Geboren um zu leben von abgemeldet (Bill zieht um....) ================================================================================ Kapitel 3: Freunde sein ----------------------- Ich tigerte ungefähr 20 Minuten in der Wohnung herum und kontrollierte bestimmt schon zum zwanzigsten Mal mein Makeup im Spiegel der im Flur hing. Warum ich so nervös war wusste ich nicht. Es war ja nichts schlimmes oder außergewöhnliches dabei, bei Tom zu Mittag zu essen. Mal abgesehen davon das ich noch nie bei jemandem zum Mittagessen eingeladen war und gar nicht wusste wie ich mich verhalten sollte. Ansonsten war alles super. Andererseits war es auch mies nicht runter zu gehen wo sie mich schon eingeladen hatten. Also kratzte ich den Rest meines Selbstbewusstseins mit der Spachtel zusammen, packte es ein und verließ unsere Wohnung nur um vor Toms Tür stehen zu bleiben und die Augenbraue zu heben. War es in München üblich seine Wohnungstür sperrangelweit offen stehen zu lassen? „Ah Bill! Komm rein“ Ich hob meinen Blick und sah Georgs Kopf der um eine Ecke guckte sowie einen Arm der mich rein winkte. Ich nickte einfach und betrat die Wohnung bevor ich die Türe hinter mir schloss und in Georgs Richtung ging. Der grinste mich an und deutete auf Tom, der da in der Küche stand und halb im Kühlschrank steckte. Meine Augenbraue wanderte nach oben und ich sah Georg fragend an der nur lachte. „Er sucht den Senf. Er ist sich 100%ig sicher das er da irgendwo drin sein muss“ kams und ich nickte einfach nur. Tom musste ja wissen ob der Senf im Kühlschrank war oder nicht. Zumindest ging ich einfach mal davon aus. Nach ungefähr zwei Minuten tauchte er aus dem Kühlschrank wieder auf und fluchte als er sich den Kopf anschlug. „Hast du den Senf gefunden?“ kams von Georg grinsend und Tom schenkte ihm einen Blick der sogar einen Panzer durchbohrt hätte. „Sehe ich so aus als hätte ich Senf gefunden?“ fragte er dann und ich musste mir wirklich ein lachen verkneifen. Irgendwie fand ich das Geplänkel – wenn man es denn so nennen konnte – zwischen den Beiden unterhaltsam. „Nein. Du siehst eher aus als würdest du mich gleich töten wenn ich nicht sofort nochmal losgehe und Senf besorge“ antwortete Georg amüsiert und Tom grinste nur breit. „Dann frag ich mich wieso du noch hier rum stehst. Geh und hol Senf. Um Bill kümmere ich mich“ Georg guckte Tom an ehe er auf dem Absatz umdrehte und anfing zu lachen. „Tom, Tom! Wie sich das anhört“ lachte er nur und war auch schon zur Haustür raus. Ja, wie hörte sich das denn nun an? Irgendwie kam ich nicht so wirklich mit. Andererseits hatte ich auch das Gefühl das ich gar nicht wissen wollte wie es sich laut Georg denn nun angehört hatte. Ich stand immer noch in der Küchentür und guckte Tom dabei zu wie er Töpfe aus einem Schrank zog und diese auf die Herdplatte knallte. Außerdem fragte ich mich ob er gerade mies gelaunt war. Und da traf mich auch schon sein Blick. „Meine Geduld ist nicht die größte.“ kams von ihm und ich nickte einfach mal. Was sollte ich auch schon darauf sagen. „Und du siehst aus als wärst du reichlich nervös“ grinste er dann und ich zuckte ertappt zusammen. Na ja, konnte man so sagen. Ich war ja noch nie bei jemandem zum Mittagessen eingeladen. Tom das zu sagen war meiner Meinung nach allerdings keine gute Idee. Der würde ja denken ich wäre psychisch instabil oder nicht ganz dicht. Oder eben irgendwas anderes in die Richtung. „Ich war noch nie zum Essen eingeladen“ rutschte es mir dann doch heraus und ich hätte meinen Kopf in diesem Moment gern gegen den Türrahmen geschlagen. Vor allem als ich Toms irritierten Blick sah. „Ha? Das ist doch ein Witz“ kams von ihm und ich schüttelte lediglich den Kopf. „Na kein Wunder das du aussiehst wie Bambi. Georg und ich sind....anstrengend“ lachte er dann und ich runzelte die Stirn. Ich sah aus wie Bambi? Also klar, ich wusste wie Bambi aussah. Aber das ich wie ein Reh aussah war mir wirklich neu. „Na ja, egal. Während Georg Senf holt machen wir halt was anderes. Ich kann so eh nicht zum kochen anfangen“ eröffnete er mir dann und ich nickte einfach mal. Und wenn Tom jetzt noch eine Idee hatten was wir machen könnten, wäre das natürlich super. Weil mir nämlich nichts einfiel. „Habt ihr noch was zum auspacken?“ fragte Tom dann und ich sah ihn etwas irritiert an ehe ich nickte. „Ein paar Kartons für die Küche noch“ antwortete ich dann und sah ihn fragend an während er erfreut grinste. „Dann könnten wir das ja auspacken. Georg ist nämlich nicht gerade der Schnellste“ kam die Antwort und ich nickte etwas überrumpelt. Zusammen mit Tom ging ich zu unserer Wohnung und lotste ihn zur Küche wo er sich den Inhalt des ersten Kartons ansah. „Irgendein bestimmter Platz?“ fragte er dann und ich schüttelte den Kopf was ihn nicken ließ, bevor er damit anfing die Töpfe in den unteren Schubladen zu verstauen. Warum die genau dahin mussten verstand ich nicht so wirklich und sah ihn deswegen auch interessiert an. „Wenn ich irgendwann bei dir koche muss ich nicht alles suchen“ kam die Antwort auf meine unausgesprochene Frage und mir entgleisten die Gesichtszüge. Bei mir kochen? Warum wollte er das denn? Benutzte er gern fremde Küchen? So etwas wie ein Fetisch? „Warum willst du in meiner Küche kochen?“ fragte ich dann einfach mal drauf los. Sorry, aber erstens viel mir nichts besseres ein, und zweitens interessierte mich das tatsächlich. So spannend war unsere Küche ja jetzt auch nicht. „Du kennst hier keinen außer mich und Georg oder? Außerdem finde ich deinen Style irgendwie cool, auch wenn ich das niemals freiwillig anziehen würde. Und du bist nett. Also habe ich beschlossen das wir Freunde werden“ kams zurück. Ich musste jetzt eigentlich nicht erwähnen das ich Tom anstarrte als wäre er verrückt, wofür ich ihn im Moment auch hielt. Er wollte mit mir befreundet sein? Also nicht das es mich nicht freute wenn jemand mit mir befreundet sein wollte. Aber bis gerade eben...hatte mir das keiner einfach so an den Kopf geworfen und war so davon überzeugt gewesen. „Ahm....okay?“ kams von mir. Ich schwöre es, wenn ich Teller oder irgendwas Anderes in der Hand gehabt hätte, ich hätte es glatt fallen lassen. Von Tom kam nur ein grinsen während er die Töpfe weiter einräumte. Aus irgendeinem Grund musste ich lächeln und den Kopf schütteln bevor ich dazu überging das Geschirr zu verräumen. Zu Zweit hatten wir gar nicht so lange gebraucht, und gerade als wir fertig waren klingelte Toms Handy in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. War er taub? Oder hörte er immer so laut Musik das er sein Handy nicht hörte? Tom ging dran und beendete somit den Krach ehe er mit den Augen rollte. Hatte Georg den falschen Senf gekauft? „Nein Mom, ich will und brauche keine langen Unterhosen“ kams und ich guckte ihn verpeilt an ehe ich mir ein Lachen verkneifen musste und er mich kurz grinsend ansah nur um wieder mit den Augen zu rollen. „Weil ich nicht mit euch in Skiurlaub fahre, deshalb. Ich hab jetzt auch gar keine Zeit“ kams und ich zündete mir eine Zigarette an, nach der Tom die Hand ausstreckte. Ich beschloss so nett zu sein und sie ihm zu überlassen bevor ich mir eine neue anzündete. „Ich bin gerade bei Bill und wir wollen kochen“ Warum er mich direkt erwähnte war mir ein Rätsel, aber langsam schien Tom genervt zu sein. „Ich will echt nicht unhöflich sein aber....es geht dich nichts an was ich wann mit wem und warum tue. Grüß Pops“ kommentierte er bevor er auflegte und einmal tief durchatmete. Ich beschloss lieber zu schweigen und rauchte vor mich hin ehe Tom sich neben mich an die Arbeitsplatte lehnte und mir den Ellenbogen leicht in die Seite rammte, was mich dazu brachte ihn anzusehen. „Guck nicht wie ein verschrecktes Reh. Nur weil ich manchmal genervt bin werd ich dich sicher nicht gleich verkloppen“ murrte er und sah mich an was mich nicken ließ. Mich wunderte es eher das er mir so etwas mitteilte. Meiner Meinung nach war Tom seltsam. Seltsam, aber ich mochte ihn irgendwie. Und gerade als ich zu dieser Feststellung kam zuckte ich erschrocken zusammen, weilt Toms Handy wieder los ging. Aber diesmal war es anscheinend Georg, der den Senf besorgt hatte. Zumindest schloss ich das daraus das Tom mitteilte wir könnten wieder runter, weshalb ich ihm folgte. Kaum waren wir vor seiner Haustür angekommen trampelte auch schon Georg die Treppen hoch und hielt triumphierend den Senf in die Höhe was mich lachen ließ. Vielleicht mochte ich die Beiden auch, weil sie so einen an der Waffel hatten. Das Kochen war amüsant. Tom fluchte hier und da während Georg blöde Witze riss oder ihn verarschte, während ich mich vor Lachen fast nicht halten konnte. So viel Spaß hatte ich wirklich schon lange nicht mehr gehabt. „Lach nicht, der verarscht mich. Hilf mir lieber“ kams von Tom und ich musste nur noch mehr lachen. „Georg, hör auf Tom zu verarschen“ kam es irgendwann gepresst über meine Lippen und Tom rollte grinsend mit den Augen ehe er verlauten ließ, dass das nicht sonderlich überzeugend war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)