Vergessen, Verzeihen I von Davorka (Forget, Forgive) ================================================================================ Kapitel 13: Resembool --------------------- Nach vier Stunden waren sie dann also in Resembool angekommen. Natürlich, wie zu erwarten war, wartete Winry schon am Bahnhof. Al sah sich ein wenig um. Ed ging zielstrebig auf sie zu, küsste sie zur Begrüßung und umarmte sie. „Hey, Schatz…“, grinste er und küsste sie nochmals. „Alles gut soweit?“, wollte sie sogleich wissen. „Ja… Du weißt ja wie es um Al steht und… von Envy hab ich dir ja gestern auch erzählt.“ „Dann würd ich mal vorschlagen, dass wir zu uns gehen, sonst bekommen wir noch ein Hitzeschlag!“, lachte sie und ging auf Al zu. „Ich bin Winry und du Al…, richtig?“ Sie sah sich die beiden genau an, besonders Envy. „Stimmt!“, bestätigte Al und lächelte. „Hey, Envy…“, sagte sie als würden sie sich schon etwas länger kennen, obwohl das nicht der Fall war. Winry freute sich trotz allem und zog die beiden mit sich. Ed lachte und folgte den Dreien. Winry würde sich wohl nie ändern, aber das war es ja, was er an ihr so moch- liebte. Zuhause angekommen wurden sie auch schon von Den bellend begrüßt. Pinako wartete auch schon mit dem Mittagessen auf sie. Es war schließlich schon gegen eins. „Ah, ihr seid auch wieder da!“ „Hey, Oma!“, grinste Ed sie an. „Werd nicht frech, Edward.“ „Niemals, Pinako!“ Sie stellten ihre Koffer in ihrem Zimmer ab und gingen wieder runter. Pinako gab Den etwas Futter, während die anderen sich um den Tisch herum verteilten. „Dampfnudeln und Tomatensuppe?“, kam von Ed fragend. „Ja, ich dachte, ich koche mal etwas Seltenes und da habe ich mich für etwas Deutsches entschieden.“ „Das ist wirklich etwas Neues. Mal sehen ob es schmeckt.“ „Na ich musste doch etwas Besonderes für euch machen!“ Ed nickte verstehend und sie fingen an zu essen. … Danach kümmerten sich Pinako und Winry sich um die Küche und die Jungs brachten ihnen alles. „Der Tisch ist abgeräumt. Wollen wir jetzt zur Hütte, Al?“, fragte Ed. „Wir sind doch gerade erst angekommen. Wir können ja später auch noch gehen, oder?“ „Sicher, ruh dich nur aus!“ Al nickte und sah sich suchend um, aber schien es nicht zu finden. „Was suchst du denn, Al?“ Ed sah ihn fragend an. „Ich suche eigentlich das Wohnzimmer… aber ich kenn mich hier doch nicht aus…“, kam leise und beschämt von ihm. „Ach, dafür musst du dich nicht schämen! Ich zeigs dir, komm mit!“ Ed nahm ihn an der Hand und Al blieb nichts anderes übrig als ihm zu folgen. „Hier! Couch, Sessel…“, strahlte Ed ihn an. Al sah sich erneut um und setzte sich auf die Couch. „Setz dich doch neben mich!“, schlug Al vor. Ed leistete sofort folge und nahm nah neben seinem Bruder Platz. „Ist alles ok?“, wollte er wissen. „Na ja… Es ist alles fremd, weißt du?“ „Kommt dir wirklich nichts bekannt vor?“ Al sah sich noch ein weiteres Mal um und schüttelte dann den Kopf. „Nein… tut mir leid.“ Er sah traurig zu Boden. Ed legte eine Hand auf Als Rücken und streichelte darüber. „Hey, das wird wieder, ok? Ich bin mir sicher. Es muss dir nicht leid tun, ja?“ Al schloss die Augen. „Denkst du wirklich, dass alles wieder gut wird?“ „Sicher!“, nickte er noch dazu und nahm seinen kleinen Bruder in den Arm. Dieser erwiderte. Natürlich würde wieder alles gut werden! Ihre Vergangenheit sah weitaus schlimmer aus und jetzt war auch wieder alles in Ordnung. Warum, also, sollte Als Gedächtnis nicht auch wieder werden? „Ich… hab dich lieb, Ed…“ Angesprochener lächelte, drückte ihm einen Kuss auf die Haare und nahm ihn noch enger in die Arme. „Ich dich auch, Al…“ „Seltsam, dass du dich jetzt doch irgendwie bekannt anfühlst…“ „Vielleicht kommt dein Gedächtnis ja doch wieder langsam zurück?“ Al nickte und versteckte sein Gesicht in Eds T-Shirt. „Wirklich alles ok?“, fragte Ed besorgt nach. „Ja… Ich… Sei einfach still, ja?“ Ed nickte und ließ Al einfach machen. Sie waren so aufeinander konzentriert, dass sie nicht merkten, wie sich die Wohnzimmertür leise schloss. Eine Stunde später lagen Ed und Al auf der Couch und kuschelten. Dabei lag Al mehr auf ihm als neben ihm. Beide hatten die Augen geschlossen. Nur der unregelmäßige Atem und die streichelnde Hand Eds auf Als Rücken, war der Beweis, dass sie nicht schliefen. Ed wusste zwar wie das aussehen musste, aber wenn sein Bruder die Nähe unbedingt wollte, dann würde er sie auch bekommen! Er hatte seinem Bruder damals im Zoo ein Versprechen gegeben und dies hielt er auch jetzt ein, obwohl dieser sich an das Versprechen nicht erinnern konnte… Genauso wie er Al versprochen hatte, dass er seinen Körper wiederbekam! Er hatte es gehalten. „Du bist lieb…“, flüsterte Al plötzlich, aber es hörte sich wie Schreien an, da es die ganze Zeit so ruhig war. „Ich bin immer lieb!“, schmollte Ed leise. Al kicherte. „Ja…“, gab er seinem großem Bruder Recht. „Hey… aber du auch, ja? Was wäre ich nur ohne dich, Al?“ „Hmm… Ein Staatsalchemist mit einer hübschen Freundin und einem ‚Homunkulus‘ an seiner Seite?“ „Stimmt wohl… Aber ohne dich würde mir doch etwas fehlen, Al… Du bist mein kleiner Bruder!“ Al schien darüber nachzudenken. Brauchte Ed ihn wirklich so sehr? Brüder eben. Aber dennoch zweifelte der irgendwie daran. „Wo warst du als ich mein Gedächtnis verloren habe?“ Die Frage musste ja irgendwann kommen… Ed biss sich auf die Lippen. Al hatte Recht. Er war nicht da gewesen. Er war in Central City gewesen, um an einer Besprechung teilzunehmen. Al durfte nicht mit. „Ich… musste auf eine Besprechung in Central City… Du durftest nicht daran teilnehmen, weil du nicht direkt zum Militär gehörst, sondern nur zu mir… und… deswegen hatte ich dich hier in Resembool gelassen, damit ich dich in Sicherheit wusste, aber…“ Ed stoppte und sah die Decke an. Wieso hatte Al das nur getan? Warum konnte Envy sich ebenfalls an nichts erinnern? Er seufzte. Das war doch alles komplett verrückt!! „Ich bin also kein Staatsalchemist, so wie du… Kann ich denn eigentlich Alchemie?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)