Fuchsliebe von DarkNaruto (eine ungewöhnliche Liebe) ================================================================================ Prolog: Prolog - Ein schöner Morgen ----------------------------------- Moin und danke für's Anklicken :D Hier ist meine neue (alte) FF endlich. Ich weiß, hat etwas gedauert, sorry^^° Es freut mich, dass es doch einige Personen gibt, die sich für meine KyuNaru Story interessieren. Bevor ihr beginnt zu lesen (hoffentlich tut das jemand O_o), vorab noch etwas: Wie bereits erwähnt, ist diese Geschichte nicht die Jüngste. Die Idee ist vielleicht auch nicht die Tollste, deswegen seit bitte nicht zu enttäuscht. Ich bin gerade dabei, die FF umzuschreiben, da ich damals doch ziemlich anders geschrieben habe, als wie ich es heute tue. Trozudem ist noch etwas von dem alten Stil vorhanden, also nicht wundern, ich hab' mein bestmögliches getan, doch wollte ich die Kapitel, die ich bis jetzt geschrieben habe, auch nicht völlig neu schreiben. Ich werde erst einmal den Prolog on stellen und sehen, wie die Reaktionen sind, dann entscheide ich, wie es weitergeht :) Naja, genug gelabert^^ Ich wünsche euch viel Spaß! Titel: Fuchsliebe Untertitel: eine ungewöhnliche Liebe Autor: DarkNaruto Pairing: KyuNaru ~*~ Fuchsliebe - eine ungewöhnliche Liebe ~Prolog~> Ein schöner Morgen< Die wahre Liebe will nichts als lieben. Christine von Schweden Langsam konnte man die Sonne hinter den Hokagefelsen, in dem Dorf Konoha-Gakure, aufgehen sehen. Jenes Dorf wurde in rot-oranges Licht getaucht und erinnerte somit an das perfekte Bild einer Postkarte. Die ersten Sonnenstrahlen stahlen sich in ein Fenster, dessen Haus sich am Rande Konoha’s befand. Die Sonne blendete die Bewohner, die noch friedlich schliefen. Das Zimmer an sich war groß, schlicht, aber dennoch stilvoll eingerichtet. Ein breiter, in dunklem Holz gehaltener Schrank, nahm eine gesamte Wand ein, bietete somit reichlich Stauraum. Das Ehebett, welches die gleiche Farbe wie der Schrank besaß, lag direkt gegenüber. An jeder Seite des Bette’s standen zudem noch kleine, eine Nuance hellere, Nachttischen. Die Wände waren in einem creamfarbenden Ton und gaben dem Raum dadurch eine wohnliche Atmosphäre. Einer der Schlafenden, es war ein etwa Fünfundzwanzig jähriger, muskulöser Mann – sein wildes Haar war feuerrot und ging ihm bis zu den Schulterblättern – blinzelte mit den Augen und zog die Nase kraus. Sein Gesicht war markant und wohl proportioniert, es schien beinahe schon zu perfekt zu sein, als das es zu einem Menschen gehören könnte. Die Nase war gerade, Die Wangenknochen hoch, straffe, leicht gebräunte Haut spannte sich über sie. Zaghaft öffneten sich zwei blutrote Augenpaare, die jeden, der sie sah, es eiskalt den Rücken runter laufen ließen. Sie schienen einen direkt in die Seele blicken zu können, nichts blieb ihnen verborgen. Alleine durch einen Blick, aus diesen Iriden, würde so mancher im Staub winseln. Und doch sprach eine enorme Weisheit aus ihnen, bewies, dass ihr Besitzer bereits einiges erlebt und an Erfahrungen gesammelt hatte. Müde sah sich der junge Mann um, bis er einen blonden Haarschopf entdeckte. Er musste lächeln, sein sanfter Blick betrachtete das schlafende Geschöpf. Es war ebenfalls ein Mann, ungefähr im gleichen Alter wie er. Im Gegensatz zu dem Anderen jedoch, war er weitaus zierlicher und zerbrechlicher, auch wenn er einige ansehnliche Muskeln vorzuweisen hatte. Sein Haar war goldblond und stand ihm wirr vom Kopf ab, lud dazu ein, hindurch zu fahren. Sein feingeschnittendes Gesicht glich, obwohl sich an beiden Wangen jeweils drei narbenartige Striche abzeichneten, das eines Engel’s. Der Rothaarige konnte nicht widerstehen, es war wie ein Zwang – und wenn er ehrlich war, wollte er sich dagegen auch gar nicht aufbäumen. Er beugte sich leicht zu dem Blonden hinab und drückte ihm einen zarten Kuss auf die vollen Lippen. Dieser murrte leicht unzufrieden im Schlaf, verzog das Gesicht und zeigte somit seinen Unmut, was den Anderen zum lachen brachte. Es klang leicht gedämpft, da sich die Lippen der beiden Liebenden noch immer aufeinander befanden. Der Kleinere öffnete müde seine Augen. Zwei wunderschöne azurblaue Diamanten – wo jeder, der sie erblickte, glaubte, in das schönste und reinste Meer zu sehen – blinzelten den Älteren entgegen. Deutlich war noch die Müdigkeit in ihnen zu lesen. „Guten Morgen, mein kleines Kätzchen, hast du gut geschlafen?“, fragte die männliche Stimme, des Besitzer’s der blutroten Seen. Sie hatte einen angenehmen Ton, verursachte – wenn auch nur unterbewusst – eine Gänsehaut. Diese Stimme sollte verboten werden, gerade wenn sie noch leicht heiser vom Schlaf war. Nur eine Stimmlage konnte das noch übertreffen… Der blonde junge Mann sah ihn erst verwirrt an – zum einen, weil sein Gehirn noch nicht so arbeitete, wie es eigentlich sollte, zum anderen, weil er wieder einmal völlig hin und weg von dieser Stimme war – bevor sich ein süßes Lächeln auf seine Lippen stahl. „Morgen. Ja, hab’ ich. Und du, Kyuubi?“ Der Rothaarige, dessen Name Kyuubi war, antwortete in einem sanften Ton: „Wenn du neben mir liegst immer. Wie könnte ich nicht?!“ Der Blauäugige lief augenblicklich rot an. Zwar war er es gewohnt, solche Schmeicheleien zu bekommen – mindestens einmal pro Tag ließ der Dämon es nicht nehmen, den Jüngeren zu komplemetieren – und doch hatte er sich trotz all den Jahren noch immer nicht daran gewöhnt. Noch immer trieb es ihn eine tiefe Röte in’s Gesicht. Der Größere gluckste auf dieses Verhalten hin nur vergnügt, es war doch immer das Gleiche. „Du bist wirklich süß, Naruto!“ Dieser sah ihn leicht beleidigt an, ihm war die Situation schon genug peinlich und dann kam der Fuchs auch noch mit so etwas. Welcher Mann wurde schon rot und dann auch noch als süß bezeichnet?! Doch lange hielt dieser Zustand nicht an. Der Uzumaki konnte dem Kitsune einfach nicht lange böse sein, schon gar nicht, wenn jener ihn mit solch einen Blick bedachte. Er gab dem Yoko einen leidenschaftlichen Kuss auf die verfüherischen Lippen. Dieser war erst total überrumpelt, nur selten ergriff sein Kätzchen die Initiative. Als der erste Schreck überwunden war, erwiederte er mit der selben Intensität. Fordernt presste der Biju seine Lippen auf die des blonden Engel’s, spielte mit dessen Zunge, als würde es kein Morgen geben. Nach einiger Zeit lösten die Beiden sich wieder voneinander, glücklich seufzend kuschelte der Blauäugige sich an die starke Brust seines Geliebten. Eine ganze Weile lagen die Beiden nur so da. Der Neunschwänzige strich dem Uzumaki ab und zu durch sein seidiges Haar – spielte mit den weichen Strähnen, wickelte sie um seinen Finger, nur um sie Sekunden später wieder loszulassen – dieser seufzte immer wieder wohlig auf. Geistesabwesend malte der blonde Chaot kleine Kreise auf Kyuubi’s Brust. Dieser bemerkte die Abwesendheit seines Engel’s und fragte daraufhin: „Was ist los, Naruto?“ Der Angesprochene zuckte leicht zusammen bei der plötzlich unterbrochenen Stille. Nachdem er sich wieder gefasst hatte, stemmte er sich hoch, um den Fuchs in die roten Augen zu blicken. Sie wirkten auf andere immer kalt und abweisend und oftmals mit purer Mordlust getränkt, aber der Blonde konnte so viel mehr in ihnen sehen. Liebe, Zuneigung und Leidenschaft – auch wenn er sie meist nur wenigen Personen zeigte – waren ebenso vorhanden. Sie glühten förmlich, wie das schönste Rot eines Sonnenaufgange’s. Diese Seen gaben ihm Wärme, wie das Feuer selbst – wessen Farbe sie auch besaßen – und genauso gefangen fühlte sich Naruto, umgeben von lodernden Flammen. Dennoch konnte er sich sicher sein, nicht von ihnen verletzt zu werden, eher beschützten sie ihn und schirmten alles Böse ab. Dem Kitsune erging es nicht anders, als er in diese himmelblauen Seelenspiegel sah. Sie funkelten wie der schönste Himmel an einem herrlichen Sommertag. Und doch konnte man in ihnen versinken, wie im weiten Meer. Der Yoko fühlte sich jedes Mal geborgen, da er glaubte, dieses atemberaubende Blau würde ihn in seine Tiefe ziehen und ihn dort für immer hüten und beschützen. So viele Gefühle konnten sich in ihnen widerspiegeln, das der Biju glauben konnte, es seien seine Eigenen. Die Zwei starrten sich minutenlang wie hypnotisiert an, bis der kleinere Blonde wieder in’s Hier und Jetzt zurückfand und auf die Frage – die schon fast wieder vergessen war – in einem bedrückten Ton antwortete: „Ach weißt du, ich musste gerade daran denken, wie das alles mit uns angefangen hat. Uns wurden viele Steine in den Weg gelegt und auch heute ist unsere Welt noch immer kein sicherer Ort – wird es wohl auch nie sein.“ Kurz wendete der Uzumaki seinen Blick ab, fixierte einen unsichtbaren Punkt in der Luft. Trauer spiegelte sich in seinen blauen Diamanten wieder, zeugte von den Empfindungen, welche gerade in ihm herrschten. Als er den Blickkontakt schließlich wieder suchte, war das betrübte Funkeln noch immer nicht verschwunden, schien sich sogar noch verstärkt zu haben. „Ich habe einfach Angst, dass wieder irgendjemand auftaucht und uns auseinander bringen will, alles zerstört, was wir uns in den letzten Jahren alles aufgebaut haben. Machthungrige lauern überall, es ist nur eine Frage der Zeit, bis einer der Meinung ist, alles und jeden an sich reißen zu müssen. Ich will dich nicht verlieren, Liebster! Ohne dich hätte mein Leben keinen Sinn mehr!“ Eine kleine Träne stahl sich aus dem rechten Augenwinkel des Konoha-nin’s. Besorgt blickte der Yoko auf sein geliebtes Kätzchen. Er nahm das Gesicht des Blonden in seine Hände und küsste ihn die Träne fort, anschließend sah er ihn tief in die Augen, wollte hundertprozentig sicher gehen, auch die gesamte Aufmerksamkeit des Blauäugigen zu haben. Der Biju seufzte kaum hörbar. „Ich weiß, was du meinst. Aber ich versichere dir, ich werde nicht zulassen, dass sich irgendwas oder irgendwer zwischen uns stellt. Alle, die es auch nur versuchen sollten, werden mich kennenlernen. Niemand nimmt dich mir weg. Ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt, mein süßes Kätzchen. Zudem sind wir beide doch ein unschlagbares Team, das haben wir in der Vergangenheit doch schon des Öfteren eindrucksvoll bewiesen“, hauchte er mit liebevoller Stimme. Dieser lächelte ihn mit einem Rotschimmer überglücklich an. Während der Rede des Neunschwänzigen hatte sich das Gesicht Naruto’s immer mehr aufgehellt. Jedes einzelne Wort hatte ihn mehr und mehr Zuversicht zurück gegeben, sein Selbstvertrauen gestärkt. „Ich liebe dich auch!“ Plötzlich zog der Rothaarige den Uzumaki zu sich, um ihn seine Lippen voller Lust auf die Seinen zu pressen. Überrascht quiekte der ehemalige Jinchuriki auf, als er aber weiche Lippen spürte, gab er sich dem leidenschaftlichen Kuss hin. Dem Dämon genügte der – für ihn – so unschuldige Kuss schon bald nicht mehr. Er wollte mehr, viel mehr von dem süßen Blonden. Die Zunge Kyuubi’s strich über das feingeschwungende Lippenpaar seines Partner’s, jener gewährte ihm ohne zu zögern Einlass. Sofort schnellte der feuchte Muskel des Fuchse’s durch den Spalt, der sich ihm aufgetan hatte. Er erforschte die so vertraute Mundhöhle des Kleineren mit solch einer Sorgfalt, als ob er dies zum ersten Mal tat. Der Kitsune strich über die Zahnreihen des Blonden, Die Wangeninnenseiten und seinem Gaumen. Anschließend stupste der Dämonenkönig herausfordernd die Bewohnerin an und animierte sie zu einem leidenschaftlichen Gefecht. Der Blauäugige stöhnte leicht in den fordernden Kuss, als der Ältere einen empfindlichen Punkt in seinem Mund traf, was ein perverses Grinsen auf das Gesicht des Rothaarigen zauberte. Sie reizten sich gegenseitig, ihre Lust steigerte sich immer mehr. Beide versanken in dem Kuss und gaben sich ihrer Leidenschaft hin… ~*~ Schnaufend ließ sich der Fuchs wieder in die Kissen fallen, seufzte zufrieden auf, während die Lust langsam seinen Körper entwich – ein schönes Prickeln auf der Haut hinterließ. Ja, genau so konnte jeder Tag beginnen, es konnte heute gar nichts schief gehen. Er fühlte sich gut, einfach nur in allen Maßen befriedigt und das wortwörtlich. Tiefes Ein- und Ausatmen war von den zwei Liebenden zu hören, hektisch hoben sich ihre Brustkörbe, um genügend Sauerstoff in die Lungen zu pumpen. Ein dämliches und zugleich glückliches Lächeln lag auf beider Lippen, wollte davon gar nicht mehr verschwinden. Der Kitsune schlang einen seiner starken Arme um den zierlichen jungen Mann und zog ihn fest an seine Brust. Naruto schmiegte sich erschöpft, aber auch vollends zufrieden an den Biju und fiel auch alsbald in’s Land der Träume. Der Größere musste mal wieder lächeln, was er in der Gegenwart des blonden Ninja’s so häufig tat. Was machte er nur mit ihm? Verliebt blickte der Yoko auf seinen friedlich schlafenden Engel, der sich fest an ihn gepresst hatte. Der Blick des Neunschwänzigen schweifte zum Fenster, aus dem man einen herrlichen Blick auf Konoha no Sato hatte. Die Sonne war inzwischen schon vollends aufgegangen und ließ das Dorf in seinen ganzen Glanz erstrahlen. Reges Treiben war bereits wieder auf den Straßen, alle Menschen gingen ihre Verspflichtungen nach – sie gingen arbeiten, spazieren oder zur Akademie, um später das Dorf als fähiger und starker Shinobi beschützen zu können. Gedämpft – trotz seines hervorragenden Gehör’s – drangen die Stimmen und Geräusche Konoha-Gakure’s zu ihm hindurch. Niemals hätte er geglaubt, einmal glücklich und vor allem freiwillig im Dorf versteckt hinter den Blättern, zu leben. Selbst Uchiha Sasuke, der einst zu der falschen Schlange Orochimaru gegangen war, lebte wieder in Konoha und war viel offener geworden als früher. Ja, selbst – man möge es kaum glauben – mit den Akatsuki hatten sie sich angefreundet. Aus ehemaligen Feinden waren Freunde und Verbündete geworden. Wieder einmal erklang ein Glucksen aus dem Mund des Neunschwänzigen, er konnte es einfach nicht unterdrücken. Hätte man ihn vor Jahren erzählt, er würde einmal so leben, hätte er denjenigen in Stücke gerissen – allein für die Frechheit so etwas zu denken. Es war schon erstaunlich, was eine einzelne Person bewirken konnte, wie sehr sie einen veränderte. Er selbst hatte eine 360 Grad Drehung gemacht und er bereute keinen einzigen Tag, auch wenn der Weg nicht leicht gewesen war. Allein das er Kyuubi no Yoko war, hatte die ganze Sache erschwärt. Er drückte den Uzumaki fester an sich, vergrub seine Nase seicht in dem goldenen Haar – um ihr unverwechselbares Aroma einzufangen – und erinnerte sich daran zurück, wie alles Begann. ~*~ Fortsetzung folgt ... Kapitel 1: 1. Kapitel - Die Mission ----------------------------------- Moin, Moin, live aus Bremen! Vorab wollte ich für die 6 Favo's und 3 Kommi's! Danke! Ich liebe euch x'3 Wie ich zu meiner Freude festgestellt habe, ich der Prolog besser angekommen, als erwartet! Das ist wirklich toll :D Ach ja, noch etwas: Mein 4 wöchiger Urlaub ist vorbei, seit gestern. Das heißt, ich hab' jetzt leider weniger Zeit zum schreiben, aber ich bemühe mich, versprochen! Die Geschichte besteht sozusagen aus zwei Abschnitten. Der Erste spielt in der Vergangenheit, der Zweite in der Gegenwart. Die folgenden Kapitel werden also allesamt ein Rückblick sein^^ Das war's auch schon, diesmal nicht so viel Gequatsche xD Ich wünsche euch viel Spaß! ~*~ ~1. Kapitel~>Die Mission< Die Freude ist verallgemeinert, der Schmerz individualisiert den Menschen. Christian Friedrich Hebbel Rückblick, vor 7 Jahren Es war ein schöner Sommertag in dem Dorf Konoha-Gakure. Eine angenehme Temperatur herrschte, es war nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt. Es war ein Tag, den man mit Freuden draußen verbrachte. Die Sonne wärmte, obwohl sie von einer dicken Wolke verdeckt wurde, die Menschen auf den Straßen. Einer von ihnen war ein Sechszehnjähriger blonder, junger Mann. Seine Haut war leicht gebräunt, seine Augen hatten ein wunderschönes blau, welches dem Himmel harte Konkurrenz machte. Er ging mit seinem typischen Grinsen durch die belebten Straßen. Sein Name war jeden im Dorf bekannt, denn es war kein geringender als der Chaosninja Nummer Eins, Uzumaki Naruto! Jeder, der ihn so durch die Gegend schlendern sah - so völlig unbekümmert, als sei er mit der Welt und sich selbst im Reinen – glaubte, dass dieser Junge glücklich wäre, doch sie irrten. Der Schein trügte, denn wenn man ganz genau hinsah, konnte man erkennen, dass die blauen Iriden des Shinobi pure Traurigkeit in sich trugen – wenn auch nur als kaum sichtbarer Glimmer. Sie schrien förmlich nach Liebe und Zuneigung, wie auch sein geschundenes Herz. Sein Lächeln war falsch, wie auch seine gespielte Fröhlichkeit, aber niemand schien es zu sehen – entweder konnten oder wollten sie es nicht. Seine Maske, die er in all den Jahren perfektioniert hatte, saß bombenfest, nur selten kamen seine wahren Gefühle zum Vorschein. Kalt trafen den Uzumaki die Blicke der Dorfbewohner, bohrten sich schmerzvoll in sein Herz, zerrissen es dadurch nur noch mehr in Fetzen. Wie viel konnte ein Herz ertragen? Wie viel eine Seele, bis sie zerbrechen würde? Unausgesprochene Fragen, blieben auch unbeantwortet… niemand traute sich, diese Fragen zustellen oder auch nur darüber nachzudenken. Kein einziger würdigte ihn auch nur eines Lächeln’s, alle sahen ihn nur mit Hass getränkten Blicken an oder ignorierten ihn gänzlich. Sie zeigten ihm ihre ganze Verachtung und das schon so viele Jahre. Langsam verließen ihn seine Kräfte, er konnte einfach nicht mehr. Sein Herz konnte diese Schmerzen nicht ertragen. Jeden Tag wurde es mehr und mehr zerstört. Er wollte doch nicht viel, ihm würde es schon genügen, einen einzigen Menschen zu finden, der ihn aus tiefsten Herzen liebte. Der Nicht den Dämon in ihm sah, sondern der, der er war, Uzumaki Naruto! Aber wer interessierte sich schon für ein Monster? Wieso er? Was hatte er ihnen getan? Er hatte alles versucht, dass die Dorfbewohner ihn endlich akzeptierten. Hatte so viele Male sein Leben dabei auf’s Spiel gesetzt, nur um allen zu beweißen, das er nicht so war, wie sie glaubten. Doch alles schien sinnlos. Egal, was er auch tat, es wurde nicht einmal ansatzweiße gewürdigt, eher als selbstverständlich angesehen. Und wer war an alledem Schuld?! Nur wegen diesem scheiß Fuchs musste er all diese Qualen ertragen. Wenn er Konoha damals nicht angegriffen hätte, dann könnte Naruto nun ein ganz normales Leben haben – mit einer Familie und Dorfbewohnern, die ihn akzeptierten. Niemand würde ihn hassen, niemand würde ihn als Monster ansehen, die Leute würden ihn mögen und vielleicht hätte er auch schon längst eine Freundin. Dennoch gab es ein Paar, die ihn so mochten wie er war, obwohl sie von seinem “Fluch“ wussten. Sie standen zu ihm, ganz gleich, was auch noch alles geschehen würde, dass wusste er hundertprozentig. Dafür war er dankbar, er liebte sie alle wirklich dafür, sie linderten den Schmerz etwas. Wenn er mit ihnen zusammen war, wenn es meist auch nur für eine kurze Zeit war, war die Welt in Ordnung. Alles war schön, er hatte Spaß, konnte unbefangen Lachen, war einfach glücklich. Es war nicht leicht gewesen, endlich, nach all der Zeit der Einsamkeit, Freunde zu finden. Genau aus diesem Grund waren sie dem Uzumaki nun mehr als wichtig, sie waren zu seiner Familie geworden, für die er auf der Stelle sein Leben hergeben würde – ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Er würde sie um alles in der Welt beschützen, niemals würde er zulassen, dass den Menschen, die ihm an’s Herz gewachsen waren, etwas geschah. Eins würde ihn trotz allem dennoch interessieren: Wieso hatte Kyuubi das Dorf damals überhaupt angegriffen? Was war der Grund? War es wirklich bloß blinde Zerstörungswut, der Wunsch ein Blutbad anzurichten, oder war es etwas ganz anderes gewesen? Die Antwort allein kannte nur einer, der Kitsune selbst. Deshalb nahm sich der Blonde vor, diesen bei der nächstbesten Gelegenheit einfach mal zu fragen – ob dieser wollte oder nicht, war ihm völlig gleich. Er besaß nun mal eine gesunde Neugier und diese wollte auch gestillt werden. Als er seine azurblauen Seelenspiegel durch die Gegend schweifen ließ, erblickte er am anderen Ende der Straße eine kleine Familie – bestehend aus Mutter, Vater und ihrem kleinen Sohn. Der Kleine lief just in diesem Moment jauchzend in die Arme seines Vater’s. Dieser hob ihn schwungvoll hoch und drehte sie beide ein paar Mal im Kreis, während die Frau glücklich lächelnd dabei zusah. Lautes Lachen hallte zu dem Blauäugigen hinüber, versetzte ihm einen tiefen Stich in’s Herz. Traurig betrachtete er dieses schöne Bild vor sich. Wie gerne würde er auch eine Familie haben wollen?! Er beneidete jeden aus tiefstem Herzen, der das Gefühl kannte, von seinen Eltern geliebt zu werden. Vieles würde er tun, um sich diesen Traum zu erfüllen. Doch wusste er nicht einmal, wer seine Eltern waren. Sobald er dieses Thema auch nur anschnitt, wurde es schnellst möglich übergangen oder einfach ignoriert. Warum bloß? Wieder eine Frage, auf die er keine Antwort wusste… Seufzend blickte er in den Himmel und beobachtete die Wolken, die aussahen wie kleine und große Wattebäuschen – in den verschiedensten und abstraktesten Formen. Innerlich musste er schmunzeln, Shikamaru hätte bestimmt seine Freunde an ihnen. Hinter einer dieser Wolken versteckte sich die Sonne, welche sich nun wieder zeigte und den Shinobi dadurch blendete. Grummelnd kniff der Jinchuriki seine Augen zusammen und wendete seinen Blick ab. Seine Gesichtszüge bekamen einen melancholischen Ausdruck, seine Maske einen kleinen, aber feinen Riss, zeugten von seiner Verletzlichkeit. Seine Gedanken verdunkelten sich für kurze Zeit, drohte ihn mit sich in die ewige und alles verschlingende Finsternis zu ziehen, aus der es kein entkommen mehr gab. Doch dann besann er sich wieder und grinste über das ganze Gesicht – was aber seine Augen nicht erreichte, in diesen blieb ein trüber Schimmer. Scheinbar munter trottete Naruto weiter Richtung Treffpunkt, an welchen er sich mit seinen Team treffen wollte. Sicherlich stand wieder eine Mission an – was er mehr als begrüßen würde – da sie sich nicht, so wie sonst immer, am Traininsplatz oder im Wald trafen, sondern am Konohator. Der Uzumaki blickte auf eine Uhr, welche an einen der Läden hing, an denen er vorbei ging. Seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass er schon viel zu spät dran war – wie immer. Sakura würde ihm den Kopf abreißen, wenn nicht sogar mehr. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als sich ein Bild in seinem Gehirn manifestierte: Eine Sakura mit zornig funkelnden, grünen Augen – das man unwillkürlich glauben konnte, Funken würden aus ihnen sprühen – die angriffslustig ihre Fingerknöchel knacken ließ, während ein Meer aus tosenden Flammen sich hinter ihr aufwallten. Ihm brach der Angstschweiß aus, ohne noch weiter darüber nachzudenken, flitzte er auch schon los. Nach schier endloser Zeit kam dann auch endlich das Tor von Konoha-Gakure in Sicht. Von weitem konnte der Blonde bereits drei Personen erkennen. Eine von ihnen war Sakura, der menschlich gewordene Teufel – sie konnte einen ziemliche Angst einjagen und ihre Schläge waren ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Ein scharfer Schmerz jagte durch seinen Kopf, als er sich die Kraft der Haruno – die er schon einige Male am eigenen Leib erleben durfte – in Erinnerung rief. Wie konnte eine Frau nur solch eine Kraft entwickeln? Von wegen, schwächeres Geschlecht, dass war doch alles nur blödes Geschwätz. Sie hatte ihn eins ums andere Mal bewiesen, was für eine Kraft in ihrem zierlich aussehenden Körper steckte und was für eine Furie sie werden konnte. Trotz dessen würde er sie um nichts in der Welt wieder hergeben. Früher war sie seine erste große Liebe gewesen, heute war sie seine beste Freundin – seine Schwester. Schon lange liebte er die heranwachsende Frau nicht mehr, hatte er doch festgestellt, dass seine “Liebe“ eigentlich nur eine einfache Schwärmerei war. Ihre außergewöhnliche Haarfarbe – bis jetzt hatte er noch keinen zweiten Menschen mit rosa Haaren gesehen – in Kombination mit ihren smaragdgrünen Augen und ihren weiblichen Körper – auch wenn er damals noch der eines Kinde’s war – hatten ihn einfach verzaubert. Doch das gehörte längst der Vergangenheit an. Natürlich fand er noch immer, dass sie eine Schönheit war und der Jinchuriki war sich sicher, war sie erst einmal älter, würde sie so manchen Mann um den kleinen Finger wickeln, was nicht hieß, das es nicht schon jetzt der Fall war. Lee war ihr noch immer ganz und gar verfallen und das würde sich so schnell auch nicht wieder ändern. Direkt neben ihr stand Sai – ihr neuestes Teammitglied und Ersatz für Sasuke. Kurz vertrübten sich seine Gedanken, als er an seinen besten Freund dachte und den Verrat, den dieser begannen hatte. Es tat noch immer unglaublich weh, allein daran zu denken, zerdrückte beinahe sein Herz. Doch wirklich sich weiter damit befassen wollte er nicht, deshalb verschob er die Gedanken an den Uchiha wieder. Dennoch kam Naruto nicht drum herum wieder einmal festzustellen, wie ähnlich Sai und Sasuke sich doch sahen. Beide hatten schwarzes Haar – der Sharinganträger jedoch mit einem blauen Schimmer – und ebenso dunkle Augen. Nur in der Hautfarbe unterschieden sie sich etwas – zwar waren beide von heller Natur, doch Sai’s Haut übertraf die des Uchihaerben um einige Nuancen. Auch ihre Frisuren unterschieden sich. Waren die des Nuke-nin doch eher hinten herum wilder gehalten, so lagen die des ANBU akkurat an. Sai war allgemein ein komischer Kauz. Am Anfang hatte der Uzumaki ihn auf den Tod nicht ausstehen können. In seinen Augen war der Schwarzhaarige nur ein Lückenbüßer gewesen, ein billiger Abklatsch Sasuke’s, der diesen nicht mal ansatzweiße gerecht wurde. Nicht nur, dass er ihn, Naruto, permanent beleidigt hatte – auch an den Uchiha hatte er kein gutes Haar gelassen. Hatte nicht verheimlicht, was er von dem Sharinganerben hielt, deutlich hatte er zur Schau gestellt, dass er den Anderen nicht leiden konnte. Niemand beleidigte seine Freunde! Sollte es doch jemand wagen, so hatte er sich einen Feind auf Lebenszeiten gemacht. Doch die anfängliche Unsympatie war irgendwann einer Akzeptanz gewichen. Wann genau dies jedoch geschehen war, konnte der Blonde nicht benennen. Mit großer Wahrscheinlichkeit war es in dem Moment, in welchen er Sai ein einziges Mal ehrlich lächeln gesehen hatte. Er erinnerte sich genau an diesen Augenblick. Sie waren damals in Orochimaru’s Versteck gewesen – in welchen er nur Minuten später Sasuke nach all den Jahren wiedergesehen hatte – und Sai hatte ihm von seinem “Bruder“ erzählt. In diesem Augenblick war ihm klar geworden, dass selbst der Schwarzhaarige es nicht leicht gehabt hatte, auch er hatte eine dunkle Vergangenheit. Und schließlich konnte er nichts dafür, dass er praktisch keine Gefühle mehr hatte, es wurde ich schließlich eingebläut, dass diese nicht wichtig waren. Plötzlich Gefühle von ihm zu sehen, war merkwürdig gewesen – die ganze Mission über hatte der ANBU bewiesen, dass er so etwas wie Gefühle nicht besaß. Doch gleichzeitig hatte es ihn auch viel sympathischer gemacht. So dass sowohl der Blauäugige wie auch Sakura, Sai als neues Teammitglied – und was noch viel wichtiger war – auch als Freund akzeptierten. Zwar hatte es noch einige Zeit gedauert, aber inzwischen gehörte der Schwarzhaarige zu ihnen – war zu einem vollwertigen Mitglied geworden. Auch wenn sie nicht wirklich viel über ihn wussten, aber vielleicht würde sich das in naher Zukunft ja noch ändern. Der Blonde hoffte es doch stark. Zu gern würde er wissen, wie der junge Mann denn wirklich hieß. Dennoch hatte dieser das unausgesprochene Talent, wohl die unmöglichsten Dinge in den unpassensten Momenten von sich zu geben. Und das alles nur wegen seiner hoch angepriesenen Bücher, aus welchen er Gefühle und das Verständnis von Mensch zu Mensch erlernen wollte. Was natürlich völliger Blödsinn war, man konnte so etwas nicht aus Büchern lernen. Doch der Ältere war der festen Überzeugung, dass es ihm helfen würde. Naruto musste leicht lächeln bei diesem Gedanken. Sai war schon ein komischer Kerl. Er mochte ihn. Auch sein Kleidergeschmack war, genau wie sein Charakter, ziemlich gewöhnungsbedürfdig. Welcher junge Mann trug schon bauchfrei? Auf eine seltsame Art und Weiße jedoch passte diese extravagante Kleidung doch einfach perfekt zu ihm. Sie war, genau wie sein Charakter, außergewöhnlich. Und inzwischen würde Naruto auch Sai als Freund nicht mehr missen wollen, auch wenn jener in eins ums andere mal den letzten Nerv raubte, hatte er dennoch das Herz am rechten Fleck. Und schließlich meinte er es gar nicht so, er dachte nur immer, es sei das Richtige. Der letzte in der Runde war Yamato, ebenfalls ein neues Mitglied und zeitweilig Ersatz für Kakashi. Auch dieser war von der speziellen Sorte, ein außergewöhnlicher Mann, mit zwei Gesichtern. Auf der einen Seite kam er freundlich rüber – was er ja auch wahr – wirkte wie ein Kumpel. Doch sobald man eine falsche Bemerkung von sich gab, zeigte sich ein anderes Bild von dem Braunhaarigen. Sein furcheinflössender Gesichtsausdruck hatte Naruto schon des Öfteren kalte Schauer beschert und ihn in Angstschweiß ausbrechen lassen. Er war bestimmt ein perfekter Gruselgeschichtenerzähler. Denn der Uzumaki konnte sich einfach nicht erklären warum, es schien immer so, als würde Yamato sich eine Taschenlampe unter das Gesicht halten, um den Effekt noch zu verstärken. Dennoch war er ein fähiger, wenn auch strenger, Teamleiter. Im Gegensatz zu Kakashi hielt er sich sehr stark an die Vorschriften und zog es auch durch. Vielleicht lag es daran, dass er noch immer zu den ANBU angehörte. Genau wie bei Sai, war auch über Yamato nicht viel bekannt und genauso wenig kannten der Blauäugige seinen richtigen Namen. Dennoch wussten er, dass er dem Jounin zu Hundertprozent vertrauen konnte, niemals würde er etwas tun, was dem Team schaden würde. Auch wenn das hieß, dass sie ein verletztes Teammitglied zurück lassen mussten. Eine Gruppe war nun Mal so stark, wie ihr schwächstes Mitglied. Und ein nicht mehr kampffähiger Shinobi würde sie nur aufhalten. Es war schon lustig, Yamato war eigentlich nur zu ihrem Teamleiter auf Zeit gewesen, da Kakashi wegen seiner Verletzungen nicht in der Lage gewesen war, dies zu tun. Und obwohl es dem Hatake inzwischen wieder blendend ging, war der Braunhaarige noch immer in ihrem Team. Der Jinchuriki vermutete jedoch, dass es insgeheim etwas mit ihm zu tun hatte. Yamato war nun mal der Einzigste, der ihn bändigen konnte, wenn Kyuubi außer Kontrolle geriet und ihn drohte zu übernehmen. Dafür war er ihm dankbar. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, wäre der ANBU einmal nicht rechtzeitig da. Schnell verbannte Naruto diese Gedanken wieder. Schlitternd kam der Uzumaki zum stehen, drohte beinahe der Länge nach auf die Nase zu fallen. Japsend schnappte er gierig nach Luft, sorgte dafür, dass der Sauerstoff wieder in regelmäßigen Abständen durch seine Lungen pumpte, bevor er fröhlich rief: „Oi, Sakura-chan, Sai, Yamato-taichou, guten Morgen!“ „Guten Morgen, Naruto-kun“, antwortete der Schwarzhaarige ihm, wobei sein altbekanntes Lächeln auf seinen blassen Lippen lag. Der Blonde kam nicht drum herum mal wieder festzustellen, wie falsch es doch war. Naja, so schnell kam er wohl nicht aus seiner Haut, schlechte Angewohnheiten konnte an nur schwer ablegen. Kurz verzog er das Gesicht. Eigentlich war er keinen deut besser… „Morgen“, kam es kurz angebunden von dem Ältesten in der Runde, er unterstrich diese Aussage noch mit einem Nicken und einem Lächeln, ehe er wieder seinen Blick abwendete. Das einzigste Mädchen jedoch war nicht so auf Freundlichkeiten eingestellt. Zornig funkelten ihre grünen Augen ihn an, hatten sich zu schmalen Schlitzen verformt. Auch das hübsche Gesicht der Medic-nin zeugte nicht gerade von Fröhlichkeit. Ihr Gesicht wirkte angespannt und unwillkürlich glaubte der Blauäugige eine Wutader an ihrer Schläfe pochen zu sehen. „Naruto!! Du. Bist. Zu. Spät!!“, donnerte sie auch zugleich schon los, wobei sie sich ihm bis auf wenige Zentimeter näherte und sich drohend vor ihm aufbaute. Obwohl sie etwas kleiner war als er, schüchterte sie ihn dennoch mehr als ein. Ängstlich zog er den Kopf ein, zog die Schultern an und versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Vielleicht übersah sie ihn ja dann… Doch seine Gebete wurden nicht erhört, stattdessen verringerte sie den Abstand um weitere wenige Millimeter. Grünes Feuer loderte ihm entgegen, forderte ihn auf etwas zu seinem zu spät kommen zu erwidern und er sollte einen verdammt guten Grund haben. „Go-Gomen, Sakura-chan. Ich ha-hab’ nicht au-auf die Zei-Zeit geachtet, hehe. “ Nervös lächelte Naruto, scharte verlegen mit dem Fuß auf dem Boden, während er sich an seinem Hinterkopf kratzte. Die Rosahaarige rollte mit den Augen und ein entnervter Seufzer verließ ihre Lippen, sie trat einen Schritt zurück. Erleichtert stieß der Uzumaki die Luft aus – welche er unwillkürlich angehalten hatte – ein wenig der Anspannung fiel von ihm, jetzt, wo er etwas mehr Freiraum hatte. Doch ehe er sich versah, prangte eine dicke Beule seinen blonden Wuschelkopf und ein gleißender Schmerz schoss ihn durch jenen. Jammernd und in sich zusammen gesunken, rieb er sich die schmerzende Stelle, kleine Tränchen hatten sich in seinen Augenwickeln gebildet. Das war so unfair, immer bekam er eins auf den Deckel! „Hach, das bist mal wieder typisch du. Kakashi-seinsei’s Verhalten färbt schon auf dich ab, es fehlt nur noch, dass du seine Ausreden benutzt“, brummte die Grünäugige belehrend, während sie sich den Nasenrücken rieb. „Apropos, wo bleibt der Kerl nur wieder? Ich hoffe für ihn, das er bald kommt, ansonsten wird er mich kennenlernen!“, drohte die junge Frau schnaufend, ihre Hände waren zu Fäusten geballt – bereit alles und jeden nieder zu hämmern, der es jetzt wagte, sich ihr in den Weg zu stellen – so das ihre Fingerknöchel schon weiß hervor traten. Die drei Männer wichen ein paar Schritte zurück und schworen sich stumm, Sakura heute nicht mehr zu reizen – am besten sie gar nicht mehr anzusprechen. Auf gar keinen Fall wollten sie riskieren, in ihre Schussbahn zu geraten. Nein, darauf konnten sie mit freuden verzichten. ~*~ „ARRRGH!! Wenn ich den in die Finger bekomme, dann –“, zeterte die Medic-nin, da ihr Sensei auch nach Zwei Stunden nicht aufgetaucht war. Mit einem Aufschrei schlug sie auf einen der Bäume ein – der in der Nähe des Konohator’s stand – welcher Augenblicklich, unter einem lauten Krachen, in Zwei brach. Plötzlich machte es Puff und weißer Rauch qualmte auf. Als dieser sich verzogen hatte, stand dort kein geringender als Hatake Kakashi. Unbekümmert blickte er die anderen Shinobi ausdruckslos mit seinem schwarzen Auge an. Wie eigentlich immer schien es so, als sei dem Kopierninja alles egal, seine ganze Haltung zeugte von purer Gelassenheit. Naruto erinnerte sich noch gut an ihre erste Begegnung – auch damals war er viel zu spät gekommen – und prompt das Opfer seines Streiche’s geworden. Er hatte in diesem Moment wirklich gezweifelt, dass der Silberhaarige tatsächlich ein Jounin war. Immerhin wäre ein waschechter Ninja dem Schwamm – welchen er damals so drapiert hatte, dass er dem Älteren auf dem Kopf landete – ausgewichen oder hätte ihn aufgefangen. Doch nichts dergleichen war gewesen. Überhaupt war Kakashi nicht gerade das, was der Uzumaki sich unter einem Shinobi vorstellte – inzwischen hatte sich seine Meinung darüber jedoch geändert. Er machte einen schrägen Eindruck, anders konnte es der Blonde noch heute nicht beschreiben. Er musste lächeln. Unwillkürlich kam ihm der kleine Wortaustausch von dem Hatake und ihm in den Sinn. „Du bist ein schräger Typ, Naruto.“ „Das einzigste was hier schräg ist, ist Ihre Frisure!“ Wie wahr das doch alles war. Der Kopierninja war ein ausgewöhnlicher Mann, mit gewöhnungsbedürftigen Methoden. Und doch war er einer der stärksten Shinobi, die der Blauäugige je kennen gelernt hatte. Umso stolzer war er, einer seiner Schüler zu sein. Der Ältere war stets auf der Hut, besonders dann, wenn man es nicht vermutete. Selbst – wenn er scheinbar unbekümmert – in seinem geliebten Icha Icha Paradies las, waren seine Sinne auf’s äußerste geschärft. Damals, als Team 7 gerade entstanden war, und sie die erste Traningseinheit bewältigen mussten – ein Glöckchen aus Kakashi’s Obhut zu entwenden – hatte der Silberhaarige ihn mit nur einer Hand zu Boden gedrückt und währenddessen hatte er nicht eine Sekunde von seinem Buch aufgesehen! Zwar war er über diese Aktion mehr als sauer gewesen, doch gleichzeit hatte es ihn unglaublich beeindruckt. Im Stillen hatte er sich vorgenommen, einmal ein genauso starker Shinobi zu werden. Immerhin war es dem Hatake auch gelungen, den arroganten Uchiha auf die Bretter zu schicken und der Anblick war mehr als göttlich gewesen, hatte ihn mit Genugtuung erfüllt. Ach, damals war schon eine unglaublich schöne Zeit gewesen und zu gerne würde er diese wieder zurück haben. Doch eins wusste Naruto zu hundertprozentig, selbst wenn es ihm gelingen sollte, Sasuke zurück zu holen, es würde nie wieder wie früher werden. Etwas war zu Bruch gegangen, ganz leise und beinahe unbemerkt, doch es war passiert. Auch wenn der Uzumaki es mit all seiner Kraft versuchte, es war nicht mehr zu kitten. Und doch würde er keine Sekunde aufhören, nach seinem besten Freund zu suchen um ihn wieder nach Hause zu holen. Denn auch wenn dieser es nicht so sah, für den Blonden war der Schwarzhaarige noch immer sein bester Freund, sein Bruder! Auf keinen Fall wollte er diese Bindung verlieren, auch wenn sie einen nicht unübersehbaren Riss bekommen hatte, war sie ihm doch eine der Wichtigsten, die er in den letzten Jahren geschlossen hatte. Innerlich seufzte er. Schon wieder, schon wieder dachte er an den Uchihaerben, dabei hatte er sich vorgenommen, in dieser Art Form nicht mehr an ihn zu denken. Er wollte in die Zukunft blicken und nicht länger in der Vergangenheit leben! Das sollte endlich aufhören, so kam er nie voran. Schließlich wendete der Blauäugige seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Sensei, welcher just in diesem Moment völlig gelassen die Hand zum Gruß hob, doch bevor er zum sprechen ansetzten konnte – sicherlich um Mal wieder eine seiner Ausreden zum Besten zu geben – wurde er barsch von Sakura unterbrochen. „KAKASHI – SEINSEI!! Sie sind viel zu spät und kommen Sie nicht wieder mit einer Ihrer dummen Ausreden!“ Der Hatake zuckte etwas zurück und hob beschwichtigend die Hände, um das Schlimmste vielleicht noch verhindern zu können – doch vergebens. Die Stimme der Haruno nahm einen unangenehmen Ton an, alle verzogen vor Schmerz das Gesicht. War es möglich das Ohren platzen konnten? Zumindest fühlte es sich für die männlichen Konoha-nin so an, als würde dies jede Sekunde geschehen. Ein Tinitus war vorprogrammiert. Sie hatte ein unglaubliches Organ. Wurde sie nicht Mal heiser? Da das Rumgebrülle kein Ende zu nehmen schien, erbarmte sich der Silberhaarige sie zu unterbrechen – welch ein Opfer, schoss es Naruto unwillkürlich durch den Kopf: „Warte, Sakura, ich habe wirklich einen sehr guten Grund, für mein zu spät kommen. Da du mich aber gleich das Wort abgeschnitten hast, konnte ich es nicht erzählen.“ Sofort verstummte die junge Frau und senkte beschämt den Blick, ihre Wangen färbten sich in ein leichtes Rosa. Man war das peinlich! Nachdem der Kopierninja sich sicher war, dass es keine weiteren Unterbrechungen gab, fuhr er fort: „Ich war bei Tsunade-sama. Wir haben eine neue Mission beko - “ Doch weiter kam der Ältere nicht, denn er wurde von einem hysterischen blonden Chaoten unterbrochen: „YEAH! Endlich wieder eine Mission! Ich dachte schon, wir müssen hier versauern. Hoffentlich ist es eine schwere, dann kann ich jedem beweisen, wie genial ich bin! Wieder ein Schritt weiter zum Titel Hokage, dattabayo!“ Fröhlich sprang Naruto immer wieder in die Luft, erinnerte dabei an einen Flummi, der außer Kontrolle geraten war. Die Rosahaarige schüttelte nur mit dem Kopf, konnte sich aber trotzdem ein Schmunzeln nicht verkneifen. Das war einfach typisch er, aber anders wollte sie ihn auch gar nicht haben. Das war eben Uzumaki Naruto wie er leibt und lebt! Auch wenn er manchmal – okay, eigentlich ziemlich häufig – eine Nervensäge sein konnte, liebte sie ihn dennoch wie einen Bruder. „Was beinhaltet die Mission denn?“, fragte Sai mit monotoner Stimme. Der Hatake setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf. „Das kleine Dorf Mikuru wurde angegriffen, sie haben schwere Verluste erlitten. Aber was die Angreifer wohl gesucht hatten, hatten sie nicht gefunden, denn noch immer lungern sie in der Nähe des Dorfe’s umher und planen einen erneuten Angriff. Unsere Aufgabe bei dem Ganzen ist es – da Mikuru keine Shinobi’s hat – sie zu verteidigen.“ „Wer hat das Dorf denn angegriffen?“, fragte Yamato genauso ernst. Der Maskierte drehte sich in die Richtung des Braunhaarigen und antwortete: „Das wissen wir leider auch nicht. Aber auf jeden Fall waren es starke Gegner, also nicht irgendwelche dahergelaufenen Ninja’s.“ „Aber was will jemand von so einem kleinen Dorf wie Mikuru? Da gibt’s doch gar nichts zu holen, oder?!“, wollte der Uzumaki weiter wissen. „Diese Information ist uns ebenfalls unbekannt.“ „Hmm, das sind ja nicht gerade viele Informationen“, murrte die Haruno mürrisch. Kakashi lächelte aufmunternt, was jedoch nicht wirklich zu erkennen war. Nur die kleinen Fältchen, welche sich an seinem Auge bildete und das leichte Verziehen der Maske, ließen es erahnen. „Naja, das wird schon. Vorort werden wir sicherlich mehr erfahren. Na, dann mal los, wir sind schon spät dran!“ Kaum ausgesprochen und schon war nur noch ein Luftzug seitens des Kopierninja’s zu spüren. Die anderen drei Männer folgten ihm auf dem Fuße. „Wessen Schuld das wohl ist?!“, grummelte die junge Kunoichi, lief dann aber auch los. Die fünf Shinobi’s huschten fast lautlos durch den Wald Konoha’s. Sie sprangen zielsicher von Baum zu Baum. Jeder hing seinen Gedanken nach und überlegte, wer sie wohl in Mikuru als Feind erwarten würden. Waren es völlig neue Gestalten oder alte Bekannte? Das Dorf lag etwa drei Tage Fußmarsch von Konoha no Sato entfernt, deswegen legten die Ninja’s, als die Dämmerung einsetzte eine Rast ein, damit sie am nächsten Morgen ausgeruht weiter konnten. Sai sammelte das Holz, um ein Lagerfeuer zu entfachen. Er legte einige der Stücke welche er bereits im Wald gesammelt hatte, auf einen Haufen und darauf ein kleines Büschel getrocknetes Gras. Dann nahm er zwei Feuersteine – die er glücklicherweise während der Suche nach Holz gefunden hatte – schlug sie eine Weile gegeneinander, bis sie Funken sprühten. Natürlich hätte er auch einfach ein Jutsu benutzen können, doch warum unnütz Chakra verschwenden, wenn es auch so ging?! Diese entzündeten das trockene Gras. Schnell pustete der junge Ninja dagegen, damit es nicht wieder verging und an Größe gewann. Als das Feuer groß genug war, legte er die restlichen Hölzer darüber, um dafür zu sorgen, dass es richtig entfacht wurde. Nach getaner Arbeit setzt Sai sich vor das wärmende Element und wartete auf seine anderen Teamkollegen – ab und an bewegte er mit einem langen, dünnen Geäst, die Hölzer in der Glut. Sakura währenddessen baute die Zelte auf. Als auch sie fertig war, setzte sie sich zu den anderen Konoha-nin. Stumm starten beide in das Feuer. Etwas später kam auch Naruto vollgepackt aus dem Wald. Dabei hatte er frisch gepflügte Früchte, ein paar Fische und Wasser. Mit größter Müh versuchte der Uzumaki nichts fallen zu lassen – leider hatte er auch keine Möglichkeit, Schattendoppelgänger zu erschaffen. Ihm wurde klar, dass es wohl etwas zu viel des Guten war. Glücklicherweise schaffte er es dennoch, ohne etwas fallen zu lassen, zu seinen Freunden. Dort nahm ihn die Haruno auch gleich ein Teil der Last ab, dankbar lächelte er ihr zu. Während die drei Shinobi’s auf ihre Sensei’s warteten – die nach eventuellen Feinden Ausschau hielten – bereiteten sie das Essen zu. Sie brieten die Fische, indem sie sie an Stöckern über das Feuer hingen. Als dies erledigt war, gesellten sich auch Kakashi und Yamato zu ihnen. Nachdem sie alles brav aufgegessen hatten, gingen sie dann auch schlafen. Nur der Hatake blieb wach, da er der Erste war, der Wache hielt. Im laufe der Nacht, wechselten die Konohaninja’s sich dann gegenseitig ab. Am nächsten Morgen bauten die Shinobi alles wieder ab, um sich dann wieder auf den Weg nach Mikuru zu machen. Am späten Nachmittag des darauffolgenden Tage’s, kamen sie dann schließlich im Dorf an. Der Kopierninja drehte sich zu seinen Mitstreitern um. „Ich werde zum Dorfoberhaupt gehen, um uns anzumelden. Ihr werdet in dieser Zeit das Hotel suchen, in welchem wir – bis wir die Mission abgeschlossen haben – übernachten werden. Verstanden?!“ „Hai!“ Mit einem zufriedenen Nicken, löste sich der Silberhaarige schließlich in Luft auf. Das Gespann um den Blonden unterdessen suchte und fand schließlich auch das Hotel, in dem sie nächtigen würden. Kurz darauf kam auch Kakashi wieder. Er zog sein heißgeliebtes Icha Icha Paradies aus seiner Tasche, schlug es auf und sagte – bevor er wieder spurlos verschwand: „Ihr könnt heute machen, was ihr wollt. Morgen beginnt dann die eigentliche Mission, dann werde ich euch alles Weitere erklären. Viel Spaß!“ Schneller, als man gucken konnte, war der Ältere dann auch verschwunden. Ein wenig überrumpelt blickten sich die Zurückgebliebenen an. Ok~. Naja, wenn das so ist. Ich geh’ dann mal shoppen, mal sehen, was es hier so gibt! Bis dann!“, trällerte die Rosahaarige. Kurz stockte sie und drehte sich noch einmal zu den Männern um. „Es sei denn, jemand will mir Gesellschaft leisten.“ Auffordernd blickte sie die Anwesenden an, doch diese sahen überall hin, nur nicht in ihre Augen. Keiner wollte das arme Opfer sein. Dies bemerkte auch die Kunoichi. Sie verzog das Gesicht ein wenig beleidigt, ehe sie sich wieder umdrehte. „Dann halt nicht, ich werde auch alleine Spaß haben. Hach, es ist hart, die einzigste Frau in der Gruppe zu sein“, murmelte sie noch vor sich hin, ehe sie um eine Ecke verschwunden war. „Ich gehe auf mein Zimmer“, meinte der Schwarzhaarige knapp und war in der nächsten Sekunde ebenfalls von dannen gezogen. „Nun, ich schau mich auch mal ein bisschen im Dorf um. Vielleicht kann ich noch mehr bezüglich des Angriffe’s in Erfahrung bringen“, warf dann auch noch Yamato ein, während er in die blauen Seen des anderen jungen Manne’s sah. Dieser nickte und ehe sich der Chaot versah, war er ganz alleine. „Und da war es nur noch einer. Naja, was soll’s?! Vielleicht gibt es hier ja einen Ramenstand, dattabayo!“, murmelte der der Jinchuriki zu sich selbst, ehe er sich ebenfalls auf den Weg machte, um besagtes Vorhaben – einen Imbiss zu suchen, der seine heißgeliebten Nudeln verkaufte – in die Tat umzusetzen. Und tatsächlich, nach gut einer halben Stunde fand er einen Ramenimbiss. Er war zwar im Gegensatz zu Ichiraku klein – aber wie hieß es doch so schön?! – klein aber oho! Immerhin verkaufte er seine Lieblingsnudeln, da konnte nie etwas Schlechtes dran sein. Total begeistert, steuerte er den Stand auch sogleich an. Naruto setzte sich auf einen der Hocker, welche direkt vor dem kleinen Häuschen drapiert waren. Ohne große umschweife bestellte er sich das übliche, eine große Portion Miso-Ramen – natürlich mit extra viel Fleisch! Unruhig hin und her rutschend wartete er auf jene, ihm lief bereits das Wasser im Munde zusammen. Einige Zeit später – für den Uzumaki war es eine schiere Ewigkeit gewesen – wurde ihm eine dampfende Nudelsuppe vor die Nase gestellt. Seine Augen begangen zu glänzen und ein fettes Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus. Ein wohlriechender Duft kitzelte seine Geruchsnerven, ließ ihn verzückt aufseufzen. Gab es was besseres als Ramen? Mit einem lauten: „Itadakimasu!“ stürzte sich der Blonde auf seine geliebten Nudeln und schlang sie – ohne wirklich zu kauen – hinunter. Ein wahres Inferno an Geschmäckern breitete sich in seinem Mund aus. Ramen war doch einfach das Beste, was die Menschheit je erfunden hatte. Derjenige, der diese glorreiche Idee gehabt hatte, verdiente einen Orden – ach was – er sollte zu einem Gott ernannt werden! Schon nach kürzester Zeit – dem Besitzer des kleinen Laden’s fielen beinahe die Augen raus, so etwas hatte er noch nie in seinem ganzen Leben gesehen – reihten sich die leeren Schüsseln in kleinen Türmen vor ihm. Der Konoha-nin lehnte sich auf seinem Stuhl etwas zurück, schloss seine Augen und legte sich die rechte Hand auf den vollgegessenen Bauch. Oh ja, das hatte er gebraucht! Zwar waren die von dem guten alten Teuchi immer noch die Besten, doch auch diese waren nicht zu verachten gewesen und wenn einer was von Ramen verstand, dann ja wohl er – Uzumaki Naruto! Schlussendlich bezahlte er und verließ, nach einem Abschiedsgruß, den Stand. Er beschloss sich, ebenso wie Yamato, etwas in Mikuru umzusehen. Wer wusste schon, was man alles erfuhr?! ~*~ Fortsetzung folgt ... Kapitel 2: 2. Kapitel - Sayuri ------------------------------ Willkommen zu einem weiteren Kapitel von Fuchsliebe! Zu allererst möchte ich auch für die 13 Favoriten und Anubis84 für ihren Kommentar danken! Danke :) Wie ihr am Kapitelnamen sicherlich schon festgestellt habt, kommt in diesem Kapi ein OOC vor. Aber keine Sorge, sie wird keine Mary Sue sein und die ganze Geschichte an sich reißen oder gar Godlike sein (das hoffe ich zumindest sehr stark)! Ich hasse OOC selber, aber habe ich Sayuri nun mal gebraucht, um die Story voran zu bringen. Sicherlich hätte auch etwas anderes das geschafft, aber nun ist sie da! Sie wird nur am Anfang eine größere Rolle spielen, da ich sie - wie bereits erwähnt - einfach gebraucht habe. Im späteren Verlauf wird sie eher eine neben Hauptrollen einnehmen (oder so ähnlich). Das Hauptaugenmerk wird selbstverständlich weiter auf Kyuubi und Naruto liegen! Ach ja, wegen des Namen's: Ich weiß, dass jeder zweite OOC Sayuri heißt, aber als ich die FF damals angefangen hatte, war das mit den Charakteren noch nicht so schlimm wie jetzt (es ist zu einer Seuche geworden). Okay, das war nun wirklich genug für heute! Ich wünsche euch viel lieber Spaß mit dem zweiten Kapitel!! ~*~ ~2. Kapitel~>Sayuri< Der Schmerz, wie groß er auch sei, kann immer noch wachsen. Nicht so die Freude; ihre Grenzen sind vorgeschrieben. Francoise de Graffigny Fröhlich pfeifend schlenderte Naruto durch die Straßen von Mikuru. Für so ein kleines Dorf waren doch recht viele Menschen unterwegs, so das es beinahe schon zu viele waren. Doch machte ihm das nicht wirklich etwas aus, war er es doch schon aus Konoha gewohnt, da waren die Straßen eigentlich immer recht gut gefüllt. Plötzlich hörte er wütende Stimmen und Schreie – zu erst dachte der Kyuubiträger es sei eventuell ein weiterer Angriff von den noch unbekannten Feinden – doch irgendwie glaubte er doch nicht daran. Ohne lange zu überlegen, sprintete er auch schon los. Der Uzumaki bog um eine Ecke und blieb ruckartig stehen. Er kam in’s Straucheln und hatte Müh und Not, sich nicht der Länge nach hinzulegen. Als der Blonde wieder sicher stand, begutachtete er erst einmal die Szene, die sich vor im Abspielte. Seine Augen weiteten sich und unwillkürlich fühlte er sich in seine schreckliche Kindheit zurückversetzt. Nur ein paar Meter von ihm entfernt standen Rund ein dutzend Männer – alle von großer Gestalt – die ein kleines, verängstigtes Mädchen an eine Hauswand drängten. Wie große, dunkle Gestalten türmten sich die Männer vor der Kleinen auf, diese Situation wirkte so surreal. Das Mädchen war etwa sechs Jahre alt, älter würde der Blauäugige sie nicht schätzen – also ein Kind, welches gerade erst begann zu leben und dann wurde ihr auch noch so etwas angetan. Sie war von zierlicher Gestalt, ihre weißen Haare fielen ihr in glatten Strähnen den Rücken hinunter. Zusammen mit ihrer ungewöhnlichen Augenfarbe – es war ein helles Rot, welches zu leuchten schien – wirkte sie nicht von dieser Welt. Der Jinchuriki fand diese Kombination unglaublich schön, schon immer hatten ihn solch außergewöhnlich aussehende Menschen fasziniert, wenn sie sich von der Masse abhoben – vielleicht lag es daran, dass auch er nicht so war, wie der Rest der Bevölkerung. Wahrscheinlich fühlten sich Menschen, die “anders“ waren einfach immer zueinander hingezogen, nur so konnte er sich das erklären. Doch als sein Blick weiter den kleinen Körper hinab wanderte und er sich das Mädchen generell einmal genauer ansah, wurde er aus seinen Überlegungen gerissen, zurück in die so grausame Realität. Ihr Körper war viel zu dünn für ihr Alter, ein wunder das sie überhaupt noch auf ihren dürren Beinen alleine stehen konnte. Und genauso verdreckt war sie auch. Kleine Schrammen rundete den Anblick dann noch ab – leider nicht zum positiven. Ihre Kleidung, die aus einem viel zu großen weißen Shirt – zumindest glaubte Naruto, dass es einmal diese Farbe hatte – und einer kurzen blauen Hose bestand, waren zerrissen und übersät von Schmutz und Dreck. Augenblicklich tat ihm die Kleine noch mehr leid. Noch nicht einmal er hatte in der schlimmsten Zeit seiner Kindheit je so ausgesehen. Was musste dieser kleine Mensch bloß mit ihren wenigen Jahren schon alles mitmachen? Die Erwachsenen beschimpften sie – den genauen Wortlaut konnte der Shinobi nicht verstehen, da alle durcheinander redeten und sein Blut viel zu laut in seinen Ohren rauschte – und bewarfen das kleine Mädchen mit Steinen, die ihr Ziel leider nicht verfehlten. Zu den schon bereits vorhandenen Wunden, gesellten sich nun etliche Neue hinzu. Bilder aus seiner Kindheit spielten sich vor seinem inneren Auge ab. Zeigen, das ihrer beider Schicksale sich so unglaublich ähnlich waren, dass der Konoha-nin unwillkürlich glaubte, den Schmerz zu spüren, den das Mädchen nun fühlte – sowohl der Körperliche, wie auch der Seelische. Entsetzt keuchte er auf, als all die Erinnerungen aus seiner Vergangenheit auf ihn hereinbrachen. Sein Herz verformte sich zu einem Klumpen, der immer wieder schmerzvolle Wellen durch seinen Körper schickte. Ihm brach der Schweiß aus, in nie enden vollenden Bahnen lief er seinem Körper hinab. Das Atmen fiel ihm schwer, so als würde irgendetwas unbarmherzig auf seiner Lunge drücken. Am liebsten hätte er auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre davon gelaufen. Weg von diesem kleinen Mädchen und den Erinnerungen, einfach ganz weit weg, wo er für sich war. Tränen brannten bereits in seinen Augen. Doch ein kleines, beinahe nicht zu hörendes Stimmchen, sagte ihm, dass er bleiben sollte, dass es nicht so war, wie sein vertrübter Verstand ihm es vorspielte. Er war kein Kind mehr, er war nicht mehr schwach und der Willkür der Dorfbewohner ausgeliefert. Nein, er war zu einem hervorragenden jungen Mann heran gewachsen, den sich manche Eltern wünschten. Er war stark geworden, konnte sich wehren. Zudem hatte er sich doch geschworen, nie wieder wegen dieser Sache zu weinen, nie wieder wollte er den Schmerz an sich heran lassen. Inzwischen hatte er Freunde gefunden, Menschen, die ihm den nötigen Halt gaben, um diese grausame Welt zu überleben. Er war nicht mehr allein, nein, nie wieder war er das. Das Gefühl der Einsamkeit verschwand allmählich, sein Körper beruhigte sich wieder. Kurz schloss der Uzumaki seine Augen, wollte sich erst gänzlich wieder beruhigen, ehe er sich auf die ihm vorliegende Situation konzentrierte. Er musste dem Mädchen helfen, musste ihr zeigen, dass es mehr gab als Schmerz und Einsamkeit! Als er seine blauen Seen wieder öffnete und sich erst einmal ein Bild von dem ganzen Szenario machte, musste er mit aufkeimender Wut feststellen, das die Bewohner Mikuru’s es nicht zu interessieren schien, das erwachsene Männer ein kleines Mädchen angriffen. Sie schritten einfach an ihnen vorbei, so als ob nichts wäre. Nur ab und an konnte der Blonde verstohlende Blicke ausmachen, doch rasch wanden auch diese sich wieder ab und gaben sich unbeteiligt. Überall war es gleich. Egal ob in Konoha oder in Mikuru. Die Leute waren ignorant, dachten nur an sich selbst und ihr eigenes Wohl. Mann konnte sie alle in einen Sack werfen und draufhauen, man würde immer den Richtigen treffen! Als ein Mann sich plötzlich aus der Gruppe löste und auf das Mädchen zuging, lag sofort die gesamte Aufmerksamkeit des Blonden auf ihm. Was hatte der Kerl vor? Doch sogleich wurde ihm diese Frage beantwortet. Ein Messer blitzte ihm entgegen, reflektierte das Licht der Sonne und ließ es dadurch nur noch bedrohlicher wirken. Ihm drehte sich der Magen um. Doch zeitgleich schoss pures Adrenalin durch seinen Körper, ließ ihn aus seiner Starre erwachen. Wie ein geölter Blitz schoss er auf die Versammlung zu. Das Mädchen kniff ihre hellroten Seelenspiegel zusammen, um das Kommende nicht sehen zu müssen. Sie hatte furchtbare Angst! Was würde nun mit ihr geschehen? Würde sie sterben? Das würde sie begrüßen. Endlich befreit von diesen Schmerzen, die in ihrer Seelen und ihrem Herzen Einzug gehalten hatten. Befreit von dieser erdrückenden Einsamkeit. Endlich frei sein… Wer würde sie auch schon vermissen? Ihre Eltern? Die wollten sie nicht. Ihre Freunde? Sie hatte keine. Die Dorfbewohner? Die hassten sie. Warum also nicht endlich dieser grausamen Welt entfliehen, in der bis jetzt nur die negativen Seiten kennenlernte? Sie hieß den Tod willkommen und doch hatte sie Angst. Angst vor dem danach. Doch schlimmer konnte es doch nicht mehr werden, oder?! Obwohl sie noch so jung war, wurde ihr nichts im Leben geschenkt. Sie hatte bereits ihr Leben gelebt, obwohl es eigentlich erst beginnen sollte. Das, was sie schon alles durchgemacht hatte, hatte manch einer in seinem ganzen Leben nicht. Ja, er sollte zustechen, sollte das Messer durch ihr Fleisch bohren, bis der rote Lebenssaft aus ihrem Körper floss. Langsam wollte sie in der alles verschlingenden Dunkelheit versinken und daraus nie wieder erwachen. Sie wäre glücklich, das Dorf wäre glücklich, alle wären glücklich… also war es doch die richtige Entscheidung, oder?! Sekunden verstrichen und sie fragte sich, ob dies so gewollt war. Dauerte es immer so lange? Oder wollte man sie noch ein wenig quälen, indem man sie hinhielt, mit ihr spielte? Es würde sie nicht wundern, hatten die Bewohner Mikuru’s doch scheinbar Freude daran, sie zu drangsalieren. Wollten sie, dass sie um ihr Leben bettelte? Den Gefallen wollte sie ihnen nicht tun. Auch um den Tod würde sie nicht bitten, so viel Stolz war noch in ihrem kleinen, geschwächten Körper vorhanden. Dennoch fragte sie sich auf’s Neue, warum es so lange dauerte. Zaghaft öffnete sie ihre Augen, um den Grund zu erfahren. Sie erwartete bereits, in fies grinsende Gesichter zu blicken, während man das Messer vor ihren Augen hin und her schwenkte. Doch nichts dergleichen war. Sie blinzelte verwirrt, als sie die Rückenansicht eines blonden Jungen mit einem orange – schwarzen Trainingsanzug sah. Wer war das? Der Blauäugige hatte sich schützend vor das Mädchen gestellt und funkelte die Männer mit einem finsteren Blick an. Der mit dem Messer, war nur wenige Zentimeter vor ihm gestoppt, noch immer war das Schneidewerkzeug zum Angriff erhoben. Mit großen Augen glubschte dieser ihn dümmlich an. Den abartigen Geruch, den er aus seinem Mund verströmte, ignorierte der Jinchuriki - am liebsten hätte er sich auf der Stelle übergeben. Nun, wenn er sich den Kerl genauer ansah, passte der Mundgeruch perfekt zu ihm. Wenn man Verwahrlost in einem Wort fassen wollte, so müsste man nur den Namen dieses Manne’s nennen. Widerlich! Jedoch musste er feststellen, dass die anderen Kerle ihm da in nichts nach standen. Das so etwas überhaupt rumlaufen durfte, die waren eine Beleidigung für die gesamte Menschheit. „Was soll das werden?“, knurrte der blonde Ninja bedrohlich, seine Stimme bebte geradezu vor unterdrückter Wut. „Geh uns aus dem Weg, Junge! Von dir wollen wir nichts, wir wollen nur die Kleine!“, schnarrte gleich einer der Männer los, wer genau es war, konnte der Shinobi nicht definieren. „Ach ja?! Und warum? Sie ist ein kleines, unschuldiges Mädchen – was hat sie euch getan?“, fragte Naruto ungerührt weiter. Pah! Als würde er auf solche Menschen hören, die in der Gesellschaft nicht mal Dreck wert waren – auch wenn er sich eigentlich sonst nichts draus machte. „Unschuldig?!“ Das ich nicht lache! Die Kleine ist alles, nur nicht unschuldig. Sie ist ein Monster, sie alleine ist daran Schuld, dass wir angegriffen wurden! NUR SIE!!!! DIESE TYPEN SIND DOCH NUR HINTER IHR HER, DIESE MISTGEBURT!!!!“, brüllte ein anderer Mann dem Konoha-nin entgegen und blickte das Mädchen hasserfüllt an, diese zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Traurig senkte sich ihr Blick gen Boden. Tief bohrten sich diese Worte in ihr bereits geschundenes Herz, zerstörten sie nur noch mehr. Was hatte sie ihnen denn nur getan? Sie konnte doch nichts dafür, dass sie war, was sie eben war. Sie hatte es sich schließlich nicht so ausgesucht! Der Wunsch nach dem Tod war beinahe übermächtig. Die Versuchung war groß, dem Kerl das Messer einfach aus der Hand zu reißen und es sich selbst in die Brust zu stechen. Dann wäre alles vorbei und sie müsste nie wieder so etwas hören. Doch irgendetwas hinderte sie daran, ihren Plan auch in die Tat umzusetzen. Lag es an dem jungen Mann, der ihr allen Anschein nach helfen wollte? Wärme erfüllte ihr Herz. Es war das erste Mal, dass sich jemand für sie einsetzte, sie beschützte. Es war ein wunderschönes Gefühl. Doch lange konnte sie es nicht genießen, denn gleich darauf schlichen sich wieder die Schatten in ihr Herz. Ihr kam ein Gedanke, der bei genaueren Überlegungen mehr als logisch erschien. Lange würden die Männer mit der Wahrheit, was sie war, nicht hinterm Berg halten. Der Blonde wollte sicherlich wissen, weshalb man sie Monster nannte und sobald man ihm es gesagt hätte, würde auch er sie mit anderen Augen sehen. Er würde den Männern recht geben, ihnen vielleicht sogar helfen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Davon war sie überzeugt. Übel nehmen konnte sie es ihm nicht, sie erwartete schließlich nichts anderes. Warum auch sollte er sie mögen? Sie war ein Monster und ein Monster verdiente so etwas nicht. Ein Monster verdiente Verachtung, Hass, Abneigung – den Tod! Trotzdem krampfte sich ihr Herz schmerzhaft zusammen, während sie darauf wartete, dass der erste Mensch, der für sie da war, sich ebenfalls von ihr abwendete. Warum machte sie sich trotz allem dennoch Hoffnungen, dass es diesmal anders sein könnte? Sie war so töricht, so dumm, so naiv! Wenn sie es nicht akzeptierte, dass es niemals jemand geben würde, der sie mochte, dann würde es umso mehr schmerzen. Naruto späte über seine Schulter, traurig blickte er das kleine Mädchen an. Konnte er doch nur zu gut verstehen, wie sie sich fühlte, was ihr alles gerade durch den Kopf schießen musste. Mehr denn je fühlte er sich mit der Weißhaarigen verbunden, ein unzerstörbares Band war dabei zu entstehen und er würde dafür sorgen, dass es sich festigte. Sich diesen Gedanken innerlich immer wiederholend, richtete er seinen Blick wieder auf die Männer. Neuer Zorn flammte auf, sobald er die Kerle nur sah. Hass glomm in seinen azurblauen Augen auf, ließ sie zu Eiskristallen werden. Mit Genugtuung sah der Uzumaki, wie die Männer schluckten und etwas vor ihm zurückwischen. Ein überhebliches Grinsen schlich sich kurzzeitig auf seine Züge, ehe sie wieder ernst wurde. Den Triumph konnte er auch später noch auskosten, jetzt hieß es erst einmal diesen Herren ordentlich den Marsch zu blasen. „Was gibt euch das Recht, sie so zu nennen?! Auf ein kleines Mädchen als erwachsene Männer loszugehen… ist wirklich Heldenhaft. Kami, wie ihr mich doch anwidert! IHR SEID ERBÄRMLICH UND JETZT VERSCHWINET ODER IHR WERDET MICH KENNENLERNEN!!!“ Am Anfang hatte der Blauäugige noch ruhig – aber dennoch mit unverkennbarer Abscheu in der Stimme – gesprochen, wurde aber zum Schluss hin immer lauter, bis er schlussendlich schrie. Der Jinchuriki musste sich ziemlich zurückhalten, diesen Kerlen nicht Augenblicklich die Hälse umzudrehen. Unvorstellbare Wut brodelte in ihm, ließ sein Blut kochen. Sein Verstand schaltete sich allmählich aus, brachte ihn dazu, sich einzig und allein auf seine Instinkte zu verlassen. Diese schrien ihn nur eines zu: Töte sie! Just in diesem Moment glaubte er ein weiteres Mal, die Umgebung würde sie verändern. Er war nicht mehr in Mikuru, auch standen die Männer nicht vor ihm. Nein, er befand sich in Konoha, vor ihm eine Traube von Menschen – die Dorfbewohner. Ihre Gesichter waren zu gehässigen Masken verzogen, ihre Münder bewegten sich, doch nichts drang aus ihnen. Nur das allgemeine Getose war zu hören, vermischte sich mit all den Stimmen, die auf ihn niederprasselten. Von überall kamen sie her. Die Männer zuckten heftig zusammen und wichen verängstigt zurück. Ihre Augen waren weit aufgerissen, in ihren Gesichtern war die pure Panik zu lesen. Schlagartig waren sie aschfahl geworden, so dass man unweigerlich glauben konnte, sie hätten dem Grauen selbst vor Augen – den Tod! Und vielleicht war es für sie in diesem Moment mit genau diesem Gefühl zu vergleichen. Verwundert hob Naruto eine Augenbraue, er blickte die Gruppe verwirrt an. Unweigerlich fragte er sich, was diese hatten, nur wegen seiner “kleinen“ Rede würden sie doch nicht gleich erbleichen, als hätten sie einen Geist gesehen. Was war mit ihnen? Da spürte der Blonde eine ungeheure Macht in sich, die ihm nur allzu bekannt war. Sie pulsierte in ihm, wie ein Herzschlag, so als sei das Chakra ein eigenständiges Wesen – was ja auch der Fall war. Schlagartig wurde ihm bewusst, warum die Männer so geschockt waren. Kyuubi! dachte er sauer. Ohne sich diesem wirklich bewusst zu sein, hatte die Wut des Blauäugigen das Chakra des Fuchse’s in sich aufflammen lassen, welches sich in seinem Körper ausgebreitet und ihn Äußerlich veränderte. Der Shinobi wendete seinen Blick auf den Boden, wo sich eine Pfütze durch eine kaputte Regentonne gebildet hatte. Ihm sahen zwei blutrote Augen entgegen, die Pupille hatte sich schlitzartig verformt. Mit seiner Zunge fuhr er über seine Eckzähne, prompt schnitt er sich an ihnen. Sofort machte sich der metallene Geschmack seines eigenen Blute’s auf seiner Zunge breit – er ignorierte es. Kurz bleckte er seine Zähne, um sich noch einmal genauer anzusehen. Wie nicht anders zu erwarten, waren sie rasiermesserscharf und stachen deutlich heraus – man musste schon blind sein, um sie zu übersehen. Er blickte auf seine Hände, auch dort eröffnete sich ihm das bereits erwartende Bild. Seine Fingernägel waren nicht mehr als die Solche zu erkennen. Sie hatten sich zu langen scharfen Klauen verformt. Keine Sekunde zweifelte der Blauäugige daran, dass er mit ihnen einem anderen mit Leichtigkeit die Kehle aufschlitzen konnte – so als würde ein Messer durch warme Butter schneiden. Die Striche auf seinen Wangen hatten sich stärker ausgeprägt, stachen nun noch mehr hervor. Zeugten aber gleichzeitig davon, dass sie nicht aus ihrer einer kindlichen Faszination dort eingeritzt oder dergleichen wurden, sondern zu seinem Körper gehörten. Sein sowieso schon strubbliges blondes Haar war noch wilder geworden, gab ihm mehr denn je den Eindruck eines Wildfange’s. Resigniert seufzte er. Oh Mann, was würde jetzt wohl passieren? Immerhin standen sie nun einem echten Monster gegenüber. Wie sie wohl reagierten? Um sich dessen zu vergewissern, wendete er seine Aufmerksamkeit wieder den Männern zu. Diese waren – wenn es denn noch ginge – noch weißer geworden. Der Angstschweiß ran ihnen die Stirn hinab. Stocksteif standen sie da, schienen Angst davor zu haben, sich zu rühren. Mürrisch verzog er den Mund. Er war doch kein T-Rex, der seine potenziellen Futterquellen nicht sah, wenn diese sich nicht bewegten. Als sie den Blick des Jinchuriki bemerkten, zuckten sie heftig zusammen, lösten sich somit aus ihrer Angststarre. Schritt für Schritt wichen sie immer weiter zurück, behielten Naruto dabei im Auge, um bei einem möglichen Angriff dementsprechend reagieren zu können. Er schnaufte verächtlich. Als wenn sie überhaupt eine Chance hätten, dass Ganze dann überhaupt zu realisieren. Wenn er wirklich wollte, dann könnte er sie in Sekunden zerreißen und sie würden nicht einmal den Angriff spüren. Nachdem die Männer einige Meter zwischen sich und dem Uzumaki gebracht hatten, rannten sie wie von der Tarantel gestochen los. Der Blonde musste sich ein Lachen verkneifen, sahen sie doch wie aufgeschreckte Hühner aus, die vor dem bösen Fuchs flohen. Ein Glucksen überkam ihn. Ironischerweise stimmte dies sogar. „Hilfe!!! Ein Monster!!! Er wird uns alle töten!!! Flieht!!!“, brüllten sie noch hysterisch. Der Konoha-nin war überzeugt, dass das ganze Dorf sie gehört hatte, doch wirklich interessieren tat es ihn nicht. Sie konnten lieber froh sein, dass er es erfolgreich schaffte, den Dämon in sich zu unterdrücken. Er konnte dessen Mordlust – die Lust nach Blutvergießen – mehr als deutlich spüren, als wäre es seine Eigene. Diese Tatsache machte ihm Angst. Was wenn er sich davon einmal übermannen ließ? Sich nicht dagegen wehrte? Doch im gleichen Atemzug schallte er sich einen Baka, niemals würde er dies zulassen, nie! Allein der Gedanke daran, was passieren würde, würde Kyuubi eines Tage’s die Kontrolle über ihn erlangen, ließ ihn umso stärker gegen ihn ankämpfen. Er würde seine Freunde verletzten, vielleicht sogar töten! Unweigerlich musste er sich an den Moment erinnern, als er damals, als sie Orochimaru gegenüberstanden hatten, die Kontrolle verloren hatte. Das Schlimmste daran war gewesen, dass er Sakura verletzt hatte und er konnte sich noch nicht einmal daran erinnern! Zwar hatte die Haruno es ihm nie vorgeworfen – sie hatte es ihm nicht einmal erzählt, Yamato hatte es damals getan. Doch machte er sich noch heute die größten Vorwürfe, das hätte nie passieren dürfen und er würde dafür sorgen, dass es auch nie wieder geschah – so war er Uzumaki Naruto hieß! Der Shinobi schloss seine nun blutroten Seen und versuchte seine Wut – die trotzdem noch in ihm brodelte – hinunter zu schlucken. Er atmete tief ein und aus, zählte bis Zehn. Allmählich spürte er seinen Zorn verrauchen, auch das rote vor Boshaftigkeit triefende Chakra zog sich zurück. Dennoch blieb ein bitterer Beigeschmack. Der Kyuubiträger öffnete seine Seelenspiegel wieder, sie leuchteten nun wieder in diesem wunderschönem Blau. Auch die anderen Merkmale, welche kennzeichneten, was in ihm lebte, waren wieder verschwunden – nun sah er wieder wie ein normaler Teenager aus. Deutlich spürte er die Blicke der Dorfbewohner, sich brannten sich geradezu in seinen Hinterkopf – doch ignorierte er sie, kannte er es doch bereits aus seiner Heimat. Dennoch machten sie ihn unglaublich wütend. Jetzt bemerkten sie plötzlich, dass etwas geschehen war? Tz, das war so lächerlich, sie hätten das Mädchen einfach so sterben lassen. Doch auch jetzt hatten sie nicht den Arsch in der Hose, etwas zu tun – wie jämmerlich! In solchen Momenten schämte er sich wirklich, zur gleichen Spezies anzugehören. Menschen waren ja so lächerlich! Naruto drehte sich mit einem sanften Lächeln zu dem kleinen Mädchen um. Diese sah in stumm mit ihren großen, hellroten Iriden an. So unglaublich viele Gefühle wütenden in ihnen, ließen sie unruhig flackern. Verwirrung, Neugierde, Unsicherheit, Interesse, Bewunderung, das waren nur ein paar der Empfindungen, die just in diesem Moment durch sie fegten. Sie wusste einfach nicht, wie sie nun reagieren sollte. Der Uzumaki kniete sich vor sie hin und blickte der Kleineren aus seinen azurblauen Diamanten liebevoll an. „Wie heißt du denn, meine Kleine?“, wollte er wissen, seine Stimme war ruhig und sanft. Die Weißhaarige zögerte erst. Wie sollte sie darauf reagieren? Auf so eine Situation war sie doch gar nicht vorbereitet! War sie doch felsenfest davon ausgegangen, dass der junge Mann sich schließlich genauso hassen würde wie all die anderen. Und nun das! Sollte sie es wagen, zu hoffen, zu vertrauen? Unsicher blickte sie noch einmal in dieses wunderschöne blau seiner Auge – sie hatte noch nie solch ausdrucksstarke Augen gesehen – das für sie so viel Vertrauen ausstrahlte. Ja! War der einzigste Gedanke, der ihr durch den Kopf schoss, sie konnte! „Ka-Kawashima Sayu-Sayuri“, brachte sie schließlich stotternd hervor. Ihre Stimme war nicht mehr wie ein Piepsen gewesen und doch hatte der Blonde jedes Wort verstanden. „Sayuri! Ein wunderschöner Name, für so ein süßes Mädchen!“ Die Hellrotäugige wurde bei diesen Worten rot, noch nie hatte sie ein Kompliment bekommen. Immer nur lernte sie Verachtung kennen, jeder fand sie hässlich wegen ihrer roten Augen und der dazu im Kontrasstehenden weißen Haaren. Umso mehr freute sie sich, einmal auch die andere Seite kennenzulernen. Schüchtern fragte sie: „U-Und wie hei-heißen Sie?“ „Du kannst mich ruhig duzen, so alt bin ich noch nicht. Mein Name ist Uzumaki Naruto!“ Breit grinste er sie an, machte der Sonne Konkurrenz. „Au-auch ein schö-schöner Na-Name.“ Etwas unbeholfen versuchte sie zu lächeln, doch scheiterte sie kläglich, es erinnerte eher an eine verzerrte Maske. Beschämt fixierte sie den auf einmal so interessanten Boden. „Vielen Dank.“ Der Blonde neigte etwas seinen Kopf, um ihr in’s Gesicht sehen zu können, jedoch hatte sie ihren Kopf so weit gesenkt, dass es ihm nicht gelang. Doch aufgeben kam für ihn nicht in Frage! Vorsichtig – um sich auch ja nicht zu erschrecken – legte er ihr einen Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf somit sachte an. Ängstliche hellrote Seen blickten ihm entgegen, im sprang die Angst, welche sie in ihnen festgesetzt hatte, förmlich entgegen. Sie begangen unruhig umher zu zucken, ein Zeichen dafür, das Sayuri ihren Blick abwenden wollte. Doch dies wusste er zu verhindern. Ein unglaublich zärtliches Lächeln, legte sich auf seine vollen Lippen und genau dieses ließ das Mädchen stocken, sie war nicht mehr fähig, woanders hin zu sehen. Fand sie das Lächeln, welches er ihr zuvor schon schenkte einfach wunderschön, so war dieses atemberaubend. Mehr denn je nahm er die Erscheinung eines Engel’s an. Natürlich, anders konnte es nicht sein! Er musste ein Engel sein, kein menschliches Wesen war so schön und hatte solch ein reines Herz, das war nicht möglich. Zudem wurden Engel doch genauso beschrieben: Blondes Haar, blaue Augen, eine alles einnehmende Erscheinung. Und das alles besaß der junge Mann, welcher vor ihr kniete. Konnte es wirklich sein, dass der Himmel ihr einen ihrer Engel geschickt hatte – gar den Schönsten? War das möglich? Ihre kindliche Naivität nahm überhand, wollte nicht weichen, wollte daran glauben, dass es Engel gab und dass der Blauäugige vor ihr ein Solcher war. Doch gleich darauf kam ihr der Gedanke, wie dämlich es doch war. Wieso sollte gerade sie – ein Monster – ein Engel als Beistand erhalten? Das war doch absurd! Und doch ähnelte der Shinobi einem. Selbst wenn er kein Engel war, so war im übertragenen Sinne doch einer – nämlich ihrer! Sie spürte, wie er Licht und Fröhlichkeit in ihr Leben brachte, obwohl sie sich nicht mal eine Stunde kannten. Sie wollte bei ihm sein, für immer! An seiner Seite fand sie das Glück, dass wusste sie zu hundert Prozent. Sie konnte nicht anders, ein zaghaftes und doch so ehrlich gemeintes Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen. Sie war ihm so unendlich dankbar. „Du solltest öfters lächeln, es steht dir sehr gut“, meinte der Jinchuriki sanft, doch gleich darauf wurde seine Miene ernst. „Sag mal, Sayuri, wo sind deine Eltern?“ Das Lächeln erstarb auf dem süßen Gesicht der Kawashima – so als ob es nur ein Windhauch gewesen war – und machte einem betrübten Ausdruck platz. Es tat ihm leid, sie darauf ansprechen zu müssen, merkte er doch, dass es scheinbar ein heikles Thema war, doch es musste sein. „We-Weg! Sie… sie wollten mi-mich nicht. Kei-einer hat mi-mich lieb, a-alle hassen mi-mich“, schluchzte sie auf. Ihre Stimme klang gepresst, bewies, dass sie nur mit Mühe ein Aufweinen unterdrückte. Tränen hatten sich trotz allem in ihren hellroten Seelenspiegeln gebildet, überfüllten sie, bis sie schließlich in langen Bahnen ihren zarten Wangen hinab rannen. Sie biss sich auf die Unterlippe, versuchte das Unvermeidliche noch zu verhindern. Doch der Schmerz war zu groß, wollte endlich raus, wollte endlich Gehör geschenkt bekommen. „Pscht, alles ist gut. Du kannst mit zu mir kommen, willst du? Du kannst mir vertrauen. Wenn du willst, bin ich ab heute deine Familie, ja?“, wisperte der junge Mann mitfühlend und nahm die Kleine in den Arm. Diese versteifte sich im ersten Moment, doch dann – als sie bemerkte, dass keine Gefahr drohte – drückte sie sich fest an ihn, suchte den Schutz, der ihr all die Jahre verwert wurde. Hemmungslos begann sie zu weinen, hielt sich nun nicht mehr zurück. „J-ja.“ Nur gebrochen kam diese eine Wort über ihre Lippen, klang erstickt und doch war es mit solch einer Überzeugung gesprochen, dass kein Zweifel blieb. Minutenlang hielt Naruto Sayuri nur im Arm und ließ sie sich an seiner Brust ausweinen, gab ihr den nötigen Halt. Wieder einmal wurden ihm die Parallelen zwischen ihnen beiden klar, wie ähnlich sie sich doch waren. Gerade deswegen war er überzeugt davon, dass er ihr helfen konnte, weil er sie verstand. Sie sollte von nun an ein schönes Leben haben, dafür würde er sorgen. Anders als bei ihm, sollte ihr Leben nicht ewig so weiterlaufen. Wenn er schon nicht das Seine in bessere Bahnen lenken konnte, so zumindest das Ihre. Gleichzeitig würde das Ganze aber auch ihm zu Gute kommen. Denn wenn er sich um das Mädchen kümmerte, dafür sorgte, dass sie nicht mehr alleine war, ihr Geborgenheit, Liebe und Schutz schenkte, so würde auch er dies von ihr erhalten. Auch seine Einsamkeit würde mit ihrem Dasein endlich verschwinden. Sie konnten sich Gegenseitig Trost schenken, konnten die Seelen des jeweils anderen ein Stück weit heilen. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus und Vorfreude erfasste ihn. Plötzlich erschlaffte die Kleine, sackte in seinen Armen zusammen. Verwundert hob der Uzumaki eine Braue, blickte auf das kindliche Gesicht hinab. Unweigerlich musste er lächeln. Das süße, weißhaarige Mädchen war vor Erschöpfung eingeschlafen. Es wunderte ihn nicht. So wie sie aussah hatte sie seit Tagen kaum etwas gegessen, auch Schlaf hatte sie sicherlich nicht allzu viel bekommen. Dann kam noch die körperlichen Misshandlungen dazu, die sie sicherlich Tag für Tag über sich ergehen lassen musste. Somit wurde auch ihre Seele Stück für Stück zerstört, nichts wurde ausgelassen, um die Kawashima zu demütigen. Sowohl Psychisch wie auch Physchisch. Vorsichtig hob er sich hoch und trug sie durch die Straßen von Mikuru Richtung Hotel. Die Blicke der Dorfbewohner ignorierte er dabei gewissentlich. Nicht um seiner Willen – ihm war völlig gleich, wie sie ihn ansahen – er befürchtete, würde er auch nur einen Blick, der Leute auffangen, so würde er die Beherrschung über sich verlieren. Er konnte für nichts garantieren. Sie alle waren an der Lage der Weißhaarigen schuld, jeder Einzelne von ihnen. Inzwischen war es bereits früher Abend – er hatte nicht mal bemerkt, wie viel Zeit vergangen war – die Sonne ging langsam unter und hauchte die gesamte Umgebung in ein wunderschönes rot-orange-gelbes Licht. Gab dem Dorf eine friedvolle Atmosphäre. Das Farbenspiel spiegelte sich auch in den azurblauen Diamanten des Blonden wieder. Sie funkelten dadurch noch intensiver und gewannen somit an Ausruckskraft. Jeder, der ihn jetzt so sehen konnte, stimmte ohne Widerspruch einzulegen zu, dass er in diesem Moment wie ein Engel aussah. Für den Hauch eines Augenblickes hätte man glauben können, der Kyuubiträger hätte zwei wunderschöne, schneeweiße Flügel auf seinem Rücken. Doch so schnell dieser einzigartige Moment auch kam, so schnell verflog er auch wieder, als sei er nie da gewesen. Der Blauäugige riss sich von diesem atemberaubenden Farbenspiel los und ging in’s Hotel, um dort direkt sein Zimmer anzusteuern. Als er dort ankam, knipste er das Licht an, und legte Sayuri auf sein Bett. Anschließend ging er in’s Badezimmer, um sich dort Bettfertig zu machen. Nach einiger Zeit war dies erledigt und er kam, nur in Boxershorts und T-Shirt gekleidet, wieder aus dem Raum. Er machte das Licht wieder aus, ging zum Bett, hob die Decke an, krabbelte darunter und deckte das Mädchen und sich selbst zu. Müde kuschelte sich Naruto tiefer in die Kissen, gab ein zufriedenes Seufzen von sich. Mit halb geöffneten Augen betrachtete er das kindliche Gesicht der Kawashima. Unwillkürlich musste er lächeln. Die Kleine war wirklich süß und die pure Unschuld, so wie sie da so schlief. Nun würde alles besser werden, für sie beide. Er war sich sicher, heute würde in kein Albtraum plagen, im gleichen Atemzug hoffte er, dass es bei der Weißhaarigen genau so aussah – dass sie Albträume plagten war er sich hundertprozentig sicher. Herzhaft gähnte der Uzumaki. Noch einmal blickte er auf die Jüngere, ehe seine Augen zufielen und er nach kurzer Zeit schon in einem tiefen, erholsamen Schlaf fiel. ~*~ Fortsetzung ... Kapitel 3: 3. Kapitel - Ein weiterer Angriff -------------------------------------------- Hi, Freunde der Nacht! Danke für die 15 Favo's und 2 Kommi's! Ihr habt mich mal wieder unheimlich glücklich gemacht DANKE!!!! Sorry, dass es länger gedauert hat, aber ich hatte einfach keine Lust, das Kapitel on zu stellen. Ich war/bin von der Arbeit so kaputt ~_~ Und nachher muss ich wieder ran - Spätschicht. Okay, das war's erst einmal, mehr fällt mir jetzt nicht ein^^ Ich wünsche euch viel Spaß! ~*~ ~3. Kapitel~>Ein weiterer Angriff< Was liegt dem guten Menschen näher als die Seinen? Friedrich Schiller Schon lange war die Nacht herein gebrochen, hatte sein dunkles Kleid über das Dorf gelegt, erfüllte es mit einer düsteren Atmosphäre. Kein Mensch war nun mehr auf den Straßen, alle schliefen friedlich in ihren Betten. Es war totenstill, nur vereinzelte Geräusche der herumwildernen Tiere, die erst zu so später Stunde erwachten, zerrissen die nächtliche Ruhe. Ein leises Weinen mischte sich zu der nächtlichen Musik, es war nicht lauter als ein Hauch, der rasch von Wind davongetragen wurde und doch zerstörte es die Harmony des Ganzen – wie ein Kratzen an einer Schiefertafel. In einem Bett inmitten von Mikuru wälzte sich ein kleiner Körper unruhig hin und her. Ab und zu hörte man ein Wimmern oder ein Schlurzen. Ein wahrer Bach an Tränen lief dem kindlichen und doch so blassen Wangen herab, benetzte das Kissen unter dem Körper. Die Augen waren fest zugekniffen, das Gesicht verzogen, zeugten von den Qualen den dieses kleine Wesen in seinen jungen Jahren bereits durchmachen musste. Die blonde Person neben der Weinenden bekam von alledem nichts mit, schlief ungerührt weiter. Endlich konnte er einmal durchschlafen, ohne das ein Albtraum in plagte, quälte, so lange, bis er schreiend und Schweiß überströmt erwachte. Umso mehr genoss der junge Mann die ruhigen Stunden, die ihm geschenkt wurden. Er fühlte sich wie ein Baby in Bauch seiner Mutter – wohlbehütet und beschützt. Urplötzlich erklang ein gellender Schrei, der durch Mark und Bein ging – wie ein Schuss, der die Luft zerriss. Die Tiere, die auf den Straßen lauerten, schreckten auf, versteckten sich, um sich so der vielleicht drohenden Gefahr zu entziehen. Der gerade noch schlafende Blonde saß nun kerzengerade im Bett. Augenblicklich war er hellwach, jederzeit bereit, einen Angriff durchzuführen, sollte es jemand wagen, ihn anzugreifen. Vielleicht griffen die Unbekannten gerade jetzt das Dorf erneut an? Die Nacht war hervorragend für einen Angriff geeignet. Mit gerunzelter Stirn stellte er jedoch fest, dass keine Kampfgeräusche die Stille der Nacht trübten. Was also hatte ihn aufgeweckt? Ein leises Weinen ließ ihn innehalten, murmelnde Worte erreichten seine Ohren. Verwirrt blickte er sich in dem Zimmer um, konnte er sich doch nicht erklären, wer diese Geräusche verursachen könnte. Als Naruto schließlich den “Störfaktor“ ausmachte, kehrten die Erinnerungen mit Wucht zurück – von der Intensität dessen überrascht, schloss er die Augen um die Bilder zu ordnen. Sofort, als ihm klar wurde, wer dieses kleine Mädchen war und warum sie wahrscheinlich weinte, wendete er sich ihr zu. Diese wälzte sich heftiger hin und her, so dass man glauben konnte, sie würde von Schmerzen geplagt – was ja eigentlich auch der Fall war, nur das es keine körperlichen Qualen waren. Das Wimmern, welches aus ihrer Kehle erklang, wurde lauter, auch das Weinen und Schlurzen wurde Intensiver. Gerade als der Uzumaki Sayuri in den Arm nehmen wollte, bäumte sich ihr kleiner Körper auf, ein weiterer magerschüttender Schrei zerriss die Stille, ließ den jungen Mann heftig zusammenzucken. Er verharrte in seinen Bewegungen, wagte es nicht sie zu berühren. Irgendwo draußen hörte er es laut scheppern – irgendjemand, wahrscheinlich ein aufgescheuchtes Tier, hatte wohl eine Mülltonne umgestoßen – doch nahm er das Geräusch kaum wahr, viel zu sehr war er auf die Kawashima fixiert. „NEEEEIN!!! MAMA, PAPA!!! LASST MICH NICHT ALLEIN!!! BITTE!!! WIESO HASST IHR MICH?! Ich hab euch doch so lieb.“ Die Weißhaarige verkrampfte sich, ihre Muskeln spannten sich an, heftig begann sich zu zittern, so als ob ihr kalt wäre. Das Weinen war nun überlaut zu hören, dröhnte geradezu in den Ohren des Blonden, riss ihn endlich aus seiner Starre des Nichtstuns. Ohne lange noch weiter zu überlegen, zog der Blauäugige die Kleine in seine Arme, drückte sie fest an sich. Er wollte ihr das Gefühl übermitteln, dass sie nicht allein war. Auch wenn ihre Eltern nicht mehr bei ihr waren, er war es an ihrer Stelle und wenn er sich eins geschworen hatte, dann war es, dass er dieses kleine und so zerbrechliche Wesen nie wieder alleine ließ – nie wieder! Zuerst schlug die Hellrotäugige wie wild um sich, wehrte sich mit all ihrer Kraft gegen den anderen Körper – doch eine wirkliche Chance hatte sie nicht. Doch statt sich von der Jüngeren zu lösen, verstärkte der Jinchuriki die Umarmung – achtete jedoch darauf, ihr dabei nicht wehzutun – flüsterte ihr immer wieder beruhigende Worte in ihr Ohr. Nach schier endloser Zeit beruhigte sie sich wieder. Ihre Gegenwehr erstarb und auch das Weinen wurde leiser, bis es gänzlich abebbte. Dennoch löste Naruto die Verbindung nicht, stattdessen strich er ihr immer wieder über ihren zierlichen Rücken, während er ihr weiter zärtliche Worte zuflüsterte. Deutlich spürte er, wie Sayuri’s Körper sich immer vertrauenssehnlich gegen den seinen drückte, seine Wärme und Geborgenheit suchte – er gab es ihr mit freuden. Langsam öffneten sich ihre hellroten Seelenspiegel, blickten sich zuerst verwirrt und auch ängstlich um. Als ihr Gehirn einfach nicht ausmachen konnte, wo sie sich befand, erklomm ein weiteres Wimmern ihre Kehle empor. Wo war sie? Wer hatte sie hier hin gebracht? Sie kannte diesen Ort nicht und genau das machte ihr solche Angst. Was würde man nun wieder mit ihr machen? Doch irgendwo in ihren Bewusstsein flüsterte ihr eine Stimme zu, dass sie keine Angst zu haben brauchte, das ihr kein Leid angetan wurde – nie wieder! „Psst, alles ist gut, ich bin bei dir. Du bist nicht allein, nie wieder, versprochen! Ich bleibe für immer bei dir, okay?!“, hauchte eine angenehme Stimme. Sofort fühlte sie sich geborgen und geliebt, all ihre Angst fiel von ihr ab, wie ein Kleid, das sich von ihrem Körper streifte. Nun spürte sich auch den warmen Körper an den ihren, doch statt wieder in Panik auszubrechen, kuschelte sie sich nun mehr an ihn. Sie wusste, sie war in Sicherheit, denn sie war bei ihrem Naruto-onii-sama. Als dieser bemerkte, dass Sayuri sich wieder beruhigt hatte und sich sogar noch mehr an ihn schmiegte, hauchte er ihr einen Kuss auf ihr Haar, vergrub anschließend seine Nase in diesem und schloss die Augen – auch er wollte diesen Moment genießen, ihn auf sich wirken lassen. „Danke, Naruto-onii-sama“, flüsterte die Kawashima schließlich und war im nächsten Moment ach wieder eingeschlafen – ein seliges Lächeln blieb auf ihren Lippen haften. Sie war noch immer völlig kaputt von den Strapazen des Tage’s – all der Jahre. Hinzu kam noch das intensive und doch so befreiende Weinen, es hatte sie sichtlich ausgelaugt. Doch nie hatte sie sich besser nach einer ihrer nächtlichen Weinattacken gefühlt. Jede Nacht hatte sie sich in den Schlaf geweint, hatte all ihren Schmerz hinaus geschrien, genau dann, wenn niemand es mitbekam. Doch trotz das es immer hieß, das Weinen befreien sollte, blieb dieses Gefühl bei ihr aus – es ging ihr sogar noch schlechter. Ganz anders als jetzt. Sie fühlte sich befreit, eine tonnenschwere Last war von ihren zierlichen Schultern genommen worden. Sie war glücklich. Mit großen blauen Augen blickte der Uzumaki auf das Mädchen in seinen Armen hinab. Wie hatte sie ihn gerade genannt? Naruto-onii-sama? Ein überglückliches Lächeln breitete sich auf den Lippen des Blonden aus. Sie hatte ihn als ihren großen Bruder bezeichnet, ihn! Er hatte eine kleine Schwester gewonnen, dieses Gefühl war unbeschreiblich. Natürlich, es gab da noch Konohamaru, dieser nannte ihn ja ebenfalls Naruto-nii-san, aber irgendwie war das was anderes, er konnte jedoch nicht sagen, was. Viel lieber ließ er sich von den Glücksgefühlen, die gerade durch seinen Körper jagten, einnehmen, genoss sie in vollen Zügen. Der Gedanke, dass Sayuri ihn schon nach nicht mal einen Tag als Bruder sah, war wundervoll. Niemals wieder würde er dieses Gefühl missen wollen, ebenso wie die Weißhaarige, er hatte sie schon jetzt in sein Herz geschlossen. Zufrieden lächelnd ließ der Blauäugige sich wieder in die Kissen sinken, die Kawashima weiter fest an sich gedrückt. Als er schließlich wieder lag, beugte er sich noch einmal zu der Jüngeren hinunter, deren Kopf auf seiner Brust gebettet war, und gab ihr einen weiteren Kuss auf ihr Haar. Seufzend schloss er die Augen und war nach kurzer Zeit ebenfalls wieder eingeschlafen. Das fahle Mondlicht fiel in das Zimmer und schien auf die Schlafenden, die sich fest aneinander kuschelten, ließ sie rein und unschuldig aussehen. Das silberne Licht des Himmelskörper’s umgab sie wie eine decke, hüllte sie ein, beschützte sie. Nichts erinnerte mehr an die Unruhe, die noch vor ein paar Minuten geherrscht hatte, nur die Tränenspuren auf den Wangen des Mädchen’s erinnerten an ihren Gefühlsausbruch. Doch das Lächeln auf ihren Lippen machte das alles wieder wett. In dieser Nacht gab es keine nennenswerten Vorkommnisse mehr, alles blieb ruhig. Bis auf die Geräusche der Tiere, die sich schließlich doch wieder aus ihren Verstecken getraut hatten, auf den Straßen. ~*~ Hell schien die morgendliche Sonne in’s Fenster des Hotelzimmer’s, erleuchtete es. Sie machte sich einen Spaß daraus, den blonden Wirbelwind – der bist dato noch friedlich in die Decke eingekuschelt schlief – zu blenden und ihn somit aus seinen wohligen Träumen zu reißen. Auch jeglicher Versuch dessen, ihr zu entkommen, schlug fehl, sie durchdrang einfach alles. Man gönnte ihm auch gar nichts. Grummelnd öffnete Naruto die Augen, musste jedoch einige Male blinzeln, da die helle Scheibe ihm direkt in’s Gesicht schien. Nachdem er sich an das Licht gewöhnt hatte, schenkte er der Sonne den besten finsteren Blick, den er zu so früher Stunde zu Stande brachte. Selbst Sasuke wäre in Angstschweiß ausgebrochen. Dementsprechend finster war sein Blick, da deutlich die Müdigkeit aus ihm sprach, was wiederum zu einem weiteren Problem nach dem Aufwachen führte. Er war ein Morgenmuffel, durch und durch. Und nun sollte die Verursacherin – die ihn so herzlos aus seinen schönen Schlaf gerissen hatte – all seine schlechte Laune abbekommen. Doch anscheinend schien es diese überhaupt nicht zu interessieren, sie schien einfach munter weiter. So eine Frechheit! Das einzigste Positive an der ganzen Situation war, dass er wunderbar geschlafen hatte, noch nie war eine Nacht so erholsam gewesen. Jedoch wirklich helfen tat es ihm auch nicht, seine Stimmung hob sich zwar etwas, aber das war nur ein winziges Stück, viel zu sehr fühlte er sich eben aus diesem herrlichen Dämmerzustand gerissen. Noch einmal grummelte er auf, nachdem ihm klar wurde, dass es ihm wohl wirklich nicht vergönnt war, weiterzuschlafen. Schwerfällig wollte sich der Uzumaki erheben, hielt jedoch inne, als ihm das Gewicht auf seiner Brust klar wurde. Verwundert blickte er auf eben dieses, konnte sich in seiner morgendlichen Benommenheit nicht wirklich erklären, was da auf seinem Brustkorb lag. Als er aber weißes Haar und dazu gehörige Gesicht betrachtete, wusste er es wieder. Auch erinnerte er sich, was mitten in der Nacht geschehen war. Ganz anders als er, hatte Sayuri anscheinend keinen so erholsamen Schlaf gehabt. Ein heftiger Albtraum hatte sie heimgesucht und er konnte nur erahnen, was in diesem vorgekommen war. Anscheinend hatte sie nicht von den Vorkommnissen am vorherigen Tag geträumt, sondern von etwas ganz anderem – was nicht hieß, dass es weniger schlimm war. In ihrem Traum schienen ihre Eltern vorgekommen zu sein und der Tag, an dem diese sie alleine ließen. Was bewegte Eltern dazu gerade so etwas zu tun? Hatten sie es wirklich getan, weil sie ihre eigenen Tochter für ein Monster hielten? Kurz stockte er, studierte das Gesicht des Mädchen’s ganz genau. Er verstand es nicht. Was machte sie zu einem Monster? Weshalb sagten die Dorfbewohner so etwas? Sie sah aus wie jedes andere Kind in ihrem Alter auch, es gab nichts Monsterhaftes an ihr. Gut, auch ihm sah man nicht an, dass er den gefährlichsten aller Biju’s, Kyuubi no Yoko, in sich trug, aber das war eine andere Geschichte. Dennoch interessierte es ihn wirklich, weshalb sie die Kawashima so betitelten. Bei der nächstbesten Gelegenheit musste er sie fragen – so schonend wie möglich natürlich, schließlich wollte er nicht noch mehr Salz in die Wunde streuen. Vielleicht würde es ihr leichter fallen, es zu erzählen, wenn sie seine Geschichte erfuhr?! Wenn sie wusste, dass auch ihm ein ähnliches Schicksal ereilt hatte wie ihr, dann würden ihr die Worte eventuell leichter über die Lippen kommen. Er würde es versuchen. Plötzlich hämmerte es wie wild gegen seine Zimmertür. Der Blonde schreckte auf, fiel beinahe aus dem Bett und hätte somit unweigerlich das Mädchen, welches sich nach wie vor vertrauensselig an ihn schmiegte, mit sich gerissen. Mit Müh und Not hielt er sich oben und schaffte es nebenbei, die Hellrotäugige nicht zu wecken – wie er das geschafft hatte, war ihm selbst nicht wirklich klar. Das Klopfen – wen man es denn als solches bezeichnen konnte – hatte unterdessen nicht nachgelassen. Im Gegenteil, es hatte sogar an Intensität zugenommen, so dass der Blauäugige befürchtete, dass die Tür jeden Moment aus den Angeln flog. Auch ohne das die Person, welche hinter der Tür lautstark nach Aufmerksamkeit forderte, etwas sagte, wusste er, wer es war. Nur Einer – oder eher gesagt Eine – ging mit solch einer Kraft an’s Werk. „Narutoooo! Wach gefälligst auf! Du hast lang genug geschlafen, die Anderen warten schon! Mach schon oder ich werde die Tür öffnen! Hey, Naruto!“, donnerte die Stimme Sakura’s zu ihm herüber. Er hatte recht gehabt, mit seiner Vermutung. Doch wirklich helfen tat es ihm nicht. Sie sollte lieber mit diesem Geschrei aufhören, sonst würde sie Sayuri noch wecken – auch, wenn sie nichts von ihr wusste. Man konnte ja trotzdem etwas Ruhe am Morgen verlangen, oder nicht?! Langsam drangen die Worte der Haruno zu ihm hindurch und somit auch ihre Bedeutung. Wenn er nicht so schnell wie möglich reagierte, konnte er dem Hotel schon bald eine neue Tür bezahlen – sie würde es sicherlich nicht tun – keine Sekunde zweifelte er daran, dass ihre Worte in die Tat umsetzen würde. Und das wollte er nun wirklich nicht. Er öffnete bereits seinen Mund, um der Rosahaarigen zu antworten, die unterdessen noch lauter geworden war – sicherlich hörte bereits das gesamte Hotel ihr Gezeter – als sich plötzlich der kleine Körper auf ihm bewegte. Toll, seine liebenswürdige Teamkollegin hatte es tatsächlich geschafft, die Kawashima war wach. Sein eigentliches Vorhaben, sie so sanft wie möglich zu wecken, konnte er nun getrost in die Tonne kloppen. Zwei große, ängstliche, hellrote Iriden blickten ihm entgegen. Bei jedem Hämmern gegen die Tür, zuckte sie zusammen, kuschelte sich noch näher an ihn. Der Uzumaki konnte ihre Angst voll und ganz nachvollziehen. Schließlich kannte die Weißhaarige die Medic-nin und ihr Temperament nicht. Und böse sein auf die Kunoichi konnte er auch nicht – außer in dem Punkt, dass sie ihn schon wieder so unsanft geweckt hatte – sie wusste nichts von Sayuri und er war sich sicher, täte sie das, so wäre sie um einiges liebevoller an die Sache rangegangen. Um die Jüngere zu beruhigen – da bereits verdächtige Tränen in ihren Augenwinkeln glitzerten – legte der Blonde eine Hand auf ihren weißen Schopf, strich immer wieder über diesen, während er sie zärtlich ansah. Ein sanftes Lächeln lag dabei auf seinen rosigen Lippen, das Mädchen konnte gar nicht anders, als diese Geste zu erwidern. Einige Sekunden verstrichen, in denen sie sich nur tief in die Augen sahen, ihr Vertrauen zu einander stärkten. Doch schon bald holte sie die Realität wieder ein, in Form von Sakura, die weiter wie verrückt klopfte und schrie – das sich keiner Beschwerte, wunderte ihn, doch im gleichen Augenblick konnte er sich auch denken, warum. Keiner, wirklich keiner, traute sich, wenn die Haruno sich in ihrer Raserei befand, sie anzusprechen und da musste sie man sie nicht mal kennen, um das zu wissen. Dennoch beunruhigte ihn das verdächtige Knacken der Tür, würde er sich noch mehr Zeit lassen, würde sie in ihre Einzelteile zerspringen. Einzig die “Zurückhaltung“ der jungen Frau verhinderte dies. „Ich komme ja schon!“, brüllte er über den Lärm hinweg und tatsächlich, die Konoha-nin schien ihn gehört zu haben, was nicht hieß, dass sie aufhörte zu klopfen – immerhin unterließ sie es, weiter durch die Gegend zu brüllen. Zärtlich schob er die Weißhaarige von sich runter und schwang sich anschließend aus dem Bett – zumindest hatte er es so vorgehabt. Doch in seiner Hast verhedderte er sich in der Decke, schaffte es nicht mehr, rechtzeitig Halt zu finden, so das er der Länge nach, und begleitet mit einem lauten Rumsen, auf die Nase fiel. Mit dem Gesicht zum Boden und halb auf dem Bett liegend, während die Decke noch immer um seine Beine gewunden war, fluchte er vor sich hin. Seine Laune sank weiter Richtung Gefrierpunkt. Schwerfällig erhob er sich, versuchte währenddessen, seine Beine aus der Decke zu befreien, ohne ein weiteres Mal zu stürzen. Mehr schlecht als Recht gelang ihm es schließlich. Grummelnd stampfte er zur Tür, die weiter – jedoch glücklicherweise nicht mehr so stark – in den Angeln bebte. Schwungvoll riss er eben jene wieder auf. Der Blick der Rosahaarigen, welche ihre Hand für ein weiteres Klopfen gehoben hatte, war erst überrascht, doch schnell legte sich dieser Zustand wieder. In wenigen Sekunden verfinsterten sich ihre Züge, so dass jeder erwachsener Mann schreiend davon gelaufen wäre. Überraschenderweise, der Jinchuriki konnte sich selbst nicht erklären, warum, schüchterte ihn ihr Gesichtsausdruck – obwohl dieser wirklich mehr als mörderisch war – nicht ein. Wahrscheinlich lag es daran, dass auch er selbst nicht die beste Laune hatte oder er war einfach Lebensmüde. „Baka! Wieso brauchst du so lange?“, fing sich auch gleich an zu schimpfen. Ihren Zügen zum trotz war sie doch beherrschter als gedacht. Leicht atmete Naruto dann doch auf, froh darüber, einer Tracht Prügel gerade noch so entkommen zu sein. Dennoch musste er innerlich mit den Augen rollen, unterstand sich aber, dies auch in der Realität zu tun. Man wusste ja nie, ob Sakura ihre Meinung nicht noch änderte. „Ich hab vielleicht noch geschlafen?! Was ist denn überhaupt los?“, murrte er. „Langschläfer! Es gibt Frühstück und du bist mal wieder der Einzigste, der zu spät ist, selbst Sensei Kakashi ist schon da! Beweg deinen Hintern gefälligst!“, schnarrte sie weiter schlecht gelaunt. Frühstück? Das war alles?! Und deswegen veranstaltete sich so ein Theater am frühen Morgen?! Sein Blick huschte eher unwillkürlich über den Körper seiner langjährigen Freundin und beantwortete sich somit seine Frage selbst. Das rosahaarige Haar lag zwar eigentlich wie immer, doch, wenn man es – so wie er, da er sie eins geliebt hatte – genau kannte, sah man, dass es doch leicht zerzaust wirkte. Unter ihren Augen befanden sich leichte Augenringe, zeugten von einer nicht geraden langen Nacht. Allgemein wirkte ihr Körper eher schlaff und müde, nicht so wie sonst immer. Sie wurde wohl auch aus dem Bett gejagt, schoss es ihm durch den Kopf. Kein Wunder also, warum sie so schlecht gelaunt war, schließlich war sie genauso ein Morgenmuffel wie er. Überhaupt, wer hatte schon gute Laune, wenn er aus seinen wohligen Träumen gerissen wurde?! Ihn würde es jedoch brennend interessieren, wer die Haruno denn geweckt hatte. War es Sai gewesen? Bei ihm konnte er sich lebhaft vorstellen, wie es von statten gegangen sein könnte. Er wäre einfach so in’s Zimmer gestürmt, hätte wahrscheinlich so oft ihren Namen genannt oder sie einfach nur angestarrt, bis sie merkte, dass sich jemand in ihrem Zimmer befand. Wahrscheinlich hätte er, um den ganzen noch die Krone aufzusetzen, der Rosahaarigen die Bettdecke weggezogen während sie sicher halb nackt darunter lag. In seinem fehlenden Einfühlungsvermögen hätte Sai nicht einmal verstanden, was er denn nun schon wieder falsch gemacht hatte und hätte dann noch aus einen seiner Bücher zitiert. Oh, Kakashi wäre sicherlich auch lustig gewesen. Dieser hätte sich sicherlich auch nicht nehmen lassen, einfach die Zimmertür aufzureisen, um die Kunoichi mit seiner unverschämt guten Laune am Morgen schon zu nerven, während er wieder irgendein seiner Sprüche zum Besten gab. Aber, wenn er genauer darüber nachdachte, konnte er sich nicht vorstellen, dass der Hatake da bereits wach war, er war immerhin ein notorischer zu Spät Kommer. Desto mehr wunderte es ihn, dass der Ältere schon beim Frühstück war. Bei Yamato wiederum konnte Naruto sich, wenn er ehrlich war, nicht vorstellen, wie dieser jemanden wecken würde. Aber höchstwahrscheinlich – oder eher ziemlich sicher – wäre er noch der Freundlichste von allen gewesen. Hätte dezent und doch effektiv geweckt, ohne weder die Privatsphäre zu stören, noch dafür zu Sorgen, dass man einen Hörschaden erlitt. Auch, wenn ihn diese Frage wirklich sehr interessierte, hütete er sich, sie aus zu sprechen, er sollte sein Glück nicht überstrapazieren, dass wäre nur ungesund für ihn. Vielleicht erfuhr er es auch wann anders, wer wusste das schon?! Sakura schnaufte noch einmal missmutig, ehe sie auf dem Absatz kehrt machte und davon rauschte. Kurz bevor sie um die Ecke – und somit aus den Blickfeld des Uzumaki’s verschwunden wäre – drehte sie sich jedoch noch einmal zu ihm um. Selbst aus dieser Entfernung sah er ihre Augen wüten funkeln, grünes Feuer zu ihm schickend. Ihm schauderte es. „Wehe du beeilst dich nicht, dann wirst du mich kennenlernen.“ Sekunden später war sie dann auch endgültig verschwunden. Der Blonde sah ihr noch kurze Zeit hinterher, erinnerte sich dann jedoch an ihre Worte und die Drohung, die mit in ihr mitschwang. Kurz schluckte er, um den Kloß zu vertreiben, der sich in seinem Hals festgesetzt hatte. Er glaubte, Beton herunterzuschlucken. Letztendlich konnte er sich doch von seinem Platz losreißen. Leise klackend fiel die Tür in’s Schloss. Seufzend lehnte er sich gegen diese, schloss die Augen und atmete einige male ein und aus, froh darüber, dem Grauen entkommen zu sein. Er mochte die Haruno ja wirklich, aber in solchen Momenten wollte er Meilenweit von ihr entfernt sein. Er verstand sein früheres Ich nicht, wie er eins gerade von dieser Art so angetan sein konnte. Naja, das war eh Vergangenheit. Schließlich öffnete der Blonde wieder die Augen, nur um den Blick aus Hellroten zu begegnen, die ihn neugierig und zugleich ängstlich anblickten. Sein Herz quoll auf. Wie sie da so saß, so hilflos, einfach zu süß. Das viel zu große T-Shirt hing schlapp ihrem Körper hinab, einzelne Strähnen ihres weißen Haare’s hingen ihr im Gesicht, doch sie schien sich nicht daran zu stören. Nur schwer konnte er den Drang unterdrücken, zu ihr hinzugehen und ihr eben diese wieder hinter das Ohr zu streichen, viel zu sehr hatte er Angst, sie dadurch zu erschrecken. Stattdessen schenkte er ihr ein Lächeln. Ihm blieb nicht verborgen, dass ihr Blick immer wieder zwischen ihm und der Tür hin und her huschte. Er konnte sich bereits denken, was ihr Anliegen war. Wie es schien, hatte die Rosahaarige nicht nur ihn eingeschüchtert. Auch wenn der Zorn der jungen Frau sich nicht gegen Sayuri gerichtet hatte, so hatte sie trotz allem verängstigt – verständlich. Plötzlich verspürte er den Drang, ihr zu erklären, wer das gewesen war und in welcher Beziehung sie zum ihm stand, schließlich war er es der Kawashima mehr oder weniger schuldig. „Keine Angst. Das war Sakura-chan. Sie kann zwar furchterregend sein, aber eigentlich ist sie nett. Ich bin schon lange mit ihr befreundet und schätze sie sehr. Vertrau mir, sie wird dir nichts tun, versprochen!“ Zögern nickte die Weißhaarige, was der Konoha-nin lächeln ließ. In einem Anflug von Euphorie wuschelte er ihr durch die Haare, so dass sie zerzausten. Diese quittierte es nur mit einem verdutzen Blick, doch gleich darauf legte sich ein scheues Lächeln auf ihre Züge. Als der Ältere seine Hand wieder von ihr Kopf nahm, legte sie ihre darauf. Nicht um ihr zerwühltes wieder zu ordnen – was sie dennoch tat, jedoch eher unbewusst – sondern um das Gefühl, der Hand auf ihrem Haupt festzuhalten. Es machte sie glücklich, Naruto machte sie glücklich. Sie dankte Kami wirklich dafür, ihr einen seiner Engel geschickt zu haben. „Wir sollten nicht weiter rumtrödeln, sonst kommt Sakura-chan wieder und dann wird es wirklich ungemütlich“, sagte Naruto und riss das Mädchen somit aus ihren Gedanken. Unterschwellig hörte man deutlich die Angst aus seiner Stimme und somit auch die Dringlichkeit seiner Worte. „Wir werden uns jetzt ganz schnell umziehen und dann zum Frühstück zu den anderen gehen. Und dann muss ich auch noch erklären, woher ich dich habe“, sinnierte er weiter vor sich hin, während er sich bereits seine Sachen zusammen klaubte. „A-aber ich habe kei-keine anderen Kla-Klamotten als diese hier“, stotterte Sayuri leise, zeigte dabei auf ihre Kleider, die sie am Leibe trug. Sie hatte Angst vor seiner Reaktion. Sicher, für sie war der Uzumaki ein Engel, welcher extra für sie den Himmel verlassen hatte, doch trotzdem befürchtete sie, dass auch er nicht ständig mit irgendwelchen Problemen ihrerseits belästigt werden wollte. In der kurzen Zeit, in der sie sich kannten, hatte er bereits so viel getan – sie wusste nicht, wie sie ihm das danken sollte. Der Blonde stoppte in seinen Bewegungen und hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten. Natürlich hatte sie keine anderen Klamotten bei sich – wie denn auch?! Ein wirkliches zu Hause hatte sie nicht – inzwischen war sich der Blauäugige zu hundertprozentig sicher, dass sie auf der Straße lebte. Also, wie sollte sie da an andere Kleidung kommen? Sakura hatte recht, er war ein Baka. Sich den Kopf zerbrechend, was er nun tun könnte, schließlich konnte die Kawashima nicht weiter in diesen verdreckten Sachen rumlaufen, drehte er sich zu der Kleineren um. Als er sie noch zusammengesunkener als zuvor auf dem Bett sah, stoppte er erneut. Was hatte sie denn? Doch nicht mal eine Sekunde später war ihm klar, was mit ihr los war. Sie schämte sich. Ein seichtes Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen, auch, wenn es etwas Verbittertes an sich hatte. Was hatte man diesem kleinen Wesen nur angetan, das sie nur von solch einer Aussage schon Angst vor seiner Reaktion hatte? Neue Wut keimte auf, am liebsten wäre er jetzt hinausgestürmt und hätte sich die Dorfbewohner zur Brust genommen. Doch er riss sich zusammen, zu Sayuri’s und seinem Willen. Wenn er nun ein Theater veranstaltete, würde dass nur noch mehr Probleme geben. Mit größter Mühe schluckte er seinen Zorn wieder hinunter, es gab nun wichtigeres – das Mädchen, welches noch immer ängstlich auf dem Bett saß. „Stimmt“, murmelte er vor sich hin, ehe sich sein Blick aufhellte. „Dann kaufen wir dir eben heute neue Klamotten. Solange kannst du ein T-Shirt von mir benutzen, auch, wenn es dir zu groß sein wird, aber immer noch besser, als das, was du jetzt an hast.“ Die einzigste Antwort, die er erhielt, war ein kleines Nicken. Noch immer betrachtete die Kawashima das Bett, wagte es nicht, ihn anzusehen. Der Blauäugige beließ es dabei, er wollte sie zu nichts drängen und sie sollte sich auch nicht in die Ecke gedrängt fühlen. Stattdessen machte er sich weiter daran, seine Sachen aus seinen Rucksack zu suchen, nach kurzer Zeit hatte er dann auch alles zusammen. Er ging zum Bett und blieb direkt vor der Kleineren stehen, doch noch immer hob sie ihren Blick nicht, schlimmer noch, sie zog die Schultern hoch und machte sich somit noch kleiner. Schwer seufze er auf. Kurzerhand kniete der Jinchuriki sich hin, damit er auf gleicher Augenhöhe war. Um dies auch wirklich zu sein, umfasste er zärtlich ihr Kinn – sie zuckte dabei heftig zusammen, was er jedoch ignorierte – und drückte ihren Kopf nach oben. Ängstliche hellrote Seelenspiegel blickten ihm entgegen, Tränen schimmerten in ihnen. Doch statt etwas zu sagen, lächelte Naruto die Jüngere aufmuntern an und hielt ihr das Shirt entgegen. Verwirrung mischte sich in ihren Blick, ihren Augen huschten von dem Bekleidungsstück und dem Uzumaki hin und her. Zögernd nahm sie es schließlich an sich und drückte es fest an ihre Brust, als würde ihr Leben davon abhängen. Bevor der Konoha-nin aufstand, strich er ihr noch einmal durch ihr Haar und drückte anschließend einen Kuss darauf. Gleich danach verschwand er im Badezimmer, ließ eine perplexe Weißhaarige zurück. Lange starrte sie ihm nach, ehe sie ihren Blick senkte. Gedankenverloren starrte sie das T-Shirt an. Kami, er war wirklich ein Engel – ihr Engel! Und so als wäre ein Damm gebrochen, überfluteten Tränen ihr Gesicht, während ein breites überglückliches Lächeln auf ihren Lippen lag. Halb Jauchzend, halb Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in dem Stück Stoff, zog dessen Geruch gierig ein. Es roch so intensiv nach dem Blonden, als würde sie ihn selbst umarmen. Sie liebten seinen Geruch, er bedeutete Freiheit. Eine Welle des Glücks überfuhr sie, ließ sie wohlig seufzen. Das Leben war schön. Himmel, niemals hätte sie gedacht, jemals so etwas zu denken, aber es war nun mal so! Nach kurzer Zeit kam der Jinchuriki dann auch wieder aus dem Badezimmer – die Hellrotäugige hatte sich bis dato wieder beruhigt, ihre Tränen längst getrocknet. Ihren ganzen Mut aufbringend schwang sie sich aus dem Bett und lief dann eilig in das Bad, blaue Augen folgten ihr dabei aufmerksam, studierten jeder ihrer Bewegungen, um entsprechend reagieren zu können. ~*~ Der typische Geruch von Brötchen begrüßte die Beiden, als sie den Speisesaal betraten. Lautes Stimmengewirr drang an ihre Ohren, bereits zu so früher Stunde, waren die Menschen hektisch. Zum Glück war das Hotel, ebenso wie das Dorf selbst, klein, somit hielten sie die Touristen in Grenzen. Die Meisten von ihnen waren eh auf Durchreise und da sie nicht im Freien hatten schlafen wollen, hatten sie sich für die Nacht hier niedergelassen. Lange musste Naruto nicht suchen, um seine Teamkameraden zu finden. Diese saßen beisammen an einem Tisch am anderen Ende des Raume’s, etwas abseits von dem ganzen Trubel. Kurz stockte er, seine Überraschung konnte er nicht verbergen. Kakashi war tatsächlich schon da. Das er das noch erleben durfte, das glich ja einem Weltwunder! Er sollte es sich, sobald sie wieder in Konoha waren, rot in seinem Kalender anstreichen. Unfassbar! Schnell besann er sich wieder, packte Sayuri zärtlich an der Hand und zog sie mit zu dem Tisch. Sai entdeckte sie als Erstes. Zuerst grinste er den Uzumaki mit seinem typischen Grinsen an, ehe er das kleine Mädchen entdeckte. Das Grinsen verschwand, sein Gesicht wurde eine ausdruckslose Maske, keine einzige Regung war aus ihm abzulesen, während er jede Bewegung der Kawashima mit seinen schwarzen Augen verfolgte. Als sie schließlich beim Tisch ankamen, war das Lächeln längst zurück gekehrt. „Guten Morgen, Naruto-kun.“ Der Angesprochene nuschelte nur ein „Morgen“ vor sich hin. Nun hatten die zwei Neuankömmlinge auch die Aufmerksamkeit der Anderen. Nachdem üblichen morgendlichen Begrüßungen, fiel der Blick des Hatake schließlich auf das Mädchen, welche sich bis dato hinter dem Blonden versteckt hatte. „Wer ist die Kleine, Naruto?“, fragte der Ältere, sein Augenmerk lag dabei weiter auf dem Mädchen. Die anderen Zwei bemerkten sie nun auch und starrten sie regelrecht an. Warum starrten diese Leute sie so an? Sie sollten aufhören damit, es machte ihr Angst! Ängstlich krallte sie sich am Hosenbein des Blauäugigen fest, drückte sich noch näher an ihn. Am liebsten wäre sie in ihn hineingekrochen, nur um den durchdringenden Blicken zu entgegen, doch leider war das nicht möglich. Der Jinchuriki seufzte theatralisch, wusste er doch, dass er jetzt einiges zu erklären hatte. Zwar war ihm dies von vornherein klar gewesen, doch nun wünschte er sich, er könnte es noch aufschieben. Nicht, weil er sich davor drücken wollte. Doch nachdem er das Essen gerochen hatte, hatte automatisch sein Hunger eingesetzt und nun verlangte sein Magen lautstark nach eben diesen. Zwar wäre ihm eine ordentliche Schüssel Ramen jetzt lieber, doch so laut, wie sein Magen knurrte, war es diesem recht egal, was er bekam, hauptsache er bekam etwas. Und wenn das Brötchen waren, dann nur her damit. Doch daraus wurde wohl erst einmal nichts werden. Seine liebsten Teamkameraden würden ihn sicherlich nicht zu seinem ersehnten Frühstück lassen, ehe er nicht erklär hatte, wer das Mädchen an seiner Seite war. „Ich glaube, du hast uns einiges zu erklären, Naruto“, setzte der Grauhaarige noch dran, blickte ihm dabei fest in die Augen, forderte somit eine sofortige und auch glaubwürdige Antwort. Auch die restlichen Shinobi hatten ihre Aufmerksamkeit nun gänzlich ihm gewidmet. Kurz überlegte Naruto, setzte sich die richtigen Worte im Kopf zusammen, um es so kurz wie möglich zu erzählen und sich dann endlich auf sein Frühstück stürzen zu dürfen. ~*~ „Hmm, verstehe, so war das also“, murmelte der Kopierninja. Der Uzumaki nickte bestätigend. Zum Glück sah keiner seiner Teamkollegen wütend oder dergleichen aus, eher lag so was wie Bestürzung in ihren Blicken. Konnten sie doch selbst nicht fassen, was diesem kleinen Wesen angetan wurde. Natürlich, der Blonde war ein Risiko eingegangen. Zum einen, weil sie nicht wussten, weshalb die Dorfbewohner die Weißhaarige so hassten. Zum anderen hatte der Jinchuriki sie selbst in Gefahr gebracht. Sie konnten sich nicht darauf verlassen, dass die Männer über diesen Vorfall schwiegen und Tratsch verbreitete sich schnell, besonders in so einem kleinen Dorf wie Mikuru. In kürzester Zeit würden die Bewohner erfahren, das die Ninja aus Konoha einen unter sich hatten, der anders war – für sie ein ebenfalls ein Monster. Die Empörung wäre groß, Ummut würde sich breit machen, wie ein Laubfeuer in einen knochentrockenen Wald. Und was dann alles passieren konnte, darüber wollten sie gar nicht nachdenken, auf jeden Fall wäre es eine Katastrophe. Doch gleichzeitig war ihnen auch klar, weswegen der Blauäugige Sayuri geholfen hatte. Selbstverständlich wären auch sie nicht einfach so weitergegangen und hätten es ignoriert, doch bei Naruto war der Grund beim zweiten Nachdenken auch ein anderer. Die Kawashima und er war sich ähnlich, ihrer beider Leben lief gleich. Aufgewachsen ohne Eltern, ohne Liebe, ohne Freunde. Hass, Verachtung, Abscheu bestimmten ihren Alltag. Jede schlechte Ernte, jeder frühzeitige Tod eines geliebten Menschen, wurde auf ihr Konto geschoben. Sie beide waren das Opfer der Gesellschaft, des Mistrauen des Unbekannten. Menschen waren nun mal nicht dazu bereit, jemanden in ihrer Mitte zu akzeptieren, der anders war. Doch wollten sie auch nichts anderes lernen. Ignoranz, etwas anderes war es nicht, pure Ignoranz – die Dummheit der Menschheit, welcher in naher Zukunft ihr Untergang sein würde. „Und wieso haben diese Männer sie angegriffen? Was für ein Monster ist sie? Und was hat sie mit dem Angriff auf das Dorf zu tun?“, fragte Sai mit monotoner Stimme, zeriss die Stille somit wie ein Knall. Die Hellrotäugige zuckte heftig zusammen, verstärkte ihren Griff an dem Hosenbein des Uzumaki’s, Tränen sammelten sich in ihren Augen. Er schien überhaupt nicht zu bemerken, wie unsensibel seine Worte waren, fehlte ihm dazu wohl nach wie vor das Einfühlungsvermögen. Für ihn waren es nun mal völlig normale Fragen, schließlich musste die Situation analysiert werden, und dafür mussten sie jedes Detail wissen, um dann dementsprechend zu handeln. „SAI!!!“, schrien Naruto und Sakura gleichzeitig empört. Das war doch nicht zu fassen! Wie konnte man nur so ein ungehobelter Klotz sein? Selbst er musste inzwischen verstanden haben, dass man erst darüber nachdachte, was man sagte, und dann redete. Natürlich verstanden sie, warum er gefragt hatte – auch sie interessierte es brennenden – doch war sie keine Verdächtige, die verhört werden musste, sie war ein Kind! Der junge ANBU war einfach ein hoffnungsloser Fall. Ohne sich lange weiter mit seinem Teamkollegen zu befassen, wendete sich der Uzumaki Sayuri zu. Das Zittern, welches ihren Körper erfasst hatte, war auf ihn übergegangen, da sie sich nach wie vor an ihn gekrallt hatte. Rasch beugte er zu ihr runter, zuvor musste er erst einmal sein Hosenbein aus ihren festen Griff lösen – für so ein kleines zierliches Mädchen hatte sie ganz schöne Kraft, stellte er unbewusst fest – um sie in eine feste Umarmung zu ziehen. Die Haruno unterdessen kochte weiter vor Wut, um dieser Luft zu machen, verpasste sie dem Schwarzhaarigen eine deftige Kopfnuss, so das dieser mit dem Gesicht den Boden küsste. „Du Baka, so etwas kann man auch netter fragen! Du herzloser Teme!“, zischte sie wütend, während sie finster auf ihren Teampartner hinab blickte. Jener richtete sich gerade wieder auf, verwirrt rieb er sich die getroffene Stelle. Wieso hatte sie ihn schon wieder geschlagen? Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht, dass seine beiden Kollegen sauer auf ihn waren? Die Fragen waren doch berechtigt gewesen, sie mussten wissen, was es mit dem Mädchen auf sich hatte, sonst könnten sie ziemliche Probleme haben. Die Männer hatten sie schließlich nicht ohne Grund beschuldigt, Schuld an den Angriff auf das Dorf zu haben, davon war er überzeugt. Natürlich, es gab genug Menschen, die einen anderen für etwas beschuldigen, was dieser nicht getan hatte, nur, weil sie ihn nicht mochten, dies war auch ihm klar. Doch sein Gefühl sagte ihm, dass etwas an der Sache dran sein musste und er wollte eben herausfinden, was. Und hieß es nicht, hinter jedem Gerücht stecke ein Stückchen Wahrheit?! „Ich muss Sai recht geben. Die Dorfbewohner beschuldigen sie sicherlich nicht ohne Grund. Also frage ich mich, was an ihr denn so “anders“ ist und weshalb man es auf sie absehen könnte“, sprach der Silberhaarige seine Gedanken laut aus, fixierte dabei mit seinem einen schwarzen Auge nachdenklich das Mädchen, welche sich noch fester an den Blonden presste. Mürrisch musste auch der Blauäugige diesem zustimmen. Zwar passte es ihm überhaupt nicht, die Kawashima schon wieder damit konfrontieren zu müssen, aber eine andere Wahl hatten sie nicht. Missmutig runzelte er die Stirn und malträtierte seine Unterlippe mit den Zähnen. Ihm war klar, dass sich die anderen sich nun auf ihn verließen. Er war der Einzige, der etwas aus der Hellrotäugigen herausbekommen konnte. Und um ehrlich zu sein, war es ihm auch lieber. Er wollte diese Aufgabe übernehmen, fühlte er sich doch mehr denn je für die Kleine verantwortlich. Er löste sich etwas von ihr, was sich schwerer als gedacht erwies, da sie sich an ihn festkrallte, als würde ihr Leben davon abhängen. Nach einigen beschwichtigen Worten konnte er in ihre hellroten Seen blicken. Doch rasch hatte sie ihren Blick wieder abgewendet, er sollte ihre verweinten Augen nicht sehen. Ihr war bewusst, dass er wusste, dass sie weinte, dennoch wollte sie es ihm nicht zeigen. Sie hatte ihn schon genug Mühe gekostet. Wieder einmal musste er feststellen, wie faszinierend er diese Farbe fand. Sie erinnerte ihn an jemanden – auch wenn ihm nicht klar war, wieso er gerade an ihn dachte. Sein Rot war um einige Nuancen dunkler – wie das dunkelste Blut. Zudem hatte ja nicht nur er rote Augen. Allein Kurenai hatte ebenfalls diese Augenfarbe und die Uchiha’s, wenn sie ihr Bluterbe aktiviert hatten. Also wieso zum Teufel dachte er gerade an Kyuubi no Yoko, der Wurzel allen Übel’s?! Innerlich schüttelte er den Kopf. Was machte er sich überhaupt Gedanken darüber? Das war doch absurd. Sicherlich war der Fuchs an seinen verwirrenden Gedanken schuld – zumindest versuchte der Jinchuriki sich das einzureden, wobei ihm klar war, dass das völlig hirnrissig war. Sich dennoch nicht weiter beschäftigend, widmete er sich lieber der Kawashima. „Sayuri? Sagst du es mir?“, fragte er so sanft wie möglich, dennoch fühlte er sich schlecht, wusste er doch, dass er alte Wunden aufriss. Unsicher nickte sie, fixierte weiter den auf einmal so interessanten Boden. „E-es ist wegen… wegen mei-meinen Fa-Fähigkeiten.“ Wimmernd kniff sie die Augen zusammen, als ein enormer Schmerz ihr Innerstes heimsuchte, alte Erinnerungen wurden wach, die ihre kleine Seele noch weiter peinigten. „Meine El-Eltern… sie haben die-diese Fähigkeiten nicht. Sie-sie sind ein-einfache Bauern und glück-glücklich damit.“ Sie bemühte sich, nicht zu Stottern, doch trotz allem, kamen ihr diese Worte nur holpernd über ihre Lippen. Ein tiefer Atemzug, sie zwang sich zur Ruhe. „Da mei-meine Familie alles wa-was mit Ninja’s und so wie-weiter zu tun hat, ver-verabscheut, hassen sie au-auch mich.“ Dicke Tränen rollten aus ihren Augen, fielen als Perlen zu Boden, um dort wie eine Glasscherbe zu zerspringen. Mit den Erinnerungen an ihre Eltern wurde der Schmerz in ihrer Brust von mal zu mal intensiver, dass sie glaubte, ihr Herz würde gleich in tausende Teile zerbersten. Warum nur? Warum musste gerade sie diesen Fluch – so wie es ihre Eltern immer genannt hatten – erben? Sie wollte nicht mehr, es sollte endlich aufhören! Plötzlich wurde sie sich der Arme um ihren Körper wieder bewusst, da diese sich stärker um sie schlangen. Zusammen mit der beruhigen Stimme und der Gewissheit, dass Naruto noch immer bei ihr war, verflüchtigte sich der Schmerz, als sei ihr nie da gewesen. Die Bilder ihrer Eltern verblassten allmählich wieder, bis sie wieder tief in ihrem Bewusstsein verschlossen wurden. „Was für Fähigkeiten?“, fragte Yamato. Auch die anderen interessierte diese Frage. Nun wusste alle, was sie so “monsterhaft“ machte. Das war doch einfach nicht zu fassen! Nur wegen irgendwelcher Fähigkeiten, verstießen Eltern ihr Kind? Wahrscheinlich waren diese Kräfte noch nicht einmal sonderlich bösartig oder dergleichen, sondern einfach was Besonderes. Ob es sich um ein Kekkei Genkai handelte, konnte sie nicht sagen, dazu waren die Informationen, die sie hatten zu undurchsichtig. Bestimmt wussten die Dorfbewohner noch nicht einmal, was für Fähigkeiten sie hatte – oder das sie überhaupt welche besaß. Die Menschen waren so gestrickt, dass, sofort, wenn jemand “anders“ erschien, sie ihn ausschlossen. Etwas, was nicht in die Norm passte, akzeptieren sie nicht. Und so war es sicherlich auch bei Sayuri gewesen. Sie hatten wahrscheinlich mitbekommen, dass ihre Eltern sie verstoßen hatten, weil sie bestimmte Fähigkeiten besaß, dass genügte den Dorfbewohner schon als Anreiz sie auszuschließen. Traurig aber leider wahr. „Also ich-“, setzte die Kawashima an, wurde aber durch einen lauten Knall unterbrochen. Das gesamte Gebäude bebte, Geschirr fiel zu Boden und zersprang in tausende Teile. Tische, Stühle und diverse andere Dinge fielen um, es vermischte sich mit dem Lärm, der von Draußen hereinschallte. Menschen schrien aus Überraschung, Angst und Schmerz. Die fünf Shinobi sprangen alarmiert auf, nur weil sie Chakra in ihre Fußsohlen leiteten, waren sie nicht so stark von der Erschütterung betroffen. Zudem gab es nun wichtigeres um das sie sich kümmern mussten. „Ein weiterer Angriff?!“, rief Sakura angespannt. Ohne lange nachzudenken, schnappte sich Naruto die Weißhaarige und rannte, gefolgt von seinen Teamkollegen, auf die Straße. Natürlich wäre es klüger gewesen das Mädchen in Sicherheit zu bringen, immerhin lag die Vermutung nahe, dass die Angreifer hinter ihr her waren. Doch war sich der Uzumaki sicher, dass, egal wo sie die Hellrotäugige auch hinbrachten, die feindlichen Ninja würden sie finden. Zudem fühlte er sich besser, wenn die Kleine bei ihm war, dann wusste er zumindest hundertprozentig, wie es um sie stand. Die Explosion war nicht weit von dem Hotel entfernt erfolgt. In dem betroffenen Gebäude – ein Lebensmittelgeschäft – klaffte ein riesiges Loch an der außen Fassade. Große Brocken an Gestein lösten sich stetig aus dem Schutt, fielen auf die Straße und drohten Menschen unter sich zu begraben. Das, was noch stand, würde ebenfalls jede Sekunde in sich zusammen brechen. Auch die daneben liegenden Häuser hatten einiges abbekommen. Wer auch immer sich in einen der Gebäude aufgehalten hatte war entweder tot oder lebensgefährlich verletzt. Hektisch liefen die Bewohner Mikuru’s umher, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Sie wirkten wie Ameisen, die auf dem Waldboden ihren Pflichten nachkamen. Viele von ihnen waren verletzt, schrien vor Schmerzen, nach Hilfe. Doch keiner achtete mehr auf den anderen, jeder dachte nur an sich selbst und sein Leid. In ihrer Ignoranz verschlimmerten sie nur alles, schubsten andere in Gefahrenzonen oder liefen einfach über Verletzte, zertrampelten sie. Es war ein Bild des Grauen’s. Ängstlich krallte Sayuri sich an den Blonden, verbarg ihr Gesicht an seinem Hosenbein. Dieser achtete darauf, dass sie nichts von alledem sah. Diesen Anblick wollte er ihr wirklich ersparen, sie hatte schon genug durchgemacht. Zuerst schienen die Konoha-nin wie erstarrt, doch in Wirklichkeit versuchten sie sich in Sekundenschnelle einen Überblick von dem Ganzen zu machen. Gerade wollte die Haruno losstürmen, um den Verletzten zu helfen, wurde aber von den Feinden daran gehindert, die sie und ihr Team eingekreist hatten. Ihrer aller Augen weiteten sich, als sie sahen, wer die feindlichen Shinobi waren. Diese kannten sie zu gut. „Das sind doch-“, begann der Blauäugige unterbrach sich dann jedoch selbst, als die Angreifer eine Gasse bildeten. „Hallo, Naruto, lange nicht gesehen“, sagte eine kalte, allzu bekannte Stimme, von welcher der Blauäugige geglaubt hatte, sie so schnell nicht wieder zu hören. ~*~ Ein Cliffhanger~3 Na, wer ist das wohl? Dürfte nicht allzu schwer sein, oder?! xD Fortsetzung folgt ... Kapitel 4: 4. Kapitel - Die Feinde oder der Grund ------------------------------------------------- Hallo, alle zusammen! Wie immer möchte ich mich vorab erst einmal ganz herzlich bei euch bedanken: 24 Favo's und 2 Kommi's! Vielen lieben Dank, ihr seit wirklich toll :') Aber ein besonderer Dank geht an meine zwei Kommentarschreiber: Anubis84 und fahnm *euch knuddel* Meine beiden fleißigen Kommischreiber :3 Danke! Nun ja, in diesem Kapitel kommt, wie bereits zu erwarten ein Kampf vor. Aber ich will euch vorab schon mal warnen, erwartet nicht zu viel. Ich erfinde keine neuen tollen Jutsu's, mit Namen, die kaum einer aussprechen kann, ich hab es generell nicht so damit. Wenn ich Kämpfe beschreibe (was in dieser FF noch öfter vorkommen wird) beschränke ich mich meist auf einen Schlagabtausch, ist für mich irgendwie leichter. Ich hoffe, dass ist nicht allzu schlimm und ihr seit nicht zu sehr enttäuscht, ich hab' mir Mühe gegeben^^° Zu dem nächsten Kapi kann ich nur sagen, dass es wohl noch dauern wird. Aus irgendeinem Grund schaff es irgendwie nicht, anzufangen. Vielleicht liegt es daran, dass zu viele Dinge in meinen Kopf umherwirbeln, das, macht einen ganz kirre >.< Aber ich werde ich in naher Zukunft aufraffen und anfangen, versprochen :) Wow, das war mal wieder viel Gequatsche und irgendwie hab' ich das Gefühl, ich hätte noch was vergessen <.< Naja, egal^^° Kommen wir lieber zum aktuellen Kapitel: Jetzt wird gelüftet, wer die Angreifer und vielleicht noch, was Sayuri's Fähigkeiten sind ;) Ich wünsche euch viel Spaß! ~*~ ~4. Kapitel~>Die Feinde oder der Grund< Ein Leben ohne Freunde Ist wie ein Leben ohne Sonne Deutsches Sprichwort Es war totenstill im Dorf Mikuru, nur der Wind pfiff durch die Straßen und wirbelte Staub und Dreck auf. Die Menschen schienen mit einem Schlag verstummt zu sein, kein einziger Ton war mehr von ihnen zu hören. Viel lieber liefen sie davon, deutlich spürten sie, dass es nun wirklich gefährlich wurde. Schon bald war kein Dorfbewohner mehr zu sehen. Nur noch die Konoha-nin zusammen mit Sayuri und die feindlichen Ninja waren noch da. Hoch stand die Sonne am Himmel und strahlte auf die Shinobi, die mitten auf der Straße standen und sich anstarrten. Keiner wagte es, ein Wort zu sagen. Schließlich durchbrach das leise Flüstern Naruto’s die Stille: „Sa-Sasuke?!“ Der Angesprochene reagierte nicht, seine Miene blieb weiter versteinert, schien sich sogar noch ein Stück zu festigen. Stumm starrte er den Uzumaki in die blauen Seelenspiegel. Die Augen des Blonden waren geweitet, konnte er doch einfach nicht fassen, wer da vor ihm stand. Er hatte ja mit allem gerechnet, aber nicht mit dem! Niemals hätte er gedacht, so zeitig seinen ehemaligen besten Freund, Uchiha Sasuke, wiederzusehen. Das war ein Schock. Natürlich freute er sich, ihn vor sich zu haben, aber es traf ihn so ziemlich unvorbereitet. Dieser hatte sich seit ihrem letzten Aufeinandertreffen nicht groß geändert – was inzwischen auch schon wieder ein halbes Jahr her war, wie die Zeit verging. Seine schwarzen Haare hatten den Blaustich verloren, der dann immer erschienen war, wenn die Sonne darauf strahlte. Da er sein Stirnband nicht trug, hingen ihm einige Strähnen in der Stirn. Noch immer trug er die Kleidung von Orochimaru, unweigerlich fragte der Uzumaki sich, wie sein ehemaliges Teammitglied das nur tragen konnte. Ein Gedanke zuckte ihm durch den Kopf, den er bis dato nicht bedacht hatte, da ihn das plötzliche Auftauchen des Uchiha’s so überrascht hatte. Der Schwarzhaarige war einer der Angreifer! Das bedeutete, was auch immer sie hier zu finden hofften, dass Orochimaru es haben wollte und es musste ihn wirklich wichtig sein. Der Blauäugige konnte sich nicht vorstellen, dass die Schlange Sasuke wegen irgendwelcher banalen Dinge losschickte, allein der Sharinganträger hätte sich dazu nicht herabgelassen. „Sa-Sasuke-kun. Was machst du hier?“, fragte Sakura schließlich stotternd. Auch sie war völlig perplex. Was machte der Uchihaerbe hier? War er tatsächlich für die Angriffe verantwortlich? Es schien so zu sein. Doch was wollten sie? Was erhoffte man sich in so einem kleinen Dorf – welches noch nicht einmal auf einer Karte zu finden war – zu finden? Waren sie wirklich einzig und allein wegen Sayuri da? Ihr Instinkt sagte ja! Doch glauben wollte sie es nicht so recht. Was könnte jemand wie Orochimaru schon von einem kleinen Mädchen wollen? Sie war doch noch ein Kind! Die Haruno glaubte, ihr Kopf würde gleich platzen. Tausende von Fragen wirbelten in ihm umher, brachten ihn zum Pochen – Kopfschmerzen kündigten sich an. Am liebsten hätte die Rosahaarige sofort los gefragt. Doch wusste sie zu genau, dass es sinnlos wäre und sie damit nur ihre Zeit verschwendete, der Uchiha würde ja doch nicht antworten und die Oto-nin – welche ihn begleiteten – würden es ebenfalls nicht tun. „Gebt mir das Mädchen.“ Kalt erklang die Stimme Sasuke’s, ließ allen einen eiskalten Schauer den Rücken herunterfahren, selbst seinen Begleitern erging es so. Keinerlei Emotionen waren aus ihr herauszuhören, sie war – anders konnte man es nicht beschreiben – wie tot. War der Uchiha innerlich wirklich schon so kaputt? War er schon verloren? Was hatte der Sannin ihm nur angetan? Natürlich, der Schwarzhaarige war generell kein Sonnenschein gewesen, doch als er noch in Konoha gelebt hatte, hatte er wenigstens ab und an Gefühle gezeigt. Doch nun… allein seine Augen – die Spiegel der Seele – zeugten davon, dass er nicht mehr lebte. Angetrieben von einem einzigen Ziel – Rache. Doch was würde danach sein? Konnte man den Sharinganträger noch retten oder war es längst zu spät? Innerlich schüttelte der Jinchuriki den Kopf. Diese Fragen konnte er sich auch später noch beantworten, jetzt war etwas anderes von größerer Bedeutung – Sasuke’s Worte. Er wollte Sayuri. Nun gab es keinen Zweifel mehr daran, dass diese Schlange Orochimaru den Uchihaerben geschickt hatte, um die Kawashima mitzunehmen. Doch bezweifelte der Blauäugige, dass sein bester Freund beim ersten Angriff schon dabei gewesen war, denn dann wäre die Mission sicherlich von Erfolg gekrönt gewesen. „NIEMALS!!“, schrie der Fuchsjunge aufgebracht und drückte die Weißhaarige instinktiv stärker an sich, diese erwiederte den Druck. Nie und nimmer würde er zulassen, dass die Kleine in die Hände von dem Sannin fiel. Wer wusste schon, was dieser alles mit ihr anstellte?! Immerhin hatte er auch keine Skrupel davor, unschuldige Baby’s als Versuchskaninchen zu benutzen. Yamato war das beste Beispiel, er war das einzigste Kind, welches diese Hölle überlebt hatte. Ihm schauderte es. Nein, an so etwas wollte er erst gar nicht denken. Und auch bei Sasuke konnte man die Kaltblütigkeit Orochimaru’s ablesen. Zwar benutze die Schlange ihn nicht als Experiment – was auch ziemlich unvorteilhaft für den Sannin wäre, immerhin wollte er den Körper des Uchiha’s und dazu musste er im tadellosen Zustand sein. Dennoch bewies die Kälte, welche der Sharinganträger ausstrahlte, mehr denn je, dass der Ältere auch mit ihm nicht gerade zimperlich umgegangen war. „Tz! Du willst dich doch nicht wirklich mit mir anlegen, oder Naruto?!“ Verächtlich schnalzte der Nuke-nin mit der Zunge und blickte seinen Gegenüber herablassend an. Seine ganze Körperhaltung signalisierte deutlich Ablehnung, er versuchte es auch gar nicht zu verbergen. Er hatte mit diesen Menschen nichts mehr am Hut, sie waren ihm egal – in seinen Augen waren sie Fremde. Bedrohlich knurrte Naruto auf diese Worte hin, woraufhin der Uchihaerbe eine Augenbraue hob. Innerlich musste er kurzzeitig schmunzeln, der junge Mann erinnerte ihn mehr denn je an einen Fuchs. „Na los, holt das Mädchen“, ertönte wieder seine monotone Stimme, dennoch lagen seine dunklen Augen weiter auf dem Uzumaki. Die Oto-nin’s reagierten Augenblicklich und griffen ohne große Umschweife die anderen Ninja’s an. Diese sprangen zur Seite und verteilten sich, um sich jeweils immer um ein paar der feindlichen Shinobi’s zu kümmern. Sie wussten, die Hellrotäugige war bei dem Blonden in guten Händen und er würde sie auch vor Sasuke verteidigen. Ganz unvermittelt spürte der Blauäugige einen Luftzug hinter sich, ehe seine Augen realisierten, dass der Uchiha verschwunden war. Blitzschnell drehte er such um die eigene Achse und blickte direkt in ein Paar nachtschwarzer Iriden. Nur kurz ließ er sich von dieser Dunkelheit gefangen nehmen – sie war Bodenlos, schien einfach kein Ende zu nehmen. Keine einzige Farbe brach sich in ihr, so als ob es sie einfach verschlucken würde. Der Sharinganerbe hatte sein Katana Kusanagi gezogen und schwenkte dieses just in diesem Moment so, dass es sich in den Körper des Jinchuriki bohren würde. In einer geschickten Drehung wich er dem Angriff aus, während er das Mädchen auf seine Arme schwang – so, dass er seine rechte Hand frei hatte. Unterdessen zückte er ein Kunai und wehrte mit diesem den nächsten Hieb ab. Klirrend traf Metal auf Metal, Funken sprühten. Beide Kontrahenten sahen sich tief in die Augen – kaltes Schwarz traf auf warmes Blau. Ihre Hände zitterten bereits unter der Anstrengung, den jeweils anderen in Schach zu halten. Haltlos rutschten ihre Füße über den staubigen Boden, geistesgegenwärtig setzten sie Chakra ein, um einen festen Stand zu finden. Doch hatte Naruto durch Sayuri erhebliche Nachteile – zeitgleich musste er sich auf die Kleine konzentrieren, damit sie ihm nicht entglitt. Sie war zwar leicht – zu leicht für ihr alter – doch nach einiger Zeit merkte er das dazugehörige Gewicht dann doch. Immer mehr gewann Sasuke die Oberhand. Zunehmend drängte das Katana das Kunai zurück, näher an das Gesicht des Uzumaki, dem bereits der Schweiß von der Stirn lief. Heftig musste er blinzeln, da ihm die salzige Flüssigkeit in die Augen lief, ihn somit noch mehr beeinträchtigte. Um erheblichen Schaden zu vermeiden, legte der Blonde noch einmal all seine Kraft in die Abwehr. Seine Hand, die das Shinobi Messer noch immer im festen Griff hielt, schnellte nach unten. Darauf war der Uchiha nicht vorbereitet gewesen, womit er an Halt verlor und fast nach vorn über fiel. Diese Zeit nutzte der Blauäugige, um nach hinten weg zu springen. Leichtfüßig landete er neben eins der Häuser, die von der Explosion verschont geblieben waren. Im gleichen Zug setzte er die Kawashima ab, die ihn zugleich ängstlich wie auch fragend ansah. „Hör mir jetzt gut zu, Sayuri: Du wirst dich hier verstecken und egal, was passiert, du wirst auf keinen Fall rauskommen. Verstanden?!“, sagte der Konoha-nin eindringlich. Seine Stimme ließ keinen Widerspruch, ein Nein würde er nicht akzeptieren. Er war für das Mädchen zuständig, sie war unter seinem Schutz und diese Aufgabe nahm er mehr als ernst. Er würde nicht zulassen, dass sie in die Hände des Sharinganträger’s oder gar der Oto-nin’s fiel. Zwar wusste er, dass dieses Unterfangen nicht leicht werden würde – da vor allem der Uchihaerbe ihm als Gegner gegenüberstand – doch würde er nichts unversucht lassen und so leicht würde der Ältere nicht an ihm vorbeikommen. „A-aber, Naruto-onii-sama-“, warf die Weißhaarige trotzt allem noch ein, wurde aber rüde unterbrochen. „Kein aber, vertrau’ mir einfach.“ Als der Jinchuriki sah, wie die Jüngere auf seinen rauen Ton hin zusammenzuckte, tat ihm dieser gleich wieder leid. Doch andererseits war er sich bewusst, dass sie es wahrscheinlich anders nicht verstanden hätte. Zudem war nun mal jetzt keine Zeit mehr für liebäugeln, dafür stand zu viel auf dem Spiel. Einige Sekunden starrten die Zwei sich in die Augen, ehe die Hellrotäugige ihren Blick gen Boden senkte und betrübt nickte. Es viel ihr schwer, ihren “großen Bruder“ in den Kampf ziehen zu lassen. Zwar verstand sie noch nicht wirklich etwas davon, doch es war genug, um sich sicher zu sein, dass es kein leichtes Unterfangen werden würde. Die Macht, die der Schwarzhaarige ausstrahlte, war allgegenwärtig, man konnte sich ihr nicht entziehen – selbst ein normaler Bauer, der keinerlei Kenntnisse über Chakra und dergleichen hatte – würde es wahrnehmen. Eine eisige Kälte umgab den Nuke-nin, ließ alles in seiner Umgebung farblos und trostlos aussehen. Sayuri wich verängstigt zurück. War das möglich? Konnte ein einziger Mensch wirklich so böse sein? Was hatte ihn nur so werden lassen? Er schien nicht immer so gewesen zu sein, immerhin kannte er Naruto und die anderen, auch wenn er kein gutes Haar an ihnen ließ. Unwillkürlich fing sie an zu zittern, obwohl ihr nicht kalt war, aber die alleinige Ausstrahlung Sasuke’s genügte, um sie frösteln zu lassen. Er und der Uzumaki waren die genauen Gegenteile zu einander. Nichts repräsentierte Yin und Yang so sehr, wie die beiden. Es hatte den Anschein, als seien sie als lebende Symbole – die Gut und Böse vertreten sollten – auf die Erde gekommen. Naruto, der Engel. Sasuke, der Teufel. Eine Hand auf ihren Kopf ließ sie heftig zusammenzucken. Alarmiert blickte sie auf, als sie aber in zwei warme blaue Augen blickte, beruhigte sich ihr kleines Herz wieder. Dem Blonden war die Reaktion der Kawashima gegenüber dem Schwarzhaarigen nicht entgangen – zu gut konnte er es nachvollziehen. Doch ehe er wieder in dunkle Gedanken abdriften konnte, lächelte er der Kleineren noch einmal zu – begleitet mit einem strengen Blick – ehe er sich abwendete und sich wieder in’s Getümmel stürzte. Team Kakashi kämpfte unermüdlich gegen die Übermacht der Oto-nin’s. Schon einiges mussten die Konoha-nin einstecken, doch ebenso viel hatten sie auch verteilt. Zwar waren die feindlichen Ninja’s nicht sonderlich stark – aus irgendeinem Grund hatte Orochimaru drittklassige Shinobi geschickt, warum auch immer, vielleicht hatte er nicht damit gerechnet, das Mikuru sich Verstärkung holte – doch waren sie eindeutig in der Überzahl und machten somit ihre fehlenden Fähigkeiten wieder wett. Nicht Unweit des Geschehens standen sich Naruto und Sasuke gegenüber, keiner rührte sich. So als ob sie alle Zeit der Welt hätten, starrten sie sich an. Blau traf auf Schwarz. Tag auf Nacht. Licht auf Dunkelheit. Gut auf Böse. So vergingen einige Minuten ereignislos, in denen die beiden Rivalen sich einfach nur anstarrten, so als ob sie nur auf irgendein Signal zum Angriff warten würden. Der Wind strich ihnen durch das Haar, zerzauste es, doch es kümmerte sie nicht, viel zu sehr waren sie mit dem jeweiligen jungen Mann vor sich beschäftigt. Ein einsames Blatt löste sich von einen der nahen liegenden Bäume, segelte im seichten Wind zu den beiden ehemaligen Teammitgliedern. Ohne auch nur den kleinsten Schaden zu nehmen passierte es die Kämpfenden, so als würde es durch ein unsichtbares Schild beschützt werden. Das einzigste, was das Blatt erreichte waren die Lüftzüge, die die Ninja’s verursachten – leicht taumelte es in der Luft, hielt aber seinen Kurs. Plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, stoppte der Wind so abrupt, als hätte es ihn nie gegeben – als hätte jemand einen Schalter betätigt. Das Blatt fiel daraufhin in sanften Schwingungen zu Boden, genau Zwischen Sasuke und Naruto. Doch ehe das grüne Etwas, die Erde auch nur streifen konnte, wurde es von einem Kunai durchbohrt. Dieses blieb schließlich dort stecken, wo eigentlich hätte das Blatt nun liegen müssen. Jenes hing nun – gezeichnet mit einem unschönen Loch – an der Waffe. Der Wind setzte wieder ein, zerrte an dem Blatt, vergrößerte das Loch, ließ es zu einem Riss werden, der das Grün schließlich beinahe in zwei Hälften trennte, nur ein kleiner Teil hielt das Blatt zusammen. Es konnte sich nicht mehr am Kunai halten, segelte nun teilnahmslos zu Boden. So als wäre das Treffen des Blattes mit der Erde ein Startsignal, stürmten die zwei Kontrahenten aufeinander zu. Sie bewegten sich so schnell, dass das menschliche Auge ihren Bewegungen nicht folgen konnte. Nur das klirren von Metal auf Metal, wenn sich ihrer beider Waffen trafen, und die Luftstöße, welche dadurch entstanden, ließen erahnen, wo sie sich trafen. Sayuri verfolgte das Schauspiel ängstlich, zwar konnte auch sie nichts erkennen – noch weniger als ein Ninja – doch es genügte. Ihre Angst um ihren Naruto-onii-sama wuchs von Sekunde zu Sekunde stetig an, bis es schließlich ihren gesamten Körper beherrschte. Wie kalter, schwarzer Teer verklebte es ihren klaren Verstand, ließ sie nur noch die nackte Panik spüren. Zitternd presste sie ihren schmächtigen Körper an das Gemäuer, spürte dessen Kühle durch ihr dünnes T-Shirt nur unbewusst. Warum geschah das alles? Wirklich nur wegen ihr? Dann wäre es vielleicht das Beste, wenn sie sich stellte. So konnte sie den Uzumaki und seine Freunde beschützen, schließlich nahmen sie all das nur wegen ihr in Kauf und das war sie nun wirklich nicht wehrt. Zugleich könnte sie sich somit bei dem Blonden revanchieren. Er hatte ihr in der schwärzesten Stunde ihres Leben’s etwas Licht gebracht – sein Licht – das heller strahlte, als alles, was sie je erlebt hatte. Es hatte sie von innen heraus gewärmt, hatte ihr neue Kraft und Lebensmut geschenkt. In den wenigen Stunden, in denen sie sich kannten, hatte der Blauäugige schon mehr für sie getan, als ein Mensch es je in seinem gesamten Leben gekonnt hätte. Da war ihr Leben im Austausch doch der gerechte Preis, oder nicht?! Sie hoffte es, denn die Taten des Jinchuriki waren mit Gold nicht aufzuwiegen. Ein plötzlicher Schmerzensschrei seitens Naruto’s ließ die Kawashima aufschrecken. Das dazu noch ein lauter Knall ertönte und schließlich ein weiteres mal Brocken durch die die Gegend flogen und Staub und Dreck aufstoben, ihr kurzzeitig die Sicht nahm, verbesserte ihren Gemütszustand keineswegs. Ihr gesamter Körper schien für eine Sekunde zu erstarren, in denen ihr Gehirn die absurdesten Szenarien vor ihrem geistigen Auge abspielte, die alle mit dem Tod des Uzumaki’s endeten. Sofort suchte sie mit ihren hellroten Seelenspiegel die Gegend ab, ihr Blick streifte die restlichen Konoha-nin, die noch immer verbissen gegen die Oto-nin’s kämpften, doch wirklich wahrnehmen tat sie es nicht. Einzig und allein die Angst und die Ungewissheit, was mit ihrem “großen Bruder“ geschehen war, beherrschte all ihr Denken. Schließlich fiel Sasuke in ihr Blickfeld, der grinsend vor den Trümmern eines eingestürzten Hause’s stand. Wirklich registrieren tat sie die Situation nicht, ihr Gehirn schaffte es einfach nicht, all die Eindrücke zu einem logischen Zusammenhang zu verbinden. Das einzigste, was ihr ihre wirren Gedanken in dieser Sekunde eröffnen konnten, war, dass, wo auch immer der Uchiha war, der Blonde nicht weit sein konnte. Doch mit Schrecken musste sie feststellen, dass der Fuchsjunge nirgends zu entdecken war – kein blondes Haar, keine orange Trainingsjacke blitzte aus all dem Schutt und Dreck auf. Es trieb der Weißhaarigen die Tränen in die Augen, zum einen wegen des Staube’s, der ihr gerade in diese flogen, zum anderen, wegen der Gewissheit, die plötzlich wie ein Hammer auf sie einschlug. Dicke Tränen rannen ihr den Wangen hinab, hinterließen eine deutliche Spur auf ihrem verdreckten Gesicht, was ihren trauernden Anblick noch verstärkte. Just in der Sekunde, in der sie auf die Trümmer des Hause’s zulaufen und den Blauäugigen mit eigenen Händen aus eben diesen zu befreien – alle Warnungen zum trotz, sie einfach in den Wind schoss, so als hätte sie sie nicht vernommen – begangen die Betonbrocken zu beben. Einzelne kleine kieselartige Steine rollten von ihnen hinab. Zwei besonders große Klötze wurden auseinander gedrückt, bis der Spalt groß genug war, das daraus eine Hand hervorblitzen konnte. Am liebsten hätte Sayuri vor Glück geschrien, doch blieb ihr die Luft im Halse stecken, das Einzige, zu was sie fähig war, war wie gebannt auf den sich langsam befreienden Körper zu starren. Naruto war überraschenderweise nur leicht verletzt, einige Kratzer und Abschürfungen zierten seinen Körper, doch bis auf Dreck und kleinen Steinchen, die sich in seinem nun grauen Haar verfangen hatten, schien er unversehrt. Erleichtert stieß die Kawashima die angehaltene Luft wieder aus ihren Lungen, ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie eben jene angehalten hatte. Doch war das auch nicht weiter von Bedeutung, viel wichtiger war, war das der Jinchuriki nicht tot war – ihr ganz persönlicher Engel war nicht in sein Reich zurückgekehrt. Die Kämpfe schienen kein Ende zu nehmen, der Strom an Oto-nin’s war endlos. Dennoch wollte keiner der Beteiligten aufgeben. Auch die Umgebung war davon nicht verschont geblieben. Das Dorf war nicht mehr als eben jenes zu erkennen, es glich eher einem Schlachtfeld, direkt aus einem Kriegsfilm entsprungen. Keuchend ging Sakura zu Boden. Einer der Feinde hatte sie am Arm verletzt, dies wollte ein Weiterer zu seinen Gunsten nutzen und stürzte sich auf die junge Frau. Jene sah keine Chance zum ausweichen, egal, was auch immer sie versuchte, ihr Gegner würde sie treffen. Das also sollte ihr Ende sein? Dabei hatte sie noch gar nicht vor zu sterben, sie hatte doch noch so viel vor. Natürlich war der Haruno bewusst, dass mit jeder Mission der Tod ein stetiger Begleiter war, doch trotzdem hatte man doch immer die absurde Hoffnung, dass es einen selbst nicht betraf. Dennoch gab es für einen Shinobi keinen ehrenvolleren Ableben, als auf einer Mission. Und auch sie würde nicht klein bei geben, würde mit erhobenen Haupt sterben. Sie würde kämpfen, bis ihr Körper gänzlich kapitulierte. Was machte es da schon für einen Unterschied, ob sie weiter auf dem verdreckten Boden wartete, bis der Kerl sie getötet hatte oder ob sie zum Gegenangriff ausholte?! Das Ergebnis war das Selbe. Während sie dieser Gedanke sich in ihrem Kopf festsetzte, tastete ihre Hand auf dem staubigen Boden suchend umher. Sie wusste, ganz in ihrer Nähe musste sich ein Kunai oder dergleichen befinden. Kurz bevor sie zu Boden gegangen war, hatte sie aus den Augenwinkeln etwas aufblitzen sehen. Obwohl sie es nur unbewusst wahrgenommen hatte, war es ihr nun mehr den je bewusst, so als ob sie es direkt dort platziert hätte. Kurz zuckten ihre Finger zurück, als sie Nässe und Kühle zugleich betasteten. Doch sogleich verflüchtigte sich dieses Gefühl. Entschlossen packte sie das Kunai – wie sie nun an der Form festestellte – so, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Ruckartig blickte sie auf, direkt in die braunen, stumpfen Augen ihres Gegner’s, aus denen langsam das Leben wich. Verwundert runzelte sie die Stirn, spannte ihren Körper noch weiter an, dass sie glaubte, er würde gleich zerreißen. Wirklich begreifen, was in diesem Moment geschah tat sie nicht und genau das beunruhigte sie. Der Mund des Manne’s klappte auf, als wolle er einen Schrei loslassen, doch stattdessen kam nur ein Japsen zustande. Blut gemischt mit Speichel floss in Fäden aus diesem, tropfte auf seine Kleidung und hinterließen unschöne rote Flecken. Sekunden später brach der Oto-nin zusammen, als hätte jemand die unsichtbaren Schnüre, die ihn bis dato aufrecht gehalten hatten, einfach gekappt. Mit einem Dumpfen Ton schlug der tote Ninja auf den Boden zu ihren Füßen auf, Staub wirbelte auf. Das Gesicht des noch recht jungen Manne’s – wie Sakura nun festestellte – war ihr zugerichtet. Seine dumpfen, toten Augen blickten sie geradewegs an. Noch immer war das blanke Entsetzen in ihnen geschrieben, als könne er die Situation noch immer nicht fassen. Es vergingen nur Sekunden, doch der Haruno kam es wie Stunden vor. Um ehrlich zu sein, wusste sie selbst nicht, warum sie ihren Blick nicht von dem Toten wenden konnte, schließlich war es nicht der Erste, den sie sah. Ganz und gar nicht, sie selbst hatte bereits ja auch schon welche getötet – natürlich nur welche, die es verdient hatten. Wahrscheinlich lag es daran, dass, nun wo sie ihn ohne diese Mordlust – die zuvor sein Gesicht verzerrt hatte – sah, sie festestellte, dass nichts Böses an ihm zu finden war. Er sah völlig normal aus, hatte ein aller Welt Gesicht. Wenn man ihn so sah, ahnte man nicht, dass er für einen Psychopaten wie Orochimaru arbeitete – gearbeitet hatte – korrigierte sie sich selbst in Gedanken. „Geht es dir gut?“, riss die Rosahaarige eine allzu bekannte Stimme aus ihren wirren Gedanken. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Zum einen, weil sie diese Gedanken abschütteln wollte, zum anderen, weil sie sich für sich selbst schämte. Wie konnte sie in so einer Situation nur derart ihren Gedanken nachhängen? Das war unverantwortlich. So war sie doch sonst auch nicht. Doch statt nun in neue Sphären abzudriften, konzentrierte sie sich auf den älteren Mann vor sich, der ihr nach wie vor die Hand hinhielt. Ohne Umschweife ergriff sie diese und ließ sich mit einem geübten Ruck hochziehen. Als die Kunoichi schließlich sicher wieder auf beiden Beinen stand, lächelte sie Yamato dankend an. Nicht, weil er aufgeholfen hatte, sondern wegen des toten Oto-nin’s. Und das der Jounin ihn getötet hatte war glasklar, allein schon, weil er das todbringende Kunai noch immer in der Hand hielt – von dessen Spitze stetig Blut tropfte. Der Größere erwiederte kurz das Lächeln, nahm mit einem Nicken den Dank hin, ehe er sich wieder auf die gegebene Situation konzentrierte – den Kampf. Ohne sich abgesprochen zu haben, wirbelten die zwei Konoha-nin sich um ihre eigene Achse, so, dass sie Rücken an Rücken zu aneinander standen, eingekreist von feindlichen Ninja’s. Doch abstrecken tat sie dies keineswegs, sie würden kämpfen, bis zum letzten. Mit diesen Gedanken stürmten sie auf ihre Feinde zu. Kakashi währenddessen wurde es ebenfalls nicht sonderlich leicht gemacht. Zwar hatte er bereits sein Sharingan aktiviert, doch selbst damit hatte er erhebliche Probleme. Völlig unerwartet waren unter den drittklassigen Shinobi, hochrangigere gemischt. Diese hatten sich bis dato im Hintergrund gehalten, weshalb sie nicht aufgefallen waren. Die Idee hinter dieser Taktik war einfach, aber genial: Zuerst griffen die schwächeren Ninja an, die in deutlicher Überzahl waren – schwächten ihre Gegner. Dann kamen die Anderen in’s Spiel, sie mussten letztendlich nur das zu Ende bringen, was ihre Kameraden angefangen hatten. Doch so einfach würde der Hatake es ihnen nicht machen, niemals! Dennoch schnaufte auch er inzwischen schwer, die Vielzahl an Gegnern hatte auch ihm zugesetzt. Und als er sich ein dutzend der Oto-nin gegenüber sah, blieb ihm keine andere Wahl. Eine rasche Folge von Fingerzeichen folgte. Gleich darauf ertönte ein lautes Rauschen, das in Sekundenschnelle näher kam. Ehe die feindlichen Shinobi auch nur irgendwie reagieren konnten, wurden sie von der herannahenden Flutwelle erfasst. Die Massen an Wasser überfluteten das Dorf, so als würde sich eine Badewanne füllen. Glücklicherweise befand sich nahe des Dorfe’s ein Fluss, wie der Silberhaarige gesehen hatte. Aus dieser schöpfte er nun das Wasser, um seine Gegner wortwörtlich vom Platz zu spülen. Sein Team blieb von dieser Welle glücklicherweise verschont. Der Kopierninja war sichergegangen, dass die Konoha-nin’s in Sicherheit waren – dafür hatte Sai gesorgt, indem er sie mit seinen Zeichnungen beschützt hatte – ehe er seine Technik einsetzte. Bei Sasuke, Naruto und Sayuri hatte da er sich im Gegensatz überhaupt gar keine Sorgen machen müssen, da die viel zu weit weg waren, um auch nur einen Tropfen Wasser abzubekommen. Nachdem die Flut abgeebbt war, konnte der Jounin das Ergebnis betrachten. Den Schaden, den er unweigerlich angerichtet hatte, war nicht so gravierend, wie er geglaubt hatte. Natürlich, einige Häuser waren in Mitleidenschaft gezogen worden, doch es war nichts, was man nicht wieder aufbauen konnte. Seufzend stellte Kakashi fest, dass nicht alle Oto-nin’s von der Welle erfasst wurden. Einige hatte sich irgendwie retten können und waren bereits wieder dabei sich aufzurichten, wenn auch schwerfällig. Aber auch sie würden nicht mehr lange dazu in der Lage sein. Der Hatake hatte so etwas bereits geahnt und deswegen ein As im Ärmel. Weitere Fingerzeichen wurden geschlossen, ehe die rechte Hand des Konoha-nin von Blitzen umzuckt wurde. Ohne lange zu zögern, legte er seine Hand auf die feuchte Erde, den Rest überließ er der Physik. Wie nicht anders zu erwarten, leitete das Wasser die Elektrizität weiter, direkt zu den feindlichen Shinobi. Nur wenige Sekunden später, zuckten ihre Körper, wie unter einem epileptischen Anfall, als Millionen an Volt ihre Herzen durchliefen. Ihr Todeskampf dauerte nur einen Wimpernschlag und doch erschien es wie eine Ewigkeit, ehe auch die verbliebenen Oto-nin tot waren. Die kurze Verschnaufpause nutzte Kakashi, indem er Naruto und Sasuke beobachtete. Beide kämpften verbittert gegeneinander und es schmerzte den Hatake zu sehen, dass dieser Kampf kein Training – so wie früher immer – sondern bitterer Ernst war. Wie konnte es nur soweit kommen? Was hatte er nur falsch gemacht? Immerhin war er einst der Teamleiter, der Sensei, von Team 7 gewesen und eine seiner Aufgaben bestand darin, die Gruppe zusammenzuhalten, doch war er kläglich gescheitert. Also, was hatte er bloß falsch gemacht? Die anderen Team’s waren doch auch noch vollständig. Natürlich war ihm damals der unsichtbare Bruch innerhalb der Gruppe – der größtenteils zwischen Sasuke und Naruto stattgefunden hatte – nicht entgangen. Schließlich war er damals, kurz bevor der Uchiha das Dorf verlassen hatte, dazwischen gegangen, als sich die beiden ehemaligen besten Freunde auf dem Dach des Krankenhause’s beinahe getötet hätten. Doch hatte er wirklich geglaubt, dass seine Worte den Schwarzhaarigen erreicht und zur Vernunft gebracht hatten – ein Irrtum, ein riesen Irrtum. Der Sharinanträger war gegangen, das Team zerbrochen und er hatte als Teamleiter kläglich versagt. Ob der Uchihaerbe je nach Konoha zurückkehren würde? Kami allein wusste es. Doch eins wusste der Jounin zu Hundertprozent: Wenn dies wirklich eintraf, dann war es der Verdienst des Uzumaki’s. Kein anderer kämpfte mehr darum, dass der Nuke-nin wieder nach Hause kam. Und der Blonde hatte in dieser kurzen Zeit wirklich erhebliche Fortschritte gemacht, ebenso wie Sakura auch. Der Kopierninja war stolz auf den Rest seines Team’s. Doch lange konnte Kakashi sich an seinem Sieg nicht erfreuen, denn nur Sekunden später, sah er sich den nächsten Gegnern entgegen. Innerlich seufzte er schwer. Manche lernten wohl nie dazu, was?! Hoffentlich würde das alles nicht in einer Katastrophe enden. Die Wunden waren schon tief genug. Auch Sai hatte es nicht leicht. Flink wanderte der Pinsel über die Schriftrolle, erschuf eine Zeichnung nach der Anderen, die auch sogleich in den Kampf geschickt wurde. Allesamt wurden nur Sekunden später zerstört. Er schaffte es nur wenige Treffer zu erlangen und nicht einmal die reichten aus. Plötzlich spürte der Schwarzhaarige ein Luftzug hinter sich und ehe er sich versah, wurde ein Katana in seinen Bauch gerammt. Blut spritzte in alle erdenkliche Richtungen, die dunklen Augen schockgeweitet. Deutlich ragte die dunkelrote Spitze des Schwertes aus seinem Körper. Wie konnte er nur so unvorsichtig sein? Er hatte sich ablenken lassen, hatte sich nur auf die Gegner vor sich konzentriert, nicht aber auf das, was hinter seinem Rücken geschah. Ein fataler Fehler. Der Oto-nin, der das andere Ende noch immer fest in den Händen hielt, lachte kalt über seinen vermeintlichen Sieg. Einer weniger dieser nervigen Konoha-nin’s, Orochimaru würde sich sicherlich darüber freuen, vielleicht sprang ja ein kleiner Bonus für ihn raus. Das Lachen ging in ein Röcheln über, als seine Kehle aufgeschlitzt wurde. Er wollte schreien, doch dadurch verschlimmerte er nur alles. Blut sammelte sich in seiner Lunge, bis es irgendwann zu viel war und er jämmerlich an seinem eigenen Lebenssaft ertrank. Kurz bevor seine Welt dunkel wurde, konnte er noch sehen, wie sein Gegner sich in Tinte auflöste. Das Schwert, nun viel zu schwer für ihn, rutschte ihm aus den Händen und kam klirrend auf dem Boden auf. Der Shinobi folgte nur Sekunden später. Der echte Sai stand noch immer hinter dem Oto-nin, blickte mit kalten schwarzen Augen auf den Toten hinab. Seine Miene war ausdruckslos, kümmerte sich nicht um das Leid des anderen. Den Konoha-nin kümmerte es nicht, dass er gerade einen Menschen getötet hatte, schließlich war das nicht der Erste und es würden noch einige folgen. Doch auch das war im gleich. Schließlich durfte man als Ninja keine Gefühle haben, selbst wenn er diese lernen wollte, auf dem Schlachtfeld standen sie ihm nur im Weg. Ohne weiter auch nur einen einzigen Gedanken an den Toten zu verschwenden, widmete er sich den anderen Oto-nin’s. Alles war voller Blut und Leichen, vereinzelt lagen vereinzelt Körperteile verstreut, es war ein Abbild der Abscheulichkeit. Das war kein einfacher Kampf, es kam vielmehr einem Massaker gleich. Der Geruch des Tode’s schwebte in der Luft, verunreinigte sie und machte das Atmen schwer. Inmitten dieses Szenarios standen zwei Shinobi’s. Ihre Körper war mit Wunden übersät, die einen klein, die anderen größer. Obwohl sie beinahe am Ende ihrer Kräfte waren, wollten sie per tu nicht klein bei geben, aufgeben kam für sie nicht in Frage. Laut schreiend stürzten sie sich aufeinander, so als gebe es kein Morgen. Schnelle aufeinander folgende Tritte und Schläge folgten. Sasuke, der sein Sharingan schon lange aktiviert hatte, suchte eine Lücke in Naruto’s Bewegungen, fand jedoch keine. Der Baka war wirklich besser geworden, aber dennoch war er immer noch der Bessere von ihnen. Ein grausames Lächeln schlich sich auf die blassen Lippen. Blitzschnell, so das dem Blonden keine Zeit für eine Reaktion blieb, verschwand der Uchiha. Nur Sekunden später tauchte er urplötzlich vor ihm auf und griff ihn wieder mit seinem Kusanagi an, der Fuchsjunge hatte Mühe, den Hieben Einhalt zu gebieten. Doch dieser Angriff war nur eine Ablenkung, heimlich schickte der Nuke-nin eine seiner Schlange zu dem Konoha-nin. Als sie bei Besagtem ankam, ging alles ganz schnell. Das wirbellose Tier schoss in die Höhe und schlang sich fest um den Körper des Bijuträger’s. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst, durch den starken Griff gelang es ihm auch nicht neuen Sauerstoff in seine Atemwege zu befördern. Seine Versuche, sich zu befreien, quittierte die Schlange, indem sie ihren Griff noch verstärkte. Schmerzen schossen durch seinen Körper, als dieser noch mehr zusammengepresst wurde. Er hörte bereits seine Knochen knacken. Verdammt, wenn das Mistvieh so weitermachte, würde es ihm die Knochen brechen. Durch den Sauerstoffmangel wurde Naruto allmählich schwarz vor Augen, seine Sicht verschwamm. Er versuchte seinen ehemaligen Teamkollegen anzusehen, doch mehr als die Umrisse konnte er nicht erkennen. Seine Augenlieder wurden immer schwerer, er hatte kaum noch Kraft, sie aufzuhalten. Ein blaues Licht, welches plötzlich aufblitzte erlangte seine Aufmerksamkeit, als dann auch noch ein kreischendes Geräusch an seine Ohren drang, schlug die Erkenntnis auf ihn ein wie ein Felsbrocken. Chidori! schoss es ihm durch seinen vernebelten Verstand. Sasuke hatte genau das Selbe, wie vor drei Jahren vor: Er wollte den Uzumaki mit seinem Chidori töten. Nur gab es diesmal einen Unterschied: Ihm würde es gelingen, da der Blonde sich diesmal, im Gegensatz zu eins, nicht wehren konnte. Er war dem Uchiha hilflos ausgeliefert. Wild zuckten die Blitze in der Hand des Schwarzhaarigen, während er sich seinem ehemaligen besten Freund näherte, dabei lag ein siegessicheres Grinsen auf seinen Lippen. Endlich würde er diese Nervensäge loswerden, nichts und niemand würde ihn dann doch von seinem Plan, seinen Bruder zu töten, abhalten können. Der Blauäugige war das einzigste Hindernis, was ihm noch im Weg stand und er hatte keinerlei Skrupel, dieses zu beseitigen. Gleich wäre es so soweit und Naruto wäre tot! Er richtete seinen Blick auf die vor Schock geweiteten Seen seines Gegner’s. Deutlich sah er die Angst und zugleich den Unglauben in ihnen, wobei Zweiteres überwog. Trotz, das ihn diese Emotionen entgegenschlugen, wendete er seinen Blick nicht ab, er wollte den Blonden, während er sein Jutsu in ihm versenkte, in die Augen sehen. Er wollte dabei sein, wenn diese blauen Diamanten ihren Glanz verloren, wie das Leben aus ihnen wich und sie stumpf und grau wurden, nicht mehr so wunderschön wie jetzt. Die Schlange lockerte, auf seinen Befehl hin, ihren Griff etwas, so dass der Jinchuriki atmen konnte. Gleich darauf wurden auch viele tiefe Atemzüge genommen. Die Brust hob und senkte sich hektisch, dennoch wurde der Blick weiterhin ungerührt erwidert. Naruto wollte zum sprechen ansetzten, doch brachte er nur ein Krätzen zustande. Sein Hals kratzte fürchterlich, als hätte er mit Schmirgelpapier gegurgelt. Sasuke trat noch näher an den Anderen heran, so dass dieser die Blitze bereits auf seiner Haut spüren konnte. Immer wieder jagten kleine Stromstöße durch seinen Körper, die ihn immer wieder aufzucken ließen. Der Uzumaki wusste, das, wenn diese Konzentration an Macht, durch seinen Körper gestoßen wurde, das sein Ende sein könnte. Er versuchte etwas in diesen dunklen Opalen zu lesen – wann hatte er das Sharingan wieder deaktiviert? – doch nichts als Schwärze und Kälte schlug ihm entgegen. War der Uchiha wirklich schon verloren? Sollte es wirklich so mit ihnen und ihrer Bindung zueinander enden? Plötzlich legte sich ein seichtes Lächeln auf die blassen Lippen des Sharinganträger’s, was der Blonde nicht deuten konnte. Ein Gefühl zuckte durch die schwarzen Seelenspiegel, nur kurz, aber dennoch erkennbar. Eine der weißen Hände legte sich auf die braungebrannte Wange des Kleineren, dieser zuckte unter der Berührung zusammen. So etwas war er von seinem einstigen Teamkameraden nicht gewohnt, noch nie war dieser je so zärtlich zu ihm gewesen. Warum tat er das? Warum gerade jetzt? Hasste er ihn etwa doch nicht und es lag ihm eventuell doch etwas an dem Blauäugigen? Die dunklen Onyxe funkelten beinahe traurig, als der Uchihaerbe noch näher zu Naruto lehnte. Heißer Atem schlug ihm entgegen, deutlich konnte er die Wärme, die von dem Schwarzhaarigen ausging, spüren. Er erstarrte zur Säule, als die Lippen des Älteren die seinen streiften. Es war nicht viel, nur ein Hauch, aber es genügte, um ihn völlig aus dem Konzept zu bringen. „Verzeih mir!“, hauchte der Uchiha, wobei seine Lippen ein weiteres Mal die des Anderen berührten. Gleich darauf trat der Nuke-nin einen Schritt zurück, sein Gesicht war wieder eine ausdruckslose Maske. Es war so, als sei nie etwas passiert. Ehe der Jinchuriki noch zu irgendwelchen Gedanken und Taten fähig war, hob sich der Arm des anderen, in welcher noch immer Chidori zuckte und ließ sie nach vorne sausen. Es drang mühelos durch seinen Körper, durchstieß Fleisch, Muskel und Sehnen, nur um am anderen Ende wieder herauszuragen. Blut spritze in alle erdenkliche Richtungen, bildete in Sekunden einen Bach unter den Füßen des Konoha-nin’s. Dessen Augen waren weit auf gerissen, sein Mund geöffnet, aus dem ebenfalls ein kleines Rinnsal der roten Flüssigkeit lief. Schmerz peitschte durch seinen Körper, ging von der Stelle aus, in der noch immer der gesamte Arm Sasuke’s steckte, durch jede Pore seines Ich’s. Ungläubig blickte er in die schwarzen Iriden, die ihm nun wieder so unglaublich nah waren. Aber diesmal blitzte nichts in ihnen auf, keine einzigste Gefühlsregung zeigte sich. Und Naruto kam der abwegige Gedanke, dass er sich das alles nur eingebildet hatte, bedingt durch den Sauerstoffmangel. Doch weiter darüber nachdenken konnte er nicht, da eine weitere Schmerzenswelle über ihn hinweg jagte, als er ruckartig Luft in seine Lungen pumpen wollte. Der Schmerz war so intensiv, das ihm Sekunden schwarz vor Augen wurde, doch gleich darauf blendete ihn wieder das helle Licht der Sonne. Mit weit aufgerissenen Augen sah Sayuri dem Szenario zu, Sturzbäche von Tränen liefen ihren Wangen hinunter. Naruto durfte nicht sterben, das durfte nicht passieren. Naruto-onii-sama! Warum tat dieser schwarzhaarige Mann das? Der Uzumaki war doch so ein guter Mensch, warum also wollte der Andere ihn töten?! Es wäre ihre Schuld, wenn er sterben würde, schließlich waren diese Leute nur gekommen, um sie mitzunehmen, warum auch immer. Der Blonde wollte sie nur beschützen und musste dafür jetzt sterben. Nein! Die Schlange ließ schlussendlich gänzlich von dem Verletzten ab, so dass dieser zu Boden sackte, und kehrte dorthin zurück, wo sie hergekommen war. Mit einem schmatzenden Geräusch, glitt der Arm des Schwarzhaarigen aus dem geschwächten Körper. Der Jinchuriki blieb schwer atmend auf den Knien, sein Gesicht zu einer schmerzgeplagten Fratze verzogen. Schweiß lief in Strömen über seinen Körper, wodurch seine Kleidung an ihm klebte. Seine beiden Hände pressten sich auf die Wunde, die noch immer unaufhörlich blutete. Es quoll zwischen seinen Finger hervor, verfärbte diese rot wie auch seine Kleidung. Unter ihm hatte sich bereits eine beachtliche Lache aus der Lebensflüssigkeit gebildet. Seine Sicht begann ein weiteres Mal zu verschwimmen, dunkle Punkte tanzten von seinen Augen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er Ohnmächtig wurde. Doch das hieß nicht, dass er aufgab. Solange noch ein Fünkchen Leben in ihm war, würde er auch weitermachen, schließlich gab es Menschen, die er um jeden Preis beschützen wollte. Zudem wollte er auch noch seinen Traum erfüllen und tot würde ihm das nicht gelingen. Quälend langsam hob er den Kopf, jede Bewegung schickte eine neue Welle des Schmerze’s durch seinen Körper. Er begann bereits gefährlich zu wanken. Nur schwer gelang es ihm seinen Blick auf seinen ehemaligen besten Freund zu fokussieren, ihm in seine nachtschwarzen Opale zu blicken. Die Kälte, die ihm entgegenschlug, ließ ihn frösteln. Doch er war sich nicht sicher, ob es wirklich wegen Sasuke war oder des Blutverluste’s. Plötzlich durchschüttelte ihn ein Hustanfall. Sein Körper sackte in sich zusammen, während er glaubte jeden Moment zu ersticken oder wegen der Schmerzen, die nun ihre Grenze erreicht hatten, gleich Ohnmächtig zu werden. Ein Schwall Blut schoss aus seinen Mund, direkt auf den Boden. Das Husten ebbte langsam ab, ließ ihn keuchend und vor Schmerzen zusammengekrümmt im Dreck liegend zurück, lediglich seine Arme hielten ihn noch etwas aufrecht. Sein Blick war direkt auf die Füße des Sharinganträger’s gerichtet. So blieb ihm auch nicht verborgen, dass jener sich in seine Richtung bewegte. Zitternd hob er den Blick, doch wirklich etwas erkennen tat er nicht. Sein Sichtfeld wurde nun beinahe gänzlich von der Schwärze eingenommen, nur noch ein kleiner Spalt, in welchem er den Anderen nur schemenhaft erkennen konnte, blieb ihm. Das Letzte, was der Blauäugige noch erkennen konnte, war das Aufblitzen des Katana’s, bevor seine Sicht völlig dunkel würde und er gänzlich zusammen brach. „NEIIIIN!“, hallte plötzlich ein lauter Schrei, übertönte sogar die Kampfgeräusche. Der Uchiha stoppte in seiner Bewegung, das Schwert weiter erhoben um den letzten tödlichen Schlag auszuführen. Sein Blick wanderte zu dem Verursacher der Störung. Als er ihn als das kleine Mädchen erkannte, welches er in Orochimaru’s Auftrag holen sollte, konnte er sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen. Die Kleine machte es ihm ja noch einfacher als ohne hin schon. Die Weißhaarige war aus ihrem Versteck gekommen, als sie mit ansehen musste, wie ihr “großer Bruder“ von diesem anderen Mann beinahe getötet wurde. Das konnte sie nicht zulassen, niemals. Der Konoha-nin hatte sie gerettet, jetzt würde sie für ihn das Selbe tun. Fest entschlossen sah sie dem Uchihaerben an, ließ sich von seiner kalten Fassade nicht einschüchtern. Dieser erwiederte den Blick nur stumm. Seine Augen weiteten sich minimal, als lilanes Chakra aus dem kleinen Mädchenkörper trat. Es begann um sie herum zu wirbeln, verdichtete sich immer mehr. Der Schwarzhaarige spannte seinen Körper an, jederzeit bereit irgendwie zu reagieren. Die Macht, welche die Kleine ausstrahlte war beinahe schon unheimlich. Wenigstens erklärte das nun, warum Orochimaru sie haben wollte. Sicherlich würde er irgendwelche Experimente mit ihr durchführen, um so an die Quelle ihrer Kraft zu gelangen. Ob sie das überleben würde, war ungewiss. Er wusste wie gnadenlos die Schlange mit seinen Experimenten umging, es ließ selbst ihn erschaudern und er hatte wahrlich schon viel Tot und Leid gesehen. Nein, Naruto-onii-sama ist nicht tot! Das darf nicht sein! Bitte! Ihre Gedanken drehten sich, wirbelten umher. Sie konnte nur noch immer wieder dafür beten, dass der Uzumaki noch lebte. Sie spürte, dass etwas mit ihr passierte und es machte ihr Angst, doch kontrollieren oder gar es aufhalten, konnte sie nicht. Die Kontrolle entglitt ihr immer mehr. Was würde passieren, wenn sie sie gänzlich verlor? Unwillkürlich wanderte ihr Blick wieder zu dem immer noch am Boden liegenden Blonden. Er rührte sich nicht, keinen einzigen Millimeter. Inzwischen war sie sich nicht einmal mehr sicher, ob er überhaupt noch atmete. Unaufhörlich liefen die Tränen ihren Wangen hinab, nahmen ihr die Sicht, so dass sie den Älteren nur noch verschwommen wahrnehmen konnte. Dafür entstand ein anderes, viel zu klares Bild vor ihren Augen: Naruto blutüberströmt mit dem Katana des anderen in der Brust steckend. Die einst so strahlend blauen Diamanten, die das pure Leben wiedergaben, waren nun stumpf und leer, glichen einem verregneten Tag. Die Kawashima schrie auf, schrie ihren Schmerz und ihre Angst gen Himmel. Zeitgleich hatte ihr Chakra sein Ultimatum erreicht. Es brach aus ihr, einer Explosion gleichkommend. Von dieser Menge an Energie völlig überrumpelt, endeten die Kämpfe abrupt. Aller Augen war nun auf das kleine Mädchen gerichtet. Ein Wirbel aus ihren lilanen Chakra umkreiste sie, der Windstoß, der dabei entstand, war gewaltig. Die Erde unter ihren Füßen begann zu beben, bis sie schließlich in Zwei brach. Die Luft schien elektrisch aufgeladen, da immer wieder schwarze Blitze umher schossen, von der Weißhaarigen ausgehend. Ein erschreckendes und zeitgleich faszinierendes Bild. Ihre roten Iriden, die beinahe zu leuchten schienen, fixierten Sasuke, während weiter Tränen über ihre Wangen liefen. „Du hast es gewagt, Naruto-onii-sama zu verletzten! Das wirst du bezahlen!“, grollte sie unheilvoll. Den Anwesenden lief ein kalter Schauer über den Rücken, dass ein sechsjähriges Mädchen zu so etwas fähig war, damit hatten sie nicht gerechnet. Urplötzlich schoss ein Strahl ihres Chakra’s aus dem Wirbel hervor, umzuckt von den dunklen Blitzen, die sich noch um ein vielfaches verdichtet hatten. Der Schwarzhaarige konnte im letzten Moment noch ausweichen, dennoch streifte ihn eine der Blitze. Schmerzhaft zischte er auf und presste seine Hand auf die getroffene Stelle. Verdammt, wie konnte ein einzelner Blitz, der ihn noch nicht einmal richtig berührt hatte, nur so weh tun? Er kannte den Schmerz, schließlich hatte sein Körper selbst schon einige Male Bekanntschaft mit Chidori oder einer seiner anderen Jutsu’s machen können. An irgendwen musste er seine selbstentwickelten Techniken ausprobieren und Schattendoppelgänger eigneten sich dafür hervorragend. Natürlich, er hätte sich auch einfach einen von Orochimaru’s Gefolgsleuten nehmen können, doch hatte sich diese Idee nicht bewährt. Zudem trainierte er eh lieber für sich. Doch dieser Schmerz, der geradezu seinen gesamten linken Arm zu lähmen schien, war ein völlig anderer. Schließlich warf er einen Blick auf seine Verletzung und verzog kaum merklich das Gesicht, seinen Augenbrauen zogen sich zusammen und legten somit seine Stirn in Falten. Was war das denn? So etwas hatte er noch nie in seinem gesamten Leben gesehen und Kami wusste, das er eins ums andere Mal in die Abgründe der menschlichen Seele hatte sehen dürfen. Die getroffene Stelle war schwarz verfärbt, aber es war keine Verbrennung. Das Schwarz schien direkt aus dem Sharinganträger zu treten, zog sich langsam durch seine Adern, die nun deutlich hervortraten. So als habe sich sein Blut dunkel verfärbt. Das war noch nicht einmal das Schlimmste: Er hatte das Gefühl, als würde der betroffene Arm nicht mehr zu seinem Körper gehören, schien zu einem Fremdkörper geworden zu sein. Was auch immer dieses dunkle Etwas war, dass sich weiter durch seinen Arm zog, es kam von den Blitzen, die die Kleine abschoss. Nun, jetzt wusste er zumindest, warum Orochimaru das Mädchen mit allen Mitteln haben wollte. Diese Fähigkeit war einfach nur beeindruckend. Auch die anderen Shinobi waren einfach nur geschockt. Es war unglaublich, was alles in diesem kleinen, zierlichen Wesen steckte. Und dabei hatte sich noch nicht einmal gesehen, was die Blitze für eine Wirkung hatten. Aber es schien verheerend zu sein, wenn selbst dem sonst so gefassten Sasuke die Gesichtszüge etwas entgleisten. Es war nur minimal und kaum zu erkennen gewesen, doch Kakashi und Sakura war es dennoch nicht entgangen und genau das beunruhigte sie. Schluckend blickten zu der Weißhaarigen, noch immer wirbelte ein Strudel aus lilanen Chakra um sie, begleitet mit den schwarzen Blitzen. Die roten Augen der Kawashima, aus denen noch immer unaufhörlich Tränen flossen, waren weiter auf den Schwarzhaarigen gerichtet. Am liebsten hätte sich vor Wut aufgeschrien. Hätte dieser Mistkerl nicht einfach stehenbleiben und sich von ihrer Attacke treffen lassen können? Ein Gefühl durchzuckte sich bei diesen Gedanken und sie erschrak sich über sich selbst. So war sie doch nicht, sie konnte niemanden auch nur ein Haar krümmen und nun versuchte sich auch noch diesen Mann zu töten. Doch gleich darauf verdüsterten sich ihre Gedanken wieder, eine Stimme – die so stark nach ihrer eigenen klang, nur viel bösartiger – rief ihr immer wieder zu, dass er es doch nicht besser verdient hatte, schließlich hatte er Naruto-onii-sama verletzt. Kurz zuckten ihre Augen zu der besagten Person. Neuer Hass schwemmte in ihr hoch, vergiftete ihren kleinen Körper von innen heraus. Das werde ich ihm nie verzeihen! Dafür wird er bezahlen! ~*~ Im Inneren von Naruto ~*~ Schwerfällig versuchte der Uzumaki die Augen zu öffnen, was sich als schwerer erwies, als gedacht. Seine Augenlieder fühlten sich tonnenschwer an, so als würde ein Gewicht an ihnen hängen und sie unbarmherzig nach unten ziehen. Doch irgendwann gelang es ihm. Flatternd schlug er sie auf, blickte sich zunähst orientierungslos um. Wo zum Teufel war er? Das Letzte, an das er sich erinnern konnte, war Sasuke gewesen, der ihn mit seinem Chidori durchbohrt hatte. Er war schließlich zu Boden gegangen und ohnmächtig geworden. Oder war er gar gestorben? Wenn dies der Fall war, dann war er auf keinen Fall im Himmel gelandet – wohl eher in der Hölle. Kahle Wände mit Rohren, von denen stetig Wasser zu Boden tropfte, um sich zu dem bereits bestehenden zu gesellen. Es stand ihm bereits bis zu den Knöcheln, zumindest schätzte er es auf diese Höhe, da er noch immer lag. Diesen Umstand änderte er auch rasch. Sein Blick schweifte weiter, doch es war nichts anderes zu sehen, als die nackten Betonwände, die Rohre und das Wasser. Alles in allem war dieser Ort kalt und düster. Nein, so sah bestimmt nicht das Paradies aus. Inzwischen war im längst klar, wo er sich befand und das er sicherlich nicht tot war. Allein die dunkle Aura, die er förmlich auf seiner Haut spüren konnte, verriet seinen Aufenthaltsort. Es war zwar nicht die Hölle, doch der Blonde fand, es kam diesen schon recht nahe. Er drehte sich etwas und erblickte genau das, was er auch erwartet hatte: Ein riesiges, mit einem Siegel versehendes, Tor. Plötzlich erklang ein kaltes, raues Lachen, wurde von den kahlen Wänden wieder zurückgeworfen – ein Echo entstand. Dem Konoha-nin lief ein kalter Schauer über den Rücken. Auch wenn ich dieses Lachen mehr als bekannt war, konnte er seine Reaktion darauf trotz allem einfach nicht abstellen. Angestrengt blickte er in die Schwärze, welche hinter dem massiven Tor herrschte, versuchte etwas dahinter zu erkennen – vergeblich. „Ich habe schon auf die gewartet, Naruto“, grollte die tiefe Stimme aus dem Inneren des Tore’s zu ihm herüber. ~*~ Ein kleiner SasuNaru Moment (wenn man es denn so nennen will) x3 Ich konnte es mir nicht verkneifen >///< Als ich das Kapitel damals geschrieben hatte, war der Moment ganz anders. Erst als ich es umgeschrieben hatte, viel er mir ein und ich fand ihn so schön. Oder?! *-* Naja, wie findet ihr Sayuri's Fähigkeit? Auch die habe ich erst beim umschreiben geändert. Also ich finde die schwarzen Blitze ganz cool, besonders ihre Wirkung. Was sagt ihr dazu? Und Kyuubi ist endlich vorgekommen \^o^/ Naja, mehr oder weniger^^° Fortsetzung folgt ... Kapitel 5: 5. Kapitel - Vertrag mit Kyuubi ------------------------------------------- Um, hi, Leute ^^° Ja, ja, ich weiß, ich hab seit einer Ewigkeit nichts mehr von mir hören lassen – es war fast ein Jahr! (mein Geburtstag ist diesen Monat schon wieder! Yay :D) – dafür will ich mich aufrichtig entschuldigen v.v (ich sollte keine Versprechungen mehr machen). Wirklich, es tut mir unglaublich leid. Solltet ihr inzwischen glauben, diese Story sei abgebrochen worden oder dergleichen, so ist dem nicht! Erst hatte ich nicht immer Zeit – Berufsschule, Arbeiten, Führerschein und Privatleben nehmen viel davon in kauf (und dann gibt es da noch diese geile Serie “Sherlock“, in der ich auch meinen Lieblingsschauspieler gefunden habe – Martin Freeman *-*, er spielt Dr. John H. Watson) – und dann fehlte mir einfach die Lust. Denn obwohl ich mir vorgenommen hatte, die Kapitel, mit nur kleinen Veränderungen, abzuschreiben, schreibe ich beinahe alles neu und das nimmt Zeit in Anspruch. Ich weiß, dass ist keine Entschuldigung, es tut mir trotzdem echt leid. Ich hoffe doch sehr, es interessiert noch jemand für “Fuchsliebe“ *Daumen drück* Ach ja, ein’s darf ich nicht vergessen, euch vom ganzen Herzen zu danken! Heilige scheiße – 37 Favo’s und 3 Kommi’s – ich kipp aus den Latschen! Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll, ich hab’ euch gar nicht verdient. Ihr seid die Besten, Leute, tausend dank *euch alle knuddel* Mein besonderer Dank geht an: fahnm Red-eye Anubis84 Kommen wir zum aktuellen Kapitel: Es ist bis jetzt das längste von den bisher erschienen Kapitel: 20 Seiten auf Word mit 10.810 Wörtern. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich gefeiert hatte, als ich ENDLICH fertig war <.< Ich muss euch vorwarnen, in diesem Kapitel ist es ein Auf und Ab der Gefühle, ich bin diesmal besonders stark auf sie eingegangen, weil es so wichtig war. Ich hoffe doch sehr, dass war nicht zu viel des Guten. Okay, das ist diesmal wirklich genug Gequatsche, ihr habt schon viel zu lange auf mich warten müssen. Dann gibt es nur noch eins zu sagen: Viel Spaß! (hoffentlich) ~*~ ~5. Kapitel~>Vertrag mit Kyuubi< In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige. Karl Kraus Stetig perlte ein Wassertropfen nach dem Anderen von den nackten Rohren, das Aufprallen wurde von den Wänden gebrochen und hallte zurück. Die Kälte des Wasser’s, welches an Naruto’s Knöchel schwappte, ließ ihn frösteln, eine Gänsehaut zog sich über seine Arme. Nur schwer unterdrückte er den Drang, sich die Arme zu reiben, um so wenigstens etwas Wärme zurückzubekommen. Starr blickte er zwischen die Gitter des massiven Tore’s, versuchte irgendwas dahinter auszumachen, doch nichts tat sich. Doch plötzlich glühten zwei riesige blutrote Augen aus der Dunkelheit hervor. Gleich darauf erschien auch ein breites Maul, aus welchem schneeweiße rasiermesserscharfe Zähne hervorblitzen. Kyuubi bleckte die Zähne, so dass man glaubte, er würde grinsen. Wäre der Uzumaki auf das Auftauchen des Fuchse’s nicht vorbereitet gewesen, so wäre er sicherlich vor Schreck zusammen gezuckt. Doch stattdessen erwiederte er den starren Blick aus den glühenden Iriden. Sekundenlang starrten die Zwei sich an, ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben. Schließlich öffnete sich das riesige Maul einen Spalt breit und eine große rote Zunge schlängelte sich zwischen den Zähnen hervor. Genüsslich fuhr der Muskel über jeden einzelnen Zahn, ließ diese feucht glänzen, wodurch sie noch bedrohlicher wirkten. Ein hartes Schlucken konnte der Blonde sich letztendlich doch nicht verkneifen. Darauf erschallte ein Kichern seitens des Kitsune. Die Reaktion des Kleineren amüsierte ihn, sehr sogar. Aber er musste schon zugeben, dass der Bengel schon einiges an Mumm besaß. Ein weiteres Kichern verließ seine Kehle, als er sich an ihre erste Begegnung erinnerte. Der Konoha-nin war damals vor Schreck, als er seine Klauen gegen das Tor gedonnert hatte, zusammen mit der Drohung ihn zu fressen, auf seinen Hintern gefallen. Nur schwer hatte er sich ein Lachen verkneifen können. Natürlich hatte er nie vorgehabt den Jungen zu fressen, das wäre ja auch ziemlich kontraproduktiv für ihn. Wenn sein Wirt starb, dann auch er. „Du hast dir ziemlich Zeit gelassen, Naruto“, raunte der Yoko in die Stille hinein, noch immer lag ein breites Lächeln auf seinen schwarzen Lippen. „Kyuubi, was willst du?“, war die geknurrte Antwort. Was wollte der verflixte Fellball jetzt schon wieder von ihm? Sicherlich nichts Gutes. Wann immer er sich in diesem Raum befand, dem Neunschwänzigen gegenüberstehend, endete es in einer mehr oder weniger großen Katastrophe – immer zu seinem Nachteil. „Ich will dir einen Vorschlag machen“, gurrte der Kitsune weiter, ein seltsames Funkeln trat in seine Augen. Mit jeder Sekunde wurde Naruto nervöser. „Einen Vorschlag?!“ Er wusste, er sollte gar nicht erst fragen, sollte sich einfach umdrehen und gehen, sich nicht um das Gesagte des Biju’s kümmern, aber er konnte nicht anders, schon immer hatte er eine ausgewachsene Neugier – er wusste, eines Tage’s würde sie ihm zum Verhängnis werden. „Nicht direkt ein Vorschlag, eher einen Deal.“ Deal hörte sich noch beunruhigender an als Vorschlag. Angespannt ballte der Uzumaki die Hände zu Fäusten, blickte unentwegt in das rotglühende Augenpaar vor sich. Kyuubi sollte nichts von seiner Unsicherheit mitbekommen, doch tief in sich drinnen wusste er, dass er nichts vor dem anderen verbergen konnte. Nur mit Mühe konnte der Dämon sich ein Lachen verkneifen. Er konnte die Nervosität seines Träger’s geradezu auf seiner Zunge schmecken. Eigentlich würde er sich nun an dieser Situation ergötzen, würde sie weiter schüren, nur um ein wenig Unterhaltung zu bekommen und um diesen Bengel zu zeigen, dass er nicht irgendwer war. Doch dafür hatten sie nun keine Zeit, die Sache war zu ernst. Deutlich spürte er, dass mit jeder Sekunde, die verstrich, der Körper des Konoha-nin immer schwächer wurde und somit auch er. Der Junge selber schien es nicht zu bemerken, was sicherlich daran lag, das er in der Realität ohnmächtig war. „Ich bin seit nun mehr Sechzehn Jahren hier eingesperrt.“ Erschrocken zuckte der Blonde zusammen, als der Fuchs so unvermittelt die Stille unterbrochen hatte. Die ganze Zeit waren seine Gedanken um das Gesagte des Anderen gekreist, was dieser nun wieder wollte. Es interessiert ihn brennend – verdammte Neugier! „Eigentlich ist das für mich, der bereits seit Jahrhunderten lebt, ein Wimpernschlag. Doch wenn man eingesperrt ist, zieht sich die Zeit endlos dahin.“ Der Ausdruck in den blutroten Rubinen wurde beinahe traurig, ein seltsames Gefühl machte sich in dem Jinchuriki breit. Ein Stich zog sich durch sein Herz. Was war das? Wieso nahm ihn das so mit? Am liebsten hätte er sich selbst eine reingehauen, er hatte tatsächlich Mitleid mit dem gefährlichsten aller Dämonen – Kyuubi no Yoko. Kami, ihm war nicht mehr zu helfen. Eine kleine Stimme, tief in seinem Inneren, sagte ihm, dass es weitaus mehr war, als pures Mitleid. Er ignorierte sie gekonnt. Stattdessen lauschte er weiter den Worten des Älteren. „Das ist noch nicht einmal das Schlimmste. Ich könnte es ertragen, wenn ich die Gewissheit hätte, eines Tage’s wieder frei zu sein, aber dem ist nicht so. Ich werde dein restliches jämmerliches Leben in dir eingesperrt sein, darauf wartend, dass du stirbst – was auch mein Tod wäre.“ Jedes einzelne Wort hatte Kyuubi mit einer unglaublichen Verbitterung hervorgebracht. Er hatte sich wohl ernsthafte Gedanken über seinen weiteren Verbleib gemacht und so wie es aussah, standen die Sterne wirklich nicht gut für ihn. Naruto konnte die Gefühle seines Gegenübers verstehen – darin war er schon immer ein wahrer Meister gewesen. Niemand wollte eingesperrt werden, keiner verdiente so ein Schicksal. Im gleichen Atemzug wurde dem Uzumaki aber wieder klar, dass der Fuchs nicht irgendwer war. Er war Kyuubi no Yoko, der gefährlichste aller Biju’s, der mit nur einem Schwung seiner neun Schweife einen ganzen Landstrich vernichten konnte. Der Dämon, der vor Sechzehn Jahren sein geliebtes Dorf angegriffen, so viele Menschen getötet hatte – darunter seine eigenen Eltern. Und eins wusste der Blonde ganz sicher, wenn der Kitsune erst frei war, dann würde er es wieder tun, würde höchstwahrscheinlich noch seine gellende Freude daran haben. Nein, so jemand durfte nicht frei sein, egal wie mitleidig er auch erscheinen mag. Jeder verdiente seine gerechte Strafe und das war nun mal die des Neunschwänzigen. Verärgert über sich und diesen verflixten Fellball, verstärkte er den Druck seiner Fäuste, grub seine Nägel tief in’s Fleisch. Verdammt, er hatte einfach ein zu gutes Herz und Kyuubi hatte genau darauf ausgespielt. Die süßen Worte eines Dämon’s, sie waren wie die Schlange im Paradies: Sie versprachen so viel, doch brachten sie letztendlich den Tod. „Soll ich jetzt Mitleid mit dir haben, oder was?! Du bist selbst an deinem Schicksal schuld! Schließlich warst du es, der damals Konoha angegriffen und aus lauter Lust an der Freude es beinahe zerstört hätte! Zudem klebt das Blut hunderte, tausender Menschen an dir! Also tu nicht auf Unschuldslamm, das klappt nämlich nicht!“ Nur gepresst kamen die Worte über seine Lippen, nur mit Mühe konnte er seine brodelnde Wut unterdrücken – sie drohte ihn zu übermannen. Naruto musste daran denken, welches Leben er hätte, wenn der Fuchs nicht gewesen wäre. Er hätte eine Familie gehabt, Eltern, die Dorfbewohner würden ihn mögen – ein perfektes Leben. Der Dämon hatte all dies zerstört, seine Zukunft vernichtet. Nein, Mitleid war genau das falsche Gefühl, welches er ihm entgegen bringen sollte. Ruhig hörte Kyuubi dem kleinen Ausbruch des Uzumaki’s zu, blickte ihn nur stumm mit seinen rot glühenden Augen an. Zu deutlich spürte er die Wut und etwas das Hass ähnelte – wobei er stark bezweifelte, das der Bengel so etwas wirklich empfinden konnte – als wäre es seine eigenen Gefühle. Was auch mehr oder weniger der Wahrheit entsprach, schließlich waren sie miteinander verbunden, waren eins. Er konnte die Gefühle des Jungen verstehen, seine Wut, seine Verbitterung, seinen Hass. Wie die Dorfbewohner ihn behandelt hatten war wirklich abscheulich, selbst für ihn. Bereits in so jungen Jahren musste er die Grausamkeiten der Menschen ertragen, wurde mit ihren tiefsten Abgründen konfrontiert. Das zeichnete ein für’s gesamtes Leben, war der ständige dunkle Begleiter. Am liebsten hätte der Neunschwänzige über sich selbst gelacht. Er philosophierte hier herum, während das Leben des Blonden immer mehr verblasste – sein Leben verblasste! Nein, niemals, er würde sicherlich nicht so erbärmlich sterben, nur weil so ein kleiner Mensch so unvorsichtig war. Er musste Naruto von seiner Idee überzeugen, um jeden Preis. Ansonsten wäre das wohl das Ende, für sie Beide. „Ich verstehe deinen Einwand, er ist berechtigt, doch haben wir nun wirklich keine Zeit für deinen Starsinn. Hier geht es im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod – um unser Leben, du dummer Mensch!“, knurrte er frustriert, vielleicht auch mit einer Spur Verzweiflung. Er wollte nicht sterben, zumindest nicht so! Ein Funke von Zufriedenheit strahlte sich in seinem Körper aus, als er bemerkte, wie sich der Konoha-nin anspannte und Aufmerksam seinen Worten lauschte. Doch schnell verblasste der Triumph wieder, er musste sich nun auf das Wesentliche konzentrieren. „Du bemerkst es vielleicht nicht, aber dein Körper wird immer schwächer, verliert zunehmend an Kraft, was übersetzt bedeutet, dass du stirbst – und somit auch ich! Und ehrlich gesagt strebe ich es wirklich nicht an, wegen deiner Dummheit elendig zu krepieren!“ Als der Jüngere seinen Mund zum Protest öffnete, stieß der Kitsune ein warnendes Knurren aus, sofort schloss er seinen Mund wieder. Ungerührt fuhr der Yoko fort: „ Ich will dir helfen.“ Ungläubig verzog sich das Gesicht des Blauäugigen, seine Augen weiteten sich vor Schock. Der gefährlichste aller Dämonen, Kyuubi no Yoko persönlich, wollte ihm, Uzumaki Naruto, einen kleinen unbedeutenden Menschen helfen? Wo war da der Haken? Es gab IMMER einen Haken! Sicherlich hatte der Biju nicht plötzlich seine soziale Ader entdeckt, allein der Gedanke, wäre absolut absurd. „Versteh mich nicht falsch, Kleiner. Denk’ dran, wenn ich dir helfe, dann auch mir. Schon vergessen, was ich dir eins sagte?! Ich bin du und du bist ich – wir sind eins. Und genau deswegen bin ich darauf angewiesen, dass du nicht stirbst. Sagen wir einfach, wir helfen uns Gegenseitig, eine Hand wäscht die Andere. Ich rette dir dein kleines armseliges Leben – zum wiederholten Male – und du tust mir einen Gefallen.“ Eine angespannte Stille entstand, in der die Zwei sich einfach nur anstarrten. Beide waren mehr als angespannt, schließlich stand viel auf dem Spiel – zu viel. „Kommen wir zu meinem Vorschlag, um die Sache zu verkürzen, das Ganze dauert sowieso schon viel zu lange: Ich werde dir mein volles Chakra zur Verfügung stellen, ohne irgendwelche Einschränkungen. Statt dich zu verletzten, wird es dich von nun an beschützen, dafür werde ich sorgen. Doch im Gegenzug wirst du das Siegel lösen und mich aus diesem gottverdammten Käfig befreien-“ „Das ist doch wohl nicht wirklich dein Ernst?! Hältst du mich wirklich für so dumm?! Wenn ich das Siegel breche bist du frei! Und was dann geschehen wird, wissen wir doch beide zu genau, da sterbe ich lieber hier und jetzt, als das zu zulassen!“, unterbrach Naruto den Älteren. Sein Gesicht war knallrot angelaufen, seine blauen Augen funkelten nur so vor Wut, sein gesamter Körper war angespannt. Er musste sich wirklich zusammenreißen, um nicht vollständig zu explodieren. Was war das bitte für ein dämlicher Vorschlag?! Was war da für seinen Vorteil?! Wenn er wirklich das Siegel lösen sollte und den Fuchsdämon somit unweigerlich befreite, würde ihn das sein Leben kosten. Er würde einfach aufhören zu existieren. Natürlich, für den Kitsune wäre es perfekt, er wäre wieder frei, könnte wieder ungehindert Dörfer zerstören, Menschen töten, Familien auseinanderreißen. Wie kam dieser Fellball nur darauf, dass er sich je auf diesen Vorschlag einlassen würde?! Er hatte doch nicht seinen Verstand verloren. Niemals würde er die Anderen in solch eine Gefahr bringen, seine Freunde den sicheren Tod aussetzten. Nein, dann starb er jetzt lieber, zusammen mit dem Dämon. Ein lautes, wütendes Brüllen unterbrach seine wirren Gedanken. Vollkommen erschrocken verlor er den Halt und landete mit einen Platschen mit seinem Hintern im Wasser. Nur am Rande nahm er wahr, wie sich seine gerade wieder einigermaßen getrocknete Hose mit dem kalten Nass vollsaugte, auch seine Boxershorts durchdrang. Mir großen, schockgeweiteten Augen blickte er zu Kyuubi, rührte sich kein Stück mehr. Nicht allein das Brüllen des Anderen, welches er so noch nie von ihm gehört hatte, sondern vielmehr diese unglaubliche Wut, die er ausstrahlte, ließ ihn innehalten. Sie waberte sozusagen durch den Raum, schien ein eigenständiges Lebewesen zu sein. So hatte er den Fuchs noch nie gesehen und genau deswegen konnte er gar nicht anders, als seinen folgenden Worten aufmerksam zu lauschen. „Wage es nicht, mich noch einmal zu unterbrechen! Lass mich gefälligst ausreden, bevor du deine dummen Einwände von dir gibt’s, Mensch!“ Schnaufend schloss Kyuubi seine Augen, musste sich erst einmal zur Ruhe rufen. Er hatte den starken Drang, seinen gesamten Körper gegen das Tor zu donnern, um es so zu öffnen und sich dann den Jungen vorzunehmen. Konnte der Bengel nicht einmal Fünf Minuten seine Klappe halten?! Nur gottverdammte Fünf Minuten, mehr wollte er doch gar nicht. Frustration machte sich in ihm breit. Kami, seine Nerven machten das nicht mehr lange mit. Tief holte er noch einmal Luft, stieß diese anschließend durch sein Maul wieder aus, so dass das Wasser, welches sich direkt vor seiner Schnauze befand, Wellen schlug. „Natürlich ist mir klar, dass du auf diesen Vorschlag nicht eingehen würdest und das Siegel löst, für so dumm halte nicht mal ich dich. Du sollst das Siegel auch nicht wirklich lösen, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Wenn du meinen Vorschlag annimmst, werde ich es dir erklären. Aber eins versichere ich dir, du noch deine Freunde werden dabei zu schaden kommen. Ich, Kyuubi no Yoko, der Dämonenkönig, der mächtigste aller Biju’s, verspreche es dir mit meinem Namen und Stand.“ Beinahe lautlos trat der Fuchs einen Schritt nach vorne, so, dass der Jinchuriki auch den Rest seines mächtigen Körper’s sehen konnte. In sanften Wellen schlug das seichte Wasser um seine Pfote bis hin zum Blonden. Nur mit größter Überwindung – er musste sich wirklich dazu zwingen – neigte er seinen Kopf gen Boden. Es war nur minimal, aber die Nachricht war dennoch deutlich zu verstehen. ~*~ Bei Sasuke, Sayuri und Co. ~*~ Die Straßen waren mit dem Blut der Feinde geradezu geflutet, nichts erinnerte mehr an das Dorf Mikuru, es war nichts mehr übrig, außer Schmerz und Tod. Laute Schmerzensschreie waren zu hören, baten um Vergebung, um ihr Leben. Doch auch die Schreie verstummten und eine unheimliche Stille trat ein. Nur vereinzelte Oto-nin’s standen noch aufrecht, doch wirklich kampffähig waren auch sie nicht mehr. Laut schnaufend und vor Schmerzen gekrümmt beobachteten sie zusammen mit Kakashi, Yamato, Sakura und Sai den “Kampf“ zwischen Sasuke und Sayuri. Der Uchiha, der bereits aus seinem vorherigen Kampf mit Naruto schon angeschlagen war, musste nun noch einiges mehr einstecken. Sein einziger Vorteil und was ihn auch sicherlich vor dem Tod bewahrt hatte, war, dass das Mädchen keine Übung im Kämpfen hatte. Ihren Bewegungen, sowie ihre Attacken, waren unkoordiniert und eher impulsiv ausgeführt. Das hieß nicht, dass sie nicht Wirkungsvoll waren, ganz im Gegenteil. Wann immer den Schwarzhaarigen doch eine der Blitze getroffen oder auch nur gestreift hatte, schoss ein unglaublicher Schmerz durch seinen Körper, es verteilte sich wie Gift in ihm und anscheinend war es auch so eine Art von Gift. Er bemerkte bereits wie die betroffenen Stellen taub wurden, er sie immer schwerer koordinieren konnte. Es war eine Schande, er war eine Schande. Wie konnte er sich nur von einem kleinen, unbedeutenden Mädchen so zurichten lassen?! Er war Uchiha Sasuke, ein Mitglied des mächtigsten Clan’s von ganz Konoha, er war der Erbe des Sharingan! Natürlich, wenn er wirklich ernst machen würde, könnte er die Weißhaarige mit Leichtigkeit töten, sie war kein Gegner für ihn. Aber sein Auftrag war klar: Er sollte das Gör zu Orochimaru bringen und zwar lebend. Es war nicht so, dass er sich bei der falschen Schlange einschleimen wollte, aber bis jetzt war er noch auf ihn angewiesen, egal, wie sehr es ihn anwiderte, mit dem Älteren die gleiche Luft einzuatmen. Wenn er Itachi eines Tage’s töten wollte, brauchte er dafür Orochimaru, ergo musste er die Gunst des Schwarzhaarigen behalten und das ging nur, wenn er seinen Auftrag erfüllte. Geistesgegenwärtig wich er weiteren Blitzen aus, die auf ihn zugeschossen kamen, indem er sich zur Seite warf und sich dort auf dem Boden abrollte. Ein stechender Schmerz zog durch seinen geschundenen Körper. Er kniff die Augen zusammen und biss die Zähne fest aufeinander, um einen Schmerzensschrei zu verhindern. Auch wenn es für den Sharinganträger gerade alles andere als gut aussah, wollte er sich dennoch nicht die Blöße geben und zu deutlich zeigen, unter welchen Schmerzen er litt. Mit einem Bein kniend im Dreck blieb er schließlich stehen. Schwer atmend und sich die rechte Seite haltend – dort, wo er besonders schmerzhaft aufgekommen war – überblickte er die Situation. Seine Gedanken rasten, suchten verzweifelt nach einer Lösung, um aus dieser Sache noch lebend rauszukommen und Gleichzeitig seinen Auftrag zu erledigen. Die hellroten Augen Sayuri’s huschten zu dem leblosen Körper des blonden Bijusträger’s, er hatte sich in all der Zeit keinen Millimeter bewegt. Sobald ihre Iriden auf die leblose Gestalt trafen entflammte ein neuer, heftiger Schmerz in ihr, der ihre Wut nur noch verstärkte, ihr Hass auf den Uchihaerben wuchs in’s unermessliche. Sie hasste ihn, sie hasste ihn noch mehr als ihr verdammtes Leben. All die Jahre hatte sie in Einsamkeit und Trauer gelebt, nie hatte sie jemand geliebt, nicht einmal ihre eigenen Eltern. Doch dann kam Naruto, ihr Retter, ihr ganz persönlicher Engel, der nur für sie da war. Er flutete die Welt mit seinem strahlenden Licht, machte sie bunt und schön, alles schien sich zum Guten zu wenden. Endlich, nach all diesen schmerzhaften Jahren, durfte sie Führsorge, Freundschaft und Liebe erfahren. Und urplötzlich sollte das alles wieder nichtig sein, so als wäre es nie passiert?! Nein, das konnte und wollte sie nicht hinnehmen. Nur ein einziger Gedanke nahm ihr ganzes Sein ein – Rache! Sie schrie ein weiteres Mal auf, musste einfach ein Ventil für ihre wild umherwirbelnden Gefühle finden. Die Erde bebte noch mehr, riss noch weiter auf, die zerstörten Gebäude sackten in die Öffnungen ab. Die Blitze um ihren Körper wurden gewaltiger, verdichteten sich noch mehr. Die anderen Ninja wichen weiter zurück, die Elektrizität, die in der Luft nun herrschte, war erschreckend. Die Blicke von Sasuke und Sayuri trafen sich. Der Uchiha konnte den unglaublichen Hass, der in diesem kleinen Körper umherwirbelte, zu deutlich sehen und er verstand ihn. Schließlich spürte er genau den gleichen Hass gegenüber seinem ältern Bruder. Und genau deswegen war ihm klar, dass das Mädchen nicht stoppen würde, bis er Tod war. Nichts und niemand konnte sich nun von ihrem Rachefeldzug abbringen. ~*~ Bei Kyuubi und Naruto ~*~ Noch immer herrschte vollkommene Stille, in der sich Kyuubi und Naruto nur anstarrten. Der Fuchs versuchte so viel Ehrlichkeit in seinen Blick zu legen, wie es ihm möglich war. Er wollte dem Blonden beweisen, dass er es wirklich ernst meinte und ihn nicht hereinlegen wollte. Natürlich, er konnte das Misstrauen des Anderen nur zu gut verstehen, hatte er in der Vergangenheit doch eins ums andere Mal bewiesen, dass es ihm nur um seinen Vorteil ging und ihm das Leben der Menschen gleich war. Aber er war es leid, leid immer der “Böse“ zu sein. Das sollte nicht heißen, dass er nun die Freundlichkeit in Person sein würde und sich mit dem Pack aus Konoha anfreunden wollte, aber er war bereit einen Kompromiss abzuschließen, der für beide Seiten zufriedenstellend war. Aber das alles hing am seidenen Faden, es war einzig und allein die Entscheidung seines Träger’s, ob es soweit überhaupt kommen würde. Nachdenklich ballte der Uzumaki seine Hände zu Fäusten, starrte dabei weiter in die blutroten Iriden des Kitsune. Doch, dass, was er glaubte dort zu finden, sah er nicht und genau das brachte ihn in einen gewaltigen Zwiespalt. Eigentlich – und das würde wahrscheinlich jede vernünftige Person tun – wollte er dem Biju entgegen brüllen, dass er nie, wirklich niemals, auf diesen Vorschlag eingehen würde. So jemand wie der neunschwänzige Fuchsdämon durfte einfach nicht in Freiheit leben, es wäre geradezu Selbstmord ihn aus seinem Gefängnis zu lassen. Was er jedoch nicht abstreiten konnte war, dass er den Älteren brauchte. Auch er spürte zu deutlich, dass Sasuke’s Chidori ihm den Tod kosten würde, wenn nicht schnell etwas geschah. Zwar verfügte er auch ohne die Hilfe des Biju’s über eine beträchtliche Menge an Chakra, doch dieses war restlos aufgebraucht. Wenn er also nicht sterben wollte, brauchte er die Kraft des Dämon’s. Doch war dem Konoha-nin sein Tod tausendmal lieber, als seine Freunde und sein Dorf durch Kyuubi’s Befreiung in Gefahr zu bringen. Die Worte des Yoko gingen ihm noch einmal durch den Kopf, hallten immer wieder nach. Sich klangen so ehrlich, sie waren praktisch ein Gebot, welches der Dämonenkönig niemals brechen würde. Doch waren den Worten eines Dämon’s wirklich zu trauen oder waren sie einfach nur eine süße Versprechung um einen dann hinterrücks in den Tod zu führen?! Sein Kopf begann schon unheilvoll zu pochen. Er wusste es einfach nicht. Waren die Worte des Anderen wahr oder eine überzeugend geschauspielerte Lüge?! Sein Verstand schrie Nein, diesem verdammten Dämon ist nicht zu trauen!, doch sein Instinkt sprach da eine ganz andere Sprache. Dieser wollte auf den Vorschlag des Fuchse’s eingehen. Doch war es nicht klüger, auf seinen Verstand zu hören, schließlich sprach er hier von dem gefährlichsten aller der Biju’s, der, der an dem Tod seiner Eltern schuld war. War er wirklich böse oder hatten die Menschen ihn nur zu dem gemacht, was er nun war?! Schließlich erging es ihm nicht anders. Die Dorfbewohner stempelten ihn als böse und gefährlich ab, weil er ein Jinchuriki war, aber niemals würde er einen von ihnen ein Haar krümmen. War es bei dem Kitsune vielleicht genauso?! Natürlich, da war noch die Sache vor Sechzehn Jahren, aber wer wusste schon, ob sich alles damals wirklich so abgespielt hatte, wie die Leute sagten. Er selbst hatte schließlich oft genug am eigenen Leib erfahren, dass sich die Menschen gern etwas ausdachten. Verdammt, was war nun Wahrheit und was Lüge?! „Dein Vorschlag klingt gut, doch musst du verstehen, dass ich noch immer nicht wirklich überzeugt bin. Und genau deswegen will ich dir eine Frage stellen.“ Als Naruto das resignierte Seufzen und das kurze Nicken seines Gegenübers registrierte, hielt er kurz inne. Doch als der Neunschänzige nichts erwiederte, fuhr er fort: „Warum hast du Konoha damals angegriffen?“ Für Sekunden wendete der Größere den Blick ab, hatte er doch mehr oder weniger mit dieser Frage gerechnet. Wenn er dem Blauäugigen die Wahrheit über damals erzählte, würde sich das hundertprozentig zu seinem Vorteil auslegen. Die Frage war nur, ob der Junge ihm auch glauben würde. „Nun gut, ich erzähle dir die Wahrheit über damals und nicht das Lügenmärchen, welches sich die Menschen seit je her erzählen. Auch auf die Gefahr hin, dass du mir keinen Glauben schenkst“, brummte der Ältere mit einer Spur von Verbittertheit. „Sagt dir der Name Uchiha Madara etwas?“ Ein paar Sekunden war es still, war Naruto sich doch nicht sicher, ob Kyuubi eine Antwort erwartete. „Ein wenig, zumindest so viel, wie ich mich aus meiner Akademiezeit noch erinnern kann.“ Peinlich berührt wendete der Uzumaki seinen Blick ab. Ihm war es unangenehm zu zugeben, dass er in seiner Schulzeit nie wirklich aufgepasst hatte, auch wenn jeder von dieser Tatsache wusste. Er war halt besser im Praktischen als in der Theorie. „Also gar nichts, nicht wahr?!“ Tief knurrte der Fuchs. Kami, dieser Bengel raubte ihn noch einmal den Verstand. Bei ihm musste man wirklich bei Null anfangen. „Uchiha Madara hatte eins zusammen mit Senju Harashima Konoha no Sato gegründet, zu dieser Zeit war er das Oberhaupt des Uchihaclan’s. Und vor Sechzehn Jahren war er der Mann, der mich beschworen hatte, um mit meiner Hilfe, eben jenes Dorf zu zerstören.“ Schwer hingen die Worte in der Luft, schienen sie regelrecht zu verpesten. „Moment, warte! Was soll das heißen?!“, brüllte der Blonde entrüstet und völlig verwirrt von den Worten, die er soeben vernommen hatte. „Wenn dieser Madara das damals wirklich getan haben soll, so wie du gesagt hast, dann muss er steinalt gewesen sein!“ Zwar war sein theoretisches Wissen nicht wirklich das Beste, aber das war selbst ihm klar. Konoha wurde vor 5 Generationen – vor Sechzehn Jahren vor 4 Generationen – gegründet. Was er zudem wusste, war, dass Tsunade die Enkelin des ersten Hokage, Senju Harashima, war – das hatte er irgendwo mal aufgeschnappt. Wenn man also davon ausging, dass sowohl Harashima wie auch Madara, als sie Konoha gegründet hatten, bereits erwachsene Männer waren und eben diese Zeit schon mehrere Generationen her war, funktionierte es einfach nicht, dass der Uchiha vor Sechzehn Jahren noch gelebt haben soll. Kein Mensch konnte so lange leben, das war einfach unmöglich! „Wie er das angestellt hatte, weiß ich genauso wenig wie du. Nur bei einem bin ich mir hundertprozentig sicher, es war Uchiha Madara. Ich kenne dieses Chakra, als wäre es mein eigenes.“ Unverblümt starrte der Fuchs weiter in die blauen Augen seines Träger’s. Ihm war bewusst, dass sich seine Geschichte wie ein Märchen anhörte, aber es war wahr. Und es klang schon wieder so unglaublich, dass es wahr sein musste. Schließlich war er nicht so idiotisch zu glauben, dass der Bengel so einer Story leichtsinnig glauben schenken würde, für so dumm hielt er ihn nun wirklich nicht. Naruto wusste nicht so recht hin mit seinen Gedanken, statt eine Lösung zu finden war er nun nur noch verwirrter als zuvor. Unsicher trat er von einem Bein auf’s andere. Seine Hände fanden den Weg in sein blondes Haar, zerrten an diesem und verwuschelten es noch mehr. Oh, verdammt, was sollte er nur tun?! Ein Bild von Sayuri und seinen restlichen Freunden blitzte vor seinem inneren Auge auf. Er musste zurück, am besten sofort. Wer wusste schon, was in der Zeit, in welcher er mit dem Kitsune diskutierte, in der “realen Welt“ passierte?! Waren seine Teamkollegen noch am Leben? War Sayuri vielleicht schon längst von Sasuke und den anderen Oto-nin’s mitgenommen worden? Wie viel Zeit war überhaupt vergangen? Energisch schüttelte er seinen Kopf. Nein, jetzt war nicht Zeit um sich noch weiter verrückt zu machen. Die Anderen waren stark und er vertraute ihnen voll. Er musste hier und jetzt eine Entscheidung treffen, nur das zählte. Wenn er so darüber nachdachte, war es vielleicht doch möglich, dass Madara so lange leben konnte. In der Welt der Shinobi passierten viele unglaubliche Dinge, die rational nicht zu erklären waren. Es gab so viele Ninja mit den unglaublichsten Fähigkeiten. Warum also sollte es nicht möglich sein, dass ein Mensch ein so gut wie unsterbliches Leben hatte?! Orochimaru strebte dieses Ziel schließlich auch an! Vielleicht war es Uchiha Madara bereits gelungen?! Naruto räusperte sich ein weiteres Mal, da er seiner Stimme nicht traute, als eine weitere Frage wie ein Hammer auf ihn einschlug. „Nehmen wir mal an, du sagst die Wahrheit. Warum sollte Madara das Dorf, welches er selbst mit aufgebaut hatte, Jahre später wieder zerstören wollen?“, flüsterte er mit ungewohnt rauer Stimme. „Diese Frage kann ich dir genauso wenig beantworten, ich weiß es ebenfalls nicht. Madara hatte mir nicht seine Beweggründe erzählt, bevor er mich mit seinem Sharingan kontrolliert hatte.“ Die Frustration, dass der Yoko darauf keine Antwort wusste, war deutlich herauszuhören. Was sollte der Blonde nun tun? Er hatte die Antworten, die er wollte, auch wenn nicht alle zufriedenstellend waren. Sollte er dem Dämon nun glauben schenken oder nicht? Er brauchte eine Entscheidung und zwar schnell, es war schon viel zu viel Zeit verstrichen. Noch einmal blickte er in diese blutroten Iriden, so als wolle er ihm direkt in die Seele blicken – den Eindruck hatte Kyuubi zumindest. Plötzlich schien all die Anspannung, die zuvor noch in dem Körper des Konoha-nin geherrscht hatte, von ihm abzufallen. Seine Schultern sackten ab, seine noch eben verkrampft zu Fäusten geballten Hände lockerten sich. Kurz schlossen sich seine blauen Augen, ein tiefes Seufzen wurde ausgestoßen, ehe er sich wieder öffnete und wieder direkt den Blick des Älteren traf. „In Ordnung, ich bin einverstanden. Erkläre mir deinen Plan, erst dann werde ich dir meine endgültige Entscheidung mitteilen.“ Für Sekunden weiteten sich die Augen des Fuchse’s vor Unglauben. „Gut, sehr gut“, knurrte er erfreut. „Hör’ mir jetzt gut zu, es ist wichtig, dass ich deine gesamte Aufmerksamkeit habe.“ Er wartete auf das Nicken seines Träger’s, ehe er mit seiner Erklärung begann. „Natürlich traust du mir noch immer nicht und bist skeptisch und du hast mein vollstes Verständnis dafür. Eben darum werden wir einen Vertrag abschließen. Es wird kein gewöhnlicher Vertrag sein, so wie er bei euch Menschen normalerweise abgeschlossen wird – es wird einer zwischen einem Biju und seinem Jinchuriki sein. Sollte einer von uns beiden ihn brechen, für das für denjenigen unverzüglich Folgen nach sich ziehen.“ Kurz hielt der Kitsune inne, um die Worte sacken zu lassen und damit der Bengel sich noch einmal alles durch den Kopf gehen lassen konnte. Ein festes Nicken war ihm Antwort genug. Der Kleine schien ihm schon etwas zu vertrauen, immerhin erwartete er nun keine erneute Erklärung, was genau das für ein Vertrag das war oder aber er erkannte einfach den Ernst der Lage. Plötzlich begann das Wasser unmittelbar vor Naruto’s Füßen an zu blubbern, vor Schreck wich er einige Zentimeter zurück, blieb dann aber an Ort und Stelle stehen. Immer mehr Blasen bildeten sich und stiegen immer weiter an. Aus diesem schoss ein kleiner, rotglühender Wasserstrahl in einen Wirbel empor. Eben in diesem begann etwas zu leuchten. Ohne groß darüber nachzudenken, griff der Blauäugige hinein, sofort platzte das Wasser geradezu weg und landete in einer Art Sprühregen wieder dort, wo es hergekommen war. Als er seine Hand zurückzog, befand sich in dieser eine alte Schriftrolle. Das Papier war alt und schon etwas vergilbt und zerrissen, die Ränder dagegen hatten einen Hauch von Gold und waren völlig unberührt von dem sonstigen Verschleiß. „Öffne sie“, raunte der Neunschwänzige leise. Die Worte, welche sich in der Rolle befanden, waren mit normaler schwarzer Tinte feinsäuberlich hineingeschrieben. Alles in allem war es eine wirklich schöne Schriftrolle. „Ich habe nicht ganz die Wahrheit gesagt. Im Grunde ähnelt sich unser Vertrag mit einem, den du längst abgeschlossen hast – auch wenn unserer eine viel höhere Bedeutung hat und viel tiefer geht.“ Der Blonde reagierte auf die Worte des Fuchsdämon’s nicht, noch immer lag seine Aufmerksamkeit auf der Schriftrolle. Die Worte, welche dort niedergeschrieben wurden, gaben ihm alle Antworten, die er benötigte. Das war ganz und gar kein gewöhnlicher Vertrag, es war so viel mehr. „Der Vertrag mit den Fröschen“, flüsterte er irgendwann in die Stille, seine blauen Augen noch immer fest auf das Pergament fixiert. Kurz runzelte er die Stirn, ehe er den Blick hob und direkt den roten Seelenspiegeln des Yoko’s begegnete. „Einverstanden.“ Dieses einzige Wort wurde von einem festen Nicken begleitet. Ein kleines, beinahe erfreutes Lächeln, konnte Kyuubi sich nicht verkneifen. Pure Euphorie durchströmte ihn – seine Freiheit war so nah, er konnte sie bereits auf seiner Zunge schmecken. Oh, allein der Gedanke daran war wundervoll. Nie hätte er gedacht, es zu vermissen, den Wind durch sein Fell streichen zu spüren. Er hatte es als selbstverständlich angesehen, eine Banalität, doch nun sah er das alles in einem ganz anderen Licht. Freiheit war ein Geschenk, das man kostbar behandeln musste, es konnte einem so schnell wieder entrissen werden. Man wusste erst, was man besitzt, wenn es nicht mehr da ist – noch nie waren diese Worte so wahr. „Sehr gut. Und du hast recht, im groben ähnelt es den Vertrag, den du mit den Fröschen abgeschlossen hast, aber wirklich nur im Entferntesten. Du musst ebenso, wie bei den Fröschen, mit deinem Blut unterschreiben, genauso wie auch ich. Wenn das geschehen ist, hast du einen Vertrag mit den Füchsen abgeschlossen und somit wird der mit den Fröschen annulliert, er ist nichtig. Von da an wirst du, wie zu erwarten, in der Lage sein, allerlei Füchse zu beschwören, mich natürlich ausgeschlossen. Zum einen bin ich in dir versiegelt und zum anderen bin ich Kyuubi no Yoko, der Dämonenkönig. Verstanden?“ Er wartete auf das Nicken seitens Naruto, ehe er fortfuhr: „Wenn wir den Vertrag abgeschlossen haben, wirst du in der Lage sein, uneingeschränkt mein Chakra einzusetzen. Natürlich werde ich dem ganzen einen Riegel davorschieben, wenn du es übertreiben solltest, aber ansonsten stehen dir keine Grenze. Und wie versprochen, wird es dich in keiner Weise schädigen, da wir durch den Vertrag noch näher aneinander gebunden werden – und nein, du wirst dadurch zu keinem Dämon oder Halbdämon, du bleibst ein gewöhnlicher Mensch, wenn auch noch robuster als zuvor.“ Knurrend rollte der Kitsune mit den Augen, als er den Einwurf des Bengel’s im Keim erstickte. Als wäre ein Vertrag, egal wie mächtig er war, in der Lage, die Genetik eines Lebewesens zu ändern – allein der Gedanke war lächerlich. Entweder wurde man als Dämon, beziehungsweise Halbdämon, geboren oder nicht. „Wie dem auch sei. Dass alles ist jedoch nur dann gewährleistest, wenn du dich auch an deinen Teil des Vertrags hält. Und wie du dir bereits denken kannst, beinhaltet der, dass du das Siegel löst – wobei das doch eher die falschen Worte sind. Das Siegel wird nicht wirklich gelöst, es wird nur geändert und erlaubt mir somit mehr Freiheiten, aber ich werde dennoch weiterhin an dich gebunden sein. Sollte irgendeiner von uns beiden den Vertrag brechen, wird das für denjenigen Konsequenzen haben – natürlich hängt die jeweilige “Strafe“ an der Höhe des Vergehens ab. Aber eins kann ich dir versichern, sie werden verheerend sein. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass unser Chakra versiegelt wird. Du solltest dir also wirklich im Klaren sein, auf was du dich da einlässt.“ Er sah das harte Schlucken und das nervöse Zucken der Augen seines Träger’s auf die Worte. Ihm war klar, welch schwere sie hatten, auch für ihn. Doch hatte er von Beginn an gesagt, dass dieser Vertrag weitaus mehr war, als bloß das. Es war ein unwiderrufliches Abkommen zwischen ihnen beiden, dass sie noch näher aneinander brachte als zuvor. Sie gewannen viel, konnten aber auch viel verlieren. Doch sollten sie sich beide an alles halten, was vereinbart wurde, würde es überhaupt keine Schwierigkeiten geben und sie beide würden nur profitieren. Plötzlich rollte Naruto die Schriftrolle zusammen und hielt sich fest in seiner linken Hand. Kyuubi wollte sich schon enttäuscht wieder in die Dunkelheit seines ewigen Gefängnisses zurückziehen, als der Uzumaki den Daumen seiner anderen Hand an die Lippen legte und hinein biss. Als er schließlich Blut auf seiner Zunge schmeckte, zog er seinen Finger wieder zurück. Kurz betrachtete er seinen Daumen, auf welchen sich ein großer roter Blutstropfen bildete, der nach Sekunden seine Stabilität verlor und seinem Finger hinunter ran. Die brummenden Worte Kyuubi’s nahm er nur unbewusst war und selbst wenn nicht, war es doch eine Sprache, die er nicht verstand. Wie von Zauberhand rollte sich das Pergament in seiner Hand alleine auf. Ohne lange zu zögern, rieb er seinen Zeigefinger und Daumen aneinander, als er genug Blut gesammelt hatte, schrieb er seinen Namen rasch auf die dafür vorgesehene Stelle. Gleich darauf wirbelte die Schriftrolle herum und glitt zu dem Fuchs. Dieser streckte seine riesige Pranke durch das Tor, an einer der Krallen tropfte Blut herab. Schnell und effizient schrieb auch er seinen Namen auf das Papier. Gleich darauf begannen die Namen von Kyuubi und Naruto an zu leuchten, verbanden und verformten sich zu einem Symbol. Just in diesem Moment kribbelte der Bauch des Jüngeren, erschrocken zuckte er zusammen. Es tat nicht weh – im Gegenteil, es war sogar recht angenehm – doch es kam so unvermittelt, dass er sich einfach erschrocken hatte. Rasch öffnete er seine Jacke und hob sein Shirt an, um zu sehen, was mit seinem Bauch geschah. Auf diesem prangte, ebenfalls leuchtend, dass selbe Symbol, wie auf der Schriftrolle. Alles in allem gab es keine großen Unterschied zu dem vorherigen Siegel, nur ein paar Zeichen, die der Blonde noch nie in seinem ganzen Leben gesehen hatte – und auch wenn er sich mehr als bewusst war, dass er längst nicht alle Symbole dieser Welt kannte, war er sich ziemlich sicher, dass diese nicht menschlich waren – hatte andere ersetzt oder waren ganz ausgelassen worden. Doch lange damit befassen konnte er sich nicht, denn gleich darauf, als das Leuchten sowohl auf dem Papier wie auch auf seinem Bauch erloschen war, rollte sich die Schriftrolle wieder zusammen und verschwand in einem roten Dunst. „Dieses neue Siegel ist der Beweis für unseren Vertrag. Die neuen Symbole, die du dort siehst, sind die der Fuchsdämonen und sehr mächtig. Jedes steht für etwas anderes. Eines beispielsweise sorgt dafür, dass wir beide uns an den Vertrag halten. Ein anderes verbindet unsere Chakrakanäle unwiderruflich miteinander, so dass du, wie versprochen, uneingeschränkten Zugang auf mein Chakra hast. Sobald du wieder bei Bewusstsein bist, solltest du es spüren. Alles andere kann ich dir später erklären. Nun löse das Siegel!“, knurrte der Dämon. Seine Stimme war zum Ende hin immer hektischer geworden, es war nur minimal, aber dennoch erkennbar. Er war nervös und angespannt, das war deutlich zu spüren. Der Konoha-nin nickte nur, wusste er doch, dass jedes weiteres Wort nur Verschwendung von Zeit war. Denn er spürte in jeder Pore seines Körper’s, dass er dem Kitsune vertrauen konnte – lag dieses Gefühl an dem Vertrag, welchen sie abgeschlossen hatten? Er wusste genau, was er nun zu tun hatte. Das Siegel musste nicht direkt gelöst werden, es würde sich ebenso nur verändern und den Fuchs nur soweit rauslassen, wie es nötig war. Auch war ihm klar, dass er durch diesen Vertrag viel mehr gewonnen hatte, als der Ältere. Zwar konnte der Yoko den Körper seines Träger’s übernehmen und somit “frei“ sein, aber es wäre keine wirkliche Freiheit, er wäre weiter eingesperrt. Er dagegen bekam das dämonische Chakra zu Verfügung, ohne irgendwelche Einschränkungen. Nicht wirklich fair. Und doch wollte es der Biju so, er hatte sogar den Vorschlag gemacht. Ein Verzweiflungsakt, nichts anderes als pure Verzweiflung, der Wunsch wenigstens ein wenig der Freiheit wiederzuerlangen, die er eins besessen hatte. Mitleid keimte in dem Jinchuriki auf, erst jetzt sah er all den Schmerz – er spürte ihn sogar – den der Andere erleiden musste. Doch vielleicht gab es eine Möglichkeit, vielleicht war es möglich, Kyuubi seinen größten Wunsch zu ermöglichen. Ja, er würde es versuchen und es würde ihm gelingen. Immerhin war er Uzumaki Naruto, der Überraschungsninja Nummer 1! Mit erhobenem Haupte’s ging er auf das Tor zu, suchte noch einmal den Blick des Fuchse’s, ehe er seine Augen auf das Siegel richtete. Weiter das Siegel fest fixierend, ging er in die Hocke, spannte seinen Muskeln an – er spürte das Chakra des Kitsune sich an seinen Füßen sammeln. Mit aller Kraft stieß er sich vom Boden ab, das Wasser schwappte und spritze nur so umher, es entstand eine kleine Fontäne. Als er sich direkt vor dem Siegel befand, streckte er seine rechte hand aus und legte sich auf das Papier, der Ältere tat genau das Selbe auf der anderen Seite des Tore’s. Beider Augen schlossen sich, als sie sich nur auf den jeweils anderen und das Siegel konzentrierten. Zu deutlich spürte der Blonde, wie sich das Papier unter seinen Fingern verformte und sich zu etwas völlig neuem bildete. Das alles dauerte nur wenige Sekunden. Beide zogen sich zurück. Die Schwerkraft zahlte nun ihren Tribut und zog den Körper des Konoha-nin zu Boden. Mit einem Platschen kam er im Wasser auf, welches ein weiteres Mal unruhig umher spritzte. Gleich, als er auf den Boden aufgekommen war, wich er zurück, da sich das Tor just in diesem zu bewegen begann. Ohne auch nur ein einziges Geräusch zu verursachen – außer das leise Rauschen des Wasser, als die zwei Hälften des Tore’s, es verdrängten – glitt es langsam und mühelos auf. Gleich darauf trat der neunschwänzige Fuchsdämon aus der Dunkelheit hervor, stolz wie eh und je. Elegant setzte er eine Pfote vor die Andere, sein Körper war kerzengrade, ohne, das es gezwungen erschien. Seine gesamte Ausstrahlung strotzte nur so von Kraft und Anmut – der Jinchuriki war völlig hin und weg. Er wusste, dass der Biju eine mächtige Statur hatte, aber ihn nun vollends zu sehen, ohne irgendwelche Gitter zwischen ihnen und der Dunkelheit, die den Älteren sonst immer umgab, war Naruto vollkommen fasziniert. Der Dämon war einfach eine beeindruckende Kreatur, er konnte verstehen, weshalb gerade der Größere der König der Dämonen war. Man konnte nichts und niemanden mit ihm vergleichen, keine kam auch nur ansatzweise an ihn heran. Als sich diese beeindruckenden roten Rubine auf ihn richteten, kam er sich unglaublich winzig vor, so unbedeutend, nutzlos. Doch von diesen Gefühlen war in den Iriden nicht zu lesen, nur etwas, was Akzeptanz glich, der Blauäugige fühlte sich augenblicklich besser. „Geh’ nun zu deinen Freunden, sich brauchen dich, den Rest besprechen wir später“, brummte die tiefe Baritonstimme Kyuubi’s – sie schien nun viel intensiver als zuvor und ging dem Jungen durch Mag und Bein. Er brachte nur ein Nicken zu Stande, vertraute er seiner Stimme doch nicht mehr, zu viele Eindrücke waren auf einmal auf ihn hernieder geschossen. Ja, später reden war eine perfekte Idee. Jetzt musste er sich erst einmal um seine Freunde kümmern. Wie war es ihnen wohl ergangen? Er hoffte wirklich, dass es ihnen gut ging. Ehe er sich versah, umgab ihn eine alles verzehrende Dunkelheit, die er sich bereitwillig hingab. Doch bevor er vollständig diesen Ort verließ, meinte er zu glauben noch ein gehauchtes „Danke“ gehört zu haben, doch wirklich sicher war er sich nicht. ~*~ Wieder bei Sasuke, Sayuri und Co. ~*~ Ruckartig schlug Naruto seine Augen wieder auf, so als würde er aus einem Traum erwachen. Doch statt diese erholsame Gewissheit zu haben, dies alles nur geträumt zu haben, dass alles nur ein Hirngespinst seines Unterbewusstsein’s war, wurde er in einen Albtraum katapultiert, der sich Realität nannte. Für Sekunden spielte er mit dem Gedanken, die Augen wieder zu schließen und zurück zu Kyuubi zu kehren. Dieser unglaubliche Schmerz, der mit jedem Herzschlag durch seinen Körper jagte, war übermächtig und ließ ihn beinahe sein primäres Ziel aus den Augen verlieren. Einfach wieder in die wohltuende Dunkelheit abtauchen, in der es keinen Schmerz, kein Leid gab, wo alles noch in Ordnung war, oh, wie herrlich das wäre. Gleich nachdem er diese Gedanken gefasst hatte, spürte er das Chakra des Neunschwänzigen in ihm pulsieren. Es war unglaublich, es war wirklich, als sei diese pure Ansammlung an Energie, sein. Der Schmerz verebbte augenblicklich, als sei er nie da gewesen. Wohlig brummte er auf, als sich die tödliche Wunde nach und nach schloss, bis nichts mehr von ihr übrig war, außer makellose, braungebrannte Haut. Das Beben der Erde ließ den Uzumaki aufschrecken und erinnerte ihn zu deutlich daran, weswegen er da war. So schnell, wie es ihm möglich war – da der Boden gar nicht mehr aufhörte zu vibrieren – stand er auf. Mit schockgeweiteten blauen Augen blickte er auf den Trümmerhaufen, der einst Mikuru war. Nichts war mehr übrig, rein gar nichts, es erinnerte viel mehr an ein Kriegsgebiet. Tot, Leid und Zerstörung. Kalte Angst packte ihn, als dem Blonden der Gedanken kam, dass unter all den Leichen, die sich geradezu vor ihm türmten, auch seine Freunde seien konnten. Oh, Kami, nein, bitte nicht! Alles, nur das nicht! Lass mich bitte nicht zu spät gekommen sein! Wie ein Mantra wiederholte er die Worte immer wieder im Geiste. Nichts anderes nahm er mehr wahr, als die Bilder, die sich endlos vor seinem inneren Auge abspielten: Seine Freunde, die Menschen, die ihn so mochten wie er war, brutal getötet. Sie lagen mit weitgeöffneten, stumpfen Seelenspiegeln am Boden, badeten geradezu in ihrem eigenen Blut. Schreckliche Wunden zierten ihre Körper, es fehlten sogar ganze Fleischstücke. Es war ein Bild des Grauens. „Auch wenn diese Gedanken wirklich meinen Geschmack entsprechen – du hast wirklich Fantasie, Kleiner – muss ich doch anmerken, dass sie in dieser Situation alles andere als Vorteilhaft sind. Du solltest dich auf das Wesentliche konzentrieren und deine Augen aufmachen und dich vergewissern, ob deine kleinen Freunde wirklich unter den Opfern sind, ehe du dir irgendwelche Horrorszenerien ausdenkst.“ Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen, sein Körper versteifte sich, ehe sein Kopf hektisch hin und her wirbelte, um den Verursacher der Worte auszumachen. Doch außer noch weiteren Leichen war niemand zu sehen – er war viel zu konfus, um seine Freunde nur wenige Hundert Meter von ihm entfernt zu entdecken. Sein Blut rauschte in seinen Ohren, kalter Schweiß rann seinen Rücken hinab, das laute Pochen seines Herzen’s konnte er in jedem Winkel seines Körper’s spüren – er stand Nahe einer Panikattacke. Es war einfach alles zu viel auf einmal. Erst dass treffen mit Kawashima Sayuri und somit auch die unfreiwillige Konfrontation mit seiner Vergangenheit. Dann das Gefühl puren Glück’s, als eben jenes Mädchen ihn Naruto-onii-sama nannte, ihn als ihren großen Bruder sah – noch immer war alleine der Gedanke daran wundervoll. Das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Teamkollegen, seinem besten Freund, Uchiha Sasuke, der längst so viel mehr war als dass – ein bloßer Freund. Er liebte den Älteren wie einen großen Bruder, so wie er Sayuri wie eine kleine Schwester liebte. Aber eben jener Schwarzhaarige, der ihn so viel bedeutete, wollte ihm seine kleine Schwester entreißen, um sie zu dieser miesen Schlange Orochimaru zu bringen. Die tödliche Wunde, welche der Sharinganerbe ihn verpasst hatte, das darauf folgende Treffen mit Kyuubi und ihre Unterhaltung, sowie den Vertrag, den sie abgeschlossen hatten. Anschließend das Widerkehren in die “reale Welt“ und dieses Blutbad zu sehen, verbunden mit der Angst, dass sich seine Freunde unter den Opfern befinden könnten. Und zu guter letzt hörte er auch noch eine Stimme in seinem Kopf, die genauso wie die des Kitsune klang. Eindeutig, er war Nahe des Wahnsinn’s. „Beruhige dich, Naruto und hör mir ganz genau zu, konzentriere dich nur auf meine Stimme! Atme erst einmal tief durch.“ Ohne wirklich darüber nachzudenken tat der Blonde genau das, was diese tiefe, wohlklingende Stimme ihm sagte. Tiefe Atemzüge folgten, er konnte spüren, wie die Panik nach und nach sich verringerte, während die Stimme weiter beruhigende Worte brummte. „Sehr gut, das hast du gut gemacht, Kleiner. Du weißt doch, wer ich bin, nicht wahr?“, fragte die Stimme. „Kyuubi.“ Es fiel dem Konoha-nin wie Schuppen von den Augen und augenblicklich schämte er sich für sein Verhalten vor wenigen Minuten. Wie konnte er nur so die Fassung verlieren, allein von einer Stimme?! Was für ein Ninja war, der mitten auf einem Schlachtfeld eine Panikattacke hatte?! Er war so erbärmlich. „Hör auf, dich in deinem eigenen Mitleid zu suhlen, das ist nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür, zudem hast du gar keinen Grund, dich zu schämen. Ich bin nicht ganz unschuldig, ich hätte dir sagen müssen, dass es uns durch den Vertrag nun möglich ist, im Geiste zu kommunizieren.“ Zu deutlich konnte der Jinchuriki hören, wie schwer es dem Fuchs fiel, dies zu zugeben und genau deswegen waren diese Worte so wohltuend. Er war diesem großen Fellball wirklich dankbar, wer hätte gedacht, dass Kyuubi no Yoko so nett sein konnte?! Bei Gelegenheit sollten sie sich wirklich einmal ausführlich unterhalten – aber dafür hatten sie später Zeit. Nun, da seine Gedanken wieder klar waren und er sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren konnte, fand er die Anderen sofort. Eine neue Welle der Panik überschwemmte ihn, doch gelang es ihm, sie zu unterdrücken. Der Schock, der auf ihn hereinbrach war viel größer. Was war nur mit dem süßen kleinen Mädchen Sayuri passiert? Sie war nicht mehr wiederzuerkennen. Und das lag noch nicht mal an dem Chakra und den Blitzen, die sie weiterhin umgaben. Viel mehr lag es an ihrem Gesichtsausdruck und ihrem aggressiven Verhalten. Purer Hass zeichnete sich auf ihrem süßen Gesicht ab, ließ ihre Augen wie Feuer brennen. Ihre Schreie voller Wut ließen den Blauäugigen immer wieder zusammen zucken, ein eiskalter Schauer zog sich über seinen Rücken. Wie mechanisch wanderte sein Blick zu dem Objekt, welches den gesamten Hass der Kawashima zu spüren bekam – Sasuke. Dieser sah schon ziemlich angeschlagen aus, aber trotzdem bröckelte seine Fassade nicht. Er schien sich zurück zu halten, da er sie ansonsten wohl ernsthaft, gar töten könnte und das war nun mal nicht Teil seines Auftrag’s. Darüber war Naruto, wenn er ehrlich war, froh, immerhin sicherte es das Leben der Weißhaarigen. Doch wie sah es mit dem Uchihaerben aus? Wenn es so weiterging, würde dieser wohl irgendwann ernsthaft getroffen werden und das war dann sicherlich sein Ende. Angst überfiel ihn. Egal, was sein ehemaliger Teamkollege auch getan hatte, er war immer noch sein bester Freund, sein großer Bruder und er konnte nicht zulassen, dass er starb. Doch wie einen Menschen aufhalten, dessen Einzigste Ziel es war, Rache zu nehmen. Der Konoha-nin schluckte schwer, Sayuri erinnerte ihn zu stark an den Sharinganträger. Würde die Hellrotäugige, wenn es ihm nicht gelang sie rechtzeitig aufzuhalten, genau wie der Nuke-nin werden? Allein der Gedanke daran, ließ seine Eingeweide verknoten. Nein, er konnte nicht noch jemanden an die Dunkelheit verlieren. Sie hatte bereits Sasuke mit ihren Klauen gepackt und zog ihn immer tiefer, so dass er Naruto immer wieder durch die Finger glitt und unerreichbar schien. Und dennoch würde er niemals aufgeben zu versuchen, seinen besten Freund nach Hause zu holen, dahin, wo er hin gehörte. Er wusste, ihm würde es eines Tage’s gelingen, egal, wie lange es auch noch dauern mochte. Bei Sayuri würde er erst gar nicht zulassen, dass es soweit kam. Sein ehemaliger Teamkollege war unerkannt in die Dunkelheit gezogen worden, langsam und heimlich, ohne dass er oder einer der Anderen bemerkt hatten, noch heute hasste er sich dafür. Wenn er es früher erkann hätte, was da mit dem Älteren geschah, hätte er ihn aufhalten können und es wäre niemals so weit gekommen. Ein Schrei seitens Sasuke’s ließ ihn aus seinen trüben Gedanken aufschrecken, gleich daraufhin fokussierten seine Augen wieder das Geschehen. Der Schwarzhaarige war zu Boden gegangen, als ihn scheinbar eine dieser Blitze seine rechte Wange getroffen hatte. Die Schwärze, die sich bereits über einige Stellen seines Körper’s zog, verbreitete sich nun auch auf seiner rechten Gesichtshälfte, befiel sogar sein Augen und färbte es in der dunklen Farbe. Gleich darauf kniff er es mit zusammengebissenen Zähnen zusammen und krümmte sich noch mehr. Er schien höllische Schmerzen zu erleiden. Als ein Schatten über ihn fiel, blickte er mit Mühe auf, es viel ihm wirklich schwer. Mit seinem verliebenden Auge traf er die hellroten des Mädchen’s. Diese blickte mit einem mörderischen Gesichtsausdruck auf ihn herab, bereit dazu seinem Leben ein Ende zu setzen. Wut glomm in ihm auf. So wollte er nun wirklich nicht enden, besiegt von einem kleinen, sechsjährigen Mädchen, die keinerlei Ahnung von Kämpfen hatte. Wenn er starb, dann nur durch die Hand Naruto’s, nachdem er seinen Bruder getötet hatte, etwas anderes akzeptierte er nicht. Er schoss Orochimaru’s Befehl in den Wind. Natürlich, im ersten Moment würde dieser sicherlich außer sich vor Wut sein, aber genauso schnell würde er sich auch wieder beruhigen und ein neues Ziel für eines seiner Experimente finden. Nein, er konnte nun wirklich keine Rücksicht mehr nehmen, auch wenn es selbst ihn schauderte, ein Kind zu töten. Doch nun hieß es, er oder sie. Unterdessen sammelte Sayuri all ihre verbliebene Energie – sie konnte selbst durch den Nebel der Rache spüren, dass ihre Kraft schon bald aufgebraucht war – um den finalen Schlag gegen den schwarzhaarigen Mann auszuführen. Gleichzeitig machte auch der sich zum Angriff bereit. Doch bevor auch nur einer der Beiden einen Finger rühren konnte, ließ sie ein Schrei innehalten: „SAYURI! HÖR AUF DAMIT!“. Augenblicklich blickten alle in die Richtung, aus der, der Schrei gekommen war. Naruto! Naruto-onii-sama! Mit einem kräftigen Sprung stand der Uzumaki genau zwischen Sayuri und Sasuke, sein Blick auf das kleine Mädchen fixiert. Diese verließ augenblicklich ihre gesamte Kraft. Die Blitze und das Chakra verschwanden, als wären sie nie da gewesen, ihre Schultern sackten ein, die Augen weiteten. All der Hass und die Wut, die vorher noch zu deutlich in ihnen geglommen hatten, waren durch puren Schock ersetzt worden. Doch ehe sich die Situation richtig begreifen konnte, hatte der Ältere sie auch schon gepackt und in eine Umarmung gezogen. Ohne es wirklich selbst zu registrieren, schmiegte sie sich an ihn, nahm einen tiefen Atemzug, um seinen unverwechselbaren Geruch einzufangen. Plötzlich füllten ihre Augen sich mit Tränen und ehe sie es verhindern konnte, begann sich zu weinen. Mit all ihrer Kraft hielt sie sich an ihn fest und ließ all ihren Schmerz, Freude, Glück und Unglauben hinaus. Sanft wiegte der Blonde das kleine Mädchen sanft in seinen Armen hin und her, auch ihm standen die Tränen in den Augen, doch weinen tat er nicht. Als sie sich größtenteils wieder beruhigt hatte und nur noch kleines, leises Schluchzen von ihr kam, drehte der Jinchuriki seinen Körper so, dass er Sasuke über den weißen Haarschopf tief in die Augen blicken konnte. Der Uchiha hatte sich in der ganzen Zeit nicht gerührt, hatte nur stumm auf die sich Umarmenden gestarrt. Längst hätte er angreifen können, hätte seinen ehemaligen Teamkameraden nun endgültigen Todesschlag verpassen können – wie er nun nach dem Angriff mit Chidori wieder unversehrt hier stehen konnte, war dem Schwarzhaarigen ein Rätsel – sich das Mädchen schnappen und sie zu Orochimaru bringen können. Doch nichts davon tat er, sein Körper wollte sich einfach nicht bewegen. Langsam begann sich der Konoha-nin etwas von der Hellrotäugigen zu lösen, auch wenn sie ihn weiterhin eisern festhielt. Ihr kleiner Körper schrie, dass sie ihn nicht loslassen durfte, viel zu groß war die Angst, dass das alles nur ein grausamer Traum gewesen war und ihr persönlicher Engel sich wieder in Luft auflösen würde. Als sich ihre Blicke trafen, musste sie noch einmal laut aufschluchzen, neue Tränen begannen sich in ihren Augen zu sammeln. Am liebsten hätte sie sich wieder in seine Arme geworfen und ein weiteres Mal all ihre Gefühle von sich geweint. Doch in seinen blauen Augen konnte sie deutlich sehen, dass er dies nicht zu lassen würde, wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt, doch nun hatte er ihr etwas Wichtiges zu sagen. „Sayuri, was du getan hast, war falsch, tu das nie wieder!“ Ungläubig weiteten sich die Augen der Angesprochenen, sie war zutiefst verwirrt. Ihr war bewusst, auf was ihr “großer Bruder“ da anspielte. Es ging darum, was sie mit diesem schwarzhaarigen Mann, Sasuke, getan hatte. Im Nachhinein war sie schockiert über sich selbst, niemals hätte sie geahnt, solch eine dunkle Seite in sich zu haben, so ein Monster sein zu können. Doch trotz, dass sie vor sich selbst – und das, was scheinbar tief in ihr verborgen lebte – hatte es der Sharinganträger nicht besser verdient. Er hatte ihren Naruto-onii-sama fast getötet, wollte ihn töten, also verdiente er auch den Tod! Der Blauäugige war ein wundervoller Mensch, der solch einen grausamen Tod nicht verdient hatte. Menschen wie der Uchihaerbe, sie verdienten es auf qualvolle Weise zu sterben und sie wollte sein Henker sein, wollte ihm all die Schmerzen zeigen, die, durch den Verlust Naruto’s, in ihr herrschten. Die Kawashima bemerkte, wie ihre Gedanken sich wieder verdüsterten, das der Hass wie schwarzer, dicker, giftiger Teer über ihren Verstand tropfte und ihn langsam wieder ausschaltete. „Du musst mir jetzt ganz genau zu hören, Sayuri. Kannst du das für mich tun?“, hauchte der Blonde beinahe verzweifelt. Er konnte sehen, dass seine kleine Schwester wieder in ihre eigene Dunkelheit abdriftete, sie ihm entglitt. Das durfte er nicht zulassen, sie durfte sich nicht in ihrem eigenen Hass verlieren, sie durfte nicht wie Sasuke werden. Als sich ihre hellroten Seelenspiegel wieder aufklärten, konnte er ein erleichtertes Seufzen nicht unterdrücken, doch gleich darauf wurde er wieder ernst. „Ich weiß, dass du das für mich getan hast, das du wütend und traurig darüber warst, dass Sasuke mich verletzt hat, aber das ist keine Lösung. Rache wird dich nicht glücklich machen. Es mag dir jetzt so erscheinen, dass Sasuke es nicht besser verdient hat, doch dem ist nicht so. Kein Mensch, Tier oder Dämon hat das Recht, über das Leben eines anderen zu entscheiden, ob er Leben darf oder nicht. Stell dir vor, es wäre dir gelungen, Sasuke zu töten, du hättest deine Rache bekommen. Doch was ist dann? Dann kommt dir langsam die Erkenntnis, dass du einen Menschen getötet hast. Vielleicht würdest du dich nicht einmal schlecht fühlen oder vielleicht doch. So wie ich dich kenne, würdest du es bereuen, denn du bist ein guter Mensch, der anderen kein Leid zufügen will.“ Kurz hielt er inne, um sich seine nächsten Worte gut zu überlegen, denn sie waren nicht nur für Sayuri. Immer noch keimte in dem Uzumaki die Hoffnung, dass seine Worte seinen besten Freund erreichten und ihn zur Vernunft oder zumindest ihn zum nachdenken brachten. Vielen nannten ihn naiv und er wusste selbst, dass er ein Idiot war, doch er glaubte an seinen Freund und an das Gute, dass nach immer in ihm steckte. Die Hoffnung starb zuletzt. „Am Ende hättest du nichts, außer Schuld, die ewig in dir herrschen würde. Und vielleicht würdest du andere Menschen wiederum traurig machen – mich zum Beispiel! Sasuke ist mein bester Freund, ob du es glauben magst oder nicht, und sein Tod würde mich wahnsinnig traurig machen. Zudem wäre ich bestürz darüber, was du getan hast und das ich dich nicht aufhalten konnte. Und nun sag mir, Sayuri, was hättest du nach deiner Rache? Du wärst allein, hättest nichts mehr – keine Freunde, kein zu Hause, nur Einsamkeit. Ist es das wirklich wert?“ Immer wieder wanderten seine Augen zu dem Uchiha, um dessen Reaktion auf seine Worte zu sehen. Doch wie immer war dessen Gesicht eine ausdrucklose Maske, glatt wie Eis. Traurigkeit machte sich in seinem Herzen breit. Waren seine Mühen vielleicht doch vergebens? Egal was er auch tat, egal was er auch versuchte, er konnte Sasuke nicht erreichen. Er war so nah und doch so fern. Anscheinend wollte der Schwarzhaarige tatsächlich nicht mehr zurück, hatte seine Heimat und Freunde für immer hinter sich gelassen. Seine blauen Augen trafen für Sekunden die dunklen des Älteren und für diese kurze Zeitspanne glaubte Naruto ein Gefühl in diesen finsteren Seelenspiegeln zu sehen. Doch ehe er es erfassen konnte, wendete der Sharinganträger seinen Blick wieder ab. Neue Hoffnung flammte in dem Uzumaki wieder auf. Auch wenn er es sich vielleicht nur eingebildet hatte, bestand dennoch die Hoffnung, das es doch so war und er sich nicht geirrt hatte. Eventuell hatten seine Worte den Größeren doch endlich erreicht, wenn auch nur unbewusst. Und überhaupt er war Uzumaki Naruto, der niemals aufgab, egal wie aussichtslos die Lage auch erschien. Wie hatte er nur eine Sekunde an sich zweifeln können? Wenn er zweifelte würde er es recht nicht schaffen, Sasuke zurück zuholen und er es würde ihm gelingen, daran glaubte er fest. Er würde seinen besten Freund nach Hause holen, Hokage werden – am besten mit dem Uchiha als seine rechte Hand – würde ein hübsches Mädchen finden und mit dieser eine Familie gründen. Und zusammen mit Sayuri würden sie in einem schönen, kleinen Haus leben. Das perfekte Leben. Ja, so würde es eines Tage’s sein und genau deswegen durfte er jetzt nicht aufgeben! „Es… es tut mir leid, Naruto-onii-sama. Ich will nicht, dass du so über mich denkst und enttäuscht von mir bist, ich will doch bei dir bleiben! Schick mich nicht weg, bitte! Ich will nun lieb sein! Bi-bitte, lass mich nicht allein!“ Von neuen begannen dicke Tränen über das Gesicht des kleinen Mädchen’s zu fließen. Ihr erneutes Schluchzen holte den Blonden in das Hier und Jetzt zurück. Sein Herz erweichte sich augenblicklich bei diesem mitleiderregenden Anblick. Ohne viel Federlesen nahm er die Jüngere wieder fest in seine Arme. Es tat ihm wirklich weh sie so zu sehen, doch waren seine Worte nötig gewesen, um sie der Situation klar zu machen. Sie war zwar ein erst 6 jähriges Mädchen, doch war sie, durch die Erlebnisse in ihrem kurzen Leben, ihrem Alter weit voraus. Sie würde ihn verstehen, da war er sich sicher. Stumm starrte Sasuke die zwei Engumschlungenden an, ließ sich unwillkürlich die Worte Naruto’s immer wieder durch den Kopf gehen. Vielleicht hatte er doch Blonde doch recht… Blödsinn! Das sind nur die hirnlosen Worte eines Baka’s! Immer wieder kam der Uzumaki mit diesem Gerede, von Liebe und Freundschaft und diesen Unsinn. Er brauchte niemanden, keine Freunde, kein Konoha, keinen Bruder, keinen idiotischen Chaoten. Die letzten drei Jahre und auch schon die Zeit davor, war er wunderbar alleine ausgekommen. Und wenn Itachi erst tot war und er somit seine Eltern und den gesamten Clan gerecht hatte, würde es ihm noch besser gehen. Ihn würden keine Gewissensbisse plagen. Warum auch? Es gab nichts zu bereuen. Itachi verdiente den Tod, schließlich hatte er ihre Familie eiskalt umgebracht. Auch die süßgerasbelten Worte eines gewissen blonden Versager’s änderten an dieser Tatsache nichts. Was nach den Tod seines Bruder’s kam, dass wusste der Uchiha noch nicht, aber sicherlich war es kein Gefühl der Einsamkeit oder Trauer. Schließlich war die Einsamkeit seid frühster Kindheit sein ständiger Begleiter und hatte ihm noch nie geschadet. Ganz im Gegenteil, sie hatte ihn stärker gemacht, vermischt mit dem Gefühl der Rache. Es gab keine lästigen “Freunde“, die seine Gegner als Angriffspunkt nehmen könnten. Freundschaft und Liebe bedeutete Schwäche – Gefühle brachten keinen Vorteil. Der Schwarzhaarige kam wunderbar auch ohne sie klar und war sogar, was man als glücklich bezeichnen könnte. Sein Leben war gut, ganz genau so, wie es war, mehr brauchte er nicht – bis auf den Tod seines Bruder’s, doch auch dieses Problem würde er auch schon bald aus dem Weg schaffen. Er brauchte niemanden, er brauchte Uzumaki Naruto nicht… Frustriert und völlig konfus mit seinen Gedanken, erhob sich der Sharinganerbe schwerfällig. Fest biss er die Zähne aufeinander, doch trotzdessen, konnte er sich ein Zischen nicht verkneifen. Nach schier endlos dauernder Zeit, hatte er es geschafft. Sein Stand war wackelig und alles andere als fest, aber dennoch strahlte er noch immer die Stärke und den Hohn aus, die seine ständigen Begleiter waren. Als er seinen Blick wieder auf das Pärchen vor ihm richtete, fing er den Blick Naruto’s ein. Etwas unglaublich flehendes und bittendes stand in den blauen Augen geschrieben und fesselten ihn für Sekunden an seinen Platz. Immer wieder wunderte er sich darüber, wie ausdrucksstark diese Saphire waren. Mit ihnen konnte der Jinchuriki eine Geschichte erzählen, ohne auch nur ein einziges Wort von sich zu geben. Ehe auch nur einer der Anwesenden eine Regung von sich geben konnte, war Sasuke auch schon verschwunden. Schwer seufzte Naruto, als sein ehemaliger Teamkollege sich wortwörtlich vor seinen Augen in Luft auflöste. Noch einmal einen Seufzer ausstoßend, vergrub er sein Gesicht in dem weißen Haar. Wirkliche Trauer darüber, dass er es erneut nicht geschafft hatte, den Uchiha zurück zu holen, wollte sich bei ihm nicht einstellen. Natürlich, ein Teil von ihm war mehr als bestürz darüber, schließlich war der Ältere noch immer sein bester Freund und gehörte einfach nach Konoha, ein anderer Teil war einfach nur unendlich glücklich darüber, dass sie alle lebend davon gekommen waren. Just in diesem Moment traten auch Kakashi und die Anderen zu ihnen. „Oh, Kami, Naruto! Geht es euch beiden gut?“, platzte es besorgt aus Sakura heraus, während sie Naruto und Sayuri nach Verletzungen abtastete und diese dann anschließend mit einem Teil ihres verbliebenen Chakra’s heilte. „Ja, alles okay, Sakura-chan, uns geht es gut“, murmelte der Blonde, während er die Kawashima weiter fest in seinen Armen hielt und ihr beruhigend über den Rücken strich. „Viel wichtiger ist nun, was wir tun sollen. Mikuru ist vollkommen zerstört und wir sind nicht gerade unschuldig daran.“ „Du hast natürlich recht, Naruto. Das Einzigste, was wir tun können, ist dafür zu sorgen, dass das Dorf wieder aufgebaut wird. Sobald wir wieder in Konoha sind, werde ich die Hokage davon unterrichten und diese wieder sicherlich sofort dafür sorgen, dass die Dorfbewohner die Hilfe erhalten, die sie benötigen“, brachte Kakashi mit ein. „Aber zunächst sollten wir uns erst einmal ausruhen, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Konoha machen.“ Damit waren alle einverstanden, schließlich waren sie von den Kämpfen und auch von der seelischen Belastung stark angeschlagen. Inzwischen war die Sonne längst untergegangen und nur ihr Lagerfeuer, welches sie entfacht hatten, erhellte die Nacht. Ringsum das Feuer lagen sich zusammengerollt unter Decken, die sie zwischen all den Schutt, der eins Mikuru war, gefunden hatten – bis auf Sai, der die Erste Wache hielt, schließlich wussten sie nicht, ob einer der Oto-nin’s nicht vielleicht doch noch zurückkehrten. Vor allem der Uzumaki musste über viele Dinge nachdenken. So viel war nur an einem einzigen Tag passiert, seine Gefühle hatten eine wirkliche Achterbahnfahrt durchgemacht. Allein schon, dass er Sasuke wiedergesehen hatte, hatte ihn emotional völlig aufgewühlt, doch dann kam noch das Aufeinandertreffen mit Kyuubi und der Vertrag, den sie abgeschlossen hatten. Noch immer wusste der Blauäugige nicht, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte und der Fuchs ihm nicht jederzeit einfach so in den Rücken fallen konnte. Doch irgendwie sagte ihm sein Gefühl nach wie vor, dass er nichts zu befürchten hatte und sich keine Sorgen zu machen brauchte. Kami, dass war wirklich zu viel an einem Tag gewesen. Er war wirklich gespannt, wie das alles – mit Sayuri und Kyuubi – weitergehen sollte. Hoffentlich endete weder das Eine noch das Andere in einer Katastrophe. Nachdenklich blickte er in das Feuer, beobachtete die Flammen, wie sie wild umher tanzten, ohne sie wirklich wahrzunehmen. In seinen Armen, fest an seine Brust gedrückt, schlief das kleine, weißhaarige Mädchen. Er war unendlich froh, sie nicht verloren zu haben und er würde dafür sorgen, dass es auch so blieb. Kawashima Sayuri gehörte nun zu ihm, sie war ein Teil seiner Familie geworden, zu seiner kleinen Schwester, die er jetzt bereits so sehr in sein Herz geschlossen hatte. Allmählich wurden auch ihm die Augenlieder schwer, die Anstrengungen des Tage’s zahlten nun ihren Tribut. Ohne wirklich etwas dagegen tun zu können, schlief er Jinchuriki ein. „Gute Nacht, Naruto.“ ~*~ Fortsetzung folgt... Kapitel 6: 6. Kapitel - (Ankunft) in Konoha ------------------------------------------- ~6. Kapitel~>(Ankunft) in Konoha< Wo gehen wir hin? Immer nach Hause. Novalis Die Nacht wurde allmählich vom anbrechenden Tag vertrieben. Die Morgenröte war bereits zu sehen und viel mit ihrem warmen Licht auf die kleine Lichtung, in welcher sich die Shinobi niedergelassen hatten. Auf einem Baum, nahe der Lichtung, saß Naruto und beobachtete den beginnen Tag. Die Sonne schien warm auf seine gebräunte Haut und gab ihm ein wohliges Gefühl. Kurz schweiften seine Augen zu seinen Freunden, die noch immer schliefen, ehe er sie wieder in den Himmel richtete. Seit den beginn seiner Schichtwache waren seine Gedanken nur an einem einzigen Ort: Bei dem Gespräch, welches er und Kyuubi geführt hatten. Es lies ihn einfach nicht los. Noch immer war er schockiert, war er sich doch all die Jahre sicher gewesen, über das Ereignis am Tag seiner Geburt. Er war, wie jeder andere auch, davon ausgegangen, dass der neunschwänzige Fuchsdämon mutwillig Konoha angegriffen und nur aus Lust an der Freude, so viele Menschen getötet hatte. Doch nun war alles anders. Der Kitsune war ebenfalls ein Opfer. Tiefe Scham überkam den Uzumaki. Er hatte sich immer für einen guten Menschen gehalten, der nichts auf Äußerlichkeiten gab und niemand verurteilte. Doch nun war er keineswegs besser, als die Dorfbewohner, die ihn sein Leben lang ausgegrenzt und gehasst hatten. Ohne den Fuchs selbst zu fragen, war er ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass er ein blutrünstiges Monster war. Kami, er war wirklich kein Grad besser als die Dorfbewohner, er fühlte sich so schuldig. Kein Wunder, dass der Yoko sich vor allem verschlossen hatte und das Monster mimte, schließlich sahen die Leute ja auch nichts andere in ihm. Warum ihnen also dann nicht das geben, was sie wollten?! Und genau deswegen hatte der Blonde sich vorgenommen, sich über die Geschehnisse von vor Sechzehn Jahren zu informieren. Er wollte mehr Informationen über Uchiha Madara. Wer genau war dieser Mann? Allein schon weil er aus dem selben Clan wie Sasuke stammte interessierte ihn dies brennend. Der Blonde wurde aus seinen Gedanken gerissen, als seine Begleiter sich zu regen begannen. Gleich darauf sprang er mit seinem typischen breiten Grinsen von dem Ast und begrüßte sie fröhlich. Sayuri strahlte förmlich über ihr ganzes Gesicht, als sie den Älteren erblickte – die Kleine schien ihn wirklich gern zu haben – und lief sogleich auf ihn zu, um ihn mit einer festen Umarmung zu begrüßen. Anschließend frühstückten sie alle und machten sich gleich darauf weiter auf den Weg nach Konoha. ~*~ Zwei Tage später war es dann auch endlich soweit und Team 7, in Begleitung von Sayuri, kam in de Dorf versteckt hinter den Blättern an. Dort wurden sie auch bereits sehnsüchtig erwartet. Kaum erkannte Naruto die zwei Personen, die am Eingangstor warteten, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen, doch gleichzeitig stach sein Herz schmerzhaft – was er dennoch wissentlich ignorierte. Schließlich freute er sich viel zu sehr für seine beiden Teamkollegen, deren Freude er förmlich selber spüren konnte. Beinahe synchron beschleunigten Sakura und Sai ihr Tempo und auch die Figuren am Tor begannen sich zu regen. Kaum hatten die Füße der Haruno sicheren Boden gefasst, so wurde sie auch schon in eine stürmische Umarmung eines grünen Wirbelwindes gerissen. Laut lachend warf Sakura ihre Arme um Rock Lee’s Hals und erwiederte seine Umklammerung mindestens genauso energisch. Einige male drehte der Schwarzhaarige seine Freundin im Kreis, ehe er sie wieder auf ihre eigenen Füße stellte, seinen Griff jedoch nicht löste. Ohne viel Federlesen drückte die Rosahaarige ihre Lippen auf die des anderen, was dieser mit einem mehr als glücklichen Seufzer erwiederte. Seit nun mehr einem halben Jahr waren Haruno Sakura und Rock Lee nun zusammen, was große Aufregung unter ihren Freunden verbreitet hatte. Schließlich war die Medic-nin Sasuke jahrelang hinterher gelaufen und hatte diesen ihre ewige Liebe geschworen, für die Gefühle des Taj-jutsu Shinobi hatte sie sich damals nicht die Bohne interessiert, war es ihr doch eher mehr als lästig gewesen. Doch der Verrat von dem Uchiha hatte ein großes Loch in ihr Herz gerissen und sie glauben lassen, nie wieder Liebe zu empfinden, letztendlich hatte Lee sie jedoch vom Gegenteil überzeugt. Sicherlich, die Zeit war nicht einfach gewesen – was sie noch immer nicht war – doch durch seine Fürsorge und seinen Beistand, hatte der junge Mann der Kunoichi bewiesen, dass er ihre wahre große Liebe war. Und heute war sie mehr als glücklich das erkannt zu haben. Besser spät als nie. Sai ging es in dieser Zeit nicht viel anders, zwar war seine Begrüßung seiner Freundin, Yamanaka Ino, gegenüber nicht ganz so herzlich wie die von Sakura, aber dennoch nicht weniger liebevoll. Laut jauchzend klammerte sich die Blonde an den anderen Shinobi, der ihr locker seine Arme um ihre schlanke Taille legte. Sogleich teilte auch das Paar sich einen Kuss. Auch das Zusammenkommen der beiden war nicht ohne Aufregung einher gegangen. Nicht nur das, genau wie die Haruno, Ino ebenfalls eins in Sasuke verliebt war, schien Sai nicht wirklich für Liebe gemacht worden. Die meisten bezweifelten nach wie vor, dass er es überhaupt konnte, schließlich war selbst ein Stein zu mehr Gefühlen fähig als er. Darum auch hatten sie alle erst befürchtet, dass der Schwarzhaarige die Beziehung zu der Blauäugigen nur als Experiment ansah und es gar nicht ernst meinte. Doch nach einigen Turbulenzen und Drohungen seitens Sakura – wenn er ihrer besten Freundin das Herz brechen würde, sie ihn ein paar Knochen – hatte sich herausgestellt, dass der junge Mann wohl tatsächlich Gefühle für die Kunoichi hatte. Wenn er es auch noch immer nicht schaffte, sie wirklich zu zeigen, so waren sie dennoch glücklich und das war ja schließlich die Hauptsache. Naruto stand mit einigen Metern Entfernung von den beiden Paaren und bedachte diese mit einem traurigen Blick. Natürlich war er glücklich, dass seine Freunde ihr Glück gefunden hatten und doch tat es gleichzeitig unglaublich weh zu wissen, das er noch immer der Einzige war, der niemanden derartig nah an seiner Seite hatte. Jeder seiner Freunde war inzwischen in einer Beziehung, nur er nicht. Neji hatte mit Tenten sein Glück gefunden, Hinata mit Kiba, Shikamaru nach langem hin und her mit Temari, Gaara wiederum mit einem Mädchen namens Matsuri, selbst Kankuro, Shino und Choji hatten jemanden an ihrer Seite. Auch Kakashi war inzwischen nicht mehr allein, seine Beziehung war eine der größten Überraschungen überhaupt. Nicht nur allein, weil er sich überhaupt in einer befand, sondern eher wegen der Person, mit der er zusammen war – Umino Iruka! Überraschenderweise wurde ihre Beziehung gut aufgenommen, die Dorfbewohner akzeptierten sie – auch wenn die Beiden nicht den Zuspruch der Leute brauchten, um ihre Liebe auszuleben – auch wenn es dennoch einige gab, die darüber empört waren. Dem Uzumaki war es eh egal, ob Mann und Frau, Mann und Mann oder Frau und Frau, Liebe war Liebe, ein bloßes Geschlecht hielt diese nicht auf. Und solange sie glücklich waren, war es richtig, egal was Vereinzelte sagten. „Armes kleines Narutolein ist so einsam, niemand will mit ihm zusammen sein“, höhnte Kyuubi. Fest biss der Blonde die Zähne zusammen und versuchte mit größter Mühe den Fuchs zu ignorieren. „Aber sei doch mal ehrlich zu dir selbst, Kleiner, das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Wahrscheinlich wirst du für den Rest deines traurigen Leben’s alleine sein und das nur weil ich in dir bin. So einfach seit ihr Menschen nun mal gestrickt – erbärmlich.“ Deutlich war Verachtung aus der Stimme des Dämon’s zu hören. Es wurde immer mehr klar, dass er wirklich nichts von Menschen hielt, was jedoch nicht sonderlich verwunderlich war. Aber so unrecht hatte der Ältere nicht, so grausam seine Worte auch waren. Wer würde ihn schon jemals lieben? Aus Konoha konnte er sich in naher Zukunft niemanden erhoffen und die, die eventuell dafür in Frage gekommen wären, hatten ihr Glück anderweitig gefunden. Vielleicht konnte er in einem anderen Dorf jemanden finden, doch auf kurz oder lang würde diese Person hinter sein Geheimnis kommen und dann nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Ja, es schien so als wäre es sein Schicksal, ewig allein zu sein. Plötzlich legte sich eine starke Hand auf seine Schulter und drückte diese einmal kurz beruhigend. Verwundert blickte er auf und begegnete dem warmen Blick von Kakashi. Dieser hatte die gesamte Szenerie mit wachsamem Auge beobachtet und ihm war nur zu gut bewusst, was in dem jungen Konoha-nin vor sich gehen musste. Zu seiner Schande musste er jedoch zu geben, dass er nicht wusste, wie er dem Jinchuriki helfen konnte, außer ihm Halt zu bieten und ihm zu zeigen, dass er nicht alleine war. Das erschien so wenig im Gegensatz zu dem Schmerz, den er fühlen musste. Nur zu gerne würde der Hatake dem Anderen seinen Schmerz nehmen und diesen zumindest lindern, doch dies war ihm leider nur geringfügig möglich. Naruto konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die Geste des Kopierninja erschien so gering, doch sie bedeutete ihm unglaublich viel. Er war seinem Sensei wirklich dankbar. Zwar konnte der ältere Mann an der Tatsache, das niemanden ihn liebte, so wie er sich es wünschte, nichts ändern, aber dennoch tat seine kleine Geste unglaublich gut. Wie zu dem Beweis, dass es dennoch Menschen gab, die ihn liebten, drückte sich der kleine Körper von Sayuri an ihn. Lächelnd blickte er auf das Mädchen hinab, die ihn breit angrinste. Augenblicklich erweichte sein Herz. Zwar hatte er seine andere Hälfte noch nicht gefunden, doch hatte er nun eine kleine Schwester, die ihn mit all ihrem jungen Herzen liebte und er sie. Vielleicht, ja nur vielleicht, würde auch er irgendwann den einen Menschen treffen, bis dahin hatte er reichliche Personen, denen er seine Liebe schenken konnte Ganz unvermittelt räusperte Kakashi sich und erhielt somit die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Sichtlich zufrieden damit, begann er zu sprechen: „Ich werde der Hokage bericht erstatten gehen, was ihr in der Zwischenzeit macht, bleibt auch überlassen. Vergesst aber dennoch nicht, eure jeweiligen Berichte zu schreiben.“ Bei diesen Worten warf er Naruto einen deutungsvollen Blick zu, den dieser mit beleidigter Miene erwiederte. „Haltet euch bereit.“ Mit diesen Worten und einem Nicken, verschwand der Hatake in einer weißen Wolke. Die anderen schlossen sich dessen Beispiel an und verabschiedeten sich einer nach dem andern, bis letztendlich nur noch der Uzumaki und die Weißhaarige übrig waren. Für Sekunden runzelte der Blonde die Stirn und überlegte angestrengt, was er denn nun genau mit der Jüngeren machen sollte. Doch gleich darauf lächelte er wieder und wendete sich der Kawashima zu. „Na komm, ich zeig’ dir dein neues zu Hause.“ Ohne eine Sekunde zu zögern ergriff diese die dargebotene Hand ihres “großen Bruder’s“. Während sie beide gemeinsam Hand in Hand durch Konoha streiften, trafen sie eins ums andere Male missbillige Blicke – die alleine ihm galten – doch musste der Jinchuriki feststellen, dass ihn nicht sonderlich kümmerte. Natürlich, es tat noch immer sehr weh, den Hass und die Abneigung der Dorbewohner so überdeutlich zu spüren zu bekommen, doch es war nun weit aus erträglicher mit Sayuri an seiner Seite. Was ihn mehr beunruhigte war, dass das kleine Mädchen anscheinend glaubte, das die Blicke ihr galten – ihre Angst lag schwer in der Luft. Jedoch war dies nicht wirklich verwunderlich, schließlich hatte sie solch eine Situation in ihrem alten Heimatdorf tagtäglich erlebt. Von nun an würde der Uzumaki persönlich dafür sorgen, dass sie sich nie wieder so fühlte, sie würden sich gegenseitig ihre Wunden heilen. Ohne Umschweife verstärkte er seinen Griff auf die kleinere Hand und beschleunigte zeitgleich seine Schritte – dennoch immer drauf achtend, dass die Weißhaarige mit ihm mithalten konnte. Die Blicke der Leute um sie herum waren nun nur noch unscharfe Kontraste in seinen Augenwinkeln und so auch für die Kawashima, die sich gänzlich auf den Blonden konzentrierte. Dieser führte sie zielstrebig zu seiner Wohnung. Zu seinem Beschämen musste er feststellen, dass das junge Mädchen noch immer völlig verdreckt war, auf ihrer Heimreise war es ihnen leider nur gering möglich gewesen sich und ihre Kleider zu reinigen. Sobald sie die Wohnung des Konoha-nin erreicht und diese betreten hatten, wuschen sie sich und zogen sich neue Kleidung an. Sayuri hatte er einfach alte Klamotten von sich gegeben, die sich nun seit Jahren in seinem Schrank befanden. Wirklich passen taten sie ihr nicht, aber für die kurze Zeit, bis er neue Sachen für sie gekaut hatte, reichten sie alle mal. Als dieses erledigt war machten die Beiden sich wieder auf den Weg. Das erste Geschäft mit Kleidung für ein Sechsjähriges Mädchen war schnell gefunden, doch leider war die Suche nach dem Passenden nicht ganz so schnell. Wie es schien unterschied die Weißhaarige sich in Dingen wie Klamotten nicht von ihren Altersgenossinnen, sie war genauso wählerisch. Nach einiger Zeit und einigen Geschäften, hatten sie geeignete Kleidung für das Mädchen gefunden. Völlig geschafft und vollgepackt mit Tüten trappte Naruto durch das Dorf, eine glückliche Sayuri – die voller Stolz ihr lilanes trägerloses Sommerkleid präsentierte, das so wunderbar um ihre Beine flog, wenn sie sich bewegte – vor sich tänzelnd habend. Ein müdes Lächeln legte sich bei diesem Anblick auf seine Lippen, eine überglückliche Kawashima war all den Stress wehrt, er würde es jederzeit wieder tun. Ein lautes Grummeln, welches eindeutig von seinem Magen stammte, unterbrach seine Gedanken. Ein Geistesblitz durchzuckte ihn. In binnen von Sekunden strotzte er nur so vor Energie, die er ach sofort nutzte und zu der Jüngeren aufholte, sein typisches Grinsen lag dabei auf seinen Lippen. Er packte ihre Hand und bekam so ihre Aufmerksamkeit. „Ich zeig dir jetzt die besten Ramen auf der Welt!“ Ohne ein weiteres Wort, zog der Uzumaki die Jüngere zu Ichiraku. „Hi, alter Mann!“, rief der Blonde bereits von weitem und erreckte somit die Aufmerksamkeit der Leute, darunter auch die des Inhabers von Ichiraku, Teuchi. Dieser schenkte ihm sofort ein breites, freundliches Lächeln. „Hallo, Naruto-kun. Es ist schön, meinen besten und treuesten Kunden wiederzusehen.“ Mit einer Handbewegung deutete er den Beiden, sich zu setzen und machte sich sogleich, ohne irgendeine Aufforderung daran, den Neuankömmlingen zwei Schüsseln Ramen zu machen. Nur kurze Zeit später, waren die Ramen auch schon fertig und wurden vor Naruto und Sayuri platziert. Ohne Umschweife stürzte sich der Jinchuriki auf sie, konnte sich dabei das ein oder andere glückliche Seufzen oder Stöhnen nicht verkneifen. Teuchi machte einfach die besten Ramen! „Wie lief denn die Mission? Und wer ist das süße Mädchen da bei dir?“, fragte der Ältere neugierig, während er den Abwasch erledigte. Ebenfalls hellhörig geworden und interessiert daran, wer denn das junge Mädchen war, näherte sich Ayame, die Tochter des Inhabers, der sogleich ein Tuch in die Hand gedrückt wurde, um das abgewaschene Geschirr zu trocknen. Sayuri wurde bei den Worten des Mannes rot und senkte ihren Kopf und starrte auf ihre Schüssel, während sie schweigend aß. Naruto, dem diese Reaktion nicht verborgen blieb, schmunzelte leicht. Die Kleine war es einfach nicht gewohnt Komplimente zu erhalten oder das jemand nett zu ihr war, aber sie würde sich sicherlich daran gewöhnen. Seufzend lehnte sich der Konoha-nin in seinem Sitz einige Zentimeter zurück und erwiederte die neugierigen Blicke des Inhabers und seiner Tochter. „Die Mission war schwieriger als gedacht, es gab einige Vorfälle.“ Kurz warf er einen Blick auf den weißen Schopf neben sich und die beiden Zuhörer verstanden sofort und fragten deshalb auch nicht weiter nach. „Aber für den zukünftigen Hokage ist das natürlich überhaupt kein Problem!“ Die Brust raustreckend und mit einen breiten Grinsen präsentierte der Blauäugige sich den Beiden stolz, was diesen ein kurzes Lachen entlockte Das war typisch Naruto eben! Anschließend legte er zärtlich seine Hand auf den Kopf der Kawashima, was diese kurz neugierig und gleichzeitig schüchtern aufblicken ließ. „Und dieses süße Mädchen habe ich auf meiner Mission kennengelernt, ihr Name ist Sayuri. Sie wird ab heute in Konoha leben.“ Unsicher glitt ihr Blick von ihrem “großen Bruder“ zu den Fremden, die sie freundlich anlächelten. Kaum begegneten sich ihre Blicke, begann der Ältere der Beiden zu sprechen: „Hallo, Sayuri-chan, es freut mich wirklich dich kennenzulernen und willkommen in Konoha. Ich bin Teuchi, der Inhaber von Ichiraku.“ Er deutete auf die junge Frau neben sich. „Und das ist meine Tochter Ayame.“ „Es freut mich ebenfalls dich kennenzulernen, Sayuri-chan.“ Zuerst wusste die Weißhaarige überhaupt nicht, wie sie reagieren sollte, so viel Freundlichkeit war sie nicht gewohnt, sonst begegneten ihr die Leute immer mit Hass und Abneigung. Das war alles so neu und beängstigend, aber gleichzeitig auch wundervoll, es erwärmte ihr schmerzendes Herz. Sie mochte die Beiden sofort, sie schienen nette Menschen zu sein und genau deswegen nahm sie all ihren Mut zusammen, um ihnen zu antworten: „Ha-hallo, Teuchi-san und Ayame-san.“ Ihre Begrüßung unterstrich sie mit einem leichten neigen des Kopfes zu den gemeinten Personen. Noch eine ganze Weile unterschielten sie sich, ehe sich Naruto und Sayuri auf den Weg nach Hause machten. Ein lauter Ausruf des Namens des Uzumaki’s unterbrach die Beiden. Neugierig drehten sie sich um. Ein breites Grinsen legte sich auf die Lippen des Blonden, als er die vertrauten Gesichter von Shikamaru, Choji, Kiba – natürlich in Begleitung von Akamaru – Hinata, Neji, Tenten und Shino erblickte. Laut und glücklich bellenden rannte der große Hund auf den Jinchuriki zu, um ihn angemessen zu begrüßen, dass er das Mädchen dabei beinahe zu Tode erschreckte, bemerkte er nicht. Jene versteckte sich sofort hinter ihrem großen Bruder, suchte Schutz bei ihm vor diesen unbekannten Leuten. So viele neue Gesichter an einem Tag! Doch bevor sich Akamaru auf den Älteren stürzen konnte, stieß Kiba einen lauten Pfiff aus. Der Hund verlangsamte augenblicklich seinen Schritt und trabte nun zu Naruto, um schwanzwedelnd dessen Hand zu lecken, damit dieser ihn streichelte. Was dieser auch sofort tat. Die blauen Augen des Konoha-nin blickten auf, als seine Freunde direkt vor ihm standen. „Hey, Leute, was macht ihr hier?“ Genervt seufzte Shikamaru auf und ließ seine Hände in seine Hosentaschen gleiten. „Kiba hielt es für eine gute Idee, wenn wir alle etwas miteinander unternehmen – was ich stark bezweifele, schließlich kommt die Idee von ihm – und genau deshalb waren wir gerade auf den Weg zu dir“, antwortete dieser in seiner gewohnt motorischen Stimme und hängte noch ein „So was nerviges“ dran. Gleich darauf wurde der Braunhaarige von einem breit grinsenden Kiba an die Seite gedrängt. „Klar, ist das eine super Idee, schließlich haben wir alle schon lange nichts mehr zusammen gemacht!“ Kurz legte sich ein Schollmund auf die Lippen des Inuzuka’s „Naja, auf Sakura, Lee, Ino und Sai müssen wir wohl verzichten, die Vier sind wohl mit andern Dingen beschäftigt.“ Davon ließ dieser sich nicht lange betrüben und grinste so gleich wieder von einem Ohr zum Anderen. „Egal, wir werden trotzdem Spaß haben! Nicht wahr, Shino?!“ Der Braunhaarige legte seinen Arm um den Hals des Angesprochenen und sah diesen erwartungsvoll an. Dieser starrte einige Sekunden zurück, ehe er nickte. Damit zufrieden, löste er seinen Griff wieder und legte seinen Arm stattdessen um die Taille der Hyuuga. Diese errötete auf diese Geste hin leicht, genoss es aber dennoch. Unsicher blickte sie zu Naruto. „Na-Narto-kun, wer ist das Mädchen?“ Dabei zeigte sie auf die Gestalt, die sich noch immer hinter dem Genin versteckte. Der Uzumaki schenkte seinen Freunden ein Lächeln, ehe er einen Schritt zur Seite trat und somit Sayuri offenbarte, die sich so gleich wieder hinter ihm verstecken wollte, was er aber nicht zu ließ. Beruhigend legte er seinen Arm um sie und zog sie etwas an sich. Er beugte sich zu ihr hinab und flüsterte ihr einige tröstende Worte in ihr Ohr, ehe er sich wieder an die Anderen wendete, die ihn und seine kleine Begleiterin neugierig beobachteten. „Darf ich euch das neueste Mitglied von Konoha vorstellen?! Kawashima Sayuri. Sayuri, dass sind meine Freunde: Shikamaru, Kiba – mit seinem Hund Akamaru – Hinata, Shino, Neji, Tenten und Choji.“ Dabei deutete er auf jede einzelne Person, die das Mädchen sogleich begrüßten. „Super, dann haben wir erst Recht einen Grund zu Feiern! Lasst uns Sayuri-chan angemessen in Konoha willkommen heißen!“, jauchzte Kiba sogleich glücklich, was Akamaru mit einem scheinbar fröhlichen Bellen und einem kräftigen Schwanzwedeln bestätigte. „Oh ja, ich kenne da ein wunderbares Restaurant, wo es das köstlichste Fleisch gibt, was ich je gegessen habe.“ Begierig leckte sich Choji über die Lippen, sein Blick bereits abweisend. Man konnte deutlich sehen, dass seine Gedanken allein bei dem leckeren Fleisch lagen. „Klasse Idee, ich könnt wieder was vertragen!“, warf der Uzumaki mit ein, was ihn einen verwunderten Blick von der Weißhaarigen einbrachte. „Aber Na-Naruto-onii-sama, wir haben do-doch gerade erst Ramen gegessen.“ Dabei blickte sie mit neugierigen großen Augen zu ihm hinauf. Neji konnte sich daraufhin ein Schnaufen nicht verkneifen. „Wundere dich nicht, der kann nicht anders. Naruto-kun isst ohne Pause, ein Wunder dass er noch keine Kugel ist.“ Dabei blickte der Hyuuga amüsiert zu dem Gemeinten, der ihm einen bösen Blick zu warf und beleidigt die Arme verschränkte „Pah, ich verbrenne durch mein Training viel, also brauche ich auch mehr, als zukünftiger Hokage braucht man eben Kraft!“ Lachend warf der Inuzuka seinen Arm um den Hals des Jinchuriki. „Ja, ja, schon verstanden. Wir wissen alle, dass du mehr frisst, als du hebst!“ Das brachte dem Braunhaarigen einen Seitenhieb mit dem Ellenbogen seitens des Blonden ein. Einen schmerzenslaut ausstoßend, löste der Hundeliebhaber seinen Griff, woraufhin sich Naruto schnaufend von ihm entfernte und stattdessen wieder die Hand von Sayuri in seine nahm. „Kommt, Leute, lasst uns feiern!“ Gleich darauf war seine gute Laune wieder zurück und sie machten sich alle auf den Weg, von dem Akamichi sicher zu dem beschriebenen Restaurant geleitet. Einige Stunden später, machte sich Naruto sich, mit der schlafenden Sayuri im Arm, auf den Heimweg. Sie alle hatten wirklich Spaß gehabt und die Zeit war wie im Flug vergangen. Zu aller großen Überraschung hatten Sakura, Lee, Sai und Ino ihnen später sogar Gesellschaft geleistet. Die Weißhaarige war im Laufe des Abends immer mehr aufgeblüht und hatte sich letztendlich sogar an ein paar Gesprächen etwas beteiligt. Solche Tage zeigten ihm mal wieder, warum er sein Leben und seine Freunde so liebte und jederzeit für sie sein Leben geben würde. In solchen Momenten war er einfach glücklich und vergaß all den Hass und die Verachtung, dafür war er ihnen mehr als dankbar. Und dank ihnen würden sich die Kawashima auch wunderbar in dem Dorf versteckt hinter den Blättern einleben, die Anderen hatten sie bereits herzlich in ihre Runde aufgenommen. Alles in allem war es ein erfolgreicher Tag gewesen und er war bereits gespannt, was der Nächste brachte und welche Antworten er auf den Angriff des Kyuubi finden würde. Er konnte es kaum erwarten. ~*~ Fortsetzung folgt... Kapitel 7: 7. Kapitel - Die Wahrheit ------------------------------------ ~7. Kapitel~>Die Wahrheit< Die Wahrheit steht allen offen Seneca Naruto war es gewohnt, dass Blicke auf ihn gerichtet waren, meistens waren diese hasserfühlt oder verachtend, das war längst nichts Neues für ihn. Die Blicke, die ihm in dieser Sekunde geschenkt wurden, waren jedoch ganz andere und genau das verunsicherte ihn. Gut, er konnte es verstehen, man hatte ihn noch nie hier gesehen geschweige denn auch nur in der Nähe. Normalerweise machte er immer einen großen Bogen um solche Orte, da er dort seiner Meinung nach einfach nicht hin gehörte. Eine Bibliothek und Uzumaki Naruto?! Das passte einfach nicht zusammen. Dennoch war das kein Grund ihn derart verwirrt und ungläubig anzustarren, er wäre jetzt auch lieber wo anders als hier, aber nur an diesem Ort bekam er die Antworten, die er auf seine Fragen suchte. Tief atmete der Uzumaki ein und tat das, was er immer in solch einer Situation machte – die Blicke ignorieren. Schnurstracks ging er an der gaffenden Menge vorbei, tiefer in die Bibliothek. Während er die Regale durchsuchte, schweiften seine Gedanken kurz zu Sayuri, die er in der Obhut von Sakura gelassen hatte. Die Rosahaarige war dem Mädchen keine Unbekannte und er vertraute seiner Teamkollegin mit seinem Leben, er wusste, sie würde sich gut um die Kleine kümmern. Dennoch war die Kawashima damit nicht einverstanden gewesen, sie wäre viel lieber bei ihrem großen Bruder geblieben. Natürlich hätte der Blonde dagegen überhaupt nichts einzuwenden, er liebte es, die Weißhaarige um sich zu haben, aber sie war noch immer ein Kind und diese wollten beschäftigt werden. Und die Bibliothek war nun wirklich kein geeigneter Ort dafür, dass war selbst ihm bewusst. Aber nach einigem guten Zuredens und ihr der Situation erklärend hatte sie eingelenkt und war freiwillig bei der Medic-nin geblieben. Nach einiger Zeit hatte der Jinchuriki tatsächlich einige Bücher zusammen, die das beinhalteten, was er suchte. Er hatte wirklich nicht erwartet, dass es derart viele Bücher über den Vorfall von vor Sechzehn Jahren gab. Es waren schon wieder zu viele und genau deswegen befürchtete er auch, dass einiges, was darin stand nur Hirngespinste von irgendwelchen Menschen waren, die meinten, die Wahrheit zu kennen. Nichtsdestotrotz wollte der Genin mit ihnen sein Glück versuchen und begab sich mit ihnen zu einen der Tische, die extra dafür bereit standen. Ordentlich zu einem Stapel gehäuft, thronte der Berg von Büchern vor ihm. Allein schon wenn er die Menge betrachtete bekam er schon Kopfschmerzen. Das war ja wie lernen! Und wie dick manche waren! Ein Schauer zog sich über seinen Rücken und Unmut machte sich in ihm breit, ihm war schon jetzt die Lust vergangen. Aber ihm blieb nichts anderes übrig, als diese Lektüren durchzuackern. Wenn er Antworten haben wollte, war das ein nicht zu vermeidendes Übel. Seufzend nahm er sich das erste Buch vom Stapel, schlug es auf und begann zu lesen. ~*~ Stöhnend ließ er seinen Kopf auf das aufgeschlagene Buch vor ihm fallen. Er hatte gefühlt tausend Bücher gelesen und war immer noch kein bisschen schlauer – und da hieß es lesen bildet. In jedem einzelnen stand das Selbe, manchmal hatte er sogar geglaubt, die Autoren hätten nebeneinander gesessen und gemeinsam ihre Werke verfasst. Lügen, alles nur komplette Lügen und die Menschen glaubten auch noch diesen Mist – er hatte es geglaubt. Wie nicht anders zu erwarten, wurde Kyuubi stets als ein Monster hingestellt, eine blutrünstige Bestie, die mit Vorsatz gehandelt hatte. Doch wirklich einen Vorwurf konnte er den Dorfbewohnern in dieser Sache nicht machen, schließlich wussten sie es einfach nicht besser. Den Schrecken, den sie damals erlebt hatten, als ein gigantischer Fuchsdämon aus dem Nichts erschienen war und beinahe das gesamte Dorf in Schutt und Asche gelegt hatte, konnte er sich nicht ausmalen. Und warum sollten sie auch glauben, dass jemand anderes dahinter steckte, als der Biju selbst?! Ihr Hass und Misstrauen wurde schließlich durch diese Lügenmärchen geschürt – wie Öl das man in ein loderndes Feuer kippte. Er verstand das alles, sehr gut sogar und doch tat ihm der Fuchs immer mehr Leid, er war gebrandmarkt für sein restliches Leben und damit der Blonde mit ihm. Verärgert schlug er das Buch zu, der dumpfe Ton, der dabei entstand, hallte überlaut in der großen Halle wieder und ließ einige andere Besucher aufblicken, doch wie immer ignorierte er sie. Frustriert fuhr er sich durch sein blondes Haar, krallte sich einige male sogar dahin fest und zerrte an ihnen. Er wusste einfach nicht weiter! Wo sollte er noch suchen?! Die Bibliothek war riesig und sicherlich war in keinen der Bücher, die etwas mit dem Kitsune zu tun hatten, wahr. „Ich habe dir von Anfang an davon abgeraten, Kleiner. Warum sollte in einer menschlichen Bibliothek etwas Gutes über einen Dämon stehen oder gar die Wahrheit über meinen Angriff auf Konoha no Sato?!“, knurrte Kyuubi in seinem Inneren. Ja, der übergroße Fellball hatte ihm davon abgeraten an diesen Ort zu kommen, aber dennoch hatte er es versuchen wollen. Ein Versuch war es immer wert! Doch wie die Situation nun stand, hatte der Ältere Recht gehabt und es war alles nur verschwendete Zeit. „Sicherlich gibt es Bücher und Schriftrollen in denen die Wahrheit niedergeschrieben steht, doch die wirst du niemals zu Gesicht bekommen, noch werden sie je das Tageslicht erreichen. Niemand soll die Wahrheit je erfahren, wer weiß schon was dann in’s Rollen kommen würde.“ Wieder hatte der Yoko recht. Wo auch immer diese Schriftstücke sich befanden, es war ein geheimer Ort, den er nie finden würde. Er hatte schließlich keinen einzigen Anhaltspunkt. Noch einmal einen frustrierten Seufzer ausstoßend, ließ Naruto seinen Kopf ein weiteres Mal auf das nun geschlossene Buch sinken. Plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper und er saß kerzengerade in seinem Stuhl. Ein Prickeln zog sich über seinen Rücken, ließ seinen gesamten Leib leicht erzittern. „Eine Aura…“, nur dumpf drangen die Worte des Fuchses zu ihm durch, viel zu sehr war er von diesem unerwarteten Gefühl gebannt. Der Uzumaki konnte nicht sagen, von wem oder gar von was diese scheinbar unbekannte Aura stammte, doch sie fühlte sich keineswegs bedrohlich an, eher sanft und auf eine seltsame Art vertraut. Er konnte es einfach nicht benennen. Unsicher, was er nun tun sollte, blieb er auf seinen Platz sitzen. Seine Gefühle waren viel zu sehr zwiegespalten, als das er eine vernünftige Entscheidung treffen konnte und diese Tatsache überraschte selbst ihn, Nicht, das er nicht wusste, was zu tun war, sondern viel eher, dass er nicht sofort aufgesprungen war und dem Ganzen auf den Grund gegangen war. Schließlich war er dafür bekannt unüberlegt zu handeln. Wie, um ihm diese Entscheidung abzunehmen, lenkte Kyuubi wieder ein „Folge ihr…“ Als hätte der Jinchuriki nur auf diese Worte gewartet, stand er auch schon von seinem Sitz auf und ging mit sicheren Schritten dieser seltsamen Aura hinterher. Sie schien ihn zu umgarnen, ihn in ihre Fänge zu nehmen. Doch statt sich davon bedroht zu fühlen, kam es ihm vertraut vor. Wie etwas aus seiner Vergangenheit, etwas, was tief begraben war, und nun wieder an’s Licht kam. Wie hypnotisiert ging Naruto durch die endlos erscheinenden Regalreihen, ohne sein Ziel überhaupt zu kennen. Sein Weg führte ihn in eines der hinteren Regale. Wie es schien wurde dieser Ort nicht oft von jemand betreten. Der Staub lag Zentimeter dick auf Boden, Regal und Büchern. Deutlich zeichnete sich ab, welchen Weg der Uzumaki nahm. Zumindest soweit man dies erkennen konnte. Die meisten der Lampen, die diesen Ort normalerweise einladend erhellen sollten, hatten schon lange ihren Dienst getan und waren erloschen. Doch von alledem ließ sich der Blonde nicht beirren und ging sicheren Schritte’s weiter. Schließlich blieb er vor einem Buch stehen, welches sich nicht sonderlich von den andern abhob, aber dennoch genau das zu sein schien, was er suchte. Ohne groß darüber nach zu denken, zog er das Buch aus dem Regal. Plötzlich, wie aus einem Traum entrissen, wurde dem Genin klar, was er da tat. Verwirrt besah er sich die Lektüre. Durch den vielen Staub und den Spinnweben war der Einband nicht mehr zu erkennen. Schnell beseitigte er dieses Problem mit seinem Ärmel. Zum Vorschein kam ein in Gold verziertes Konoha Emblem. „Nimm es mit“, dröhnte die Stimme des Neunschwänzigen aus seinem Inneren und wieder tat er genau das. Das Buch fest an sich gedrückt, ging er rasch zu dem Tisch zurück, an welchem er noch vor wenigen Minuten mit einem Berg Büchern gesessen hatte. Doch gleich darauf überlegte er sich es anders, es schien ihm zu riskant, das Buch in der öffentlichen Bibliothek zu lesen. Er wusste nicht, was in diesem Einband geschrieben stand, doch diesmal war er sich sicher, dass es die Wahrheit innehielt und nicht nur er schien der Meinung zu sein. Der Fuchs vibrierte förmlich vor Spannung, schien es kaum noch erwarten zu können. Nur ein paar Minuten später war er auch schon auf den Weg nach Hause. Schließlich zu Hause angekommen, schlüpfte er durch die Tür und ging dann sogleich weiter Richtung Schlafzimmer. Nachdem er es sich dort bequem gemacht hatte, nahm er das Buch wieder zur Hand. Bedächtig strich er mit der Hand über das Emblem, deutlich konnte er die Konturen jeden einzelnen Striche’s spüren. Nun im helleren Lichte’s seines Schlafzimmer’s hatte er auch die Gelegenheit, sich das Buch einmal näher anzusehen. Bis auf das goldene Zeichen Konoha’s schien dieses Buch gewöhnlich. Es wirkte schmuddelig und abgegriffen, die Seiten waren vergilbt und an manchen Stellen bereits eingerissen. Auch ansonsten machte es nicht sonderlich etwas her und doch spürte der Blauäugige deutlich, dass es dennoch etwas Besonderes war. Gespannt schlug er die erste Seite auf und ließ seine blauen Augen über die Wort, die dort niedergeschrieben waren, wandern: Zum Ergreifen der Wahrheit braucht es ein viel höheres Organ als zur Verteidigung des Irrtums. (Johann Wolfgang von Goethe) Niemand ist glücklich, der außerhalb der Wahrheit lebt. (Seneca) Die Schrift war nicht sonderlich ordentlich, es schien so, als habe der Schreiber sie in Hast geschrieben. Trotzdessen war viel Mühe in die Worte gelegt worden und sie waren mit bedacht gewählt. Ihre Botschaft war klar und unbestreitbar. Ohne lange umschweife blätterte der Jinchuriki auf die nächste Seite: Eine Wahrheit zu vertuschen ist leicht, man braucht dafür nicht viel. Es genügt schon den Leichtsinn der Menschen mit ein wenig Raffinesse des Lügner’s zu mischen und schon hat man die Menschen getäuscht, die Lüge ist geboren. Wenn man dann dazu noch die Angst eben jener Leute missbraucht und ihnen das zu hören gibt, was sie wollen, so ist die Lüge zur Wahrheit geworden. Dies scheint zuerst unglaublich, dass man uns Menschen derart leicht täuschen kann, doch hat die Vergangenheit bewiesen, dass es möglich ist. Warum ich das weiß? Ich selbst war Zeuge von zwei dieser Lügen. Es gibt große und kleine Lügen. Kleine Lügen sind meist zum Schutz einer anderen Person und oder sich selbst da – wir nennen sie meist Notlügen. Doch schnell kann eine Notlüge zu etwas viel größerem werden und viel mehr Schaden anrichten, als sie nützlich sein sollte. Doch egal, wie sehr man behauptet das die Lüge, die man verbreitet, Schutz bieten soll – ob nun groß oder klein – so ist und bleibt es dennoch nur eins – eine Lüge. Ganz gleich wie viele Wunden ich mit diesen Worten aufreiße oder böse Erinnerungen erwecke, die Wahrheit muss gesagt werden, damit die Wunden und böse Träume wirklich heilen können. Zwei große Lügen beschatten das Antlitz von Konoha no Sato. Ich liebe dieses Dorf nach wie vor und das wird sich bis zu meinem Tod auch nicht ändern. Eben darum will ich nicht, dass die Menschen noch weiter einer Lüge glauben, weiter im Dunkeln tappen und genau das tun, was von ihnen erwartet wird. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bis vor kurzem selbst noch zu diesen Personen gezählt habe. Es gibt zwei große und grausame Ereignisse die das Dorf geprägt haben: Der Angriff des Kyuubi und das Uchiha Massaker. Ereignisse die viele Leben und nahmen und großen Schmerz in die Herzen der Menschen riss. Und genau diese furchtbaren Ereignisse sind die Lügen, die uns erzählt wurden. Es ist richtig, der neunschwänzige Fuchsdämon griff das Dorf versteckt hinter den Blättern an, an dieser Tatsache gibt es nichts zu rütteln. Doch warum tat dieser dies? Aus purer Mordlust? Aus Blutdurst? Oder gar nur zum reinen Vergnügen? Zumindest ist es das, was man den Menschen weismachen will. Denn ob man es glauben möchte oder nicht, die Bewohner Konoha’s sind nicht die einzigen Opfer, auch Kyuubi wurde nur benutzt. Uchiha Madara beschwor den neunschwänzigen Fuchsdämon, kontrollierte ihn mit seinem Sharingan und ließ ihn Konoha angreifen und von alledem wussten die Dorfältesten, allen voran Shimura Danzou, der versteckt seine Fäden spann. Und in dieses Gespann reihte sich auch Orochimaru ein. Diese drei planten alles minutiös und mit bedacht, um uns dann später hinter’s Licht führen zu können und uns diese Lüge aufzutischen. Jeder dieser Männer hatte dabei seinen ganz eigenen Grund. Uchiha Madara – mir ist noch immer ein Rätsel, wie dieser Mann all die Jahre überleben konnte, vor allem der vermeintlich durch die Hand Senju Harashima’s starb – war Rache der Grund. Er wollte Konoha vollständig vernichten. Das Dorf, welches daran Schuld war, dass sein eigener Clan ihn verstieß. Auch wenn ihm dies nicht gelungen war, so war der Schaden, den er angerichtet hatte riesengroß. Shimura Danzou dagegen wollte das genaue Gegenteil, er wollte Konoha schützen, so paradox es scheinen mag. Sein Ziel ist das richtige, jedoch sein Weg falsch. Durch den Angriff des Kyuubi verstärkte er nicht nur das Pflichtgefühl der Menschen gegenüber ihrem Dorf und das somit einher gehende Gefühl dieses mit ihrem Leben verteidigen zu wollen. Zudem erhielt er eine Waffe – der Jinchuriki des Kyuubi, Uzumaki Naruto. Denn jedes andere Dorf fürchtete sich vor denen, die einen Jinchuriki unter ihren Reihen hatten, ganz besonders wenn es sich um den Träger des Kyuubi no Yoko handelte. Was genau er mit dem Jungen vor hat, lässt sich mir nur erahnen, doch wenn ich an seine Untergebenen denke, die Einheit Root, dann nichts Gutes. Ich hoffe wirklich, dass zumindest dieser Plan nicht aufgeht, mir selbst ist es leider nicht mehr möglich einzugreifen – hätte ich das alles bloß früher erfahren. Orochimaru’s Antrieb bei der ganze Sache kann ich nur vermuten, aber so wie es sich für mich darstellt, hatte er einen besonderen Grund. Was mit dem Dorf geschah interessierte ihn nicht sonderlich, ob es nun fiel oder nicht war ihm eigentlich gleich – was nicht heißen soll er hätte es nicht begrüßt, sollte Konoha untergegangen sein, aber es war nicht seine Priorität. Er erhoffte sich vor allem von der Zusammenarbeit mit Danzou etwas, nämlich über diesen an einen aus dem Uchihaclan zu gelangen, was mich auf die zweite große Lüge von Konoha no Sato bringt – das Uchihamassaker. Orochimaru interessierte sich stets für die Uchiha’s wegen ihres Erbe’s – das Sharingan, mit welche es nicht nur möglich ist, Menschen in ein Gen-Jutsu zu versetzten, sondern auch noch beinahe jedes Jutsu zu kopieren. Und genau das ist es, was Orochimaru anstrebt, Macht dadurch, jedes Jutsu in der Ninjawelt zu beherrschen. Genau deshalb entwickelten die drei eine weitere Verschwörung, die allen zugunsten kam. Madara und Danzou waren lediglich an der Vernichtung des Clan’s interessiert. Der Uchiha wieder einmal aus Rache, weil seine eigene Familie ihn verstieß und der Dorfälteste, weil er in ihnen eine potentielle Gefahr sah. Und so war das Schicksal des Uchihaclan’s schon bald besiegelt. Doch selbst dies spielte sich komplett anders ab, als wie es die Menschen erfahren hatten. Sie brauchten für ihren Plan einen Sündenbock und Uchiha Itachi – der älteste Sohn des aktuellen Clanoberhaupte’s und Wunderkind der Familie – bot sich geradezu dafür an. Denn obwohl der Junge, gerade einmal Zwölf Jahre alt war, kam er hinter den Komplott, den die Drei planten, doch leider war es für diese Offenbarung bereits zu spät. Die Tat selbst begannen Untergebene Orochimaru’s. Nur damit jeder diese Lüge glaubte und sie als Wahrheit sah, brauchten sie einen glaubwürdigen Zeugen, der Itachi eindeutig als Täter identifizierte. Dafür war der jüngere Bruder, Sasuke, wie geschaffen. Er war jung, manipulierbar und war noch nicht in der Lage, eine Kopie seines Bruder’s vom Original zu unterscheiden und schließlich würde man auch so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn obwohl zwei Uchiha überleben würden, der eine gehasst und aus seinem Heimatdorf verband, der andere viel zu jung um den Wahrheit zu begreifen, mussten sie nichts fürchten. Der ältere der Jungen würde niemals in der Lage sein seine Unschuld zu beweisen, nie könnte dieser ihnen gefährlich werden und den Jüngeren konnten sie genauso formen, wie sie ihn wollten. Sie konnten seinen Hass auf seinen Bruder nähren und daraus ihm Antrieb geben rücksichtslos immer stärker werden zu wollen. Letztendlich wird es aber darauf hinaus laufen, dass der Junge sein Leben verlieren wird, schließlich ist Orochimaru an dessen Augen interessiert. Wie weit die Drei es bis dahin treiben wollen ist ungewiss. Ich verfluche mich selbst dafür, dass alles nicht viel eher herausgefunden zu haben, vielleicht hätte dies alles verhindert werden können und die Zukunft sähe nicht so düster. Es bleibt bloß zu hoffen, dass es doch noch ein gutes Ende für all die Opfer nimmt, die unter diesen Ereignissen leiden mussten und es noch immer müssen. Ich hoffe die unverblümte Wahrheit kommt an’s Licht. Einige Minuten war es totenstille in der kleinen Wohnung von Naruto. Er musste erst einmal verdauen, was er da gerade gelesen hatte. Nutzlos fiel das Buch in seinen Schoß, ohne das er es wirklich registrierte. Ja, er wollte die Wahrheit erfahren, die nackte Wahrheit, aber dass es derart kompakt sein würde, damit hatte er im Leben nicht gerechnet. Kyuubi hatte vollkommen recht gehabt, es war alles eine Lüge. Denn obwohl im sein Bauchgefühl gesagt hatte, das der Fuchs die Wahrheit sprach, lauerten in den tiefsten Ecken seines Verstande’s Zweifel, die nun ein für alle mal verstummt waren. Alles war wahr und es war noch viel schlimmer, als der Uzumaki geglaubt hatte. Selbst das Uchihamassaker war geplant, all den Schmerz den Sasuke erleiden musste, weil seine gesamte Familie geschlachtet wurde und dann auch noch in den Glauben sein eigener großer Bruder hätte es getan. Und dann noch Itachi, der völlig zu unrecht als Mörder hingestellt wurde, daraufhin aus Konoha verbannt wurde und nun als Nuke-nin leben muss. Diese drei Männer – Uchiha Madara, Shimura Danzou und Orochimaru – hatten ohne mit der Wimper zu zucken so vie Leid über das Dorf gebracht. Nicht nur das sie verantwortlich für den Tod vieler hunderter Menschen waren, sie benutzten Unschuldige als ihr Werkzeug, selbst er war einer von ihnen! Doch zum Glück war bei dem Blonden der Plan nicht aufgegangen, sie hatten ihn nicht unter ihre Fittiche bekommen. Ein eiskalter Schauer rann ihm über den Rücken, als er daran denken musste, was das Trio in den Jahren, die seit diesen Ereignissen bereits vergangen waren, für weiteren Schaden angerichtet hatten. Wahrscheinlich war selbst der Verrat des Sharinganerben’s ein Teil ihres Plan’s. „Was sollen wir jetzt tun?“, hauchte der Jinchuriki mehr zu sich selbst als zu dem Kitsune. Dieser brummte kurz, als würde er nachdenken. „Es wäre das klügste, dieses Wissen und vor allem dieses Buch, erst einmal für uns zu behalten. Es würde uns nichts bringen nun zur Hokage zu gehen und ihr alles zu erzählen, wir haben keine handfesten Beweise. Wir können ihr nicht mit Sicherheit vermitteln, dass es wirklich wahr ist, was in dem Buch steht – wir wissen nicht einmal, wer es geschrieben hat! Bevor wir nicht mehr Informationen haben, würden unsere Bemühungen in’s Leere verlaufen.“ „Du hast wohl recht“, stimmte der Genin dem Älteren zu. Naruto schloss seine Augen und als er sie wieder öffnete stand er vor dem geöffneten Tor, vor dem der Neunschwänzige thronte. Verwirrt wurde er von diesem betrachtet. „Was willst du hier, Kleiner?“ Die Antwort war ein Achselzucken und bestimmter Blick. „Ich hielt es für eine gute Idee. Wir unterhalten uns zwar immer, aber das nur über unsere Gedanken.“ Er fixierte mit seinen blauen Augen direkt die Blutroten des Fuchse’s. „Es ist sicher einsam hier, da ändert auch das geöffnete Tor nicht’s dran.“ Überrascht weiteten sich die Augen des Dämon’s. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Nie hatte sich jemand darum geschert, wie es ihm ging, sie gingen sowieso davon aus, dass er ein gefühlloses Monster war. Warum sollte er dann auch so etwas wie Einsamkeit empfinden. Nun einmal jemanden vor sich zu haben, der sich einmal um ihn Sorgen machte, war ein befremdliches und doch schönes Gefühl. So recht wusste er nicht damit umzugehen und genau deswegen war seine Reaktion wie immer. Leise schnaufend wendete er seinen Blick ab. „Ich brauche dein Mitleid nicht!“, knurrte der Yoko. Als würde er auf so was hereinfallen, für wie beschränkt hielt der Bengel ihn?! Er war all die Jahre wunderbar zu recht gekommen, da brauchte er plötzlich nicht das geheuchelte Mitleid eines kleinen Menschen. Seufzend schüttelte der Angesprochene den Kopf. „Das ist kein Mitleid, sondern einfach eine Tatsache, ob du es nun annimmst oder nicht, bleibt dir überlassen.“ Einige Sekunden musterte Kyuubi den Blonden, ehe sich sein harter Blick minimal erweichte. Vielleicht, aber nur vielleicht sprach der Junge ja die Wahrheit. Schließlich hatte er ein großes Herz und vielleicht hatte er in diesem auch Platz für einen Dämon „Du bist in Ordnung, Gaki.“ Lachend verschränkte dieser die Arme hinter dem Kopf und grinste breit. „Du bist auch nicht so übel, Fellball.“ Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile in entspannter Atmosphäre über die neuen Informationen, die sie erhalten hatten und wie ihr weiteres Vorgehen aussehen sollte. Nie hätte Naruto geglaubt einmal freiwillig vor dem Kitsune zu stehen und sich ganz friedlich mit diesem zu unterhalten. Sein Weltbild wurde förmlich auf den Kopf gestellt. Er genoss es wirklich. Vielleicht konnten er und der riesige Fuchs sogar Freunde werden, der Grundstein war dafür bereits gelegt und schließlich konnte es nur vom Vorteil sein. Sie teilten sich immerhin seit Jahren einen Körper und seit der Jinchuriki von dem Fuchsdämon erfahren hatte, hatten sie sich mehr oder weniger bekämpft, was auf langer Sicht sicherlich kein gutes Ende genommen hätte. Zudem konnte sich Gegenseitigkeit die Einsamkeit des jeweils anderen stillen – zwar hatte er bereits Sayuri an seiner Seite, die ihn mit alen Belangen verstehe konnte, doch war es dennoch wunderbar, eine weitere Person bei sich zu haben. Das sie beide einsam waren und das obwohl sie sich einen Körper teilten, war nicht zu leugnen. Doch jetzt würde sich diese Tatsache sicherlich ändern. Ein wirklich schöner Gedanke. ~*~ Die Zeit verging wie im Flug und ehe sie sich versahen, waren bereits zwei Stunden vergangen, in denen sie sich auch um einiges besser kennengelernt hatten. Plötzlich schreckte Kyuubi hoch, seine Ohren waren gespitzt, sein Körper kerzengrade und die blutroten Augen wachsam. Verwirrt musterte Naruto ihn. „Was ist los? Ist etwas passiert?“ Brummend wendete sich der Neunschwänzige ihm zu. „Du solltest wirklich lernen deine Sinne hier zu schärfen, du musst stets wissen was “draußen“ vor sich geht. Das ist von äußerster Wichtigkeit.“ Kurz schwieg er und schien sich stattdessen auf die “Außenwelt“ zu konzentrieren, ehe er fortfuhr: „Deine rosahaarige Freundin, Haruno Sakura, und das kleine weißhaarige Mädchen, Kawashima Sayuri, sind wieder da. Du solltest dich zurück begeben, bevor sie etwas merken.“ Verstehend nickte der Blauäugige und streckte seine verspannten Glieder. „Hat Spaß gemacht, wir sollten das wiederholen. Du bist gar nicht so ein Mistkerl wie ich immer dachte“, meinte er grinsend zu dem Älteren, was dieser nur mit einem amüsierten Schnaufen beantwortete. Noch einmal hob Naruto zum Abschied die Hand, schloss die Augen und war Sekunden später wieder in seinem Zimmer, das Buch noch immer in seinem Schoß liegend. Just in diesem Moment klingelte es an seiner Haustür. Wie vom Blitz getroffen sprang der Uzumaki aus dem Bett, versteckte rasch das Buch unter diesem und sprintete anschließend zur Tür. Mit einem breiten Grinsen öffnete er diese. Ohne auch nur irgendwie reagieren zu können, klammerte sich eine glückliche Sayuri an seine Hüfte, ein fröhliches „Naruto-onii-sama“ ausstoßend. Sogleich erwiederte der Angesprochene die Umarmung. Die Haruno, welche diese Szene mit einem liebevollen Blick beobachtete, konnte nicht anders als zu lächeln. Sie freute sich wirklich für ihren Teamkameraden, dass dieser jemanden gefunden hatte, der ihm derart nahe war. Sicherlich, sie alle waren eine große Familie, sie selbst sah den Jinchuriki wie ihren kleinen Bruder, aber die Weißhaarige und er schienen eine ganz besondere Bindung zu einander zu haben. Dies lag wahrscheinlich daran, dass sie den Schmerz des jeweils anderen sehr gut nachempfinden konnten, schließlich hatten sie dasselbe durchgemacht. Umso schöner war es, das sie aneinander gefunden hatten und den Schmerz des anderen lindern konnten. Sie wünschte den Zweien ihr Glück vom ganzen Herzen, hoffentlich zerstörte ihnen niemand dies. Nachdem der Blonde und die Kawashima sich ausreichend begrüßt hatten, wendete er sich der Medic-nin zu. „Danke, das du auf sie aufgepasst hast, Sakura-chan.“ Die Angesprochene winkte nur ab. „Kein Problem, habe ich gerne gemacht. Sayuri-chan und ich hatten auch eine Menge Spaß.“ Wie auf’s Stichwort nickte die Jüngste kräftig mit dem Kopf, was Naruto noch breiter lächeln ließ. „Das freut mich zu hören. Ich bin schon gespannt, was du mir nachher alles zu erzahlen hast“, sagte er zu dem Mädchen, ehe er sich wieder der Rosahaarigen zu wand. „Willst du noch mit reinkommen?“ Den Kopfschüttelnd antwortete diese: „Nein, danke, ein andermal, ich treffe mich gleich noch mit Lee.“ Bei diesen Worten bekamen ihre grünen Augen ohne ihr gewusstes Zutun, ein glückliches Funkeln. Ein freches Grinsen konnte sich der Uzumaki nicht verkneifen. „Na, dann will ich dich nicht aufhalten, Lee wird sicherlich schon sehnsüchtig warten.“ Um seine Worte noch zu unterstreichen wackelte er provozierend mit den Augenbrauen. Augenblicklich verdunkelten sich die Wangen der Kunoichi und ein wütender und zugleich amüsierter Ausdruck zeigte sich auf ihrem Gesicht. „Du bist unmöglich, Baka“, stieß sie ermahnend aus. Hätte der Genin Sayuri nicht noch immer in seinen Armen, so hätte er just in diesem Moment mit einer dicken Beule am Boden gelegen. Wie zum Dank drückte er das Mädchen näher an sich. Seufzend stemmte Sakura die Hände in die Hüfte, sie konnte dem Blauäugigen eh nicht lange böse sein. Noch einmal den kopfschüttelnd, verabschiedete sie sich von den Beiden und machte sich anschließend auf den Weg zu dem Haus ihres Freunde’s. Gleich nachdem Naruto die Tür geschlossenen hatte, plapperte die Kawashima auch gleich los und berichtete ihm bis in’s letzte Detail von ihrem tollen Tag mit der Haruno. Geduldig hörte er sich alles bis zum Schluss an und fragte auch ab und zu etwas. Dies hielt sich, bis es Zeit zum schlafen war. Während Sayuri bereits friedlich neben ihm eingeschlafen war und in ihren Träumen diesen schönen Tag noch einmal erlebte, lag der Shinobi noch wach. Jetzt, in der Stille der Nacht, kamen die Erinnerungen an das Buch und das, was in diesem stand, wieder. Seine Gedanken rotierten, wirbelten wie ein Orkan in seinem Kopf. Wenn das alles wirklich der Wirklichkeit entsprach und diese drei Männer in Wahrheit für diese Katastrophen verantwortlich waren, was stand ihnen dann erst bevor?! Sie ruhten nun seit mehr oder weniger vielen Jahren, welche weitere dunkle Machenschaft hatten sie sich in dieser Zeit ausgedacht?! Was stand ihnen noch bevor? Und würde Konoha es ein weiteres Mal überstehen? Mit diesen wirrenden Fragen in seine Kopf umher schwirrend, schlief Naruto schließlich doch noch ein. Die Müdigkeit forderte ihren Tribut. ~*~ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)