Erben des Blutes von Leons_Heart ================================================================================ Kapitel 8: Finale?! ------------------- Auf ihrem weiteren Weg in den Turm wieder hinein, wurden sie erneut von kleinen Dämonen angegriffen. Verena war mehr als nur froh, dass es kurz vor dem Aufeinandertreffen mit Vergil zu regnen angefangen hatte und noch geregnet hat, als sie und Shikura aus dem Leviathan gekommen waren. So hatte sie ein bisschen Kraft tanken und ihre Wunden heilen können. Zwischenzeitlich wurden sie wieder getrennt. Dante und Nero hatten gegen Beowulf kämpfen müssen. Genauer war aber zu sagen, dass Dante gekämpft und Nero einfach nur kommentiert hatte. Das Karma kam aber schneller als gedacht. Es dauerte nicht lange nach ihrem Aufeinandertreffen mit den Mädchen, dass sie Nero verloren. Dieser hatte nur gemeckert und geflucht, als er seine Freunde wieder gefunden hatte. Er hatte gegen ein großes Pferd – Geryon – kämpfen müssen und dieses verdammte Gaul war bald vier Mal größer als ein normales Pferd gewesen. Weitere Gänge und kleine Dämonen später gelangten sie wieder in einen größeren Raum. In der Mitte von diesem sahen sie Vergil an einem Art Sockel. Allerdings konnte man durch die viele Energie, die sich darum schlängelte, nicht sagen, ob es diesen Sockel wirklich gab oder er reinweg nur aus dieser Energie bestand. „Hier bin ich, Vergil! Bringen wir es zu Ende! Du oder ich!“ „Dante!“ „Klappe, Shikura!“ Sie wusste, er nannte sie nur beim vollen Namen, wenn er genervt oder ihm etwas sehr ernst war. In diesem Falle war es eindeutig zweiteres. „Nein, Dante, lasst es wirklich!“, mischte sich nun auch Rena ein, ehe sie sich an Vergil wandte. „Was erhoffst du dir davon? Du willst stärker als euer Vater sein? Bitte! Aber das geht auch anders als mit dem, was du gerade hier machst! Du hast doch keine Ahnung, was wahre Stärke bedeutet. Was du hier abziehst, hat nichts mit dem zu tun, was du beweisen willst.“ Er reagierte nicht auf sie, blickte nur Dante ausdruckslos an. „Gib mir dein Amulett, dann kannst du lebend mit deinen Freunden ziehen. Du hast eh keine Ahnung von der wahren Macht der Amulette, die Vater uns vermachte.“ „Das kannst du vergessen. Mir egal, was ihre Macht ist. Für mich hat es eine viel wichtigere Bedeutung, dass wir sie bekommen haben.“ „Dummer, kleiner Bruder. Dann werde ich mir dein Amulett mit Gewalt holen!“ Mit diesen Worten griff Vergil seinen Zwillingsbruder an. Egal was die Mädchen auch noch sagten, sie wurden ignoriert. Nero hielt sich gleich ganz raus, war nur darauf bedacht, sich im Notfall zu verteidigen. Im Eifer des Kampfes konnte es schließlich passieren, dass einer der Angriffe in seine Richtung gehen konnte. „Leckt mich!“ Und damit lief Verena los, mitten durch das Kampffeld der Zwillinge, weil sie sich diesen Sockel aus Energie genauer anschauen wollte. „Ist sie irre?! Oder lebensmüde?! Hat sie gerade wirklich…?!“ Fassungslos starrte Nero der Schwarzhaarigen in die Richtung hinterher, in welche sie gerade gegangen war. Dabei konnte er sehen, wie ein magisches Schwert von Vergil nur knapp an ihr vorbei geflogen war. „Du… kennst sie“, antwortete die Jägerin bedröppelt. Verena sah sich den Energiesockel genauer an und bemerkte, dass dieser wirklich nur aus Energie bestand. „Ob man die Energie angreifen kann“, murmelte sie vor sich hin. Dann fiel ihr etwas ein. Sie nahm Cerberus und ließ sein Eis auf die Energie prallen. Es klappe sogar. Langsam überzog das Eis die Energie. „Das klappt echt!“ Vergil, welcher die Veränderung der Energie bemerkte, drehte sich in die Richtung um und schleuderte einen Angriff gegen Rena. „Du wagst es!“ Dante, welcher von einem Angriff seines Bruders gegen die Mauer geflogen war, war noch zu benommen, um sofort zu reagieren. „RENA!“, schrie Shiku und rannte auf ihre Freundin zu, um vielleicht noch ein bisschen vom Angriff abfangen zu können. Da sie wusste, dass sie nicht schnell genug sein konnte, schwang ihre Peitsche und schlug gegen den Angriff von Vergil. Es klappte mehr schlecht als Recht. Verena bekam zwar nicht direkt etwas ab, dafür traf es aber den Boden unter ihnen und ließ ihn einstürzen. Sie alle flogen runter und landeten in etwas, was wie eine Höhle aussah. Hier gab es auch wieder dieses Energieloch, jedoch wirkte es wie ein Eingang. //Ist es das Tor zur Hölle?//, dachte Dante. „Vergil! Lass es endlich bleiben!“, brüllte Rena, nachdem sie aufgestanden war. „Was erhoffst du dir? Ist Weltherrschaft wirklich dein Ziel?“ „Törichtes Mädchen! Hier geht um sehr viel mehr, als nur um ein Ziel!“ Dabei bedachte er die Andere mit einem Blick, der es sie schaudern ließ. „Und du bist dumm! Du bist schlicht und ergreifend dumm! So wirst du nie stark werden! Wenn du jetzt aufhörst und diesen Turm verschwinden lässt, beweist du Stärke. Wenn du dir Fehler eingestehst, dann ist es Stärke. Wenn du Gefühle zugibst und zeigst, ist es Stärke. Was du hier veranstaltest, zeigt nur, wie schwach du in Wahrheit bist!“ Vergil antwortete nicht. Stattdessen wandte er sich Dante wieder zu und griff ihn erneut an. Rena schnaubte genervt. Sie war es ja gewohnt, dass sie manchmal von den Jungs ignoriert wurde, aber dass es nun noch eine dritte Person war, die sie ignorierte. Das kotzte sie nun so richtig an! Noch dazu kam, dass Dante auf die Angriffe einging und auch zurück schlug. Der Hohlkopf hatte wieder nicht nachgedacht und dazu gelernt. „Siehst du?! Genau das habe ich damit gemeint, als ich sagte, dass du schwach bist!“, entkam es Renas Lippen, ehe sie über ihre Worte nachdenken konnte. Vergil schickte einen Angriff auf Verena zu ohne hinzuschauen. Ihm war es egal, ob er sie traf oder ob sie bei dem Versuch, auszuweichen ins Höllentor fiel! Mit einem Schreckensschrei sprang sie zur Seite, warf sich dabei auf den Boden. Dennoch bekam sie etwas ab, was einen Schmerzensschrei zur Folge hatte. Sie spürte, dass ihr Körper auch mit der Wundheilung nicht mehr mit kam und sich damit die Wunden nicht mehr schlossen. Irgendwie schaffte sie es, halbwegs aus der Gefahrenzone zu kommen. Zwar war hier gerade jede Stelle eine Gefahrenzone, doch so nah am Höllentor war es doch um einiges gefährlicher als dort, wo Shiku und Nero standen. Sie sah ihre Freundin auf sich zukommen und nachdem sie ihr geholfen hatte, aufzustehen, konnte sie schon viel besser Abstand zwischen sich und dem Tor bringen. Sie nahm Nero ihre Sense ab, um sich schließlich auf diese zu stützen. Die Drei konnten nichts anderes machen, als den Zwillingen zuzuschauen. Die Angriffe zwischen ihnen wurden stärker und man konnte sehen, dass sie auch ihre speziellen Attacken nutzten. Dante benutzte dabei auch gelegentlich seine neuen Waffen. Der Kampf endete, als Dante es schaffte, seinem Bruder das Katana aus der Hand zu schlagen. Er hielt sein Schwert gegen den Hals seines Bruders. Aber nicht mit dem Gedanken, ihn weiter zu verletzen oder gar zu töten. „Es ist vorbei…“ „Tze! Glückwunsch! Ich werde der Stadt den Rücken kehren!“ Er streckte den rechten Arm aus und nur den Bruchteil einer Sekunde lag das Katana in seinen Händen. „Lebe wohl!“ Er ließ sich nach hinten fallen. Erst in diesem Moment bemerkte Dante, dass sie beide nahe am Tor zur Hölle standen. Er wollte nach seiner Hand greifen, spürte aber einen Schmerz in dieser, der durch das Katana seines Bruders ausgelöst worden war. Dieser hatte mit der Waffe ausgeholt, um zu verhindern, dass er gepackt werden konnte. Vergil fand sich bereits damit ab, wieder in die Hölle zurück zu kehren, als sich etwas um sein Handgelenk schlang. Er blickte hoch. Die Blondine hatte die Peitsche genutzt, um ihn festzuhalten. „Lass den Scheiß!“ „Hör auf, dich einzumischen! Lass mir diesen Rückzug!“ „Schnauze! Sonst schicke ich Blitze zu dir und sorg dafür, dass du erst bei uns zu Hause wieder wach wirst!“ Er versuchte, die Peitsche zu durchtrennen, doch es klappte nicht. Also musste es sich um eine Dämonenwaffe handeln. Wieder auf dem Boden angekommen und mit dem befreiten Handgelenk blickte er die Anderen mit ausdrucksloser Miene an. Sein Katana war wieder zurück in seiner Scheide. „Warum?“, war seine einzige, monotone Frage. „Warum wohl? Weil du Familie bist! Außerdem haben wir genug Platz bei uns.“ „Schon mal darüber nachgedacht, dass genau das wahre Stärke ist? Familie! Du musst halt nur damit klar kommen, dass du nun auch zwei Mädels um dich herum hast“, fügte Rena hinzu. Dass die Mädchen gerade indirekt sagten, dass er bei ihnen einziehen konnte, verstanden Dante und Nero sofort. „Tze! Ich brauche euch nicht, ich komme alleine klar!“ Er wandte sich von ihnen ab. „Die Dämonenwelt war meine Heimat und wird es bleiben. Lebt wohl!“ Dieses Mal konnte Dante schnell genug reagieren. Er griff Vergil am Handgelenk und zog ihn vom Loch weg, auch direkt mehr als nur zwei Schritte fort. „Wir sind eine Familie, okay? Und deswegen bin ich froh, dass du noch lebst.“ „Nur du und ich!“ Sie wussten, dass er damit den leiblichen Teil ihrer Familie meinte. „Idiot!“, kommentiere Shikura aus dem Hintergrund. „Die Familie hat nichts mit dem Blut zu tun. Familie ist, wo du dich geborgen fühlst. Da, wo Seele und Herz sich beruhigen und fallen lassen können. Familie ist, wo man einfach vertrauen kann ohne Angst haben zu müssen.“ Vergil, welcher noch immer abgewandt zu den Anderen stand, blickte zum Tor zur Hölle. Es begann sich zu schließen. Er wusste, was das hieß: die Energie, um es zu öffnen, verlor sich langsam. Das hieß, dass er nur eine geringe Chance hatte, in einem Stück in der Hölle anzukommen. Verfluchter Dante und seine Freunde! „Shiku hat Recht, genau das macht eine Familie aus. Außerdem ist die Frage, wer stärker ist, noch immer nicht geklärt. Ihr könntet also immer einen Wettstreit ausführen, wenn dir danach ist“, fügte die Schwarzhaarige hinzu. „Du hättest je nachdem auch mehr als nur einen Gegner“, mischte sich Nero ebenfalls mit ein. „Außerdem gibt es zwischendurch auch Aufträge, die dann Abwechslung in den Tag und den Kämpfen bringen“, gab nun auch Dante seinen Senf hinzu. Das waren leider gute Argumente. Es war deutlich, dass der ältere Zwillingsbruder dem Kämpfen und dem Kräftemessen nicht abgeneigt war. Gleichzeitig war er wütend auf sich selbst, dass er in diesem Punkt scheinbar sehr durchschaubar war. Er verschränkte die Arme vor der Brust, blickte in das immer schwächer werdende Höllentor. „Sollte ich dich bei einem Kräftemessen köpfen oder tödlich verletzen, werde ich mich nicht entschuldigen.“ Damit drehte er sich um und ging an dem Team vorbei, um den Ausgang anzusteuern. Dante, welcher noch kurz perplex drein schaute und die Bedeutung hinter den Worten verstehen musste, ging seinem Ebenbild grinsend hinterher. „Klasse!“ Er legte ihm einen Arm um die Schultern. „Fass mich nicht an!“ Dante lachte nur. Er war zufrieden, fast schon glücklich. Seine Familie war wieder vollständig. Die Mädchen und Nero konnten nur den Kopf schütteln, gingen den Zwillingen aber schließlich lächelnd hinterher. Als sie den Turm verließen und einigen Meter Abstand zu diesem aufgebaut hatten, drehten sie sich noch einmal um. „Wird er bleiben oder verschwindet er wieder?“ „Er verschwindet, sobald die Energie komplett aufgebraucht ist. Die Amulette hätten ihm unendlich viel Energie gegeben“, erklärte Vergil. Sein Plan war nur nicht vollständig aufgegangen, weil sich eine gewisse, schwarzhaarige Nervensäge eingemischt und an Dingen herumgefummelt hatte, die sie nichts angingen. Verena verstand die Anspielung vom Ende des Satzes, ging jedoch nicht drauf ein. „Und die Stadt? Bleibt sie zerstört?“ „Nein, sie wird wieder so aussehen, wie sie ist, sobald der Turm fort ist. Dann ist die Illusion verschwunden.“ „Das heißt, in Wahrheit stehen hier bei uns gerade Menschen?“ „Nein! Magie ist viel komplizierter.“ Shikura wusste nicht, ob sie sich bei der Antwort beleidigt fühlen sollte oder nicht. Noch während sie den Weg weiter Richtung Devil May Cry gingen, konnten sie alle spüren, wie die Energie des Turmes immer mehr verschwand, bis auch der Turm selbst wieder im Boden verschwand. Die Stadt sah wirklich wieder aus wie vorher – oder eher immer noch, je nachdem, aus welcher Sicht man diese Tatsache sehen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)