He could be the one von abgemeldet (Bill & Tom zu Hause inkl. einigen Missgeschicken) ================================================================================ Kapitel 4: 4. ------------- Man konnte mich jetzt für eingebildet oder sonst was halten, aber ich war wirklich stolz auf mich. Ich konnte doch tatsächlich ruhig bleiben, wenn Tom seine Finger auf meinem Bauch bewegte. Warum genau er das tat, wusste ich nicht so wirklich, es war mir aber auch egal. Sollte Tom mal machen, wenn es ihm Spaß machte. „Du bist so weich“ kams von meinem Zwilling und ich runzelte die Stirn. „Und du hast zu viel Grabenwasser eingeatmet“ konterte ich. Natürlich war ich es gewohnt, dass Tom mir meist irgendwelche Bekundungen machte, für die ich jeden Anderen als verrückt abgestempelt hätte. Das machte ich anders herum ja auch nicht anders. Ob es nun um seine Hände ging, seinen Charakter, seine Augen oder was auch immer mir in solchen Momenten einfiel. Mum sagte immer wir hätten einen 'zärtlichen' Umgang miteinander. Wo die Zärtlichkeit war, als wir uns mit Bratpfannen die Rübe eingeschlagen hatten, fragte ich mich noch heute. „Wider sprich nicht. Ich kenn keinen Mann der so weiche Haut hat“ hielt Tom dagegen. Bei mir tat sich was. Nämlich das ich lachen musste und ihm leicht auf den Hinterkopf schlug. „Du fasst ja sonst auch keine Kerle an. Oder sollte ich da irgendwas wissen?“ neckte ich ihn dann und hob amüsiert eine Augenbraue. Das Tom andere Männer in irgendeiner Weise anfasste, wäre mir nämlich wirklich neu. Ich konnte mit Stolz und Recht behaupten das ich der Einzige war. Der Einzige den Tom an grabbelte, der Einzige der mit ihm in einem Bett schlief, der Einzige der manchmal seltsam kitschige Liebesbekundungen bekam, der Einzige der seine ungeteilte Aufmerksamkeit abbekam und der Einzige bei dem Tom einfach er selbst war. Ich war also in vielerlei Hinsicht der Einzige. Aber bei Tom verhielt es sich nicht anders. Auch er war in vielen Dingen der Einzige für mich. Vor allem der Einzige für den ich alles stehen und liegen ließ, wenn er mich brauchte. Und sei es nur, weil er die Ersatzglühbirnen nicht fand. Dafür das er die Ersatzglühbirnen nicht fand, hatte ich auch meine damalige Freundin im Restaurant sitzen gelassen, nur um nach Hause zu fahren und mit ihm nach diesen verdammten Glühbirnen zu suchen. Es war klar dass die Beziehung zu meiner Freundin nicht lange halten würde. Das Fass brachte ich zum überlaufen, als ich unseren Wochenendausflug zu ihren Eltern kurzfristig abgesagt hatte, nur um ein paar hundert Meilen zu fahren um Tom abzuholen, der mit einem platten Reifen, ohne Ersatzreifen, auf irgendeinem Highway stand. Tom hatte sich damals schuldig gefühlt. Und ich war ziemlich deprimiert gewesen. Doch als ich dann am Highway ankam, anhielt und ausstieg, und in Toms Gesicht guckte, war mir die Trennung von ihr egal. Man konnte mich jetzt für ein liebloses Arschloch halten, aber Tom würde immer meine Nummer eins bleiben. Seit dieser Trennung war ich überzeugt davon, niemals zu heiraten. So weit würde es bei meiner Prägung auf Tom gar nicht kommen. Und umgekehrt vermutlich genauso wenig. „Natürlich nicht. Andere Männer reizen mich nicht“ kams und ich blinzelte kurz verwirrt. Kurz musste ich überlegen, bis mir einfiel, dass das wohl die Antwort auf meine Frage von vor ungefähr fünf Minuten war. Dafür hatte er aber lange gebraucht. „Oha, ich reiz dich? Das wird ja immer besser“ grinste ich lediglich und Tom schnaubte, weswegen ich zu ihm runter sah. Der Blick war wirklich Gold wert. Und ich wusste das er mich in Gedanken gerade verfluchte. Oder sich selbst, so etwas gesagt zu haben. „Du weißt was ich mein. Stell dich nicht doof“ kam es zurück und ich musste lachen, als Toms Hand an meine Seite wanderte und anfing mich zu pieken. „Nein, ich hab keine Ahnung“ lachte ich. Natürlich wollte ich Tom bloß ärgern. Und das machte ich, weil es Spaß machte. Genauso wie er mich ärgerte, weil es ihm Spaß machte. Das war so etwas wie geben und nehmen. Oder zumindest in die Richtung. Das Pieken hörte auf, und ich sah zu Tom, der sich inzwischen mehr oder minder aufgerichtet hatte, und sich mit der freien Hand neben mir abstützte. „Aber natürlich reizt du mich. Kein anderer Kerl könnte mit dir mithalten, genauso wenig wie manche Frauen“ kams komplett ernst von meinem Zwilling und ich sah ihn etwas irritiert an. Das er dieser Ansicht war, war mir ebenfalls neu. „Tom...deine Witze waren schon mal besser“ kommentierte ich dann Augen rollend. Das war wirklich meine Ansicht. Toms Witze waren für gewöhnlich mit mehr Pfiff. Aber dieser hier war wirklich lahm. Ich sah zu ihm hoch, und runzelte dann kurz die Stirn. Irgendwas stimmte nicht. „Das war kein Witz, sondern mein voller Ernst“ kam es von Tom. Und ich hatte das Gefühl das mir gerade alles aus der Fresse flog. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er es ernst meinte. Ich war überfordert. „Betrachte es als eine ziemlich abgedrehte Art von Liebe. Und guck mich nicht so an, wie ein durch genudeltes Eichhörnchen“ Ich musste lachen. Einfach, weil der Satz zu genial war. Woher wusste Tom denn bitte, wie ein durch genudeltes Eichhörnchen aussah? „Du haust ja gar nicht ab“ kams dann neckend von meinem Zwilling und ich hob eine Augenbraue. Warum sollte ich auch abhauen? Machte ja gar keinen Sinn. Wir wohnten zusammen, wo hätte ich da hin rennen sollen? „Du bist ja auch nicht irgendein Kerl, sondern Tom. Der Tom, den ich ziemlich ungern Teile, der mir manchmal richtig auf den Sack geht, und der, der mir mit seiner scheiß Zigarette ein Brandloch in meine Lieblingsjacke gemacht hat, und trotzdem noch lebt“ argumentierte ich und Toms Mundwinkel wanderten nach oben. Das mit der Jacke würde ich ihm niemals verzeihen. Aber er lebte noch, und hatte fast drei Wochen zu Kreuze kriechen müssen. Tom ließ sich neben mich fallen, nur um seine Hand wieder unter mein Shirt zu stecken, und blieb dann erst mal so liegen. „Also einigen wir uns darauf, dass wir Beide irgendwie seltsam sind“ stellte er belustigt fest und ich nickte nur, während ich grinste. „Wir sind nicht beziehungsfähig“ stellte ich dann fest und Tom lachte leise. „Nein, sind wir wohl nicht. Werden wir vermutlich auch nie“ antwortete er und ich drehte ihm meinen Kopf zu um ihn kurz zu mustern. Mein Bruder erwiderte meinen Blick, bevor er mich angrinste. Ich zog im nächsten Moment erschrocken die Luft ein, als seine Hand an meine Hüfte wanderte und ich nach einem kurzen Ruck auf dem Bauch und halb auf ihm lag. Etwas erschrocken sah ich Tom an, der nur leise lachte. So ein Vollpfosten. „Kannst du mich irgendwann auch mal vorwarnen?“ murrte ich dann und von meinem Zwilling kam ein ungerührtes „Nö“. Na das nannte ich doch mal Liebe. Irgendwann würde ich vor Schreck tot umfallen, dann konnte er ja mal gucken wer ihm half Ersatzglühbirnen zu suchen. „Ich ruf jetzt mal Andi an“ informierte mich Tom dann und ich nickte. Während er nach Andis Nummer im Handy suchte, legte ich meinen Kopf auf Toms Brust ab und schloss die Augen. Ich blieb auch so liegen während mein Bruder mit unserem besten Freund telefonierte, um für heute Abend alles klar zu machen. Ebenfalls blieb ich so liegen, als Tom schon längst wieder aufgelegt hatte. „Schläfst du?“ kam es geflüstert von meinem Bruder, während er mit seiner Hand durch meine Haare fuhr, und die andere dazu nutzte mir über die Hüfte zu streichen. „Nein“ antwortete ich, blieb aber trotzdem mit geschlossenen Augen liegen. Es herrschte wieder eine Weile Schweigen, ehe Tom sich räusperte und ich automatisch meine Augen öffnete. „Versprich mir heute Abend keine Weiber aufzureißen“ kams dann von ihm und ich lüpfte eine Augenbraue. Ihm war aber schon klar, dass das eigentlich sein Part war und nicht meiner oder? Ich riss keine Weiber auf. Meine Lebensaufgabe bei solchen Abenden bestand darin, Tom ohne Begleitung nach Hause zu kriegen. „Versprich du mir, heute Abend meine Jacke nicht anzufackeln“ kams von mir zurück und Tom verzog das Gesicht. „Das wirst du mir ewig nachtragen oder?“ fragte er dann, allerdings belustigt und ich musste kurz lächeln. Natürlich würde ich das. Aber nur manchmal. Immer dann wenn er mit irgendwelchen unsinnigen Dingen ankam. Wir einigten uns stillschweigend das ich keine Frauen aufreißen würde – was unwahrscheinlich war – und er im Gegenzug meine Klamotten nicht in Brand steckte – was wahrscheinlich war. Eine Weile lagen wir noch so herum, bis ich mich dazu entschloss aufzustehen, und über Tom drüber stieg, nur um mich erst mal ausgiebig zu strecken. Mein Blick fiel auf die Uhr, und ich kam zu dem Entschluss das ich mich ganz entspannt und im Slow-Motion-Modus fertig machen konnte. Nur keine Hektik aufkommen lassen, im Gegensatz zu früher. Tom blieb liegen und sah zu mir hoch. „Darf ich dir jetzt beim Umziehen zugucken?“ fragte er dann und wackelte mit den Augenbrauen, was mich zuerst empört schnauben und dann lachen ließ, bevor ich ihm den Mittelfinger zeigte. „Du spinnst doch. Guck dir selber beim umziehen zu“ erwiderte ich und marschierte zur Tür. „Ja, aber das kenn ich doch schon“ kams lachend zurück und ich rollte mit den Augen, bevor ich meine Zimmertür hinter mir schloss. Manchmal war Tom wirklich ein Spinner. Aber das mochte ich genauso an ihm, wie alles andere auch. Es gab eigentlich nichts, was ich an Tom nicht mochte. Außer seinen früheren Frauenkonsum, aber der war inzwischen ja auch Schnee von Gestern. Ich hatte gerade meine Klamotten aus dem Koffer genommen, als die Tür aufflog und Tom im Zimmer stand, nur um die Tür hinter sich wieder zu zuknallen, ehe er sich auf mein Bett fallen ließ. Mein Blick musste Bände sprechen, denn er zuckte nur mit den Schultern und machte es sich bequem. „Ich hab keine Lust da drüben allein rum zu liegen“ erklärte er dann und ich nickte einfach nur. Also doch beim umziehen zugucken. Alter Spanner! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)