My Personal Slave von Lou- ================================================================================ Kapitel 1: Anfang ----------------- Yo, mein Name ist Craig Tucker und ich bin gerade ziemlich angepisst. Was eigentlich nichts Außergewöhnliches ist, da ich das fast täglich bin. Eigentlich soll man meinen, dass ich, als endlich 16-jähriger, Teenager vor Lebensfreude und Motivation durch die rosarote Welt springen soll, doch dies ist nicht der Fall. Schließlich spricht man beim Verliebt-Sein auch von Schmetterlingen im Bauch, bei mir dagegen fühlt es sich eher wie 3 Kilogramm Dynamit an. Ich hatte nichts gegen mein Leben bevor er auftauchte. Eigentlich war es recht nice. Zum einem muss ich mir jetzt endlich eingestehen, dass ich auf Schwänze stehe und als würde das nicht reichen, muss der Kerl auf den ich stand gerade jetzt ein Auslandjahr in Frankreich machen. Verdammter Pisser und melden kann er sich auch nicht. Ja, mein fester Freund Tweek hat sich seit genau 3 Wochen sich nicht mehr gemeldet und vögelt wahrscheinlich gerade einen minderbelichteten Franzosen, während ich auf meinen Bett sitze und rumgrübele, warum er nicht auf meine Anrufe oder Nachrichten antwortet. Kopfkino ist schon immer meine Stärke gewesen. Morgen ist auch schon wieder Montag, was bedeutet das ich den ganzen Tag McCormick sehen muss, da er die gleichen Kurse wie ich hat. Wow, wie sehr ich mein Leben doch liebe. Dreimal dürft ihr raten warum ich Montage hasse? Ja, das Wochenende ist zu Ende, aber okay damit kann ich leben. Schließlich sind es nur noch 105 Stunden bis ich endlich die Schulwoche geschafft habe. Um sechs aufstehen ist auch nicht das geilste, aber immerhin bin ich nicht so wie meine Schwester die schon 8 Fehltage hat, einfach weil sie keinen Bock hat aufzustehen. Man muss erwähnen, dass das Schuljahr erst seit 2 Wochen wieder angefangen hat. Jeden Morgen diskutiert sie mit meinen Vater ob sie wirklich in die Schule gehen muss. Manchmal gewinnt mein Vater, manchmal Ruby. Es ist jeden Morgen wie in einer schlechten Comedy Show. Solange mich niemand ansprach ist selbst der Montagmorgen nicht so schlimm. Im Notfall gibt es immer noch meinen Mittelfinger, bei dem die meisten Menschen verstehen, dass sie mich in Ruhe lassen sollen. Es ist die Aussicht das mich jetzt in Englisch ein breitgrinsender McCormick begrüßen würde, der mich von meiner morgendlichen Super-Laune in eine tiefe Depression reißt, denn ich muss mich zusammen reißen ihm nicht jedes Mal sofort eine reinzuschlagen. Fuck, wie ich den Kerl hasse. Wie immer fahre ich mir nur kurz mit den Fingern durch mein rabenschwarzes Haar, was selbst wenn ich es stundenlang im Bad style aussieht, als wäre ich gerade frisch aus dem Bett gestiegen. Es steht immer in ein paar Richtungen ab und macht sowieso was es will. Deshalb setze ich, so gut wie immer, meine dunkelblaue Mütze auf. Ansonsten trage ich fast immer meine dunkelblaue Adidas-Jacke, ein weißes Shirt mit einer schwarzen Röhre und schwarzen Chucks. Meine Mutter meint immer ich hätte mich über die Jahre überhaupt nicht verändert. So etwas hört man immer gern. Strippe quiekt laut und erinnert mich daran, dass er Hunger hat. Ich gebe ihm wie immer sein Mutivitaminfutter-für-extra-glänzendes-Fell-und-gesunde-Zähne, was er nur noch frisst seitdem Tweek es ihm einmal mitgebracht hatte. Selbst das dumme Meerschwein hängt noch ein Tweek, zumindest macht Strippe den Eindruck danach. Ich habe noch zehn Minuten bis der Schulbus kommt. Schnell werfe ich meine Schulsachen in meinen schwarzen Rucksack. Ein Englischbuch aus einem Kleiderhaufen von letzter Woche, meine Federmappe hinter der X-Box 360 und mein MP3-Player aus dem Regal. Ordnung war noch nie meine Stärke. Im runterrennen schnappe ich mir schnell noch ein Brötchen aus der Küche und höre wie mein Vater schon wieder mit meiner Schwester diskutiert. Meine Mutter ruft mir irgendwas hinterher, worauf sie nur meinen Mittelfinger zu sehen bekommt. Erste Regel im Hause Tucker: Sprich mich nicht vor um zehn an. Am besten ist man spricht mich gar nicht an. - 45 Minuten später sitze ich im Englischunterricht. Ganz hinten, ohne Banknachbar. Die meisten Kurse habe ich ohne Clyde und Token. Wäre Tweek noch hier, dann hätte ich vielleicht… Ich muss aufhören über ihn nachzudenken. Schräg vor mir sitzt Kenny, wieder einmal umringt von einer Traube Mädchen, die ab und zu kichernd zu mir schauen. Was glotzen die so? Der Blondhaarige ist in den letzten Jahren wirklich in die Höhe geschossen, trotzdem bleibe ich immer noch einen halben Kopf größer als er. Seit der Achten Klasse scharen sich die Weiber um ihn und er nutzt das natürlich auch schamlos aus. Was weiß ich, was die auf einmal alle so toll an ihn finden. Vielleicht liegt es daran das er sich jetzt anders kleidete, statt seinem Parka trägt er immer einen orangenen Hoodie mit meistens einer Jeans und ausgelatschten dunkelblauen Convers. Außerdem besitzt er so wie ich es in der Umkleidekabine beobachtet habe einen recht netten Körper. Seit er den Hoodie trägt bemerkt man auch sein blondes Haar, was ihn einzelnen Strähnen ins Gesicht hängt. Selbst das neue IPhone hat der Penner vor mir. Woher er auf einmal das Geld für das Zeug hat ist mir allerdings rätselhaft. Kenny, eigentlich Kenneth, aber niemand nannte ihn so, McCormick ist die männliche Schlampe unserer Schule. Kurz bemerke ich wie Kyle mal wieder die Augen rollt, die ganzen Mädchen böse anstarrt und sich genervt neben Kenny setzt. Die vier sind immer noch, wie in der Grundschule, die besten Freunde, sowie die meisten Freundschaften unserer alten Klasse die Zeit überstanden haben. Ich werde trotzdem nie verstehen wie sie es nur mit Cartman aushalten. Wir gehen fast alle auf die gleiche Highschool, da es nur eine in der Nähe von South Park gibt. So kenne ich die meisten aus meiner Klasse noch aus Grundschulzeiten, auch wenn jeder sich hier mehr oder weniger verändert hat. Die Schulklingel reißt mich aus meinen Gedanken an die Grundschulzeit. Ich lege meinen Kopf auf den Tisch, bereit wieder einmal zwei Stunden zu schlafen, denn die Alte dort vorne interessiert sich einen Dreck ob wir aufpassten oder nicht. Bevor ich wieder schlummern kann trifft mich eine Papierkugel am Kopf. Kurz sehe ich mich um. Dann schon wieder. Ich höre wie Bebe vor mir kichert und Kenny ein kokettes Lächeln schenkt, was dieser aber nicht erwidert, stattdessen sieht er mich an und wirft wieder eine Papierkugel. Was sollte das denn bitte?! Genau das war einer der Gründe warum ich McCormick nicht abkann. Seit Anfang dieses Schuljahrs setzt er sich andauernd in meine Nähe, macht abfällige Kommentare oder spielt solche Kinderspiele. Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Außerdem ist er auffällig oft da, wenn man bedenkt, dass er letztes Jahr über 40 Fehltage hatte. Ich zeige ihm wie immer meinen Mittelfinger, doch der Kerl lächelt nur und zeigt mir dann grinsend auch den Stinkefinger. Verdammter Arsch! Kyle sagt irgendetwas zu ihm, doch Kenny zuckt nur mit den Schultern. Bebe flüstert jetzt wie wild mit Wendy, dass Kenny sie doch angelächelt hätte. Weiber können so dumm sein. Im Allgemeinen scheint sich niemand hier für den Englischunterricht zu interessieren, außer Kyle. Der ist nach all den Jahren immer noch der Streber wie früher. Mein Handy vibriert. Tweek. Das war bestimmt Tweek! Endlich. Schnell ziehe ich es aus meiner Hosentasche und sehe, dass ich eine neue WhatsApp-Nachricht habe. Kenny McCormick [7:45] Craigilein warum bist du denn heute wieder so schlecht drauf? :D Ein weiterer Grund warum ich Kenny hasse. Seit einer Woche hat er meine Handynummer, woher auch immer und schreibt mir andauernd solche Nachrichten. Außerdem macht er mir andauernd neue Hoffnungen das Tweek sich melden könnte. Ein paar Mal habe ich auch schon überlegt ob er weiß, dass ich schwul war. Das würde einiges erklären, allerdings ist das unmöglich. Ich und Tweek hatten penibel darauf geachtet, dass niemand in der Öffentlichkeit oder unsere Eltern Verdacht schöpften. Von meinen Freunden weiß es auch niemand. Mit Token rede ich im Allgemeinen nicht so viel. Eigentlich wollte ich es Clyde sagen, aber dieser hatte mir mal beim Feiern erzählt, das er Homosexuelle total abnormal fand. Also fällt Clyde auch weg. Es würde unsere Freundschaft, nun ja wir sind doch eher enge Bekannte, zerstören, also schweige ich lieber. Eigentlich geht es ja auch niemanden was an. Fick dich Schreibe ich kurz zurück. Die Stunde vergeht langsam und ich versuche die Zeit zu überbrücken in dem ich Angry Birds zocke. Irgendwann nehme ich meine PSP mit in die Schule, die meisten Kurse waren so langweilig. Der dumme Spast von McCormick schickt mir noch vier Nachrichten. Kenny McCormick [8:30] Sind Bebe ihre Brüste gewachsen? Woher soll ich das wissen? Kenny McCormick [8:31] Englisch ist so langweilig. Lass uns ein wenig Spaß haben, Craig. *-* :D Und genau solche Dinge lassen mich darüber grübeln, ob er wirklich nicht weiß, dass ich schwul bin. Ich will gar nicht wissen was in McCormicks Kopf wirklich vorgeht. Kenny McCormick [8:32] Tucker warum antwortest du mir denn nicht? :33 So langsam reicht es. Kenny McCormick [8:32] Wie geht’s eigentlich Tweek? In Frankreich soll es extrem viele geile Weiber geben, bestimmt schleppt der Kleine dort welche ab. :D Jetzt reicht es mir. Mir ist egal was Kenny weiß und was nicht, er hat eindeutig das falsche Thema angesprochen. Bei einen Anti-Aggression-Training habe ich einmal gelernt ruhig bis zehn zu zählen. Eins, zwei, scheiß drauf. Es ist schon längst überflüssig, dass er eins auf die Fresse kriegt. „McCormick was für ein Problem hast du mit mir.“ Knurre ich so laut das jeder in der Klasse es hört. Dieser zuckt nur mit den Schultern und lächelt mich wieder an. Es reicht endgültig. „Du verdammter Penner. Lass mich in Ruhe.“ Bevor ich nachdenken kann stehe ich auf und packe Kenny an seiner orangen Kapuze. „Craig Tucker, setzten sie sich augenblicklich…“ Ich zeige Mrs. Black nur kurz den Mittelfinger. „Wir können das auf die gute und auf die schlechte Weise Regeln, Kenny.“ Ich spüre die Blicke der Klasse auf mir, trotzdem bleibt es totenstill. Die Atmosphäre in den Raum ist zum Zerreißen gespannt. Ich hoffe dass er aufsteht. Das Kenny mir eine reinschlägt und das wir uns ordentlich prügeln. Vielleicht würde es mir dann besser gehen. Vielleicht könnte ich Tweek dadurch ein wenig aus meinen Gedanken fernhalten. Der Blonde lässt kurz seine Handgelenke knacken und schaut mich an. „Craig vielleicht solltest du…“ „Schnauze Kyle.“ Fauche ich ihn an. „Bist du feige, McCormick?“ Dieser zuckt nur mit den Schultern. Ich sehe sein weißes Lächeln und hole dann aus breit dazu, dass er dem ersten Schlag locker ausweicht und sich dann auf mich stützt. Doch das tut er nicht. Der Blonde duckt sich noch nicht einmal weg. Er bleibt einfach sitzen und sieht mich mit seinen durchdringenden blauen Augen an. Ich spüre wie meine Faust sich in sein Gesicht rammt und Kenny sofort Blut aus der Nase schießt. Kurz legt er den Kopf schief, lächelt und wischt sich dann locker mit seinem Ärmel das Blut weg. „Fuck, Kenny.“ Kreischt Kyle nur und sieht ihn wie eine besorgte Mutter an. Dann starrt er mit wutentbranntem Gesicht auf mich. „Tucker du verdammter Hurensohn.“ Bevor er aufspringen kann hält McCormick ihn zurück. „Ist schon gut, Kyle.“ In der Klasse ist auf einmal in reger Auffuhr und jeder debattiert mit seine Nachbar darüber, ob wir uns jetzt endlich prügeln werden. Langsam wurde auch ich ungeduldig. Doch bevor noch etwas weiter passieren konnte, setzte Mrs. Black sich durch. „Tucker sofort zum Direktor!“ Kreischt sie mit ihrer hohen, schrillen Stimme. Was soll‘s. Vielleicht schickt der mich nach Hause. „Kyle sie schaffen Kenneth augenblicklich ins Krankenzimmer.“ Kapitel 2: Umkleide ------------------- Mit Lehrerbegleitung werde ich ins Sekretariat geschafft. Vor mir sitzt ein alter, grauhaariger Mann der langsam eine Augenbraue nach oben zieht und mich mustert. Er verschränkt die Arme und sieht fragend Mrs. Black an. „Craig Tucker hat einen Mitschüler mitten in der Stunde ohne Grund angegriffen und mehrmals mit der Faust ins Gesicht geboxt.“ Um genau zu sein einmal, Schlampe. Ich zeige ihr meinen Mittelfinger. Ihre braunen Augen ruhen eine Weile verärgert auf mir, dann sieht sie wieder den Direktor an. Ich vermisse wirklich die Lehrer aus der Grundschule, zum Beispiel Mr Mackey und sein dummes M’kay. Der hatte wenigstens noch etwas Lustiges an sich. Der Direktor, ich vergesse andauernd seinen Namen, dagegen ist still, aber strahlt trotzdem Autorität aus. Er kratzt sich nur kurz am Kinn, als hätte er es hier mit einer schwierigen Mathegleichung zu tun und mustert mich dann noch einmal lang. „Craig Sie dürfen heute bis zur sechsten Stunde den Hausmeister helfen. Danach gehen sie wie gewohnt zu Sport. Sie entschuldigen sich bei ihrem Mittschüler. Außerdem werde ich ihre Lehrer über diesen Vorfall in Kenntnis setzten. Wenn so etwas noch einmal vorkommt, werde ich härtere Maßnahmen ergreifen.“ Das ist es? Kein Nachsitzen? Keine Suspendierung? Ein wenig enttäuscht bin ich schon. Dafür dass ich einer Lehrerin in seinem Büro den Mittelfinger gezeigt habe, ist das wirklich eine milde Strafe. Außerdem habe ich sogar Ausfall für ein paar Stunden bekommen. Besser geht es doch wirklich nicht? Dass ich mich bei McCormick entschuldigen werde kann er allerdings vergessen. - Schwer atmend komme ich vom Sportunterricht. Die meisten Jungs sind schon aus der Umkleidekabine weg. Schließlich ist auch schon seit 15 Minuten Schulschluss. Der Sportlehrer wollte, dass ich alle Sportgeräte alleine wegräumte. Schließlich hatte ich eine Sonderbehandlung verdient. Grüße vom Rektor hatte er mir auch ausgerichtet. Zum Teufel mit diesem Arschloch. Kenny ist auch in Sport gewesen, so wie es schient hat sein Nasebluten aufgehört. Stattdessen klebt ihn jetzt ein Pflaster auf der Nase. Es ist alles seine Schuld. Ich hatte gedacht es würde chillig werden dem Hausmeister zu helfen. Ein paar Glühbirnen dranschrauben und fertig. Doch ich hatte mich geirrt. Es war die Hölle gewesen. Dagegen ist Sport ein Kinderspiel. Ich durfte stundenlang alle möglichen Gänge schrubben. Außerdem musste ich auf dem Schulhofe den ganzen Dreck einsammeln, die Mülltonnen ausleeren. Habe ich schon erwähnt, dass ich die verstopften Klo’s säubern musste? Nachdem ich dachte, dass ich fertig wäre, kam der Hausmeister zu mir und wollte dass ich den Schulboden entrümpelte. Dummer McCormick. Das ist alles seine Schuld. Wütend boxe ich gegen die Wand und drehe die Dusche auf eiskalt. Wenigstens kann ich alleine duschen. Das Wasser prasselt auf meine Haut und ich lehne meinen Kopf gegen die Fliesen. Ich versuche mich zu entspannen, doch es klappt nicht. Quietschend drehe ich die Dusche zu und schlinge mir ein Handtuch um die Hüften. Von draußen ertönt ein Geräusch. „Bit-te ni-cht!“ Die Stimme klingt erregt und kommt mir furchtbar bekannt vor. „Ahh.“ Okay, was geht da vor sich? Konnten die sich ihre dummen Pornos nicht woanders reinziehen? Soviel zu dem Gedanken, dass ich jetzt endlich meine Ruhe habe. Kurz vor der Waschraumtür stoppe ich. Das klang nicht wie ein Porno. Dafür war es zu real. „Cr-ai-g! Bit-te nich-t.“ Scheiße. Das war Tweek. Was tat er hier? Warum ist er nicht in Frankreich? Warum hat er sich nicht gemeldet? Und besonders was genau macht er hier? Erzürnt stürme ich in die Garderobe. Dort sitzt alleine ein lächelnder Kenny da und hält sein IPhone hoch. „Suprise. Surpirse. Wer zuletzt lacht, lacht am besten.“ Dann grinst er. Ich stocke und bin unfähig mich zu bewegen. Er drückt auf den Knopf und spielt das Video noch einmal ab. Man sieht mich und Tweek in einer Kabine im Schwimmbad. Wir sind noch nass vom Schwimmen. Tweeks ganzer schmächtiger Körper zittert vor Kälte. Das Video muss vor 5 Wochen entstanden sein. Da war ich das erste Mal mit Tweek im Schwimmbad. „Ich muss sagen ich hätte nie gedacht, dass gerade du schwul bist.“ Ich kann Kenny nicht antworten. Er wusste es. Er wusste es die ganze Zeit. Die ganzen verdammten Wochen hatte er etwas gegen mich in der Hand. Ich sehe wie ich mich im Video gerade an Tweeks Hose zu schaffen mache. Im Schwimmbad. Das einzige Mal wo wir unvorsichtig waren. Das einzige Mal wo es uns scheißegal war ob uns jemand sehen oder hören konnte. Man sieht wie Tweek ein Schauer überlief als ich langsam nach unten ging. „Ich bring dich um Kenny.“ Verzweifelt versuche ich ihm das Handy zu entreißen. Ich höre wie Tweek laut stöhnt. Fuck, das darf doch nicht wahr sein. „Denkst du wirklich ich habe es nur auf dem Handy?“ Oh wie ich sein Grinsen hasse. „Auf YouPorn würde es viele Klicks dafür geben. Von Facebook will ich gar nicht erst reden.“ Ich hole aus, doch dieses Mal weicht der Blonde mir einfach aus. So oft wie ich versuche auf ihn einzuschlagen, ich treffe ihn einfach nicht. Schnaufend bleibe ich stehen. „Was willst du?“ Meine Stimme ist betont lässig, doch ich zittere vor Nervosität. „Geld?“ „Nein.“ Er streckt sich kurz und steckt sein IPhone weg. „Was dann?“ „Mhm.“ Kurz überlegt er. „Ich hätte es wirklich jedem anderen zugetraut schwul zu sein. Clyde der Heulsuse, oder Kyle. Bei dem habe ich eh manchmal das Gefühl das seine Freundschaft zu Stan etwas zu tief ist. Aber bei dir? Nein, niemals.“ Er schüttelt kurz den Kopf, sodass sein blondes Haar auf und ab wippt. Ich zucke nur mit den Schultern. Ist mir doch scheißegal ob er es mir zugetraut hatte. Ich will nur nicht, dass es die ganze Schule erfährt. „Mit einem Kerl im Bett muss echt langweilig sein. Ich meine, wer opfert schon freiwillig seinen Arsch?“ Ich knirsche mit den Zähnen. McCormick musste mir nicht einen Vortrag darüber halten, was er über Schwule denkt. „Ich meine wo bleibt der Spaß, wenn keiner von beiden Titten hat. Obwohl das bei dir und Tweek ziemlich scharf war. In Live war es natürlich besser, aber das Video ist auch okay.“ Wie konnte er uns filmen? „Du bist ein perverser Stalker. Ich wette du holst dir jeden Abend damit einen runter.“ Kenny zieht eine Grimasse und kratzt sich am Hinterkopf. „Ich muss dich enttäuschen Craig. Ich steh leider überwiegend nur auf Frauen, falls du darauf anspielen willst. Für Sex jeglicher Art bin ich allerdings immer offen, solange ich einlochen kann. Ein bisschen bi schadet nie.“ Der Blonde bleckt die Zähne. Hat er das jetzt wirklich ernst gemeint? „Halt dein Maul.“ „Phh, du hast eine ganzschön große Klappe Tucker.“ „Was willst du von mir?“ „Mal überlegen? Seit dem Video bin ich wirklich interessiert wie du so tickst. Ich wollte freundlich sein, aber stattdessen schlägst du mir eine rein. Außerdem bist du der einzige der mir andauernd Wiederworte leistet. Das gefällt mir nicht.“ Oh ha, ich leiste ihn also Widerworte. Der Kerl ist wirklich verdammt arrogant. Er verschränkt die Arme vor der Brust. „Was willst du von mir?“ wiederhole ich betont ruhig. Ich sehe wie seine Augen kurz aufblitzen. „Du wirst mein persönlicher Sklave.“ Mein Herzschlag setzt für einen Augenblick aus. „Ich soll was? Warum?! Du hast du genug Weiber die alles für die machen würden. Außerdem tun Kyle und Stan auch so gut wie alles für dich!“ Was stellt er sich darunter vor? Das ich ihn wie ein Hund hinterher dackeln würde und jeden Scheiß mache den er mir sagt? Der denkt doch nicht wirklich, dass ich das ich das mache. Das wäre mein eigenes Todesurteil. Außerdem hasse ich ihn und seine verdammt eingebildete Art. Ein sadistisches Lächeln legt sich auf Kennys Gesicht. „Entschuldige dich Craig.“ „Fick dich.“ Der glaubt doch nicht wirklich, dass ich das durchziehe. Schnell hat er sein IPhone wieder aus der Hose gefischt und lässt das Video noch einmal abspielen. „Gib mir das Handy Kenny.“ „Hol’s dir doch.“ Das tue ich auch. Ich attackiere Kenny und versuche mir sein Handy zu schnappen. Doch er ist schneller und geschickter. Durch einen Glückstreffer schleudere ich das IPhone auf den Boden. Bevor ich nach den IPhone greifen kann nagelt McCormick mich an die kalte Fliesenwand. „Gib es mir!“ Der Blonde fährt sich kurz mit der Zunge über die Lippen. „Ich denke das kann Tweek besser.“ Bastard! Rasend versuche ich mich seinen Griff zu entwinden, doch er ist einfach stärker als ich. Seine blauen Augen glitzern schelmisch. „Ich kann Kerle wie dich nicht ausstehen.“ „Eine Tüte Mitleid für Craig.“ Schmollend sieht er zu seinem Handy. „Wer hat dir ins Hirn geschissen, McCormick?“ „Süß. Jetzt muss ich weinen.“ „Verdammter Penner.“ „Hast du nichts Besseres drauf? Außerdem, pass auf das dein Handtuch nicht runterfällt.“ „Mein Handtuch fällt dorthin, wo immer es fallen will.“ Ich war aufs Äußerste gereizt. „Nein danke, ich will nicht sehen wie du unter deinem Handtuch aussiehst. Das ist Tweek vorbehalten.“ Immer wieder stemme ich mich gegen ihn, doch so wie es aussieht ist er eindeutig der Stärkere und das obwohl er fast 15 cm kleiner ist als ich. „Pst, jetzt kommt meine Lieblingsstelle im Video.“ Er legt einen Finger an seine Lippen und feixt mich an. Spätestens als Tweek meinen Namen ruft hat er mich. „Verdammter Hurensohn.“ Ich entwinde mich seinen Griff, doch bevor ich Kenny eine verpassen kann, hat er das Handy schon wieder in der Hand. Ich lasse von ihm ab. Selbst wenn ich das Handy habe, wird er immer noch Kopien besitzen. Ich kann also nicht anderes tun, als das zu machen was er will. „Mach es aus.“ Ich halte Tweeks Stimme nicht mehr aus. Bestimmt werde ich zu Hause wieder frustriert neben meinem Handy ohne Nachricht von Tweek einschlafen. Hatte Tweek all das nichts bedeutet? Der Blonde stoppt das Video und tippt ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. „Ich warte auf meine Entschuldigung.“ Vielleicht wird ihm diese ganze Sklavensache irgendwann zu langweilig und er wird es einfach löschen. Kenny McCormick hat nie lange Interesse an einer Sache. „Es tut mir leid.“ Murmel ich. „Was tut dir leid?“ er grinst. „Du bist ein arrogantes Arschloch McCormick.“ „Ein arrogantes Arschloch mit Video.“ Kenny schüttelt sein Handy kurz vor mir hin und her. „Zieh dir erst mal etwas an Tucker.“ Wütend drehe ich mich weg und kralle meine Hände in mein Handtuch. Ich spüre wie neben mir ein schwarzer Rucksack hinfliegt. „Mach meine Hausaufgaben. In Bio muss ich bis Freitag einen Aufsatz über Plasmolyse und Deplasmolyse schreiben. Den machst du auch.“ „Verdammter Hurensohn.“ Knurre ich nur als Antwort. „Das heißt Ja Meister. Bis morgen.“ Säuselt Kenny und verlässt lachend die Umkleide. - Es ist 23.oo Uhr und ich liege im Bett. Ich weiß nicht, warum ich nicht einfach schlafe. Doch ich weiß es eigentlich schon, aber ich will es mir nicht eingestehen. Irgendwie habe ich immer noch die dumme Hoffnung, dass Tweek sich meldet. Aller 3 Minuten checke ich mein Handy, doch das einzige was passiert, ist das mein Akku sinkt. Vielleicht ist sein Handy kaputt. Oder in Frankreich gibt es kein Internet. Oder er hatte meine Nummer verschlampt. Das ist alles sehr wahrscheinlich. Bestimmt liegt er gerade im Bett und überlegt wie er mich kontaktieren kann. Kurz vibriert mein Handy auf. Ich sollte mir keine Hoffnungen machen, aber vielleicht war es doch… Kenny McCormick [23:21]: Beschaff mir bis morgen mal 2 Tüten Gummibärchen. Denk an das Video. Nein lieber nicht, dann bekommst du noch feuchte Träume. xD Gn, dein Meister und Gott Kenny. Ich hasse ihn so sehr. Wütend schmeiße ich mein Handy vom Bett. Eine Antwort auf die SMS spare ich mir. Das wird die schlimmste Woche meines Lebens werden. Kapitel 3: Stalker ------------------ Die Woche ist die Hölle. Kenny setzt sich in jedem Fach, was wir gemeinsam haben, neben mich. Damit ich für ihn mitschreibe, während er gemütlich Nichts tut. Token und Clyde werfen mir nur andauernd fragende Blicke zu, schließlich ist es ein offenes Geheimnis, das McCormick und ich uns hassen. Kyle scheint das Ganze noch weniger zu gefallen, andauernd sieht er misstrauisch zu mir rüber, genauso wie Stan, den ich wohl nach Kenny, am wenigsten leiden kann. Selbst die Lehrer starren uns misstrauisch an, als würden sie einen Komplott wittern. Verübeln kann ich ihnen das allerdings nicht. Schließlich haben wir uns vor zwei Tagen noch geprügelt. Aber wenigstens hält Kenny dicht. Die ganze Woche schmiede ich schon Rachepläne. Ich muss an das Video kommen. Kenny hat es auf seinem Handy und wahrscheinlich auf seinem Laptop. Das IPhone kann ich mir schon irgendwie besorgen, allerdings ist der Laptop ein Problem. Mehrmals habe ich auch darüber nachgedacht, bei ihm einzubrechen. Doch dann ist mir eingefallen, dass ich gar nicht weiß wo er wohnt. Damit hat das Laptop klauen sich auch erledigt. Wieder einmal schmeißt Kenny mir seinen Rucksack zu. Zum Glück sind seine Kindergartenaufpasser nicht mit dabei. Ich krieg noch die Krise, wenn Stan und Kyle mich weiter so anglotzen. Von Cartman seinen Kommentaren mal abgesehen. „Schaff den mal zu Physik.“ Da komme ich gerade her. Und wer hätte gedacht, dass ich dieses Fach auch mit Kenny habe? „Für wen hältst du dich eigentlich?“ Oh ja Gespräche mit ihm habe ich, in dieser Woche, wirklich mehr als genug gehabt. Normalerweise bin ich eher still, doch seit Kenny mich andauernd volllabbert verliere ich öfters mal die Geduld. Ich weiß nicht zum wievielten Mal ich ihm in der Woche meinen Mittelfinger zeige und er wieder nur grinst. Zum ausrasten! „Mein Name ist Kenny. Kenny McCormick, aber du darfst mich auch Meister nennen. Beantwortet das deine Frage?“ Ich sehe wie er schmunzelt und sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht streicht. Bevor ich etwas erwidere, oder ihm eine reinschlage, ruft eine quietschende Stimme laut seinen Namen und rennt durch den Flur. Ich höre wie der Blonde genervt aufseufzt. „Kenny. Kenny. Kenny!“ Oha, ein tiefer Ausschnitt und mehr Make up ging auch nicht mehr. Aber wenn McCormick auf so was stand… Eine schwarzhaarige Cheerleaderin mit knappem Oberteil umarmt ihn von hinten. Ich glaube sie hießt Jenny Simon wenn ich mich nicht irre. „Was?“ erwidert er gereizt. Erschrocken lässt sie von ihm ab. „Wir waren verabredet in der Hofpause. Du weißt schon.“ Sie beißt sich auf die Lippe und schaut ihn flehend an. Okay, das war der Moment für mich zu gehen. Ich wollte nichts mit Kenny’s Betthäschen zu tun haben. Nur noch zwei Tage, dann ist Wochenende. Die werde ich wohl überleben. „Ich muss noch mit Craig reden.“ „Wirklich?“ Schmollend schaut sie mich verärgert an. Haha jetzt soll ich ihm aus seinem Problem raushelfen? Jetzt war ich der Böse. „Nein wir sind fertig.“ Der Blonde runzelt die Stirn und schaut angepisst auf Jenny. Ich schnappe mir den Rucksack und gehe einfach. In Gedanken mache ich mir eine Notiz, Jenny danach zu fragen wo Kenny wohnt. Ziellos streife ich noch eine Weile durch die Gänge und beschließe noch Eine zu rauchen. In den letzten Tagen hat mein Zigarettenkonsum sich fast verdoppelt. - Murrend schiebt Kenny mir sein Blatt in Physik hin. „Mach mal.“ Genervt lege ich mein Blatt zur Seite und fange an meine Lösungen auf Kennys Blatt zu übertragen. Seit der Kerl neben mir sitzt, muss ich erstmals wirklich im Unterricht mitmachen. Früher habe ich mir immer Kopien von Token oder Clyde gezogen und die ganze Zeit geschlafen oder auf meinen Handy herum gespielt. Doch Herr McFucker will unbedingt, dass ich alles für ihn mache. Der Blonde lehnt sich gemütlich zurück und dreht sich zu Heidi und Red um. Ja klar, er amüsiert sich mal wieder und ich darf für ihn die Drecksarbeit machen. Wie ich ihn hasse. „Habt ihr morgen Bock mit uns Eis essen zu gehen? Craig bezahlt auch.“ Kenny grinst verschmitzt und Heidi klatscht begeistert auf. Was?! Konnte er die Scheiße mit seinen Weibern nicht alleine durchziehen? Ich höre auf zu schreiben und lausche weiter. „Also ein Doppeldate?“ Red zieht eine rot gezupfte Augenbraue in die Höhe. „Kann man so sagen. Stimmt‘s Craig?“ Mit einem harten Schlag boxt er mir gegen die Schulter. Schmerzend will ich mir an die Schulter greifen, verkneif es mir aber, schließlich will ich McCormick den Erfolg nicht gönnen. Fick dich, Kenny. Die Mädchen checken das nicht. Wahrscheinlich sehen sie es als freundschaftlichen Boxhieb. Red sieht mich kurz an und errötet. „Craig geht doch sonst nie mit jemandem aus?“ Erwidert die Rothaarige leise zu Kenny. „Ich glaube er mag dich.“ Flüstert McCormick so laut, das ich es natürlich verstehen kann. Hahaha. Ich glaube ich bringe ihn bald um. „Craig Tucker“, murmelt Heidi „Der Mädchenschwarm der Klasse will mit uns ausgehen. Das habe ich auch noch nicht erlebt.“ Denken die ich würde ihnen nicht zuhören? Und was hieß hier Mädchenschwarm? Die meisten Mädchen reden noch nicht einmal mit mir. Stattdessen halten alle Abstand zu mir und fangen andauernd an zu tuscheln. „Klar, wir kommen gerne mit.“ Ich höre Red an das sie vor Freude grinst. „Dann bis morgen nach der Schule, Chicas.“ Kenny dreht sich breit grinsend zu mir um. „Das wird bestimmt lustig.“ Freundschaftlich legt er mir den Arm um die Schulter, doch ich reiße ihn weg. Kurz sieht er mich verärgert an, doch dann besinnt er sich eines Besseren. „Schreib weiter.“ Sagt er jetzt kalt. Kenny kann mich gerade mal am Arsch lecken. Er weiß doch genau, dass ich nicht viel mit Mädchen anfangen kann. Warum macht er dann ein scheiß Date aus? Will er mich damit zusätzlich demütigen? Wenn dies der Fall ist, dann hatte er es gerade geschafft. Denn meine Gedanken kreisen mal wieder darum, warum ich nicht einfach hetero sein kann. Es würde alles viel einfacher machen. „Aww, Craig kann so süß sein.“ Höre ich Heidi quieken. „Bad Boys sind so geil. Selbst jetzt hat er noch nicht mal mit uns geredet.“ Schwärmt Red hinter mir. Wer hat den denn in Hirn geschissen? Ich und süß? Meerschweinchen waren süß, aber ganz sicher nicht ich. „Und Kenny. Oh. Mein. Gott. Man muss echt aufpassen, dass man nicht anfängt vor ihm zu sabbern. Wenn das stimmt was man sich über ihn erzählt, dann wird morgen unser Glückstag, Heidi. Wir haben zwei Dates mit den wohl schärfsten Kerlen der Schule. Was ziehst du an?“ Ich sehe wie Kenny zufrieden lächelt und aus dem Fenster schaut. So mein Nachmittag für morgen, ist damit wohl auch verplant. Was blieb mir auch anderes übrig. Er hatte das Video. Ich die Arschkarte. Danke, Kenny. Wirklich, du versüßt mir das Leben ungemein. - Seit Zweieinhalb Stunden sitze ich hier auf den Baum und in dem Haus tut sich immer noch nichts. Viele Leute würden mich für bescheuert halten. Schließlich chille ich am hellen Tage auf einen Baum und stalke Kyles Haus. Da stellt sich natürlich die Frage: Warum das Ganze? Leider musste ich in der Schule feststellen, dass wirklich niemand von Kennys angeblichen Betthäschen jemals bei ihm zu Hause war. Das Problem ist, dass in seinem Haus sein Laptop mit dem Video ist. Ich muss dieses Video haben, das ist mir spätestens nach der Physikstunde klar geworden. Da es schon immer mein Lebenswunsch ist Kenny auch in meiner Freizeit zu sehen, bin ich ihm heute unauffällig nach der Schule gefolgt. Craig, der Stalker schlägt mal wieder zu! Das wäre ein guter Titel für eine neue Fernsehserie. Ich hab mir, wie ein echter Stalker, Notizen im Handy gemacht. Genervt lese ich sie noch einmal durch. 14:45 Schulschluss – Kenny geht zum Bus. 14:52 Kenny isst ein Brot. Ein Salatblatt fällt herunter. Er lässt es liegen. 14:56 Kenny steigt mit Lola aus dem Bus aus. 15:45 Ich höre Lola schreien. Kennys Namen. Befinde mich im Schuhschrank. Weitere Details möchte ich lieber nicht erwähnen. 16:01Kenny verlässt gut gelaunt Lola’s Haus. (So eine Hure) 16:22 Er tifft sich mit Cartman und Stan. Sie gehen zu Kyle. 16:23 Stan beschwert sich lautstark über mich und warum Kenny seit neusten so viel Zeit mit mir verbringt. Kenny schweigt nur. 16:23 Cartman macht einen dummen Kommentar zu Kenny. Kann ihn aber nicht verstehen. 16:24 Kyle öffnet die Wohnungstür. Sie gehen rein. 18:54 Sie scheinen nur zu zocken. 18:55 Teile mein letztes Essen mit einem freundlichen Eichhörnchen, bald werde ich verhungern. Als es dann fast um neun ist kommt Kenny endlich aus Kyles Hause, lange nach dem Stan und Cartman schon gegangen sind. Angepisst mustere ich die beiden. Sie reden noch eine Weile, bis Kenny sich auf den Weg macht. Schnell klettere ich den Baum herunter und bleibe fast mit meiner Mütze hängen. Glück gehabt. Sie geht nicht kaputt. Ansonsten wäre McCormick morgen ein toter Mann gewesen. Schließlich ist das hier immer noch alles seine Schuld. Dann mache ich mich auf den Weg heimlich Kenny zu folgen, was gar nicht so einfach ist. Zwar dreht er sich nicht einmal um, dafür läuft er zielstrebig die Straßen entlang und verschwindet schließlich in einer dunklen Gasse. Wo zur Hölle wohnt McCormick? Schnell husche ich ihn hinterher und starre in die vermüllte Gasse in der einige Pubs ihren Hintereingang haben. Außerdem stinkt es hier nach Pisse und Kotze. Durch den Geruch kommt mir fast die Galle nach oben. Wer weiß wer hier nachts alles so rumläuft. In der Dunkelheit sehe ich nirgendwo Kenny. Er scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Langsam gehe ich die holprigen Bordsteine entlang, auf denen massenhaft Glasscherben liegen. Vielleicht wohnt er wirklich hier? Nein, wohl eher nicht. Wahrscheinlicher ist das hier ein Puff ist den er unbedingt noch besuchen muss. Immer noch suche ich in der Dämmerung nach Kennys orangen Pullover. Wo ist er nur? Ich suche an den Türschildern den Name McCormick, finde ihn aber nicht. So ein Mist. Das ist dann wohl das Ende meine Stalkerkarriere. Das heißt ich muss Kenny morgen nach der Schule wieder verfolgen. Super, ich verbringe meine Freizeit wirklich gerne in Bäumen. Genervt trete ich gegen einen Stein und gehe die Gasse entlang. Vielleicht finde ich doch noch ein Lebenszeichen von Kenny. Obwohl mir diese Gegend absolut nicht gefällt. Ruckartig werden meine Gedanken unterbrochen. Ein Arm legt sich um meine Kehle und zieht mich nach hinten. Erschrocken reiße ich die Augen auf und mache mich bereit mich bis aufs Blut zu verteidigen. Wild versuche ich mich loszureißen, doch ein Finger legt sich leicht auf meine Lippen. „Na mein kleiner Stalker.“ Flüstert mir jemand ins Ohr. Er ist so nah, das ich seinen heißen Atem in der Kälte spüren kann. Das Blut gefriert mir in den Adern, als ich seine Stimme erkenne. Ich schlucke und bin einen Moment zu perplex um ihm zu antworten. „Fick dich, McCormick.“ knurre ich nur. Kenny schnalzt kurz mit der Zunge, lässt mich aber nicht los, oder nimmt seinen Finger von meinen Lippen. Mir ist das ganze extrem unangenehm. Der letzte Kerl dem ich so nah war, war Tweek. Ohne lange nachzudenken beiße ich ihn in den Finger. Das hat der Arsch davon, mich so zu erschrecken! Der Blonde zuckt noch nicht einmal auf, sondern lässt mich einfach los. Wütend sehe ich ihn an und bemerke, dass ich es geschafft habe, dass sein Finger blutet. „Du bist ziemlich kratzbürstig.“ Er leckt sich langsam das tropfend Blut ab, „ Das muss eine ziemliche Arbeit für Tweek gewesen sein dich zu zähmen.“ Er zieht eine Augenbraue nach oben und seine blauen Augen mustern mich kritisch. „Halt dein Maul.“ Ich nehme automatisch einen Sicherheitsabstand von mehreren Metern ein. Mittlerweile muss ich feststellen, dass ich wirklich keinen Plan habe wie Kenny tickt. Er ist vollkommen unvorhersehbar und das macht ihn gefährlich. „So, jetzt verrätst du mir, warum du mich schon den ganzen Tag verfolgst.“ Scheiße! Seit wann wusste er, dass ich ihn hinterherspioniere? Der Blonde verschränkt die Arme und wartet. „Seit wann weißt du es?“ presse ich mühevoll heraus. „Du hast mich schon im Bus beobachtet, also sagen wir ich weiß es seitdem du mir und Lola hinterherspioniert hast. So viel dazu das ich der Perverse bin.“ Langsam schleicht sich ein Lächeln auf seine Lippen. „Ich wusste nicht, dass du meine Nähe so sehr benötigst Tucker.“ Jetzt grinst Kenny mich an. „Fick dich Kenny. Du bist der letzte Mensch den ich freiwillig sehen will.“ „Ah, gib es zu, tief im Inneren vergötterst du mich. Aber jetzt erzählst du mir erstmal warum du mir hinterher stalkst.“ Betreten trete ich von einem Fuß auf den anderen. Ich kann ich schlecht die Wahrheit sagen, dass ich seinen Laptop aus seinem Haus entführen wollte. Also schweige ich einfach und zeige ihn dem Mittelfinger. „Das ist eine unbefriedigende Antwort, dafür, das du sogar auf einem Baum auf mich gewartet hast.“ Der Blonde streicht sich eine Haarsträhne aus den Gesicht und feixt. Ich hoffe, dass ich mich in Luft auflöse oder dass Kenny durch einen tragischen Unfall ums Leben kommt. Was soll ich ihm sagen? Scheiße, der Kerl pisst mich an. Mit ihm zu prügeln macht keinen Sinn. Der Blonde war zwar kleiner, aber trotzdem stärker als ich. Wahrscheinlich muss ich unbedingt mal wieder ins Fitnessstudio. Es sieht so aus, als würde Kenny unser Diskussion wieder einmal gewinnen. „McCormick du bist nicht mehr wert als Dreck. Selbst der ist wertvoller als du. Verpiss dich.“ Ich will mich einfach umdrehen und gehen, doch er packt grob mich an der Schulter. Er spricht langsam und deutlich. „Wag es nicht noch einmal mir hinter zu spionieren.“ Erst jetzt bemerke ich wie blaue seine Augen doch sind. Himmelsblau. Er lächlt nicht mehr, sondern hat sein Pokerface aufgesetzt. Kurz spuckt er neben mich und stößt mich dann weg. Ich fange mich ab bevor ich gegen eine Hauswand knalle. „Sweetie, jetzt verpisst du dich.“ Ohne sich noch einmal umzusehen geht Kenny aus der Gasse. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühle mich beschissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)