Erben des Blutes von Leons_Heart ================================================================================ Kapitel 3: Neue Mission: Temen-ne-gru ------------------------------------- Der nächtliche Überfall im Devil May Cry war nun schon ein paar Tage her und seit dem hatte das Team auch nichts weiter gehört oder Jemanden bei ihnen gesehen, der verdächtig gewirkt hatte. Dante tat den Vorfall einfach ab und während sich die Mädchen einig waren, dass da sicher noch etwas kommen würde, war sich Nero nicht sicher, was er von der Sache halten sollte. Er entschlosss sich aber einfach dazu, abzuwarten, was noch kommen würde in diesem Punkt. Jetzt gerade hoffte er einfach nur, dass mal wieder ein anständiger Auftrag reinkommen würde. So einen hatten sie schließlich schon länger nicht mehr gehabt. Die zwei kleinen Aufträge, die sie seit fast drei Wochen gehabt hatten, hatten gerade mal genug Geld für einen Großeinkauf, von dem das Nötigste noch übrig geblieben war, eingebracht. Nero wusste natürlich, dass die Mädchen von dem verdienten Geld immer einen großzügigen Teil extra verstauten, damit sie auch dann noch Geld hatten, wenn es mit Aufträgen mal knapp werden sollte. Doch vom Geld mal abgesehen, brauchte der Fortuna einfach mal wieder Action! Er wollte Leute verprügeln und ein paar Dämonen zurück in die Hölle schicken. Alles im allem fiel ihm der Alltag mal wieder auf den Kopf. Trainiert hatte er bereits schon drei Tage hintereinander und hatte dazu heute einfach keine Lust mehr. Lesen war nicht gerade sein liebstes Hobby – dieses überließ er den Mädchen – und zum Zocken fehlte ihm die Lust. Also vergnügte er sich wieder einmal damit, halb auf dem großen Sofa zu liegen und seinen Tennisball immer wieder an die Wand vor sich zu werfen und ihn wieder aufzufangen. Dante hielt sein übliches Nickerchen am Schreibtisch und konnte sich daran nicht stören – selbst, wenn es den Älteren gestört hätte, es hätte den Silberhaarigen nicht interessiert. Shikura wuselte zwischen Küche und Keller hin und her und Verena war vermutlich im Badezimmer und belagerte die Badewanne wieder einmal eine halbe Ewigkeit oder sie war joggen und noch nicht zurück gekommen. Aber das würde er ja merken, wenn die Schwarzhaarige in den Wohn- und Eingangsbereich kam. Nero fing den Ball auf und musste herzhaft gähnen. „Geht das auch leiser?!“ „Fick dich!“ Mehr kam an Antwort nicht und auch Dante gab keinen weiteren Ton mehr von sich. Er stand auf und ging in die Küche, in welcher Shikura gerade den Herd abwischte. Wortlos öffnete er den Kühlschrank und schloss ihn einen Augenblick später wieder ohne etwas raus zu nehmen. „Nichts drin, was dich anspricht?“ Die Frage war rhetorisch, deswegen kam auch keine Antwort darauf. „Hat Morrison sich gemeldet mit einem Auftrag? Vielleicht sogar mit einem Großen?“ „Ich muss dich enttäuschen. Ansonsten hätte ich euch schon längst Bescheid gegeben.“ Nero seufzte gelangweilt auf. „Wenn nicht bald mal wieder was rein kommt, drehe ich durch. Allerdings sollte mir keiner damit kommen, dass wir seine Katzen finden sollen, denn dann flipp ich noch mehr aus!“ Shiku musste kichern. Das war typisch Nero. Zu lange am Stück tatenlos rum sitzen war nicht gerade seines. Wenn er aber dann einen Auftrag erledigen konnte, durfte es ganz gewiss nichts Leichtes sein und schon gar nicht so etwas, wie ein Haustier finden und zurück bringen. Dante war da schon fast das komplette Gegenteil: faul rum liegen und nur einen Auftrag pro Woche. Bei diesem Auftrag war es dann auch egal, ob er einfach war oder nicht. „Im Ernst… ich würde vermutlich nun sogar einen Auftrag mit… und es widerstrebt mir richtig, diesen Namen auszusprechen… Lady annehmen.“ Es schüttelte Nero leicht angeekelt bei diesem Satz. Die Dämonenjägerin musste Kichern. Es sah niedlich aus, wie es den Anderen schüttelte und wie er sich bei dem Satz fast schon wie ein trotziges Kind verhalten hatte. „Ist Jemand da?“, ertönte es auf einmal vom Eingang. „Dante, wo ist der Rest?!“ „Oh nein!“, murmelte Nero vor sich hin. Hatte er mit seinem Satz etwa den Teufel an die Wand gemalt? Er und Shiku verließen die Küche und sahen Lady in der Tür stehen. Dante hatte sich nicht bewegt und schien den Neuankömmling scheinbar einfach zu ignorieren. „Was gibt es?“ Nero bewunderte die Blondhaarige für ihre absolute Ruhe und die Tatsache, dass sie zwischen Alltag zu Professionalität einfach hin und her switchen konnte. Sie schien einen Job hinter Ladys Auftauchen zu vermuten und wechselte direkt in die Rolle, bei der man einem Auftraggeber zuhören musste. Auch wenn es sich hier nur um Lady handelte und diese immer eine schroffe Art an den Tag legte und damit, seiner Meinung nach, keine professionelle Reaktion von ihnen zu erwarten hatte. Allerdings waren auch er selbst und Dante nicht in der Lage, zwischen diesen beiden Stufen zu wechseln – dies störte aber Niemanden vom Team. „Habt ihr mal nach draußen geschaut?!“ „Nein, haben wir nicht. Warum?“ „Hätte ich mir denken können! Diesen großen Turm hätte Niemand von euch übersehen können.“ „Sag mal, hast du zu tief ins Glas geschaut?“ Nero zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Schieb deinen Arsch nach draußen! Ich habe nicht getrunken!“ „Dann halt gekifft.“ „Nero! Ich meine es ernst!“ Bevor der Halbdämon noch etwas erwidern konnte, kam Jemand zu ihnen. Genervt schauend ging Verena die Treppe runter und sah Lady an. „Was willst du hier?“ „Uns mit ihren Wahnvorstellungen nerven“, antwortete Nero. „… sie sagt, draußen sei ein großer Turm aufgetaucht.“ „Ja ne, ist klar.“ Rena ging zur Tür und trat raus. „Als ob hier ein… Turm… aufgetaucht ist. HOLY SHIT! WAS IST DAS?!“ Von dem lauten Ton aufmerksamer geworden, gingen nun auch Nero und Shiku raus und starrten genau so fassungslos auf den Turm, der sich mitten in der Stadt erhoben hatte. Genervt davon, dass sein Nickerchen nun wirklich lauthals gestört wurde, stand Dante auf und ging zu seinem Team und Lady nach draußen. Er sah den Turm an, bevor er nach einem kurzen Moment wieder rein ging und seine Waffen holte. Schließlich ging er an seinem Team vorbei. „Was hast du vor?“ „Der Action entgegenlaufen! Wenn ihr nicht wollt, erledige ich das alleine.“ Nero sah dem Anderen kurz nach. Dann gingen auch er und die Mädchen ihre Waffen holen, nur um dem Halbdämon direkt zu folgen. „Was hast du gesehen?“ „Nichts!“ „Verasch mich nicht! Du musst was gesehen haben.“ „Action und viele Kämpfe!“ Nero und auch die Mädchen ließen es bleiben. Dante würde ihnen nicht sagen, was er wirklich gesehen hatte. Auf dem Weg zum Turm wurden sie immer wieder von Dämonen angegriffen. Einige von ihnen sahen aus wie Sensenmänner, andere sahen wie Clowns aus. „Verflucht noch mal! Das ist ja jetzt schon zum Kotzen!“, meckerte Rena los, nachdem sie den vorerst letzten Dämon in eine schwarze Pfütze verwandelt hatten. Sie gingen weiter durch die teils kaputte Stadt. Ihnen waren auch noch keine Menschen begegnet. Es wirkte fast wie eine Gespensterstadt. Hoffentlich wurde alles wie vorher, wenn dieser Turm wieder weg war. //Vielleicht ist es ja eine Art Illusion//, dachte Verena, als sie sich weiter umsah. „Hey Lady, warum hast d-… diese feige Ratte hat sich einfach aus dem Staub gemacht!“ „Wundert dich das ernsthaft, Kid?“ Dafür kassierte der Halbdämon einen bösen Blick von Nero. Dante grinste einfach amüsiert vor sich hin und setzte seinen Weg fort. Shikura war nach der Erwähnung des Tieres damit beschäftigt, ihren Ekelschauer wieder los zu werden. Sie und Rena hielten sich aus dem Gespräch heraus. Sie konnten eh nichts gegen die Tatsache machen, dass Dante Nero gern ärgerte. Also versuchten sie es gar nicht erst groß. Endlich am Turm angekommen, standen sie vor der Tatsache, dass sie auf den ersten Blick keinen Eingang sahen. „Und jetzt?“ „Aufteilen!“ „Das ist schon in Horrorfilmen eine dumme Idee“, meinte Rena. „Das sind ja auch immer alles Schwächlinge. Die haben nicht unser Kaliber.“ Dante legte den Arm um die Schwarzhaarige. „Wir zwei gehen rechts lang und Kid und Shiku gehen links lang. So finden wir den Eingang schneller.“ „Soll das Team, welches den Eingang findet, auf das Andere warten?“ „Nop, einfach reingehen. Wir finden uns schon wieder.“ Nero zuckte mit den Schultern und ging dann los. Shiku folgte ihm mit einem letzten Blick auf ihre anderen zwei Freunde. Dante und Rena gingen wortlos in die andere Richtung. Rena hoffte einfach, dass sie wirklich einen Weg rein finden würden. Denn ansonsten bliebe nur klettern und dazu hätte sie keineswegs Lust! Recht schnell fanden Dante und Rena eine große Tür, die eher einem Tor ähnelte. „Dann mal auf in die Action!“ Freudig stieß er das Tor auf und betrat das innere des Turms mit der Schwarzhaarigen. Kaum, dass sie beide drinnen waren, schloss sich das Tor und Fackeln entzündeten sich. „Okay, das ist mega creepy!“, gab Rena von sich. Plötzlich begann es zu beben und ein dreiköpfiger Hund erhob sich vor dem Zweierteam. „Ein… Cerberus. Ein Hund.“ „Unwürdige Eindringlinge! Schwächlinge wie euch will ich nicht einmal als Zwischenmahlzeit verschlingen.“ „Hey Hasso, mach brav Sitz und lass uns durch! Wir haben noch eine Menge zu tun.“ „Widerlicher Halbdämon! Du reißt deinen Mund sehr weit auf.“ „Och komm schon, lass uns durch. Wenn du brav bist, dann spiele ich mit dir auch gleich Stöckchen.“ Dante klatschte provokant mit den Händen. „Dante, halt die Klappe! Provozier ihn nicht so! Cerberus kann uns garantiert gefährlich werden und ich werde mit Freude dabei zusehen, wie er dir Schwierigkeiten macht!“ „Er kann mir nicht gefährlich werden.“ Cerberus stieß ein Heulen aus, welches sehr eisig war. Was auch kein Wunder war, schließlich konnte man schon an den Wänden erkennen, dass es sich hierbei um einen Eisdämon handelte. Dante zog seine Zwillingspistolen. „Ok, let’s rock!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)