Chaotische Weihnachten~

18.-21. Dezember~

18.12 Es beginnt!
 

Verträumt blickten die whiskeyfarbenen Augen einer gewissen Orangehaarigen hinaus aus dem großen Fenster des Gemeinschaftsraumes und beobachteten wie der Schnee lautlos auf die dunkle still liegende See fiel. Immer wieder entwischte ein Seufzen ihren Lippen, denn sie konnte sich wirklich besseres vorstellen, als an solchen Tagen bzw. als genau zu dieser Zeit allein auf der Sunny zu hocken.

Weihnachten stand praktisch vor der Tür und alle anderen waren heute Morgen abgereist, zu Freunden oder Familie, eben wie es jeder noch hatte.

Sie hingegen hatte im wahrsten Sinne des Wortes den Kürzeren gezogen und durfte nun allein gute zwei Wochen das Schiff bewachen. Das waren nun wirklich keine all zu tollen Aussichten für ein Weihnachten, schon gar nicht wenn man Mutterseelen allein irgendwo in irgendeiner Bucht ankerte.

Sie wäre ja auch so gerne zu Genzo und Nojiko gefahren und hätte ein paar ruhige Tage verbracht, aber dieses Jahr sollte das wohl nicht so sein.

Der einzige Trost an der Sache war wohl, das sie im kommenden Jahr bei der Auslosung der Schiffswache außen vor war. Aber für die nächsten 18 Tage half ihr das nicht wirklich…

Heute war erst der 18.12. Und es war noch nicht mal Abend, obgleich die Dunkelheit sich schon ankündigte.

Fast schon verzweifelt versuchte sich die Navigatorin auszumalen, wie sie diese Zeit am schnellsten rum bringen konnte, aber mehr als lesen, schlafen und vor allem an ihren Seekarten weiter zu arbeiten hatte sie nichts, mit was sie die Zeit tot schlagen konnte.

Gänzlich in ihren Gedanken versunken und mit den Augen aufs Meer hinaus gleitend, schrak sie plötzlich auf! Aus der Küche war eindeutig ein lautes polterndes Geräusch an ihre Ohren gedrungen und gleich danach war wieder ein Klappern zu hören!!!

“Mist”, zischte die junge Frau und erhob sich von der Couch, auf dessen Lehne sie sich die ganze Zeit gestützte hatte. Das fehlte ja gerade noch. Kaum waren die Anderen alle weg, schlichen hier schon Eindringlinge herum.

Leise wie eine Katze schnappte sich Nami also ihren Klimatacktstock und schlich sich zur Kombüse, aus der die Geräusche gekommen waren. Ihr Herz schlug schon verdammte fest und schnell gegen ihre Brust, denn sie wusste ja nicht im Geringsten was sie gleich erwartete.

Nami hoffte allerdings das es sich lediglich um ein paar windige Marinesoldaten handelte, die sie selbst ausschalten konnte, nicht das sie wieder mal als zukünftige Braut von irgend so einem Spinner endete.

Tief durchatmend drückte sie dann auch zaghaft die Tür zum Speiseraum auf, dabei den blauen Stab fest in ihrer Hand. Kaum das sie zwei Schritte in die Küche tat, kam auch schon quasi jemand hinter der Tür, also aus ihrem toten Winkel, hervor und BANG! Nami zögerte nicht eine Sekunde, sie holte aus und zog dem ungebetenen Gast voll eins mit dem Metallstab über die Rübe.

Gleich schepperte es wieder und ein tiefes genervtes Brummen war zu hören, ehe sich Nami bewusst wurde wer hier eigentlich noch auf der Sunny rum schlich. Bei ihrer Feststellung biss sie sich leicht auf die Unterlippe und dann wurde ihr Gesicht arg ernst.

“Zorro spinnst du? Was hast du hier denn noch zu suchen??? Ich dachte ihr seid alle längst weg?!”

Der Grünhaarige knurrte weiter und rieb sich erst mal die dicke Beule am Hinterkopf, ehe er sich hinkniete und die Bruchstücke seines Tellers, samt Überreste von seinem Abendessen aufhob.

“Das kann dir doch egal sein!”, gab er dann zurück, erhob sich und warf alles in den Abfall.

“Ich bin hier und basta!”

Seine Antwort besänftigte die Navigatorin aber keinesfalls, nein sie wurde nur noch wütender.

“Nein! Das kann mir nicht egal sein, ich dachte du bist irgend so ein Eindringling. Deinetwegen hätte ich mich fast zu Tode erschreckt!!!”

Nun hob aber Zorro die Braue, wer hatte dem gerade wem eins übergezogen?

“Bitte? Du hast doch auf mich eingeschlagen ohne Vorwarnung, wie sollst du dich da erschreckt haben?”

Namis Blick wurde nochmals finsterer, ehe er aber auch in eine gewisse Traurigkeit abglitt.

“Ach… ist doch egal, nur wenn du eh hier bist, dann… dann hätte ich doch nicht hier bleiben müssen, dann hätte ich doch auch fahren können!”

Das war echt gemein, er hätte doch eher was sagen können.

Eigentlich wollte Zorro ja zurück bluffen, aber im rechten Moment merkte er noch, wie Namis Wut sich rasch wandelte und sie schien sich wohl auch ein paar Tränen zu verdrücken.

Sich wieder die Beule reibend, zuckte der Grünhaarige kurz mit den Schultern.

“Ich hab’s mir eben ganz kurzfristig überlegt. So vor der Abfahrt halt…”

Jetzt war es die Orangehaarige die ihre Brauen zusammen zog und eine davon anhob.

“Wie kommt man denn auf so was, bestimmt warten doch ein paar Leute auf dich, oder?”

Wenn er erst fahren wollte, dann hatte er doch sicher auch vorgehabt, jemanden zu besuchen. Nicht ?

Der Schwertkämpfer wand sich dann aber von ihr um und ging wieder zum Kühlschrank, er brauchte ja noch was Essbares. Die erste Fuhre war ihm ja dank Nami schon aus den Händen geflutscht.

“Ne nich wirklich, ich hab’s nich so mit diesem Weihnachten hier und Weihnachten da. Das is mir alles viel zu kitschig. Sonst gucken sich die Leute auch nich mit dem Arsch an und am Ende des Jahres krauchen sie alle zusammen und tun als ob alles in Ordnung wäre.”

Oh was für eine große Überraschung, Zorro hasste anscheinend Weihnachten, warum war es aber genau genommen keine Überraschung vor Nami? Richtig, Zorro war ein emotionsloser Klotz!

Obwohl…. Hatte sie aus seiner kurzen Zusammenfassung, die seine Ansichten über diese Feiertage geschildert hatte nicht doch etwas Verbitterung wahrgenommen?

Sicher war sie sich da nicht, aber es war nicht die übliche Gleichgültigkeit mit der er gesprochen hatte.

“Ah ja… und wo wolltest du dann hin? Dich irgendwohin verirren, so das unsere Aufgabe für die nächsten Jahre dann gewesen wäre dich anstatt dem One piece zu suchen?”

Bei ihrer Frage Schoss Zorro nur eins durch den Kopf: “WEIBER!!!”

Warum mussten die auch immer alles wissen und hinterfragen und weshalb war das so wichtig?

“hm… Ich dacht eben ich besuch dann doch mal meinen alten Meister, wenn schon alles die Flucht ergreift, dann kann ich ja auch los ziehen.”

Achsooooo… er wäre dann doch einfach mal los und… Moment, aber warum denn dann doch nicht???

“Ja und, warum bist du dann nicht los? Es hat dich doch keiner daran gehindert. Ich meine ich wusste bis eben mal gar nicht das du noch hier bist.”

Das war schon alles wirklich sehr sehr spanisch.

“Weil…” Nun hielt der Grünhaarige aber inne, sollte er ihr das jetzt wirklich sagen? Irgendwie kam er sich doch doof dabei vor. Namis Pose war hingegen wieder sehr fordernd und sie würde wohl nicht ohne eine Antwort seinerseits auskommen.

“Ja, weil???”, hakte sich mit verschränkten Armen, tippelnden Fuß und durchdringenden Blick nach.

Etwas genervt lehnte sich der Größere aber erst mal an die Arbeitsfläche der Küche und seufzte.

“Was weiß denn ich, ich hab es eben für keine so gute Idee gehalten, dich hier alleine zu lassen…”

Himmel, Arsch und Zwirn, das hagelte doch eh gleich wieder Kopfnüsse, weil Madame das in den falschen Hals bekam, so als wäre sie unfähig das Schiff zu bewachen.

Doch da hatte Zorro dann weit gefehlt! Es herrschte zwar erst mal Stille, aber dann bildete sich auf Namis Lippen tatsächlich ein weiches Lächeln.

Dieser blöde Holzkopf war doch wirklich geblieben um auf sie aufzupassen!!! Verdammt noch eins, er machte sich jetzt ernsthaft sorgen das sie hier allein umkommen könnte, oder wie?!

Ohne überhaupt zu überlegen was sie tat, sprang die Navigatorin dem Vizen regelrecht an den Hals und zwerwuselte ihm dann mit einer Hand die grünen Haare.

“Mensch Zorro, du hättest fahren sollen!”

Fast schon lachend brachte sie diese Worte hervor und dann sah sie zum Grünhaarigen auf, der sie wirklich mit einem mehr als verdatterten Gesicht anblickte.

Aber es war wirklich eine Weltneuheit, das Nami einen und vor allem ihn, ansprang und knuddelte.

“Ähm…”, mehr brachte Zorro aber auch nicht hervor, was aber auch nicht nötig war, denn Nami schnallte selbst was sie gerade verzapft hatte und ließ ihren Nakama ruckartig los.

Um ihre kleine Nase bildete sich augenblicklich ein roter Schimmer und kurz sah sie auch verlegen zum Boden, “Sorry…”

Es war ihr wohl bewusst, dass dem Schwertkämpfer das nicht gerade angenehm war, aber egal.

Einmal Luft geholt und dann die Fassung wieder erlangt.

“Wie auch immer, dann wird es hier wenigstens nicht ganz so öde, zumindest kommt man sich dann nicht so allein vor.”

Und schon hatte sie ihr Grinsen wieder, was Zorro aber mit einem Augenrollen quittierte.

“Ja ja… aber erwarte bloß nichts von mir! Ich wird hier bei keinem ‘Fröhliche-Weihnachts- Kram’ mit spielen.”

Das fehlte ja noch… Ganz bestimmt ließ er sich da nicht zu überreden und schon gar nicht würde er irgendwelche Deko aufhängen oder Kekse backen, das konnte sie stecken lassen.

Nami lachte trotzdem, “Schon gut das ist mir klar, aber man kann ja zusammen was essen und hin und wieder im selben Raum chillen. Du weißt schon, wie sonst, nur ohne die anderen eben.”

Leicht nickend, bejahte Zorro ihre Frage, setzte sich dann mit seinem neuen Teller aber an den großen leeren Tisch, anstatt damit auf sein Zimmer zu gehen.

“Sicher…”
 

Na das war ja schon mal wenigstens etwas, Nami würde also nicht allein auf diesem Schiff sein müssen.

Zorro war zwar ein etwas brummiger Zeitgenosse, aber besser als gar keiner.

Der erste Tag ohne die Anderen war somit auch fast gelaufen und man beschränkte sich dann tatsächlich darauf, nur noch ein wenig abzuhängen, ehe es in die Falle ging.
 

19.12 - 21.12
 

Zuerst war Nami ja guter Dinge gewesen, das Zorro nun auch an Bord war, aber schnell ging die gute Laune wieder in den Keller. Es war eben nicht das Gleiche, als wenn sie mit allen anderen oder mit ihrer Familie feiern würde. Schon deswegen nicht, weil Zorro sich auch so gesehen gar nicht mit ihr befasste. Okay, er hasste diese besonderen Tage wohl, aber das war doch nun wirklich kein Grund, dass hier jeder für sich herum dümpelte. Nicht mal beim Essen oder so konnte man sich mal angeregt unterhalten, aber der Grünhaarige war eben sehr sehr wortkarg, zu ihrem Leiden.

Immer nur war er trainieren und selbst wenn sie sich oben dazuhockte und las, half das nicht wirklich was. Eher störte das Geklapper seiner Gewichte dabei, das sie sich auf ihr Buch konzentrieren konnte.

Schnell hatte Nami in den nächsten drei Tagen also ihre depressive Stimmung wieder erlangt und fast ständig hockte sie in ihrem Navigationsraum um sich an ihren Karten abzulenken.

So viele wie in diesen wenigen Tagen hatte sie wohl noch nie in so kurzer Zeit fertig bekommen, aber Naja, es störte sie ja auch keiner und sie musste sich auch um nichts kümmern.
 

Beide hatten den ganzen Tag noch nichts gegessen, weswegen sie sich zu später Stunde dann doch mal erhob und in die Kombüse ging um etwas fertig zu machen. Kaum das Nami alles auf dem Tisch hatte, trudelte auch Zorro schon ein. Eigentlich hatte er sich ja nur schnell etwas nehmen wollen, aber Nami hatte schon etliches hergerichtet, weswegen es wohl unhöflich gewesen wäre mit einer kalten Keule Fleisch wieder abzudampfen.

Also setzte er sich mit zu ihr an den Tisch und tat sich etwas auf, “ich helf dir gleich beim Wegräumen.”

Die Orangehaarige hatte ja immerhin schon alles gekocht und gedeckt.

Auf seine Aussage hin, bekam der Grünhaarige aber nur ein leeres Nicken und wie er Nami genauer beobachtete, stocherte sie doch nur auf ihrem Teller herum.

“Mh, stimmt was nicht, geht’s dir irgendwie nicht gut?”

Kurz sah Nami dann auch auf, aber sie schüttelte nur den Kopf und schob sich zwangsweise etwas von ihrer Gabel in den Mund. “Nein, alles gut...”

Das es das nicht war, war deutlich zu sehen, denn sie schien hin und wieder doch mit einem Seufzer oder gar einem Schluchzer zu kämpfen.

Zorro ließ deshalb auch sofort sein Besteck absinken und stützte sich auf dem Tisch ab.

“Ja klar und Brook leidet an Übergewicht! Los, raus mit der Sprache!”

Seine tiefe und harte Stimme ließ keine Widerworte zu, weswegen die Orangehaarige leicht schluckte, ehe sie zu ihm aufsah und sich etwas Feuchtes aus den Augen wischte.

“Ich... ich würde nur gerne auch feiern. Mir fehlen die Anderen, mir fehlen Nojiko und Genzo und mir fehlt Weihnachten.”

So nun war es raus und wehe er machte sich über sie lustig, immerhin hatte er sie ja danach gefragt!

Der Grünhaarige nickte dann und lehnte sich etwas zurück, “Verstehe... hm.... naja die Zeit wird schon rum gehen, irgendwie und nächstes Jahr fährst du einfach.”

Daraufhin sah Nami ihn eine Weile an, er verstand sie, aber helfen konnte er ihr auch nicht...

Leicht den Kopfschüttelnd stand sie dann auf und begann alles zusammen zu räumen, “Du bist doch fertig oder?” Nicht das sie ihm jetzt einfach alles vor der Nase weg nahm.

Zorro stand dann aber auch auf, er hatte schließlich versprochen zu helfen.

“Sicher, ich bring die paar Sachen schon mal zur Spüle.”
 

Gemeinsam wurde dann das bisschen Unordnung beseitig und während Nami dann noch kurz über die Herdplatten wischte, lehnte Zorro am Tisch, die Hände in den Hosentaschen und wartete auf sie. So wie die Navigatorin gerade drauf war, wollte er sie hier nicht stehen lassen und ein bisschen konnten sie ja noch im Aufenthaltsraum sitzen.

Wie es dann hieß das alles wieder sauber und ordentlich war, machte sich der Grünhaarige zuerst daran den Raum zu verlassen und vorweg zu gehen. Dabei zog er die Hände wieder aus den Taschen seiner Hose, wobei ihm allerdings ein gefaltetes Blatt Papier aus der schwarzen Hose fiel.

Nami, zu deren Füßen es landete, bückte sich und hob es auf.

“Zorro warte, du hast da was verloren!”

Dennoch faltete sie es im gehen auf, auch wenn es sich nicht gehörte und überflog es.

Als sie so die schön geschriebenen Zeilen überflog und das gröbste heraus genommen hatte, hob sie den Blick, der dann Zorros traf, der ihr den Brief auch gleich aus der Hand riss.

“Zorro...”, hauchte sie, aber sie sah schon das er nicht gerade angetan davon war, das sie in seinen Sachen schnüffelte.

“Gib her, das ... das geht dich nichts an.”

Nun, er hatte recht, aber Nami verstand das nicht, überhaupt nicht...

“Entschuldige das ich es mir angesehen habe, aber... warum bist du hier und nicht da. Deine Mom hat dich doch aufrichtig gebeten zu kommen. Es... also der Brief ist doch von ihr oder?”

Für Nami hatten die Worte und Formulierungen jedenfalls so geklungen.

Zorro rollte aber üblicher Weise wieder mit seinem Auge und zerknüllte das Blatt Papier, ehe er es wieder in seiner Hose verschwinden ließ.

“Ja, und? Das ist doch nicht dein Bier. Ich meine, ich war da schon Jahre nicht, also von daher spielt das doch keine Rolle.”

Er wollte dann auch weiter gehen, aber Nami hielt ihn rasch am Arm fest.

“Hast du ihr denn zurück geschrieben dass du nicht kommst? Sie wartet doch sonst sicher oder?”

Der Grünhaarige verzog dann aber das Gesicht und schüttelte den Kopf.

“Nein, aber das ist auch egal, sie weiß dass ich nicht komme so oder so. Hätte ich es vorgehabt, dann hätte ich ihr geschrieben.”

Damit war für ihn die Sache aber auch erledigt, immerhin war das wirklich nicht Namis Sache. Er stapfte dann auch weiter, bis er merkte das Nami nicht folgte, sondern leise schluchzend stehen geblieben war.

Aus diesem Grund wand er sich auch wieder zu ihr um.

“Was ist denn jetzt? Komm mir nicht damit, das dir das irgendwie leid tut oder so!”
 

Nami schüttelte dann aber den Kopf, “Nein, also doch, aber ich, ich verstehe das nicht. Jeder wäre doch gern hin und wieder bei seiner Familie, wirklich jeder Zorro und... und du hättest sogar eine wo du hin kannst und gehst nicht und ich, die gehen würde, die hat im Grunde gar keine! Hast du ne Ahnung wie lange ich schon kein schönes, oder überhaupt kein Weihnachten mehr hatte? Verdammt das müssen schon zehn Jahre sein, seit Belle Mere tot ist. Und du... DU bräuchtest jedes Jahr nur nach Hause fahren und tust es nicht, nein viel eher lässt du Menschen denen du wichtig bist im Glauben andersherum sei es nicht so!”
 

Das ging nun wirklich über ihren Verstand hinaus, aber vielleicht musste sie es auch nicht verstehen.

Zorro hingegen nahm die Vorwürfe erst mal hin und seufzte auf, er las eher zwischen den Zeilen und merkte was wirklich an ihr nagte, nämlich die Tatsache das sie verdammt gerne mal wieder in Familie irgendwo an einem Tisch sitzen konnte um dieses , in seinen Augen schrullige, Fest zu feiern. Ihr und anderen Menschen bedeutete es wohl doch ziemlich viel, Naja und früher, ganz ganz früher, da hatte er selbst es auch gemocht.

Herrgott und seine einzige Schwäche überhaupt war wohl, das er nicht sehen konnte wenn es ihr schlecht ging, egal in welcher Beziehung, deswegen ritt sich Zorro dann auch Hals über Kopf mit einer Frage in das wahrscheinlich chaotischste Weihnachten aller Zeiten rein.
 

“Willst du hin fahren und da feiern?”
 

Kaum war die Frage gestellt, da war die Orangehaarige wie versteinert! Seine Worte hatten keinesfalls argwöhnisch oder sarkastisch geklungen, nein es war eindeutig ein Angebot gewesen und hallo? Da überlegte Frau doch nicht lange!

Namis Lippen verzogen sich augenblicklich zu einem extrem breiten Lächeln und auch ihre Tränen stoppten sofort. Wieder mal hüpfte sie Zorro unüberlegt an den Hals und klammerte sich an ihm fest.

“Oh ja gerne!!!”

Als er dann raffte was er sich da eigentlich eingebrockt hatte, war eh alles zu spät, Nami hatte ihn schon am Arm ins Navigationszimmer gezerrt und von ihm wissen wollen wo sie denn hin mussten.

Ehe er auch überhaupt darüber nachdenken konnte was eine Rücknahme seines Angebots ausgemacht hätte, hatte das Fräulein Navigatorin auch längst den Kurz berechnet und sich einen Plan gemacht wie man am schnellsten dort hinkam.

Zorro ahnte jetzt schon, dass er es bereuen würde so impulsiv gehandelt zu haben. Aber er konnte auch keinen Rückzieher mehr machen, dann würde Nami bestimmt noch unglücklicher sein als vorher.
 

Naja, wie sagt man so schön, da muss man durch als Lurch wenn man ein Frosch werden will!
 

Wie sie Shimotsuki erreichen würden hatte Nami ja bereits herausgefunden. Es war bei ihrem jetzigem Standort auch gar nicht so schwer, denn dank des Cola-Antriebes, musste man nur quer Feld ein durch das Calm Belt und noch ein wenig durch den East-Blue. Es würde also gar nicht mal so lange dauern, bis sie dort waren~

Zumal war auch genug Cola vorhanden und man konnte im Highspeed die Strecke zurück legen.

Das war vielleicht auch besser so, denn die Weltregierung und Seekönige trieben sich ja in diesem Strömungslosen Wasser herum, besser man verweilte dort nicht zu lange, schon gar nicht als ein Bruchteil einer Crew.

22. Dezember~

22.12. Das Chaos beginnt~
 

Nami war offenbar so begeistert von der Idee gewesen, das es noch gestern Abend los gegangen war. Wie eine Rakete war die Sunny schnurstracks durch das Gewässer gesaust und hin und wieder war es nur ruhiger zugegangen, weil man die Colatanks wieder hatte auffüllen müssen.

Dadurch das man das Calm Belt und auch die Grandline gekreuzt hatte, hatte man innerhalb von nicht mal 24 Stunden sämtliche Jahreszeiten erlebt und erst als es wieder klirrend kalt wurde, der Schnee wieder vom Himmel rieselte und der Logport absolut den Geist aufgab, was hieß das er sich wie bekloppt im Kreis drehte, wusste man, der East Blue war erreicht!

Nun waren Namis können und ein Kompass gefragt, aber auch das hatte sie nicht verlernt und den Kurs hatte sie auch schon längst berechnet, so das bald auch schon die Küste einer kleinen Insel zu sehen war. Idealer Weise bot sich auch eine kleine Bucht die von vielen Felsen umringt war, wo man das Schiff sicher ein paar Tage unterbringen konnte. Laut den Karten die die Navigatorin besaß, war es auch nicht Weit bis zu einem Hafen und von dort war man dann, so schien es, auch schnell beim Dorf~
 

Die Sunny sicher gelandet, ging es auf zum Hafen, Nami verließ sich da aber nicht auf Zorro, er war ewig nicht hier gewesen und seine Orientierung ließ auch zu wünschen über.

Vom Hafen aus ging es dann auch in Zorros Heimatdorf und der Anblick war wirklich wundervoll, wie Nami fand. Alles war hell erleuchtet, die Menschen waren alle auf der Straße und es schien so etwas wie einen Weihnachtsmarkt zu geben. Das schöne dabei war, das ganz feine Flocken vom Himmel fielen und alles glitzernd untermalten. Davon mal abgesehen, war hier eh alles zugeschneit und wirkte als wäre alles in butterweiche Watte gepackt.

Es war richtig bezaubernd und verträumt hier, so als befände man sich in einem Märchen, okay wenn dem so wäre, dann wäre Nami wohl gerade mit dem Grinch unterwegs!

Zorro machte nämlich wirklich keinen netten Eindruck und er brummte auch vor sich hin. Davon ließ sich die junge Frau aber längst nicht die gute Laune verderben.

"Wow! Es ist wirklich wundervoll hier!", stellte Nami fest und sah dann grinsend zu dem Grünhaarigen.

"Meinst du, du findest euer zu Hause noch, denn das ist ja auf den Karten nicht drauf."

Ihre Frage ließ Zorro gleich noch mehr knurren, denn er wusste gar nicht was die immer alle hatten, er wusste schon wo er hin musste! Naja zumindest glaubte er das!!!

"Ich werd schon wieder hin finden..."

Schnaufend fasste er dann die zwei dicken Koffer neu und lief weiter. Er fragte sich wirklich, wie Nami es geschafft hatte, in so kurzer Zeit und auch noch so unauffällig, so viele Klamotten einzupacken.

Er hatte gerade mal einen kleinen Seesack voll, aber das würde schon reichen, außerdem konnte man die Kleidung ja auch noch mal waschen.

Die Orangehaarige ging also neben ihm her und grinste ihn weiter an, "Na hoffen wir´s"
 

Dummerweise endete es aber damit, das auf Zorro wie üblich kein Verlass war und als die beiden dann das dritte mal ins Dorfzentrum rein kamen, beschloss Nami einfach jemanden zu fragen, sonst fror sie sich heute garantiert noch die Beine in den Bauch.

Am nächsten Glühweinstand hielt sie also mit dem Grünhaarigen im Schlepptau an und bestellte erst mal etwas Heißes zu Trinken, ehe sie dem Besitzer des Standes ihre Frage stellte.

"Hallo, schönen Abend auch, sagen sie, wissen sie zufällig wo ich das Haus der Lorenors finden kann? Wir wollen über die Tage dort hin zu Besuch, aber mein Lieber Freund hier hat keine Ahnung wo´s lang geht!"

Der etwas dickliche Standbesitzer grinste und rieb sich dann grinsend seinen Schnurrbart.

"Aber natürlich Kindchen, das ist gar nicht so schwer, ihr müsst nur immer gerade aus durch das Dorf marschieren und noch eine Weile die Straße rauf, dann müsstet ihr das Haus schon von weitem leuchten sehen."

Na bitte! Dann konnte doch jetzt nichts mehr schief gehen.

Nami nickte und bedankte sich bei dem Mann, ehe sie Zorro seine Tasse zuschob.

"Hier, kurz aufwärmen und dann geht‘s weiter, ich geb dir den ausnahmsweise mal aus, dein Schuldenberg ist eh schon so hoch."

Wieder mal brummend und mit dem Auge rollend, nahm Zorro die Tasse an und nippte an dem Glühwein.

"wie großzügig..."

Er war wirklich nicht angetan von der ganzen Sache, aber was sollte es, er steckte eh schon drin.

Auch Nami trank dann einen Schluck und es war wirklich wohltuend. Sofort wärmte der heiße Wein sie richtig durch. Im nächsten Moment musste sie aber feixen, denn ihr schoss da etwas durch den Kopf.

"hi hi, weißt du was Zorro, genau genommen stellst du mich ja gleich deinen Eltern vor!!!"

BLUSH

Der Grünhaarige hätte sich auf Grund dieser Aussage fast verschluckt, aber stattdessen versprühter er den Inhalt der Tasse über den ganzen Tisch und sah dann entgeistert Nami an.

Die begann dann gleich laut zu lachen und klopfte ihrem Vize ordentlich auf den Rücken. "Hey atmen nicht vergessen!"

Und da war es schon wieder, ein bedrohliches Schnaufen aus seinen Nasenlöchern, die sich extrem weiteten.

Wenn das so weiter ging, dann war er mit den Nerven am ende, ehe sie überhaupt bei seiner Familie ankamen!
 

Nach der kleinen Stärkung ging es dann aber endlich weiter und jetzt wo Nami den Weg kannte, da lief auch nichts mehr schief. Eine gute Viertelstunde Später war das Haus schon zu sehen und es war einfach zauberhaft. Es war ein großes Mehrfamilienhaus, fast schon eine kleine Villa und auch hier war alles vollkommen eingeschneit. Draußen waren überlall Lichter angebracht, die allem einen festlichen Glanz verliehen. Allein bei diesem Anblick musste Nami wieder wohlig aufseufzen.

Irgendwie war es ganz anders wie sie es sich vorgestellt hatte, aber das war ja nicht schlimm.

Gemeinsam betrat man dann den Vorgarten und auch den Hauseingang, wo Zorro dann die Koffer abstellte.

Nun hieß es dann wohl jetzt oder nie und bevor er es sich noch anders überlegte, drückte er mal die Klingel.

Laut war das helle Läuten zu hören, ehe eine ganze Weile später Schritte im Flur zu vernehmen waren und dann öffnete sich auch die breite Eingangstür.

Hinter ihr stand eine etwas ältere Frau mit hochgesteckten schwarzen Haaren und als sie wohl realisierte wer da vor ihrer Tür stand, biss sie sich auf die Unterlippe. Der Schock in ihrem Gesicht verflog aber schnell und dann sprang sie Zorro an den Hals.

"Um Gottes Willen! Mit dir hab ich überhaupt nicht mehr gerechnet! Du hast ja auch gar nicht geantwortet."

Dann ließ sie ihn aber wieder los und grinste breit.

"Das ist ja eine herrliche Überraschung, die Anderen werden sich sicher riesig freuen!!!"

Ihre grünen Augen wanderten dann aber zu Nami und ihr Grinsen wurde gleich noch um einiges breiter.

"Ahhhhh und deine Freundin hast du auch mitgebracht! Es wäre ja wirklich schön gewesen mal eher zu wissen das du jemanden hast, aber naja dafür haben wir ja die nächsten Tage Zeit!!!"

Gott... OHHHH Gott!!! Das ging schon völlig falsch los hier.

Zorro schüttelte auch gleich wild den Kopf und ehe seine Mom dann Nami richtig begrüßen konnte, gestikulierte er auch schon wie verrückt mit den Händen.

"Nein! So ist das jetzt nicht, ganz und gar nicht, eher im Gegenteil. Also... Nami gehört lediglich zu der Crew mit der ich seit einigen Jahren unterwegs bin und sie wusste nur nicht wohin, das ist alles."

Die Navigatorin musste dann aber schon wieder feixen, das war ja beinahe schon süß, es war ihm ja so was von peinlich das seine Mom sie für seine Freundin hielt.

Aber Nami wollte mal nicht so sein, sie beschloss Zorro mal ein bisschen zu retten. Deshalb gab sie der Frau auch ihre Hand und schüttelte sie leicht.

"Hallo, ich bin Nami wie sie ja schon mitbekommen haben. Ich bin wirklich nur eine Nakama von Zorro. Naja und ich bin auch froh dass ich die Tage jetzt nicht allein verbringen muss. Ich hoffe es ist nich zu frech das wir hier einfach reingeschneit kommen."

Janna, so hieß Zorros Mom nämlich, stellte sich der Orangehaarigen kurz vor und winkte dann ab.

"Ach papperlapapp, an Weihnachten soll keiner allein sein und man kann auch nie genug Menschen um sich haben. Kommt aber erst mal rein, es gibt gleich zu Essen und dann zeig dir alles. Ich decke nur noch eben für euch mit ein."
 

Wow... also die Dame war der jungen Frau wirklich sympathisch, deshalb folgte sie ihrer Aufforderung auch und trat ein. Zorro schlurfte mit dem Gepäck hinterher und stellte alles im Flur ab. Dort wurden auch erst mal die Jacken und Schuhe abgelegt.

Anschließend kam man in das große Wohn- und Esszimmer, wo schon eine ganze Menge Leute saßen.

Janna hatte beim Eindecken schon mitgeteilt das sie nun zwei Leute mehr waren, aber dann stellte sie alle erst mal vor.

"Also Nami, das hier wäre dann die ganze Familie. Da hinten das ist Granny, sie hört schon etwas schlecht also immer schön laut sprechen. Links und recht von ihr sitzen meine beiden jüngsten Kinder, das grünhaarige Mädchen ist Zoey, sie ist 14 und der schwarzhaarige Räuber ist Zuko und er ist 11. Dann wären da noch Onkel Tschono und Opa Flint. Ach ja und zu guter letzt mein Mann Zahara Hayato, aber du kannst ihn auch einfach Harry nennen~"

Nami staunte nicht schlecht, das war wirklich mal eine große Familie!!!

Aber Zorros Mum war noch gar nicht fertig, " Also Granny und Flint sind meine Eltern, die Eltern von meinem Mann und Tschono, sie sind Brüder, die leben leider nicht mehr."

Dann aber kam Nami dazu kurz die Hand zu heben und zu lächeln.

"Hi, ich bin Nami, die Navigatorin auf Ruffys Schiff und naja danke dass ich mit euch feiern darf."

Da die ganzen Floskeln dann aber endlich erledigt waren, sprangen nun doch regelrecht alle auf und fielen über den Schwertkämpfer her. Er war ja wirklich lange nicht zu Hause gewesen und gerade seine Geschwister drückten ihm fast die Luft ab!

Zuko hüpfte fast schon auf und ab und redete wie ein Wasserfall.

"Zorro, Zorro, Zorro, ich trainier jetzt auch bei Koshiro! Ich bin im letzten Jahr richtig gut geworden. Können wir die Tage auch mal üben, du musst mir alle deine Tricks beibringen, bitte, bitte bitte!"

Zoey hatte fast schon geweint, weil sie den großen vermisst hatte und natürlich wollte auch jeder wissen wie das denn mit seinem Auge passiert war und was er und Ruffy noch so alles für Abenteuer erlebt hatten.

Die Familie las ja auch regelmäßig Zeitung, anders erfuhr man ja gar nicht, was mit dem Grünhaarigen so los war. Der einzige der sich wirklich stark verhalten aus der Sache raus hielt war sein Vater, der saß nur am Tisch und musterte mienenlos das ganze Schauspiel.

Nami die sich inzwischen auch schon einen Platz gesucht hatte, bemerkte das selbstverständlich sofort, aber sie sagte nichts, dennoch war es ihr etwas spanisch, schließlich schien sich der Rest ja zu freuen, das Zorro mal wieder den Weg nach Hause gefunden hatte.
 

Nach der ganzen hektischen Begrüßung kam aber erst mal das Essen auf den Tisch und es war wirklich reichlich. Zorros Mom hatte sich da selbst übertroffen und schon allein bei dem Duft lief einem das Wasser im Munde zusammen. Es gab aber auch viele kleine Leckerein, von denen man einfach überall probieren musste!

Mit einem runden Bauch lehnte sich Nami dann zurück und trank noch etwas von dem Wein, den Janna allen, bis auf den kleinen, eingegossen hatte.

"Toll! Das war ja Weltklasse!", lobte Nami ihre Gastgeberin und atmete noch mal durch.

Also heute würde sie auf gar keinen Fall mehr etwas tun.

Andererseits war es inzwischen aber auch schon recht spät, das Essen hatte sich wirklich hingezogen, vor allem da es noch so viel Nachtisch gegeben hatte.

Ein bisschen saß die Familie dann aber noch zusammen, nur klein Zuko kam zuerst ins Bett, aber er war auch der jüngste. Zorros Großeltern trollten sich mit der Zeit auch und irgendwann war auch der Rest müde, so das Janna dann aufstand. "Na kommt ihr Beiden ich zeig euch wo ihr schlafen könnt."

Zorro und Nami voraus, stieg sie die große Treppe nach oben, auf deren Mitte sie sich umdrehte.

"Ach ja, da das Haus über die Feiertage so voll ist, ist nur noch dein Zimmer frei mein Schatz", meinte sie dann zu dem Grünhaarigen.

"Ich hoffe das geht für euch, aber das Bett ist ja breit und das Sofa steht auch noch drin."

Nami winkte aber gleich ab, "Ach das geht schon, mach dir da keinen Kopf!"

Zorro hingegen war etwas perplex gewesen, sein Zimmer? War es noch da??? Offensichtlich schon.

Einen Augenblick später hatte er dann auch den Beweis, das Zimmer existierte noch, genau so wie er es damals verlassen hatte...

Irgendwie musste er darüber schmunzeln, als er es betrat. Sicher war seine Mum dafür verantwortlich.

Er stellte dann aber die Koffer an der Seite ab und sah sich kurz um.

"Okay, dann ist für heute dann wohl Nachtruhe angesagt."

Janna nickte und grinste ihn an, "Ja genau. Schlaft schön und bis morgen früh."

Kurz nahm sie ihren Ältesten dann auch noch mal in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Wange, was Zorro mit einem Brummen quittierte. Das störte seine Mutter allerdings wenig, sie war es immer noch gewohnt, solche Gesten hatte er nie gemocht.

"So, wie regeln wir das?", brach dann aber Nami hervor, als Janna den Raum verlassen hatte.

Irgendwie mussten sie ja beide schlafen...

Der Größere ließ sich dann aber auf dem Sofa nieder und zuckte mit den Schultern.

"Was weiß ich, leg du dich doch ins Bett und ich geh auf die Couch."

Die Couch war zwar nicht sonderlich groß, aber es würde für ein paar Tage schon gehen.

Nami hob dann zwar eine Braue, aber gut.

"Okay, aber knall mir da ja nicht runter, nicht das du mich noch weckst!"

...

Die Schlafsituation war damit zwar geklärt, aber ob das wirklich gut ging?!

23. Dezember~

23.12.
 

Gut die ganze Nacht war die Schlafangelegenheit geklärt gewesen, bis es in den frühen Morgenstunden dann doch einen lauten Knall gab und Zorro sich auf dem Fußboden wieder fand. Es war eben doch nicht gut gewesen sich auf der Unterlage zu drehen, die gerade noch so breit wie er selbst gewesen war.

"Hm..." Brummend setzte er sich auf und rieb sich etwas das untere Kreuz, das war ja echt herrlich.

Wie sie schon vorhergesagt hatte, war aber auch Nami von dem Rums wach geworden und stellte das Licht vom Nachttisch an. Unweigerlich musste sie grinsen, denn sie hatte es geahnt.

"Warum hab ich das gewusst?! Willst du dich nicht doch mit ins Bett legen? Ich mein es ist breit genug, jeder hat seine Seite. Ich beiß doch auch nicht."
 

Zorro hob zwar eine Braue, schnappte sich dann aber kommentarlos Kissen und Decke um doch noch umzuziehen, sicher würde er sonst bald wieder neben dem Sofa liegen.

Mal abgesehen davon war das Bett dann auch bequemer....
 

Nami hatte dann noch eine ganze weile gegrinst, wie konnte man sich auch so anstellen.

Aber es war egal, dann waren wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf drin, bis Janna laut durchs Haus rief, das es Frühstück gab.

Aufgestanden ließ sich Nami noch von Zoey das Bad zeigen, wo sie sich fertig machte, ehe es dann nach unten ging. Sie und Zorro waren zwar die letzten aber das war ja nicht so schlimm.

Auch das Frühstück sah ungemein gut aus! Es gab Crossiants, Pfannkuchen, Waffeln, einfach alles!

Also nach diesem reichlichen Mahl würde man mit Sicherheit gut in den Tag Starten können. Tja und es lag ja bestimmt auch noch einiges an, immerhin war morgen schon Heiligabend!

Janna verkündete dann auch gleich nach dem Essen was noch zu tun war, es war nämlich noch der Baum rein zu holen und zu schmücken und dann wollte sie noch mal ein paar Kekse backen. Die anderen waren fast aus und Weihnachten hatte ja noch ganze drei Tage!

Heute schien aber wenigstens Zorro nicht mehr ganz so brummig zu sein, denn zumindest unterhielt er sich mit seinem kleinen Bruder übers Schwertkämpfen und auch seine Schwester bekam ein paar vernünftige Antworten~

Anschließend sollten die drei dann auch den Baum rein holen und aufstellen, während Nami sich angeboten hatte mit Janna die Plätzchen zu backen.

Die beiden Frauen machten sich nach dem Frühstück auch gleich mal an die Arbeit, denn es war ja schon ein bisschen was zu tun.

Wie sie dann eine ganze weile bei der Arbeit waren, Teig herstellen, ausrollen und ausstechen, hielt Janna dann aber kurz inne. Erst überlegte sie, aber dann beschloss sie Nami doch ihre Frage zu stellen.

"Sag mal Nami, wie hast du Zorro dazu gebracht her zu kommen? Er ist nicht wirklich gern hier, das weiß ich."

Sofort stellte auch die Orangehaarige ihre Tätigkeit ein und starrte die ältere fassungslos an. Hatte sie da gerade richtig gehört??? "Ähm... wie, wie meinst du das?“

Janna hatte befürchtet das Nami nachhaken würde, aber gut, sie hatte es schließlich wissen wollen.

"Naja, wie soll ich das sagen... Ab einem gewissen Alter ist Zorro mit seinem Vater nicht mehr klar gekommen. Am meisten ging es wohl von Harry aus, ich weiß nicht, Zorro ist eben schon immer seinen eigenen Weg gegangen und hatte ganz andere Sachen im Kopf. Tja und er hat das immer kritisiert..."

Unweigerlich biss Nami sich auf die Unterlippe und zwar so dass es schmerzte.

"Verstehe... Dann wundert mich auch nicht, weshalb er keine Freudensprünge gemacht hat, als wir hier ankamen. "

Die Schwarzhaarige nickte, "Ja ich denke das ist der Grund, auch weil er lange nicht hier war. Zorro ist später eben immer mit ihm aneinander geraten und irgendwann musste ich mal dazwischen, weil sie ernsthaft dabei waren sich zu prügeln. So ganz nehme ich ihm das nicht übel, es muss schlimm sein wenn der eigene Vater immer nur auf einem rumhackt. Als er bei Koshiro ausgelernt hatte, war er sofort weg. Ich hatte immer gehofft dass er uns mal besuchen kommt, wenigstens wegen mir und der anderen beiden, aber das war nichts. Ich hab ihm jedes Jahr geschrieben, aber nie eine Antwort erhalten."

Nami wusste nun gar nicht was sie denken sollte, auf einer Seite hatte sie gerade viel über Zorro erfahren und es war nichts schönes, aber andererseits war es wohl ein sehr guter Grund das er nicht gern hier war und dann, dann kam er mit ihr hier her. Mit IHR, nur weil sie sich allein und schlecht gefühlt hatte.

Seine rasche Überlegung hier her zu fahren, das alles musste einfach damit zu tun gehabt haben, das er sie einfach nur aufmuntern wollte!

Wie versteinert stand sie nun an der Arbeitsfläche und blickte Janna weiter abwesend an.

Verdammt! Warum begann ihr Herz denn nur gerade so zu rasen? Das war doch nicht normal!

Irgendwann besann sie sich aber und schüttelte den Kopf.

"Wow... das ist echt schlimm. Lass mich raten, das ganze war dann auch noch an Weihnachten, deshalb ist Zorro dem Fest auch nicht so zugetan, stimmts?"

Wieder nickte Zorros Mom und versuchte dann zu lächeln.

"Genau, aber jetzt musst du mir verraten warum er mit dir hier ist." Das wollte sie doch eigentlich wissen.

Nun stockte Nami, wie sollte sie das am besten erklären, naja vielleicht so wie es gewesen war und das tat sie auch. Sie waren eben hier, damit sie nicht unglücklich war... Allein dieser Gedanke, das warf alles in ein ganz anderes Licht.

War dieser Depp vielleicht nicht mal zu seinem Sensei und damit dann doch hier her gefahren, nur weil er sie nicht hatte allein lassen wollen?

Janna blinzelte Nami dann aber auch an, nach dem sie ihre Antwort erhalten hatte und wie Mütter so waren, merkte sie natürlich viel eher wie die zwei Ochsen die die Hörner auf hatten was da los war.
 

Anscheinend hatte sie es mit zwei Sturköpfen zu tun, die nicht mal selbst wussten was sie dem anderen bedeuteten und dieser ihnen!

"So so, das ist ja wirklich schon irgendwie süß."

Allerdings wollte sie sich da nicht zu sehr einmischen, obwohl es wirklich hübsch wär die Zwei zusammen zu sehen.

"Na gut! Wir haben jetzt aber genug getrödelt, lass uns mal richtig los legen", forderte sie die Orangehaarige auf in dem sie noch unterstreichend in die Hände klatschte und dann ging es straff weiter.

Die Plätzchen wurden ja nicht von allein fertig.
 

Draußen ging es derweil drunter und drüber~

Der Baum war zwar gesägt worden, oder besser gesagt, Zorro hatte ihn mit einem der Schwerter gekappt, aber dann war er liegen geblieben.

Seine Geschwister hatten nämlich damit angefangen ihn mit Schneebällen zu bombardieren und das hatte sich der Grünhaarige natürlich nicht gefallen lassen.

Er hatte sich revanchiert und nun lag er im Schnee auf dem Rücken und Zoey und Zuko hockten bzw. lagen auf ihm um ihm zu zeigen dass auch sie Beide stark waren!

Nami war nach dem das letzte Blech dann im Ofen war, einfach mal nach draußen gegangen um zu sehen wo der Baum Blieb, aber der lag wie gesagt noch in der weißen Pracht, allerdings war es echt witzig mit anzusehen, wie der sonst so brummige Schwertkämpfer es den beiden Kleinen schwer machte es ihm heimzuzahlen.

Er konnte so ausgelassen sein wenn er wollte, warum zum Henker machte er immer auf 'Ich bin groß, böse und wehe ihr mögt mich!' Das war doch einfach nur blöd!

So war er doch gar nicht, im Gegenteil, er war einfach nur unheimlich stark, würde alles für Menschen tun die ihm wichtig waren und man konnte gar nicht anders als ihn zu mögen, egal auf was für eine verquere weise. Aber sagen durfte man das nicht, dann gingen bei ihm selbstverständlich die Arlamglocken los.

Einen Moment sah die Orangehaarige dem ganzen noch verträumt und lächelnd zu, ehe sie dann einen Pfiff ausstieß und in die Hände klatschte.

"Hey ihr drei Schneemonster, wie wär‘s wenn der Baum bis Weihnachten im Wohnzimmer steht?!"

Als ihre Stimme erklang, da schrak Zorro als erster auf, irgendwie fühlte er sich gerade schwer ertappt.

Er stand dann auch auf und klopfte sich den Schnee vom Mantel, ehe er verdammt verlegen den Baum schnappte und Richtung Hautür stapfte.

"Na los ihr beiden, Nami hat reicht, das ganze Zeugs muss da ja auch noch dran."

Zuko und Zoey liefen dann auch jubelnd voraus und huschten an Nami vorbei, "Okay!!!"

Als aber Zorro an ihr vorbei lief, knurrte er nur, "Das hast du nicht gesehen!"

Oh weh, die Orangehaarige musste sich die Hand auf die Lippen pressen um nicht gleich los zu lachen.

Was war denn so schlimm dran, wenn er auch mal Spaß hatte???
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit stand die Tanne dann im Wohnzimmer, es war aber auch schwer gewesen sich auf einen Platz zu einigen, wirklich.

Nun war aber das Schmücken dran und da Zorros Onkel und Vater draußen noch Holz für den Kamin machten, Janna noch die Plätzchen verzierte und der Baum doch beachtlich groß war, oblag es nun Nami und Zorro, gemeinsam mit den Knirpsen den Mittelpunkt des Wohnzimmers zu verzieren.

Das hatte dem Grünhaarigen nun aber noch gefehlt, mit so was hatte er ja eigentlich nichts am Hut, was man auch dran sah, wie lustlos und unkoordiniert er die Kugeln und Figuren in die Tanne zimmerte. Mit dranhängen hatte das nichts zu tun!

Nami hätte bald angefangen zu lachen und ehe Zorro noch mehr auf die eine Stelle klemmen konnte, hielt sie seinen Arm fest.

"Warte mal! Das wird so nichts mein Lieber, am besten wir nehmen das noch mal ab und dann lässt du mich und die anderen beiden das machen."

So würde sich sonst kaum einer über den Baum erfreuen, eher würde man ihn beschmunzeln!

Zorro zuckte daher auch nur mit den Schultern und ließ sich dann auf dem Sofa nieder.

"Von mir aus, ich bin nicht böse wenn mir das erspart bleibt."

Und siehe da, nach dem Nami das Kommando übernommen hatte und die Kiddis ihr fleißig dabei halfen, war der Baum auch rasch festlich geschmückt, da fehlte nur noch die elegante Spitze ganz oben und dann war das kleine Wunder vollbracht.

Von ihnen dreien reichte aber keiner so hoch, so das Zorro das dann doch übernehmen musste.

Gut, das ließ er sich noch gefallen, er musste ja nur ein Teil auf einen ganz bestimmten Ast stecken, so dass das nicht das größte Problem darstellte.

Anschließend konnte alles noch mal betrachtet werden, doch ging es dann natürlich noch mal rund!

Zuko und Zoey hatten in einer Kiste noch einen Mistelzweig gefunden und ihr beider Grinsen war so dermaßen diabolisch geworden, das es schon fast wieder zuckersüß war!

Zoey ging also zu ihrem älteren Bruder und hielt ihm das Ding unter die Nase.

"Ey Zorro, der muss auch noch aufgehängt werden, Mama macht den immer da oben an den Haken, der in der Decke steckt."

Mit gehobener Braue blickte Zorro dann auch auf die gezeigte Stelle und da war tatsächlich ein Haken. Okay, dann sollte das wohl stimmen.

Er und auch Nami dachten sich weiter nichts dabei und die Orangehaarige schmunzelte eher darüber, wie scheinbar gewissenhaft die beiden Kinder bei der Sache waren.

Nur ließen die beiden, momentan, einzigen Erwachsenen im Raum eines außer Acht, so bald Zorro diesen Zeig an die Decke geklemmt hatte, würden er und Nami genau darunter stehen!

Unwissend tat der Grünhaariger seiner kleinen Schwester also den Gefallen und dann begannen die Zwerge auch schon zu kichern.

"Ha ha! Jetzt steht ihr beiden drunter! Ihr wisst ja was man machen muss wenn man unter einem Mistelzweig steht, " platze Zuko vor.

Zoey bekam schon leuchtende Augen und grinste die Großen an, "Ja ihr müsst euch jetzt Küssen sonst bringt das Unglück!!!"

Augenblicklich wurde Nami rot um die Nase und Zorros Blick war auch unbezahlbar gerade. Verdammt skeptisch und auch komischer weise peinlich berührt tauschten sie argwöhnische Blicke aus.

Das war jetzt nicht wirklich passiert oder? Die zwei Gören hatten sie gehörig angeschmiert!

Aber nicht nur das, von den so genannten Gören wurden sie nun aber auch noch dazu getriezt bzw. angefeuert. Denn die Zwei standen neben ihnen und riefen immer zu, "Küssen, küssen, küssen, küssen."

Das da dann ein gewisser Jemand die Nerven verlor, war für Nami überhaupt kein Wunder. Zorro bebte nämlich schon und brummte wie ein alter Bär, ehe er dann los polterte.
 

"Haltet endlich eure Schnäbel! Das könnt ihr vergessen!!! Klar? Das zählt nämlich nicht immerhin hab ich das Unkraut grade erst dahinge..."

Nami unterbrach ihn aber, immerhin wollte man doch keinen Traditionsbruch begehen, oder?!

"Bleib ruhig, es war nur ein Spaß okay und so gesehen haben die Beiden ja recht, wenn man drunter steht, dann steht man eben drunter, oder wäre es sooooooo schrecklich mich zu küssen, du Held?"

RUMS...

Da war sie nach unten geklappt, Zorros Kinnlade und eines stand fest, so weit entgleiste sie sonst nur Ruffy.

Zorro hätte ja mit allem gerechnet, aber niemals damit, das Nami das noch durchziehen würde! Sie war wohl abgebrühter wie er sie eingeschätzte hatte, viel abgebrühter!

Schluckend blinzelte er sie deshalb an und ehe er es sich versah stand Nami schon verdammt dicht bei ihm, sogar ihre zierlichen Hände lagen schon auf seinen Schultern.

Inzwischen waren doch tatsächlich auch Zuko und Zoey ruhig geworden, denn sie hatten auch nicht erwartet, dass es hier gleich etwas zu sehen gab!

Tja, auch wenn Zorro es gewollt hätte, aber er bekam kein Wort heraus und je näher ihm Nami kam, desto steifer wurde er, das konnte sie doch nicht.... Oh und wie sie konnte! Ihre weichen, himmlisch weichen, wir wollen ja nicht untertreiben, Lippen legten sich sanft auf seine und genau in dem Moment schloss sie auch ihre Augen und schmiegte sich ein bisschen an ihn. Man(n) konnte da gar nicht anders als sie völlig zu entspannen, ebenfalls das Auge zu schließen und seine Arme um ihren filigranen Körper zu legen.

Verdammt fühlte sich das gut an! Also nicht das hier keiner von beiden ungeküsst oder in gewissen Dingen unerfahren war, aber das hier, das war eine extrem neue und unvorhergesehene Situation.

Gerade für Zorro, der ja doch eher mal hier mal da Ausgleich suchte, mehr aber auch nicht, er spürte nun wie intensiv allein ein kleiner Kuss sein konnte und die ein solcher die Wärme durch den Körper treiben konnte.

Als Nami dann, vielleicht auch etwas unbewusst ihre Lippen leicht öffnete, begann auch der Grünhaarige diese Berührung zu erwidern und leicht an ihren Lippen zu saugen. Dabei legte er dann auch seine Hände an ihr Gesicht und Nami tat es ihm gleich.

Die Beiden Anstifter waren inzwischen knallrot angelaufen und tauschten fragende Blicke.

Die Navigatorin wurde sich dann in einem Moment geistiger Klarheit bewusst was hier ablief und wich von Zorro zurück.

„Oh je, ich sollte wohl Janna noch helfen, sie hat ja noch die ganze Arbeit mit den Keksen!!!“

Wie der geölte Blitz war sie dann auch in der Küche verschwunden und Zorro stand da wie ein begossener Pudel, wie bestellt und nicht abgeholt!

Etliche Minuten stand er dann auch noch an Ort und Stelle ohne nur einen einzigen Muskel zu bewegen, aber diese Starre verflog dann und als erstes bekamen seine Geschwister dann mal ein Wort zu hören.

Die kleinen Kröten hatten das ja nun auch alles noch mit angesehen!

"Sagt mal habt ihr nichts zu tun oder so?"

Zoey grinste und auch Zuko setzte wieder ein verschmitztes Gesicht auf. Es war nämlich üblich für Zorro dass er schnell grantig wurde, wenn ihm etwas unangenehm war und das hatten sich selbst die Kleinsten behalten. "Öhm... doch, wir gehen nach oben spielen."
 

Was für ein Desaster, hoffentlich hielten die Schlingel ihre Schnuten nicht auszudenken was das sonst für ein Theater geben würde.

Bis zum Mittagessen blieb alles jedenfalls ganz ruhig und auch während des Essens schien keiner etwas auszuplaudern. Nami kam hinterher allerdings noch auf die Idee, dass sie etwas ins Dorf gehen und einkaufen wollte. Schließlich wollte sie für ihre Gastfamilie noch ein paar kleine Geschenke kaufen.

Sie rechnete zwar nicht damit, dass die Anderen etwas für sie hatten, aber sie wollte sich eben bei ihnen damit erkenntlich zeigen und die Kinder würden sich sicher auch Frauen.

Wie sollte es auch anders sein, Zorro musste mit, sie brauchte ja natürlich jemanden zum Tüten tragen.

Nami hatte vielleicht nicht unbedingt Gnade mit ihm, aber in einem kleinen Ort konnte man nicht so viel auftreiben, weswegen er am Ende nur ein paar Tüten zu schleppen hatte.

Pünktlich zum Kaffeetrinken waren sie dann auch zurück, so das gleich die frisch gebackenen Plätzchen gekostet werden konnten.

Auf Grund des guten Essens hing man dann allerdings eher Träge im Haus rum, aber das tat ja auch mal ganz gut. Bis auf Zorro raffte sich zwischendurch aber auch keiner auf, nur Zuko hatte ihn so lange angebettelt, bis er eben mit ihm nach draußen ging und sich zeigen ließ, was er bei Koshiro schon gelernt hatte. Viele Tipps konnte er ihm auch noch nicht geben, denn das kam alles mit der Übung und später auch mit der Größe und der Kraft. Seinem kleinen Bruder machte es aber trotzdem Spaß, mal mit ihm zu trainieren, vor allem weil Zorro ja schon ewig sein größtes Vorbild war!

Janna, Zoey und Nami kümmerten sich bald um das Abendessen, das wie schon gestern und der Rest der Mahlzeiten wieder recht reichlich ausfiel. Außerdem bereitete die Hausherrin gleich noch ein paar Sachen für das Weihnachtsessen morgen vor.

Da der Tisch immer so üppig gedeckt war, saß man beim Essen auch immer ewig und gerade am späten Abend hatte man dann stark das Bedürfnis sich in die Federn zu legen, was dann auch der Fall war.

Dieses Mal schlief der Grünhaarige dann aber gleich mit in seinem alten Bett, einen weiteren Absturz wollte er sich eben ganz einfach ersparen.

24. Dezember~

24.12 Heiligabend !
 

Dieser Tag würde wohl mit Abstand der bedeutungsvollste und auch aufwühlendste Tag in der ganzen Zeit werden, die Nami bei Zorros Familie war um Weihnachten zu feiern.

Wie der gestrige Tag ging es ruhig los, erst mal frühstücken, dann noch ein paar Vorbereitungen für das etwas leichtere Mittag und anschließend schon die ersten Arbeitsschritte für das üppige Festmahl.

Zwischendurch wurden ein paar Geschenke verpackt und unter den Baum gelegt.

Selbstverständlich gab es noch eine kleine Pause in der wieder zusammen gesessen und Tee oder Kaffee getrunken wurde.

Dieses Mal begann Granny aber damit, alle etwas aus der Fassung zu bringen, sie war eben schon älter und hatte die letzten Tage nur die Hälfte mitbekommen. Daher stellte sie irgendwann völlig entrüstet ihre Tasse auf dem kleinen Unterteller ab und sah vorwurfsvoll in die Runde.

"Wann ist denn nun die Hochzeit?"

"Hochzeit???", kam es wie aus einem Mund von den Übrigen Menschen am Tisch, was hatte sie denn nun.

Janna beugte sich zu ihr vor und legte ihre Hand auf die der Großmutter.

"Was für eine Hochzeit denn? Hast du dich da vielleicht verhört?"

Die Verwirrung war gerade wirklich mehr als nur groß denn keiner verstand was sie denn wollte, nicht mal Opa Flint kam den Gedanken seiner etwas wunderlich gewordenen Frau nicht mehr nach.

Granny hob dann aber die freie Hand und deutete damit wild auf Nami und Zorro, die sich auch gerade fragten was die Oma denn hatte.

"Na die beiden, wozu sind die denn sonst hier? Ich dachte das Fräulein ist hier um uns vorgestellt zu werden und dann kriegen wir gleich ne Einladung!"

Zorro hätte wohl besser daran getan nicht gerade jetzt von einem der Kekse zu kosten, dann müsste er jetzt nicht mit dem Erstickungstod kämpfen, denn das kleine Gebäck war ihm augenblicklich im Halse stecken geblieben. Seine Gesichtsfarbe wechselte von Rot nach bleich und zurück.

Währenddessen lachte allerdings Nami auf, da hatte er aber eine ulkige Oma, die hatte das wohl in den völlig falschen Hals bekommen. Die Orangehaarige konnte gar nicht anders als Lachen, nein sie lag schon halb auf dem Tisch und bat immer wieder japsend um Verzeihung.

Die Kinder kicherten aber auch, da sie ihre Oma ja kannten und das äußerst amüsant fanden. Flint und Janna versuchten Granny den wahren Stand der Dinge zu verklickern und Onkel Tschono versuchte seinen ältesten Neffen davor zu bewahren gleich tot vom Stuhl zu fallen.
 

Wie sollte es aber auch anders sein, Kinder waren dann doch wieder Kinder und so Platzte Zoey mit der Mistelgeschichte raus! "Aber gestern haben sie sich schon mal geküsst!!!!"

Da dann wieder hallende Stille ertönte, war es dieses Mal Nami, die rot anlief, aber nicht weil sie sich verschluckt hatte. Eher weil ihr das dann doch etwas peinlich war, aber sie war auch schnell dabei zu erklären das man von den Kurzen angeschmiert worden war und da Zuko dann gleich selbst voller Begeisterung erzählte wie sie das geschafft hatten, war relativ schnell wieder die Ordnung her gestellt.
 

Um dann die bisher angefutterten Kalorien etwas in die Reihe zu bekommen, hieß es nach dem Kaffee dann spazieren gehen. So bekam man auch gleich noch frische Luft und konnte sich etwas beruhigen.

Granny fragte zwar immer noch mal nach, ob sie das denn nun richtig verstanden hätte, aber das war dann auch nicht weiter Wild.

Beim Spaziergang wurde dann natürlich eine wilde Schneeballschlacht angezettelt, wieder waren es Zorros Geschwister die auf Aktion aus wahren und die es mal wieder auf ihren großen Bruder abgesehen hatten.

Nur wie schon am Vortag, konnten sie es nicht wirklich mit ihm aufnehmen, weswegen bald um Hilfe geschrieben wurde, im Spaß natürlich. Nami war dann die, die sich sozusagen als Heldin brüstete und den 'armen' Kleinen zur Hilfe kam. Aber auch ihre Kräfte waren begrenzt und als sie es dann übertrieben hatte, nämlich in dem sie zu viele Schneebälle auf Zorro abgefeuert hatte, raufte er sich eine riesige Kugel zusammen, mit der dann hinter ihr her rannte.

Nun war sie es die um Hilfe rief, aber Zoey und Zuko dachten ja nicht daran ihr zu helfen, nein, das war viel zu gefährlich und sie war schon groß weswegen sie da schon allein klar kam.

Tatsächlich kam die Orangehaarige das auch, denn so ein riesen Schneeball war ja nicht gerade stabil.

Sie formte sich dann einen kleinen festen und warf ihn genau in die Mitte von Zorros, der dann zerfiel und über ihm selbst herein brach.

"Ääätsch! Das hast du nun davon!!!", tadelte sie und hielt sich vor Lachen wieder mal den Bauch.

Allerdings hatte sie unterschätzt wie ernst Zorro solche Albernheiten nehmen konnte, denn er sah sie beinahe schon fies grinsend an„, Na warte, so einfach kommst du mir nicht davon!!!"

Da er dann wieder auf sie zu rannte, quiekte Nami einmal laut und rannte dann los, aber das nutzte ihr nichts, Zorro war wesentlich schneller und ehe sie es sich versah, hatte der Schwertkämpfer sie geschnappt und in einem riesigen Schneehaufen versenkt. Nami hatte sich natürlich gut bei ihm festgehalten, so das er mit ihr gefallen war und nun rang man im Schnee liegend bzw. kniend darum, wer am meisten ins Gesicht gedrückt bekam!

Das einzige was man dabei vergaß waren die anderen Leute, die ja mit ihnen unterwegs waren, aber vor lachen und Ehrgeiz, dem Anderen noch eins auszuwischen, hatte man das gar nicht weiter im Kopf.

Irgendwann lag Zorro dann auf dem Rücken, er würde eben nie seine volle Kraft ihr gegenüber einsetzen, und Nami war auch wirklich geschickt, weswegen sie dann auf Zorro oben auf saß und ordentlich Schnee in der Hand hielt.

"Na was ist, gibst du auf?", fragte die junge Frau mit ausgestreckter Zunge und blickte weiter auf ihn hinab.

Der Grünhaarige nickte und holte dann erst mal Luft, verdammt, Lachen konnte ganz schön anstrengend sein, das hatte er ganz vergessen!

"Ist ja gut, ist ja gut, genug jetzt mit dem Blödsinn."

In der Zeit waren dann auch seine Eltern, Großeltern und der Rest eingetrudelt und Janna grinste die zwei mit breiten Lippen an.

"Na wenn ihr jetzt fertig seid, Kinder, dann können wir vielleicht zurück oder?"

Peinlich berührt trennte man sich also so schnell es ging und dann taperte man den Weg etwas zügiger zurück, zwar nebeneinander, aber dann doch schweigend. Teufel noch mal, was war da nur in sie gefahren?!

Hoffentlich wurde das nicht noch mal Thema am Esstisch.
 

Das Gerangel im Schnee wurde nicht noch mal Thema, aber beim Abendessen kamen dann ganz andere Dinge auf....

Geschenke sollte es erst nach dem Essen geben, weswegen es heute auch eher Abendbrot gab.

Das Wetter draußen spielte auch mit, es rieselte wieder leicht vom Himmel, drinnen brannten die Lichter am Baum und auch der Kamin loderte, so das man richtig schön in Weihnachtsstimmung kommen konnte. Die beiden Kinder waren natürlich hibbelig, da sie die Geschenke auspacken wollten, aber erst wurde eben gegessen.

Janna hatte dann aber etwas ganz anderes auf dem Herzen und hätte sie gewusst was das vom Zaun brechen würde, dann hätte sie wohl ihren Mund gehalten.
 

"Ach ja~ Ist das nicht schön, wir alle mal wieder zusammen? Damit meine ich wirklich alle, das ist schon so lange her, dass ich alle drei Kinder am Tisch hatte!"

Für sie gab es heute wirklich nichts Schöneres!

Zorro verzog etwas das Gesicht, lächelte irgendwie aber trotzdem, er konnte sie ja verstehen...

Sein Vater aber rollte nur mit den Augen und wie er dann aufgekaut hatte erhob er auch seine Stimme.

"Hm, er hätte sich aber auch mal eher blicken lassen können, oder von sich hören lassen können. Aber nein, da meldet er sich nie und nur um dann bei der Kleinen irgendwie Punkte zu sammeln steht er dann mit ihr hier vor der Tür!"

Kaum waren diese Worte gesagt, schlug die ganze Stimmung um!

Nami biss sich beinahe schon erschrocken auf die Unterlippe und senkte den Blick. Alle anderen blickten entgeistert zu Harry und Zorros Gesicht verfinsterte sich, ehe er genau so knurrig wurde wie sein alter Herr.

"Was soll das jetzt? Geht die ganze Scheiße wieder von vorn los, ja?"

Noch sprach er ruhig, aber das dunkle in seiner Stimme nahm wieder zu.

Harry hob dann leicht den Kopf und sah den Grünhaarigen ebenfalls düster an.

"Ach komm, tun nicht so, du hast doch hier alles stehen und liegen lassen und hast dich aus dem Staub gemacht. Hast du mal an deine Familie gedacht?"

Janna legte ihre Hand auf den Arm ihres Mannes, aber er ließ sich nicht unterbrechen.

"Fort zu gehen ist eine Sache, aber kein Lebenszeichen von sich zu geben, das ist ne miese Sache!!!"

Zorro sprang dann aber auf und stützte sich auf dem Tisch ab.

"Ach ja, hast du dich vielleicht mal gefragt warum? Und die ganze Sache hier hat so oder so nichts mit Nami zu tun, also lass das!"

Sein Vater stand dann aber auch auf, so dass sie sich beide über den Tisch gebeugt ankeifen konnten.

"Doch ich denke das das mit ihr zu tun hat, sonst wärst du gar nicht hier!!! Aber wem willst du was vor machen? Du hast doch immer nur mit dir zu tun gehabt, ich bezweifle das das jetzt anders ist. Außerdem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen das so ein hübsches und kluges Mädchen wie Nami so verquer wäre was an dir zu finden!!!"

Harry übertrieb es und er übertrieb es maßlos, weswegen Zorros Kiefer auch bedrohlich aufeinander knirschten, ehe er sein Gegenüber am Kragen packte.

Nami, um die es eben gegangen war hatte sich schon die Hände aufs Gesicht gepresst... Gott das war alles ihre Schuld! Hätte sie sich doch auf der Sunny nur zusammen gerissen, dann wären sie jetzt nicht hier.

Janna war aber auch gleich aufgestanden und hatte Zorros einen Arm gegriffen, wobei ihre Augen ihm einen flehenden Blick zuwarfen.

Trotz des Harry nun in der Unterlegenen Position war, lachte er trocken auf, "Was ist? Willst du mir eine rein hauen, mach nur!!!"

Zorro biss sich aber innerlich auf die Zunge, warf seiner Mutter einen kurzen Blick zu und stieß den älteren Grünhaarigen dann von sich weg.

"Das hab ich nicht nötig."

Gleichzeitig verließ er aber auch den Tisch und anschließend das Haus.
 

Auf allen Gesichtern hatte sich jetzt wohl das Entsetzen breit gemacht und in Jannas Augen bildeten sich Tränen, die sie gar nicht kontrollieren konnte.

"Musste das sein?! Es war doch alles gut, verdammt..."

Schniefend und leise Schluchzend nahm sie wieder Platz, drückte aber die Hände ins Gesicht, wegen so was war Zorro doch erst von zu Hause weg gegangen...
 

Nami fühlte sich gerade völlig unter Druck, irgendwie gab sie sich die Schuld dafür, man hätte das ganze vielleicht auch anders erzählen sollen, aber sie wollte das dann auch nicht so im Raum stehen lassen. Es stimmte einfach nicht was Harry gesagt hatte, so war Zorro nicht, so war er einfach nicht!

Deshalb erhob nun sie sich und stütze sich auf dem Tisch ab.
 

"Nein... Nein! Das ist so alles nicht! Ich weiß nicht was zwischen euch beiden los ist und es geht mich auch nichts an, aber bei uns ist das anders! Wenn wir alle, also unsere Crew, wenn wir Zorro nicht hätten, dann wären wir sicher nie so weit gekommen! Er hat schon so viel für uns getan und er hat verdammt noch mal schon so oft sein Leben für uns riskiert. Und er ist nicht nur hier wegen mir. Nein er hatte vor gehabt hier her zu kommen, aber einer musste unser Schiff bewachen und ich hatte dieses Los gezogen! Zorro wollte mich einfach nur nicht so lange alleine lassen, weil es gefährlich ist. Mir ist das auch erst später klar geworden, aber das ist die Wahrheit! Und wenn man auf See ist, dann ist es schwer Kontakt mit der Familie zu halten, ich weiß selbst wie das ist. Seit ich bei Ruffy bin, hab ich von meiner Schwester auch nichts mehr gehört, oder sie von mir, aber wir wissen dass der Andere nicht vergisst! Wenn wir uns mal wiedersehen dann, dann würden wir das ausnutzen!"

Dann atmete die Orangehaarige durch und setzte noch mal zum Schluss an.

"Und ich empfinde es, ohne frech werden zu wollen, selbst als Frechheit mir zu unterstellen das ich so über Zorro denke, das ich im leben nichts an ihm finde könnte, das ist ja wohl meine Sache!"
 

Ihre Stimme war mit der Zeit lauter und wütender geworden, weswegen sie nun auch den Raum verließ, sie wollte einfach wissen wo Zorro jetzt hingelaufen war. Verdammt, es war doch Heiligabend, da konnte man sich doch nicht streiten, egal ob jemandem etwas nicht passte.

So was musste doch einfach nicht sein!

Draußen musste Nami dann aber nicht lange suchen, sie fand Zorro beim Holz, wo er auch eifrig damit beschäftigt war, die dicken Stämme zu Kleinholz zu verarbeiten. Wahrscheinlich war das eine gute Art um sich abzureagieren...

Vorsichtig trat sie dann etwas näher an ihn heran und sprach ihn leise an.

"Hey, da bist du also."

Zorro stellte das Holzhacken ein, als er ihre Stimme hörte und wand sich zu ihr um.

"Ja... ich musste irgendwas kaputt machen. Noch mehr eben..."

Noch mehr? Wie, wie meinte er das? Naja eigentlich wusste sie schon.

"Ach... das war doch gar nicht deine Schuld. Dein Vater hätte das auch lassen können."

Die Orangehaarige nahm dann auf einem Holzstamm platz und klopfte neben sich. Zorro stellte dann auch die Axt weg und setzte sich zu ihr.

"Mag sein, aber ich hab eben meine Gründe, also dafür das ich nicht hier her kommen wollte."

Nami lehnte sich dann allerdings an ihn, "Ich weiß, deine Ma hat´s mir neulich erzählt. Aber ich weiß jetzt dass du her kommen wolltest. Ich mein du hättest sicher nicht nur diesen Koshiro besucht oder? Letzten Endes wolltest du dann nur wieder auf mich aufpassen, deshalb bist du nicht gefahren."

"Hm...", Zorro knurrte ein bisschen. "Ist das so offensichtlich?"

Bei seiner Frage musste Nami dann lachen, "Naja, jetzt schon. Aber das ist doch ... also ich..."

Oh je, wie sollte sie das denn jetzt sagen?

Der Grünhaarige hob eine Braue, "Was ist das?“

"Ich find es eben furchtbar süß dass du da bleiben wolltest nur weil mir etwas hätte passieren können. Ich weiß du hasst es wenn man dich für irgendwas mag, aber, aber du bist nicht so unsympathisch wie du gerne tust. Glaub mir, wirklich nicht."

Sogar Zorro musste jetzt lachen, weswegen er Nami etwas anstieß.

"Naja, es muss ja immerhin dafür reichen, dass du nichts dagegen hattest mich zu küssen."

Das war ja auch ihrem Mist gewachsen!

"Ähm... Tja da kannst du mal sehen, Sanji hätte ich sicher nicht geküsst!"

Diese Aussage brachte dann Zorro dazu, noch mehr zu Grinsen, denn der Koch wäre sicher gestorben wenn er davon wüsste.

"Hm, eigentlich ist es fast schon schade dass die ganze Sache abgebrochen wurde, ich mache für gewöhnlich keine halben Sachen!!!"

Nun wurde Nami wieder etwas rot, aber sie musste auch grinsen. "So, ist das so? Also wenn es nur das ist." Trotzdem stand sie dann auf, "Weißt du, es ist zwar ganz schön hier draußen, aber auch verdammt kalt, warum gehen wir nicht einfach nach oben und dann sehen wir mal, ob wir das nicht nachholen können"

Von oben her sah sie Zorro an und hielt ihm dann ihre Hand hin. Diese Geste war dann für Zorro das sichere Zeichen das sie es ernst meinte!

Er griff ihre Hand dann aber auch und erhob sich. Der Plan klang doch wirklich mal äußerst vielversprechend.
 

Im Haus ging es direkt nach oben, aber Zorro konnte auch darauf verzichten jetzt noch mal ins Wohnzimmer zu gehen. Lieber hatte er oben im Zimmer seine Ruhe und lenkte sich noch ein bisschen mit Hilfe von Nami ab~

Zuerst mal machte man es sich auf dem Bett bequem, um dann zusammen zu rücken und Anschluss an den gestrigen Nachmittag zu finden.

Nami hatte da schon mal kein Problem mit, denn sie kuschelte sich in Zorros Arme und legte ihre Lippen wieder sanft auf seine, so wie sie es letztens schon getan hatte. Ebenso legte der Grünhaarige seine Arme wieder um sie und begann auch wieder an ihren Lippen zu saugen, die ja förmlich an seinen klebten.

Es tat wirklich gut sich jetzt so nahe zu sein, vor allem weil man sich so wunderbar dabei entspannte und weil sämtliche Gedanken davon geblasen wurden.

Langsam baute man die Knutscherei dann aber etwas aus, in dem man nicht nur die Lippen des anderen Küsste, sondern auch mit der Zunge darüber strich, sie anknabberte oder auch die umliegenden Regionen verwöhnte.

Mit der Zeit gingen auch die Hände auf Wanderschaft. Während Zorro über ihren Rücken und ihre Seite strich, streichelte Nami über seine Brust und fuhr hin und wieder durch seine grünen wuscheligen Haare.

Man hätte das wohl ewig tun können, aber hin und wieder musste man sich einfach mal lösen um wieder zu Atem zu kommen.

Später nahm die Orangehaarige dann aber noch mehr Abstand zu ihm ein und ließ ihre Hand etwas über seine Wange gleiten.

"Zorro, das war wirklich schön, aber wir sollten doch noch mal nach unten gehen, ein paar machen sich bestimmt sorgen oder Gedanken wegen der ganzen Sache."

Dem Grünhaarigen passte das eigentlich ganz und gar nicht, aber Nami hatte sicher recht.

"hmpf... wenn´s denn sein muss..."

Sie hatte sich aber auch einen äußerst tollen Zeitpunkt dafür ausgesucht, aber naja.
 

Gemeinsam ging es dann also noch mal ins Wohnzimmer, von Bescherung war da natürlich nichts zu sehen, aber es schien sich alles etwas beruhigt zu haben.

Janna hatte die Truppe aber auch gut im Griff und hatte gerade den Kiddis versprochen das Zorro bestimmt wieder rein kam, er musste sich nur ein wenig beruhigen.

Ihrem Mann hatte sie natürlich noch ein paar Takte gesagt und etwas schweigend saß man noch am Tisch und verknuste sich mit dem Nachtisch.

Daher hatte Nami aber auch den richtigen Riecher gehabt, als sie meinte sie sollten noch mal nach unten gehen. Denn die Laune wurde wieder besser als sie Zwei sich blicken ließen.

Außerdem wollte man schließlich nicht den Nachtisch verpassen!!!

Die Uhrzeit war allerdings weit fortgeschritten und deshalb durften die Kinder noch die Geschenke ihrer Eltern öffnen und die übrige Bescherung wurde auf den nächsten Morgen verschoben.

Wenigstens war die Stimmung wieder zum Großteil hergestellt und Janna war Nami auch dankbar, das sie sich mit darum gekümmert hatte~

25. - 31. Dezember ~

25.12 & 26.12 die Feiertage~
 

Nach dem die miese Laune wieder beseitigt gewesen war, war es gleich in die Federn gegangen. Nami hatte sich oben auch gleich wieder an Zorro gekuschelt und ein wenig damit begonnen ihn erneut mit ihren Lippen zu necken, aber die Müdigkeit war dann doch schnell über beide gekommen.

Der Morgen ging dann wieder entspannter los, denn man war ausgeschlafen, bei besserer Laune und der Geruch von Kaffee und frischen Brötchen drang auch nach oben.

Zwar war es schwer richtig wach zu werden, da es gerade so angenehm warm und kuschelig war.
 

Nami würde am liebsten noch den ganzen Tag an Zorro geschmiegt und in seinen Armen liegen, aber sie wollte auch das Frühstück nicht verpassen und schon gar nicht wie die restlichen Geschenke ausgepackt wurden.

Daher strich sie auch über seinen Arm und drückte ihm einen Kuss auf den Handrücken.

"Na komm mein Großer, langsam wach werden. Wir werden sicher eh gleich gerufen."

Vom Grünhaarigen kam dann aber nur ein, "Mh mh..." Er hatte wirklich noch keine Lust.

Nami grinste und drehte sich dann ein wenig zu ihm, bis eben hatte sie ja gänzlich mit dem Rücken zu ihm gelegen.

"Ach komm schon, ich bin auch putz munter. Stell dich nicht so an!"

Zorro brummte aber trotzdem weiter und vergrub sein Gesicht wieder in ihrer Halsbeuge.

"Du bist ja auch nicht derjenige der hier einen festen warmen runden Hintern in die Leiste gedrückt kriegt!"

Diese Aussage brachte Nami dann aber zum lachen, "Ach so, naja dieser runde Hintern steht jetzt aber eh auf und wenn du ihn heute Abend wieder haben willst, dann tust du das auch!"

Eher widerwillig erhob sich Zorro dann genau wie Nami, um sich fertig zu machen. Unten waren auch schon alle im Gange und Zuko und Zoey wollten endlich Frühstücken, so dass die Geschenke dann endlich alle ausgepackt werden durften!

Es war somit auch nicht verwunderlich, das sie gleich aufsprangen, als sie aufgegessen hatten.

Aber dafür waren es Kinder und für die war Weihnachten nun mal etwas ganz besonderes.

Die Erwachsenen tauschten soweit dann auch ein paar Päckchen aus und auch Janna war noch mal einkaufen gewesne, so wie Nami halt, um für sie und Zorro eine Kleinigkeit in der Hand zu haben. Es war zwar immer nicht so einfach etwas zu finden, aber die Geste zählte ja. Nami hatte es ja auch nicht anders gemacht~

Der erste Feiertag konnte dann auch ganz anders ausgekostet werden, wie der letzte Tag, denn es lief alles friedlich ab, auch wenn Zorro und Harry nur die nötigsten Worte wechselten.

Naja und wie das über die Weihnachtsfeiertage nun mal so war, verbrachte man viel Zeit mit Sitzen und Essen, so dass man eben von diesen Dingen, nämlich vom Nichtstun müde wurde.

Nach dem Abendessen setzte sich Zorros Mom aber noch ans Klavier und forderte ihren kleinen Chaotischen Haufen dazu auf, ein paar Weihnachtslieder zu singen, es musste doch noch mal etwas Schwung in die Bude, ehe alle wieder vollgefuttert in die Betten schlufrten.
 

Zu bestimmten Dingen waren dann, zumindest zwei gewisse Personen, nicht zu vollgestopft!

Heute war der Tag auch ruhiger und angenehmer gewesen, so das es für die Orangehaarige und den Schwertkämpfer dieses mal nicht beim Kuscheln und Knutschen blieb~

Inzwischen wäre das aber auch nicht mehr auszuhalten gewesen, denn allein wenn man sanft die Lippen aufeinander legten, dann wurde man von einem starken Kribbeln durchzogen das sich im ganzen Körper ausbreitete. Sich aneinander schmiegen und wohlig aufseufzend ließ man sich gegenseitig immer intensiver werdende Küsse und Berührungen zukommen bis man es schließlich nicht mehr abwarten konnte und Eins wurde~

Dabei bog sich Nami ihm stark entgegen, hielt sich mit ihren Armen und Beinen an seinem starken Körper fest und erhob auch rau stöhnend ihre Stimme, wobei sie den Kopf in den Nacken legte.

Zorro hingegen legte unter ihrem Rücken seine Arme um sie, so dass sie darin liegen konnte und auch so, so das sie dicht an ihn gedrückt wurde.

Mit der Zeit wurden die anfänglich langsamen und seichten Bewegungen fließender und heftiger, bis die beiden Körper regelrecht aneinander klebten.

Immer schneller schlug das Herz, immer schneller ging der Atem und immer mehr wand man sich unter den Bewegungen und Berührungen des anderen, bis zum Äußersten~

Das erste Hochgefühl mitgenommen, ging es in dieser Nacht ganze drei Mal so, bis man einfach wohlig erschöpft in den Laken liegen blieb~
 

Am nächsten Morgen, den 26.12. kam man daher entsprechend schwer aus den Federn. Janna war sogar irgendwann oben und klopfte ein paar Mal an die Tür. Da dann immer noch keiner antwortete öffnete sie die Tür und trat ein. Naja sie hätte ja auch nicht angenommen dass hier die Klamotten wie wild auf dem Boden lagen und dass die Bettdecke gerade mal das nötigste der beiden Körper bedecken würde.

Bei Nami war es auch eher Zorro der ihr dann noch etwas Sichtschutz gab, denn sein Arm war wieder um ihren Oberkörper geschlungen und verdeckte ihre üppige Oberweite.

Dafür schlief er aber auch noch wie ein Stein und nur Nami öffnete leicht die Augen als sie wahrnahm dass jemand ins Zimmer kam.

„Oh... Ja... Janna...“

Rein aus Reflex griff sie die Decke und zog sie sich höher, mist war das peinlich, ihr stieg dann auch die Röte gleich ins Gesicht.

Janna war aber nicht weniger rot geworden, „Entschuldigt! Ich konnte ja nicht wissen, ich wollte euch nur zum Frühstück wecken.“

„Ähm, ja... wir... wir kommen gleich“, stammelte Nami.

Die Schwarzhaarige verließ nun aber auch rasch den Raum, es gehörte sich ja nicht da noch lange herum zu stehen. Kaum das sie weg war, regte sich auch Zorro langsam mal.

„Was war denn los?“ Er war sich sicher dass er eben Stimmen vernommen hatte!

Die Orangehaarige drehte sich dann zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Nase.

„Deine Mom war da, sie wollte uns zum Frühstück holen.“

„Ach so.“

Dann schreckte Zorro aber hoch, so dass er gleich saß. „Wie sie war hier? Du meinst sie hat das hier gesehen? Also so wie wir hier lagen und so?“

Nami nickte und setzte sich dann ebenfalls auf.

„Ja. Aber ist das denn so schlimm? Okay mir war es auch etwas peinlich, aber es ist nich weiter wild.“

Zorro blinzelte leicht und schüttelte dann den Kopf, „nein eigentlich nicht.“
 

Beim Frühstück war es dann wohl klar, das Janna die beiden die ganze Zeit angrinste. Hatte ihr Gefühl sie am Anfang also doch nicht getäuscht! Aber das war eben weibliche Intuition.

Da sie das Lächeln aber auch nicht abstellen konnte und Nami genau so wenig, war die Sache dann auch bald raus aus dem Sack. Die kleinen Geschwister brüsteten sich natürlich damit, das sie das ganze erst ins rollen gebracht hatten. Der einzige Auslöser war aber die Mistelzweigaktion nicht gewesen, aber wohl ein beträchtlicher Beitrag.

Am Nachmittag wollte Zorro dann aber endlich mal zu Koshiro, wo Nami ihn auch hin begleitete. Wenn sie schon mal hier war, dann wollte sie auch den Mann kennen lernen, der Zorro so viel beigebracht hatte.

Der Sensei freute sich natürlich über den Besuch seines ehemaligen Schülers und es war wohl gut das die Schule heute geschlossen hatte, sonst hätte der Grünhaarige wohl noch eine Autogrammstunde abhalten müssen, jeden Falls nach dem was Koshiro so berichtete.

Sein Lehrmeister freute sich aber auch Nami kennen zu lernen, sie war immerhin eine von Zorros Freunden mit denen er ja seit einiger Zeit die Grand Line unsicher machte, naja und seit kurzem war sie wohl auch mehr~

Wieder zu Hause half Nami dann wieder in der Küche und Janna bat Zorro noch mal etwas Holz zu holen. Er hatte neulich ja aber auch genug gehackt, so dass er nur die Holzkörbe wieder voll machen und rein holen musste.

Allerdings konnte er das nicht ganz so ohne weiteres tun wie er gerne gewollt hätte. Wie er nämlich so beim Einsammeln war, kam sein Vater zu ihm und ließ sich auf einem Holzstumpf nieder.

„Hast du vielleicht einen Moment für mich?“

Zorro musste schon tief durchatmen, um ihn nicht gleich wieder anzugehen.

„Sicher, aber ich bin gleich fertig und dann geh ich wieder rein.“

Harry nickte und begann dann auch gleich zu sprechen.

„Hör mal, ich wollte mich nur bei dir entschuldigen, ich hab wohl überreagiert. Ich weiß wohl dass meine Art und Weise sicher am meisten daran schuld ist, dass du dich hier nicht mehr hast blicken lassen. Naja, ich war damals aber wohl einfach nur schon frustriert das du irgendwo mehr von Koshiro beigebracht bekommen hast als von mir. Du warst ja so gut wie nur dort. Es mag etwas albern klingen, aber für einen Vater ist das nicht leicht.“

Zuerst hatte Zorro nur zugehört, aber nun sah er seinen Vater auch an. Das hatte er natürlich nicht gewusst. Frust war oft ein Grund warum man aneinander geriet, obwohl man es eigentlich nicht wollte.

Der Grünhaarige ließ sich deswegen neben ihm nieder.

„Hm, du hättest aber auch mal was sagen können. Ich denke, dann, naja dann hätte ich mir bestimmt auch mal Zeit genommen oder so. Auf jeden Fall hätte dann das ganze Theater nicht sein müssen. Ich meine, fort gegangen wäre ich sicher trotzdem, ich hab immerhin ein Ziel vor Augen das ich von hier nicht erreicht hätte, aber... Ich weiß auch nicht, es hätte einiges anders laufen können.“

Harry nickte dann und lächelte leicht, „Viel... vielleicht kann es das dann wenigstens jetzt, also jedenfalls die nächsten Tage und wenn du oder ihr mal wieder hier seit.“

Zorro fuhr sich durch die Haare, klopfte dem Alten dann aber auf den Rücken.

„Ach das kriegen wir schon hin, aber werd jetzt nur nicht zu sentimental, sonst überleg ich´s mir noch mal!“

So ein Gespräch war wohl aber auch längst überfällig gewesen, viel zu überfällig, aber wie sagte man immer so schön, besser später als nie und noch hatten sie alle ein paar Jahre vor sich, so das in Zukunft wohl wirklich etwas anders laufen konnte.

Dass sie sich endlich mal zusammengerauft hatten, merkten die Anderen alle auch sofort und es trug nur dazu bei, dass die Stimmung noch mal ein ganz anderes Level erreichte.

Am letzten Weihnachtsabend ging daher alles noch viel lockerer ab und dann war es auch schon Zeit für das jährliche Familienfoto! Janna holte die alte Kamera raus und stellte alles ein, da sie mit der Zündung noch brauchte, konnten alle mit drauf. „So dann stellt euch mal alle auf!!!“

Das schöne war, das das Foto dann auch mal wieder komplett war, es fehlte dieses Mal Niemand.

Als sich dann alle aufgestellt hatten, fiel Zorro aber auf, das Nami noch beim Tisch stand, sie wollte sich eben nicht einfach dazu stellen, das hielt sie für unangebracht. Nun, da kannte sie aber Zorros Familie schlecht!

Janna holte sie gleich dazu und Zorro nahm sie auch zu sich, so dass sie gleich mal wusste wo sie ab jetzt hingehörte.

Gerade noch rechtzeitig hatten sie sich alle geordnet und dann gab es auch schon einen kleinen Knall.

Der Blitz hatte ausgelöst, aber die Kamera war etwas nach hinten gehüpft, so dass das Bild dann etwas verwackelt war.

Allerdings hatten alle wegen dieser Aktion lachen müssen und so sah das Foto dann wunderbar natürlich aus~
 

27.12- ... Endspurt~
 

So ging dann also auch dieses Weihnachten zu ende und Nami war wirklich glücklich das Zorro mit ihr hier her gekommen war! Es waren wirklich schöne Tage gewesen und auch die nächsten die sie hier noch verbrachten waren einfach nur toll und lustig.

Die Silvesterfeier artete dann ein wenig aus, da doch ordentlich Alkohol floss und den ganzen Abend aß man Raclette und Fondü, bis man kurz vorm Platzen war.

Aber nicht nur das, denn beim Feuerwerk hätten Zorro und sein Onkel beinahe noch das Haus abgefackelt, naja wenn man nicht mit Feuerwerk umgehen konnte!

Diese Party kam dann der der Strohhüte wirklich sehr nahe.

Ein wenig Zeit war dann noch um sich auszukurieren und sich auszuruhen, aber am zweiten Tag des neuen Jahres mussten Nami und Zorro dann wirklich los. Immerhin würden am vierten die Anderen zurück kommen und dann musste man schließlich wieder am Treffpunk sein.

Der Abschied fiel so gar keinem richtig leicht, aber Nami versprach dann dass sie versuchen würden von sich hören zu lassen und im nächsten Jahr sah man sich ja dann bestimmt wieder.

Vielleicht kamen sie ja auch alle mal auf die Sunny, das wäre dann sicher auch ein großer Spaß~
 

Auf dem Rückweg zum Schiff schnappte sich Nami aber Zorros Hand, lehnte sich an ihn und ließ sich ein bisschen von ihm mitziehen. Auf ihren Lippen währte dann auch ein ganz spezielles warmes Lächeln, das so schnell sicher nicht wieder verfliegen würde. Nicht mal wenn einer ihrer übrigen Freunde wieder versuchte sie auf die Palme zu bringen. Nein~

Sie hatte seit Jahren wieder ein schönes Fest gehabt und darüber hinaus noch viel mehr bekommen~