Stolz und Ehre von Princesskittylin (Liebe oder Verderben? VegetaxBulma) ================================================================================ Kapitel 5: Wo bist du? ---------------------- Kapitel 5 Es war dunkel geworden, die Sonne war fast komplett untergegangen. Ich wirrte durch die Einöde der nördlichen Gebirge, es war fast schon zu düster um mit dem Gleiter weiterzufliegen. Doch weit konnte es nicht mehr sein, leider war der Scouter nicht sehr genau, ich musste ihn also suchen, auch noch das. Doch ich wollte mit ihm sprechen, ihn nach Hause zurückholen. Es sollte alles wieder so sein, wie es war. Mein Alltag vermisste ich nun schmerzlicher denn je, die Zankerei mit ihm, die Reparaturen im GR unter Androhungen seinerseits, mein Leben auszupusten, wenn ich nicht schneller arbeiten würde. Meine hysterischen Ausrufe, er könne seinen Scheiß doch alleine machen, wenn er auch für den Schaden verantwortlich ist. Seine unmenschlichen Fressorgien. Und sogar das stille Schweigen seinerseits, wenn er sich die seltene Ausnahme bereitete, länger am Tisch zu bleiben um sich eine Verdauungspause zu gönnen. Und meine Mutter ihn zuquakte. Nie hatte er nur einer ihrer Ausrufe beantwortet. Doch es fühlte sich heimisch an, wenn mein Vater und ich uns dabei stillschweigend geheime Blicke zuwarfen, die unser Verständnis für ihn aussprachen; meine Mutter war einfach eine Laberbacke. Und wir daraufhin immer ein Kichern unterdrückten. Es fühlte sich so familiär an. Energisch schüttelte ich den Kopf. „Pahh, Bulma, du träumst wohl immer noch. Der und Familie, dass ich nicht lache“, schnaufte ich. Trotz alledem musste ich mit ihm reden. Er schien mich gerettet zu haben, ohne ihn hätte ich leicht erfrieren können. Der Arzt hatte meiner Mutter während meiner Bewusstlosigkeit mitgeteilt, dass ich sehr viel Glück hatte, wäre ich die ganze Nacht im Freien gelegen, hätte das zu einer tödlichen Lungenentzündung oder ähnlichem führen können. Es wurmte mich, dass ich dem Saiyajin etwas schuldig war. Doch so war es nunmal, und nicht nur ein wenig, er hatte immerhin mein Leben gerettet, wenn er es auch niemals zugeben würde, wieso er es getan hatte. Ja, wieso eigentlich? Das konnte nur er mir sagen... Ich landete auf einem hohen Felsvorsprung, der wie gemacht für die Größe des Gleiters schien, sofern ich das bei der Dunkelheit beurteilen konnte. Vorsichtig stieg ich aus und zog erstmal scharf den Atem ein. „Verdammter Kack , ist das scheißkalt! Wenn ich wegen dir einen Rückfall erleiden sollte , dann gnade dir Gott!“, fluchte ich aufgebracht. Ich zog die Felljacke enger um mich, zum Glück hatte ich daran gedacht, sie anzuziehen. Sie war kuschelig und wunderschön und es mussten noch nicht mal Tiere dafür sterben. Zitternd lief ich der großen Ebene entgegen, die direkt an den Felsen anknüpfte. Von hier aus konnte ich mir einen Überblick verschaffen. Mutig stapfte ich in die Dunkelheit, nur mein kleiner Dragonballanhänger leuchtete aufmüpfig in die klare Gebirgsnacht. Ich hatte ihn damals selbst angefertigt, er erinnerte mich an all die Abenteuer mit Son-Goku und Yamchu, die ich als beste Zeit meines Lebens sah. Yamchu... „Nein Bulma, keine Zeit für Sentimentalitäten, du hast ein Ziel vor Augen“, redete ich mir selbst ein. Obwohl das mit dem Ziel vor Augen übertrieben war, ich konnte keine zwei Meter weit sehen, die Scheinwerfer des Gleiters verloren sich in der schier endlosen Weite der Berge. Außerdem wusste ich immernoch nicht, was ich genau sagen sollte, würde ich ihn finden, es gab so vieles, was ich fragen wollte, doch wusste ich genau, dass das meiste unbeantwortet bleiben würde. Ich stapfte vorsichtig umher, doch konnte ich keine Gestalt oder ähnliches wahrnehmen. Ich fragte mich, ob der Scouter noch funktionierte. Die Felljacke tat ihr Gutes, langsam gewöhnte ich mich an die Kälte. Ich beschloss, mich auf einen Steinvorsprung zu setzen und eine Zigarette anzuzünden, das half immer beim Nachdenken. Langsam, weil meine Finger eingefroren waren, versuchte ich das Feuer aus der Jackentasche zu ziehen. Die Lederhandschuhe wärmten wirklich nicht. Meine Stiefel rutschten in dem Moment aus, als ich versuchte, am glatten Boden halt zu finden. Fluchend landete ich auf meinem Allerwertesten. „Verdammte Mistkacke!“, schrie ich in die Nacht. „Und alles wegen dir !“ Immernoch wütend über den Sturz, versuchte ich erneut Halt zu finden, doch der Boden schien hier so schnell zu gefrieren, das meine Absätze immer noch ausrutschten. Es schien, als ob ich erstmal hier sitzen bleiben sollte. „Dann eben nicht“, seufzte ich erschöpft und fand daraufhin mein Zippo. Genußvoll zog ich an der nun glühenden Zigarette, und sogleich tat sie ihre Wirkung. Ich schloss meine Augen und atmete erleichtert aus. Wie sollte ich bei diesem Effekt nur jemals damit aufhören.... Der Wind wehte nun nicht mehr so kräftig, eine leichte Brise hatte sich durchgesetzt und flog durch alle Ritzen und Ecken der Felswände. Es hatte etwas gruseliges, früher wäre ich hier sicher keine zwei Sekunden geblieben, doch ich war erwachsener geworden. Zu oft hatte ich nun schon dem Tod ins Auge gesehen und immer habe ich mich aus der Scheiße geritten. Oder Son-Goku. Seit dem Einzug des Saiyajinprinzen war zwar einiges schwieriger und nervenaufreibender geworden, aber gab es ein Gefühl, das alle überragte: Sicherheit. Nach Son-Goku war er der stärkste im Universum, und egal was oder wer kommen würde, er war da. Ein Grinsen setzte sich auf mein Gesicht. Die Vorstellung, ein Dieb würde sich in die Capsule Corp. verirren war auch zu komisch. Vegetas Präsenz würde ausreichen, ihn in die Flucht zu schlagen und nie wieder eine Straftat begehen zu lassen. Ja, er war schon ein Fall für sich. Ein unerwartetes Knacksen hinter mir ließ mich zusammenfahren, was war das eben? Langsam drehte ich mich um, doch ich konnte bei der Dunkelheit beim besten Willen nichts erkennen. Jetzt war mir schon ein wenig mulmig zumute. Wie konnte ich auch ohne ein Verteidigungsmittel mutterseelenallein in die Wildnis fahren, dazu noch bei Nacht? Jetzt half nur noch Feuer gegen Feuer, egal was das war. „Wer ist da? Ich würde dir raten abzuhauen, ich bin bewaffnet“, versuchte ich überzeugt zu klingen. Dabei nahm ich den Dragonball-anhänger in die Hand und drückte ihn fest an mich. Ein furchterregendes Lachen hallte durch das Gebirge, das Echo war unaufhörlich. „Und die wäre?“, kam es amüsiert hinter mir. Eine blitzschnelle Bewegung und der Anhänger war verschwunden. Panik kam in mir hoch. „Wie..?“ , stotterte ich geschockt. Eine raue Hand legte sich hinter mich, und hielt meinen linken Arm fest. „Ich sagte dir doch bereits, wenn du so geil aufs sterben bist, es gibt schmerzfreiere Methoden!“ Mit einem Ruck stand er vor mir, sein Haar ragte in die endlose klare Nacht. Das verschmitzte Halbgrinsen des Saiyajin erinnerte an einen Lausbuben, der eben einen Streich ausgeheckt hatte. Das erste Mal sah ich ihn ernsthaft amüsiert. „Ve-Vegeta???“ , faselte ich erstaunt. „Wer sonst, du kannst dich glücklich schätzen, das ich es bin und kein Psychopath, die scheint es ja bei euch Menschen öfters zu geben, schenkt man euren Nachrichten Gehör. Dein lächerlicher Verteidigungswille ist geradezu mikrig, selbst jeder halbstarke schwächlicher Mensch hätte dich willenlos machen können, du naives Weib“, raunze er genervt. „Ach, und bei dir, dem großen Saiyajinprinzen, bekannt als erbarmungsloser Massenmörder, bin ich in Sicherheit?“, grinste ich ihn an. Ich hatte mich wieder gefangen, seine Nähe ließ mich aufatmen, ich konnte mich fallen lassen. Ja nirgends fühlte ich mich so sicher. Absurd. „Hmpffh...“ murrte er dumpfig. „Ich suche mir vergleichsweise annähernd starke Gegner aus, alles andere ist unter meiner Würde“, fuhr er nun doch fort, „ außer natürlich sie legen es darauf an. So langsam habe ich das Gefühl, das genau du das versuchst“. Ich starrte ich an. War das Sarkasmus? Hatte er wirklich gerade einen Witz á la Vegeta fallen lassen? Oder war das sein Ernst? „Du kannst mir glauben oder nicht, aber nirgends fühle ich mich so sicher wie jetzt“, seufzte ich tief. Ich hatte nicht nachgedacht, die Worte verließen meinem Mund bevor ich sie aufhalten konnte. Noch immer hatte er meinen Arm in seinem Griff. Doch es war nichts schlimmes, im Gegenteil, es fühlte sich neuartig aber gut an. Ich spürte einen Ruck durch seinen Körper fahren, er hatte wohl vergessen, das er mich noch festhielt, und wollte seine Hand zurückziehen, doch diesmal war ich schneller, ich drehte sie und nahm seine in meine, zart und leicht drückte ich dagegen. „Vegeta,, siehst du den hellen Stern nördlich über uns?“, fragte ich , als ich den Blick verträumt gen Himmel wandte. Er schwieg. Seine Hand bewegte sich keinen Millimeter. „Dieser Stern liegt in der gleichen Galaxie, in der dein Heimatplanet war. Normalerweise ist es unmöglich, dass das Licht soweit reicht, doch dieser Stern ist kurz vor dem Explodieren, seine letzte Kraft wird mobilisiert. Wahrscheinlich existiert er nicht mal mehr , aber das Licht braucht seine Zeit zu uns. Hier in den Bergen ist der Sternenhimmel noch klar und rein, kein Smog und Abgase vernebeln ihn. Wie wunderschön es sein muss, durch das Weltall zu reisen und die verschiedensten Formen der Lebewesen zu sehen, sowie dessen Territorien.“ Ich wollte als Kind immer Astronautin werden, ich liebte die Sterne und das All, es faszinierte mich auf eine einzigartige Art und Weise. Ich war jedoch eher handwerklich als körperlich gefestigt, worin meine Karriere sich in die meines Vaters einschlug. Die Reise nach Namek war damals eine kleine Kindheitstraumerfüllung. Eine Weile sagten wir beide nichts, bis Vegeta seine Hand aus meiner nahm und das erste Mal den Blick dem Himmel zuwand. „Das intergalaktische Reisen ist eine reine Abschlachtung, es kommt nur auf deine Stärke und Geschicklichkeit an, man muss auf der Hut vor jedem sein und versuchen, die besten Geschäfte herauszuschlagen, ansonsten tötet man , um nicht hinterrücks verraten zu werden“, klang Vegetas monotone Stimme. Sein Blick war undefinierbar, es schien, als ob alte Erinnerungsfetzen an ihm vorbeizogen. „Du musst einige grausame Dinge erlebt haben, die ich mir in meinen schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen kann. Dein Lebensstil war von Verrat und Morden bestimmt, wie sollst du also auch etwas anderes kennen?“, sagte ich bewegt. „Vegeta, ich habe nie darüber nachgedacht, warum du so bist wie du bist. Doch du hast allen Grund so zu sein wie du dich gibst“, flüsterte ich nun schon fast. Mein Herz machte einen Sprung, aber natürlich, er hatte immer nur gelitten, ihm wurde alles Lebenswichtige genommen und sein Stolz wurde von der Ice-jin Echse mit Füßen getreten. Er lernte von klein auf, dass Morden „Spaß machte“ und war auf Eroberung und Unterdrückung geschult. Er war immer alleine durch sein grausames Universum gezogen, als Motivation nur sein unbezwingbarer Stolz, einmal der Stärkste zu sein. Doch das wurde ihm nicht vergönnt. Er war einsam. Wie ich. Ich lehnte mich gegen seine Brust, ganz sachte berührte meine Felljacke seinen Kampfanzug. Es war eine zarte unschuldige Berührung. Ich wollte ihn umarmen, an mich drücken, wollte , dass er sah, das auch ich einsam war. Doch ich wusste, dass dies zuviel war. So begnügte ich mich mit dieser leichten. „Warum hättest du das sollen..“, war seine leise Antwort auf meine Aussage. Ich weiß nicht wie lange wir da standen, die zarte Wärme des anderen einsogen, als könnte sie jede Sekunde für immer verschwinden, wie eine Seifenblase, die sogleich zerplatzte. Er war es schließlich, der sich als Erstes aufrichtete, seinen Anzug glättete und fragte: „Wieso bist du hergekommen?“ Ich seufzte, ich wusste ich konnte mich dieser Frage nicht entziehen. Ich schloss für einige Sekunden die Augen, um ihm dann entschlossen anzuschauen. Sein Blick wirkte fragend, und hätte ich es nicht besser gewusst, schien es fast so, als ob ein Hauch von Angst darin schwebte. „Ich wollte mich bedanken“, brachte ich es schließlich hervor. „Ich weiß, dass du es nicht für mich direkt getan hast. Aber Danke. Ohne dich wäre ich vielleicht nicht hier, und auch wenn du glaubst, ich würde ab und an mit dem Tod spielen; ich liebe das Leben, es ist nicht immer leicht, aber es hat oftmals wunderbare Wendungen parat, wenn du es am wenigsten glaubst. Manchmal passieren eben Dinge, die du nie für möglich gehalten hättest. Die dich umhauen, so unglaublich gut sind sie. Und für sie lohnt es sich zu leben, Nur für sie.“ Sein Ausdruck verriet nicht, ob er meine Andeutung aufgefasst hatte. Doch es schien, als ob er einen inneren Kampf mit sich führte. Ich wusste, das er heute Abend schon über seinen Schatten gesprungen war, es reichte für jetzt, nie hätte ich es für möglich gehalten, dass er es so weit zulassen würde. Darum legte ich sachte meine Hand an seine Brust und fragte ihn langsam und bedacht: „Gehen wir nach Hause?“ Sein leises akustisches Zustimmen war so zart, dass ich mir erst nicht sicher war, ob er es von sich gegeben hatte. Erst als er sich Richtung Gleiter aufmachte, wusste ich es sicher. Wir gingen nach Hause. In unser zu Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)