Selbstlos oder Selbstsüchtig? von likethat ================================================================================ Kapitel 19: Kapitel 19 ---------------------- Hey :) Hier ist das nächste Kapitel! Hoffe es gefällt euch und ihr lasst mir nen Review da ;) aber könnt mir natürlich auch eins da lassen wenns euch nicht gefällt :D Viel Spaß beim Lesen! Eure likethat Es schien die Sonne auf das Dorf. Es war richtig heiß. Meine Augen verfolgten Kinder, die gerade Ninja-Spiele spielten. Ich war dabei, voller Entschluss in Richtung des Hyuuga - Anwesens zu laufen. Mein Blick legte sich wieder gerade aus, auf meinen Weg. Ich hatte keine Zweifel. Das Gespräch zwischen mir und Hinata konnte ich nicht länger verschieben. Nachdem ich mit Neji darüber geredet hatte, wusste ich, dass ich mit ihr reden musste. Doch dann bekam ich von Sensai Kakashi mit, dass Sakura und Sasuke alleine auf eine Mission gehen sollten. Ich bin direkt zu Oma Tsunade gerannt und habe sie zur Rede gestellt. Wie konnte sie mich nur von der Mission enthalten?! Ich lenkte mich mit diesem Geschehnis ab… Na ja, das war wiederum ein anderes Thema, jetzt musste ich endlich mit Hinata reden! Es wäre unfair sie noch länger warten zu lassen, deswegen hüpfte ich auf ein Dach und führte meinen Weg so weiter fort, damit ich schneller bei ihr sein konnte. Als ich dann ankam, sprang ich direkt vor das Tor des Hyuuga - Anwesens. Erst zögerte ich ein wenig, doch dann schob ich es mit einem entschlossenen Griff auf. Doch als ich im Vorgarten der Hyuugas stand, war ich mir nicht mehr so sicher. Ich hatte mir nur bewusst gemacht, dass ich mit ihr reden musste, aber was ich ihr genau sagen würde, hatte ich mir nicht überlegt. Ich fasste mir mit beiden Händen in die Haare und kniff meine Augen zusammen. Gerade als ich am verzweifeln war, hörte ich eine weiche, unsichere Stimme: “N-Naruto-kun?... Was machst du hier?” “Hinata! I-ich, ich... ähm...” Ich kratze mein Hinterkopf und guckte verlegen drein. Sie lächelte und sagte dann: “Wolltest du zu Neji-niisan?” “Ähm... Nein. Eigentlich wollte ich zu dir, Hinata.”, antwortete ich nun und lächelte zurück. Sie lief plötzlich sehr rot an und stammelte: “Z-zu m-m-mir??” Innerlich lächelte ich für ihre Schüchternheit. “Ja, Hinata, zu dir. Ich wollte mit dir reden. Hast du Zeit?” “I-ich... J-ja! Natürlich.”, stammelte sie weiter. “Sollen wir rein gehen, oder hier draußen reden?”, fragte ich sie mit einem breiten Grinsen. “Nein, natürlich, komm doch bitte mit rein.”, sagte sie dann sofort und lief noch eine Stufe röter an. Jetzt machte ich mir aber langsam Sorgen. “Hinata geht es dir gut? Hast du etwa Fieber?”, fragte ich besorgt und legte ihr meinen Handrücken auf die Stirn, um zu testen ob es heiß war. Plötzlich fiel sie in Ohnmacht. Meine Reaktion war blitzschnell, auch wenn ich ihre Ohnmacht nicht erwartet hatte, fing ich sie auf. Sie lag jetzt praktisch in meinen Armen und ihr leichter, blumiger Duft kam mir in die Nase. “Hinata! Ist alles ok? Was ist passiert? Soll ich dich ins Krankenhaus bringen?” Die Sorge in mir stieg immer mehr an. Was war denn nur passiert? Zum Glück öffnete sie auch zugleich ihre Augen, zwar etwas langsam, aber ich war nur froh und erleichtert, dass sie es tat. “N-Naruto-kun?” Ich war über sie gebeugt und sah ihr in ihre leuchtend, weißen Hyuuga Augen. Für einen kurzen Moment vergaß ich alles um mich herum. Ich war in ihrem Blick gefangen. So etwas hatte ich noch nie zuvor gefühlt. Was war dieses Gefühl, dieses kribbelnde Gefühl in meiner Magengegend? Sie sah mich verwirrt und gleichzeitig auch hoffnungsvoll an... Dieser Blick verleitete mich dazu, wieder zurück in die Realität zu kommen. “Geht's wieder?”, fragte ich sie und stellte sie vorsichtig wieder auf. Sie nickte hastig und sah zu Boden, doch dann sah sie wieder auf und lächelte mich an. “Es tut mir leid, das ich dich so verschreckt habe. Komm gehen wir rein. Dann können wir in Ruhe reden.”, sagte sie, drehte sich um und lief in das Dojo hinein... ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ “Shikamaru! SHIKAMARU!! Jetzt wach doch endlich auf!!!” Ich stand nun schon seit gefüllten zwanzig Minuten in Shikamarus Zimmer und versuchte ihn zu wecken. Seine Mutter war so lieb gewesen und hatte mich reingelassen. Doch es half nichts, er stand nicht auf. “Hmm... Ja... gleich Mama... nur noch fünf Minuten...” “WIE BITTE?!!!!! ICH BIN NICHT DEINE MUTTER!!!”, schrie ich nun und brodelte vor Wut. Dieser Idiot schaffte es immer mich zur Weißglut zu bringen. Ich zog ihm sein Kissen unter seinem Kopf und schlug ihn damit, damit er endlich aufstand. Ruckartig wurde er wach und hielt sich die Hände als Schutz über seinen Kopf. “Schon gut, schon gut. Ich steh ja schon auf. Hör auf damit Mama... Du bist so anstrengend!” murmelte er genervt. Den Kissen in meiner Hand lies ich auf ihn fallen und blieb einfach nur stehen. Ich zitterte zwar vor Wut, doch ich versuchte ruhig zu bleiben. Er kratzte sich am Kopf, legte sich nun auf den Rücken und stand dann so langsam auf. Er streckte sich kurz und gähnte dabei, lief an mir vorbei und zog seinen Pyjama aus, mit dem er geschlafen hatte, um sich dann eine Hose und ein T-Shirt über zuziehen. Er hatte mich noch immer nicht bemerkt. Jetzt gähnte er wieder ganz laut und wollte schon runter in die Küche laufen, bis ich endlich wieder ein Geräusch von mir geben konnte. Ich räusperte mich. Er drehte sich um und sah mich mit einem verschlafenen, fragenden Blick an, doch als er realisierte, wer da vor ihm stand, riss er die Augen auf und rannte auf mich zu. “Ino?! Was machst du denn hier? Ist irgendwas passiert?” Ich verdrehte meine Augen und gab ihm dann eine Kopfnuss. “Auuu! Wofür war das denn bitte?!?” Er rieb sich seinen Kopf und sah mich nun mit einem verwirrten Blick an. “Dafür, dass du ein Idiot bist! Nicht aufstehen willst seid einer halben Stunde, obwohl ich versuche dich zu wecken und obendrein auch noch mich als deine anstrengende Mutter bezeichnest!”, sagte ich und drehte mich beleidigt zur Seite. “Ich hatte heute für uns eigentlich etwas vorbereitet, aber du hast ja anscheinend keine Lust...” Shikamaru sah mich schockiert an. “Das tut mir echt leid Ino. Aber normalerweise weckt mich immer meine Mutter und du hast es genau so getan, wie sie es immer tut... und ich war ja im Halbschlaf und ich hatte keine Ahnung... Es tut mir leid, ich wollte dich nicht kränken. Oh man... “ “Ok... ich verzeih dir. Ich weiß doch, was für ein Schusselkopf du bist und du es nicht so meinst.”, ich drehte mich wieder zu ihm und lächelte ihn an. Jetzt kratze sich Shikamaru an seinen Hinterkopf und meinte: “Also jetzt versteh ich gar nichts mehr... vor ein paar Sekunden warst du noch sauer auf mich und jetzt lächelst du schon wieder...” Mein Lachen erfüllte den Raum und ich sah ihn nun verliebt an. “Dir kann ich nie lang böse sein, mein Schatz...”, sagte ich, ging noch ein Schritt auf ihn zu, um meine Arme um seinen Hals zu schlingen, mich an ihn zu schmiegen und ihm dann einen zarten Kuss auf seine Lippen zu geben. Zuerst war er perplex, doch dann schlang er sofort seine Arme um meine Taille und erwiderte den Kuss. Nach gefühlter Ewigkeit löste ich mich langsam von ihm, schnappte mir seine Hand und zog ihn mit runter. “W-was... was ist denn jetzt los?”, fragte er überrumpelt und ich konnte nur über seine Verwunderung lachen. Das war nun mal typisch Shikamaru... ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Die Sonnenstrahlen, die vom Fenster in mein Zimmer schienen, kitzelten meine Nase. Ich rümpfte sie ein wenig. Meine Augen öffneten sich langsam, aber dadurch, dass die Sonne so sehr in mein Zimmer schien, kniff ich sie nochmal kurz zusammen, um mich an das Licht zu gewöhnen. Nun öffnete ich sie ganz und starrte auf meine Decke. Von unten vernahm ich die Stimme meiner Eltern, die zu diskutieren schienen, doch ich achtete nicht genau darauf und lag noch eine Weile in meinem Bett. Es brauchte einige Momente, bis ich kapiert hatte, dass die gestrigen Geschehnisse kein Traum gewesen waren, wie ich es kurz zuvor geglaubt hatte. Nein, das alles war passiert... Ich seufzte kurz auf und stand schließlich auf. Ich zog meine Sachen aus, schmiss sie in eine Ecke und machte mich auf den Weg in die Dusche, gleichzeitig hörte ich etwas, was mich zum Halt brachte. Ich hörte zwar nur Bruchstücke aus der Diskussion meiner Eltern, doch ich hatte zu hundert prozentig Sasukes Namen in ihrem Gespräch fallen hören. Aber warum sollten sie wegen Sasuke streiten? Was war denn da los?... Das würde ich ja schon noch rauskriegen, aber erst einmal musste ich in die Dusche und mich entspannen. Nachdem ich mit duschen fertig war, zog ich mir was über, föhnte meine Haare und ging runter zu meinen Eltern in die Küche, die schon am Frühstückstisch saßen. „Wie geht es dir, mein Schatz?“, fragte mich meine Mutter, kaum dass sie mich entdeckt hatte.„Eigentlich ganz gut. Ist etwas los? Ich habe gehört wie ihr diskutiert habt.“, antwortete ich und setzte mich zu ihnen, nachdem ich mir eine Tasse Tee eingeschenkt hatte. Ich sah ihnen an, dass etwas auf ihren Herzen lag. „Nun ja, wir fragten uns einfach ...“, begann meine Mutter wieder, doch sie wusste anscheinend nicht, wie sie es formulieren sollte und sah zu meinem Vater, der ihr half und den Satz beendete: „Wir fragten uns, ob es so ratsam wäre, wenn du dich weiterhin mit dem Uchiha Jungen triffst“ „Wie meint ihr das?“, fragte ich vorsichtig, doch man sah mir meinen Schock an. „Na ja, wir wissen ja, was damals passiert ist, Schatz, und du warst als dieser Junge das Dorf verlassen hatte am Boden zerstört... Es hat sehr lange gedauert, bis du dich wieder gefangen hattest, obwohl du eigentlich immer noch nicht ganz darüber hinweg bist...“, sagte meine Mutter, mit einer besorgten Stimme und beide sahen mich eindringlich an. „Ja ich weiß ihr macht euch sorgen um mich, aber bitte lasst das einfach sein. Wir sind in einem Team und führen Missionen aus, das wars! Mehr nicht! Ihr wisst, dass ich selber auf mich aufpassen kann. Ich bin nun eine erwachsene Frau und kann selbst für mich entscheiden, ob etwas ratsam für mich wäre oder nicht! “, sagte ich ein wenig sauer. Mein Vater schüttelte den Kopf und sah zu Boden. „Und was war das gestern Abend, vor unserer Haustür? Da hast du mich wieder an die kleine, naive Sakura von damals erinnert. Wir wollen doch nur, dass du nicht wieder auf ihn reinfällst, Kleines.“ „Spioniert ihr mir etwa nach?!“, nun war das Fass voll, tief in meinem Inneren wusste ich ja, dass sie mir nur Gutes wollten und mich beschützten, doch ich wollte das nicht! Ich wollte mir doch jetzt noch nicht eingestehen, dass das gestern wieder zu gutmütig von mir war und ich anfing mir wieder Hoffnungen mit Sasuke zu machen... „Das ist nicht euer ernst?!!! Was soll das?!! Kann ich nicht mal mehr mit einem Teamkameraden draußen vor der Haustür stehen, ohne dass ich ausspioniert und am nächsten morgen verhört werde?! Habe ich denn kein bisschen Privatsphäre hier?!?“ Sie standen beide, die Arme verschränkt da und sahen mich besorgt und doch schimpfend an. „Junges Fräulein! So redest du nicht mit uns!“, sagte mein Vater in einem strengen Ton „Sakura – Schatz, wir wissen, du und Naruto wolltet unbedingt, dass er zurück kommt und jetzt ist er da, aber -“, fing meine Mutter auch an, doch ich unterbrach sie. „Er hat mir nur gute Nacht gesagt. Mehr nicht! Also hört jetzt auf damit.“ „Wenn es um dich geht, ist uns alles andere egal, ich hoffe das weißt du?“, sagte meine Mutter. Ich runzelte die Stirn und sagte dann: „Auf der Mission hat Sasuke mein Leben gerettet, wäre er nicht rechtzeitig gekommen, wäre sonst was mit mir passiert, ohne ihn, wäre überhaupt die ganze Mission gescheitert. Also ist es denn so schlimm, dass wir uns nach einer so anstrengenden Mission Gute Nacht sagen?!“ Ich sah in ihre Gesichter und sie sahen mich beide zweifelnd an. Sie wollten noch etwas sagen, doch ich ließ ihnen keine Chance dazu, denn ich rannte aus der Haustür hinaus und lies sie hinter mir aufs Schloss fallen. Auf einmal hatte ich gar keinen Hunger mehr und eben sowenig Lust auf ein Gespräch mit irgendjemandem. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Eine Weile noch sah ich auf ihren Rücken, dann drehte sie sich endlich um. Das Dojo war ziemlich groß und traditionell eingerichtet. Nach einem kurzen Blick durch den Raum, sah ich ihr in die Augen. Sie musterte mich und als sie merkte, dass ich sie ansah kam wieder ein leichter roter Schleier um ihre Nase und sie blickte verlegen zur Seite. „Also ich bin hier um mit dir zu reden... Besser gesagt um dir endlich deine langersehnte Antwort zu geben... Es tut mir leid, dass ich dich so lange warten gelassen habe. Aber jetzt bin ich hier und ich werde dir antworten. Doch ich habe eine Bitte. Hör mir einfach erst einmal nur zu und dann kannst du etwas erwidern.“ Hinatas Augen weiteten sich für einen kurzen Moment und ich spürte praktisch schon, wie die Aufregung in ihr stieg. Sie nickte nur und gab mir damit ihr Einverständnis, dass sie mir einfach nur zuhören würde. „E-es ist so, dass ...“, begann ich aber ich wollte nichts Falsches sagen, womit ich ihre Gefühle verletzen würde. Ich wollte jedes Wort behutsam auswählen. Noch nie musste ich solange überlegen, um irgendetwas zu sagen, denn bisher schoss immer alles aus meinen Mund ohne groß darüber nachgedacht zu haben. Ich holte tief Luft und fuhr mit meiner Rede fort. „Du warst schon mein Leben lang für mich da, Hinata und bist es auch jetzt noch. Schon als wir klein waren und uns kaum kannten, hast du mich gemocht. Alle anderen hatten diesen Blick... Jeder hat über mich geurteilt, nur du nicht... Ja du hast es mir nicht gesagt und hast dich immer zurück gehalten und alles von Weitem beobachtet... doch trotzdem hast du mich anders gesehen als andere. Oder weißt du noch, als du mir bei den Chuunin Auswahlprüfungen deine Heilcreme gegeben hast, nach meinem Kampf mit Kiba? Zuerst wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte, denn niemand hatte jemals an mich gedacht. Ich hatte gedacht, du willst mir irgendetwas andrehen, damit ich im nächsten Kampf nicht mehr kämpfen kann, doch du hast mir das Gegenteil bewiesen. Da habe ich zum ersten Mal bemerkt, was für eine reine Seele du hast. Du hast dich immer um mich gekümmert und warst um mich besorgt. Du bist der einzigste Mensch gewesen, der mich so mochte wie ich war, ohne, dass ich irgendetwas tun oder beweisen musste. Und das … das hat sich nach all dieser Zeit immer noch nicht geändert. Du hast in mir einen Menschen gesehen und nicht das Monster, dass in mir versiegelt wurde, sondern einfach nur Naruto Uzumaki, den Menschen. Du hast mich verstanden und tust es noch immer. Selbst dein Leben hast du für mich geopfert und dass du mir deine wahren Gefühle offenbart hast zeugt von Stärke und Mut. Ich bewundere dich. Dein Herz ist so rein, Hinata, einen liebenswürdigeren Menschen habe ich noch nie gesehen... Ich danke dir für alles was du für mich getan hast und ich verspreche dir, dass ich immer für dich da sein werde, egal was ist, ich werde da sein und hinter dir stehen, immer, echt jetzt!! Ich mag dich sehr Hinata glaube mir, du bist mir sehr wichtig!! … Doch... doch ich empfinde nicht dasselbe wie du für mich... Es tut mir leid... Ich will ehrlich zu dir sein. Mein Herz gehört schon seit ich ein kleiner Junge war Sakura... Ich weiß genau wie du dich fühlst, denn sie ist seitdem sie klein ist in Sasuke verliebt und daran wird sich auch nichts ändern... Hinata ich wünschte ich könnte dir das geben, was du dir von mir erhoffst, doch ich kann einfach nicht, es tut mir leid...“ Mein Blick war immer noch auf sie gerichtet. Ihre Augen füllten sich mit Tränen doch sie versuchte sie krampfhaft zurück zu halten. Als sie merkte, dass ich nichts mehr sagen würde, nickte sie nur und lächelte. Dann erklang ihre brüchige Stimme die ich kaum hören konnte, weil sie so leise sprach, dass es fast nur ein Hauch war: „Ich habe verstanden...“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Es war sehr warm draußen. Die Hitze war kaum auszuhalten, doch ich bemerkte das nur am Rande. Denn ich war mit anderen Sachen beschäftigt, wie zum Beispiel darüber nach zu denken, was in meine Eltern geraten war, dass sie sich so aufführten...!! Ich wollte jetzt niemanden sehen und auch mit niemanden reden, deswegen bemerkte ich auch nichts in meiner Umgebung. Leute winkten mir zu und sagten Hallo, doch das nahm ich gar nicht richtig wahr. Ich sah auf und vor mir war nun der Platz, an dem wir unsere erste Herausforderung mit Sensai Kakashi gehabt haben. Unser Trainingsplatz. Naruto, Sasuke, Sensai Kakashi und ich. Wir als Team 7. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich hier her gelaufen war. Es musste wohl in meinem Unterbewusstsein gewesen sein, dass mich meine Füße hier her geführt hatten. Die Erinnerung kam hoch, als Naruto an eines der drei Baumstämme vor mir gefesselt wurde und Sasuke und ich versuchten, ihm heimlich etwas zu essen zu geben, bevor Sensai Kakashi wieder kam. Große Traurigkeit überwältigte mich und die Wut war sofort verschwunden. Dieser Platz, war der Anfang von Team 7 gewesen. Ich lief auf den mittleren Baumstamm zu und setzte mich genau davor, um mich daran anlehnen zu können. Ich winkelte meine Beine an und zog sie zu mir, um dann meinen Kopf darauf zu legen. Früher hatten wir immer so sehr gelacht. Es gab keinen Tag an dem wir nicht alle gemeinsam verbracht haben. Ja, Naruto und Sasuke haben sich zwar jedes Mal gestritten und haben auch von Anfang an miteinander konkurriert, doch wir waren ein Team. Jeder von uns war sofort für den anderen da. Wir waren eine Familie. Und jetzt?... Sasuke hat uns verlassen. Er ist einen anderen Weg gegangen, den Weg der Rache. Doch was hat ihm das gebracht, außer große Schmerzen?!... Meine Gedanken schweiften zu der vergangenen Mission mit ihm. Tränen bahnten sich ihren Weg und ich fing an zu schluchzen. „Ich kann einfach nicht mehr!“ Immer mehr Tränen liefen meine Wangen hinunter. „Es … es tut so weh!!“ „Warum nur?...“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Meine Hände befanden sich in meinen Hosentaschen, mein Kopf war gegen den Boden gerichtet und ich lief immer weiter und weiter, das Hyuuga – Anwesen war nicht mehr zu sehen. Hinatas verletzter Blick war immer noch vor meinen Augen. Sie hatte zwar so getan, als ob es in Ordnung gewesen wäre, was ich ihr gesagt habe, doch ihre Augen zeigten mir etwas anderes. In ihren Augen konnte ich sehen wie sehr ich sie verletzt hatte... Ich durfte jetzt nicht länger darüber nachdenken. Es tat weh zu wissen, dass ich Hinata weh getan habe, doch ich musste mich jetzt auf etwas anderes konzentrieren. Oma Tsunades Entscheidung, mich aus der letzten Mission zu enthalten und nur Sakura und Sasuke alleine zu schicken, hatte mich sehr getroffen, doch mit ihr war einfach nicht zu reden. Deswegen wollte ich zu Sasuke und ihn fragen, wie die Mission gelaufen ist. Auf dem Weg zu ihm hörte ich jedoch ein Schluchzen. Es kam mir sehr bekannt vor. Ich folgte automatisch dem traurigen Geräusch und kam an unseren früheren Trainingsplatz an. Dort sah ich eine zusammengekauerte Frau mit rosanem Schopf, die gegen eines der Baumstämme gelehnt saß. Ihre Schultern zuckten ständig und kleine Schluchzer waren zu vernehmen. Ich lief langsam auf sie zu und stand nun direkt vor ihr. Sie hatte mich immer noch nicht bemerkt. Dann kniete ich mich runter, sodass ich genau auf ihrer Höhe war, hob meine Hand und legte sie sanft auf ihre Schulter. Sie zuckte sofort zusammen und sah hoch, blickte mir schockiert in meine Augen. Ihr ganzes Gesicht war total verheult, die Augen ganz rot und angeschwollen. Ihr Blick änderte sich jedoch von schockiert auf erleichtert, als sie bemerkte, dass ich es war, der sie an der Schulter berührt hatte. „Naruto...“, sagte sie, doch ihre Stimme klang ganz brüchig. „Sakura.“, erwiderte ich und sie brach sofort wieder in Tränen aus. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und lehnte ihr Gesicht an meine Brust. Ich hatte mit dieser Reaktion nicht gerechnet und wusste zuerst nicht, was ich machen sollte, doch dann schlang ich meine Arme auch um sie und strich ihr behutsam über ihren zierlichen Rücken. Ich sagte nichts und sie weinte stille Tränen. Das ging eine Weile so, bis sie wieder gleichmäßig atmete und sich beruhigt hatte. Dann löste sie sich langsam von mir und versuchte die Tränen aus ihrem Gesicht zu wischen. „'Tschuldigung...“, murmelte sie. „Sakura, was ist passiert?“, fragte ich sie dann, denn ich hielt es nicht mehr aus, nicht zu wissen, warum sie geweint hatte. Sie rieb noch einmal kurz ihre Augen, dann hob sie wieder ihren Kopf und sah mir direkt in meine Augen. „Naruto, sag mal … wie denkst du wird das jetzt mit Sasuke weiter gehen?“ Ich hatte die Frage nicht ganz verstanden, oder besser gesagt ich wollte sie nicht verstehen. „Wie meinst du das?“, fragte ich vorsichtig. „Na so, wie ich es gesagt habe. Er ist jetzt wieder da. Er arbeitet gut mit und hilft wo er kann. Findest du das nicht seltsam, für seine Verhältnisse? Glaubst du wirklich, dass er sich einfach so geändert hat? Glaubst du wirklich an ihn, oder wünschst du dir das nur? Hast du nicht mal daran gedacht, dass er irgendetwas im Schilde führt und nur so tut, als hätte er sich geändert?“ Sakura hatte eine ernste Miene aufgesetzt. Sie fragte nicht einfach so, sondern wollte wirklich eine Antwort hören. Ich sah sie mit festem Blick an und sagte dann: „Nein, das habe ich nicht. Ich habe nicht eine Sekunde lang an ihm gezweifelt. Wenn er wirklich was im Schilde führen würde und hier wäre, um Konoha zu zerstören, dann hätte ich das gespürt und hätte es niemals zugelassen, dass er in das Dorf zurückkehrt. Hör zu, Sasuke ist … er ist ein sehr emotionaler Mensch, egal wie sehr er versucht, dies zu verstecken. Sein Schicksal hat ihn hart getroffen und hat ihn zu falsche Wege geführt. Doch ich spüre noch immer den alten, guten Sasuke tief in ihm drin. Er hat viele Mauern darum gebaut und ja er hat sich geändert, er ist viel kälter und härter geworden. Das, was er erlebt hat, hat nun Mal dazu geführt, dass er jetzt so geworden ist. Aber tief in ihm drin, ist immer noch der alte Sasuke, den wir kennen. Mag sein, dass er sich einredet, er würde nur so hilfsbereit tun. Aber in Wahrheit hilft er uns und ist wieder zurück gekommen, weil er den Drang dazu verspürt, er will zu uns zurück, er will bei uns sein. Denn wir sind ihm sehr wichtig, selbst wenn es ihm selber noch nicht bewusst ist, wir sind seine Familie geworden, Sakura! Wir dürfen einfach nicht an ihn zweifeln, wir müssen ihn aus diesem Loch der Dunkelheit endlich rausholen! Es wird Zeit, dass er die Rache vergisst und zu uns zurückkehrt! Dazu braucht er uns, wenn wir nicht mal mehr für ihn da sind und an ihn glauben, wie soll er das dann alleine machen?!“ Sakuras Augen weiteten sich. Sie schien meine Worte zu verarbeiten. „Ja, du hast ja recht Naruto. Und sogar als er uns verlassen hat, habe ich genau so gedacht wie du. Doch es kommen Zweifel auf. Ich bin nicht so wie du... ich kann ihm nicht mehr blind vertrauen. Das habe ich getan und wäre fast gestorben, du wärst fast gestorben, Naruto! Nachdem was alles passiert ist, fällt es mir schwer daran zu glauben, dass er alles auf sich beruhen lässt und wieder der Alte ist. Er hat uns gesagt, dass er den Weg der Rache einschlagen würde und den ist er auch gegangen. Und jetzt, wo er weiß, dass Konoha einen großen Teil dazu beigetragen hat, was das Schicksal der Uchihas angeht, denke ich nicht, dass er seelenruhig wieder hier im Dorf leben kann und es beschützt. Mein Herz vertraut ihm und verteidigt ihn, doch mein Verstand sagt mir da was anderes...“ Sie sah auf ihre Knie, die sie wieder angewinkelt hatte. „Sakura. Du vertraust mir, nicht wahr?... Dann vertrau mir auch, wenn ich dir sage, dass du auf dein Herz hören solltest. Er hatte sehr viele Gelegenheiten dazu, uns umzubringen, doch er hat keines davon so richtig genutzt. Wenn er wirklich gewollt hätte, dann wären wir beide schon längst tot. Glaub mir. Im Krieg stand er sogar auf unserer Seite, zwar indirekt, doch er hat mit uns Seite an Seite, gegen Madara gekämpft. Sein Herz ist bei uns, und solange das so ist, habe ich nicht einmal ein kleines bisschen Zweifel an ihm. Vertrau mir, wenn ich dir sage er ist immer noch der Alte, egal wie kalt und hart er sich auch gibt.“ Sakura sah mich, mit ihren großen, grünen Augen an und lächelte plötzlich. „Du hast vollkommen Recht! Danke Naruto... Ich vertraue dir. Ich werde auf mein Herz hören.“, sagte sie entschlossen und umarmte mich. „Ich weiß nicht, was ich ohne dich wäre. Ich liebe dich, Naruto.“, flüsterte sie mir in mein Ohr. Und ein messerscharfer Stich zog sofort, mit diesen Worten in mein Herz. Sie liebte mich... sie liebte mich wie einen Bruder. Dieser Schmerz war unglaublich und ich löste mich von ihr, doch setzte ich ein Lächeln auf. „Ich muss jetzt weiter Sakura. Bist du sicher, dass es dir besser geht?“ „Ja, wenn du mich aufmunterst, geht es mir immer besser. Ich danke dir!“, Ihr Lächeln zeigte mir ihre Dankbarkeit, doch dadurch wurde der Schmerz in mir nur größer. Ich ließ mir nichts anmerken und stand auf. „Nichts zu danken. Du weißt ich bin immer für dich da, Sakura. Also dann, wir sehen uns.“, ich lief so schnell ich konnte immer weiter von ihr weg. Aber der Schmerz blieb in meiner Brust und Hinatas Augen kamen mir wieder in den Sinn, die mir ihren Schmerz gezeigt hatten. Ich schüttelte meinen Kopf und führte meinen Weg fort. Nach einer kurzen Weile stand ich dann auch schon vor Sasukes Wohnung. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Es war schon eine Weile her, seit dem ich mich bewegt hatte. Reglos auf dem Bett liegend starrte ich die Decke meiner Wohnung an und dachte über die Geschehnisse letzter Nacht nach. Es verlief alles genau nach Plan. So langsam fing sie an, mir wieder zu Vertrauen. Es war eine komische Situation gewesen sie mit nach Hause zu begleiten, doch das war nötig. Ich wusste, dass die Ältesten Tsunade drängten, mich einzusperren und zu verurteilen, doch ich habe Glück, das mir Naruto und Sensai Kakashi vertrauen und sich für mich einsetzten... Tsunade vertraut ihnen und nur deswegen kann ich hier so frei sein. Doch ich brauche meine ganze Macht, um die Ältesten umzubringen und das Dorf zu zerstören. Und das, war das Wichtigste, Sakuras Vertrauen zu erlangen, denn wenn sie mir alle wieder vertrauen, würde ich meine Kräfte zurück erlangen und in einem ihrer unachtsamen Momente, würde ich sie angreifen und meine Rache zum Schluss endlich erlangen. Es war nur eine Frage der Zeit … Doch eine Frage stellte sich mir immer noch... Normalerweise war ich eine Person, die immer kühlen Kopf bewahren konnte, denn es war mir alles egal, außer es hatte etwas mit meinem Clan oder meiner Familie zu tun. „Ich muss mich verdammt nochmal zusammen reißen!!“ Plötzlich ratterte es an der Haustür und so wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich öffnete sie und begegnete dem blonden Chaos-Ninja, welcher mich mit seinen großen, blauen Augen anstrahlte. „Hey Sasuke! Wie geht’s?“, rief er, obwohl ich direkt vor ihm stand, mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Bevor ich ihm irgendetwas antworten konnte, lief er an mir vorbei und rein in meine Wohnung. Ich schloss die Tür und ging zu ihm, er saß bereits auf meinem Sessel. „Was gibt es, Naruto?“, fragte ich und unterdrückte die saure Note in meinem Ton. Er lachte auf und sagte: „So kalt wie immer, so wie wir dich kennen und lieben!“ Ich war noch immer verwirrt und wusste nicht, was das jetzt sollte. Doch auf einmal wurde Narutos Grinsen zu einer ernsten Miene. „So wie wir dich kennen und lieben ...“, wiederholte er noch einmal und flüsterte beinahe, eine gewisse Leere begleitete seinen Blick. „Ich muss mit dir reden, Sasuke.“... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)