Street Boy of the Heart von Delia-Uchiha ================================================================================ Kapitel 6: Gegen die Regeln --------------------------- Knapp ein Monat ist vergangen seit ich Bella Swan im Kaufhaus angetroffen und später dann überstürzt verlassen hatte. Knapp einen Monat war vergangen, seit ich mir geschworen habe ihr aus dem Weg zu gehen. Knapp einen Monat lang habe ich es durchgezogen und bin ihr aus dem Weg gegangen, sobald ich sie auch nur von weitem sah. Manchmal hatte sie mich bemerkt und mir zu gerufen, doch jedes Mal habe ich ihre Rufe ignoriert. Und jedes Mal kam es mir so vor als würde man mir einen Dolch ins Herz rammen. Anfangs habe ich geglaubt, dass der Schmerz mit der Zeit nachlassen würde. Doch mir wurde immer klarer, dass ich mich geirrt hatte. Der Schmerz wurde nicht weniger, im Gegenteil. Mit jedem Tag vermisste ich sie mehr. Zwei Wochen nach meiner Entscheidung, war meine sehn sucht so gross geworden, dass ich mich dazu entschieden sie aus der Ferne zu beobachten, sobald ich sie entdeckte. Dies half eine Weile. Doch schon bald war auch dies zu wenig. Ich sehnte mich nach ihr. Wollte wieder mit ihr sprechen und mit ihr Lachen, so wie wir es vor knapp einem Monat taten. Und doch hielt ich an meiner Entscheidung fest. Der Big Apple war mein Leben und ich war ihm treu ergeben. Niemals würde ich mich gegen ihn stellen oder gar verraten. Er stand an erster Stelle, dran konnte auch ein Mädchen nichts ändern, egal wie sehr ich mich nach ihr sehnte. Das schlimmste an der ganzen Sache jedoch war, dass meine Leistung unter meiner Sehnsucht nach Bella litt. Zweimal schon hatte ich abends kein einziges Diebesgut errungen und nur dank Emmett, welcher sich dazu erbarmt hatte seine Beute mit mir zu teilen, hatte ich bei der Versammlung etwas vor zu weissen und konnte somit mein Leistungstief vertuschen. Zumindest bisher noch. Doch mir war klar dass es so nicht weiter gehen konnte. Und heute schien wieder solch ein Tag zu sein, an dem ich leer ausgehen würde. Ich hatte noch etwas mehr als zwei Stunden Zeit mir etwas unter den Nagel zu reisen, doch bisher hatte ich keinen Erfolg. Dabei hätte es so viele Chancen gegeben. Ein kleines Mädchen, welche ihre goldene Halskette verlor, eine alte Frau die alleine an einer Bushaltestelle sass, ein Teenager welcher mit offenem Rucksack durch die Gegend lief. Früher hätte ich sofort zugeschlagen und Beute gemacht, doch heute lief alles schief. Der Vater des Mädchens hob die Kette auf bevor ich sie schnappen konnte, der Bus hielt gerade an, als ich die Grossmutter erreicht hatte und der Teenager zog ,im selben Moment indem ich die Hand ausstreckte, seinen Rucksack nach vorne um zu überprüfen ober dieser zu war. Wäre ich nicht so in Gedanken gewesen, hätte ich schneller reagiert und hätte mir das Zeug geholt. Doch so… Schliesslich endete der Tag wie ich es befürchtet hatte, ich hatte nichts zusammen gekriegt. Genervt lag ich auf dem einten Bett im Wohnwaagen und wartete auf Emmett, welcher erstaunlich lange weg blieb. Allmählich kroch in mir die Angst hoch, dass er heute direkt Zur Versammlung gehen würde ohne och hier vorbei zu schauen. Würde er das tun dann währe ich am Arsch. Allerdings schien das Glück diesmal mit mir Erbarmen zu haben, denn in diesem Moment polterte er in den Wohnwagen hinein. „Ach Ed! Schon hier?“, grinste er. Sein Amüsierter Gesichtsausdruck, wurde jedoch zu einem besorgten, als er bemerkte welcher Stimmung ich war. „Nicht schon wieder! Bitte Ed! Sag mir bitte nicht, dass du jetzt nicht schon wieder mit leeren Händen da stehst“, stöhnte er leicht gereizt. Natürlich war er gereizt, das wäre ich ja auch, wenn er immer zu mir kommen würde um um einen Teil meiner Beute zu betteln. „Da muss ich dich leider enttäuschen“, meinte ich zerknirscht, worauf er sich mit einem lauten Stöhnen auf sein Bett fallen liess. „Verdammt Ed! So kann das nicht weiter gehen, früher oder später kann auch ich dir nicht mehr weiter helfen oder Aro oder wer auch immer kommt dahinter. Du musst endlich wieder klar im Kopf werden“, versuchte er mich wach zu rütteln. „Verdammt! Ich weiss doch! Genau dasselbe ist mir heute ja auch schon durch den Kopf gegangen. Und ich habe mich ja auch echt bemüht gegen diese scheiss Sehnsucht an zu kämpfen. Doch es funktioniert nicht! Verstehst du? Es geht nicht! Ich kann sie einfach nicht vergessen“, schrie ich mir meine Verzweiflung aus der Seele und vergrub mein Gesicht in meinen Handflächen. Emmett war ganz still und als ich nach einer Weile aufsah um zu sehen weshalb er schwieg, bemerkte ich wie er mich anstarrte. „Was?“, zischte ich gereizt, worauf die Intensivität seines Blickes etwas weniger wurde. Trotzdem blickte er mich nach wie vor unverwandt an. „Em, was ist dein Problem?“, knurrte ich und drehte mich von ihm weg, doch er packte mich am Arm und hielt mich somit zurück. „Ich glaube eher du bist es der ein Problem hat Ed.“, meinte er und funkelte er mich an. Dann seufzte er und lies kurze Zeit seinen Kopf hängen. Ich glaubte die Worte: „Aber ich glaube jetzt echt nicht, dass ich das tute“, zu hören. Doch ehe ich mich davon überzeugen konnte, hatte er den Kopf wieder erhoben und mich fixiert. „Geh zu ihr verdammt und sprich dich aus. Du bist völlig in sie verschossen. Also nimm deine Beine in die Hand und lauf zu ihr“, schlug er mir vor oder besser gesagt befall er mir. Ich schnappte geräuschvoll nach Luft und starrte ihn entsetzt an. Schlug er mir tatsächlich gerade vor eine Regel von ganz Oben zu brechen? Ich wusste ja das Em die Regeln nie allzu eng sah, doch das war selbst für ihn überraschend fahrlässig. „Aber das ist gegen die R…“, weiter kam ich mit meinem Protest nicht, da er mir einfach das Wort abschnitt. „Gegen die Regeln? Schiess auf die Regeln. In Liebe und Krieg ist alles erlaubt, nicht?“, meine er und zwinkerte mir am Schluss verschwörerisch zu. Ich stöhnte laut und liess mein Gesicht wieder in meine Hände fallen, was ihn lachen liess. Wütend riss ich den Kopf wieder hoch und funkelte ich an. „ Dir ist schon klar, dass auch du bestraft wirst, falls ich deinem Vorschlag folge und geschnappt werde. Und noch was. Ich bin nicht in sie verknallt, verschossen und schon gar nicht verliebt, als halt einfach deine Klappe“. Em jedoch schien nicht weiter Notiz von meiner Wahrung zu nehmen. Seine gute Laune hatte ihn wieder und er war geradezu unbelehrbar. „Natürlich bist du gar nicht, deshalb redest du andauern von ihr, vernachlässigst deinen Job und träumst jede Nacht von ihr. Gibst zu Ed, die hat die voll erwischt. Und ausserdem, verknallt, verschossen ist dasselbe. Bei verliebt bin ich mir nicht sicher“, grinste Em. „Machst du jetzt auf Oberlehrer oder was? Aber da hast du leider Pech gehabt Herr Lehrer, ich werde mich weiterhin von ihr verhalten. Ich habe nämlich keinen Bock Venom vorgestellt zu werden“, zischte ich zurück. Erst da kapierte ich was er sonst noch gesagt hatte. „Moment woher weisst du das ich von ihr Träume?“, fragte ich misstrauisch und sah ihn herausfordernd an. Diese Frage schien ihn zu amüsieren. „Du wirst dich dauern hin und her und hin und wieder murmelst du ihren Namen“, grinste er und brach drauf in Gelächter aus. Wütend funkelte ich meinen besten Freund an. Es war typisch dass er über Dinge lachte, die mich fuchsteufelswild machen konnten. Andere hätten es nie gewagt mich so heraus zu fordern. „Halt. Deine. Verdammte. Klappe!“, zischte ich mit zusammen gebissen Zähnen. Meine Stimme war eiskalt und schneidend. Und endlich schien sogar Emmett schien zu kapieren, dass mit mir momentan nicht gut Kirschen essen war. Daher seufzte er bloss erwiderte jedoch nichts mehr auf meine ruppige Antwort. Stattdessen griff er in seine Jackentasche und warf mir zwei Portemonnaie zu. „Hier für dich. Doch ich schwöre dir, diese werden zu den letzten gehören, welche ich dir gebe. Das nächste Mal holst du dir wieder selbst was. Musst halt selber schauen wie du wieder an Beute kommst, wenn du nicht auf mich hören willst“, meinte er locker und erhob sich von der schmutzigen Matratze seines Bettes, „und nun lass uns gehen die Versammlung ist in einer Viertelstunde und liegt auf der anderen Seite der Stadt“ Grinsend erhob ich mich und kniete mich vor mein Bett um zwei abgenutzte Motorradhelme hervor zu nehme und warf ihm den einen zu. „Wieso bist du denn so in Panik? Immerhin gibt es da noch immer eine silbernes Baby, nicht?“, neckte ich Em. Das einzige was mich Momentan wirklich aufmuntern konnte war mein Motorrad. Seit Rosalie es anders lackeiert, das Nummernschild ausgetauscht und Helme besorgt hatte, konnte ich damit ohne Sorgen durch die Strassen New Yorks brausen. Dies war die einzige Zeit in der mich meine Gefühle in Ruhe liessen. Ich wette einige von euch denken jetzt bestimmt weshalb ich nicht einfach mit meinem Motorrad auf Beutezug ging. Tja. Leider würde es aber ausfallen, wenn ich mit dem Motorrad durch die Fussgängerzone rasen würde. Auch die Polizei würde mir rasch an den Fressen kleben und Rose könnte das Nummernschild gleich nochmals tauschen. Daher musste ich wohl oder übel zu Fuss auf Beutezug gehen und mich meine Trübsal hingeben. „Wieso sollte ich diese Ding tragen?“, Es sieht schiesse aus“, beschwerte sich Em und starrte angewidert auf seinen Helm. Ich verdrehte meine Augen. Manchmal war Em schlimmer als ein kleines Kind in der Trotzphase. „Damit wir nicht so schnell auffallen? Vergiss nicht ich habe nichts um mich auszuweisen wenn die Polizei uns erwischt, dann kannst du dir die Versammlung in die Haare schmieren und der Big Apple hat mal wieder zwei Leute weniger“, seufzte ich und stülpte meinen Helm über. Ich war ja auch nicht begeistert von diesen runden Dinger, doch ich hatte noch weniger Bock drauf der Polizei erklären zu müssen weshalb ich keinerlei Ausweise bei mir hatte. „Wenn es dir nicht passt kannst du ja laufen. Ich zumindest fahre“, meinte ich als ich den Wohnwagen verliess. Em hatte bisher noch nichts erwidert doch jetzt sah er auf. „Schon gut, schon gut. Ich zieh ihn ja an“, stöhnte er und setzte den Helm wieder willig auf. Lachend stieg ich auf mein Motorrad und Em setze sich hinter mich. Mit einem Kickstart liess ich den Motor aufheulen und wir brausten los. Dank vielen kleinen Schleichwegen welche halfen dem Abendverkehr aus zu weichen, sind wir rechtzeitig zur Versammlung erschienen. Nach der Versammlung fuhr ich mit Em wieder zurück zu unserm Wohnwagen. Die gesamte Versammlung ist gut abgelaufen. Wieder hat keiner bemerkte, wie Erfolglos ich heute war. Somit fand auch Alecs nichts mit dem er mich erniedrigen konnte, was er nur zu gehren tat. Seit dem Vorfall mit Bella, war unsere Feindseligkeit noch tiefer geworden. Denn als Aro und die Masters von Alecs Tat erfuhren, wurde er aus der Gruppe der Centrals geworfen und zu den Newcomers zurückgestuft. Natürlich tat er mich gar nicht leid. Im Gegenteil, ich hatte eine weit schlimmere Bestrafung erwartet. Alecs konnte von Glück sprechen, dass er überhaupt noch Teil des Big Apples war und so lange Zeit noch bei den Centrals war. Eigentlich konnte er sogar froh sein das er überhaupt noch lebte, den das missachten einer Regel von ganz Oben konnte auch mit dem Tode bestraft werden. Jedenfalls schien Alecs dies anderes zu sehen. Für ihn schien die Schmach und Pein schlimmer zu sein, als die Tatsache das man ihn am Leben und sogar beim Big Apple bleiben lies. Zumindest verabscheute er mich seit jenem Tag noch mehr als zu vor und hatte mir geschworen sich zu rächen. Ich jedoch fand das ganze Gehabe nur witzig. Es erinnerte mich an ein Kind dem die Süssigkeiten weggenommen worden sind. „Hast du gesehen wie Alec mich heute wieder angefunkelt hat? Ich glaube, wenn Blicke töten könnten würde es mich jetzt nicht mehr geben, meinte ich vergnügt zu Em. Wie immer wenn ich mit dem Motorrad fuhr, war meine gute Laune zurückgekehrt. „Ja hab ich, er hat dich mit seinem blossen Blick zu erdolchen versucht. Noch nie habe ich einen Menschen solch einen hass ausstrahlen sehen“, stimmte Em mir grinsend zu. Allerdings hörte ich seine letzten Worte kaum noch, denn etwas anders hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Oder besser gesagt jemand. Und dieser Jemand war niemand anderes als Bella Swan. Zu meiner Bestürzung war sie jedoch mit einem Jungen unterwegs, welcher seiner Hautfarbe nach von Indianern abstammte oder vielleicht sogar selber einer war. Zähne knirschend sah ich zu wie der Möchtegern Winnetou sich bückte, Bella auf seine Arme hob und sie dann in einen Chevy, mit ausgebleichter roter Lackierung, setzte. Den Rollstuhl faltete er zusammen und verfrachte ihn dann auf die Ladefläche des heruntergekommen Autos. Erst als Em mir unsanft gegen die Schultern boxte, kapierte ich, dass ich angehalten habe um den ganzen Verlauf betrachten zu können, „Was ist los Ed? Hast du einen Geist gesehen oder was? Fahr weiter, mir wird allmählich kalt“, meckerte Emmett welcher anscheinend nicht kapiert hatte was los war. „Tut mir leid Em, doch das mit dem fahren wird nichts“, murmelte ich, den Blick nach wie vor auf den Chevy geheftet, „Ich glaube du musst den Rest laufen ist ja nicht mehr weit.“ „Was?!“, empörte sich Emmet, welcher noch immer nicht verstanden hatte was gerade los war. Manchmal war Em einfach extrem schwer von Begriff. „Ja du hast richtig gehört Em, du musst den Rest laufen“, erwiderte ich genervt. Wieso musste nur so faul sein? Ein wenig zu Fuss würde ihm bestimmt nicht schaden. „Wieso? Was ist los Ed? Wieso schmeisst du mich plötzlich vom Motorrad?“, verlangte er zu wissen und machte nach wie vor keinerlei Ansätze ab zu steigen. „Du hast doch gesagt ich soll mich aussprechen, nicht? Nun der Moment scheint gekommen zu sein“, meinte ich bloss und da endlich schien Em zu kapieren. Sein Blick folgte meinem, ich hatte den Chevy keine Sekunde aus den Augen gelassen, und begann dann wieder zu grinsen. „Ach so. Jetzt kapiere ich. Nun wenn das so ist, denke ich, dass ich noch meine letzten Kräfte zusammen raffen und mich zu unserm Wohnwagen schleppen kann“, meine er darauf hin und schwang sich vom Motorrad. Dankend nickte ich Em zu und starte eilig das Motorrad wieder, denn der Indianer war gerade dabei ab zu fahren. Zwar war der Abendverkehr durch, doch es fuhren noch immer genügend Auto auf den Strassen auf und ab um den Überblick zu verlieren. Also hiess es keine Zeit zu verlieren. Rasch hatte mich hinter dem Chevy eingereiht und war auf einmal überglücklich, dass ich einen Helm trug mit dunklem Visier. So würde Bella mich nicht erkennen. Eine ganze Weile fuhr ich direkt hinter ihnen her, während der Verkehr um uns herum immer weniger wurde, so näher wir dem Stadtrand kamen. Und schliesslich waren nur noch wenige Autos in die gleiche Richtung unterwegs. So dass ich sie viel leichter im Auge behalten konnte. Also bog ich in die nächste Abzweigung ab und warte bis drei Autos zwischen mir und dem Chevy waren, dann nahm ich die Verfolgung wieder auf. So würde ich keine Aufmerksamkeit erregen. Allerdings bog der Chevy nach einer Weile ab, während die andern Autos geradeaus weiter fuhren, was hiess keine Deckung mehr zu haben. Zum Glück jedoch war der heruntergekommen Chevy in das Reichenviertel abgebogen war. Es würde also ein leichtes sein, diesen fahrenden Schrotthaufen zwischen all den blitzenden Flitzer zu finden. Also liess ich sie fahren und warte bis sie ausser Sicht waren. Allerdings entpuppte sich die Suche nach dem Chevy schwerer als erwarte, den viele der Villen standen nicht direkt an der Strasse sondern hatten Auffahrten und Garagen, so das man leicht ein Auto übersehen konnte. Doch ich hatte Glück. Gerade als ich langsam den Wegabfuhr und mich umsah, da kam der Chevy eine länger Auffahrt herabgefahren und bog kurz nach mir auf die Strasse ein, fuhr dann in die Richtung davon aus der ich gekommen war. Bevor er abgebogen ist, hat der Indianer kurz gewatet um zu schauen ob die Strasse frei war. Somit hatte ich genug Zeit um mich zu überzeugen, dass Bella nicht mehr bei ihm war. Er musste sie also bei der Villa, am Ende dieser Auffahrt, abgesetzt haben. Rasch fuhr ich die schmale Strasse hoch und staunte nicht schlecht als ich eine prunkvolle Villa erblickte, wenn es überhaupt noch eine Villa war. Mich erinnerte das Gebäude eher an ein kleines Schloss. Zu meiner Gewaltigen Erleichterung, war das Haus nicht Abgezäunte so wie die meisten Villen. Auch konnte ich keinerlei Überwachungskameras feststellen. Anscheinen war der Chief davon überzeugt, dass niemand es wagen würde in sein Haus einzubrechen. Und ich musste ihm im Stillen Recht geben. Es wäre wirklich Hirnlos hier einen Einbruch zu versuchen. Und genau deswegen würde ich kein Risiko eingehen, wenn ich das Grundstück betrat. Ich stellte das Motorrad ab und schlich mich dann Vorsichtig auf den Rasen der gewaltigen Villa. Langsam näherte ich mich ihr, in dem ich von Busch zu Busch huschte, welche es hier in Mengen gab. Erst als ich etwa in der Mitte des riesigen Gartens, oder vielleicht Parks, ankam, bemerkte ich was, was mit stoppen lies. Ich wusste gar nicht wo Bella ihr Zimmer hatte. Was sollte das ganze Unterfangen den nützen, wenn ich zwar ihr Haus kannte, jedoch nicht wusste wo ihr Zimmer war? Stöhnend lies ich mich hinter einem Rosenbusch nieder und verfluchte mich innerlich selber. Wie konnte man bloss so dämlich sein? Ein leises Kichern holte mich jedoch aus meiner Verzweiflung. Schnell riss ich meinen Kopf hoch. Dieses Kichern, dies war eindeutig Bella gewesen! Vorsichtig guckte ich hinter dem Rosenbusch hervor und suchte das Haus nach einem Hinweis ab. Ihr Zimmer musste in meine Richtung liegen, wie sonst hätte ich ihr Gekicher gehört? Wieder hörte ich es kichern und ruckartig, liess ich meinen Blick nach oben zu dem kleinen Turm gleiten, denn das Geräusch war definitiv von dort oben gekommen. Und tatsächlich, dort oben brannte Licht und das Fenster stand weit offen. Bella sass am Fenster und hielt eine Hand raus. Erst kapierte ich nicht was sie damit bewirken wollte, bis ich eine kleine Bewegung auf dem Ast, vor ihrem Fenster bemerkte. Ein Eichhörnchen hockte sich auf das Fensterbrett und holte mit den Pfoten etwas aus Bellas Handflächen, was sie erneut glücklich kichern liess. Schmunzelnd beobachte ich das Schauspiel und freute mich innerlich darüber das Bella glücklich zu schein schien. Anderseits versetzte dies mir auch einen kleinen Stich. Vermisste sie mich den gar nicht? Wusste sie überhaupt noch wer ich war? Dachte sie überhaupt noch an mich? Tausende von Fragen schwirrten mir plötzlich im Kopf herum. Fragen die ich mir schon viel eher hätte stellen sollen. Bevor ich mich auf das Grundstück des Chiefs schlich. Wie auch immer. Jetzt war es zu spät sich Gedanken zu machen, als würde ich mein Vorhaben in Tat umsetzen. Ich wollte unbedingt Bella wieder sehen. Wollte wieder mit ihr sprechen. Doch mit dem reden würde heute wohl nichts werden. Denn wer würde schon mit jemanden reden, der sich ungebeten in das Zimmer schlich? Ich würde mich heute als mal wieder mit schauen zufrieden geben müssen. Leider zog sie sich viel zu rasch wieder zurück und schloss die Fenster. Ich stöhnte frustriert, ich hätte sie am liebsten noch etwas länger beobachtet. Da drang ein Gedanke zu mir durch. Ich würde sie noch weiter beobachten können! Der Baum, auf welchem die Eichhörnchen gesessen hatten als Bella sie fütterte, stand genau vor ihrem Fenster und sah sehr robust aus. Auch der Ast, auf welchem die Eichhörnchen zu ihrem Fenster gekommen sind, sah ganz so aus als würde er einen Menschen tragen können. Während ich den Baum betrachtete, schob sich ein zweiter unangenehmerer Gedanke in meinen Kopf. Wäre ich dann nicht ein Stalker wenn ich den Baum erklimmen würde nur um sie zu sehen. Obwohl… war ich nicht schon längst einer? Immerhin beobachte ich sie, wann immer ich sie erblickte und jetzt war ich ihr sogar bis zu ihr nachhause gefolgt. Jep. Ich war schon längst ein Stalker. Was würde es als noch mehr ausmachen, wenn ich jetzt halt durch ihre Fenster schielen würde? Ich wollte sie ja nur sehen. Ich wollte sie weder Nackt sehen oder ihr was antun. Ich wollte einfach nur wissen dass es ihr gut ging. Also liess ich mich wieder hinter dem Rosenbusch nieder und warte drauf, dass sie das Licht ausgeschaltet, immerhin wollte ich ja nicht, dass ich entdeckt wurde. Nach einer kleinen Ewigkeit wurde das Licht im Turmzimmer endlich gelöscht, dennoch verharrte ich weiterhin auf meinem Platzt. Bestimmt lag sie noch wach im Bett. Ich würde kein Risiko eingehen, solange der Chief New Yorks in Hörweite war. So warte ich etwa eine weiter halbe Stunde, bevor ich mich hinter dem Busch hervorwagte und zum Baum hinüberrannte. Es gab keinerlei Deckung zwischen diesen beiden Pflanzen, daher wollte ich den Weg möglichst schnell hinter mich bringen. Auch wenn ich keine Kameras entdeckt hatte, heut zu Tage waren dies Dinger allzu gut versteckt. Also kein Risiko eingehen. Ich lehnte mich an den Baumstamm, schloss die Augen und atmete ein paarmal tief durch um mich ein wenig zu beruhigen. Ich war kein Angsthase, falls ihr das jetzt denkt. Doch es zerrte ganz schön an den Nerven, wenn man sich auf dem Grundstück des Polizeichefs herum trieb und damit rechnen musste jeder Zeit erwischt zu werden. Auch bin ich bisher noch niemals irgendwo eingebrochen, auch wenn ich genau wusste wie ich vorgehen müsste. All dies wurde mir auf der Strasse gelernt, auch wenn der Big Apple es nicht allzu gehren sah. Ein Einbruch zog immer Aufregung mit sich, welcher Venom lieber beiseitelassen würde. Daher waren die meisten Mitglieder des Big Apples Strassenräuber. Hier war die Aufregung nicht ganz so gross wenn jemand bestohlen wurde. Trotzdem gab es ein zwei Einbrecher in unsere Strassenbande, diese waren allerdings beide bei den Master. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und liess meinen Blick den Baum hoch gleiten. Ich konnte in der Dunkelheit nicht sagen was für ein Baum es war, das einzige was ich sehen konnte, war das er riesig war. Grösser als die Baume im Centralpark. Die Untersten Äste waren bestimmt gut drei Meter über dem Boden, als würde ich sie kaum vom Boden aus erreichen können. Dennoch musste ich den Baum rauf. Es wäre der einzige Weg unbemerkt an Bellas Fenster zu gelangen. Also sah ich mich um irgendetwas zu finden was mir beim Aufstieg helfen konnte und wurde auch schon bald fündig. Nicht weit vom Baum entfernt, stand an die Hausmauer gelehnt eine leere Blumenkiste. Nach dem ich sie jedoch unter dem untersten Ast deponiert hatte und drauf gestiegen bin, kam ich noch immer nicht an die Äste. Mit einem gewaltigen Sprung, bekam ich einer der Äste schliesslich knapp zu fassen und baumelte für ein paar Sekunden einhändig in der Luft. Schnell packte ich auch noch mit der andern Hand zu und wuchtete mich dann mit aller Kraft nach oben. Zum Glück war der Ast so dick, das er nur leicht schwankte während meinen Turnübungen. Vorsichtig liess ich meinen Blick wieder um mich schweifen, um meine neue Lage zu checken. Das Fenster war bloss noch drei, vier Äste über mir und dies waren viel leichter zu erreichen als der Erste. Rasch war ich bei ihrem Fenster angekommen. Allerdings war es doch etwas weiter vom Baum entfernt als ich erst gedacht hatte. Ich müsste bis zur Spitze des Astes kriechen, um zum Fensterbrett zu gelangen. Dies war schön breit und würde einen schönen Sitzplatz bieten, wenn man erst dahin kommt. Vorsichtig begann ich also auf dem Ast, welcher mir plötzlich gar nicht mehr so stabil erschien, nach vorne zu kriechen. Das ging ganz gut, bis ich mich, etwa in der Mitte, vergriff und plötzlich wieder in der Luft hing. Vor Schreck verliess ein leises Zischen meine Lippen, der kleine Rest des Schreckensschreis welcher ich unterdrückt hatte. Meine Handflächen brannten und ich fühlte wie etwas Warmes über meinen Arm lief. Anscheinend hatte ich mir mal wieder die Hände auf geschürft. Denn pochenden Schmerz ignorierend zog ich mich wieder nach oben und blieb dann einen Moment keuchend auf dem Ast sitzen. Ich musste mich erst mal beruhigen, bevor ich weiter kroch. Nach einer Weile öffnete ich meine Augen, welche ich geschlossen hatte, und begann, vor Schreck noch immer bebend, weiter zu kriechen und kam schliesslich ohne weitere Zwischenfälle beim Fensterbrett an. Erleichtert endlich wieder so was wie „festen Boden“ unter den Füssen zuhaben zog ich mich drauf. Da sich Bellas Fenster in einen kleinen Einbuchtung befand, bot der Fenstersims einen ziemlich sichern Sitzplatz. Ich lehnte mich an die Wand zurück und liess wieder meine Augen zufallen. Noch immer raste mein Herz und auch mein Atem war noch immer flacher als sonst, doch jetzt hatte ich endlich Zeit den Schreck zu verdauen, ohne sich sorgen machen zu müssen wieder zu fallen. Nach einer kleinen Ewigkeit, haben sich Puls und Atmung wieder normalisiert und ich öffnete langsam wieder die Augen. Auch das Zittern hatte nachgelassen. Das einzige was mich noch an den beinahe Absturz erinnerte waren meine pochenden Handflächen. Es war zu dunkel um zu sehen, wie sehr ich sie aufgeschürft hatte, doch schien es nicht allzu schlimm zu sein. Ich kannte mich mit Schürfwunden aus und ich hatte definitiv schon schmerzhaftere dieser Sorte. Ausserdem bluteten die Wunden schon gar nicht mehr. Trotzdem würde ich jetzt noch fester aufpassen müssen. Denn ein Blutfleck auf dem hellgrauen Fensterbrett würde bestimmt ausfallen und dazu noch eine schöne DNA-Quelle sein. Daher steckte ich meine Hände in meine Hosentasche und rutschte näher zum Fenster um endlich nach Bella zu schauen. Im Zimmer war es jedoch stock Finster, so dass ich zu Beginn überhaupt nichts erkennen konnte. Mit der Zeit jedoch gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte allmählich die Umrisse ein paar Möbelstücke erkennen. Ich konnte einen Schrank, ein Bücherregal und ein Pult ausmachen, doch ein Bett konnte ich nicht entdecken, so gut ich auch schaute. Anscheinend musste sie auf der Fensterseite schlafen, was für mich hiess, dass ich sie wohl nicht zu Augen bekommen werde. Frustriert drüber, vergass ich meine Vorsichtsmassnahmen und drückte mein Gesicht an die Fensterscheibe um zumindest einen kleinen Blick zu ergattern. Und auf einmal musste ich wieder einen Schreckensschrei unterdrücken. Bella hatte Anscheinend die Fenster nicht richtig geschlossen, den als ich mich daran lehnte, gingen sie nach innen auf und ich knallte unsanft auf dem Zimmerboden auf. Für ein paar Augenblicke blieb ich völlig beduselt auf dem Holzboden liegen. Mein Kopf pochte und meine Handflächen bluteten wieder, da ich mit ihnen meinen Sturz angefangen hatte. Dennoch bin ich mit dem Kopf auf dem Boden aufgeprallt. Und nun hatte ich zu allem Überfluss auch noch Nasenbluten. Rasch drückte ich eine Faust unter meine Nase, damit kein Blut auf den Boden tropfte und Hinweise hinterlassen würden und rappelte mich auf. Zu meiner Überraschung schien niemand mein unfreiwilliges Eindringen bemerkt zu haben. Trotzdem musste ich ihr so schnell wie möglich verschwinden, man konnte ja nie wissen, wenn jemand aufwachen würde. Rasch wandte ich mich wieder dem Fenster zu um zu verschwinden, doch dann fiel mein Blick auf Bella. Sie lag schlafend auf ihrem Bett, den Kopf auf ihre Hände gelegt und mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Ihr Atem ging regelmässig und leise. Vorsichtig näherte ich mich ihr um sie genauer betrachten zu können. Ich wusste dass dies dämlich war und ich lieber schnellstens aus diesem Zimmer verschwinden sollte, wie ich es bis vor kurzem auch noch wollte. Doch Bella hatte mich in ihren Bann gezogen und ich konnte einfach nicht fliehen. Knapp einen Meter vor ihrem Bett liess ich mich auf den Boden sinken. Dies war Nahe genug. Nähre getraute ich mich nicht. Ausserdem wollte ich sie nicht bedrängen, egal ob sie es nun mitbekommen würde oder nicht. Also blieb ich auf Abstand. Eine Weile lang geschah nichts, doch es wurde mir dennoch nicht langweilig. Bella war ein hübsches Mädchen, welches ich stundenlang anschauen könnte. Doch dann begannen ihre Hände zu zucken und sie rümpfte ihre Nase. Da ich dachte sie würde jeden Moment aufwachen, zuckte ich erschrocken zurück und wollte gerade aufstehen und verschwinden, als Bella leise vor sich hin zu murmeln begann. Da mich mein Blick fest auf sie gerichtet hielt um sicher zu gehen, dass sie noch immer schlief, konnte ich sehen dass ihre Augen noch immer geschlossen waren. Sie schien im Schlaf zu reden. Wieder murmelte sie etwas, doch ich konnte nicht verstehen was. Dies ging eine Weile so weiter und ihre Worte wurden immer deutlicher. Allerdings wusste ich nicht genau wovon sie sprach. Irgendetwas von wegen ihre Eltern sollten sich nicht streiten und so weiter. Dean verstummte sie plötzlich wieder. Seufzend entschied ich mich, dass es nun endgültig Zeit war zu gehen und wollte gerade aus dem Fenster steigen als mir das Blut in den Adern gefror. „Edward“, kam es laut und deutlich von Bella. So deutlich das mir sicher war sie sei aufgewacht und mich entdeckt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)