Licht und Schatten von Detektiv-Tieger ================================================================================ Prolog: Prolog: Detonation -------------------------- Prolog: Detonation Es war dunkel um ihn herum. Wo war er? Er blinzelte, versuchte etwas zu erkennen. Nichts, nur Schwärze. Gab es denn hier kein Fenster? Kein Licht? Der Junge stand auf, vorsichtig tastete er sich durch die Dunkelheit. Was gar nicht so einfach war, er trug nämlich Handschellen, die in dieser Grabesstille leise klimperten. Unter seinen Fingern fühlte er Holz. Er betastete das Holz; Kisten das waren Kisten und ziemlich viele davon. War er in einem Lagerraum? Warum hatten sie ihn hier eingesperrt? Die Männer, die ihn das Leben seit fast zwei Jahren zur Hölle machten; ihn quälten; warum erschossen sie ihn nicht einfach? Jetzt wo sie ihn doch hatten. Warum war er nur wieder blind in ihre Falle getappt? Er hatte niemandem Bescheid gesagt, ein böser Fehler. Was hatte ihn da nur wieder geritten? Übereile, er hatte zu schnell gehandelt. Er handelte doch normalerweise nicht so kopflos... Ziellos tastete er sich durch den Raum. Warum lebte er noch? Der Junge, er war knappe 18 Jahre alt, blieb stehen. Er hatte ein Geräusch gehört. Es war ein lautes Knacken, gefolgt von einem ebenso lauten Rauschen. Verdammt! Was zur Hölle war das? Was es auch war, es klang gefährlich. Sehr gefährlich, um nicht zu sagen bedrohlich. Er kannte diese Geräuschkulisse, nur woher?...Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz... Den Jungen überkam Panik, das klang wie Feuer. Es brannte, das Gebäude in dem er sich befand, stand in Flammen. Wenn er nicht schnell hier raus kam, würde auch von ihm nichts als Asche übrig bleiben. Warum war es hier so dunkel? Licht. Er brauchte dringend Licht! Die Uhr seine Uhr, mit der eingebauten Taschenlampe. Wo war sie? Er tastete sich ab. In seinem Jackett wurde er fündig. Endlich, er schaltete sie ein und leuchtete umher. Der Raum war groß, war wohl eher eine Lagerhalle, als ein Lagerraum. An der Decke hingen Lampen, also mussten auch irgendwo die dazu gehörenden Schalter zu finden sein. Er fand sie und legte sie um. Erst flackerte es kurz, bevor kaltes Neonlicht den Raum erhellte. Der Junge sah sich um. Die Wände waren aus massiven Stahl, wenn das Feuer bis hier her kam, was er befürchtete, dann würde es hier drinnen heiß, wie in einem Kochtopf werden. Er musste hier raus!! Seine Augen wanderten unruhig umher und blieben an etwas hängen. Es waren Fässer; große gelbe Fässer. Fässer gefüllt mit leicht brennbaren Giftstoffen und ätzenden Säuren. Wenn es hier drinnen zu warm wurde, würden die Dinger platzen und das giftige Zeug sich über all verteilen. So sollte er also sterben. Aber nicht mit ihm! Leicht panisch suchte er nach einer Tür. Es gab eine Art Rolltor, das ließ sich aber nicht öffnen. Er klopfte an die Wände, in der Hoffnung, dass ihn jemand hörte. Aber das konnte er vergessen, wenn sie hier waren, dann würden sie ihre Arbeit gründlich erledigt haben. Keiner würde oder könnte ihn noch hören. Er saß fest; fest in diesem tödlichen, stählernen Käfig. Sie wollten seinen Tod. Niemand würde auf die Idee kommen, dass in einem abgebrannten Giftmülllager eine Leiche liegt. Kraftlos glitt er zu Boden, es gab keinen Ausweg. Sollte er mit dem Leben abschließen? War es ihm nicht vergönnt sie noch eine letztes Mal zu sehen? Sie, seine erste und einzig wahre Liebe. Seine sanfte, fürsorgliche Freundin. Eine einzelne Orchidee, für ihn jedoch schöner als jeder Blumenstrauß. Er hatte sie zum ersten Mal seit langer, langer Zeit wieder im richtigen Körper, im Arm gehalten. Es war ihr Wiedersehen gewesen, sollte es ihr letztes Treffen überhaupt gewesen sein? Natürlich nicht!!! Aber wie sollte er hier heraus kommen? Ein Geräusch drang zu ihm durch. Sirenen. Das Martinshorn war weithin hörbar, auch für ihn. Er schöpfte neue Hoffnung. Vielleicht hörten ihn ja die Feuerwehrmänner. Der Junge begann wieder an die Wände zu klopfe und laut zu rufen. Er schlug sich die Knöchel blutig und stellte seine verzweifelten Versuch eine, doch noch gehört zu werden. Die hatten besseres zu tun, als auf sein Geklopfe zu achten. Langsam aber stetig, stieg die Temperatur in der Halle. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, die Fässer mussten so weit wie möglich von ihm weg. Der Junge schob die gelben Todesengel zu dem Rolltor. Wenn er Glück hatte explodierten die Dinger so, dass das Tor mit in die Luft flog. Allerdings würde dann innerhalb von Sekunden der gesamte Sauerstoff verbrannt sein. Er würde ersticken, wenn er nicht schon tot war. Er stapelte die Kisten auf - und nebeneinander auf. Er baute einen Wall; eine Art Schutzwall für sich. Die Handschellen erschwerten ihn diese Aufgabe. Er wusste, dieser Versuch war jämmerlich, das bisschen Holz konnte ihn vor dieser Explosion nicht bewahren. Aber er musste etwas tun, sich und seine Gedanken beschäftigen, um nicht an diese Situation zu denken. Heiß; es war unglaublich warm geworden. Die Flammen mussten ziemlich nahe sein. Der Junge lugte um seine provisorische Schutzvorrichtung herum. Ein paar Minuten zuvor hatte die Wand links vom Rolltor angefangen rot zu glühen. Was hatte er getan? Die Fässer waren zu nah dran. So würde er auf jeden Fall drauf gehen. Hingehen und sie weg schieben war erstens zu gefährlich und würde zweitens zu lange dauern. Die Zeit hatte er nicht, nicht mehr. Leises Brodeln und Zischen erfüllte den Raum. Der Junge schaute ängstlich zu den gelben, tickenden Zeitbomben. Das Zischen wurde lauter. Entsetzten machte sich in ihm breit. Nein! Er musste doch zurück, zurück zu seiner geliebten Ran. "RAAAAN!!!" Eine starke Explosion zerfetzte das halbe Gebäude und erhellte die Nacht in einem roten Flammenmeer. Kapitel 1: Kapitel 1:Gefunden ----------------------------- So mein zweites Kapitel, ich freue mich natürlich sehr und bedanke mich bei all denen, die vorbei geschaut haben und fleißig lesen. Ganz besonderen Dank sende ich hier an die, die mir freundlicherweise ein Review haben zu kommen lassen, ich würde mich auch über andere Reviewer sehr freuen. Nichts desto trotz, fahren wir jetzt mal fort. Ich lasse euch also auf mein neues Kapitel los. Alle Mann auf Startposition! Auf die Plätze, fertig? LOOS!!! Tieger ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Kapitel 1:Gefunden Verzweifelt versuchte die Feuerwehr, die Flammen nieder zu kämpfen. Tausende Liter Wasser wurden über das brennende Gebäude verteilt, noch mehr Löschsand auf den fackelnden Chemikalien. Die ganze Nacht und fast den ganzen darauf folgenden Tag, kämpften die Männer gegen das Höllenfeuer, bis endlich nur noch Rauch aufstieg und Asche übrig war. Ob sich noch Wachmänner oder Arbeiter im Gebäude aufgehalten hatten, war bis zu diesem Zeitpunkt unklar. Die Feuerwehr bahnte sich ihren Weg durch die Trümmer, auf der Suche nach letzten, übrig gebliebenen, kleineren Brandherden. Hin und wieder fanden sie noch kleine Flammen die aus den Trümmern hervor lugten und an den letzten verbliebenen Holzresten leckten. Die Halle hatte es bei der Explosion schlimm erwischt. Teile der Rückwärtigen Wände und des Daches waren bis zu hundert Meter weit geschleudert worden. Ruß schwärzte alles in der näheren Umgebung. Alles war Rabenschwarz. Zerstörte und angekohlte Möbelstücke ragten wie Mahnmale aus den Trümmern nach oben, so als würden sie ihre Finger ein letztes Mal nach dem nun taghellen Himmel ausstrecken. Die Stahlträger des Daches taten es ihnen gleich. Männer mit Schutzanzügen betraten die Ruine. Es waren Feuerwehrmänner und Polizisten des 1. Kriminaldezernates Tokios. Erstere dienten als Helfer, für die zweite Gruppe. Jetzt galt es die Brandursache zu finden, um Brandstiftung ausschließen zu können. Die Spurensicherung begann damit, jeden Glassplitter, jedes geborstene Stück Holz, jeden noch so kleinen Hinweis, aufzusammeln und haarklein zu untersuchen. Alles konnte wichtig sein. Alles Aufschluss darüber geben, was hier geschehen war. Ob sich Personen im Gebäude befunden hatten, war nach wie vor unklar. Die Einsatzkräfte rechneten jedoch mit mindestens zwei Todesopfern, denn so viele Wachmänner, waren immer auf dem Gelände unterwegs. Das hatten sie schon mal raus finden können. Eine besonders verbogene Stahlplatte, fiel den Ermittlern ins Auge. Darunter schaute eine Hand heraus. Eile war geboten, vielleicht lebte die verschüttete Person noch. Mit Stahlschneidern und Schweißbrennern, wurden die verbogenen Überreste einer Hebebühne beseitigt. Es musste bei der Explosion eine unglaublich starke Druckwelle gegeben haben, wenn sich dieses stabile Arbeitsgerät einfach so nach hinten verbog. Der Polizist schüttelte den Kopf. "Nein, aber dass lässt sich schnell herausfinden." Der Arzt nickte. "Dann beeilen sie sich, er hat Säure abbekommen und wir müssen wissen, wie stark ätzend diese sind." Megure nickte und verschwand in der Menge. Wer wusste schon, wohin er dieses Zeug abbekommen hatte? Der Krankenwagen fuhr los und raste mit Blaulicht und Sirene über die Schnellstraße. Jede Sekunde zählte, um ein junges Leben zu retten. Kapitel 2: Kapitel 2: Dunkelheit -------------------------------- Hallo Leute, ich hörte euch gefällt die Geschichte, dass freut mich natürlich sehr, und es spornt unglaublich an. Ich poste jetzt das nächste Kap und möchte euch vorher erklären, wie es dazu kam. Ich bin Brillenträger und vor 4 Jahren wurde mir gesagt, dass ich wahrscheinlich immer eine Brille tragen müsste. Bei meinem letzten Besuch beim Augenarzt, erzählte man mir, dass ich voraussichtlich in sechs bis acht Jahren blind bin. Wenn man so was gesagt bekommt, dann macht man sich mal so seine Gedanken. Meine gingen in diese Richtung, und ich gebe zu, es hat schon wieder Shinichi erwischt. Fans des Meisterdetektiven werden gebeten, mich, also den Autor in einem Stück zu lassen und nicht in der Luft zu zerreißen. Dennoch wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen. See you in the next chapter! Tieger ^^^^^^^^^^^^^^^^ Kapitel 2: Dunkelheit Der Junge kam zu sich. Wo war er? Er konnte sich noch an große Hitze und eine laute Explosion erinnern, dann wurde es dunkel um ihn herum. War er tot? Wahrscheinlich. Doch war der Tod so dunkel, so schwarz? Nein, er musste nur die Augen öffnen. Es blieb aber dunkel, selbst als er die Augen aufschlug. Er sah nichts, kein Licht, keine Farben, rein gar nichts. Entsetzt betastete er sein Gesicht. Da war etwas. Stoff, eine Bandage. War er denn immer noch ihr Gefangener? Wie konnte das sein? Warum wollten sie nicht, dass er sich orientieren konnte? Moment, die Handschellen waren weg, hatten sie ihm bei der enormen Hitzeentwicklung, die Handgelenke verbrannt. Vorsichtig setzte er sich auf. Er sah nichts, also musste er hören bzw. spüren ob jemand im Raum war. Das war gar nicht so einfach. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Erschrocken zuckte er zusammen. "Shinichi?" Er kannte diese weiche, unglaublich melodische Stimme. Das war seine Orchidee. Seine Ran, sie war hier bei ihm. Er war frei, zumindest fürs Erste. Nur hatte er immer noch keine Ahnung, wo er sich befand. "Du bist im Krankenhaus." Erläuterte sie ihm, fast so als wüsste sie, was er gerade dachte. "Ran, was ist mit mir?" Er ließ den Kopf hängen, er konnte es sich schon denken, wollte es aber nicht wahr haben. Sie zögerte kurz, streichelte seine Hände, dann begann sie zu erzählen. "Eine Explosion in einem Giftmülllager....du warst dort, keiner weiß warum....Ein Wunder, dass du noch lebst, es ist ein Wunder....Dank dieser Hebebühne...Bei der Detonation muss eine sehr starke Druckwelle erzeugt worden sein. Es reichte dazu, eine massive, stählerne Platte, nach hinten zu verbiegen. Das Ding hat sich quasi wie eine schützende Decke über dich gelegt." So hatte er überlebt. War ja klar, so etwas wie einen Gott oder Schutzengel gab es ja nicht! Er hob suchen den Kopf. "Ran wo bist du?" Sie saß neben ihm. Ihre Augen waren tränennass. "Ich bin hier mein Liebling." Er wandte sein Gesicht in die Richtung, aus der er ihre Stimme vernommen hatte. Er hörte das zittern in dieser und ihm wurde klar, dass sie sich wirklich sorgte. "Ran, du weinst doch nicht etwa?" Er wusste genau, dass sie es tat. Auch wenn er im Moment, kein Augenlicht hatte, er spürte das sie sich sorgte, schon wieder nur wegen ihm. Er wollte das nicht. Es schmerzte sie, verletzte sie und er war der Grund, immer wieder der Verursacher ihrer bitteren, salzigen Tränen. Wie viele sie in der letzten Zeit wohl für ihn vergossen hatte? Er wusste es nicht. Bereits eine Träne aus ihren blauen Iriden, war mehr als er ertragen konnte. Eine Träne war zu viel. Er wollte sie nicht weinen sehen, nicht hören, dass sie sich grämte. Er wollte, dass sie glücklich war. Und das würde sie mit ihm niemals sein. Sie sollte nicht um ihn weinen müssen, sie hatte das nicht verdient. Sie verdiente jemand anderes, jemand besseres, der ihr das Glück geben konnte, zu dem er nicht fähig war, es ihr zu geben. Er verdiente sie nicht. "Ran bitte, hör auf zu weinen, es geht mir gut." Seine Hände bewegten sich vorsichtig über ihre, die Arme hinauf, zu ihren Schultern, dem Hals. Sie fuhren über ihre Wangen, wischten die nassen Spuren ihres Schmerzes weg und verharrten dort. "Ran, ich liebe dich." Es fiel ihm jetzt viel leichter, diese drei Wörtchen zu sagen, als die ganze Zeit. Er hatte sich nie getraut ihr seine wahren Gefühle zu beichten, solange bis es nicht mehr ging. Dann kam die Reue und Enttäuschung, als er begriff, dass er es nicht mehr sagen konnte. Es war ihm nicht möglich, er steckte im falschen Körper. Geschrumpft durch ein Gift. Zehn Jahre in der Zeit zurück geworfen. Ein Erwachsener im Geiste. Sein grausames Schicksal, es spielte ihm immer wieder Streiche. Als Grundschüler konnte er es ihr nicht sagen. Aber jetzt, wo es wieder ging, konnte er es ihr gar nicht oft genug sagen. Seine Lippen suchten die ihren und fanden sie. Ein Kuss. Die einfachste Geste um Liebe und Zuneigung zu zeigen. Und doch ein wunderbares Glücksgefühl vermittelnd, war es viel, viel mehr als das. Er verspürte eine Freude in sich, die er so noch nicht kannte. Das Gefühl, dass ihm die ganze Zeit verwehrt worden war. Liebe. Aufrichtige, offene und bedingungslose Liebe zu seiner Ran. Selbst das Fehlen eines Bildes, wahrgenommen durch die Augen, wurde unbedeutend. Vielleicht verstimmte es ihn etwas, sie nicht sehen zu können. Ihre Augen und Schönheit nicht erblicken zu dürfen. Aber es war ihm egal, solange er sie hatte. Mit ihr zusammen bleiben konnte, oder eher durfte. Er löste sich von ihr und schloss sie in die Arme, seine Verbrennungen ignorierend. Die Tür ging auf, das könnte er hören. Sie quietschte leicht in ihren Angeln. Schritte, mehrere an der Zahl. Wie viele wohl genau? Vier, so wie es aussah. Vier Menschen mehr im Raum, die diesen wunderschönen Augenblick störten, zerstörten. Ran wollte sich aus seiner Umarmung befreien, es war ihr peinlich. Aber er ließ sie nicht. "Du musst nicht weggehen... bleib hier," flüsterte er ihr ins Ohr. "Shinichi , ich hätte da ein paar Fragen an dich." Auch diese Stimme war ihm bekannt. Das konnte nur ein dicklicher Kommissar mit braunem Schlapphut sein. "Hallo Inspektor Megure..." Suchend blickte er sich um. So ein Mist, er konnte seinen Gesprächspartner nicht ausmachen. "Sie müssen sich schon bemerkbar machen! Ich habe zwar scharfe Augen, aber im Moment bin ich etwas unpässlich." Er hörte jemanden näher kommen. "Was hast du dort gemacht?" Diese Frage hatte er erwartet, wenn sie ihn nicht gleich als Tatverdächtigen abgestempelt hatten, dann aber als wichtigen Augenzeugen. Immerhin ging es hier um Brandstiftung. Und wenn er sich mit einrechnete, um einen Mordversuch. Er konnte froh sein, dass es bei einem Versuch geblieben war. Er musste also das auspacken was er wusste. "Man hat mich aus meiner Villa entführt und betäubt." Ran neben ihm, sog scharf die Luft ein. Beruhigend drückte er sie an sich. "Als ich wieder zu mir kam war es dunkel. Ich war irgendwo eingesperrt,gefesselt und fand erst einmal kein Licht. Bis ich den Lichtschalter gefunden und umgelegt habe, konnte ich in meiner Nähe schon das Feuer wüten hören. Dann war es endlich hell. Ich hätte das Licht am liebsten gleich wieder ausgemacht. Ich hatte die gelben Zeitbomben stehen sehen. Ich suchte einen Ausweg fand aber keinen. Also brachte ich mich so weit wie möglich von diesen Fässern weg in Sicherheit. Ich kann von Glück reden, wenn ich sage, dass das Dach oder einige Wände, bei der Explosion mit weggerissen wurden. Sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich tot." Er hatte sich, wie es für ihn typisch war, so seine Gedanken gemacht. Analytisch war er alle Möglichkeiten, warum er noch lebte, durchgegangen und hatte die wohl Logischste ausgewählt. Er glaubte weder an einen Gott, noch an die schützende Hand eines Engels. Für ihn war nur das Mögliche möglich. Sachlich, faktisch und knallhart. Megure schlug nun seinen üblichen Verhörton an. "Wer hat dich entführt?" "Das waren SIE." Shinichis stimme wurde gefährlich leise. "Sie wollten meinen Tod, endgültig, und so gründlich wie möglich." Er ballte seine Hände zu Fäusten. Er wusste, dass Megure die richtigen Schlüsse aus seinen Worten ziehen würde. Er wusste ja jetzt beschied. Hatte er zusammen mit Shinichi, schon ein paar Mitglieder dieses Verbrechersyndikates festnehmen können. Entsetzt erwiderte Megure. "Was aber, die haben wir doch ausgemerzt!" Auf den Lippen des jungen Detektiven bildete sich ein zynisches Lächeln. "Als wenn das so einfach wäre. Die sind ein gut organisierter Haufen. Eine Terrororganisation der Güteklasse. Die sind auf der ganzen Welt verteilt und man kann nie alle von diesen Alkoholpseudonymen tragenden Massenmördern fangen." Megure nickte über seine Worte, aber das konnte er nicht sehen. "Dann war es also ein Versuchter Mord und eine Brandstiftung, mit Sachbeschädigung. " Der ältere Polizist seufzte. Das würde ein ganzer Haufen Formulare auf seinem Schreibtisch geben, die er alle auszufüllen hatte. Warum konnte das Leben nicht einfacher sein? Jemand räusperte sich. "Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich jetzt gerne meinem Beruf nach gehen." Megure trat zur Seite und ließ den Arzt durch. Schnell waren die Untersuchungen abgeschlossen. "Nun Herr Kudo, wie fühlen sie sich?" Shinichi lehnte sich ins Kissen zurück. "Ich weiß nicht, ich sehe nichts, aber das spielt ja offenbar keine große Rolle. Ist ja nicht wichtig." Seine Stimme troff vor Zynismus. Der Arzt seufzte, wie sollte er diesem jungen Mann sagen, was mit ihm wahr? Ran war bereits eingeweiht und wusste Bescheid, deshalb hatte sie auch geweint. Sie nahm dem Mann ab, sich über seine genaue Wortwahl den Kopf zu zerbrechen. Sie nahm seine Hände. "Shinichi?" Er reagierte nicht. Sie versuchte es noch mal. "Ja, Ran?" Sie schluckte und holte Luft. "Du hast Säure abbekommen. Du kannst nichts mehr sehen, weil du blind bist." WAMM!!! Dieser Schlag mitten ins Gesicht, hatte gesessen.  Jetzt mischte der Doktor sich ein. Vielleicht konnte er ihm noch Hoffnung machen. "Es besteht jedoch eine geringe Chance auf Heilung. Die Säure hat Ihnen zwar die Netzhaut verätzt, aber wenn sich diese von selbst regeneriert, können wir mit einer Laserbehandlung, vielleicht wider ihr Sehvermögen herstellen." Der arme Mann trabte unruhig von einem Fuß auf den anderen. "Hätte, sollte, könnte...Ich will davon nichts hören!! Wenn es nicht klappt dann bleibe ich so!!!" Er machte eine bezeichnende Geste. "Verdammt meine Welt versinkt in vollkommener Dunkelheit..." Shinichis Stimme erstarb. Wenn er wirklich blind blieb, konnte er kein Detektiv mehr sein. Er musste sich umstellen, um gewöhnen, wie sollte er das schaffen? Ran sah, dass er drohte vor Wut und Hilflosigkeit in Tränen auszubrechen und verscheuchte die Besucher. "Würden Sie jetzt bitte gehen?" Sie blickte Arzt und Polizist eindringlich an. Die beiden Männer verließen den Raum. "Mama, Papa, ihr sollt auch raus! Ich will jetzt niemanden hier haben!!" Seine Stimme war schärfer, als beabsichtigt. Er musste nicht sehen um zu wissen wer noch anwesend war. Er konnte es sich denken. "Aber Shinichi...." Seine Mutter machte einen Schritt auf ihn zu, doch sein Vater hielt sie zurück. "Lass ihm Zeit..." Mehr sagte er nicht. Yukiko brach in Tränen aus. Ihre Schluchzen durchzogen den Raum wie ein Klagelied. Ihr Sohn drehte sich weg. Er wusste, er tat ihnen Unrecht, sorgten sie sich doch nur um ihn. Aber er musste jetzt erst einmal nachdenken. Er hatte es zwar erwartet, aber es war doch schon ein Schock, die Wahrheit gesagt zu bekommen. Er brauchte jetzt seine Ruhe, diese Ruhe und seine Ran. Sein einziger Halt, sein Licht in der Dunkelheit. Der einzige helle Fleck im Schwarz, dass ihn wahrscheinlich für immer umgeben würde. Der Arzt sagte zwar, dass es Hoffnung gab, aber er wollte sich keine machen. Oft genug gelangen solche Eingriffe nicht und hinterher war es schlimmer als vorher. Er wollte nicht enttäuscht werden, wenn es dann doch nicht funktionierte. Er klammerte sich an Ran, die er immer noch in seinen Armen hielt. "Lass mich nicht alleine Ran." Bat er sie. "Sei mein Licht in der Dunkelheit." Ran drückte ihn an sich. "Schon gut Shinichi ich gehe nicht weg." Sie strich ihm beruhigend über den Kopf. Licht und Schatten buhlten um ihn, das Licht sollte siegen, musste siegen. Kapitel 3: Kapitel 3: Lernen zu sehen ohne zu sehen. ---------------------------------------------------- Kapitel 3: lernen zu sehen, ohne zu sehen Shinichi erwachte. Schon lange hatte er kein Tageslicht mehr gesehen, aber er hatte andere Probleme. Alles war anders. Wenn er aufwachte, wusste er meist nicht wo er war, tastend suchte er sich seine Anhaltspunkte. Treppen steigen, wurde für ihn zu Qual, wenn er nicht aufpasste, konnte er ganz leicht hinauf oder hinunter fallen. Seufzend drehte er sich auf die Seite. Ran saß wohl jetzt schon im Unterricht. In der Schule wusste keiner um sein Schicksal. Er wollte nicht, dass es publik wurde. Sollte das geschehen, war er in Gefahr, sie würden ihn wieder jagen und versuchen um die Eck zu bringen. Aber nicht nur er würde auf ihrer Liste stehen. Auch Ran, ihre Eltern, seine Eltern, Megure... Alle die in diesen Fall involviert waren oder zu oft mit ihm Zeit verbrachten. So kam es, dass es nur wenige ausgewählte Personen wussten. Seine Eltern, Ran, deren Eltern, der Professor und der Direktor der Teitan Oberschule. Hoffentlich hielt er sein Wort. Wieder seufzte er und stand auf. Er ertastete sich seinen Blindenstock, den er gegen seinen Willen benutzen musste und seine Brille. Wohlgemerkt eine Sonnenbrille. Die Säure hatte seinen Augenlider stark in Mitleidenschaft gezogen. Er hatte dort entstellende Narben zurückbehalten. Die Brille verdeckte diese. Außerdem setzten die Ärzte auf die Regenerationskraft seiner Netzhaut. Das bedeutete für ihn, dass er seine Augen bedeckt halten musste, um sie vor Kunstlicht und UV-Strahlung zu schützen. Nervig. Langsam bahnte er sich seinen Weg durch sein Zimmer, zur Tür und dann runter in die Küche. Seine Mutter stand am Herd, er hörte sie mit dem Geschirr klappern. Sein Vater saß am Tisch und las gemütlich die Morgenzeitung. Das konnte er am knisternden Papier ausmachen. "Guten Morgen" Er blieb höflich, auch wenn er am liebsten im Dreieck gesprungen wäre. Die  Wut kochte in ihm, diese blöde Organisation. Sie zerstörte so vieles, von seinem Morgen mal ganz zu schweigen. Wie jeder Morgen war er dahin. Jedes mal wurde er erinnert, was er gehabt hatte und jetzt noch haben könnte. Die Ohnmacht und die Wut in ihm trieb ihn an seine Grenzen. Ran war nicht da, sie hatte Unterricht, konnte ihn also nicht besänftigen. Auch wenn er es nicht gerne zu gab. Es fehlte ihm. Der allmorgendliche Gang zur Schule, er vermisste es schmerzlich. Auch wenn er Schule in seinem Fall für unnötige Zeitverschwendung hielt, so fehlte es ihm. Er wäre jetzt gerne Freiwillig in den Unterricht gesessen nur um wieder sehen zu können. Das allerdings war unmöglich. Er seufzte lautlos. Seine Mutter drehte sich zu ihm um. Er hörte es. Seit einer seiner Sinne fehlte, nahm er mit den Ohren viel mehr wahr. "Shinichi was ist?" Er reagierte erst auf sie, nach dem er sich auf einem ertasteten Stuhl hatte sinken lassen. "Ich habe schlecht geschlafen. Mehr nicht." Er wusste, dass sie wusste, dass er log. Aber sie fragte nicht weiter. Wenn er Bedarf zum reden hatte, würde er von ganz alleine kommen. Yusaku griff nach seiner Tasse und trank genüsslich einen Schluck Kaffee. Shinichi hielt sich reflexartig die Ohren zu. Das war ein hässliches Geräusch. Leicht wütend fragte er seinen Vater: "Musst du so schlürfen?" Der Schriftsteller hielt überrascht inne. Eigentlich hatte er geräuschlos getrunken. Er schaute seinen Sohn mit einem ungläubigen Blick an. "Guck nicht so! Ich höre jetzt halt besser..." Yusaku faltete lächelnd die Zeitung zusammen. "Gut, wenn du jetzt besser hörst, dann schenk mir dein Gehör." Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Wenn Ran heute Mittag da ist, dann will ich dass du raus gehst. Eine Stunde oder so mal das Haus verlässt." Wie konnte sein Vater das nur von ihm verlangen? Er wusste doch, was auf dem spiel stand. "Nein, nein, nein!!, ich gehe so nicht vor die Tür!!!" Sein Vater stand auf und trat einen Schritt auf sein Kind zu. Ihre Gesichter kamen sich gefährlich nahe. "Oh doch, du gehst! Seit einer Woche verschanzt du dich jetzt schon hier drinnen, das geht so nicht weiter!!" Er war lauter geworden Der Schriftsteller dachte gar nicht daran klein Bei zu geben. Als Ran am Mittag kam, setzte er sie und seinen Sohn einfach vor die Tür. Shinichi war nicht begeistert. Er war es nicht gewohnt, ohne Augenlicht durch die Straßen Tokios zu ziehen. Er hatte Angst, ohne Zweifel. Angst davor, von Journalisten oder Klassenkameraden gesehen zu werden. Von einem Bus oder Auto überfahren zu werden, weil er es nicht kommen sah. Die Situation war so viel anders als all die Jahre zuvor. Wie sollte er sich orientieren, den richtigen Weg finden? Tokio war ein einziges Labyrinth. Es war ihm anzusehen worum seine Gedanken kreisten. "Ich will nicht, ist das denn so schwer zu verstehen?" Er klang wie ein Kind, dass seinen Willen nicht bekommen hatte und jetzt schmollte. Er hob den blöden Stock an und klappte ihn zusammen. Das Ding wollte er nicht benutzen. Das war die pure Demütigung. Also verschwand er in seiner Jackentasche. Ran hatte die ganze Zeit still neben ihm gestanden. "Shinichi? Du musst auch deinen Vater verstehen. Er will, dass du lebst. Nicht, dass du Tag aus Tag ein im Haus sitzt und dich selbst bemitleidest." War ja klar, sie spielte wieder die Schweiz und versuchte zu vermitteln. Er konnte ihr aber deswegen nicht böse sein, dafür liebte er sie zu sehr. Sie harkte sich in seinem Arm unter. "Ich bin ja da, wenn du willst werde ich dich führen, wenn du deine Blindenhilfe nicht willst." Er drehte ihr sein Gesicht zu. "Sehe ich so aus, als würde ich diesen zu dünn geratenen Schlagstock verwenden wollen?" Ran begann zu kichern, er stimmte mit ein. "Nein, nicht unbedingt." Sie war da seine reine, schneeweiße Orchidee. Sein geliebter Engel, Moment, hatte er nicht gesagt Engel gab es nicht? Dann musste er hier wohl eine Ausnahme machen. Für ihn stand es ganz außer Zweifel, sie war überirdisch. Seine Ran. Er brauchte sie so wie die Luft zum Atmen. Ohne sie konnte er nicht. Wieder musste er ihr es sagen. "Ich liebe dich Ran." In diesem Moment wollt er nur eines. In ihre klaren, blauen Augen schauen und sehen, dass sie glücklich war, aber das ging nicht und stimmte ihn traurig. Seine Hände strichen über ihr Gesicht, tasteten es ab und formten ein Bild in seinem Kopf. Ihr Bild, sie war so schön. Er beugte sich nach vorne und küsste sie. Vor seiner Haustüre, wo es jeder sehen konnte. Sie war da, leuchtete heller denn je. Er brauchte nicht sehen, um zu sehen, solange sie da war. Sie setzten sich in Bewegung. So wie er seinen Vater kannte, würde er seine Drohung wahr machen und die Tür erst in einer Stunde wieder aufsperren. Es blieb ihm also gar nichts anders übrig. Er seufzte. Es war ihm vorher nicht aufgefallen, aber er nahm alles wahr. Fast so, als hätte er eine Kamera im Kopf. Eine Art blaues Bild, offenbarte ihm alles. Ein Vogel flog über einen leicht bewölkten Himmel. Eine Katze lief mit einer Maus im Maul die Straße entlang. Ein leichter Wind zerzauste ihm flüsternd die Haare. Er blieb stehen und genoss die Stimme der Natur, sie sprach zu ihm. Dann setzte er sich unvermittelt auf eine Parkbank. Ran war erstaunt. "Shinichi, wie hast du...?" "Instinkt." Er lächelte sie glücklich an. Offenbar war es doch keine schlechte Idee, ab und zu mal raus zu gehen, auch wenn es Gefahren barg. Er Genoss es. Die Welt hatte doch noch ihre guten Seiten. Er spürte sie direkt neben sich, sie hatte sich ebenfalls gesetzt und lehnte sich nun an ihn. Er legte seinen Arm um sie. Er nahm die anderen Parkbesucher wahr, er wusste nicht ob Frau oder Mann, er spürte nur, dass da jemand war. Und alle schienen sie zu beobachten. Neugierige Leute gab es... Er gab Ran einen Kuss auf die Wange und lächelte sie warm an. Sie blieben noch ein bisschen sitzen, bevor er sich erhob und sie ihren Weg Hand in Hand wieder fortsetzten. Langsam gingen sie die Straße entlang. Für sein nun sensibleres Gehör, kein schönes Vergnügen. Es war laut; zu laut und zu viel auf einmal. Mühsam unterdrückte er den Drang, sich einfach die Ohren zu zuhalten. Eine Ampel schlug auf grün um und Ran setzte sich in Bewegung. Shinichi hörte ein Quietschen und hielt sie zurück. Ein Autofahrer fuhr einfach, über die für ihn dunkelrote Ampel. Hätte er Ran nicht aufgehalten, so hätte man sie jetzt von der Straße kratzen können. "Merk dir das Nummernschild Ran!" Shinichi war in seinem Element. Er musste zwar keine detektivische Fähigkeit einsetzen, würde aber einen Verkehrssünder, der erstens: fast Fußgänger überfahren hatte, zweitens: eine rote Ampel einfach ignoriert hatte und drittens: viel zu schnell gefahren war, dingfest machen. Er lächelte breit. Ran neben ihm atmete erleichtert aus. Endlich lachte er wieder. Zum ersten mal seit langer Zeit, lachte er wieder. Auch wenn sie nicht verstand, wie er das bemerkt hatte. Sie hatte schon davon gehört. Von Blinden, die anhand dessen was sie hörten, ihr eigenes Bild im Kopf bildeten. Echolot oder so, wurde das genannt. "Shinichi, lass uns ein Eis essen gehen!" Schon zog sie ihn rennend an seiner Hand hinter sich her. "Warte Ran, nicht so schnell!!" Er blieb in einem Schlagloch hängen und stolperte. Er ließ Rans Hand los und stürzte. Allerdings landete er erstaunlich weich. Er musste auf jemanden drauf gefallen sein. "E..Entschuldigung." stammelte er und ruckte von der Person ab. "Kannst du nicht besser aufpassen?!" Shinichi ließ sich von Ran aufhelfen, und reichte der Person vor sich, er hörte sie fluchen, seine Hand. "Es tut mir wirklich leid, ich habe Sie nicht gesehen." Shinichi verneigte sich entschuldigend. "Dann setzt diese Brille ab. Heute ist es sowie so nicht sonnig genug!" Der Detektiv senkte traurig den Kopf. Wenn das doch bloß so einfach wäre. Doch Ran wäre nicht Ran, wenn sie nicht ihren Senf hätte dazu geben müssen. "Er kann gar nichts dafür. Es ist meine Schuld." Die Person hielt in ihrer Flucherei inne. Er kannte dieses Mädchen. War das nicht Ran Mori, die Freundin von Shinichi Kudo, des ewigen Rivalens, seines zweiten Ichs? Ran wandte sich nun ihren Freund zu. "Alles in Ordnung Shinichi?" Er nickte. Die Person, die er umgerannt hatte, setzte ihren Weg fort. Shinichi seufzte. In der Menschenmenge war Ran einfach untergegangen. Er hasste es nach den Leuten fragen zu müssen. "Ran sag was, wo bist du?" "Ich bin hier!" Sie stellte sich neben ihn und nahm seine Hand. Dieses Mal merklich vorsichtiger, manövrierte sie ihn durch die Menschenmassen, zu einer Eisdiele. Sie dirigierte ihn auf einen Stuhl und setzte sich ihm gegenüber hin. Sie bestellten sich einen Eisbecher. Der junge Mann folgte ihnen klammheimlich. Sein Rivale wirkte verstört und desorientiert. Was hatte er denn nur? Unauffällig schlich er sich näher heran. Ran war sich sicher, dass er sie anlog, bestimmt hatte er sich verletzt und sie fragte noch einmal nach. "Hast du dir wirklich nicht weh getan?" Sie klang schuldbewusst und besorgt. Er schüttelte abermals den Kopf. "Nein, ich bin weich gelandet. Der Mann dürfte mich jetzt wohl für ziemlich blind halten." Er lächelte kläglich über seinen Wortwitz. Oh ja, und wie er das tat! Sonst lief er doch auch nicht so unaufmerksam durch die Weltgeschichte. Ran nahm seine Hand. "Nimm es nicht so schwer, er konnte es nicht wissen. Selbst wenn er dich jetzt für blind hält, liegt er damit so falsch? Außerdem glaube ich kaum, dass er dich kannte." Da lag sie aber Meter weit daneben, und wie er diesen Detektiven kannte. "Was ist wenn doch..?" Shinichis Stimme brach. Er wollte nicht, dass es publik wurde, er konnte es nicht ertrage eingeschränkt leben zu müssen. Es war so anders, so unerträglich, er war so hilflos und auf andere angewiesen, was ihm gar nicht schmeckte. Er war gerne selbstständig. Er spürte wie ihm die Tränen der Hilflosigkeit kamen. Fast automatisch, hob er die Hand, setzte die Brille ab und wischte sie weg. Ran blieb ruhig, auch wenn sie die Narben nicht schön fand, sein Anblick aus dieser Perspektive, machte ihr keine Angst mehr. Ganz im Gegensatz zu ihrem heimlichen Beobachter. Entsetzt starrte er seinen Lieblingsdetektiven an. Was war mit ihm geschehen? War er wirklich blind? Das konnte doch nicht wahr sein!! Shinichi seufzte vernehmlich. "Was ist denn?" Ran war besorgt. Der Junge wurde rot; er hatte vorhin nicht die Wahrheit gesagt und kam jetzt hinter her wie die alte Fastnacht. "Ich bin doch blöd auf die Hand gefallen." Zur Bekräftigung seiner Worte, schüttelte er seine Rechte. Ran grinste leicht. "Soll ich dich kurieren?" Sie wartete gar nicht auf eine Antwort seinerseits, sondern küsste ihn überraschend. Innerhalb weniger Sekunden schrumpften seine Probleme zu winzigen Punkten zusammen. Für ihn gab es jetzt nur eines und das war Ran. Sie war da, nur für ihn. Egal was auch kam, sie gab ihm Halt. Hilfesuchend nahm er sie in den Arm, ließ sie nicht mehr los. Als sie sich von einander lösten, wurde Ran rot wie eine überreife Tomate. Er grinste. Alle außen herum starrten sie fassungslos an. Wie peinlich. Die Blicke ignorierend, setzte sich der Junge wieder hin und tastete nach seinem Eislöffel. Wenn er eh schon gerade dabei war, die Öffentlichkeit zu schocken, dann konnte er das auch richtig tun. Er ließ sich von Ran füttern. Entsetztes Raunen ging durch die Reihen der Zuschauer. Wie konnten die das nur in der Öffentlichkeit tun? Shinichi ignorierte alles um sich herum. Sollten diese verstockten, ewig auf alte, verstaubte Regeln setzenden Spießer doch starren. Es zwang sie ja keiner hinzuschauen. Der heimliche Beobachter suchte mit einem hochroten Kopf das Weite. Dieses Verhalten war mehr als  peinlich, das konnte man sich doch nicht antun. Es klingelte. Yusaku ging zur Tür und öffnete. Missmutig wurde er zur Seite geschoben. Sein Sohn tastete sich seinen Weg zum Wohnzimmer, Ran im Schlepptau. Die beiden waren ziemlich lange unterwegs gewesen. Offenbar bahnte sich hier etwas Großes an. Er grinste breit. Gott sei dank. Ran blieb ihm, treu, selbst nach allem was schon passiert war. Offenbar hatte sie sich entschieden ihr Leben mit einem Krimispinner zu verbringen. Vielleicht hörte er schon bald Hochzeitsglocken läuten. Immerhin die beiden wurden bald 19. Das perfekte Heiratsalter. Yukiko kreuzte seinen Weg, der ihn eigentlich ins Wohnzimmer verfrachten sollte. Ihr fiel sein unverschämtes Grinsen sofort auf und sie konnte sich denken woran er dachte. Böse baute sie sich vor ihm auf. "Vergiss es, ganz schnell!! Lass ihnen Zeit dafür. Er muss sich jetzt erst einmal sammeln!!" Merklich wütend packte sie ihm schmerzhaft am Ohr und zog ihn hinter sich, wie ein kleines Kind, daran die Treppe hinauf. Weg von den beiden verliebten Turteltauben. Ran ließ sich mit ihm auf den Sofa nieder. Eine Zeit lang sagte keiner etwas, und es war still im Raum. Jedoch keine unangenehme Stille, sondern von ihrer Liebe erfüllte Ruhe. Sie saßen nebeneinander, eng umschlungen, die Köpfe aneinander gelegt und genossen die Nähe und die Wärme des anderen. Die traute Zweisamkeit fand ihren Höhepunkt, als der Professor, Freund und Nachbar, Shinichis, seinen Radio im Auto anschaltete. Er wollte seinen kleinen, gelben Käfer waschen. Es lief ein kurzes aber sehr einfühlsames Lied: Die Liebe kann nicht warten, lang war die Nacht ich will zu dir ins Glück, ich lausche wie der Wind mit deinem Namen der das Glück verspricht. Shinichi horchte auf. Seine Liebe war verzehrend und konnte nicht mehr warten. Seine Nacht würde ewig dauern. Aber wenn er zu ihr wollte, ging er in ihr Licht. Selbst das kälteste der Herzen, dieser fremden Macht erliegt, es ist hilflos wenn der Hauch der Nacht, es zärtlich in das Reich der Sinne wiegt. Sein Reich war hier bei ihr. Wie konnte er ihr das beweisen? Warum noch warten? Er fasste einen Entschluss. Es war an der Zeit. Weiß ich wirklich was ich will? Ist das alles nur ein Spiel oder ein Traum? Was macht das schon? Jemand hat mich auf den Pfad zu dir gelenkt, mir mein Leben neu geschenkt. Und es ward nur mit Liebe belohnt. Er wusste jetzt, was er zu tun hatte. Warum musste er dazu erst ein Lied im Radio hören? Er hätte ja schon vorher auf diese Idee kommen können. Wenn das alles hier vorbei war, dann würde er es ihr sagen. Der letzte Refrain setzte ein. Die Liebe kann nicht warten, lang war die Nacht ich will zu dir ich atme die Zeit im Raum ich leb meinen Traum was andere denken kümmert mich doch nicht. Ich finde meinen Weg in deine Arme, so wie ein Pfeil der in das Schwarze trifft. Ich glaube daran. Ich kann den Himmel umarmen, endlos nah, für immer da. Na, für immer da. Die letzten Töne verklangen. Ran gab irgend ein komisches Geräusch von sich offenbar war sie in seinen Armen eingeschlafen. Auch bei ihm hatte ein Pfeil direkt ins Schwarze getroffen. Amors Pfeil steckte tief. Ran kuschelte sich enger an ihn. Liebevoll bettete er ihren Kopf auf seinen Schoß. Vorsichtig strich er ihr übers Haar, er wollte sie nicht wecken. Nur zu gut konnte er sich vor stellen, was sich ihm jetzt für ein Bild bot. Er lächelte. Kurze Zeit später schliefen beide tief und fest. Yukiko betrat auf leisen Sohlen den Raum, da es ihr dann doch etwas zu ruhig war. Sie lächelte vergnügt, die beiden waren ja so niedlich. Leise nahm sie eine Decke von der Sofalehne und deckte das schlafende Liebespaar zu. Auch wenn sie es nicht ertragen konnte, sie musste lernen los zu lassen. Langsam aber sicher, wurde er erwachsen. Derweil saß Inspektor Megure an seinem Schreibtisch. Es war relativ wenig los. Es war an diesem Tag noch keine Leiche gefunden worden, dass er natürlich beglückwünschte. Auch kein Raubüberfall oder etwas anderes war geschehen. Kurz gesagt: Es war langweilig auf dem Präsidium. Urplötzlich ging ein Aufschrei durch das Gebäude. "KIIIIIIDD!!!!" Erschrocken zuckte der Inspektor zusammen. Nakamoris Organ war wie immer, unübertroffen laut. Wie lange es wohl dieses mal dauern würde, bis er mit dem Entschlüssen von Kids Ankündigung nicht mehr weiter kam? Megure seufzte. Dieser Taschendieb, trieb sie irgendwann noch in den Wahnsinn. Vor allem Nakamori, sollte mehr auf seinen Blutdruck achten. Ob er Shinichi mit der Lösung betrauen konnte? Immerhin wurde er noch gejagt, von diesen schwarzen Männer, wie er sie immer nannte. Konnte er so wie er war, überhaupt noch an Fällen arbeiten? Er hatte vieles, wenn nicht sogar alles, mit seiner Beobachtungsgabe herausgefunden. Wieder seufzte der Polizist, vielleicht lenkte es ihn ab. Yukiko deckte den Tisch zum Kaffee. Sie hatte ihren berühmten Zitronenkuchen gebacken. Leise schlich sie ins Wohnzimmer um ihren Sohn und dessen Freundin zu wecken. Diese Genugtuung gönnte er ihr jedoch nicht. Er saß längst schon wieder wach, immer noch mit ihrem Kopf auf dem Schoß, auf dem Sofa. "Ich komme gleich Mutter." Er drehte sich nicht zu ihr um, schien sie gar nicht zu beachten. Wie hatte er...? "Sei das nächste mal nicht so laut ja? Ran schläft." Er strich seiner Freundin dabei über den Kopf. Verblüfft starrte sie ihren Sohn an. Eigentlich hatte sie keinen Lärm gemacht. Er scheuchte sie aus dem Raum. "Geh, wir sind gleich da." Yukiko machte beleidigt auf dem Absatz kehrt. Sie war doch kein Trampeltier! Indes rüttelte Shinichi sachte seine Orchidee wach. "Ran aufwachen, es gibt Kaffee und Kuchen." Damit konnte man sie immer locken. Langsam regte sie sich, schlug die Augen auf und streckte sich ausgiebig. "Na gut geschlafen?" War das nicht klar? "Ja, habe ich." Er grinste, zog ihr Gesicht zu sich und küsste sie. Erst perplex über diese Geste erwiderte Ran ihn. "Hey ihr beiden!!! Macht, dass ihr herkommt, wir warten nicht mehr lange!!!" Junge und Mädchen lösten sich und lachten. Hand in Hand gingen sie in die Küche. Die beiden anderen Kudos blickten sie missmutig an. Ran und Shinichi kicherten wie kleine Kinder, die etwas ausgeheckt hatten. Sie konnten auch noch weiter gehen. Ran schnappte sich seine Kuchengabel und begann ihn wie am Mittag zu füttern. Das Räuspern der beiden Erwachsenen, ignorierten sie geflissentlich. Sie waren ja zu Hause, zumindest einer von ihnen. Plötzlich klingelte das Telefon. Der Schriftsteller erhob sich und ging aus dem Raum. Shinichi nahm einen vorsichtigen Schluck aus seiner Kafeetasse. Wie er richtig vermutet hatte, das Koffeingesöff war kochend heiß. Er hörte wie die Schritte seines Vaters wieder zurück in den Raum kamen. "Für dich." Er hielt ihm das Telefon unter die Nase. Der Junge reagierte nicht. Ran versetzte Yusaku einen tadelnden Blick, nahm ihm das Telefon aus der Hand und hielt es an Shinichis Ohr, bis dieser danach griff. "Kudo?...Ah, guten Tag Herr Inspektor....Natürlich werde ich helfen, so weit es mir möglich ist... Ja ist gut, bis gleich!" Er gab Ran das Telefon und sprang von seinem Stuhl auf. Yusaku lächelte, er konnte sich denken, warum sein Sohn sich so freute. Er hatte endlich wieder einen Fall. Auch Ran lächelte. Vielleicht schaffte es dieser Fall ihm seine Frische und seinen Elan wieder zu geben. In Rekordzeit, stopfte der junge Detektiv seien Kuchen in sich hinein, stürzte seinen Kaffee hinunter und die Treppe hinauf. Darauf dass das Getränk zu heiß war, hatte er gar nicht mehr geachtet. Ran folgte ihm. Er verschwand in seinem Zimmer. Kurz darauf kam er wieder heraus. Er hatte sich umgezogen. Seine Schlabbersachen, gegen ein anständiges Hemd und Hose getauscht. Nur seine Haare standen immer noch wirr von seinem Kopf ab. Ran holte einen Kamm aus dem Bad und richtete seine Frisur. "Danke Ran.." Er wurde rot. Sie begleitete ihn noch zur Tür, dort wartete sein Vater auf ihn. Leise seufzend zückte er den Blindenstock aus seiner Tasche. Yusaku hatte etwas dagegen, wenn er das Teil nicht benutzte. Der Schriftsteller öffnete die Tür und ließ Shinichi vorbei. Sie stiegen ins Auto und fuhren los. Megure saß wie auf Kohlen. Dieser möchtegern Dieb, hatte es geschafft, dass Nakamori immer noch, nach fast einer Stunde, wie ein Irrer durch die Gegend brüllte: "KIIID du verdammter Krimineller!!! Ich kriege dich!!!" Dabei hüpfte er wild gestikulierend auf und ab. Wenn sein Kopf nicht ein ungesundes Rot angenommen hätte, wäre es fast lustig gewesen. Es klopfte. "Herein!" Hoffentlich war das nicht Nakamori, den konnte er jetzt gar nicht gebrauchen. Die Tür ging auf und Shinichi betrat das Zimmer. "Oh, hallo Shinichi. Schön, dass du so schnell gekommen bist." "Immer gerne doch Inspektor." In diesem Moment, ging die Tür ein weiters mal auf und Nakamori stapfte ins Zimmer. Na super!! Er war immer noch wütend. "Megure, ich habe ihnen doch gesagt, dass ich keine Hilfe brauchen werde! Diesen eingebildeten, affektierten Kerl, fange ich auch so!!!" Der blinde Detektiv konnte spüren, dass der Kommissar vor Wut bebte. "Ganz ruhig werter Kollege, Shinichi soll nur bei der Entzifferung des Rätsels mithelfen." Megure hob beschwichtigend die Hände. "Shinichi?...Der schon wieder? Meinen sie nicht, dass er bei der Sache mit dem Glockenturm nicht schon genug angestellt hat?" Wie nachtragend konnte man sein? Das war jetzt schon fast drei Jahre her. Shinichi ließ sich einen Platz weisen. "Ich lese es dir vor." Megure nahm sich das Rätsel zur Hand. Nakamori knurrte etwas, hielt aber sonst seinen  Mund. Ein Bett gedeckt zwischen Ähren und dem Mond des Dachses, der Engel ruht in seinem Schoß. WEnn Tag und Nacht sIch gleicheN werde ich erscheinen. Um mir zu neHmen, welch kostbaR DiNg, den edlen Stein der Königin. So Juno spricht zum Regen: " LAss mich dir ein GesCHenk geben." T.S. Gegrüßet seiet ihr, die ihr vergeblich versucht, weißen Rauch zu fangen. Bedenkt jedoch ihr seid nicht schnell genug, um dies zu tun. Jedoch kann ich euch sagen, Nakamori-Kun sollte aufhören sich zu beklagen..." Hier unterbrach eben genannter, den Inspektor. "Hören Sie auf, Sie müssen das nicht so laut vorlesen. Das kann der," er zeigte auf Shinichi, "sicherlich auch alleine!!" Offenbar folgten noch ein paar Zeilen, die dem Kommissar gehörig gegen den Strich gingen. Unbeirrt nahm Megure seine Tätigkeit wieder auf. Er findet niemals ein Korn und ich jage ihn davon. So seiet gedankt, mir bringt ihr Spaß, hier endet mein Schreiben, danke das war's. Kaito Kid. Kapitel 4: Kapitel 4: Des Rätsels Lösung ---------------------------------------- Heyho, nunja... ich lebe noch... oder inzwischen wieder? So genau kann ich das selber nicht sagen. Ich war in den letzten Monaten wirklich extremst faul. Weder auf FF.de noch hier hab ich wirklich was Zustande gebracht, obwohl ich diese FF hier nur korrigieren und hochladen muss..T:T Schande über mein Haupt. Diese Kapitel ist ein Fillerkapitel, dass ich aus dem Letzten rausgeschnitten habe, einfach weils zu lang geworden wäre^^° Jetzt kommt jedenfalls die Auflösung für KIDs (nicht) geistreiches Rätsel... ganz so schlau wie Gosho bin ich leider nicht *drops*, ich hoffe ihr könnt mir folgen. The show must go on Tieger   ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Kapitel 4: Des Rätsels Lösung Shinichi musste sich ein Lachen verkneifen. Kid hatte Nakamori, durch die Blumen zu verstehen gegeben, dass er eigentlich ein blindes Huhn sei und nie ein Körnchen finden würde. Schon recht eigenartig. Normalerweise wurde der Gentlemandieb nicht so beleidigend, gegenüber der Polizei. Er war halt ganz ein Gentleman. Oder aber, Nakamori hatte Kid wieder im Fernsehen schlecht gemacht, was er ebenfalls gerne tat. Wenn er nicht gerade dabei war: herum zu schreien, sich übertrieben aufzuregen oder aber ganz außerordentlich unflätig zu fluchen. Der Kommissar begann vor Wut wieder auf und ab zu gehen. Musste der sich immer so aufregen? Kid sagte, oder schrieb nun einmal gerne dass was er dachte, auch wenn es nicht jeden gefiel. Und in diesem Sachverhalt, hatte er sogar die Wahrheit gesagt. Nakamori war dumm und unfähig. Es wurde Zeit, dass man diesem eingebildeten Kerl einmal steckte, was Sache war, er selbst hielt sich ja für den Größten. Und Kid war genau die richtige Person dafür, die beiden waren wie Hund und Katz, wenn nicht sogar noch schlimmer. Der junge Detektiv musste sich an ihre erste Begegnung auf dem Haido-City Hotel erinnern. Damals steckte er noch im Körper, des von ihn so verhassten fiktiven Kindes Conan fest. Geschrumpft durch ein Gift und dazu verdammt unter diesem falschen Namen in einer falschen Identität zu leben. Jetzt war er zwar wieder groß, aber er hatte immer noch die gleichen Feinde. Die Männer in Schwarz. "Diebe sind Künstler, sie entwickeln Fantasie um an das zu kommen, was sie haben wollen. Kriminalisten hingegen sind langweilige Sesselpuper." So lauteten die Worte, die Kid ihm damals an den Kopf warf. Unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Er würde diesem affektierten Kerl schon zeigen, wer hier ein Sesselpuper war. Megure unterbrach seine Gedanken. "Shinichi, hast du schon etwas entschlüsseln können?" Der Junge nickte. "Der erste Satz, gibt uns Hinweis auf den Monat. Mit "Ähren"  meint er den sogenannten Ährenmonat, welcher der August ist. "Der Mond des Dachses", ist der Oktober, da dieser früher auch als Dachsmond bezeichnet wurde. Dazwischen liegt der September, welcher auch Engelmonat heißt und mit "der Engel ruht in seinem Schoß" gemeint ist. Der nächste Satz bezeichnet uns das Datum und die Uhrzeit, naja zumindest die ungefähre Tageszeit. Wenn Tag und Nacht sich gleichen"´. Dies ist die Tag- und Nachtgleiche, welche zwischen dem 22. und 23. September stattfindet. Also wird er in der Nacht dazwischen zuschlagen. In den nächsten zwei Sätzen, wird die genaue Uhrzeit genannt. Sie haben da vorhin anders gelesen. Kann es sein, dass da einige Buchstaben hervor gehoben sind?" Der Inspektor bejahte. "So wie es Klang, waren das, ein EINUHRNACHTS. Also 1.00 Uhr nachts. Das am Satzende stehende 'T'. steht nicht nur für die Vollständigkeit des Hinweises, sondern ist gleichzeitig noch ein Hinweis auf das englische Wort time. Also Zeit." Shinichi schüttelte leicht den Kopf. Dieser Kerl war wirklich von sich überzeugt. Wenn er jetzt schon so weit ging und ihnen alles auf dem Präsentierteller servierte. Mistkerl! "Der edle Stein der Königin" ist ein wertvoller Stein. Welcher genau, wird im nächsten Satz klar. "Juno spricht zum Regen..." Juno ist in der römischen Mythologie, die Gattin des Göttervaters Jupiter. Nach ihr wurde der Monat Juni benannt. Setzte also Juni und Regen zusammen und man erhält Juniregen. Dies ist ein blauer Saphir mit roten Einschlüssen, welchem nachgesagt wird, dass er einst der französischen Königin Maria Stuart gehörte. Auf dieses wertvolle Stück, hat er es jetzt abgesehen." Megure sprang auf, Shinichi hörte seine Kleider rascheln. "Sehr gut, danke Junge. Du bist einfach Klasse!!" Bewundernd klopfte er dem Sohn seines guten Freundes auf die Schulter. Doch Nakamori bremste ihn in seiner Freude aus. "Und wo ist dieser Stein?" Der Kommissar lehnte sich an die Wand und warf dabei ein Bild zu Boden, dass klirrend zerbrach. Megure feuerte einen giftigen Blick auf seinen Kollegen ab. Wenn Blicke hätten töten können, Nakamori wäre tot umgefallen. Shinichi konnte sich denken, welches Portrait da in Mitleidenschaft gezogen worden war. Das Bild von Megures Frau. Allerdings wanderte seine Aufmerksamkeit schnell wieder zu Nakamoris Frage zurück. "Ich glaube heute Morgen stand da etwas in der Zeitung. Mein Vater hat mir davon erzählt. Im Firmensitz von Japans größter Softwarefirma gibt es diese Woche eine Ausstellung für Wert- und Kunstgegenstände. Ich glaube der Stein Juniregen, ist eine Hauptattraktion. Die Ausstellung selbst geht bis zum 23. September." Shinichi kratzte sich am Kopf. Nakamori knurrte: "Na dann werden wir die verbleibende Zeit nutzen und den Tatort sichern. Wäre doch gelacht wenn ich diesen Kerl nicht fangen würde!!!" Wenn sich der gute Kommissar, da mal nicht maßlos selbst überschätzte. Er brachte ja gar nichts auf die Reihe. Shinichi stand auf, zückte seinen Blindenstab und verließ leise murrend das Zimmer. "Bis zum 22.ten. Ich werde da sein." Er sparte sich sein auf Wiedersehen. Er hatte keine Lust auf blöde Wortspiele und Witze, Kids Rätsel hatte ihm schon gereicht. Nakamori starrte ihm mit einem merkwürdigen Blick nach. "Ach ja Kommissar? Starren Sie mich nicht so an!!" Der angesprochene zuckte kurz zusammen. "Was ist denn mit Dem?" Er verstand es nicht. Megure seufzte entnervt. Gab es denn nur merkwürdige Polizisten in Japan? Dieser Mann gehörte eindeutig zu der beklopptesten Kategorie. Einzuordnen bei "absoluter Vollidiot." "Er ist blind. Zeigen Sie also ein wenig mehr Respekt. Er schafft es obwohl er es nicht gewöhnt ist, im Dunkeln durchs Leben zu gehen."  `Sie wissen ja genau wie das ist. Sie sind ja selbst nicht gerade die hellste Lampe im Leuchter,´ dachte sich Megure. "Haben sie es nicht mitbekommen? Er erkannte nur durch einfaches zu hören, dass in der Ankündigung einige Buchstaben hervorgehoben worden sind. Er ist bemerkenswert. Und Sie, nehmen sich in Zukunft gefälligst etwas zurück! Sie müssen nicht das gesamte Präsidium zusammen schreien, nur weil sie von diesem Kerl unangenehme Post empfangen haben!! Das kommt nicht gut und muss nicht sein!!! Haben Sie mich verstanden?!" Nakamori grummelte eine Zustimmung und stapfte aus dem Büro. Er hatte jetzt wichtigeres zu tun, als sich von diesem dicken Kerl anschreien zu lassen. Müde ließ sich Inspektor Megure in seinen Bürostuhl fallen. Gab es denn hier wirklich nur solche merkwürdigen Ordnungshüter? Seufzend erhob er sich. Jetzt braucht er einen Kaffee. Ein bisschen Koffein konnte nicht schaden. Es weckte die Lebensgeister und machte wieder munter. Er verließ das Büro um sich auf den Weg zum Kaffeeautomaten zu machen. Vielleicht traf er auf Kollegen die nicht Nakamori hießen, und mit denen man sich normal unterhalten konnte. Kapitel 5: Kapitel 5: Kaito Kid vs. Shinichi Kudo ------------------------------------------------- Kapitel 5: Kaito Kid vs. Shinichi Kudo 22. September, 00:30 Uhr. Lagerhalle des japanischen Softwareriesen Itenso. Kommissar Nakamori und Inspektor Megure waren gerade dabei die letzten Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen, als Shinichi eintraf. Er hatte seine Führerin und Wachhündin Ran im Schlepptau. Sie wollte ihn nicht alleine gehen lassen und war deshalb mitgekommen. "Guten Abend ihr beiden." Der Junge und das Mädchen grüßten zurück. Die Stimmung war zwar angespannt, aber noch nicht an ihrem Tiefpunkt angelangt. Das würde wohl erst nach Kids erfolgreichen Raubzug, der Fall sein. Shinichi jedoch war sich sicher, dass er heute diese Tat verhindern würde. Megure überprüfte sie nicht auf ihre Identitäten. Einzig Nakamori blieb misstrauisch. Was war wenn sich Kid als einer der beiden ausgab? Überprüfend zog er Ran an der Wange. "Aua! Hey Kommissar, halten Sie sich etwas zurück!" Dieser jedoch reagierte nicht auf sie und riss Shinichi die Brille runter. Entsetzt starrte er ihn an. Shinichi seufzte und hielt seine Hand auf. Warum war der Mann immer nur so neugierig? "Kann ich bitte meine Brille wieder haben? Sie müssen meine Augen nicht noch mehr schädigen!" Der Polizist gab sie ihm zurück und verschwand mit einem vor Peinlichkeit hochrotem Kopf aus dem Saal. Ran und Megure blickten ihm sauer hinter her. Der Kerl war echt das Letzte!! "Was nun Inspektor?" Der dicke Mann überlegte kurz. "Ich kann dich herum führen und einige Vorkehrungen erläutern." Shinichi nickte zustimmend. Das war eine gute Idee, so war er wenigstens halbwegs im Bild was die Polizei betraf. "Shinichi?" Ran zog ihn am Ärmel. "Ich komme nach, ich muss nur noch schnell auf die Toilette." Er schüttelte den Kopf, er würde warten. Als sie wieder da war, gingen sie gemeinsam los. Doch etwas war merkwürdig. Ihre Hand, fühlte sich so anders an. So rau, lag das am Wasser, oder war das gar nicht Ran? "Ran" führte ihn, während er darüber nachdachte. Noch fünf Minuten bis zu Kids Überfall. Alle warteten angespannt. Einzig Shinichi glaubte zu wissen wo Kid sich befand, und als wen er sich ausgab. Ein Geräusch Durchschnitt die angespannte Stille. Es ging los! Das Licht schien aus zufallen, denn entsetztes Geschrei brach aus. Shinichi blieb als einziger ruhig. Er folgte den Schritten, die sich leise von ihm entfernten. "Schützt den Stein!!" Nakamoris Geschrei, war noch über das ganze Getümmel zu hören. Ran war verschwunden. Er hatte es wieder geschafft. Der Stein befand sich nun in seinem Besitz. Er war klein, rund und vielleicht einen cm Groß. Hatte aber eine unbeschreibliche Schönheit. Er war in eine kleine Anstecknadel eingearbeitet. Man konnte sie auch als Haarnadel verwenden. Ein breites, triumphierendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Obwohl ER hier war, hatte er es geschafft. Jetzt musste nur noch sein Fluchtplan gelingen. "Kid! Du tätest gut daran, den Stein zurück zu legen." Kid erstarrte. Sein Sieg war heute gewiss. Langsam drehte er sich um. Sein Plan würde aufgehen. Das Licht ging wieder an. Megures Augen suchten sofort nach dem Stein. Er war nicht da. Nakamori begann zu brüllen, wie ein wildes Tier. "Fangt diesen dreckigen Dieb!!! Weit kann er noch nicht sein!! FANGT IHN!!!" Alle Polizisten im Gebäude rannten los, auf der Suche nach dem Dieb in weiß. Ran kam in den Raum. "Wo ist Shinichi?" Weiter hinten neben dem Sockel, auf dem vor wenigen Minuten der Stein gelegen hatte, lag er. "Shinichi!!" Sie lief zu ihm, Megure folgte ihr. Der Junge war bewusstlos. "Shinichi! Hey Shinichi!!" Der Inspektor gab ihm ein paar leichte Ohrfeigen, bis er sich bewegte. "Was...was ist passiert?" Benommen griff er sich an die Stirn. "Kid hat den Stein gestohlen und konnte fliehen." Megure klang enttäuscht. "Was...?" Shinichi traute seinen Ohren nicht. Das konnte doch nicht wahr sein. Seine Freundin half ihm auf und umklammerte ihn. "Ran, nicht so fest, du erdrückst mich noch." Ihr Griff lockerte sich etwas. "Was hat er dir angetan?" Shinichi erschauerte, offenbar war sie wütend auf Kid und trotzdem den Tränen nahe. Er stotterte irgendetwas. "I..i..ich weiß nicht, er hat mit irgend ein Gas unter die Nase gehalten..." Er kratzte sich verlegen am Kopf. Shinichi erwachte. Es war still im Raum, gespenstisch still. Es bedeutete, dass er alleine war; ganz alleine. Ein Schauer lief seinen Rücken hinab, er hatte ein ganz böses Gefühl. Was hatte Kid nur getan? Er stand langsam und vorsichtig auf. Zumindest war die Decke so hoch, dass er aufrecht stehen konnte. Langsam ertastete er sich einen Weg. Beinahe wäre er über etwas gefallen. Er befühlte es. Holz. Ein leiser Verdacht beschlich ihn. Er untersuchte das Hindernis genauer. Das war eine Kiste. Er suchte weiter und fand noch mehr. Shinichi blieb erstarrt stehen, wo er war. Was hatte Kid getan? Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht. Er war in einem Lagerraum eingesperrt. Schon wieder. Er begann zu zittern, konnte es nicht unterbinden und sank auf den Boden, wo er sitzen blieb. Shinichi (Kid) lief neben Ran, die ihn an der Hand hielt und führte. Er dachte nach. Wie konnte er am besten hier weg? Sie würde ihn bestimmt nirgends alleine hin lassen und es wurde Zeit, seine Beute in Sicherheit zu bringen. Er griff unauffällig in seine Tasche, auf der Suche nach dem wertvollen Juwel. Es war nicht da.... Hatte er es verloren? Nein, dass konnte nicht sein... Shinichi!! Bei ihrer kleinen Rangelei, musste es ihm in die Tasche gefallen sein. So ein Mist! Er musste zurück und das Ding holen! Nur wo ging man ohne Frauen hin? Natürlich!! "Ran, ich muss mal kurz auf die Toilette." Er wurde rot, als er das sagte, es war ihm peinlich sie quasi um Erlaubnis zu fragen. Doch Ran sah das nicht. "Du musst rüber ins Nachbargebäude gehen, die WCs hier sind alle wegen Reparaturarbeiten geschlossen. Ich warte draußen auf dich." Er nahm murrend den Blindenstock, den er Shinichi aus der Tasche gemoppst hatte, und und entfernte sich aus ihrer Sichtweite. Dann rannte er.... Shinichi bekam Panik. Man hatte ihn schon wieder in einer Lagerhalle eingesperrt. Er schrie um Hilfe, doch die Wände waren Schalldicht, keiner hörte ihn. Panisch kämpfte er gegen die Starre der Angst, die seinen traumatisierten Körper befiel, an. Er musste sich beruhigen, zur Ruhe zwingen. Wenn er hier raus wollte, dann musste er einen kühlen Kopf bewahren. Er bewegte sich weiter. Immer noch zitternd, aber er musste eine Tür finden. Er fand eine Wand und ging an dieser entlang. Seine suchenden Finger fanden eine Türklinke. Erleichtert atmete er auf. Er drückte die Klinke hinunter, doch die Tür blieb zu. Abgeschlossen. Kid hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Wieder überkam ihn das Gefühl von Angst, schnürte ihm die Luft ab. Er saß fest, in diesem Stahlkäfig. Ein Geistesblitz traf ihn. Hatte er nicht...? Er suchte sein Jackett danach ab. Was er fand, überraschte ihn. Der Gegenstand war länglich und hatte an einem Ende eine runde, leicht kantige Kugel befestigt. Das konnte nur Juniregen sein. Aber wie gelangte der in seine Tasche? Es musste bei ihrem kurzen Handgemenge passiert sein, als er Kids Hand zu fassen bekommen hatte. Jetzt hatte er auf jeden Fall etwas, mit dem er versuchen konnte, das Schloss zu knacken. Ein leises Klick und die Tür war offen... Kid schnellte um die letzte Ecke. Gleich war er am Ziel. Noch zwei Schritte,... noch ein Schritt,... eine offene Tür, ein schwarzer verlassener Raum, stach ihm entgegen. Wie konnte das sein? Er war sich sicher gewesen, dass Shinichi keine Draht oder Schlüsselring oder etwas ähnliches bei sich hatte und dass er abgeschlossen hatte. Da war nur eines schlüssig. Der Detektiv konnte Schlösser knacken. Warum konnte er das überhaupt, Schlösser knacken, er war doch ein Detektiv? Die machten doch so etwas nicht... Aber bei Kudo überraschte ihn gar nichts mehr.... Wenn er Glück hatte, schaffte er es noch den blinden Jungen einzuholen. Schnell konnte er nicht sein, Kid hatte immer noch seinen Blindenstock. "Schade Kid, heute ging der Schuss wohl nach hinten los. Beim nächsten mal kriege ich dich, du wirst unvorsichtig!!" Kaito Kid fuhr herum. Auf dem Boden lag eines dieser Abzeichen, die aus einer Zeit stammten, in denen ihm ein kleiner Grundschüler immer die Tour vermasselt hatte. Er knirschte mit den Zähnen. So ein verfluchter Mist!! Der ganze Aufwand, war völlig umsonst. Shinichi suchte sich seinen Weg er hatte den Stein, hatte Kid bloß gestellt, jetzt musste er nur irgendwie zurück zu den anderen finden. Er hatte keine Ahnung wo er war und niemand schien in seiner Nähe zu sein. Seine Nerven lagen blank und er ließ sich immer noch verängstigt und total am Ende auf den Boden sacken. Ran hatte eine böse Vorahnung. Sie rannte ins Gebäude zurück, direkt in Kommissar Nakamori. Irgendetwas war mit ihrem Shinichi! "Hey nun mal langsam hier!" Er hielt sie an den Schultern fest. Tränen stiegen ihr in die Augen, sie hatte Angst um ihn. "Was ist denn?" Dem Kommissar ging das ziemlich nahe. "Shinichi, es ist was mit meinem Shinichi...! Ich glaube Kid hat  sich als er verkleidet." Nakamori wurde bleich. Sie tat ihm Leid. Er war gar nicht so gefühlskalt wie er immer tat. Zumal er in Ran, seine eigene Tochter sah. Seine Aoko. "Wir werden ihn suchen gehen." Er war blind und in diesem Labyrinth... er brauchte Hilfe. "Los Leute!!" Er winkte die Beamten zurück an die Arbeit. Schon rannten sie wieder durch die Gänge, auf der Suche nach einem Oberschüler. Ein Funkspruch erreichte Nakamori. Er wandte sich an Ran. "Sie haben ihn gefunden und bringen ihn zu uns." Erleichtert atmete sie auf. Shinichi hörte Schritte...bildete er sich das nur ein?.... Er war vollkommen durch den Wind, des orientiert, traumatisiert und vom Schlafmittel Kids immer noch trieselich. Er hörte noch die Person die ihm am nächsten war rufen. "Wir haben ihn!!" Dann brach er ohnmächtig zusammen. Kid lief über das Gelände. Wenigstens ein Gutes, hatte die ganze Sache gehabt, er konnte jetzt ungehindert fliehen. Selbst Nakamoris Geheimwaffen hatte er aus getrickst. Er sprang gerade an einer Mauer hoch, als er vom Gegenteil überzeugt wurde. Gebell und das Geräusch von nahenden Pfoten, bekräftigte das. So schnell wie da, war er noch nie eine Mauer rauf und auf der anderen Seite wieder hinunter geklettert. Ein unschicklicher Abgang, wahrlich seiner nicht würdig. Das würde Rache geben. Sein Umhang war im Eimer. Rans Stimme riss ihn aus seiner Ohnmacht. Er spürte, wusste genau, dass er bei ihr in Sicherheit war. Sie fiel ihm um den Hals. Klammerte sich an ihm fest. Er umarmte sie. Als sie sich löste, griff er in seine Tasche und holte Juniregen hervor. "Ich konnte ihn Kid abnehmen." Seine Hand zitterte noch etwas und Ran sah ihn besorgt an. Triumphierend nahm Nakamori den Stein entgegen. "Haha!! Kid, das war wohl nichts!!!" "Ran..." Seine Stimme drang nur leise an ihr Ohr. "Lass uns nach Hause gehen...Ich will nur noch in mein Bett." Sie küsste ihn. "Das machen wir." Yusaku fuhr vor, nach dem Ran ihn angerufen hatte. Seinem Sohn schien ein Gespenst über den Weg gelaufen zu sein, so sah er zumindest aus. Er fragte aber nicht weiter, denn Shinichi wollte darüber nicht reden. Besorgt verfrachtete er seinen Sohn und dessen Freundin nach Hause. Shinichi war so fertig, er ließ sich ohne ein Wort der Erklärung oder etwas zu essen in sein Bett fallen. Kaum lag er darin, war er auch schon eingeschlafen. Kaito Kid stand auf einem Hausdach und blickte deprimiert zum Mond hinauf. Sein ewiges Grinsen war ihm aus dem Gesicht gewischt worden. Das war eine Pleite gewesen.  So ein Schnitzer, war ihm noch nie unterlaufen. Wie peinlich...wenn das erst die Runde machte... Nicht auszudenken. Und wer war schuld? Wieder einmal dieser verdammte Detektiv. Das konnte es doch gar nicht geben!! Sein Plan war so genial gewesen. Zuerst hatte er die Toiletten geschlossen, und sich als Shinichis Freundin ausgegeben, um in die Nähe des Steines zu kommen. Dann hatte er den Hauptsicherungskasten in die Luft gejagt und somit einen Stromausfall bewirkt. Dann hatte er den Stein gestohlen und war abgehauen. Bis dahin, hatte sein Plan funktioniert. Shinichi war ihm wie zu erwarten war gefolgt und stellte ihn. Eigentlich hatte er ihn betäuben wollen und im Schutz seiner Identität abhauen, aber es war zu einem Gerangel gekommen. Bei der Gelegenheit, war ihm auch der Stein abhanden gekommen. Ihm blieb nicht die Zeit noch irgendwie nach Plan zu arbeiten. Er hatte den Detektiven betäubt und weggesperrt und sich dann für ihn ausgegeben. Doch er hatte die Rechnung ohne Ran gemacht, die ihm nicht von der Seite gewichen war. So hatte er sich seine Flucht bestimmt nicht vorgestellt. Und dann noch die Hunde, deswegen hatte er ja den ganzen Aufwand betrieben um die Viecher zu überlisten. Die Hunde gingen nur dann nicht auf einen Los, wenn du in Begleitung Nakamoris oder Megures warst. Da er sich extra als Ran hatte verkleidet mit führen lassen, hätten ihn die Hunde erkennen müssen, als Freund der beiden Polizisten, schon am Geruch. Er hätte sich zusammen mit den beiden Kommissaren hinaus geschlichen. Das war allerdings auch in die Hose gegangen und er musste einen unschönen Abgang hinlegen. Über die Mauer und ab. Diese hungrigen Bluthunde hatten ihm doch glatt den Umhang zerbissen und zerrissen. Der war hinüber. Sein nächster Coup musste unbedingt wieder erfolgreich sein, sonst würde es richtig blamabel für ihn werden. Jetzt war dieser Kriminalist und Sherlock Holmes besessene Kerl schon blind und schaffte es trotzdem seine Pläne zu vereiteln und ihm den allerletzten Nerv zu rauben. Und dann noch diese blöde Nachricht, die er durch das Minifunkgerät erhalten hatte....furchtbar!!!  Er raufte sich die Haare. Er ließ die Arme sinken, egal wie er sich darüber auch aufregte, es änderte doch nichts an der Situation. Er hatte versagt; auf ganzer Linie versagt!!! Doch nun galt es diesen Schnitzer wieder auszubügeln. Das hieß: ein genialer, lückenloser Plan musste her. Aber das hatte auch bis morgen früh Zeit. Erschöpft streckte er sich, legte dann sein Kid Kostüm ab und schlich im Schutze der Dunkelheit nach Hause. Dort, tippelte er leise an seiner Mutter vorbei, in sein  Zimmer. Er drehte das Bild seines Vaters und betrat den geheimen Raum dahinter, um seinen Anzug, den Zylinder und alle anderen Kidutensilien zu verstecken. "Entschuldige Vater, der Nächste geht nicht in die Hose."  Er schloss den Zugang und versteckte sich unter seiner Bettdecke. Er war deprimiert, kein Stück war von seinem selbstsicheren Gehabe und dem ewigen Grinsen geblieben. Er sah aus, wie ein Kind, dass ein Spiel verloren hatte. Kaito Kid vs. Shinichi Kudo. Wer gewinnt? Wer hat gewonnen? Kid jedenfalls nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)