Strahlende Wahrheit von Drakea ================================================================================ Kapitel 1: Everything You Knew ------------------------------ Titel: Strahlende Wahrheit Kapitel: Everything You Knew Teil: 1 von 5 Autor: Drakea Thema: Marvel’s The Avengers Genre: Short Story, Songfic Lied: "Live to Rise" von Soundgarden Altersfreigabe: ab 12 Jahren / PG-13 Wortzahl: 1.216 Disclaimer: Die Figuren, Handlungsorte, usw. sind nur geliehen und alle Rechte bleiben bei ihren Erschaffer. Geld wird mit dieser Geschichte nicht verdient. Everything You Knew "Das müsste sie sein." Doktor Banner blieb vor einer massiven Eisentür stehen, an der die gesuchte "345" stand. "Sind Sie sich sicher?", fragte sein Teamkamerad rhetorisch. Unter keinen Umständen wollte er ihre kostbare Zeit vergeuden, indem sie sich mit dem falschen Lagerraum beschäftigten. Ohne eine Antwort abzuwarten, kniete sich Captain America auf dem Boden und untersuchte das Schloss, welches ihnen den Zugang zu dem Raum versperrte. "Bekommen Sie die Tür auf?", fragte der Wissenschaftler und warf einen nervösen Blick auf seine Armbanduhr. Was wenn sie zu lange durch dieses unterirdische Kellerlabyrinth geirrt waren und Lokis Männer bereits mit ihrer Beute verschwunden. "Mit C4 ist das alles kein Problem", erklärte Rogers mit der disziplinierten Stimme eines Soldaten. Er kramte ein kleines Päckchen aus einer seiner Gürteltaschen und war bereit auch die Zündung zu zücken. "Sind Sie verrückt, Rogers?" Mit ernster Miene packte Bruce Banner den Supersoldaten am Arm. Der Bizeps spannte sich, als Steve aufblickte. "Mit dem Sprengstoff jagen Sie nicht nur die Tür in die Luft, sondern bringen auch noch das ganze Stockwerk zum Einsturz. Ammoniumperchlorat reagiert empfindlich auf Hitze." Ohne ein Wort zu verlieren, ließ Rogers die explosive Mischung wieder in der Tasche verschwinden. "Und wie wollen wir jetzt hinein kommen?", fragte Captain America und stand auf. "Anklopfen?" "Keine schlechte Idee", überlegte Doktor Banner laut und legte ein Ohr an die Wand. Aufmerksam lauschte er den Geräuschen, die sein Klopfen hervorrief. An der Stelle, wo die Resonanz besonders hohl klang, trat er einen Schritt zurück, deutete aber weiterhin auf die Wand. "Die Tür mögen sie stabil gebaut haben. Wahrscheinlich als Abschreckung. Die Mauer hingegen besitzt nur ihre tragenden Wände. Das heißt, wenn Sie einmal mit voller Kraft gegen die Mauer in der Raummitte schlagen, hätten wir einen zweiten Eingang." "Dann treten Sie mal zurück", empfahl Captain Rogers und fuhr mit seinen Fingerspitzen über die verputzte Wand. Da er sich sicher war, dass die raue Oberfläche seine Uniform und die Haut darunter aufreißen würde, schnallte er seinen Schild vom Rücken. In dem beengten Gang ging er, soweit er konnte, rückwärts und setzte einen Fuß auf das Mauerwerk. Captain America spannte alle seine Muskeln an und hielt sein Schild, wie einen Rammbock, vor sich. Mit einem lauten, unartikulierten Schrei ließ er seine Kräfte frei und stieß sich von der Wand ab. Krachend landete er auf der anderen Seite und rappelte sich auf. Unbewusst wischte er sich den feinen Staub des Mauerwerks von seinem Anzug, während er sich das Ergebnis seines Angriffs betrachtete. Der Putz war an kleineren Stellen abgebröckelt und zeigte die geziegelte Wand darunter. Diese wies eine deutliche Delle auf, doch alle Steine saßen noch auf einander. "Nicht schlecht", kommentierte Banner das Werk. "Noch ein bis zwei Mal und wir sind durch." "Wie wäre es wenn Sie mir helfen würden", murmelte Rogers leise, stellte sich aber wieder gehorsam an der Wand auf. "Wenn schon, dann der andere", verbesserte der Wissenschaftler seinen Begleiter, während dieser sich erneut gegen die Wand warf. "In dem Fall könnten wir auch gleich das C4 benutzen, da er bestimmt alles Kurz und Klein schlagen würde." "Doktor Banner", rief ihn Rogers, der an der sich nun durchbiegenden Mauer lehnte. "Wir sind gleich drüben." Auf das verstehende Nicken hin, warf sich der Soldat ein letztes Mal gegen die Wand, die er durchbrach und in den Lagerraum taumelte. Hinter ihm stieg Banner durch das Loch und sah sich um. Viele Kisten waren gewaltsam geöffnet und umgeworfen worden. Module und kleinere Gerätschaften lagen auf dem Boden verstreut. "Willkommen Doktor Banner und Captain Rogers." Die Stimme hallte quer durch den langgezogenen Raum. "Agent Barton." Rogers kannte das S.H.I.E.L.D. Mitglied aus den Akten von Fury. Auch wusste er, dass Hawkeye von Loki manipuliert worden war und nun auf der Gegenseite stand. "An Ihrer Stelle würde ich keinen weiteren Schritt vorwärts machen." Der Laserpointer von Bartons Bogens raste auf die beiden Rächer zu und zielte abwechselnd auf ihre Oberkörper. Hinter ihm verschwanden seine Helfer so schnell wie möglich, jeder von ihnen einen Aluminiumkoffer in der Hand. "Was haben Sie vor?", fragte Banner und ging weiter, den Rat seines Feindes vergessend. Zur Strafe bohrte sich ein Pfeil direkt vor ihm in den Boden und Banner verharrte auf seiner Stelle. "Bestimmt wissen Sie das bereits, Doktor Banner. Es wird für jeden von Ihnen offensichtlich sein, dass wir den Tesserakt stärken wollen um diese Welt zu verbessern." "Sie sind verrückt!", rief Rogers aus, der sich noch genau an den Schrecken erinnerte, den HYDRA mit diesem Stein verbreiteten wollte. "Das einzige was Sie der Welt bringen ist Unheil. Wachen Sie aus Ihrem Traum auf, in den Loki Sie eingesperrt hat." "Ein Traum", wiederholte Barton langsam, als dachte er über die Bedeutung nach. "Captain Rogers. Sie müssten eigentlich als erster einsehen, wie positiv sich die von Loki gewünschte Gesellschaftsform auf die Menschheit auswirken wird, schließlich kennen Sie sie am besten. Als Soldat befolgt man auch nur die Befehle des Kommandanten. Ihnen gefällt doch, dass Sie frei von der Last sind Entscheidungen zu fällen. Und nun schauen Sie sich die Neuzeit an. Völker bekriegen sich, weil sie ihren Mitmenschen schaden wollen. Würden wir alle hinter Loki stehen, gäbe es diese Probleme nicht. Als eine Einheit kämpften wir für die gleichen Ziele, wie Sie und Ihre Kameraden damals als eine Gruppe agierten." Die Schritte des Captains wurden langsamer je länger er Barton zuhörte und die Aussage verdaute. "Sehen Sie es ein. Sie sind uns ähnlicher als Sie dachten." "Hören Sie ihm nicht zu, Steve", warnte ihn Doktor Banner. "Sie sind beide Amerikaner und wissen was uns die eigene Freiheit bedeutet. Sonst hätten Sie nie gegen HYDRA gekämpft, die auch dem Tesserakt verfallen waren. Also werden Sie jetzt bloß nicht schwach und glauben diesen Unsinn, den man Ihnen auftischt." Barton zog derweil einen Pfeil aus seinem Köcher und legte ihn an. Die Bogensehne spannte sich lautlos und der Pfeil flog direkt auf den Wissenschaftler zu. Verräterisch zuckte Banners Mundwinkel, als er das Surren in der Luft hörte und spürte wie sich der andere in ihm regte. Doch bevor Hulk zu Tage treten konnte, wehrte Rogers den heranfliegenden Pfeil mit seinem Schild ab. "Mit Ihrer Ansprache haben Sie verdammt Recht, Doktor. Ich bin nicht ohne Grund Captain America. Deswegen werde ich auch nicht zulassen, dass jemand wie Loki oder die Chitauri uns beherrschen oder versklaven." Mit ausgestrecktem Arm zeigte Captain Rogers auf Hawkeye und senkte sein Schild. "Barton, kommen Sie zu sich. Im Grunde wollen Sie gar nicht mit Loki zusammenarbeiten." "Sie haben keine Ahnung", sagte der ehemalige Agent und drückte auf einen Knopf an seinem Bogen. In dem Köcher wechselte sich automatisch der Kopf eines Pfeils aus. "Betrachten Sie Ihre Zeit als abgelaufen." In einer fließenden Bewegung zog der Schütze diesen speziellen Pfeil und schoss ihn zwischen Banner und Rogers. Während die Spitze auf dem harten Fließen zersprang, setzte sie eine sich schnell ausbreitende Gaswolke frei. An die Schrecken des Krieges erinnert, packte der Supersoldat Banner am Kragen und zerrte ihn zu der Öffnung in der Mauer. "Beeilen Sie sich", befahl Captain Rogers, nachdem er einen Blick auf die dichte, luftartige Wand hinter sich geworfen hatte. Direkt nach Banner kletterte er selbst durch das Loch und musste auf der anderen Seite einen starken Husten unterdrücken. Rogers bekam noch mit wie der Wissenschaftler zu Boden stürzte, als seine Augenlider schwer wurden und er müde in sich zusammen sackte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)