Secrets In My Life von Deku_Ko_Kenma ================================================================================ Kapitel 11: Das Geheimnis ------------------------- "Wehe du stellst etwas an." Als ob ich dies tun würde? Ich war doch jetzt seit dem ich hier war doch immer ein braves Mädchen gewesen oder? Wie konnte mein Bruder nur glauben, dass ich irgendetwas anstellen würde. Er hatte einfach so wenig vertrauen in mir. Doch als Antwort nickte ich nur. Wie auch immer. Ich stand also am Geländer und blickte in den Flur hinunter. Tyler wurde ja prächtig verabschiedet und alle standen da. Vany, Avery, Grady, Diana, David und Axel begleitete ihn sogar noch nach draußen. Für mich sah das nicht so aus, als würden sie den König vom Thron stürzen wollen. Sie sahen eher aus wie die Untertanen, die keiner Fliege etwas zur Leide tun könnten. Doch heute würde ich bestimmt verstehen, warum sie sich so benahmen und ich könnte nun jedes Geheimnis lüften. Schließlich wusste ich, dass mich daran niemand mehr hindern würde. Naja bis auf Axel vielleicht. Er wusste schließlich nichts von dem Bündnis, weswegen sich auch Grady um ihn kümmern sollte. Und wenn er das nicht schaffte, hatte sich Vany auch noch als Hilfe angeboten. Ich brachte nur genügend Zeit und die mussten die beiden mir verschaffen. Genau in dem Moment sah Grady zu mir hoch und nickte. Das war Stichwort gewesen. Tyler war weg und Grady und Vany übernahmen nun Axel und ich hatte Zeit. "Ich dachte mir so etwas bereits." Was machte Axel denn bitte hier vor dem Büro? Und vor allem, wie kam er so schnell hier her? Er kannte sich eben hier aus und bestimmt gab es irgendwo Geheimgänge. "Was meinst du? Ich war nur Zufällig hier." Er zog eine Augenbraue hoch und kam einige Schritte auf mich zu. Ich wusste zwar nicht warum, aber irgendwie beunruhigte mich das und ich machte einige Schritte zurück. Seine Stirn legte sich vor Verwirrung in Falten und er blieb schließlich stehen. "Gestern schien es so, als könntest du mir gar nicht Nahe genug sein und heute weichst du zurück. Irgendwie verletzt mich das, Ruby." Autsch, das tat echt weh. Stellte er mich gerade wirklich so dar, als wäre ich die Böse gewesen? Er hatte mich doch mit ins Zimmer geschleift und mich festgehalten. Hallo? Wo war denn da der Sinn gewesen? "Und bist einfach abgehauen und hast mich stehen lassen!" Hatte ich gerade ein Lächeln gesehen? "Also was machst du wirklich hier? Das Büro ist eh abgeschlossen." Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und seufzte leicht. "Wie gesagt, ich war nur Zufällig hier." "Du bist eine schlechte Lügnerin. Denn ich glaube dir das ganz und gar nicht." "Wie auch immer, dann glaub mir halt nicht. Aber was machst du hier? Eben warst du noch draußen bei Tyler." Wieder! Ich hatte doch eben wieder ein Lächeln gesehen oder? Machte er sich gedanklich über mich lustig oder stimmte mit ihm etwas nicht. "Was guckst du denn so?" Verdammt, hatte ich ihn deswegen angestarrt. Und schon spürte ich wie meine Wangen heiß wurden. Warum musste ich ausgerechnet jetzt rot werden. "Äh.. nichts. I-ich werde dann gehen." "Ruby! Warte. Du hast gestern das Bild meiner Schwester gesehen, richtig?" Oh verdammt. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell raus kommen würde. Dabei hatte ich das Medaillon so ordentlich zurück gepackt. Wie konnte er es nur so schnell merken? Wiederwillig drehte ich mich zu ihm um und erwartete nun das er wütend war. Doch sein Blick strahlte Ruhe aus. "David hat es mir erzählt." Die Antwort kam wohl von ihm so schnell, weil ich noch immer keinen Ton raus gebracht hatte. Dennoch war das ziemlich gemein von ihm und das würde er nochmal von mir zu hören bekommen. Schließlich hatte er mich einfach verpfiffen, dass konnte ich einfach nicht hinnehmen. "Ich habe nicht in deine Sachen gewühlt, ich wollte mich nur etwas umschauen." Okay, er glaubte mir nicht. Ich würde mir nicht mal selber glauben. "Schon gut. Meine Schwester ist tot und das Bild ist das einzige was ich noch von ihr besitze. Und falls du jetzt glaubst, ich sage dir, was damals mit ihr passiert ist, dann liegst du falsch." Das hatte ich mir schon irgendwie gedacht. Warum hattest du dann erst angefangen davon zu sprechen. "Verschwinde!" Na super und dann wurde man auch noch unfreundlich wie ein Hund weggescheucht. "Ruby! Axel ist..!" "Vor dem Büro. Ich weiß. Denn er hatte mich dort abgefangen." Grady lief neben mir her und erklärte mir, dass es noch einen weiteren Eingang gab, der direkt zu dem Büro führte. Wahrscheinlich war er dadurch gegangen, während Tyler ins Auto stieg und alle anderen gewartete hatten , bis das Auto endlich los fuhr. Aber das mit dem Eingang hätte er mir auch schon früher sagen können. Dann wäre ich doch jetzt nicht zum Büro gegangen, wenn ich gewusste hätte, dass Axel dort auf mich wartete. Es war passiert und ich konnte es nicht ändern, wahrscheinlich musste ich bis Spät in die Nacht warten damit ich in das Büro kommen würde. "Hast du David gesehen?" "Er ist mit Diana in der Lobby. Jedenfalls hatte ich ihn da zuletzt gesehen." Das klang doch schon mal gut. Schließlich musste ich mit ihm auch noch etwas klären. Obwohl Grady mir hinter her lief und ständig fragte, was ich von David wollte, sagte ich kein Ton. Erst als ich den Älteren traf, rückte ich mit der Sprache raus. "Warum hast du Axel gesagt, dass ich von seiner verstorbenen Schwester weiß?" "Du weißt über Cat Bescheid?" Grady machte die Sache nicht besser, weswegen er von mir nur ein 'Psst!' zu hören bekommen hatte. David erhob sich aus einem der Sessel und kam einige Schritte auf mich zu. "Du hättest doch eh nicht mit ihm darüber gesprochen, also hab ich es ihm eben gesagt." "Er sagt mir aber dennoch nichts darüber. Also hat es nichts gebracht. Ich glaube, jetzt denkt er ich habe in seinen Sachen rum gewühlt und..." "Das hattest du doch eh!" Also allmählich sah ich rot! Niemand sagte mir etwas und wenn ich etwas versuchte raus zu finden, sahen mich alle an als hätte ich etwas böses getan. Was sollte ich denn machen? "Macht euren Scheiß alleine! Wie auch immer ihre euren König vom Thron stoßen wollt, dann tut das ohne mich. Ich geh jetzt und finde heraus, was hier los ist. Ob ihr mir nun dabei helfen wollt oder nicht. Das ist mir so was von egal!" Mit den Worten stürmte ich aus der Lobby und ließ alle drei dort stehen. Anscheint hatten sie damit nicht gerechnet, dass ich sie so anfahren würde. Doch allmählich hatte ich wirklich die Nase gestrichen voll und ich hielt die Geheimnistuerei nicht mehr aus. Das musste nun wirklich ein Ende haben. "Ruby, ich hab dir doch gesagt..." "Aus dem Weg!" Ich zog die Schlüssel hervor und schloss ganz einfach das Büro auf. Axel hinderte mich nicht mal daran, obwohl ich damit fest gerechnet hatte. Einen kurzen Moment sah ich mich um. Der Schreibtisch war verlassen und ein kleiner Aktenschrank zierte die die rechte Wand. An der linken Wand befand sich noch eine Tür. Die Tür war mir vorher gar nicht so aufgefallen und vor allem hatte sie ziemlich viele Schlösser gehabt. Jetzt erst vernahm ich, dass Axel meinen Namen gerufen hatte und mir in das Büro gefolgt war. "Lass mich! Ich finde jetzt raus, was hier los ist!" Kurioser Weise nickte er und schloss sogar die Tür. Natürlich blieb er ihm Raum und beobachtete mich. Dennoch hatte ich irgendwie erwartet, dass er mich packen würde und mich raus schleifen oder raus tragen würde. Stattdessen lehnte er einfach an der Tür und beobachtete mich, wie ich die ganzen Schlösser an der Tür auf schloss. Als ich schließlich den Raum betrat, hatte ich das Gefühl ich wurde erschlagen von Aktenschränken und Büchern. Es schien wie eine kleine Bibliothek. Was das wohl alles für Bücher waren? Selbst die Aktenschränke waren nochmal abgeschlossen. Deswegen waren wohl auch so viele Schlüssel an dem Schlüsselbund gewesen. Gut das mir Avery schon vorher erklärt hatte, welcher Schlüssel für was ist. Damit sollte ich Zeit sparen, während Axel abgelenkt wird. Naja das brauchten wir ja nicht mehr tun. Die Akten waren nach Alphabet sortiert und in manchen befanden sich bloß Namen mit 'A'. In einem anderen nur mit 'B'. Ich wusste gar nicht das er so viele Leute hatte, über die er eine Akte führte. Hier standen ja ziemlich viele Schränke drin, also mussten das auf jeden Fall eine ganze Menge sein. Ich nahm mir einfach irgendwelche Akten und ging damit zum Schreibtisch. Auf den ersten Seiten befand sich ein kurzer Steckbrief und ein Passfoto von der Person. Und dann schien es eher, als hätte ihn jemand verfolgt. Denn überall waren Fotos und Berichte zu lesen, was diese Person getan hatte. Schließlich am Anhang fand ich ein Wort, wobei mir die Luft weggeblieben war. "T-tot?" Auch in den anderen Akten stand das Wort im Anhang. Dazu auch noch ein kleiner Bericht, welche ich erstmal in Ruhe begann zu lesen. Mein Blick ging zu Axel, der auf den Boden starrte. "Warum? In den Berichten steht, dass du diese Leute getötet hast!" Natürlich wurde in einem auch Grady erwähnt, aber Axel war in dem Moment nun mal im Büro gewesen. Doch er machte sich nicht mal die Mühe mich anzusehen und blieb einfach weiter still. Was ging hier nur vor sich? Warum sollte jemand einen Menschen umbringen? Schließlich begann ich einfach Tyler's Schreibtisch durch zu wühlen, wo ich wieder auf einige Akten gestoßen war. Unter anderem fand ich auch eine über mich und meiner... Mutter? Warum hatten wir eine Akte? Schnell durchblätterte ich die meiner Mutter, doch da stand am Ende kein Bericht. Wenigstens wurde sie nicht umgebracht. Irgendwie erleichterte das mich. Schließlich suchte ich weiter nach irgendwelchen Hinweisen, irgendetwas musste doch noch zu finden sein. Die Akten konnten doch nicht alles gewesen sein. Und dann bemerkte ich erst den doppelten Boden in einem der Schubfächer. Ich wusste, dass es irgendwo noch mehr gab. Ein.. Tagebuch? Ich wusste gar nicht das er Tagebücher schreibt. Doch als ich rein sah, musste ich mit entsetzen feststellen, dass es gar kein Tagebuch war. Es war ein Finanzbuch. Dort standen Namen von Personen, dann den Status tot oder lebendig, wie viel die Person wert war und wer den Auftrag machen sollte oder gemacht hatte in dem Fall. Ich verglich eine Akte mit dem was in dem Buch stand. Ein Herr Smith war bereits tot und dafür gab es über Zweitausend Dollar und getötet wurde er von Axel. "Du bist ein Mörder." "Also, wir bezeichnen uns als Killer. Oder besser gesagt, als Auftragskiller." Das war doch ein Scherz oder? Das konnte doch nur ein Scherz sein? "Und du befindest dich hier im Hauptquartier und Ausbildungszentrum." Das war eine Villa, wie konnte das bitte schön ein Ausbildungszentrum für Auftragskiller sein? Das konnte und wollte ich einfach nicht glauben. Doch alles, was ich im Moment gesehen hatte, passte genau. Das hatte auch das Verhalten der anderen erklärt. Warum Tyler die Leute auf den Ball mit dem Tot gedroht hatte. Irgendwie passte das alles zusammen. "Ruby?" "B-bleib da stehen! Bewege dich nicht." Axel war ein Killer gewesen und Grady war ein Killer gewesen. Wie konnte dieser fürsorgliche Kerl ein Killer sein und mich einfach so küssen? Und warum Axel so.. Nein dafür fielen mir nicht mal mehr Worte ein. Ich musste hier raus. Ich musste hier weg. Ich lebte schon seit ein paar Monaten mit Killern zusammen und hatte es nicht bemerkt? Wie dumm und naiv war ich gewesen? "Axel? Muss man irgendetwas besonderes können um ein Mörder zu sein?" "Schauspielern und wahrscheinlich mit einer Waffe umgehen." Er beantwortete die Frage, als wäre es das normalste auf der Welt gewesen und irgendwie hatte ich genau mit dieser Antwort gerechnet. "Ihr seid alle verlogene Arschlöcher." Kurz darauf klopfte es an die Tür und nachdem Axel diese geöffnet hatte, betrat Grady den Raum. Er kam mir gerade recht. Schließlich lief ich auf ihm zu und es schien, als wollte er mich in die Arme nehmen. Doch stattdessen hob ich meine Hand und klatschte ihn eine. "Ich hoffe du lernst aus deinen Lügen!", flüsterte ich und verließ den Raum. Damit hatte wohl keiner der beiden gerechnet. Aber ich musste erstmal hier weg. Doch wohin? Wie hießen die beiden Brüder nochmal? Das wäre wohl im Moment meine einzige Möglichkeit gewesen. Schnell packte ich ein paar Sachen zusammen und verließ ohne ein Wort das Anwesen. Natürlich hielt mich keiner weiter auf, was auch besser war. Jetzt musste ich nur noch nach der Villa der Brüder finden. Van Graf konnte doch nicht so ein weit verbreiteter Name sein oder? 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