hatten, würde ich sogar so weit gehen und sagen, dass er wirklich ein Dämon ist.“ Shikura sah alle ruhig an. „Er wird nicht mehr lange auf dieser Welt wandeln. Sobald er uns über den Weg läuft, räumen wir ihn aus dem Weg“, antwortete Dante, welcher die Arme vor der Brust verschränkt hatte. „Und jetzt werde ich mich hinlegen und mir noch ein paar Stunden Schlaf gönnen.“ Mit diesen Worten ging Dante hoch und in sein Zimmer. Die anderen Drei beschlossen, dass noch ein paar Stunden Schlaf sicher eine gute Idee waren und gingen auch wieder in ihre Zimmer. Allerdings klappte das Einschlafen nicht sofort, da sie dank dieser Idioten schön Adrenalin getankt hatten. Die Körper mussten sich also erst noch beruhigen, bevor sie alle wieder in ihren wohl verdienten Schlaf driften konnten. Einige Zeit später waren alle wieder tief eingeschlafen. Kapitel 3: Neue Mission: Temen-ne-gru ------------------------------------- Der nächtliche Überfall im Devil May Cry war nun schon ein paar Tage her und seit dem hatte das Team auch nichts weiter gehört oder Jemanden bei ihnen gesehen, der verdächtig gewirkt hatte. Dante tat den Vorfall einfach ab und während sich die Mädchen einig waren, dass da sicher noch etwas kommen würde, war sich Nero nicht sicher, was er von der Sache halten sollte. Er entschlosss sich aber einfach dazu, abzuwarten, was noch kommen würde in diesem Punkt. Jetzt gerade hoffte er einfach nur, dass mal wieder ein anständiger Auftrag reinkommen würde. So einen hatten sie schließlich schon länger nicht mehr gehabt. Die zwei kleinen Aufträge, die sie seit fast drei Wochen gehabt hatten, hatten gerade mal genug Geld für einen Großeinkauf, von dem das Nötigste noch übrig geblieben war, eingebracht. Nero wusste natürlich, dass die Mädchen von dem verdienten Geld immer einen großzügigen Teil extra verstauten, damit sie auch dann noch Geld hatten, wenn es mit Aufträgen mal knapp werden sollte. Doch vom Geld mal abgesehen, brauchte der Fortuna einfach mal wieder Action! Er wollte Leute verprügeln und ein paar Dämonen zurück in die Hölle schicken. Alles im allem fiel ihm der Alltag mal wieder auf den Kopf. Trainiert hatte er bereits schon drei Tage hintereinander und hatte dazu heute einfach keine Lust mehr. Lesen war nicht gerade sein liebstes Hobby – dieses überließ er den Mädchen – und zum Zocken fehlte ihm die Lust. Also vergnügte er sich wieder einmal damit, halb auf dem großen Sofa zu liegen und seinen Tennisball immer wieder an die Wand vor sich zu werfen und ihn wieder aufzufangen. Dante hielt sein übliches Nickerchen am Schreibtisch und konnte sich daran nicht stören – selbst, wenn es den Älteren gestört hätte, es hätte den Silberhaarigen nicht interessiert. Shikura wuselte zwischen Küche und Keller hin und her und Verena war vermutlich im Badezimmer und belagerte die Badewanne wieder einmal eine halbe Ewigkeit oder sie war joggen und noch nicht zurück gekommen. Aber das würde er ja merken, wenn die Schwarzhaarige in den Wohn- und Eingangsbereich kam. Nero fing den Ball auf und musste herzhaft gähnen. „Geht das auch leiser?!“ „Fick dich!“ Mehr kam an Antwort nicht und auch Dante gab keinen weiteren Ton mehr von sich. Er stand auf und ging in die Küche, in welcher Shikura gerade den Herd abwischte. Wortlos öffnete er den Kühlschrank und schloss ihn einen Augenblick später wieder ohne etwas raus zu nehmen. „Nichts drin, was dich anspricht?“ Die Frage war rhetorisch, deswegen kam auch keine Antwort darauf. „Hat Morrison sich gemeldet mit einem Auftrag? Vielleicht sogar mit einem Großen?“ „Ich muss dich enttäuschen. Ansonsten hätte ich euch schon längst Bescheid gegeben.“ Nero seufzte gelangweilt auf. „Wenn nicht bald mal wieder was rein kommt, drehe ich durch. Allerdings sollte mir keiner damit kommen, dass wir seine Katzen finden sollen, denn dann flipp ich noch mehr aus!“ Shiku musste kichern. Das war typisch Nero. Zu lange am Stück tatenlos rum sitzen war nicht gerade seines. Wenn er aber dann einen Auftrag erledigen konnte, durfte es ganz gewiss nichts Leichtes sein und schon gar nicht so etwas, wie ein Haustier finden und zurück bringen. Dante war da schon fast das komplette Gegenteil: faul rum liegen und nur einen Auftrag pro Woche. Bei diesem Auftrag war es dann auch egal, ob er einfach war oder nicht. „Im Ernst… ich würde vermutlich nun sogar einen Auftrag mit… und es widerstrebt mir richtig, diesen Namen auszusprechen… Lady annehmen.“ Es schüttelte Nero leicht angeekelt bei diesem Satz. Die Dämonenjägerin musste Kichern. Es sah niedlich aus, wie es den Anderen schüttelte und wie er sich bei dem Satz fast schon wie ein trotziges Kind verhalten hatte. „Ist Jemand da?“, ertönte es auf einmal vom Eingang. „Dante, wo ist der Rest?!“ „Oh nein!“, murmelte Nero vor sich hin. Hatte er mit seinem Satz etwa den Teufel an die Wand gemalt? Er und Shiku verließen die Küche und sahen Lady in der Tür stehen. Dante hatte sich nicht bewegt und schien den Neuankömmling scheinbar einfach zu ignorieren. „Was gibt es?“ Nero bewunderte die Blondhaarige für ihre absolute Ruhe und die Tatsache, dass sie zwischen Alltag zu Professionalität einfach hin und her switchen konnte. Sie schien einen Job hinter Ladys Auftauchen zu vermuten und wechselte direkt in die Rolle, bei der man einem Auftraggeber zuhören musste. Auch wenn es sich hier nur um Lady handelte und diese immer eine schroffe Art an den Tag legte und damit, seiner Meinung nach, keine professionelle Reaktion von ihnen zu erwarten hatte. Allerdings waren auch er selbst und Dante nicht in der Lage, zwischen diesen beiden Stufen zu wechseln – dies störte aber Niemanden vom Team. „Habt ihr mal nach draußen geschaut?!“ „Nein, haben wir nicht. Warum?“ „Hätte ich mir denken können! Diesen großen Turm hätte Niemand von euch übersehen können.“ „Sag mal, hast du zu tief ins Glas geschaut?“ Nero zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Schieb deinen Arsch nach draußen! Ich habe nicht getrunken!“ „Dann halt gekifft.“ „Nero! Ich meine es ernst!“ Bevor der Halbdämon noch etwas erwidern konnte, kam Jemand zu ihnen. Genervt schauend ging Verena die Treppe runter und sah Lady an. „Was willst du hier?“ „Uns mit ihren Wahnvorstellungen nerven“, antwortete Nero. „… sie sagt, draußen sei ein großer Turm aufgetaucht.“ „Ja ne, ist klar.“ Rena ging zur Tür und trat raus. „Als ob hier ein… Turm… aufgetaucht ist. HOLY SHIT! WAS IST DAS?!“ Von dem lauten Ton aufmerksamer geworden, gingen nun auch Nero und Shiku raus und starrten genau so fassungslos auf den Turm, der sich mitten in der Stadt erhoben hatte. Genervt davon, dass sein Nickerchen nun wirklich lauthals gestört wurde, stand Dante auf und ging zu seinem Team und Lady nach draußen. Er sah den Turm an, bevor er nach einem kurzen Moment wieder rein ging und seine Waffen holte. Schließlich ging er an seinem Team vorbei. „Was hast du vor?“ „Der Action entgegenlaufen! Wenn ihr nicht wollt, erledige ich das alleine.“ Nero sah dem Anderen kurz nach. Dann gingen auch er und die Mädchen ihre Waffen holen, nur um dem Halbdämon direkt zu folgen. „Was hast du gesehen?“ „Nichts!“ „Verasch mich nicht! Du musst was gesehen haben.“ „Action und viele Kämpfe!“ Nero und auch die Mädchen ließen es bleiben. Dante würde ihnen nicht sagen, was er wirklich gesehen hatte. Auf dem Weg zum Turm wurden sie immer wieder von Dämonen angegriffen. Einige von ihnen sahen aus wie Sensenmänner, andere sahen wie Clowns aus. „Verflucht noch mal! Das ist ja jetzt schon zum Kotzen!“, meckerte Rena los, nachdem sie den vorerst letzten Dämon in eine schwarze Pfütze verwandelt hatten. Sie gingen weiter durch die teils kaputte Stadt. Ihnen waren auch noch keine Menschen begegnet. Es wirkte fast wie eine Gespensterstadt. Hoffentlich wurde alles wie vorher, wenn dieser Turm wieder weg war. //Vielleicht ist es ja eine Art Illusion//, dachte Verena, als sie sich weiter umsah. „Hey Lady, warum hast d-… diese feige Ratte hat sich einfach aus dem Staub gemacht!“ „Wundert dich das ernsthaft, Kid?“ Dafür kassierte der Halbdämon einen bösen Blick von Nero. Dante grinste einfach amüsiert vor sich hin und setzte seinen Weg fort. Shikura war nach der Erwähnung des Tieres damit beschäftigt, ihren Ekelschauer wieder los zu werden. Sie und Rena hielten sich aus dem Gespräch heraus. Sie konnten eh nichts gegen die Tatsache machen, dass Dante Nero gern ärgerte. Also versuchten sie es gar nicht erst groß. Endlich am Turm angekommen, standen sie vor der Tatsache, dass sie auf den ersten Blick keinen Eingang sahen. „Und jetzt?“ „Aufteilen!“ „Das ist schon in Horrorfilmen eine dumme Idee“, meinte Rena. „Das sind ja auch immer alles Schwächlinge. Die haben nicht unser Kaliber.“ Dante legte den Arm um die Schwarzhaarige. „Wir zwei gehen rechts lang und Kid und Shiku gehen links lang. So finden wir den Eingang schneller.“ „Soll das Team, welches den Eingang findet, auf das Andere warten?“ „Nop, einfach reingehen. Wir finden uns schon wieder.“ Nero zuckte mit den Schultern und ging dann los. Shiku folgte ihm mit einem letzten Blick auf ihre anderen zwei Freunde. Dante und Rena gingen wortlos in die andere Richtung. Rena hoffte einfach, dass sie wirklich einen Weg rein finden würden. Denn ansonsten bliebe nur klettern und dazu hätte sie keineswegs Lust! Recht schnell fanden Dante und Rena eine große Tür, die eher einem Tor ähnelte. „Dann mal auf in die Action!“ Freudig stieß er das Tor auf und betrat das innere des Turms mit der Schwarzhaarigen. Kaum, dass sie beide drinnen waren, schloss sich das Tor und Fackeln entzündeten sich. „Okay, das ist mega creepy!“, gab Rena von sich. Plötzlich begann es zu beben und ein dreiköpfiger Hund erhob sich vor dem Zweierteam. „Ein… Cerberus. Ein Hund.“ „Unwürdige Eindringlinge! Schwächlinge wie euch will ich nicht einmal als Zwischenmahlzeit verschlingen.“ „Hey Hasso, mach brav Sitz und lass uns durch! Wir haben noch eine Menge zu tun.“ „Widerlicher Halbdämon! Du reißt deinen Mund sehr weit auf.“ „Och komm schon, lass uns durch. Wenn du brav bist, dann spiele ich mit dir auch gleich Stöckchen.“ Dante klatschte provokant mit den Händen. „Dante, halt die Klappe! Provozier ihn nicht so! Cerberus kann uns garantiert gefährlich werden und ich werde mit Freude dabei zusehen, wie er dir Schwierigkeiten macht!“ „Er kann mir nicht gefährlich werden.“ Cerberus stieß ein Heulen aus, welches sehr eisig war. Was auch kein Wunder war, schließlich konnte man schon an den Wänden erkennen, dass es sich hierbei um einen Eisdämon handelte. Dante zog seine Zwillingspistolen. „Ok, let’s rock!“ Kapitel 4: Cerberus ------------------- Aloha^^ Jap, wenn man an einem Dienstag zwar an seine Frozen Guardian denkt, aber nicht an diese hier und damit vergisst, an einem Dienstag das nächste Kapitel hochzuladen^^' Na ja, hier ist es nun :) Thx an , die mir hier ein bisschen eholfen hat, was die Beschreibung des Kampfes angeht :-* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 04. Kapitel Cerberus Als Cerberus angriff, wichen die beiden Dämonenjäger aus. Während Dante zum Gegenschlag ausholte, suchte Verena sich eine Stelle, an welcher sie halbwegs sicher war. Dante hatte sie beide in diese Situation gebracht und konnte sie dann auch beide wieder alleine daraus holen. Von ihr brauchte er keine Hilfe erwarten. Immer mal wieder musste Rena ausweichen oder einen Angriff mit ihrer Sense parieren. Sie beobachtete, wie der Silberhaarige zwei, drei Mal fast eingefroren wurde und konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. „Rena, du könntest auch mal helfen! Vom Spaß mal abgesehen, ist der Hund echt stark.“ „Vergiss es! DU hast ihn provoziert und uns die Suppe eingebrockt, also kannst DU sie auch alleine auslöffeln!“ Dante wollte etwas erwidern, musste sich stattdessen aber wieder auf den Kampf mit Cerberus konzentrieren. Er griff den Höllenhund nun mit mehr Energie und Kraft an. Irgendwann musste dieser Hund ja „Platz!“ machen. Die Eisangriffe von Cerberus kamen öfter hintereinander, sodass man nur schwer einen Gegenangriff starten konnte. Cerberus wurde so langsam richtig sauer. Nicht nur die Sticheleien seitens Dante vom Anfang, welche immer weiter gingen, es schmerzte auch jedes Mal, wenn der Halbdämon ihn mit dem Schwert oder einer Kugel erwischte. Dies ließ sein Blut kochen. Immer wieder stampfte er auf den Boden, was Beben verursachte. Er konnte Dante zum Wanken bringen. Aber auch Verena, die sich eigentlich heraushalten wollte aus dem Kampf, konnte nicht mehr einfach nur abseits dastehen und zuschauen. „Freut mich, dass du dich nun auch am Spaß beteiligst“, kam es grinsend von Dante. „Schnauze! Ich stehe nicht auf Eis und will auch nicht zu einer Eisstatue werden!“ Dafür hatte der Silberhaarige nur ein amüsantes Kichern übrig. Der Kampf ging weiter, sie mussten immer mehr ausweichen, weil die Angriffe schneller und kräftiger kamen. Einmal wurde Dante erwischt und konnte sich nur aus dem Eis befreien, weil er seine Dämonenenergie benutzte. „Widerliches Ungeziefer!“, brüllte Cerberus und schoss dabei auch wieder Eisregen und -dornen auf die beiden Jäger. „Okay, so langsam reicht es mir jetzt auch.“ Dante griff nach Rena. „Halt sich gut fest und mach dich bereit.“ „Warte, was hast du vo… AAAHHHHHH!“ Sie schrie auf, als der Ältere sie hoch hob und einfach warf. Irgendwie hatte sie Glück und landete auf dem mittleren Kopf des Höllenhundes. Sie hielt sich im Fell so fest, wie es ihr möglich war. „DU ARSCHLOCH!“ „Lenk ihn ab, dann beende ich es.“ „Und wie soll das gehen?!“ „Streng deinen hübschen Kopf an.“ „SPAST!“ Dante wich den Angriffen weiter aus, griff weiterhin auch selbst an. Jedoch musste er damit nun aufpassen, da er sonst Verena dabei treffen könnte. „Jetzt mach gefälligst! Ich kann mich hier oben verdammt schwer halten!“ Dass sich der Kopf, auf welchem sie saß, immer wieder schüttelte, um sie abzuwerfen, war nicht gerade hilfreich, um sein Gleichgewicht zu halten. Noch dazu kam, dass sich dadurch auch die andere Köpfe unkontrolliert zu bewegen begannen, weil sie sich irritiert fühlten. Das gab Dante allerdings die Möglichkeit, endlich einen entscheidenden Schlag auszuführen. Er wich einem Eisstrahl aus, sprang und stieß Rebellion in den linken Hals. Mit Hilfe der Dämonenkraft konnte er damit auch den ersten Kopf vom Körper trennen. „Rena, spring!“ Das ließ sie sich nicht zwei Mal sagen. Sie ließ los, stand auf und stieß sich ab, nur um sich wortwörtlich in der Luft wiederzufinden. Dante stieß sein Schwert in den nächsten Kopf, sprang weg und fing Rena auf, um mit ihr auf dem Arm auf dem Boden zu landen. Er sprang rückwärts, damit er mehr Abstand zwischen sich und Rena und dem Höllenhund zu bringen. „Wie kann es ein, dass Ungeziefer wie ihr mich besiegen könnt?!“ Er sank auf den Boden, knurrte noch einmal wütend auf, ehe er reglos liegen blieb. Kurz darauf begann er zu leuchten und veränderte sich. Ein Dreier-Nunchak mit Sichelenden tauchte auf. Dante, welcher die Schwarzhaarige auf den Boden gestellt hatte, griff es und vollführte erst einmal ein paar Tricks mit der Waffe. Grinsend blickte er Rena an. „Jaja, daran hast du nun deinen Spaß, was?“ „Klar!“ Er ließ die Waffe verschwinden und ging mit ihr durch das große Tor, welches sich hinter dem Höllenhund befunden hatte. „Du weißt ja, er wird fair geteilt! Du bist schuld daran, dass wir gegen ihn kämpfen mussten.“ Rena erhielt keine Antwort, aber das hatte sie nun auch nicht erwartet. Nachdem sie durch das Tor gegangen waren, schloss sich automatisch wieder. Auch dieses Mal dachte Verena, dass sie sich selbst schließende Tore nicht mochte! Immerhin gab es nur einen Weg und sie mussten nicht überlegen, in welchen Gang sie einbiegen sollten. Hoffentlich trafen sie schnell auf Shikura und Nero. Einige Meter später gingen sie um eine Kurve, wo sie um ein Haar mit ihren Freunden zusammen stießen. „Endlich haben wir euch gefunden. Ist alles okay bei euch?“, fragte die Blonde. „Außer, dass wir wegen Dante gegen Cerberus kämpfen mussten und dieser wegen den blöden Sprüchen von Mister Dummbirne immer wütender und damit auch stärker wurde, ist alles okay. Und bei euch so?“ „Ähm… ein paar kleine Dämonen, die sich schnell vernichten ließen. Ansonsten ist nichts passiert“, kam es etwas irritiert zurück. „Also dann, auf geht’s zur nächsten Runde Spaß.“ Enthusiastisch und gut gelaunt ging Dante weiter. Hier gab es nun insgesamt drei Wege. Die beiden, aus welchen sie gekommen waren und einen neuen. Kopfschüttelnd folgten die Drei dem Gründer des Devil May Cry. Schweigend und ereignislos gingen sie den Weg entlang. Selbst Dante verlor einen Teil seines Enthusiasmus, weil nicht einmal ein paar kleine Dämonen auftauchten. Irgendwann kam das Team in einem Raum an. Wieder schloss sich die Tür hinter ihnen. „Oh komm schon, im Ernst jetzt?!“ Genervt blickte Verena mit verschränkten Armen und hochgezogener Augenbraue die Tür an. „Nimm es hin. Hier scheint sich alles zu schließen, sobald man durchgegangen ist“, kam es von Nero zur Antwort. Sie sahen sich im Raum um, dabei geriet Dante in die Nähe einer anderen Tür, aus welcher eine geisterhafte Hand griff. Nur knapp konnte er ausweichen und Abstand aufbauen. „Die Tür scheint dich nicht zu mögen“, kommentierte Nero trocken. „Ach was… das ist nur wieder ein bisschen Spaß.“ „Oh man…“ Nero verdrehte die Augen. Er glaubte einfach nicht, dass Dante so gelassen sein konnte. Ehe noch Jemand etwas sagen konnte, tauchten wieder Dämonen auf. Während des Kampfes gegen diese, welche irgendwie einfach nicht weniger werden wollten, gerieten sie immer mal wieder zu nah an die Tür mit der Geisterhand. Sie hatten Glück, dass sie es jedes Mal rechtzeitig bemerkten und ausweichen konnten. Als schließlich der letzte Dämon besiegt und in eine schwarze Pfütze verwandelt worden war, verschwand auch die Geisterhand an der großen Tür. Dante ging zielstrebig darauf zu und berührte sie. „Klasse! Wir können weiter gehen!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, machte er sich auf den Weg. Auch dieses Mal folgte der Rest des Teams ohne etwas zu erwidern. Kapitel 5: Der Joker wäre mir lieber… ------------------------------------- Viel Spaß beim lesen^^ Danke an , da sie mir bei einem Teil des Kampfes zum Beschreiben geholfen hat. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 05. Kapitel Der Joker wäre mir lieber… Immer wieder wurden sie von kleineren Dämonen angegriffen. Diese konnten ihnen jedoch kaum etwas entgegenbringen. Das einzig Nervige an ihnen war einfach, dass sie so viele waren und recht schnell hintereinander auftauchten. Shikura hatte bereits aufgehört zu zählen, wie oft Verena und Nero bereits geflucht hatten. Bei Dante konnte sie nur den Kopf schütteln. Dieser war nach wie vor völlig begeistert von diesem Turm und seinen Herausforderungen. //Was nur hat er gesehen, dass er hier her wollte?// Diese Frage beschäftigte sie weiterhin und ließ sie einfach nicht in Ruhe. „Verfluchte Scheiße!“ Nero fegte mit einem einzigen Schlag seines Devilbringers zehn Dämonen auf einmal aus dem Weg. „Ich hab die Schnauze gestrichen voll!“ Er ging weiter, beachtete die Anderen nicht mehr. Er war einfach nur genervt und angepisst. Nero bemerkte in seiner Wut nicht einmal, dass er mit Shikura von den Anderen getrennt wurde. Dies wurde ihm erst bewusst, nachdem er stehen blieb und sich umsah. „Oh, echt jetzt? Schon wieder getrennt?“ „Jepp, scheint nun eine Art Running Gag zu werden“, meinte Shiku, welche sich nun auch umsah. „Und wie kommen wir nun wieder hier raus?“ Ehe Shikura antworten konnte, wich sie Etwas aus und das noch rechtzeitig. Ansonsten hätte die rote Hand sie erwischt. „Klasse! Noch so eine nervige Hand!“ Plötzlich hörten sie ein Lachen. „Oh komm schon, echt jetzt?!“ „Komm raus, wer oder was auch immer du bist“, meinte Shiku. „Also wollen wir ein Spiel spielen?“, fragte die Person oder das Wesen, was auch immer es war. „Mit dir wollen wir bestimmt nicht spielen.“ „Wie könnt ihr nur so herzlos sein?“ Jemand tauchte bei ihnen auf, blickte sie lächelnd an. Shikura und Nero, welche sich bereits Rücken an Rücken gestellt hatten, sahen hin. „Ein… Clown?“ „Eher ein Narr“, meinte Shiku. „Jester mein Name, stets zu Diensten.“ Dabei verbeugte er sich vor ihnen. „Verpiss dich! Wir wollen einfach nur weiter.“ „Wie süß, zwei Trottel auf dem Weg ins Nirvana.“ „Ich geb dir gleich mal Trottel!“ Nero schoss mit Blue Rose nach Jester, welcher den Kugeln auswich. Tanzend wich er auch den anderen Schüssen aus. „Oh, wir wollen doch spielen.“ Mit einem leichten, hämischen Grinsen auf den Lippen verschwand der Clown einfach. „Wirklich?! Ich finde diesen Turm langsam echt zum Kotzen!“, meckerte Nero los. „Nicht nur du!“ Es gefiel ihr absolut nicht, dass sich der Typ einfach so in Luft auflösen und woanders wieder auftauchen konnte. „Und jetzt?“ „Tja…“ Aus heiterem Himmel tauchte plötzlich ein riesiger Ball auf, weswegen sie auseinander springen und ihre Rücken an Rücken Strategie auflösen mussten. Auf dem Ball konnten sie Jester ausmachen. Er balancierte lachend vor sich hin. Man sah ihm an, dass er sichtlich seinen Spaß mit Nero und Shiku hatte. Immer wieder tat er so, als würden sie ihn in die Enge treiben, nur um dann selbst anzugreifen. Nero schoss mehrmals nach ihm, konnte Jester aber nicht treffen. „Der Ball! Schieß auf den verfickten Ball!“, brüllte Shiku ihm zu. Sie hatte absolut nichts übrig für diesen unlustigen Clown und wollte einfach nur weiter. „Wou, ich wusste nicht, dass du fluchen kannst…“ Allerdings hörte er auf sie und versuchte, den Ball zum Platzen zu bekommen. Leider war dieser Plan genau so schwer wie den Clown selbst zu treffen. Jester sprang immer wieder, ließ den Ball verschwinden und dann plötzlich wieder irgendwo aufzuschlagen. Ein paar Mal wurden sie dabei auch erwischt. „Fuck, verdammte Scheiße!“, fluchte die Blondhaarige, als sie sich aufrichtete. Sie griff ihre Peitsche und schlug nach Jester. Sie bekam ihn am Knöchel zu fassen und zog ihn zu sich. Gleichzeitig ließ sie Kraft ihrer Gedanken Donner hindurch fahren und schockte ihn damit. Nero begriff schnell und schlug mit dem Devilbringer mehrmals zu. Jester bewegte sich nicht mehr, die beiden Jäger zogen sich ein Stück weit zurück. Shikura zog auch ihre Peitsche zurück. Die Minuten zogen dahin, nichts geschah. Müsste sich Jester nicht in einer Pfütze auflösen? Oder war er einer der Dämonen, die einfach nur tot dalagen? Plötzlich bewegte sich Jester und noch ehe sie reagieren konnten, verschwand er. „Ist er… weg?“ „Ich fürchte nicht.“ Und zur Antwort ertönte ein belustigtes Lachen. Schnell stellten sich Nero und Shiku wieder Rücken an Rücken, die Waffen erhoben. Erneut wurden sie durch den Ball des Clowns dazu gezwungen, ihre Rundumtaktik aufzulösen. Sie konnten ihn einige Male treffen, doch auch er fügte ihnen wieder Schaden zu. „Warum kann es nicht Joker sein, gegen den wir nun kämpfen müssen?! Der würde wenigstens Auge in Auge gegen uns antreten.“ „Weil Joker Mumm in den Adern hat und kein Feigling-Gen besitzt.“ „Wer ist hier feige, huh?!“ Hatte er gerade?... war Jester etwa sauer, oder gar wütend? Auf die Lippen der Jägerin schlich sich ein Lächeln. Sie hatte eine Idee. „Der, der fragt. Nur Feiglinge verstecken sich im Dunkeln und greifen hinterhältig an.“ Schnell verstand Nero, was die Andere vor hatte. „Sie hat Recht! Nur wer sich für schwach hält, greift zu miesen Tricks.“ Sie konnten ein Knurren hören. Es klang wütend und gereizt. Perfekt, sie hatten es wohl geschafft. Jester trat aus der Dunkelheit heraus. „Ich lasse mir nicht unterstellen, feige zu sein! Schon gar nicht von zwei Trotteln wie euch!“ „Oooohhh… verträgt da Jemand die Wahrheit nicht?“ Oh ja, sie konnten beide genau so stichelnd und reizend sein wie Dante es war. Der Clown sah sie sauer an, ehe er wieder einen neutral belustigten Gesichtsausdruck aufsetzte. „Ich werde euch mit Vergnügen vernichten!“ Nun waren die Angriffe von Jester stärker und kamen schneller hintereinander. Nero und Shikura hatten Schwierigkeiten, sich zu verteidigen und anzugreifen. Sie versuchten es mit einer Doppelstrategie. Der Eine verteidigte, der Andere griff an. Allerdings würden sie damit nicht so schnell gewinnen und weiter gehen können. „Andere Strategie, wir greifen beide gleichzeitig an! Ansonsten werden wir hier nie fertig!“ „Okay. Tu mir nur den Gefallen und triff nicht mich“ „Ich versuchs!“ Mit einem Grinsen auf beiden Seiten, stoben sie auseinander und begannen nun gemeinsam anzugreifen. Wann immer es möglich war, machten sie einen Kombinationsangriff. Auf diese Weise schafften sie es schließlich, Jester zu besiegen. Sie stießen von beiden Seiten ihre Schwerter in den Körper des Dämons. „Ich bin… nicht der Letzte… hier…“ Sie zogen ihre Schwerter zurück, machten ein paar Schritte von dem Dämon weg. Er sank auf die Knie, löste sich in einer Pfütze schwarzen Blutes auf. „Können wir dann weiter?“, fragte Nero. Wie zur Antwort öffnete sich eine große Tür. Sie tauschten einen Blick aus, dann nickten sie und gingen weiter. Nun mussten sie nur noch ihre Freunde wieder finden. Nachdem sich ihre Wege wieder getrennt hatten, seufzte Verena auf. „Oh man, wirklich? Muss das sein?“ „Du kannst es nicht ändern, denk nicht weiter darüber nach.“ Lässig schwang Dante sein Schwert und vernichtete damit einen kleinen Dämon, welcher gerade aufgetaucht war. „Ha… ha… witzig.“ Auch Rena holte mit ihrer Sense aus und trennte den Kopf von zwei Dämonen von deren Körpern. Fürs Erste saßen sie nun an dieser Ecke fest und kamen nicht wirklich weiter. Ein kleiner Dämon nach dem anderen tauchte auf und einer war hässlicher als sein Vorgänger. „Bah! Warum müssen manche wie Bakterien aussehen? Das ist doch widerlich!“, meckerte die Schwarzhaarige und verzog angewidert das Gesicht. „Pass auf, dass du mir nicht zu nahe bist!“ „Alter, was geht bei dir?!“ Doch einen Moment später erkannte sie, was er meinte. Dante hatte zu Cerberus gewechselt und führte seine nächsten Angriffe damit aus. So einen Eis Nun Chuck abzubekommen stand definitiv nicht auf ihrer To Do Liste. Nachdem auch die restlichen Dämonen platt waren, konnten sie weiter gehen. „Sehr schön, eine super Waffe“, grinste Dante und ließ Cerberus wieder verschwinden. „Sag nicht Waffe zu ihm. Cerberus ist ein Wesen mit einer Seele.“ „Aber er ist nun eine Waffe.“ Rena schnaufte genervt auf. Sie wusste, dass sie in dem Punkt erst einmal nichts ändern konnte und hatte auch keine Lust, nun mit ihm zu diskutieren. Entsprechend schweigend gingen sie schließlich auch weiter. Eine Weile den unendlich lang wirkenden Weg entlang weiter gehend, trafen sie dann schließlich wieder auf die verlorenen Freunde. „Endlich sind wir wieder zusammen.“ „So langsam nervt es hier echt! Können wir bitte gehen?!“ „Wir suchen Dantes Herausforderung.“ „Ich weiß nicht, was du meinst.“ „Ist klar!“ Leicht grinsend ging Dante weiter, die anderen Drei folgten ihm kopfschüttelnd. Schließlich gelangten sie wieder in einem Raum. Er war recht weitläufig, hatte wieder zwei große Türen. Ehe noch Jemand von ihnen etwa sagen konnte, tauchten wieder einige Dämonen auf. „Oh fickt euch! Verdammte Scheiße!“, fluchte Rena los. Sie hatte eindeutig keine Lust mehr. Sie wollte nach Hause, baden und sich schließlich in ihrem Zimmer einsperren. Erneut ging das Schlagen und Scheißen auf die Dämonen los. Da sie dieses Mal zu viert waren, klappte es um einiges schneller als wenige Minuten zuvor noch. Aber kaum, dass sie diese Angreifer besiegt hatten, ertönte ein Geräusch. „Was… war das?“ „Ich will es gar nicht wissen.“ „Das wird spaßig werden.“ „Oh nein, bitte nicht…“ Es dauerte nicht lange, dann sahen sie das Wesen, welches das Geräusch verursacht hatte. „Iiiiihhhh! Warum ein Krabbelvieh?!“, rief Rena sofort laut aus und auch Shikura schauderte es am ganzen Körper. „Ihr und eure Krabbelviecher“, erwiderte Nero, als er bereits sein Schwert zückte. Die Jungs griffen als erstes an. Sie waren es auch, die auf den Rücken des Tausendfüßlers sprangen und ihn so direkter angriffen. Die Mädels nutzten ihre Fernkampfwaffen und waren froh, dass dieses Wesen keine großen Gegenangriffe startete. Erleichtert ließ sich Verena auf den Boden sinken und holte tief Luft. „Auf in den nächsten Kampf.“ „Dante, halt die Klappe! Hör auf mit der Teufelsmalerei!“ Zur Antwort gab es nur ein amüsiertes Grinsen. Allerdings machten sie sich einen Moment später wieder auf den Weg. Sie durchschritten die nächste, große Tür. Kapitel 6: Eifersucht?! Arschloch… ---------------------------------- Egal wie weit sie gingen, es wurde einfach nicht besser. Ein trostloser Weg nach dem Anderen, nervige Dämonen on must und schließlich kam die absolut beliebte Trennung des Teams. Während Nero und Shikura den einen Weg weiter gingen, waren Dante und Verena in einem anderen Gang gelandet. Doch auch sie wurden voneinander getrennt. Dante betrat den Raum. Zunächst konnte er außer ein paar Statuen nichts Großartiges sehen. Dann jedoch tauchte Jemand auf. Es war eine junge Frau mit roten Haaren, welche ihr bis über die Brüste gingen. Diese waren, wie auch der gesamte Oberkörper, nackt. Nur dank der Haare konnte man die Brüste nicht vollständig sehen. Sie trug etwas, was aussah wie ein langer Rock, doch Dante glaubte, dass sich dieses vermeintliche, schwarze Kleidungsstück bewegte. „Ich hatte schon lange keinen Besuch mehr und erst recht keinen so gutaussehenden.“ „So einen Besuch wirst du auch nie wieder sehen, wenn wir fertig sind.“ „Männer wie du gefallen mir. Doch auch du wirst als meine Beute enden.“ „Das haben schon weniger hübsche Frauen gesagt und sie alle sind gescheitert. Aber gut, komm her. Lass uns Spaß miteinander haben.“ Herausfordernd sahen sie sich an, ehe Dante den ersten Angriff startete, indem er mit seinen Zwillingspistolen auf sie schoss. Dante hatte seinen Spaß daran, mit der Frau zu kämpfen. Immer wieder kam er ihr gefährlich nahe, wich erst im allerletzten Moment aus. Leider ging dies auch ein paar Mal schief, weshalb sie ihn zu fassen bekam und biss. Er spürte, dass er sich in diesen kurzen Augenblicken schwächer fühlte. Doch kaum war er frei und hatte Abstand zwischen sich und der Frau gebracht, fühlte er sich wieder sehr kräftig. Mitten im Kampf erfuhr er, dass die Frau Nevan hieß und eine Vampirin war. „Könnte erklären, warum du so attraktiv aussiehst.“ Er schwang Rebellion und traf Nevan schmerzlich im Hüftbereich. „Das ändert aber nichts daran, dass ich dich vernichten und weiter gehen werde.“ Leider war er ihr in dem Moment zu nah, weshalb sie ihn nach dem Schlag mit seinem Schwert packen und erneut beißen konnte. Der Kampf ging weiter, sie schenkten sich nichts Dante war voller Euphorie und Kampfeslust. Er spürte das Blut in den Adern rauschen und glaubte, den inneren Dämon bewusster als sonst wahrzunehmen. Das Adrenalin nahm von ihm Besitz, pumpte ihn voll. Ein etwas fies wirkendes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, er zeigte dabei seine Zähne. Jedoch sah es so aus, als wären es spitze Fangzähne, die er da nun zeigte. Der Glanz in seinen Augen machte einen unheilvollen, fast schon tödlichen Eindruck. Dante legte nun mehr Kraft in seine Angriffe. Er spielte nach wie vor mit Nevan, jedoch nicht mehr ganz so locker wie zuvor noch. Immer wieder schickte sie viele Fledermäuse zu ihm, die ihn von allen Seiten angriffen und bissen. Er schlug nach ihnen, ließ sie verpuffen. Ein Schlagabtausch nach dem Anderen fand statt. Schließlich landete Dante den letzten, entscheidenden Schlag. Nevan brach zusammen, wurde von Dante aufgefangen. Er hielt sie locker mit einem Arm fest. „So ein schöner, starker Mann. Vor dir gab es nur einen, der sich mit mir messen konnte.“ Während sie das sagte, strich sie ihm über die Wange. „Danke für den Kampf.“ Sie begann zu leuchten und als es verschwand, hielt Dante eine Gitarre in den Händen. Sofort spielte er darauf und wusste, welche Fähigkeit er mit dieser neuen Waffe hatte. Die kleinen Fledermäuse, die ihn im Kampf gerade noch angegriffen und genervt hatten, waren nun auf seiner Seite. Zufrieden mit der Gitarre, ließ er sie verschwinden und trat durch die nächste, große Tür. Grummelnd ging Rena weiter. Nicht nur, dass sie von Shikura und Nero getrennt worden war, nein, auch sie und Dante hatten sich getrennt. Dieser Turm wurde ihr immer unsympathischer. Sie gelangte in einem kleinen Raum. Hier war Nichts und Niemand, nicht einmal ein Dämon tauchte auf. Sie wollte den Raum wieder verlassen, doch die Tür war verschwunden. „Fick dich!“ Also hier umschauen und einen anderen Weg nach draußen finden. Auf der Suche kam sie an einer Glasfront vorbei. Sie sah hindurch und… erstarrte. Dante stand vor einer Frau, welche mehr Haut zeigte als dass sie Kleidung am Körper hatte. Sie konnte die Beiden nicht hören, aber ihr reichte das, was sie sah. Rena verfolgte den Kampf. Immer mal wieder erwischte sie ihn, biss ihn. Verfluchter Dante! Wenn er nicht mit ihr spielen würde, würde sie ihn nicht erwischen können. Wenn sie diese Vampirschlampe in die Finger bekam, dann würde sie ihr sehr, sehr weh tun! Sie schlug gegen die Glasscheibe, doch wurde sie nicht gehört. Auch gab das Glas kein bisschen nach, nicht ein kleiner Riss bildete sich in ihr. Immer meckerte und schimpfte sie, fluchte. Verena begann schließlich aber auch, nicht nur über Nevan zu meckern, sondern auch über Dante. Ihr wurde schlecht, als sie sah, wie er mit ihr umging. Wie er mit dieser Bitch flirtete. Oh Dante, wenn ich dich in die Finger bekomme!, ging es ihr dabei durch den Kopf. Als schließlich der letzte Schlag gelandet wurde und Nevan in Dantes Arme fiel, lief Verena vor Wut rot an. Diese Röte wurde mehr, als sie sah, wie die Frau ihm über die Wange strich. Die Frau löste sich auf und nur einen Moment später sah sie, wie Dante auf der Gitarre spielte. Sie sah das freudige Grinsen auf seinen Lippen. „DU ARSCHLOCH!“ Doch auch dieser Schrei wurde von ihm nicht gehört. Er wandte sich um und verließ den Raum durch die nächste, große Tür. Fluchend drehte sie sich von der Glasscheibe ab und fand endlich eine Tür aus diesem Raum. Die stampfte mehr als dass sie ging und stieß schließlich gegen ihre Freunde. Sie und Shikura fielen auf den Boden. „Rena, zum Glück!“ Die Blondhaarige drückte sie an sich. „Mh!“, antwortete die Schwarzhaarige genervt. „Was… ist los? Und wo ist Dante?!“ „Alles bestens! Und der rennt weiter in sein Unglück, ist mir aber egal!“ Die Mädchen standen auf, Rena ging einfach weiter. Fragend und irritiert blickten Shiku und Nero sich an, ehe sie ihrer Freundin folgten. Auf ihrem Weg liefen sie schließlich auch Dante wieder über den Weg. Verena ignorierte ihn und ging weiter. Ihr war es auch egal, als sie alle wieder einmal nach einigen Metern und mehreren Kämpfen gegen kleine Dämonen getrennt wurden. Hauptsache, sie hatte ihre Ruhe vor Dante! Kapitel 7: Zwei Dantes?! | Warum Spinnen? ----------------------------------------- Dante und Nero machten sich keine großen Gedanken über die Tatsache, dass sie mal wieder von den Mädels getrennt worden waren. Zwar hatte Nero genervt geseufzt, mehr war jedoch nicht gekommen. Allerdings war Nero nicht so begeistert, als die nächsten Nervensägen auftauchten. Wieder einmal ein großer Raum, den sie nicht einfach so verlassen konnten. Agni und Rudra, wie sich die beiden Dämonenbrüder vorstellten, sahen zwar wie überdimensional große Sumoringer aus, waren aber ziemlich flink. Dante und Nero hatten es nicht so leicht damit, sie zu besiegen. Sie mussten mehr ausweichen als dass sie angreifen konnten. Letztlich aber schafften die Beiden es, sie zu besiegen. Nero sah das Schwert an. „Die werden zu Waffen? Cool!“ Doch als sie anfingen zu reden, reichte er seines schnell an Dante weiter. „Da, kannste beide behalten!“ Zwischen leicht mürrisch und leicht amüsiert schauend, nahm der Ältere das Schwert an sich. Sie hörten nicht auf zu reden, bis er die Kugeln am Ende des Griffes aneinanderstieß. „Nicht reden!“ Er wurde angeschwiegen. Dante nickte und nachdem auch die Schwerter verschwunden waren, gingen sie weiter. Recht schnell hatten sie die Mädchen sogar wieder gefunden. Verena ignorierte den älteren Halbdämon noch immer. Sichtlich irritiert blickten sich Nero und Shikura an. Was war passiert, dass Verena den Anderen so ignorierte und dann auch noch so plötzlich? „Hach ja, das wird hier echt immer lustiger im Turm“, entkam es Dante grinsend. „Schnauze! Komm Shiku, wir gehen!“ Sie griff nach der Hand der Blondine und zog sie hinter sich her. Mit schnellen Schritten ging sie den Weg entlang. Dass die Andere zuerst nur mit Müh und Not folgen konnte, bemerkte sie dabei nicht. Als sich ihnen wieder mehrere Dämonen in den Weg stellten, fegte die Schwarzhaarige sie mit einem Streich ihrer Sense weg. „Ist… wirklich alles okay?“ „Ja klar, alles bestens! Ich bin nur angepisst vom Turm!“ Shiku hob skeptisch eine Augenbraue, was ihre Freundin nicht sehen konnte. Sie sagte jedoch nichts weiter dazu. Solange Rena nicht wollte, würde es auf diese Frage auch keine Antwort geben. Irgendwann stoppten sie und das sogar vor einer normalen Tür. „Gehen wir durch?“ „Klar, vielleicht ist hier ja der Endboss.“ Na klar, als wären sie in einem Videospiel. Nur hatten sie hier nicht unendlich viele Versuche, wenn sie versagten. „Okay, gut, dann los.“ Sie stießen die Tür auf, gingen hindurch und sahen… Dante? „Hä? Dante? Aber wie, was? In blau?!“ Verena schüttelte ihre erste Verwirrung ab, ging mit ihrer Freundin weiter auf den Typen zu. „HEY! Bist du für den Scheiß verantwortlich?“ Doch von der Person gab es keine Antwort, nicht einmal eine Reaktion. „HALLO?! Man gibt eine Antwort, wenn man etwas gefragt wird!“ Auch dieses Mal gab es keine Antwort. Jedoch drehte er sich nun um und sah sie an. Sofort sahen die Dämonenjägerinnen, dass die Person Dante wirklich verdammt ähnlich sah, vielleicht sogar ZU ähnlich. „Oh, es schaut uns an. Guck mal, wir haben zumindest eine Reaktion bekommen. Vielleicht antwortet es uns dann auch gleich doch noch.“ Oh Rena, dachte sich Shiku beiläufig. Sie war noch immer bei der Frage, warum dieser Typ so aussah wie Dante. „Dass ihr es hier her geschafft habt…“ Man hörte den abfälligen Ton in der Stimme des Mannes. „Hat er gerade…? Alter! Ich glaub, es hackt! Wer bist du, dass du es dir erlaubst, so über uns zu urteilen?!“ Ohne ein weiteres Wort griff der Mann sie an. Verena konnte so gerade eben ihre SaiGabeln ziehen und sich damit verteidigen. Der zweite Angriff folgte sofort dem Ersten. Ihr Gegner war schnell und echt gut trainiert. Schon nach den ersten Angriffen bemerkte Verena, dass sie es nicht so einfach hatte. Shikura wollte ihr helfen, doch wurde sie von magischen Schwertern abgehalten. Sie war erst einmal damit beschäftigt, sich vor diesen zu verteidigen und so war ihre beste Freundin dazu verdammt, alleine gegen den blauen Dante zu bestehen. Ein paar Mal schaffte sie es, zu Rena und blue D. zu gelangen und diesen damit für einen Augenblick von dieser abzulenken. Doch egal was die Mädchen machten, der Andere schien ihnen immer zwei Schritte voraus zu sein. Schließlich saß Verena an einer Wand und konnte sich nicht bewegen, da die Magieschwerter sie an diese gepinnt hatten. So konnte sie ihrer Freundin nicht mehr im Kampf unterstützen. Sie saß da und konnte nur zusehen. Shiku schlug sich relativ gut, steckte aber um so einiges mehr ein als dass sie selbst einen Treffer landen konnte. Das plötzliche einmischen eines dritten Schwertes riss die Blondhaarige etwas aus der Situation heraus. Fast im gleichen Moment wurde sie zurück geschlagen, sodass sie den Boden knutschte. Dante und Nero gingen einfach weiter. Früher oder später würden sie die Mädchen schon wieder finden. Auf ihrem Weg mussten sie immer wieder ein paar kleine Dämonen bekämpfen. Diese waren jedoch keine große Herausforderung und der Mühe gar nicht wirklich wert. Am Ende kamen sie wieder an einer Tür an. Die Mädchen hatten sie auf dem Weg nicht gefunden, aber das würde sicher noch kommen. „Vielleicht ist hinter dieser Tür ja nun dein Endboss“, meinte Nero trocken. Dante grinste leicht. Sie öffneten die Tür und platzten mitten in einen Kampf. „Echt jetzt?!“ Nero glaubte nicht, wen er sah. Er hatte irgendwie mit allem gerechnet, aber nicht damit, Vergil zu sehen. Gegen diesen kämpfte gerade Shikura. Verena saß an eine Mauer gelehnt und war durch die magischen Schwerter des älteren Zwillings bewegungsunfähig. „Nimm Rena und hau mit ihr ab.“ „Was? Bist du irre? Das schaffst du nicht alleine.“ Dante ignorierte ihn jedoch, ging bereits auf Shikura und Vergil zu. „Hey, ignorier mich nicht!“ Wieder kam keine Antwort. Nero seufzte genervt auf, ging aber dann zu Rena und hob sie hoch. Die Magieschwerter waren verschwunden. //Ich hoffe du weißt, was du da tust, Dante//, dachte Nero, ehe er das Dach durch die Tür verließ, durch welche er gerade raus gekommen war. Er ging den Weg einfach wieder entlang. Runter mussten sie ja so oder wieder. Er konnte nur hoffen, dass das auf dem Dach halbwegs gut enden würde. Aber Shikura war ja auch noch da. „Lass mich runter… ich kann auch alleine laufen“, meinte Rena etwas geschwächt. „Sicher? Du sahst nicht so aus, als wenn er dich nur gestreichelt hätte.“ „Passt schon, ist nicht so schlimm, wie es aussieht.“ Nero seufzte, blieb aber stehen und setzte die Andere ab. Sie schwankte kurz, stand aber dann doch relativ stabil. „Du hängst zu sehr mit Dante rum. Denk dran, du bist kein Dämon, dein Körper steckt solche Angriffe nicht so einfach weg.“ „Mmmhhh…“ Hatte Nero ernsthaft eine anständige Reaktion erwartet? Nein, hatte er nicht. Er versuchte für gewöhnlich auch, im Bezug auf Rena in bestimmten Situationen keine ernsthaften Reaktionen zu erwarten. „Wer ist dieser Kerl, der Dante so ähnlich sieht?“ „Das soll er dir selbst erzählen.“ Wenn Dante es in all der Zeit noch nicht von sich aus gemacht hatte, dann würde er es nicht für ihn übernehmen. „Mh…“ Sie gingen weiter, hatten dabei sogar ihre Ruhe. Schließlich gelangten sie wieder in einem Raum. „Ich kann keine Räume mehr sehen…“ Verena sah sich um, nur um plötzlich erschrocken zu erstarren. „Was ist los?“ Irritiert blickte Nero seine Freundin an. „D-d-d-da ist… N-Nero, k-komm h-h-her…“ „Warum? Was geht bei dir?“ „M-m-m-m-mach einfach… o-okay?“ „Sag doch einfach, was los ist.“ Jedoch bekam er seine Antwort auch ohne Verena. Etwas Großes, Weißes tauchte vor ihm auf, was ihn angewidert das Gesicht verziehen ließ. „Urgh, warum muss es die hier geben?“ „SPINNE!“, schrie die jüngere Jägerin schon fast. „Ach nein, echt? Das hätte ich jetzt ohne dich nicht erkannt, Sherlock.“ Der Sarkasmus in diesem Satz reichte für zwei. Ohne weiter nachzudenken, begann Nero die Spinnen anzugreifen und zu vernichten. Auch Rena schlug nach ihnen Immer wieder konnte er sie angeekelt schreien oder quicken hören. Ernsthaft, wenn sie hier raus waren, dann hätte er bestimmt einen Hörschaden, da war er sich sicher. „Nerooooo, mach sie weg. Mach die Viecher weg.“ „Du hast was zum kaputt schlagen.“ „Man, da kommen Kleine raus… das ist eklig.“ „Was?“ Er sah sich um und leider Gottes hatte die Andere Recht. Da kamen echt viele, kleine Spinnen raus, wenn man welche der Größeren vernichtete. //Oh man…// Eine gefühlte Ewigkeit später waren sie endlich wieder aus dem Raum heraus. Verena rannte mehr als dass sie ging und Nero versuchte nur, mit ihr mitzuhalten, damit sie am Ende nicht sonst wo noch hinein rannte. Schließlich stieß die Schwarzhaarige wortwörtlich mit dem anderen, weiblichen Teammitglied zusammen. „W-was ist los?“ „Spinnen, groß… viele Kleine, eklig… i-i-ich… iiihhhh.“ Nero konnte sich das nicht mehr antun und schlug ihr in den Nacken, sodass sie bewusstlos gegen Shikura sackte. „Behalt es für dich, okay? Platz später! Ansonsten wird es ungemütlich und du hast es nicht verdient, dass ich dich anpamp. Das war in dem Raum die Hölle und ich meine es nicht im Bezug auf die Spinnen!“ Shikura holte tief Luft, dann stand sie auf. Nero nahm Rena wieder auf den Rücken. „Wo ist der Spinner? Sag nicht, er kämpft alleine gegen ihn.“ „Doch, natürlich. Was auch sonst?“ Nero seufzte genervt auf. „Klasse!“ Wortlos machten sie sich auf den Weg zurück zum Dach. Als sie dort ankamen, konnten sie Niemanden mehr sehen. Sie machten bei einem zweiten Blick Dante, welcher mit seinem Schwert auf den Boden aufgespießt war, aus. „Fuck, Dante!“ Shiku lief auf ihn zu, Nero folgte ihr, nachdem er Rena abgesetzt hatte. Er half ihr, Rebellion aus Dante herauszuziehen. Da er mit der Spitze im Steinboden steckte, brauchte es zwei weitere Versuche. „Dante, hey Dante.“ Er reagierte nicht, doch sie war sich sicher, dass er noch atmete. Sie holte aus und gab ihm eine kräftige Ohrfeige. Es klappte und Dante kam wieder zu sich. Dante bemerkte, dass Nero mit Verena verschwand. Nun konnte er sich richtig auf Vergil konzentrieren. Während seines Kampfes mit ihm, mischte sich Shikura ein. Er wusste, sie wollte nur helfen. Doch das passte ihm nicht. „Verschwinde! Misch dich nicht ein!“ Sie gab keine Reaktion von sich, mischte sich erneut ein. Als sie es ein weiteres Mal nach einem Rückschlag machen wollte, schoss er ihr ohne hinzusehen vor die Füße. „Verschwinde!“ „Aber ich will dir helfen!“ „Hau-ab!“ Sie zögerte noch einen Moment, dann jedoch drehte sie sich weg und verließ ebenfalls schnellen Schrittes das Dach. „Wir können weiter machen, Bruder!“ //Sagte er gerade Bruder?//, dachte sie noch, ehe die Tür ganz ins Schloss gefallen war. Dante bemerkte, dass die Tür ins Schloss fiel. Nun waren sie ungestört. „Wir können weiter machen, Bruder“ Sie liefen aufeinander zu, schlugen die Klingen gegeneinander. Immer wieder schoss Dante mit den Zwillingspistolen, während Vergil seine Magieschwerter nutzte. „Du wirst nie ein wahrer Krieger werden! Und schon gar nicht mit Schusswaffen!“ „Es ist mir egal, was du denkst! Ich gehe meinen Weg so, wie ich es für richtig halte!“ Die Angriffe wurden stärker, sie begannen Spezialattacken zu nutzen. Am Ende landete Dante auf dem Rücken mitten auf dem Dach und noch ehe er reagieren konnte, stach Vergil ihm mit Rebellion durch den Oberkörper und spießte ihn wortwörtlich auf. „Du enttäuscht mich, Bruder.“ Vergil wandte sich ab und verließ das Dach des Turmes. Dante kam wieder zu sich, weil Etwas gegen seine Wange schlug. Er öffnete die Augen und sah sich um, ehe er sich aufsetzte. Kaum, dass er saß, bekam er ein weiteres Mal eine geknallt. „Au! Wofür war die denn?!“ „Dafür, dass du so ein dummer Idiot bist!“ „Sei froh, dass SIE dir eine geknallt hat! Ich hätte sicher nicht meine menschliche Hand genommen, um dir in die Fresse zu schlagen!“, fügte Nero hinzu. „Warum lässt du dir nicht von ihr helfen?!“ „Warum auch? Ich schaff das alleine.“ „Deswegen warst du auch mit deinem eigenen Schwert aufgespießt auf dem Boden gelegen.“ „Wer war der Kerl? Er sah dir zum Verwechseln ähnlich.“ „Kid hat es dir noch nicht gesagt?“ „Das kannst du schön selbst machen“, kam es von Nero. „Und wir sollten einen Weg vom Turm finden. Wenn die da wach wird“, er zeigte auf Rena. „… und wir sind noch hier, wird sie nur wetern ohne Ende und glaubt mir, dann schmeiße ich sie vom Turm!“ Dante stand auf, griff sein Schwert und sah seine Freunde an. „Ihr könnt gehen. Ich kläre das mit meinem Bruder.“ „Gibt es verdammt noch mal auch einen Namen?!“ Genervt blickte die Blondine den Anderen an. „Vergil, er ist mein Zwillingsbruder.“ Im nächsten Moment musste er die Faust von Shikura auffangen. „Wou, was geht?“ „Du bist so ein dummes Arschloch! Der hätte uns umbringen können! Warum erfahren wir so etwas Wichtiges nicht?“ „Warum auch?“ Er zuckte mit den Schultern. „Außerdem seid ihr beide zu stur zum Sterben.“ Shiku knurrte, blickte ihn finster an. Sie wandte sich ab, blickte zu ihrer Freundin. Diese kam gerade wieder langsam zu sich. „Boar fuck ey!“ Sie sah sich um. „Oh ernsthaft jetzt? Schon wieder?“ Sie stand auf und ging zu ihren Freunden. „Können wir gehen?“ „Gerne!“ Shiku drehte sich wieder zu Dante. „Sag es ihr! Sag ihr, wer er ist!“ „Ist doch offensichtlich.“ „Sprich-es-aus!“ „Vergil, älterer Zwillingsbruder.“ „Was?! Und so etwas Wichtiges erzählst du uns nicht?!“ Dante antwortete mit einem Schulterzucken. Er nahm es mal wieder sehr locker. „Ach ja, gib mir Cerberus!“ „Warum?“ „Du hast doch nun diese tolle Gitarre! Wozu brauchst du dann den Hund?“ „Er ist Eis, du hasst Eis.“ „Redgave, gib ihr die Waffe!“, warf Shiku ein, welche schon mal die Tür ansteuerte. Dante verdrehte die Augen, ließ aber dann die Waffe erscheinen und reichte sie an die Schwarzhaarige weiter. Er glaubte zwar nicht daran, dass sie mit einer Dämonenwaffe wirklich etwas anfangen konnte, aber wenn sie wollte. Verena nahm das Dreier-Nunchuck mit Sensenende und befestigte es an ihrer Hüfte, ehe sie zu ihrer Freundin ging. Diese hatte sich nahe an den Rand des Turmes gestellt. „Die Stadt… sie sieht so aus, als hätte hier schon immer kaum Jemand gelebt.“ Die Schwarzhaarige konnte nur nicken. Es sah schlimm aus. Hoffentlich wurde alles wieder normal, wenn der Turm verschwunden war. Die Mädchen wollten sich von dem Rand abwenden und nun den Turm verlassen, als Etwas gegen diesen stieß und ihn zum Erbeben brachte. Rena verlor das Gleichgewicht und fiel über den Rand. Shiku wollte sie festhalten, bekam sie auch zu fassen. Dafür fiel sie aber mit runter, da der Schwung doch zu stark war. „Gibt es echt eine höhere Macht, die meine Gebete erhört hat?“, fragte Nero und warf die Arme halb in die Luft. „Gibt sie endlich Ruhe?“ „Oh man, Kid… na komm, lass uns auch hier runter und zusehen, dass wir die Mädels retten.“ „Okay…“ Dante, welcher direkt nach dem Absturz der Jägerinnen zum Rand gelaufen war, hatte noch sehen können, wie diese von einem schlangenähnlichen Wesen gefressen worden waren. Nero zuckte mit den Schultern, folgte jedoch Dante vom Dach runter und wieder rein in die vielen Gänge des Turmes. Der Aufprall des Leviathans verursachte ein Beben. Grinsend sah Dante dabei zu, wie die Mädchen durch das Loch, welches sie von beiden Seiten reingeschossen und geschnitten hatten, kamen. „Endlich wieder Luft!“ „Also dann, ihr könnt gehen. Ich mache hier den Rest.“ „Du willst wieder gegen ihn kämpfen. Dante, hör auf damit. Dein Bruder ist stärker.“ „Ach was, so groß ist der Unterschied zwischen uns nicht. Er hatte nur Glück, weil ich schon so viele Kämpfe hinter mir hatte.“ Shikura preschte nach vorne und gab dem Silberhaarigen eine weitere, deftige Ohrfeige. „Hör auf, so ein Idiot zu sein! Was auch immer geschehen ist, er ist nicht gut auf dich zu sprechen. Bitte rede mit uns, lass dir von uns helfen. Ich habe schon zu viele verloren, die mir wichtig waren. Ich will nicht auch noch dich zu Grabe tragen müssen.“ Dantes Miene veränderte sich für einen kurzen Augenblick, der Schreck fuhr für ein paar Sekunden in seine Augen. Doch das war zu kurz, als dass Jemand es sehen konnte. Es waren nicht die Worte der Anderen, welche ihn für einen Moment seine Fassade verlieren ließen, sondern der verletzte Ausdruck in ihren Augen. Dante seufzte auf. Er wandte sich ab, ging ein paar Schritte. Dabei schob er die Hände in die Hosentaschen. „Vergil und ich waren unzertrennlich. Unser Vater brachte uns das kämpfen bei. Aber wir waren oft auch einfach die Kinder, die wir nun einmal waren. Eines Tages tauchte Nero bei uns auf, Vater hatte ihn gefunden. Fast sofort war er einfach unser Bruder, als wäre er schon immer bei uns gewesen. Dann gab es diesen Angriff auf unser Haus, wir wurden getrennt. Jahre lief ich ziellos umher. Irgendwann fand ich heraus, wo sich Nero befindet. Er war an einem sicheren Ort, also machte ich mir keine weiteren Gedanken mehr wegen ihm. Was mit Vergil geschah, wusste ich nie. Also entschied ich irgendwann, dass es einfacher ist, ihn für tot zu halten als verzweifelt zu versuchen, ihn zu finden. Den Rest kennt ihr, danach lernten wir uns alle kennen und Nero und ich fanden uns auch wieder.“ „Was… will Vergil?“ „Ich schätze, Vater übertreffen. Er wollte schon immer sehr viel stärker als er werden. Aber genau sagen kann ich es nicht. Immerhin waren wir damals noch Kinder, auch wenn er definitiv immer der sehr viel Ehrgeizigere von uns beiden war.“ Alle schwiegen nach der Geschichte. Es war schade, dass es so gekommen war. Dass Dante ihnen gegenüber so offen gewesen war, war ihnen wichtig. Er sprach über seine Vergangenheit genau so wenig wie sie alle. „Bis später.“ „Wir kommen mit.“ „Nein, das werdet ihr nicht.“ „Wenn euer Kampf das Schicksal der Welt beinhaltet, werden wir ganz sicher mitkommen. Alleine schaffst du das nicht. Lass dir helfen.“ Der Älteste vom Team seufzte auf. „Okay, ihr Sturköpfe. Lasst uns gehen.“ Er wandte sich leicht grinsend zu ihnen. Sie nickten und gingen wieder in den Turm… Kapitel 8: Finale?! ------------------- Auf ihrem weiteren Weg in den Turm wieder hinein, wurden sie erneut von kleinen Dämonen angegriffen. Verena war mehr als nur froh, dass es kurz vor dem Aufeinandertreffen mit Vergil zu regnen angefangen hatte und noch geregnet hat, als sie und Shikura aus dem Leviathan gekommen waren. So hatte sie ein bisschen Kraft tanken und ihre Wunden heilen können. Zwischenzeitlich wurden sie wieder getrennt. Dante und Nero hatten gegen Beowulf kämpfen müssen. Genauer war aber zu sagen, dass Dante gekämpft und Nero einfach nur kommentiert hatte. Das Karma kam aber schneller als gedacht. Es dauerte nicht lange nach ihrem Aufeinandertreffen mit den Mädchen, dass sie Nero verloren. Dieser hatte nur gemeckert und geflucht, als er seine Freunde wieder gefunden hatte. Er hatte gegen ein großes Pferd – Geryon – kämpfen müssen und dieses verdammte Gaul war bald vier Mal größer als ein normales Pferd gewesen. Weitere Gänge und kleine Dämonen später gelangten sie wieder in einen größeren Raum. In der Mitte von diesem sahen sie Vergil an einem Art Sockel. Allerdings konnte man durch die viele Energie, die sich darum schlängelte, nicht sagen, ob es diesen Sockel wirklich gab oder er reinweg nur aus dieser Energie bestand. „Hier bin ich, Vergil! Bringen wir es zu Ende! Du oder ich!“ „Dante!“ „Klappe, Shikura!“ Sie wusste, er nannte sie nur beim vollen Namen, wenn er genervt oder ihm etwas sehr ernst war. In diesem Falle war es eindeutig zweiteres. „Nein, Dante, lasst es wirklich!“, mischte sich nun auch Rena ein, ehe sie sich an Vergil wandte. „Was erhoffst du dir davon? Du willst stärker als euer Vater sein? Bitte! Aber das geht auch anders als mit dem, was du gerade hier machst! Du hast doch keine Ahnung, was wahre Stärke bedeutet. Was du hier abziehst, hat nichts mit dem zu tun, was du beweisen willst.“ Er reagierte nicht auf sie, blickte nur Dante ausdruckslos an. „Gib mir dein Amulett, dann kannst du lebend mit deinen Freunden ziehen. Du hast eh keine Ahnung von der wahren Macht der Amulette, die Vater uns vermachte.“ „Das kannst du vergessen. Mir egal, was ihre Macht ist. Für mich hat es eine viel wichtigere Bedeutung, dass wir sie bekommen haben.“ „Dummer, kleiner Bruder. Dann werde ich mir dein Amulett mit Gewalt holen!“ Mit diesen Worten griff Vergil seinen Zwillingsbruder an. Egal was die Mädchen auch noch sagten, sie wurden ignoriert. Nero hielt sich gleich ganz raus, war nur darauf bedacht, sich im Notfall zu verteidigen. Im Eifer des Kampfes konnte es schließlich passieren, dass einer der Angriffe in seine Richtung gehen konnte. „Leckt mich!“ Und damit lief Verena los, mitten durch das Kampffeld der Zwillinge, weil sie sich diesen Sockel aus Energie genauer anschauen wollte. „Ist sie irre?! Oder lebensmüde?! Hat sie gerade wirklich…?!“ Fassungslos starrte Nero der Schwarzhaarigen in die Richtung hinterher, in welche sie gerade gegangen war. Dabei konnte er sehen, wie ein magisches Schwert von Vergil nur knapp an ihr vorbei geflogen war. „Du… kennst sie“, antwortete die Jägerin bedröppelt. Verena sah sich den Energiesockel genauer an und bemerkte, dass dieser wirklich nur aus Energie bestand. „Ob man die Energie angreifen kann“, murmelte sie vor sich hin. Dann fiel ihr etwas ein. Sie nahm Cerberus und ließ sein Eis auf die Energie prallen. Es klappe sogar. Langsam überzog das Eis die Energie. „Das klappt echt!“ Vergil, welcher die Veränderung der Energie bemerkte, drehte sich in die Richtung um und schleuderte einen Angriff gegen Rena. „Du wagst es!“ Dante, welcher von einem Angriff seines Bruders gegen die Mauer geflogen war, war noch zu benommen, um sofort zu reagieren. „RENA!“, schrie Shiku und rannte auf ihre Freundin zu, um vielleicht noch ein bisschen vom Angriff abfangen zu können. Da sie wusste, dass sie nicht schnell genug sein konnte, schwang ihre Peitsche und schlug gegen den Angriff von Vergil. Es klappte mehr schlecht als Recht. Verena bekam zwar nicht direkt etwas ab, dafür traf es aber den Boden unter ihnen und ließ ihn einstürzen. Sie alle flogen runter und landeten in etwas, was wie eine Höhle aussah. Hier gab es auch wieder dieses Energieloch, jedoch wirkte es wie ein Eingang. //Ist es das Tor zur Hölle?//, dachte Dante. „Vergil! Lass es endlich bleiben!“, brüllte Rena, nachdem sie aufgestanden war. „Was erhoffst du dir? Ist Weltherrschaft wirklich dein Ziel?“ „Törichtes Mädchen! Hier geht um sehr viel mehr, als nur um ein Ziel!“ Dabei bedachte er die Andere mit einem Blick, der es sie schaudern ließ. „Und du bist dumm! Du bist schlicht und ergreifend dumm! So wirst du nie stark werden! Wenn du jetzt aufhörst und diesen Turm verschwinden lässt, beweist du Stärke. Wenn du dir Fehler eingestehst, dann ist es Stärke. Wenn du Gefühle zugibst und zeigst, ist es Stärke. Was du hier veranstaltest, zeigt nur, wie schwach du in Wahrheit bist!“ Vergil antwortete nicht. Stattdessen wandte er sich Dante wieder zu und griff ihn erneut an. Rena schnaubte genervt. Sie war es ja gewohnt, dass sie manchmal von den Jungs ignoriert wurde, aber dass es nun noch eine dritte Person war, die sie ignorierte. Das kotzte sie nun so richtig an! Noch dazu kam, dass Dante auf die Angriffe einging und auch zurück schlug. Der Hohlkopf hatte wieder nicht nachgedacht und dazu gelernt. „Siehst du?! Genau das habe ich damit gemeint, als ich sagte, dass du schwach bist!“, entkam es Renas Lippen, ehe sie über ihre Worte nachdenken konnte. Vergil schickte einen Angriff auf Verena zu ohne hinzuschauen. Ihm war es egal, ob er sie traf oder ob sie bei dem Versuch, auszuweichen ins Höllentor fiel! Mit einem Schreckensschrei sprang sie zur Seite, warf sich dabei auf den Boden. Dennoch bekam sie etwas ab, was einen Schmerzensschrei zur Folge hatte. Sie spürte, dass ihr Körper auch mit der Wundheilung nicht mehr mit kam und sich damit die Wunden nicht mehr schlossen. Irgendwie schaffte sie es, halbwegs aus der Gefahrenzone zu kommen. Zwar war hier gerade jede Stelle eine Gefahrenzone, doch so nah am Höllentor war es doch um einiges gefährlicher als dort, wo Shiku und Nero standen. Sie sah ihre Freundin auf sich zukommen und nachdem sie ihr geholfen hatte, aufzustehen, konnte sie schon viel besser Abstand zwischen sich und dem Tor bringen. Sie nahm Nero ihre Sense ab, um sich schließlich auf diese zu stützen. Die Drei konnten nichts anderes machen, als den Zwillingen zuzuschauen. Die Angriffe zwischen ihnen wurden stärker und man konnte sehen, dass sie auch ihre speziellen Attacken nutzten. Dante benutzte dabei auch gelegentlich seine neuen Waffen. Der Kampf endete, als Dante es schaffte, seinem Bruder das Katana aus der Hand zu schlagen. Er hielt sein Schwert gegen den Hals seines Bruders. Aber nicht mit dem Gedanken, ihn weiter zu verletzen oder gar zu töten. „Es ist vorbei…“ „Tze! Glückwunsch! Ich werde der Stadt den Rücken kehren!“ Er streckte den rechten Arm aus und nur den Bruchteil einer Sekunde lag das Katana in seinen Händen. „Lebe wohl!“ Er ließ sich nach hinten fallen. Erst in diesem Moment bemerkte Dante, dass sie beide nahe am Tor zur Hölle standen. Er wollte nach seiner Hand greifen, spürte aber einen Schmerz in dieser, der durch das Katana seines Bruders ausgelöst worden war. Dieser hatte mit der Waffe ausgeholt, um zu verhindern, dass er gepackt werden konnte. Vergil fand sich bereits damit ab, wieder in die Hölle zurück zu kehren, als sich etwas um sein Handgelenk schlang. Er blickte hoch. Die Blondine hatte die Peitsche genutzt, um ihn festzuhalten. „Lass den Scheiß!“ „Hör auf, dich einzumischen! Lass mir diesen Rückzug!“ „Schnauze! Sonst schicke ich Blitze zu dir und sorg dafür, dass du erst bei uns zu Hause wieder wach wirst!“ Er versuchte, die Peitsche zu durchtrennen, doch es klappte nicht. Also musste es sich um eine Dämonenwaffe handeln. Wieder auf dem Boden angekommen und mit dem befreiten Handgelenk blickte er die Anderen mit ausdrucksloser Miene an. Sein Katana war wieder zurück in seiner Scheide. „Warum?“, war seine einzige, monotone Frage. „Warum wohl? Weil du Familie bist! Außerdem haben wir genug Platz bei uns.“ „Schon mal darüber nachgedacht, dass genau das wahre Stärke ist? Familie! Du musst halt nur damit klar kommen, dass du nun auch zwei Mädels um dich herum hast“, fügte Rena hinzu. Dass die Mädchen gerade indirekt sagten, dass er bei ihnen einziehen konnte, verstanden Dante und Nero sofort. „Tze! Ich brauche euch nicht, ich komme alleine klar!“ Er wandte sich von ihnen ab. „Die Dämonenwelt war meine Heimat und wird es bleiben. Lebt wohl!“ Dieses Mal konnte Dante schnell genug reagieren. Er griff Vergil am Handgelenk und zog ihn vom Loch weg, auch direkt mehr als nur zwei Schritte fort. „Wir sind eine Familie, okay? Und deswegen bin ich froh, dass du noch lebst.“ „Nur du und ich!“ Sie wussten, dass er damit den leiblichen Teil ihrer Familie meinte. „Idiot!“, kommentiere Shikura aus dem Hintergrund. „Die Familie hat nichts mit dem Blut zu tun. Familie ist, wo du dich geborgen fühlst. Da, wo Seele und Herz sich beruhigen und fallen lassen können. Familie ist, wo man einfach vertrauen kann ohne Angst haben zu müssen.“ Vergil, welcher noch immer abgewandt zu den Anderen stand, blickte zum Tor zur Hölle. Es begann sich zu schließen. Er wusste, was das hieß: die Energie, um es zu öffnen, verlor sich langsam. Das hieß, dass er nur eine geringe Chance hatte, in einem Stück in der Hölle anzukommen. Verfluchter Dante und seine Freunde! „Shiku hat Recht, genau das macht eine Familie aus. Außerdem ist die Frage, wer stärker ist, noch immer nicht geklärt. Ihr könntet also immer einen Wettstreit ausführen, wenn dir danach ist“, fügte die Schwarzhaarige hinzu. „Du hättest je nachdem auch mehr als nur einen Gegner“, mischte sich Nero ebenfalls mit ein. „Außerdem gibt es zwischendurch auch Aufträge, die dann Abwechslung in den Tag und den Kämpfen bringen“, gab nun auch Dante seinen Senf hinzu. Das waren leider gute Argumente. Es war deutlich, dass der ältere Zwillingsbruder dem Kämpfen und dem Kräftemessen nicht abgeneigt war. Gleichzeitig war er wütend auf sich selbst, dass er in diesem Punkt scheinbar sehr durchschaubar war. Er verschränkte die Arme vor der Brust, blickte in das immer schwächer werdende Höllentor. „Sollte ich dich bei einem Kräftemessen köpfen oder tödlich verletzen, werde ich mich nicht entschuldigen.“ Damit drehte er sich um und ging an dem Team vorbei, um den Ausgang anzusteuern. Dante, welcher noch kurz perplex drein schaute und die Bedeutung hinter den Worten verstehen musste, ging seinem Ebenbild grinsend hinterher. „Klasse!“ Er legte ihm einen Arm um die Schultern. „Fass mich nicht an!“ Dante lachte nur. Er war zufrieden, fast schon glücklich. Seine Familie war wieder vollständig. Die Mädchen und Nero konnten nur den Kopf schütteln, gingen den Zwillingen aber schließlich lächelnd hinterher. Als sie den Turm verließen und einigen Meter Abstand zu diesem aufgebaut hatten, drehten sie sich noch einmal um. „Wird er bleiben oder verschwindet er wieder?“ „Er verschwindet, sobald die Energie komplett aufgebraucht ist. Die Amulette hätten ihm unendlich viel Energie gegeben“, erklärte Vergil. Sein Plan war nur nicht vollständig aufgegangen, weil sich eine gewisse, schwarzhaarige Nervensäge eingemischt und an Dingen herumgefummelt hatte, die sie nichts angingen. Verena verstand die Anspielung vom Ende des Satzes, ging jedoch nicht drauf ein. „Und die Stadt? Bleibt sie zerstört?“ „Nein, sie wird wieder so aussehen, wie sie ist, sobald der Turm fort ist. Dann ist die Illusion verschwunden.“ „Das heißt, in Wahrheit stehen hier bei uns gerade Menschen?“ „Nein! Magie ist viel komplizierter.“ Shikura wusste nicht, ob sie sich bei der Antwort beleidigt fühlen sollte oder nicht. Noch während sie den Weg weiter Richtung Devil May Cry gingen, konnten sie alle spüren, wie die Energie des Turmes immer mehr verschwand, bis auch der Turm selbst wieder im Boden verschwand. Die Stadt sah wirklich wieder aus wie vorher – oder eher immer noch, je nachdem, aus welcher Sicht man diese Tatsache sehen wollte. Kapitel 9: Kindergeschichten| Was wir sind ------------------------------------------ Zurück am Devil May Cry schwang sich Dante direkt an seinen Schreibtisch. „Faulpelz“, kommentierte Rena. „Was denn? Auftrag beendet, also ist wieder chillen angesagt.“ Nero schlug sich nur die Hand ins Gesicht, während Shiku verständnislos den Kopf schüttelte. „Vielleicht bekommst du ihn ja dann auch mal dazu, sich mehr zu bewegen, damit er kein Fett ansetzt.“ Rena sah zu Vergil, welcher lediglich eine Augenbraue hob. „Ich setze kein Fett an, mein Stoffwechsel ist zu gut.“ „Warten wir mal ab…“ Shikura seufzte kurz auf, ehe sie sich an Vergil wandte. „Ich zeig dir mal dein Zimmer. Wir sagten ja, dass wir genug Platz haben.“ „Mh…“ Er deutete ihr an, vorzugehen. Die Blondine ging los, Vergil folgte ihr. Im nächsten Stockwerk bemerkte er die Namensschilder an vier Zimmern. Er kommentierte es damit, dass er nur skeptisch eine Augenbrauche hochzog. Die Andere kicherte etwas. „Wenn man nachts nicht schlafen kann und dann alle möglichen Ideen hat“, erklärte sie, obwohl sie wusste, dass es ihn vielleicht nicht interessierte. Sie öffnete eine Tür und trat zur Seite, damit er das Zimmer betreten konnte. Es hatte nur einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank, eine Kommode, ein leeres Regal und ein Bett. Was schon mehr war als es benötigte, wenn man bedachte, dass es Niemand benutzte. Sie ließ ihn wissen, dass es frisch sauber gemacht wurde und er im Kleiderschrank Bettbezug fand. Er nickte ihr lediglich verstehend zu. „Gute Nacht“, meinte sie und schloss die Tür hinter sich, als sie ihn alleine ließ. Sie ging so weit, dass sie über das Geländer hinweg runter schauen konnte. Sie sah nur noch die Jungs. Nero ließ sie wissen, dass die Schwarzhaarige im Badezimmer sei und baden wollte. Sie wünschte auch den anderen Beiden eine gute Nacht und ging dann in ihr Zimmer, um sich zum fürs Schlafen gehen zu richten. Zwar war es noch nicht ganz so spät, aber sie war müde und erledigt. Sie würde noch etwas lesen und dabei einfach mal abwarten, wie weit sie kommen würde. Nachdem Shikura noch einmal zum Badezimmer, in welchem Rena sich befand, gegangen war und ihr gute Nacht gesagt hatte, ging sie ins kleinere Badezimmer, putzte sich die Zähne und ging schließlich wieder in ihr Zimmer. Zu ihrer eigenen Überraschung kam sie in ihrem angefangenen Buch sehr weit, ehe sie einschlief. Am nächsten Morgen stand Shikura gut ausgeruht in der Küche und richtete das Frühstück. Der Tisch war bereits gedeckt. Brot stand in einem Körbchen gerichtet ebenfalls auf diesem wie auch ein Körbchen mit Brötchen vom Bäcker. Der Kaffee war in den letzten Zügen des Kochens und die Eier hatten vor wenigen Minuten ebenfalls gepiept und waren zum Abschrecken ins kalte Wasser gelegt worden. Gerade schnitt die Blondhaarige Obst für einen Obstsalat. Sie mischte alles in einer Schale zusammen und stellte diese, zusammen mit dem eben fertig gewordenen Kaffee, auf den Tisch. Die Eier verteilte sie in die Eierbecher, verteilte diese an den einzelnen Plätzen. Wasser für Tee war im Wasserkocher vorbereitet, wie auch das Kabapulver und Milch. Schnell machte sie grob Ordnung, ehe sie Haferflocken und Sonnenblumenkerne in einer Pfanne anröstete. Sie hatte Appetit auf ein bisschen Crunch im Obstsalat. Allerdings machte sie den gerösteten Zusatz in eine Extraschale, da die Jungs diesen bei Obst eher weniger mochten und Rena auch Lust darauf haben musste. Nebenbei bemerkt wusste sie auch nicht, auf welche Art Vergil es schmeckte. Gähnend verließ Nero sein Zimmer und steuerte das Badezimmer an. Noch ehe er es ganz erreicht hatte, verließ Rena das Große. Sie streckte sich ausgiebig und gab ein herzhaftes Gähnen von sich. „Hast du ernsthaft im Badezimmer gepennt?“ „Ja, na und? Gibt schlimmere Orte, um dort einzuschlafen.“ Damit steuerte sie ihr Zimmer an, um in diesem zu verschwinden. Völlig irritiert über diese Tatsache, dass Verena im Badezimmer geschlafen hatte, vergas Nero, dass er eigentlich ins Badezimmer gehen wollte und steuerte den Weg nach unten und zur Küche an. In der Küchentür blieb er stehen, sah zur Blondine, welche gerade den Herd abwischte. Sie trug ein weißes Top und eine Schlafhotpants. Unbewusst fragte er sich, ob sie sich schon einen BH angezogen hatte oder dieser noch auf ihrem Zimmer lag. //Was denke ich denn da?!//, dachte er, als ihm seine Überlegungen bewusst wurden. Schnell schüttelte er den Kopf. „… nen Kaffee?“ „Mh? Was?“ „Du willst heute keinen Kaffee?“ „Oh doch, Kaffee klingt gut. Vielleicht komm ich dann besser damit klar, dass Rena in der Badewanne eingeschlafen ist.“ Kichernd deutete Shiku auf den Tisch, auf welchem der Fortuna die Kaffeekanne erblickte. Nachdem auch Rena und die Zwillinge in der Küche aufgetaucht waren, konnten sie zusammen frühstücken. Vergil allerdings blieb bei einem Kaffee. Bis auf eine kurze, kleine Diskussion zwischen Nero und Verena, dass diese ja bei so vielen Stunden im Wasser ganz anders aussehen müsste, war die Stimmung angenehm und ruhig. Allerdings war es auch Shikura zu verdanken, dass sie nicht weiter diskutierten. „Bitte nicht am frühen Morgen, okay?“, hatte sie gemeint. Die beiden „Streithähne“ hatten genickt und sich wieder ihrem Frühstück gewidmet. Nach dem Frühstück hatte Dante Klamotten für seinen Bruder raus gesucht. Da Vergils Kleidung in der Wäsche war, hatte dieser im schwarzen T-Shirt und der roten Jogginghose, was Dante ihm am Vorabend noch gebracht hatte, mit am Tisch gesessen. Das gesamte Team war sich im Stillen einig, dass dem älteren Zwillingsbruder Rot einfach nicht wirklich stand. Nun ging Vergil in halbwegs neutralen Farben neben seinem Bruder und dessen Freunden durch die Stadt. Kleidung bräuchte er, hatten sie gemeint. Das war ihm selbst durchaus bewusst. Dennoch verstand er nicht, warum gleich alle mit in die Stadt gehen mussten. Verena setzte sich recht schnell ab, da sie noch woanders hingehen wollte. Zurück am Devil May Cry ankommen, ging Vergil wortlos auf sein Zimmer, um seine Kleidung in den Schrank und die Kommode zu räumen. Danach setzte er sich auf sein Bett und las sein Buch weiter. Die Anderen blieben unten im Wohn- und Eingangsbereich sitzen. Dante hatte sich wieder an seinen Schreibtisch gesetzt. „Scheint ihm zu viel Nähe auf einmal gewesen zu sein.“ „Ob er überhaupt so weit auftauen wird, dass er auch mal was anderes als lesen wird, wenn er hier unten sitzt?“ „Ach bestimmt!“, meinte Dante vom Schreibtisch aus überzeugt und grinsend. „Sicher?“ „Klar! Als Kind war er ja auch ganz anders. Ich bin sicher, dass er bald aufgetaut ist und dann steckt er keine vierundzwanzig Stunden seine Nase in ein Buch. Dann kann man auch mit ihm zusammen Spaß haben.“ „Als ob er dieses Wort überhaupt schreiben könnte“, meinte Rena skeptisch. „Doch, klar. Als Kinder hatten wir immer viel Spaß. Wir beide haben immer viel Unsinn gemacht, auch wenn Vergil oft versucht hat, der Vernünftigere zu sein. Aber ich konnte ihn dann doch oft dazu überreden, mitzumachen.“ „DER da?!“ Dabei zeigte die Schwarzhaarige mit hochgezogener Augenbraue nach oben. „Ja, der da.“ Nero stand auf und ging zur Treppe. „Sollten jetzt Familiengeschichten kommen, lass mich da raus. Ich geh baden.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hoch und verschwand kurz darauf in einem der beiden Badezimmer. „Erzähl mal… wie war Vergil so?“ „Er war halt schon als Kind ein Bücherwurm, dennoch hatten wir immer viel Spaß zusammen. Wir haben viel Blödsinn zusammen gemacht. Die meisten Ideen kamen dabei von mir. Einmal ist er sogar auf das Obstfeld eines etwas entlegenen Nachbargrundstückes und hat sich da an den Früchten bedient. Leider hat er sich dabei überfressen und wohl auch etwas erwischt, das schon etwas zu lange hing. Er hatte tierische Bauschmerzen. Zum Glück waren unsere Eltern zu der Zeit nicht zu Hause, sonst wäre ich in Erklärungsnot geraten. Lügen ist nicht gerade das, was ich wirklich gut kann.“ Dante konnte den Mädchen ansehen, dass sie sich nur schwer vorstellen konnten, dass Vergil wirklich mal so gewesen ist. „Na ja, Vater hat uns oft trainiert und selbst da hat man schon gemerkt, dass Vergil ehrgeiziger ist als ich. Mir war dabei wichtig, dass ich Zeit mit meinem Bruder und unserem Vater verbringen konnte. Eines Tages tauchte dann Nero auf. Für mich war er sofort mein kleiner Bruder. Wir konnten nun zu dritt Spaß haben.“ Zwar sollte er Nero heraus halten, aber es passte nun einfach und viel hatte er über Nero auch nicht gesagt. „Das Ende kennt ihr. Schließlich wurde das Elternhaus angegriffen und wir wurden getrennt, während unsere Eltern gestorben sind.“ Die Mädchen wussten noch immer nicht, was sie davon halten sollten. Dass Vergil wirklich mal ganz anders gewesen ist. „Im Übrigen, Rena, glaube ich, dass ich ihn Jahre nach diesem Vorfall getroffen habe.“ „Echt?“ „Ja, damals als wir beide uns kennen lernten. Da hab ich mich doch Tony genannt. Du erinnerst dich bestimmt an Gilver. Damals hab ich mir nichts dabei gedacht und da er so vermummt rumlief, konnte man nicht viel von ihm erkennen. Aber jetzt so darüber nachgedacht, sind Vergil und Gilver ein und die selbe Person.“ Rena dachte einen Augenblick nach, dann wurde es ihr bewusst. Vergil hatte damals nur die Silben seines Namens vertauscht. „Oh man“, gab sie von sich, als sie die Hand vor die Stirn schlug. Dante lachte leicht. Ihm war es egal, was damals in dieser anderen Stadt passiert ist. Wichtig war, dass Vergil nun wieder hier war, dass er seine Familie wieder ganz bei sich hatte. Der Silberhaarige war eigentlich nicht der sentimentale Typ, doch auch er hatte Phasen, in denen er tiefgründige Gedanken hatte. Nero kam die Treppe wieder runter, die Haare noch etwas feucht vom Duschen. Es hatte gut getan, so ausgiebig zu duschen. Kurz vor dem großen Badezimmer angekommen, hatte er sich kurfristig dafür entschieden, duschen zu gehen. Rena hatte sich ihrem DS gewidmet, Dante blätterte in einer Zeitschrift und Shiku schrieb etwas in einen kleinen Block. „Gibt es was Neues?“ Nero hatte die Hoffnung, dass in der Zeit, die er nicht da gewesen ist, ein Auftrag reingekommen war. „Nein, nichts…“ „Mh…“ Er sah sich um, blickte zum Billardtisch. „Hatten wir nicht auch mal einen Kicker?“ „Den habt ihr glaub ich mal in die Ecke unter der Treppe gestellt.“ „Stimmt, jetzt wo du es sagst…“ Er sah zu Dante. „Hilf mir mal, den aus der Ecke zu holen.“ „Warum ich?“ „Weil ich Bock hab, zu kickern.“ Dante blickte ihn fragend an. Warum sollte dann ausgerechnet er helfen, das Teil unter der Treppe raus zu holen? Er konnte sich doch auch von den Mädchen helfen lassen. Dann aber dämmerte es dem Jäger. Kid wollte gegen ihn kickern. Seufzend und mit den Schultern zuckend, stand er auf und machte sich daran, mit Nero den Kicker aus der Ecke unter der Treppe zu holen. Sie stellten ihn so hin, dass man gut daran stehen und daran spielen konnte, er aber Niemandem im Weg war. Während die Jungs also anfingen, sich im „Fußball“ gegenseitig zu messen, erkundigte sich die Blondhaarige nach den Wünschen zum Mittagessen. „Geht Jemand Vergil fragen?“ Shiku wusste, dass der ältere Zwilling vielleicht nichts wollte, aber sie wollte ihm die Möglichkeit offen lassen, Wünsche zu äußern. „Ich gehe“, antwortete Rena und war einen Moment später die Treppe hoch gegangen. Sie klopfte an die Tür und war überrascht, dass es eine Reaktion gab. Sie öffnete die Tür und ging nur so weit rein wie es nötig war. „Shiku fragt, ob du Wünsche fürs Mittagessen hast.“ Doch sie bekam keine Antwort. Auch nach ein paar Minuten des schweigenden Wartens. „Hey, also kann mir ja egal sein, wenn du nichts essen willst. Ich könnte auch sagen, dass man von Luft und Liebe alleine nicht leben kannst, aber der Satz passt bei dir nicht. Du musst auch nicht stundenlang Konversation betreiben, aber du könntest wenigstens auf Frag-“ „Was bist du?“, unterbrach Vergil sie schließlich. „… was?“ „Du bist eindeutig kein Mensch.“ „Hab… hab ich nie behauptet.“ „Du bist kein Dämon oder Halbdämon, denn dann wären deine Wunden von Gestern schon vollständig verheilt. Du bist auch kein Vampir, dazu ist deine Aura nicht dunkel genug. Ich tendiere zu einem Wesen mit einer hellen Aura, jedoch kein Engel. Dazu ist deine Zunge zu spitz.“ Er sah sie ruhig an. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt und er lehnte an der Fensterbank. „Da Nero gestern erwähnte, dass es schon mal ein bisschen länger dauern kann, wenn du im Badezimmer bist, schätze ich mal, dass du ein Meereswesen bist. Warum wissen deine Freunde nicht, dass du eine Nixe bist? Oder ist dir Meerjungfrau lieber?“ Verena stand sprachlos da. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. „Ähm, also genau genommen ist Tochter des Meeres richtig, aber Meerjungfrau ist auch okay. Na ja, und warum sie es nicht wissen? Eigenschutz?“, antwortete sie fragend. „Menschen glauben zwar nur selten wirklich fest an Meerjungfrauen, doch die, die es wirklich tun, können auf echt fiese Ideen kommen.“ „Und wenn du einmal in eine Situation gerätst, in welcher nur das Wissen über deine Art den Anderen hilft, dass sie dich retten können? Ich meine, mir kann es egal sein, doch ihr habt von Familie gesprochen.“ Noch ehe die Andere antworten konnte, sprach er weiter: „Shikura ist wie wir Dämonen ein Wesen der Finsternis, sie hat eine dunkle Aura. Ich tippe bei ihr auf Vampir, das kommt dem am nähsten, was ich im Kampf spüren konnte. Gestaltwandler und Wertier kann ich ausschließen, da ich keine Magie spüren konnte.“ Vergil sah sie ruhig an, wartete auf eine Antwort. Es kam keine. „Deinem Gesicht nach zu urteilen, wusstest du nicht, was deine Freundin ist. Wie sieht es mit Dante und Nero aus? Wissen sie, was sie ist?“ „Ähm, keine Ahnung, ob es die Jungs wissen…“ Sie konnte den Anderen einfach nur anstarren. Wie konnte das sein? Er war nicht mal ganz zwei Tage hier und schien schon fast alles über sie alle zu wissen. „Bist du… wirklich Dantes Zwillingsbruder? Hast du dir den Löwenanteil an Intelligenz geschnappt?“ „Ich war schon immer der Intelligentere von uns gewesen.“ „Okay…“ Rena fiel wieder ein, warum sie ja eigentlich zu Vergil gekommen war. „Hast du denn einen Wunsch fürs Mittagessen?“ „Macht, was ihr wollt. Ich werde wohl eh nicht mitessen.“ „Vielleicht kommt der Appetit ja noch, wenn du das Essen dann siehst und riechst.“ Mit diesen Worten ließ sie ihn wieder alleine. Die Jungs waren noch am kickern und Shiku saß wartend auf der Stelle auf dem Sofa, wo sie eben auch schon gegessen hatte. „Ihm ist es egal, er wird vermutlich eh nichts mitessen.“ „Mh, okay. Hab ich fast vermutet, aber danke.“ Shiku schrieb noch ein paar Sachen auf und stand dann auf. „Ich geh eben ein paar Sachen einkaufen, bis gleich.“ Die Schwarzhaarige hatte kaum eine Chance, zu reagieren. Sie ließ sich wieder auf das Polster des anderen Sofas sinken und spielte an ihrem DS weiter. Unbewusst fragte sie sich, wie alt ihre Freundin denn nun wirklich war. Aber das würde sie vielleicht ja noch erfahren. Auch beim Mittagessen saß Vergil nur schweigend mit am Tisch. Er las sein Buch, trank gelegentlich von seinem Wasser. Doch das Essen rührte er nicht an. Schade, wie Rena fand. Die Reis-Hähnchen-Pfanne mit Currysoße und dem Gemüse war echt lecker. Auch der selbstgemachte Pudding schmeckte wahnsinnig gut. Doch auch diesen rührte der Silberhaarige nicht an. Nach dem Mittagessen verräumte die Blondine die Reste und verstaute sie im Kühlschrank. Das Geschirr wurde von Dante in die Spülmaschine geräumt. Als die Beiden rüber gingen, sahen sie Vergil wieder auf dem Sofa und wie er sein Buch noch immer las. Nero und Verena warteten darauf, dass sie beim Billard weiter machen konnten. Durch das Essen hatten sie es erst einmal unterbrochen. Während des Spieles erkundigte sich Dante bei Shikura, wie es ihr so ging. Sie verstand und meinte, dass es ihr gut ginge. „Also weiß Dante es und die anderen Beiden nicht“, kam es feststellend von Vergil. „Was?“ Irritiert blickte sie ihn an, nachdem sie versehentlich eine der halben Kugeln von Nero und Rena reingemacht hatte. „Was du bist. Warum weiß es nur er?“ „Aha! Schon zwei, die es verheimlichen!“, meinte Nero und klang dabei mehr als nur genervt. Rena hoffte einfach nur, dass Vergil leise sein würde. Dass er nicht weiter reden würde. Aber er blieb nicht still. Er bot Shiku indirekt sogar an, das Outing für sie zu übernehmen. Daraufhin verschwand Nero sauer aus dem Haus und die Schwarzhaarige rannte schnell ins Badezimmer, da ihr ziemlich schlecht wurde. „Idiot!“ Shikura wandte sich dann an Dante. „Du gehst nach Rena schauen, ich laufe Nero hinterher.“ Sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern lief einfach los. Sie hatte Glück und erwischte Nero noch früh genug. „Halt, warte…“ Sie hielt ihn am Arm fest. Er blieb stehen, drehte sich aber nicht zu ihr um. „Warum bin ich der Einzige, der es nicht weiß? Aber na ja, nun weiß ich auch, warum du bei vielen Dingen auf ihrer Seite standest, wenn ihr beide mit eurer Art zurück gehalten habt.“ „Das hat nichts mit dem Zustimmen bei vielen Dingen zu tun. Ich verschwieg es aus Selbstschutz. Denk bitte nicht, dass ich euch misstrauen würde oder so. Dante weiß es nur durch Zufall, er war zur falschen Zeit am falschen Ort, um es einmal so auszudrücken. Ich hätte seine Erinnerungen an diesen Moment löschen können, doch er ist Familie. Ich kann meine Kräfte nicht gegen meine Familie einsetzen.“ Sie sah ihn an, er blickte noch immer vor sich hin. „Ich hab euch erzählt, dass meine Eltern von einem Dämon getötet wurden. Ihr beide seid Halbdämonen, deswegen wusste mein Herz, dass ich keine Angst vor euch haben muss. Dennoch blieb immer ein Teil der Angst von damals. Na ja, ich wusste auch nie, wie ich es dir dann halt nachträglich erzählen sollte. Dass du es nun so erfahren musst, wollte ich natürlich nicht… Ich weiß, dass das nicht fair war…“ „Stimmt, fair war das wirklich nicht. Ich schätze, dass Rena es durch Vergil weiß.“ Er hatte die Reaktion der Anderen bemerkt. Nun sah er sie auch endlich an. „Aber ich will jetzt keine Geheimnisse mehr.“ „Okay, versprochen. Wenn wir gleich zurück sind, dann versuche ich dir deine Fragen zu beantworten.“ „Okay, gut. Ich verzeihe dir.“ Er drehte sich ganz zu ihr um, legte den Arm – den menschlichen – um ihre Schultern. „Lass uns zurück gehen.“ Sie nickte lächelnd und gemeinsam gingen sie wieder zusammen zurück zum Devil May Cry. Dante blickte der Anderen kurz nach, ehe er zu seinem Bruder sah. „Musste das sein?“ Doch er wartete nicht auf eine Antwort, sondern lief Rena hinterher. Er fand sie im kleineren Badezimmer vor der Toilette. Er ging zu ihr, hockte sich zu ihr runter. Langsam strich er ihr über den Rücken, hielt ihre langen Haare zurück. „Hey, tut mir leid… Dass es so ausgeht, hab ich nicht geahnt.“ „Alles gut… er ist halt sehr aufmerksam. Mir wurde einfach nur schlecht von der ganzen Sache.“ „Was also bist du?“, fragte Dante, nachdem Rena sich von der Toilette abgewandt hatte. Sie hatte zuvor die Spülung betätigt. „Mh… warte, du brauchst immer so lange im Badezimmer. Bist du ein Meereswesen?“ Verena spülte sich den Mund am Waschbecken aus, sah den Anderen dann an. „Ja… deswegen will ich ja auch das gute Meeressalz haben. Dann hab ich das Gefühl, zu Hause zu sein.“ „Dann bist du echt eine-“ „Tochter des Meeres“, unterbrach sie ihn schnell. „Meerjungfrau akzeptiere ich, Nixe geht gar nicht und Sirene ist ein absolutes No Go! Sie sind mit uns verwandt, aber fleischfressende Monster.“ „Alles klar, ich weiß Bescheid. Bist du dann bereit, wieder runter zu gehen?“ „Na ja, fast… aber ich kann nicht ewig davor weglaufen.“ Sie standen auf und gingen gemeinsam wieder runter, wo sie sehen konnten, dass auch Nero und Shikura wieder da waren. Die Mädchen mussten ein paar Fragen beantworten, was Shikura einfacher fiel als Verena. „Krass, das nimmt dich wirklich mit. Es bringt dich wirklich fast um, darüber zu reden.“ „Wenn du nie darüber reden musstest, weißt du nicht, wie du es dann letztlich anstellen sollst.“ „Wow!“ Es kamen noch ein paar Fragen, wie zum Beispiel an Shiku was die ganzen Klischees anging. Sie erklärte, dass die ganzen Klischees einfach nur ein Hirngespinnst von Hollywood seien und die Idee, dass sich Vampire in Fledermäuse verwandeln können, sei erst recht absoluter Blödsinn. „… eher gibt es einige von uns, die andere Wesen als Begleiter haben.“ Sie tippte an den Stein ihrer Kette und murmelte ein Wort. Nur einen Moment später saß ein schwarzer Wolf neben ihr. „Das ist Anubis. Meine Eltern sind mit einer Hexe befreundet gewesen. Diese hat die Seele von ihm an den Kristall gebunden. Er ist mein Beschützer, wenn ihr es so sehen wollt.“ „Oh wie süß!“ Rena bekam den Rest nicht mehr mit, da sie schon kuschelnd an Anubis hing. „… danke…“ Shiku kicherte. „Das Wort hört er eher selten über sich.“ „Oh… Entschuldigung. Darf ich dich denn eigentlich kuscheln?“, fiel ihr nachträglich noch zu fragen ein. „Ja, das ist okay.“ „Rena? Wie machst du das unter Wasser eigentlich mit dem Atmen? Tauchen da dann-?“ „NEIN! Ich bekomme KEINE Kiemen! Ich bin immer noch kein Fisch! Ich atme dort wie hier auch!“, meinte sie ernst. „Das war im übrigen so eine dumme Frage.“ „Mh! Okay… und was kannst du noch so?“ „Das weiß ich nicht so genau. Ich kann, was ich kann. Ob ich noch mehr kann, weiß ich nicht.“ Sie sah zu Dante. „Ja, ich mag kein Eis und Cerberus ist Eis. Aber im Kampf kann es mir nützen.“ „Okay, verstehe… Ich bin erstaunt, dass du überhaupt eine Dämonenwaffe nutzen kannst.“ „Gibt es Atlantis eigentlich wirklich?“, mischte sich Nero wieder ein. „Natürlich! Wie andere Städte hier auch.“ Nero grinste. „Wie kamen deine Eltern auf die Idee mit Anubis?“ Sie nahmen es alle direkt hin, dass der Wolf reden konnte. „Sie wollten, dass ich immer beschützt bin. Egal wo sie auch sein würden, ich sollte nicht alleine sein.“ „Eltern machen echt viel für ihre Kinder“, antwortete Dante und fügte in Gedanken hinzu: //Sogar sterben…// Dabei sah er zu Vergil, welcher von seinem Buch aufsah und zu ihm blickte. Sie sagten nichts, dennoch wussten sie, was der Andere dachte. Der etwas jüngere Zwilling war erleichtert zu wissen, dass diese mentale Kommunikation noch immer funktionierte. Dass sie diese Fähigkeit nach all der langen Zeit noch beherrschten. Nachdem alles geklärt war und sich beruhigt hatte, nahmen die vier Jäger ihr Billardspiel wieder auf. Anubis hatte sich zu Vergil zwischen Sofa und Tisch gelegt, da er nicht versehentlich von einer Kugel getroffen werden wollte. Nero dachte unbewusst noch an den letzten Teil des Gespräches. Dass Eltern verdammt viel für ihre Kinder machten. Dabei hatte er an Sparda und Eva denken müssen, die ihn wie ihre eigenen Söhne aufgenommen und behandelt hatten. Wieder hatte er daran denken müssen, dass er keinerlei Erinnerungen an seine leiblichen Eltern hatte… Kapitel 10: 10. Kapitel ----------------------- Das Gespräch bezüglich dessen, was Verena und Shikura waren, lag nun ein paar Tage zurück. Seit dem hatte sich nichts groß geändert – nicht, dass es etwas gab, was sich ändern müsse. Aber auch im Bezug auf Vergils Verhalten hatte sich nichts geändert. Gerade da hätte man sich über eine Änderung gefreut. Er saß also nach wie vor beim Essen mit am Tisch, aß aber weiterhin nichts. Heute saß Vergil während des Mittagessens auf dem Sofa und ließ die Anderen in Ruhe. Auf sein Buch konzentriert, blendete er die Gespräche der Jäger aus. Dass Anubis bei ihm war, störte ihn nicht. Der Wolf lag zwischen dem Sofa und dem Tisch und döste. Dass sich Verena einige Zeit später zu ihm setzte, ignorierte er. Sie schwieg und da sie anständig aß, störte ihn auch dies nicht. Er las einfach in Ruhe weiter. Auch als sie anfing, ihm in die Wange zu pieken, konnte er sie noch ignorieren. Doch einige Zeilen später zeichnete sich die erste Stressader auf Vergils rechter Schläfe ab. Er atmete tief durch, konzentrierte sich mehr auf sein Buch. Irgendwann musste sie doch genug haben und aufhören, dachte er sich dabei. Leider hatte er vergessen, ihren unglaublich langen Atem zum Nerven mit einzubeziehen. Sie konnte sehr ausdauernd sein, wenn sie etwas ganz Bestimmtes wollte oder eine ganz bestimmte Reaktion. Inzwischen waren auch die Anderen mit dem Essen fertig und mit hier im Wohn- und Eingangsbereich. Dante saß wieder an seinem Schreibtisch und blätterte in einem Schreibtisch, Nero saß gegenüber von Rena und Vergil und wartete einfach mal ab, wie lange es dauerte, bis der Silberhaarige etwas sagte oder machte. Shikura lehnte im Türrahmen der Küche und blickte grinsend zu ihren Freunden. Sie musste ihr Kichern unterdrücken bei der Szene, die sich vor ihr abspielte. Gegen das immer größer werdende Grinsen konnte sie aber nichts machen. „Verena, lass es endlich sein!“, kam es schließlich doch deutlich und sehr genervt von Vergil. „Was denn? Ich mache doch nichts.“ Unschuldig schauen, piekte sie ihm wieder in die Wange. „Du bist eine absolute Nervensäge! Du passt perfekt zu Dante!“ „Heeeee!“ Das plötzliche, herzhafte Lachen von der Blondine ließ die Beiden ihr „Gespräch“ unterbrechen und zur Küchentür blicken. Die Jägerin hielt sich den Bauch und man konnte ihr ansehen, dass sie bereits Lachtränen in den Augen hatte. Auch Nero, welcher ihnen gegenüber saß, grinste breit und konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen. Rena sah wieder zum älteren Zwilling. „Ich will doch nur, dass du nicht dauernd lesend hier sitzt. Beteilige dich einfach am Alltag, am Zusammenleben mit uns. Schotte dich nicht ab.“ „Ich bin doch nur hier, weil Miss Peitschenschwingerin der Meinung war, sich erneut einzumischen!“ „Shikura, wenn du schon ganze Namen nimmst, dann bitte auch bei allen.“ „… also lasst mich einfach in Ruhe! Ich habe kein Interesse daran, mich an euren Gesprächen zu beteiligen!“, beendete er und ignorierte dabei den Einwurf der Schwarzhaarigen. Nero und Shiku hatten inzwischen aufgehört zu lachen, allerdings bissen sie sich auf die Lippen. „Hör auf damit… du bist nicht so ein Einzelgänger, wie du uns weismachen willst.“ Er stand auf, blickte auf sie hinab. „Du hast keine Ahnung, wie ich bin und wer ich bin.“ Mit diesen Worten verließ er den Couchbereich, achtete dabei aber auch darauf, dass er Anubis nicht auf die Pfoten oder den Schweif trat, und ging die Treppe hoch in sein Zimmer. „Klasse, du hat ihn verjagt“, kommentierte Nero. „Schnauze!“ „Regt euch beide nicht so auf. Vergil wird noch auftauen, ganz sicher. Er braucht nur seine Zeit dafür“, warf Dante dazwischen. „Mh… dann könnte er doch einfach mal damit anfangen, mit uns zu essen. Er hat bis jetzt noch gar nichts gegessen von dem, was gemacht wurde. Ihm ist es sogar egal, dass wir nach seinen Wünschen fragen.“ „Er hat lange in der Hölle gelebt. Vielleicht gibt es da nicht wirklich Nahrung und dann gewöhnt sich der Körper irgendwann daran, kaum etwas zu bekommen.“ „Mh…“ Etwas unzufrieden damit verschränkte Rena die Arme und blickte schmollend die Eingangstür des Ladens an. Niemand erwiderte etwas und auch Shiku hatte sich inzwischen wieder beruhigt. Nur aus dem Augenwinkel heraus bemerkte die Dunkelhaarige, dass ihre Freundin im Vorrats- und Waschraum verschwand. Vielleicht hatte Dante ja recht. Sie hoffte es zumindest. Doch so wirklich verändern tat sich noch immer nichts. Es gab nur eine Sache, die sich geändert hatte und zwar die, dass Vergil sich auf eine Mahlzeit pro Tag eingelassen hatte und er würde selbst entscheiden, wann diese war. Er würde auch für sich entscheiden, ob er die Mahlzeiten ausdehnte und am Ende vielleicht sogar bei allen dreien nicht nur anwesend war, sondern auch mitaß. Shikura hatte Dante im Stillen dafür gedankt, dass er seinen Bruder so weit bekommen hatte, dass dieser nun wenigstens einmal pro Tag mitaß. Doch er beteiligte sich weiterhin nicht an den Gesprächen. Im Bezug auf die Aufträge hatte Vergil zu seinem Zwillingsbruder gemeint, dass er es sich überlegen würde, ob er einmal mitkommen würde. Wenn eine „Quest-Beschreibung“ mal ganz klar und deutlich war und nicht so schwammig, dann würde er sich überlegen, vielleicht mitzugehen. Verena stand in ihrem Zimmer und räumte ihre Kleidung in den Schrank ein. Danach sammelte sie die Kleidung ein, die gewaschen werden musste. Wie zum Beispiel ihre Joggingklamotten, die sie gerade nach dem Duschen nur in eine Ecke geschmissen hatte. Während des Einsammelns der Kleidung fiel ihr etwas auf. Sie ging hin und nahm die Sachen aus der Ecke. „Oh fuck!“ Das hatte sie ganz vergessen. Die Kleidung von der Aktion mit dem Turm. Als sie und Shiku vom Leviathan gefressen worden sind, hatten sie in dem Vieh kämpfen müssen. Von den Dämonen mal abgesehen, hatte die Magensäure echt genervt. Bei den Pfützen hatten sie oft die Chance gehabt, drum herum zu gehen. Doch gegen die Säure, die von oben getropft war, konnten sie kaum was machen. Auch die Blondine hatte einiges abbekommen und die Mädchen hatten geglaubt, dass sie nachher halbnackt vor den Jungs stehen würden. Nein, ganz so schlimm war es nicht gewesen. Rena hatte zwar von Top und BH je einen Träger verloren und man konnte seitlich mehr von ihrer Brust sehen als sie zeigen wollte, aber na ja, das war noch ertragbar gewesen. Auch bei Shikura hatte man mehr Haut als vorher gesehen. Verletzungen waren neu dazugekommen, wobei die Blondhaarige sogar eine größere Wunde an der linken Schulter dazu bekommen hatte, die echt fies ausgesehen hatte. Das Blut war ihr über den Arm gelaufen, doch das hatte sie nicht weiter beachtet. Überraschenderweise war von den Jungs nichts wegen der unfreiwilligen, neun Outfits gekommen war. Gut für ihre Gesundheit, ansonsten wäre Rena wohl nicht nur die Hand ausgerutscht. Schade, also musste sie es wegschmeißen. Die Klamotten konnte sie nicht mehr anziehen. Aber vielleicht konnte sie den BH noch behalten. Shiku fiel bestimmt etwas ein, dass man ihn reparieren konnte. Rena roch an dem Kleidungsstück. Urgh, okay, vorausgesetzt, man bekam den Geruch heraus. Sie war froh, dass ihr Zimmer nicht nach dem Zeug roch… stank. Mit dem Wäschekorb in der einen Hand und dem BH in der Anderen, verließ sie ihr Zimmer und ging runter, um in den Wasch- und Vorratsraum zu gehen. Sie fand ihre Freundin vor. „Shikuuuuu? Wenn du den Geruch aus dem BH bekommst, kannst du ihn reparieren? Dass ich ihn doch noch tragen kann?“ Sie blickte auf, sah ihn sich an. Bei dem Geruch verzog sie auch das Gesicht. „Ich… schaue was ich machen kann…“ „Danke!“ Sie hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und ließ sie wieder alleine, nachdem sie auch den Wäschekorb abgestellt hatte. Den restlichen Tag über geschah nicht mehr viel. Es kam kein Auftrag rein und jeder beschäftigte sich mit dem, was ihm gerade in den Sinn kam. Verena spielte an ihrem DS, Dante und Nero beschäftigten sich mit dem wieder ausgegrabenen Kicker und Shikura saß neben Vergil und nahm sich mal wieder Zeit, um ihr Buch weiter zu lesen. Da sie alle keine richtige Idee hatten, was sie essen könnten und auch Shikura keine wirkliche Lust hatte, gingen sie abends zu ihrem Lieblings-Asiarestaurant. Vergil grenzte sich aus, er hatte kein Interesse daran, mit ihnen in einem Restaurant zu sitzen. Zwar hatte Dante ihm gesagt, wo genau es wäre, aber er war nicht nachträglich aufgetaucht. Dante hatte es schade gefunden, aber ihn nachträglich nicht weiter drauf angesprochen. Er blieb einfach optimistisch, was die Interaktion zwischen Vergil und ihnen anging. Dass das noch besser und gut werden würde. Kapitel 11: 11. Kapitel ----------------------- Aloha^^ Hier kommt dann auch mal endlich was Neues on XD Wenn man einfach zu Nichts wirklich Lust hat, außer faul rumzusitzen und Mangas zu lesen... oder der Haushalt dann doch mal nach einem ruft X'D Viel Spaß beim lesen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 11. Kapitel Summend stand die Vampirin in der Küche und bereitete das Frühstück vor. Der Tisch war bereits gedeckt. Eine Schale mit gemischtem Gemüse stand auch schon drauf. Sie hatte heute Appetit auf Rührei, aber da sie wusste, dass die Anderen auch gerne Mal Spiegelei oder gekochte Eier aßen, bereitete sie auch das vor. Umkommen würde nichts davon, da war sie sehr von überzeugt. Der Kaffee war durchgelaufen, weshalb sie die Kanne direkt auf den Tisch stellte. Auch alles Andere, was fertig war, stellte sie auf diesen. Sie spülte die Pfanne direkt ab und wischte auch über den Herd. Nun fehlten nur noch ihre Freunde. Als sie die Küche verließ, entdeckte sie Vergil auf dem Sofa sitzen und lesen. „Guten Morgen“, meinte sie. „Wenn du möchtest, der Tisch ist gedeckt.“ Ihr war klar, er würde vermutlich nicht mitfrühstücken, aber vielleicht wollte er ja dennoch einen Kaffee trinken. Zwar hatte er gemeint, dass er eine Mahlzeit am Tag mitessen würde, wenn ihm danach war und es etwas war, was ihn ansprach, aber wirklich viel gegessen hatte er seitdem trotzdem nicht. Aber immerhin antwortete er seit diesem Tag auch auf die Frage, ob er Wünsche fürs Essen hatte. Vergil erwiderte ihren Gruß und ihren Satz mit einem Nicken. Während sie die Treppe hoch ging, um die Anderen zu wecken, stand Vergil auf und ging in die Küche. Appetit empfand er bei dem, was auf dem Tisch stand, jedoch keinen. Aber einen Kaffee würde er trinken. Es dauerte nicht lange und alle Anderen waren auch in der Küche. Sie wünschten sich einen guten Appetit und ließen es sich schmecken. So wie Shiku vermutet hatte, blieben zumindest vom Rührei und den Spiegeleiern nichts übrig. Gegen Mittag kam Morisson rein. Er wurde von teilweise erwartungsvollen Blicken angeschaut. „Ihr seht so aus, als würdet ihr Bewegung brauchen…“ „Ach, Rena nicht… die läuft fast jeden Tag nach dem Frühstück oder dem Abendessen“, erwidere Nero. „Aber mir fällt dafür die Decke auf den Kopf.“ „Na, dann kam ich ja zur richtigen Zeit vorbei.“ „Oh Gott, bitte… Ich nehm den Auftrag!“ Morisson lachte kurz auf. „In der Stadt drei Stunden südlich von hier wird ein Tier vermisst. Mehr weiß ich allerdings auch nicht. Eigentlich wollte ich jemand Anderen damit beauftragen, aber ich schätze, dass dir jetzt sogar eine Katze von einem Baum zu retten recht wäre.“ „Trifft es ziemlich gut.“ Nero war bereits aufgestanden, um sich seine Waffen anzulegen. Blue Rose steckte schon in seinem Waffenholster. Sein Schwert Red Queen hängte er sich nun auf seinen Rücken. Er ließ sich die kleine Karte mit der Adresse und dem Namen des Auftraggebers geben und machte sich auf den Weg. Der ältere Mann blieb noch einige Zeit beim Team, ehe er sich auf wieder auf den Weg machte. Shiku hatte sich in der Zeit in die Küche begeben und angefangen, das Abendessen zu richten. Nero war noch nicht zurück, als es fertig war. Aber das war ja nicht so schlimm. Er konnte sich ja dann etwas vom Essen warm machen, wenn er Hunger haben sollte. Während des Essens schüttete sich Shikura noch mal etwas zu trinken ein. „Was ist das?“, fragte Rena neugierig nach. „Mh? Die Cola, die wir immer mal wieder haben.“ „Echt? Die hab ich nie gesehen. Also auch noch nie getrunken.“ „Magst du probieren?“ „Klar, gern!“ Verena leerte ihr Glas, damit ihre Freundin ihr etwas von der Cola einschütten konnte. Sie probierte und als sie feststellte, dass sie die Cola mochte, nahm sie gleich noch einen zweiten Schluck. Sie ließ sich von Shiku noch etwas einschütten und aß dann weiter. Das dritte Glas Cola hatte sie während des Nachtisches – einen Vanillepudding, der sogar noch lauwarm war. Schnell aber merkte sie, dass sie das dritte Glas vielleicht hätte weg lassen sollen. Ihr wurde etwas schwindelig. „Wou, irgnwie is mia schwinlig…“ „Ähm, warte… was?“ Die Blondine dachte, sich verhört zu haben. „Das war doch nur Cola… warum lallst du?“ „Weiß nit…“ „Ist sie betrunken? Echt jetzt?“ Irritiert blinzelnd blickte Dante zu den Mädchen. „Ich glaube ja… aber warum?“ „Vielleicht kann ihr Körper die Kohlensäure in Verbindung mit dem Koffein nicht verarbeiten“, schlug Vergil vor, welcher zwar mit am Tisch saß, aber nichts groß gegessen hatte. Lediglich vom gemischten Salat hatte er gegessen. Auch den Pudding hatte er nicht angerührt. „Oh, es spricht üba misch, aber nich mit misch… was is dein Problem?“ Darauf erwiderte Vergil nichts. Mit einer angetrunkenen oder betrunkenen Person zu reden war wie ein Versuch, einem zweijährigen Kind zu erklären, was Aktiengeschäfte waren. „Aha, es will mir nit ma antworten… na losch, walum?“ „Rena, hey… na komm, ich bring dich ins Bett“, schlug Dante vor, welcher aufstand und zu ihr herum ging. Er fasste sie an der Schulter. Sie aber schlug die Hand weg und stand auf, wobei sie kurz wankte. „Nein! Isch wills nu wissen… walum ignoriert es misch so?“ Vergil blickte sie kurz an, trank dann von seinem Wasser. „Na losch!“ Der ältere Zwilling sagte noch immer nichts. Dante blickte zu ihm. Irgendwie hoffte er, dass sein Bruder nun doch etwas sagen würde. Doch auf der anderen Seite war ihm nicht wohl bei dem Gedanken, dass Rena eine Antwort bekommen sollte. „Antworde!“ „Weil ich dich nicht leiden kann. Du nervst und mischt dich überall ein.“ Mehr würde er nicht sagen und Vergil würde sich beherrschen, ihr die komplette Wahrheit zu sagen. Besonders mit Dante und Shikura als „Zuschauer“ noch dabei. In dem Moment fühlte sich die Schwarzhaarige wieder fast ausgenüchtert. „… okay…“ Mehr konnte sie nicht antworten. Sie wandte sich von dem Silberhaarigen ab, schob den Anderen zur Seite und verließ die Küche. Shikura sah ihrer besten Freundin hinterher, wie diese mit hängendem Kopf die Treppe hoch ging und vermutlich direkt ihr Zimmer ansteuerte. Dann ließ auch sie den Kopf hängen. Sie fühlte sich an dem indirekten Streit schuldig. Hätte sie gewusst, dass Rena kein Koffein vertrug, hätte sie ihr die Cola nicht angeboten. Dann wäre sie nicht in diesen betrunkenen Zustand geraten und dann wäre der Streit nicht ausgebrochen. Dante blickte von seinem Bruder zu der Vampirin. Wie seine kleine Schwester da saß, geknickt und schuldbewusst. Das mochte er nicht, schon gar nicht, wenn sie gar keine Schuld hatte. Sie wusste doch nicht, dass Rena so auf Cola reagierte. Sie wusste auch nicht, dass sich damit ein kleiner Streit vom Zaun brach. Er blicke wieder zu seinem Zwillingsbruder. „Musste das nun sein?“ „Sie fragte, ich hab geantwortet. Wenn sie die Wahrheit nicht verträgt, dann soll sie nicht fragen.“ „Hättest du es nicht anders ausdrücken können?“ „Nein! Ganz oder gar nicht!“ Damit stand er auf und ging ins Wohnzimmer, wo er sich auf das Sofa setzte und sein Buch wieder zur Hand nahm. Dante seufzte tonlos auf. Er legte der Anderen eine Hand auf die Schulter. „Es ist nicht deine Schuld, okay? Du konntest das nicht wissen, woher auch? Ich denke, dass sie selbst nicht wusste, dass sie so komisch auf Koffein reagiert.“ Shiku blicke auf und zu Dante, nickte leicht. „Okay…“ Sie stand auf, nahm den Anderen kurz in den Arm und räumte dann den Tisch ab. Fast mechanisch waren die Bewegungen. Dante unterdessen ging auch nach nebenan. Er setzte sich seinem Bruder gegenüber auf das andere Sofa und sah seinen Bruder einfach nur schweigend an. Er sagte nichts, sein Bruder ignorierte ihn. Vergil las einfach weiter sein Buch. Nach einigen Minuten aber war auch der ältere Zwilling genervt davon, so angestarrt zu werden. „Was?!“ „Rede mit ihr! Erkläre es Rena. Sag ihr, warum genau du sie nicht leiden kannst.“ „Ich bin ihr keine Rechenschaft schuldig!“ „Du bist mein Bruder, aber die Anderen sind auch meine Familie. Ihr seid mir alle wichtig!“ „Schön für dich! Ich muss mich dennoch nicht rechtfertigen!“ Mit diesen Worten stand Vergil auf und ging die Treppe hoch. Nur einen Moment später konnte Dante die Tür zugehen hören. Dante seufzte. Er stand auf. „Shiku, ich bin etwas draußen…“ „Okay…“ Oh man… dieser Unterton. So konnte er seine Schwester nicht zurück lassen. Deswegen ging er noch mal in die Küche und nahm die Blondine in den Arm. Er sagte nichts und das musste er auch nicht. Als er sie los ließ, blickte sie schmunzelnd zu ihm hoch. Sie nickte leicht, um dem Anderen zu signalisieren, dass es okay war. Dass sie schon klar kam. Mit einem letzten Blick zu ihr verließ Dante die Küche und kurz darauf auch das Devil May Cry. Den restlichen Tag über geschah nicht mehr viel. Shiku räumte ein wenig in der Küche auf, Dante kam erst spät nachmittags wieder zurück und von Verena und Vergil sah oder hörte man nichts mehr weiter. Nero war auch bis zum Abend nicht mehr zurück. Er hatte aber geschrieben, dass er noch mindestens einen Tag weg wäre. Nero wusste in dem Moment, in dem er durch die Tür des Ladens ging, dass er wohl besser zu Morisson nach Hause gegangen wäre, um ihn nach einem weiteren Auftrag zu fragen. Dante saß an seinem Schreibtisch, aber nicht wie sonst in seiner chilligen Position oder in einer Zeitschrift blätternd, sondern mit dem Kopf auf die linke Hand gestützt und die Tür anstarrend. Beziehungsweise jetzt Nero, da dieser ja nun eben durch die Tür gekommen war. Das passte nicht zusammen. „Will ich wissen, was los ist?“ „Shiku ist im Keller und räumt da auf.“ Okay, das war nicht die Antwort auf seine Frage… zumindest nicht direkt. Nero stellte seine Tasche neben die Küchentür und ging runter in den Keller. Er fand die Vampirin halb in einer Kühltruhe hängen. „Was ist hier los?“ Sie kam aus der Kühltruhe heraus und sah ihn über die Schulter hinweg an. „Hey, du bist zurück. Wie war der Job?“ „Ganz okay, die zwei Kätzchen waren echt anstrengend. Und nun weich meiner Frage nicht aus.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust, zog eine Augenbraue hoch. Shikura seufzte, dann erzählte sie ihm, was am Vortag passiert war, nachdem sie die Truhe geschlossen hatte. „Echt jetzt?“ „Jaaaa… und ich hab einfach keine Ahnung, was ich machen soll. Was ich machen kann…“ „Da kann man nichts machen… das müssen die untereinander klären.“ „Aber das kann ewig gehen. Ich überlege schon die ganze Zeit, wie ich helfen kann. Ich muss doch was machen. Irgendwas machen können…“ „Shiku, nein! Du musst nicht. Du bist weder dazu verpflichtet, zwischen irgendwem von uns zu vermitteln, noch sonst was hier im Haushalt zu machen. Du musst nicht einmal die Truhen sauber machen.“ „Aber…“ „Kein aber!“ Er löste die verschränkten Arme und ging auf sie zu, um ihr eine Hand auf die Schulter zu legen. „Bei Dante und mir klappt es, einfach mal laut zu werden und uns ein paar zu verpassen. Aber bei den Beiden funktioniert das nicht. Das musst du einfach laufen lassen.“ „Ja, aber Nero… er sagt nicht, was ihn stört. Warum er Rena nicht leiden kann. Ich mein, du streitest dich auch mal mit ihr… Aber zu sagen, dass man Jemanden nicht mag und dann nicht mal, warum es so ist, ist halt echt scheiße. Das muss einen Grund haben.“ „Rena ist halt Rena.“ „Das ist kein Grund. Er kennt sie doch gar nicht.“ „Vielleicht ja doch?“, schlug er fragend vor. Die Andere wollte antworten, dann fiel ihr aber etwas ein. Nero war duschen, als das Thema aufgekommen war, da es sich um Familiengeschichten gehandelt hatte. Er war gegangen, weil er nicht dabei sein wollte. Dann war Dante etwas aus der Zeit eingefallen, in welcher er mit Verena unterwegs gewesen ist. Gilver war Vergil. Vergil kannte Rena also auch schon genau so lange wie Dante es tat. Hatte seine Abneigung ihr gegenüber mit der Vergangenheit zu tun? „… ku… hallo, Shiku… Erde an Vampirin.“ Die vor ihrem Gesicht wedelnde Hand riss sie aus ihren Gedanken. „Sorry… up to the space…“ „Alles wieder okay?“ „Mh, wie man es nimmt… Mir fiel eben ein, dass er sie ja doch irgendwie kennt.“ „Hä?“ Shiku erzählte von dem Gespräch nach den Familiengeschichten. Von der Zeit, wo Dante und Rena zu zweit gearbeitet hatten und später mit Gilver. Dass Gilver und Vergil ein und die selbe Person waren. „Was, wenn damals etwas war, weshalb er ging und es ihn noch bis heute stört?“ „Glaubst du, dass er ein so nachtragender Mensch ist?“ „Wer weiß? Es wäre eine Idee. Aber solange er nicht redet, werden wir es nicht wissen und Rena erst recht nicht.“ „Dann bleibt nur warten und abwarten.“ „Oder einen Weg finden, ihnen zu helfen.“ „Shikura, aus! Nicht deine Sache, nicht dein Problem!“ „Ja, ab-“ Sie wurde unterbrochen, da Nero sein Gesicht plötzlich sehr nahe an ihres schob. Eine Augenbraue war hochgezogen, der Blick durchdringend, fast schon warnend, der Mund zu einem schmalen Schlitz gezogen. Die Hände hatte er in die Hüften gestemmt. „Lass-es-gut-sein!“ „… okay…“ Sie drehte sich um, da sie sich nun wieder der Truhe widmen wollte. Nero hatte sich nach ihrem okay wieder aufgerichtet. Er sah sie an und was er sah, gefiel ihm nicht. Hängende Schultern und Kopf und der Blick, den er noch erhaschen konnte. Er wusste, sie fühlte sich nun nutzlos. Er seufzte tonlos auf. Er legte ihr eine Hand auf den Kopf, weshalb sie in ihrer Bewegung innehielt. „Mach dir da nicht so einen Kopf drum. Wir sind eine Familie und werden eine bleiben. Sie wird nicht wegen der beiden Sturköpfe zerbrechen.“ Sie nickte verstehend, hatte auch den Kopf leicht zu ihm gedreht. Der Silberhaarige wusste nicht, warum, aber er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die linke Schläfe. Er erkundigte sich noch, ob sie Hilfe bräuchte und da sie keine brauchte, ging er wieder hoch, holte seine Tasche und ging weiter Richtung seines Zimmers, um anschließend ins Badezimmer zu gehen. Er brauchte dringend eine heiße Dusche! Nachdem Shikura im Keller fertig war, ging sie hoch in die Küche, um das Essen warm zu machen. Sie wollte jetzt nichts frisch kochen. Außerdem waren sowohl vom Vortag als auch von heute Mittag noch genug übrig, dass sie alle noch mal davon essen konnten. Bevor das weggeschmissen wurde, machte sie es lieber warm. Während das Essen in Topf und Mikrowelle warm wurde, deckte sie den Tisch. Sie war erstaunt, sogar Vergil saß mit am Tisch und er aß mit. Aber sie freute sich über seine Anwesenheit und auch darüber, dass er nicht einfach nur dasaß. Allerdings wurde diese Freude ein wenig über die Abwesenheit ihrer besten Freundin getrübt. Sie sagte sich, dass es daran lag, dass Rena nun einfach keinen Appetit hatte und später essen würde. //Genau, denk positiv, Shiku!//, sagte sie sich selbst. Kapitel 12: Warum ich dich nicht leiden kann! --------------------------------------------- Aloha^^ Jaaa, shame on me... Ich hab es einfach vergessen... es tut mir leid^^' aber nun gibt es wieder was zu lesen. Viel Spaß dabei. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 12. Kapitel Warum ich dich nicht leiden kann! Verena saß alleine in ihrem Zimmer. Sie lauschte auf die Geräusche der Anderen. Wann immer sie mitbekam, dass sie alleine war, verließ sie ihr Zimmer, um nach etwas zu Essen zu schauen. Manchmal räumte sie sogar im Wohnzimmer etwas auf. So konnte sie ihrer Freundin mit dem Haushalt helfen. Jetzt gerade saß sie stumm weinend auf ihrem Bett. Sie hatte eine Kiste mit Muscheln, einer Muscheldose und Fotos vor sich. Ein Fotoalbum lag daneben. Sie hatte kaum Erinnerungen an damals, an ihre Kindheit, an ihre Familie. Dennoch tat es weh, nun nicht zu ihnen zu können. Nicht zu wissen, wo sie hin sollte. Gleichzeitig bemerkte sie, dass sie ihre Seelenfamilie sehr vermisste. Aber sie glaubte, dass es besser war, wenn sie diese nun erst einmal meiden würde. So konnte sie zumindest Vergil nicht weiter auf die Nerven gehen. Doch so richtig konnte sie dennoch damit nicht umgehen. Sie fragte sich die ganze Zeit, WARUM er so empfand. Warum er sie nicht leiden konnte. Verena wusste, dass sie anstrengend und nervig sein konnte. Sie stritt sich ja auch immer mal wieder mit Nero. Aber der ging ihr deswegen ja auch nicht aus dem Weg. Es war schon knapp eine Woche her, dass Vergil ihr gesagt hatte, dass er sie schlicht und ergreifend nicht leiden konnte und dass er sie nervig fand. Aber warum? Warum empfand er so? Natürlich, im Turm hatte sie sich echt heftig in den Kampf zwischen ihm und Dante eingemischt. Shiku aber genau so, und die wurde ganz normal behandelt. Kurz spürte sie so etwas wie eine schmerzende Eifersucht und Neid auf die Vampirin. Im nächsten Moment schüttelte sie den Kopf. Was dachte sie denn da? Sie musste ganz sicher nicht eifersüchtig oder neidisch auf die Andere sein. Sie war einfach nur sie und da sie nicht ganz so nervig war wie Verena selbst, war es ja schon irgendwie logisch, dass Vergil ihr gegenüber neutraler, fast schon normal war. Dennoch… sie musste wissen, was genau los war. Sonst würde sie wahnsinnig werden. Verena stand auf und ging zur Tür, welche sie etwas öffnete. Sie lauschte auf die Geräusche. Sie konnte Niemanden hören, auch nicht riechen. Sie nahm nur Vergils Geruch ganz deutlich wahr. Sie verließ ihr Zimmer, ging leise den Flur entlang. Ein kurzer Blick über das Gelände ließ sie wissen, dass wirklich Niemand da war. Sie konnte auch Vergil nicht sehen, weswegen sie sich sicher war, dass er in seinem Zimmer war. Rena ging hin und klopfte an. Bei den Anderen ging sie auch gerne einfach mal ohne Anklopfen ins Zimmer. Bei Vergil jedoch war sie sich sicher, dass das keine so gute Idee war. Besonders, wenn sie etwas Wichtiges von ihm wissen wollte. Das ruhige, monotone „Herein!“ ließ sie leicht zusammen zucken. Sie hatte nicht mit einer Reaktion gerechnet. Sie öffnete die Tür und betrat das Zimmer. Vergil saß an seinem Schreibtisch und las ein Buch. Zumindest ging sie davon aus, dass er eines las. Denn so weit sie wusste, tat er nichts anderes als lesen. „Können wir… reden?“ Sie rechnete nicht mit einer Reaktion und entsprechend überrascht war sie, als er sich mit dem Stuhl umdrehte. Er sah sie einfach nur schweigend an. „Warum… kannst du mich nicht leiden?“ „Das sagte ich dir bereits.“ „Da ist noch mehr, ganz sicher. Du musst zugeben, Shiku hat sich im Turm auch echt heftig eingemischt. Zu ihr bist du aber normal.“ „Du stellst deine Freundin also vor den Pranger?“ „Verdreh mir nicht die Worte im Mund.“ Sie zog kurz einen Schmollmund. Dann sah sie ihn wieder bittend an. „Erkläre es mir, bitte. Ich will doch nur den Grund erfahren.“ Vergil verschränkte die Arme vor der Brust, legte die Beine übereinander. Ein Blickduell entstand. Niemand sagte etwas und keiner von ihnen wollte den Blickkontakt als erster abbrechen. Der ältere Zwilling war es schließlich, der zumindest die Stille durchbrach: „Du hast mir meinen Bruder weggenommen.“ „… was? Wann?“ „Damals wie heute.“ „Wie meinst du das?“ Er seufzte auf. Er kam sich vor, als würde er mit einem dummen Kind reden, was einfach nicht in der Lage dazu ist, selbst nachzudenken. „Als ihr mich als Gilver kennen gelernt habt. Egal was war, du hast dich immer eingemischt. Sei es ein Wetttrinken oder ein kleiner Kampf. Letztlich hat Dante eher auf dich gehört als sich auf den Spaß zu konzentrieren. Lediglich auf einem Auftrag warst du halbwegs angenehm. Ansonsten hast du dich immer eingemischt.“ „Aber ich wollte doch nicht, dass du gehst, weil er so aufdringlich ist. Weil er dich immer zu einem Kampf anstachelt.“ „Schon einmal darüber nachgedacht, dass auch ich mit den Sticheleien begonnen hab?“ „Das ist… was?“ Über diese Möglichkeit hatte sie wirklich noch nie nachgedacht. Sie hatte immer geglaubt, dass Dante es gewesen ist, der mit den Streitereien und allem angefangenen hatte. „Deshalb ging ich schließlich auch. Dante hatte sich für dich entschieden, für mich war in diesem Team kein Platz. Auch jetzt entschied er sich wieder für dich.“ Vergil wusste nicht, warum er ihr das erzählte. Warum er ihr nun den wahren Grund nannte, warum er sie nicht leiden konnte. „Tut mir leid… und danke, dass du so ehrlich warst.“ Sie drehte sich um und verließ Vergils Zimmer wieder. Vergil wandte sich wieder dem Tisch und damit dem Buch zu. In Renas Kopf begann sich etwas zusammen zu setzen. Es würde nicht leicht werden, ganz sicher nicht, aber sie würde es durchziehen. Dann würde Vergil seinen Bruder zurück bekommen… Die Tage vergingen, es war relativ ruhig im Devil May Cry. Zwischendurch kam mal ein Auftrag rein, oft aber nichts Großes. Vergil hatte sich sogar darauf eingelassen, auf einen der Aufträge mitzugehen. Er und Dante hatten ihn übernommen. Vergil war mit zum Bowlen gegangen, hatte sogar mitgespielt. Nero allerdings fiel etwas auf, was Dante wohl hinnahm und Shikura noch gar nicht bewusst bemerkt hatte. Das war ungewöhnlich für die Blondine, wie Nero fand. Ihr fielen solche Dinge sonst immer direkt auf. Dieses Mal war es nicht der Fall und genau deswegen hatte er beschlossen, die Andere darauf anzusprechen. „Shiku?“ „Mh? Ja?“ „Fällt es dir nicht auf?“ Er lehnte mit verschränkten Armen an der Arbeitsfläche und sah die Andere an. Die Vampirin probierte von der Soße, machte ein paar Gewürze hinein und rührte um, um schließlich noch einmal zu probieren. Dann blickte sie Nero an. „Was meinst du?“ „Na… Rena und Vergil…“ Oh fuck, und da war der Blick, den er nicht so gerne bei ihr sah. Sie war betrübt, fühlte sich noch immer schuldig an dem, was passiert war. Außerdem sah sie aus, als würde sie sich noch immer den Kopf darüber zerbrechen, wie die Beiden sich anfreunden konnten. „… Vergil ist mehr dabei, Rena zieht sich immer mehr zurück. Sie wollte auch nicht zum Bowlen mitkommen oder gar nachkommen. Stattdessen hat sie hier aufgeräumt und geputzt. Keine Ahnung, ob sie inzwischen den wahren Grund dafür kennt, dass er sie nicht leiden kann, aber ich glaube, dass es damit zusammen hängt.“ Sie wandte sich wieder dem Essen zu. „Das… wird schon wieder. In ein paar Tagen sitzen beide bei uns am Tisch. Sicher hat Rena einfach nur Heimweh und ist viel am Meer.“ Er sah sie an, konnte nicht glauben, was sie sagte. Glaubte sie wirklich, was sie sagte? War sie so optimistisch? Er bemerkte, wie angespannt sie wirkte. Der Silberhaarige wollte etwas sagen, als er etwas bemerkte. Sie blutete plötzlich an der Lippe. Als er sie genauer ansah, bemerkte er, dass sie sich fest auf die Unterlippe biss. „Hey…“ Er legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie sah ihn an. Bevor Nero selbst wusste, was er nun tat, beugte er sich bereits vor und leckte das Blut von ihrer Lippe. „Mach das nicht, tu dir nicht selbst weh. Das tut auch mir weh.“ Sie wurde etwas rot im Gesicht. Das war etwas, was sie nicht von ihm kannte. Von ihm nicht erwartet hätte. „J-ja, okay…. Ich passe auf.“ Sie schenkte schnell dem Essen wieder ihre Aufmerksamkeit. Nero konnte selbst nicht verhindern, etwas rot geworden zu sein. Er räusperte sich. „Wir geben ihnen noch ein paar Tage und wenn sie dann nicht beide am Tisch sitzen, machen wir Nägel mit Köpfen. Was wir machen, entscheiden wir dann kurzfristig.“ „… okay…“ Doch es wurde nicht besser. Tagein, tagaus fehlte nach wie vor eine Person mit am Tisch. Aber Rena hielt es dann schließlich nicht mehr aus, auch noch ihre beste Freundin komplett zu ignorieren. Immer wieder bekam sie etwas von ihr vor die Tür gestellt oder etwas unter der Tür hindurch geschoben. Manchmal schrieb sie ihr auch per WhatsApp. Schließlich fand sich Rena mit der Anderen in einer Eisdiele wieder und hatte einen großen Erdbeereisbecher vor sich. Es tat ihr leid, dass sie Shiku solange alleine gelassen hatte. Dass sie auch ihr aus dem Weg gegangen war. Während sie ihr Eis aß, hörte sie ihr zu. Die Blondhaarige vergas völlig, dass sie selbst einen Eisbecher vor sich stehen hatte. Schokolade, Vanille und Pistazie begannen sich schon zu einer Einheit zu verbinden, aber das störte die Andere vermutlich nicht. Irgendwann tauchte Nero bei ihnen auf. Er war einfach nur durch die Gegend gegangen, da es besser war, als noch einmal einen ganzen Tag nur zu Hause herum zu hocken, weil es nichts zu tun gab. Mit ihm dabei spürte Verena noch mehr, dass sie ihre Familie vermisste. Nach diesem Tag würde es noch viel härter werden, an ihrem Vorhaben festzuhalten. Shikura hatte geglaubt, dass nun auch Rena wieder mehr bei ihnen sein würde. Doch so war es nicht. Wieder zog sie sich zurück, mied sie alle. Entsprechend überrascht war sie, als eines Morgens die Schwarzhaarige in der Küche auftauchte und sich mit den an den Tisch setzte. Sie freute sich sehr. Dante und Nero tauchten auch recht schnell in der Küche auf und setzten sich. Sie hatten bereits mit dem Frühstück angefangen, als Vergil in die Küche kam. Kurz glaubte Shikura, dass er nun einfach wieder gehen würde. Schließlich hatte er deutlich gesagt, dass er Rena nicht mochte und auch kein Interesse daran hatte, groß in ihrer Nähe zu sein. Jedoch setzte er sich mit einem „Guten Morgen“ und begann ebenfalls zu frühstücken. Zuerst hatten Nero und Shiku geglaubt, dass es nur Zufall war, dass sie beide zusammen am Tisch gesessen hatten. Aber es kam von Tag zu Tag häufiger vor. Auch dass Vergil mehr aß und nicht einfach nur mit dabei saß. Endlich ließ sich Vergil auf diese Familie ein. Sie alle wuchsen mehr zusammen… Fast schon beleidigt saß Verena auf dem Sofa. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Ihr gegenüber saßen Shikura und Nero. Während Nero neutral aussah, wirkte Shiku neben ihm traurig und deprimiert. Dante saß an seinem Schreibtisch und man konnte nicht sagen, was er dachte und fühlte. Auf dem Wohnzimmertisch lag ein Zettel. Ich brauche meine Freiheit. Die habe ich schon immer gebraucht. Vielleicht komme ich eines Tages wieder zurück. Vergil „Idiot!“, schimpfte Rena. Niemand antwortete, allerdings war sich die Blondine sicher, dass Vergil wirklich irgendwann zu ihnen zurück kommen würde. Nun hatte er einen Ort, an den er wirklich zurück kehren konnte, an dem er Zuhause und Willkommen war. //Bis demnächst…// Kapitel 13: Dante’s Memories ---------------------------- Aloha^^ Das hier ist eher nur ein kleines Zwischenkapitel, was aber auch einfach rein passte. Es ist mir in den Sinn gekommen, als ich den Anime wieder geschaut hab. Viel Spaß beim Lesen ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 13. Kapitel Dante’s Memories Gelangweilt saß Dante an seinem Schreibtisch. Er war alleine, da die Anderen irgendwas in der Stadt machten. Zumindest ging er davon aus. Dass sie alle weg sind, hatte er nicht mit bekommen. Einem Impuls folgend, zog er die erste Schublade seines Schreibtisches auf. Darin waren völlig durcheinander alle möglichen Fotos und teilweise sogar mit einem dazugehörigen Brief. Er nahm irgendein Foto raus und sah es an. Elena und Tim. Dante konnte sich noch gut an die Beiden erinnern. Dieser Tag hatte damit begonnen, dass er seine Judebox halb geschrottet hatte. Da Morisson ohne Ersatzteile nichts machen konnte und Dante kein Geld für diese, hatte der ältere Mann ihm einen Auftrag gegeben, den er ursprünglich jemand anderen geben wollte. Bei diesem Auftrag sollte die Leibwache bei einer Aktion übernehmen. Mehrere Leute wollten den geheimen, feuerfesten Raum eines Hauses außerhalb der Stadt öffnen und untersuchen. Vielleicht waren da ja Schätze drin. Tim, welcher die Idee dazu hatte, besaß einen tragbaren Schallplattenspieler. Im Deckel dieses Spielers hatte sich die Schalplatte einer berühmten Sängerin befunden. Dante hatte ihn gebeten, diese Platte aufzulegen. Sofort hatte er gewusst, dass es die Platte war, die er selbst besaß aber nicht mehr hören konnte, da diese völlig verspielt gewesen ist. Sängerin und Titel waren auf dem Label der Schallplatte nicht mehr zu lesen gewesen. Entsprechend erfreut war Dante, dass Tim eine dieser Platten besaß. Während das Lied spielte, tauchte ein Dämon auf. Er griff die Männer an und da Dante versuchte, diese zu beschützen, konzentrierte sich der Dämon auf ihn. Schnell erkannte Tim, dass es sich bei dem Dämon um Elena Houston, der Sängerin der Schallplatte die Tim abgespielt hatte, handelte. Dante hatte versprochen, ihm zu helfen und wenn es ihm möglich sei, Elena zu retten. Am Anfang des Kampfes sah es so aus, dass Dante die junge Frau zusammen mit dem Dämon töten müsste, damit ihr Leiden ein Ende hat. Am Ende aber schaffte er es, die Frau vom Wasserdämon zu trennen und diesen zu töten. Einige Zeit später hatten Tim und Elena ihm ein Foto geschickt und ihm in einem kurzen Brief dafür gedankt, dass er ihnen geholfen hatte. Dante legte das Foto auf den Tisch und nahm das Nächste aus der Schublade. Es zeigte Angelina und Brad. Morisson hatte ihn abgeholt und war mit ihm zur Villa des Auftraggebers gefahren. Dort hatte er erfahren, was genau der Auftrag war. Angelina war die Tochter vom Auftraggeber und verbrachte viel Zeit mit einem jungen Mann namens Brad. Angelinas Vater, welcher der Bürgermeister von Capulet City ist, fand heraus dass Brad übernatürliche Fähigkeiten besitzt und wollte, dass Dante ihn umbrachte. Dante lehnte den Auftrag weder ab noch nahm er ihn an. Er war einfach aufgestanden und wortlos gegangen. In einem kleinen Restaurant war er Brad – welchen er von einem Foto kannte – begegnet und hatte sich zu ihm an die Theke gesetzt. Sie hatten kurz miteinander gesprochen und kurz darauf war der junge Mann gegangen. Dante war ihm letztlich recht schnell gefolgt und hatte den Dämon, welcher bei ihm gewesen war, umgebracht. In dem Gespräch danach war es darum gegangen, dass Brad wissen wollte, ob Dantes Eltern sich geliebt hatten. „… auf mich machten meine Eltern immer den Eindruck, dass sie sich liebten und schätzten…“ Mehr hatte Brad nicht wissen wollen und da Dante keine Menschen tötete – dass sein Ziel eindeutig auch ein Dämon war, war ihm egal – war er einfach seiner Wege gegangen. Der wahre Dämon, den es zu töten galt, lebte bei Angelina und ihrem Vater mit im Haus. Der Butler wollte ein Tor zur Dämonenwelt öffnen und einen der stärksten Dämonen in die Menschenwelt lassen. Der Dämonenjäger verhinderte dies und räumte auch den Dämonenbutler aus dem Weg. Brad war da, da er Angelina sehen wollte, und heilte die Wunden des Bürgermeisters. „Warum hast du ihn nicht getötet?“, hatte der Bürgermeister dennoch gefragt. „Brad hat die Liebe kennen gelernt und mehr ist nicht nötig, um als Mensch zu leben.“ Mit diesen Worten war Dante gegangen. Auch Angelina und Brad hatten ihm einen Brief mit einem Foto von sich geschickt. Auf dem nächsten Foto waren Cindy und Isaac. Cindy arbeitet im „Restaurant Fredi“ wo Dante auch gerne mal einen Strawberry Sunday aß. Isaac, ein großer, muskulöser Mann, war auch immer dort. Er wollte etwas von Cindy, doch diese hatte ihre Art dies zu erwidern. Natürlich verstand Isaac das nicht so ganz und nachdem die Kellnerin einmal meinte, dass sie Kerlen mochte, die ähnlich wie Dante waren, versuchte der Kerl ihm immer wieder zu folgen. Aber jedes Mal geriet er dabei eher in ein kleines Problem und kam mit Verletzungen daraus. Das Ende davon war, dass er ein Dämonenglöckchen aus dem Devil May Cry mitnahm und damit etwas anlockte, das sein Wissen über die Welt völlig durcheinander brachte. Dante behob das Problem und gab ihm einen Rat: „Wenn du schon gehst, dann sag ihr wohin damit sie dir auch hinterher rennen kann.“ Er warf ihm das Foto zu, welches Dante aus der Wohnung von dem blonden Mann hatte. Auf diesem waren Cindy und Isaac kurz nachdem sie ihm eine Ohrfeige verpasst hatte. Er ging und am nächsten Tag traf er direkt wieder auf Isaac, welcher das gleiche wie er selbst bestellte: Strawberry Sunday. „Er muss echt noch erwachsen werden“, hatte Dante einfach von sich gegeben. Nur wenige Tage später hatte Issac ihn im Devil May besucht und Dante ein Foto von sich und Cindy gebracht und sich für den Rat bedankt. Die beiden waren zu der Zeit zwar noch nicht so richtig zusammen, aber schon irgendwie mehr als nur einfache Freunde geworden. Er hatte sogar ein Foto von sich und Patty in der Schublade. An dieses konnte er sich nicht mehr wirklich erinnern, aber an Dinge, die er mit der mit der kleinen, blonden Nervensäge erlebt hatte – besonders an ihr Kennenlernen. Dante sollte die vermeintliche Erbin, welche jahrelang in einem Waisenhaus gelebt hatte, in ihr Elternhaus bringen, wo sie die Erbschaft antreten sollte. Auf dem Weg waren sie Dämonen über den Weg gelaufen, was Dante aber vor Patty gut zu verstecken wusste. Am Ende hatte sich raus gestellt, dass Patty nur zufällig denselben Namen hatte wie die wahre Erbin und diese Patty und Dante indirekt dazu benutzt hatte, um sicher in das Elternhaus zu gelangen. Sie hatte das kleine Mädchen am Ende aber entschädigt und ihr einiges an Geld geschenkt. Nach diesem Abenteuer war das Mädchen bei ihm geblieben und ging ihm immer wieder auf die Nerven mit vielen verschiedenen Dingen. Es gab auch Erinnerungen an Leute, von denen er keine Fotos hatte. Da war einmal Vincent. Er ist der Anführer der Motorrad-Gang Devils Nest gewesen. Sein Bruder Michel hatte gegen Red Eye verloren. Von diesem hatte man gesagt, dass es ein Fahrer war, welcher plötzlich auftauchte und jedes Mal in einem Motorradrennen gewann und sich direkt aus dem Staub machte. Seine Gegner starben dabei jedes Mal. Vincent wollte seinen Bruder rächen und da Dante durch einen Trick von Lady bei der Gang aufgetaucht war, war ein Rennen gegen den Anführer gefahren. Dabei ist Red Eye aufgetaucht und um u verhindern, dass auch Vincent dabei drauf ging, warf Dante ihn auf seine Art aus dem Rennen. Den Dämon zu bekämpfen und am Ende zu besiegen, hatte dem Silberhaarigen viel Spaß gemacht. Vincent war später zu ihm gekommen und hatte sich für sein Verhalten entschuldigt und gleichzeitig Dante für seine Hilfe bedankt. Seine nächste Erinnerung war zu Rin und Kelly Marcus. Die junge Frau Rin war bei ihm aufgetaucht und hatte ihm damit beauftragt, die Unschuld ihres Bruders Kelly zu beweisen. Kelly hatte angeblich seinen besten Freund Claud umgebracht und saß nun im Devils Prision. Dante war zunächst gelangweilt und wollte den Auftrag nicht annehmen. Dennoch ging er in das kleine Restaurant, wo das angebliche Verbrechen stattgefunden haben sollte und gelang durch einen kleinen Trick im Devils Prision und mittels eines gespielten Angriffes auf den Gefängnisdirektors in eine der Sonderzellen. So fand er Kelly und ließ sich von ihm erzählen, wie es zu dem Ganzen gekommen war. Er glaubte ihm sofort und half ihm, zu entkommen. Der Direktor und die ganzen Wachen des Gefängnisses hatten sich noch am gleichen Tag als wortwörtliche Dämonen rausgestellt. Dante hatte sie alle aus dem Weg geräumt und letztlich war Kelly wieder auf freiem Fuß. Kelly war Dante sehr dankbar für die Hilfe gewesen und nachdem der Silberhaarige die Dämonenmaske, die an dem ganzen Schlamassel schuld gewesen war, vernichtet hatte, konnte auch niemand mehr durch diese in so eine Sache geraten. Ernest, ein junger Mann aus einer anderen Stadt, hielt Dante für seinen früheren Freund Tony. Dass Dantes Name wirklich einmal Tony gewesen war, war nur ein Zufall. Dennoch wollte Ernest nicht von seiner Theorie weichen. Dante war nur in die Stadt gefahren in welcher der Mann lebte, weil Morisson ihm etwas erzählt hatte. Angeblich versuchte jemand Dämonen rauf zu beschwören und mal einen Blick auf die Sache zu werfen sollte nicht falsch. Außerdem könnte der Jäger ja dann auch auf demselben Weg rausfinden, warum genau Ernest ihn für seinen Kindheitsfreund hielt. Nach einem kurzen Besuch beim alten Zirkus, wo Ernest von Dante erfahren hatte, waren sie in das Krankenhaus gefahren, in welchem die ältere Dame Margret lag. Sie war die Lehrerin von Ernest und Tony gewesen und hielt Dante auch zunächst für ihren ehemaligen Schüler. Schnell aber wurde ihr klar, dass es sich bei Dante wirklich NICHT um Tony handelte. Sie verriet, wo der Jäger den jungen Mann finden würde und ließ ihn gehen. Als Dante an dem Tor angekommen war, sah er schon den ersten Dämon aus diesem kommen. Er zerschnitt das Tor, bevor weitere Dämonen die Menschenwelt betreten konnten und besiegte den, welcher schon da war. Dante machte Ernest klar, dass er sich was ganz Dummes und Gefährliches überlegt hatte und er die Finger von solchen Dingen lassen sollte. Dann war es Ernest auch endlich klar geworden und er hatte verstanden, dass Dante nicht Tony war. Er hatte ihn als Monster bezeichnet und ihm gesagt, dass er sich zum Teufel scheren sollte. Dante hatte die Stadt wortlos verlassen. Die Worte des Mannes hatte er nicht ernst genommen, er war einfach nur sauer und ließ es an dem Jäger aus. Dante kramte weiter in der Schublade und fand noch ein paar weitere Fotos, bei denen er die dazugehörige Erinnerung sofort wieder vor Augen hatte. Er ließ sie immer wieder Revue passieren. Dann kam ihm ein anderes Foto in die Hände. Auf diesem waren er selbst und Nero. Dass er es hatte, wusste er schon nicht mehr. Das muss kurz nachdem Nero bei ihm eingezogen war, entstanden sein. Er war Nero in Fortuna begegnet und sofort hatte er bei dem vorlauten und aufbrausenden Jungen das Potential erkannt. Er hatte auch sofort gemerkt, dass er sich hier in Fortuna unwohl fühlte, nicht dazugehörig fühlte. Nachdem er seinen Auftrag beendet hatte, hatte er ihm angeboten, mit ihm mit zu kommen. Nero hatte zunächst abgelehnt. Dante aber hatte gemeint, dass er jederzeit im Devil May Cry willkommen sei und einige Wochen später hatte der junge Fortuna vor ihm gestanden und gefragt, ob das Angebot noch immer bestünde. Lächelnd hatte er ihn bei sich willkommen geheißen und damit hatte ihre Teamarbeit begonnen. Ein Foto mit sich und Rena erinnerte ihn direkt daran, wie er die Schwarzhaarige kennen gelernt hatte. Da war er noch viel jünger gewesen und sich noch Tony Redgave genannt. Er hatte auch in einer anderen Stadt gelebt. Dante hatte das Mädchen sofort gemocht und nicht zuletzt wegen ihrer direkten Art. Sie nahmen zusammen Aufträge an und verbrachten auch so viel Zeit miteinander. Später war Gilver aufgetaucht und schloss sich ihnen an. Mit Gilver hatte er immer hitzige Diskussionen geführt, die oft darin geendet hatten, dass sie einen Trinkwettbewerb starteten. Mal gewann er und mal der andere. Verena hatte sich oft darüber aufgeregt und besonders, wenn Dante und Gilver mal wirklich zu den Waffen gegriffen hatten. Einige Monate später war Gilver gegangen und die beiden Zurückgelassenen zogen in die nächste Stadt, in der sie noch bis heute lebten. Auf dem nächsten Foto waren er, Nero und Shikura. Grinsend erinnerte er sich daran, wie sie beide die Blondhaarige kennen gelernt hatten. Zu dieser Zeit war Rena schon einige Zeit alleine unterwegs und kurz danach hatte er ja Nero kennen gelernt. Sie waren auf einem Auftrag und hatten bei diesem das Mädchen getroffen. Sie hatten zu dritt gekämpft und ohne Nero vorher zu fragen, hatte er Shiku angeboten, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Ohne zu zögern hatte sie angenommen und gemeinsam waren sie zurück zum Devil May Cry. Die gemeinsamen Aufträge waren teilweise sehr lustig gewesen und Dante war erstaunt darüber, wie gerne Shiku backte und kochte. Dass sie Tiefkühlessen hasste, hatte er schnell erfahren und er hatte sich bemüht, keine Fertigpizzen mehr zu kaufen. Wenn er sich eine Pizza bestellte, war es akzeptiert. Immerhin war diese ja auch frisch gemacht und kein tiefkühl. Zu der Erinnerung, die direkt danach folgte, gab es auch ein Foto. Auf diesem waren beide Mädchen. Verena und Shikura hatten sich anfangs gar nicht leiden können. Sie hatten sich viel gestritten. Die Tatsache, dass Shiku gut kochen und backen konnte, versuchte Rena mit Desinteresse zu überspielen. Dass sie beide Lady und Trish nicht leiden konnten, machte aus ihnen auch keine Freundinnen, aber immerhin waren es ein paar Minuten Ruhe, da sie sich dann erst mal weder stritten noch böse ansahen. Durch einen Auftrag aber begruben die Mädchen das Kriegsbeil und wurden gute Freundinnen und innerhalb weniger Wochen zu besten Freundinnen. Ein Grund dafür, dass Rena die Andere nicht leiden konnte, war Dante gewesen. Sie glaubte, dass Shiku sich an Dante ranmachte und etwas von ihm wollte. Daraufhin hatte die Blondhaarige so herzhaft und laut gelacht, dass sich Rena wie ein dummes Kleinkind vorgekommen war. Doch das war wohl das Beste, was ihnen passieren konnte. Das Öffnen der Tür, welches mit der kleinen Glocke über dieser mit angekündigt wurde, riss Dante aus seinen Gedanken. Er sah in die Richtung und erblickte seine Freunde. Verena, Shikura und Nero. Er war froh, sie alle zu haben und würde sie nicht mehr hergeben. Leider hab es auch einen Wehmutstropfen an der ganzen Sache. Sein Zwillingsbruder Vergil war nicht hier bei ihnen. Er hatte für einige Zeit bei ihnen gewohnt. Sie hatten alle den Turm Temen-ne-gru erklommen und dabei viele Dämonen und Rätsel hinter sich bringen müssen. Der finale Kampf hatte zwischen den Zwillingen stattgefunden und Dante hatte gewonnen. Vergil wollte in die Hölle zurück kehren, was Dante aber zu verhindern wusste. Am Ende hatte sich der ältere Zwilling breitschlagen lassen und war mit ihnen mitgekommen. Doch nach nur wenigen Tagen war Vergil einfach ohne ein Wort gegangen und ist bis heute noch nicht zurück gekommen. //Ich weiß, dass du bald wieder hier sein wirst bei deiner Familie//, dachte Dante lächelnd und betrachtete die anderen drei Dämonenjäger. Diese erwiderten sein Lächeln und man brauchte keine Worte, um sich zu zeigen, dass man froh war, die Anderen zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)