Grashüpfer   von Chozo
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                                  Kapitel 1: 
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Also saß ich da nun.

Mit missmutigem Blick wandte ich mich um. Die von Rauch und Alkohol
geschwängerte Luft stieg mir in die Nase. Ich mochte es. Dennoch war es nur ein
schwacher Trost.

Lautes und leises Gerede drang an mein Ohr. Dabei wollte ich im Grunde nur den
stumpfen Bass der Musik hören und vergessen, warum ich eigentlich hier war.

Als ich auf meinem bestellten Grasshopper blickte, in diese grünliche
Flüssigkeit mit dem begehrenswerten Ethanol, kam mir der Gedanke, wie es wäre,
echte Grashüpfer zirpen zu hören.

Rauszufahren, weit weg, den Wind über mein Gesicht streichen zu lassen, das
Gras im Wind rauschen zu hören. Frische Luft zu Atmen und nicht dieses seltsame
Gasgemisch hier drinnen.

Ob ich dort, weit draußen, fernab aller Menschen, mit mir selbst im Reinen
wäre? Würde ich die Probleme des Alltags hinter mir lassen können und die
Ketten, die mich in diese Gesellschaft zwängen, sprengen?

Vermutlich nicht. Denn dazu müsste ich selbst zu einem Grashüpfer werden.
Unweigerlich dachte ich an ‚Die Verwandlung‘ von Franz Kafka, eines meiner
Lieblingsbücher. Auch mich würde man wohl nach wenigen Wochen nicht mehr
vermissen, würde ich ein Grashüpfer werden und von der Bildfläche
verschwinden.

Das ist nun mal er Lauf der Dinge.

Genervt trank ich den letzten Schluck und lies ihn eilig meine Kehler
herabgleiten. Ich war von meinen abstrusen Gedanken durch die Benebelung des
Alkohols wohl wieder nicht bei der Sache.

Ich stand auf und wandte mich dem Ausgang zu, den ich dann auch durchschritt.

Sie ist nicht gekommen und würde es wohl auch nicht tun.

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