Insel ohne Strand von Tikila89 (Vergangene Tage und Freundschaften) ================================================================================ Prolog: Hi Ruffy ---------------- „Hi, Ruffy.“ Die junge Frau steht an Deck. Sie trägt ein weißes, langes, blutverschmiertes Shirt. Ihr pinker Pony hängt ihr in den Augen, doch sie sieht dem jungen Käpten direkt in die Augen. Die gesamte Crew steht hinter ihm, doch er bewegt sich nicht. Ebenso ausdruckslos wie sie schaut er zurück. Niemand hat gesehen, wo sie hergekommen ist. „Ich hab lange auf dich gewartet. Ich wollte dir nur sagen, dass mir leid tut, was ich damals-„ „Wer bist du?“, unterbricht Ruffy die langsam gesprochenen und gut ausgewähltes Worte der jungen Frau. „Was?“, sie sieht ihn erstaunt an, doch er reagiert nicht. „Ruffy, du kannst dich nicht erinnern? Aber-„, sie bricht den Satz ab, schaut zur Seite und wird beinahe Zeitgleich zur Seite auf den Boden geworfen. Kurz darauf erklingt ein lauter Schuss aus der Richtung, in der sie geschaut hatte. Alle zucken zusammen. Sie bewegt sich nicht mehr. „Was zu Hölle ist hier los?“, kann sich Zorro nicht zurückhalten, ehe er auf das Mädchen zulaufen will. Ein Schuss vor seinen Füßen hält ihn jedoch auf. Erst jetzt erkennen sie, wo die Schüsse her kommen. Ein kleines, motorisiertes Boot kommt auf die Tousand Sunny zu, darauf ein Mann mit einem Scharfschützengewehr. Mehr nicht. Der Mann trägt Militärklamotten, eine Teleschnecke in der Hand und kaum hält das Boot neben der Tousand Sunny, springt er an Deck, das Gewehr auf das Mädchen gerichtet? „Bleibt zurück! Ihr müsst mindestens drei Meter von ihr Abstand halten, habt ihr verstanden?“ „Nein, haben wir nicht! Was soll das? Wer ist die und was macht sie hier?“ „Es ist besser, wenn ihr es nicht wisst.“, sagt der Soldat, greift nach der Teleschnecke und spricht zu ihr.“ „Nummer Sieben liegt am Boden. Ich bin nicht sicher, ob ich sie erwischt habe. Wie sehen die Befehle aus?“ „Nähern sie sich vorsichtig, halten sie allerdings den Sicherheitsabstand ein. Klären sie die Situation.“, tönt es aus der Schnecke, und der Soldat gehorcht. „Hey, hörst du uns eigentlich zu?!“, brüllt Sanji den Soldaten an. Gerade er kann es nicht ausstehen, wenn jemand eine Frau bedroht. Der Soldat reagiert nicht, zieht weiter auf das Mädchen und geht vorsichtig in einem Halbkreis auf sie zu. Kurz darauf spricht er wieder in die Schnecke. „Sie blutet an der Schläfe, aber sie muss die Kugel abgefangen haben. Hätte ich richtig getroffen, könnt ich durch ihren Schädel gucken. Sie scheint bewusstlos zu sein.“ „Schießen sie ihr ins Bein, um ganz sicher zu sein.“ Der Soldat schießt ohne Zögern in ihr Bein. Sie zuckt weder zusammen, noch reagiert sie. Blut fließt aus ihrer Wunde. „Keine Reaktion.“ „Gut, wie sind ihre Koordinaten? Wir holen sie gleich ab.“ Der Soldat schaut auf ein Gerät an seinem Arm, hält die Schnecke dabei weiter vor sein Gesicht. „Ähm, siebenundvierzig Grad-„ Es ist Sanji, der ihn von hinten angreift und die Schnecke aus seiner Hand ins Meer tritt. „Sanji! Lass den scheiß!“, mischt sich Ruffy ein. Sanji sieht verwirrt zu seinem Käpten. Wie kann er sich das mit ansehen? So kennt er ihn nicht. Eine kurze Pause, die der Soldat nutzt, sein Gewehr hebt und auf den blonden Koch zielt. „Verdammt! Hast du eine Ahnung, was du da gerade gemacht hast?“, jetzt zieht auch Zorro seine Schwerter. Er hat bis jetzt nichts getan, weil er nichts mit der Situation zu tun hatte. Doch jetzt wird ein Mitglied seiner Mannschaft bedroht. Wenn Ruffy nicht will, dass er kämpft, wird er ihn festhalten müssen. Mit einem Hieb zerteilt er das Gewehr in vier Teile, woraufhin der Soldat es zu Boden fallen lässt. „Verdammt noch mal! Dieses Monster wird uns alle umbringen!“ „Halts Maul!“, zischt ihn Sanji an, doch der Soldat zieht eine Handwaffe aus seinem Gürtel, dreht sich zu ihm und verengt die Augen zu Schlitzen. „Wenn ihr wüsstet, was das ist, dann würdet ihr euch nicht so aufführen!“ „Ich hab gesagt, halts Maul!“ „Vergesst es. Die kann jeden Moment wieder wach werden! Ich verzieh mich!“, schreit der Soldat Sanji an, dreht sich herum und will losrennen. Doch er scheint zu stolpern, landet hart auf dem Boden und bewegt sich nicht mehr. Sanji stutzt, zögert einen Moment, geht dann jedoch zu dem Mann und dreht ihn auf den Rücken. Blut läuft ihm aus Ohren und Nase. Erschreckt springt Sanji zurück. „Scheiße!“, zischt er einen Fluch, wird dann aber von Chopper abgelöst. Zorro rennt zu dem Mädchen, dreht es vorsichtig auf den Rücken und mustert sie einen Moment, als ihm etwas Ungewöhnliches an ihr auffällt. Sie hat Hörner. Kleine, weiße Hörner die unter ihren Haaren über ihren Ohren kaum sichtbar hervorschauen. Er schluckt, hat jedoch schon merkwürdigeres in seinem Leben gesehen. Sie atmet schnell, blinzelt einen Moment zu ihm auf, verdreht dann jedoch wieder die Augen und wird ohnmächtig. „Chopper!“, ruft er zu dem jungen Arzt herüber, der sofort aufsieht und zu ihm rennt. „Und du bist dir sicher, dass du sie nicht kennst?“ Choppers Stimme ist ruhig. Er, Ruffy und Nami stehen im Arztzimmer. Das Mädchen auf dem Bett ist noch immer Bewusstlos, doch Chopper hat ihre Wunden verbunden. Ruffys Blick ruht auf ihr. Er schaut ernst, denkt nach, hat die Hände in den Taschen. „Ich kenne sie irgendwoher, aber ich weiß nicht, woher.“ „Sie hat gesagt, wie will sich bei dir für irgendwas entschuldigen.“, mischt sich jetzt auch Nami ein, als sie sich mit dem Rücken gegen die Tür lehnt, „Wenn du dich schon nicht an sie erinnern kannst, vielleicht erinnerst du dich an das, was sie gemeint hat.“ Ruffy starrt das Mädchen an, überlegt, wartet, zuckt dann jedoch mit den Achseln. „Ich weiß es wirklich nicht.“ „Wo ist er?!“, Sanji reißt die Tür vom Arztzimmer auf, erspäht Ruffy und baut sich vor ihm auf. „Was hast du eigentlich für Pillen geschluckt?! Hast du das gerade nicht mitbekommen? Der Kerl hat sie erst angeschossen und dann, obwohl sie am Boden lag, ihr noch eine Kugel rein gejagt! Und du sagst, ich soll den Scheiß lassen?!“ „Wir haben nichts mit der zu tun!“ „Von wegen, wir haben nichts mit ihr zu tun! Sie kennt dich! Und ich wette, du kennst sie auch! Wenn ich raus bekomme, dass du ihr irgendwas angetan hast, dann kannst du einpacken!“ „Du redest Müll! Ich kenn die nicht! Die muss mich verwechseln!“ „Die hat deinen Namen gesagt! Sie meinte dich, ganz sicher!“ „Ich kenn sie nicht! Ich weiß nur eins, ich will sie nicht an Board haben!“ „Ruffy!“, mischt sich jetzt Nami in den Streit ein, „Wie kannst du so etwas sagen? Wenn du sie nicht kennst, ist es doch egal, ob sie jetzt erst einmal hier ist, oder nicht!“ Ruffy dreht sich zu Nami. „Ich kenne sie! Ich weiß nur nicht, wer sie ist!“ „Das ergibt doch gar keinen Sinn!“, zieht Sanji die Aufmerksamkeit wieder auf sich, „Woher kennst du sie? Was hast du mit ihr zu tun?“ „Ich weiß es nicht mehr!“ „Du weißt es nicht mehr? Was soll der scheiß heißen? Du hast es einfach vergessen?“ „Ich weiß es nicht!“, Ruffy keift Sanji an, stößt ihn an den Schultern von sich und geht, läuft beinahe schon, aus dem Raum. Sanji will ihn erst aufhalten, lässt ihn dann jedoch gehen. Auch er hat, wenn er ehrlich zu sich ist, keine Lust mehr, sich zu streiten. Kopfschüttelnd über Ruffy schaut er zu Nami, doch sie ist ebenso Ratlos wie er. Namis Blick wandert zu dem Mädchen auf dem Bett. Leise seufzend sagt sie schließlich: „Dann werden wir sie fragen, wenn sie wieder wach ist.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)