Wut von niyo ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Grade wiedergefunden und kann es gut leiden -------------------------------------------- Akiya war wütend! Er hätte nie für möglich gehalten, dass er mal so einen Hass auf einen seiner Kollegen verspüren würde, aber genau das war eingetreten. Und dann ging es nicht mal um nur einen Kollegen, sondern sie alle. Sie hatten einfach aufgegeben. Die PSC wollte sie nicht mehr. Sie brachten kein Geld mehr ein, zumindest kaum noch. Sie waren zu alt. Existierten als Band schon zu lange und hatten zu wenig Erfolge erzielt. Und anstatt dagegen anzukämpfen, nahmen sie es alle einfach hin. Begruben ihren Traum mit einem Schulter zucken. Akiya konnte es nicht fassen. Er zitterte vor Wut. Er war rausgestürmt. Raus aus dem Besprechungsraum, raus aus der PSC. Er hatte gekämpft, hatte es zumindest versucht. Sich Argumente aus den Fingern gesogen, wieso sie sie nicht einfach rausschmeißen konnten. Mit jeder Sekunde, in denen seine Kollegen nur dazu schwiegen und zuhörten, war seine Wut gestiegen. Die Chefin hatte ihn einfach reden lassen, wahrscheinlich nicht mal zugehört. Es war beschlossene Sache für sie. Doch Akiya wollte nicht so einfach aufgeben. Es war doch schließlich ihr aller Traum gewesen. Als dann Izumi allerdings zu ihm sagte, er solle es endlich mal den Mund halten, es hätte doch alles keinen Sinn mehr, war Akiya der Kragen geplatzt. Und bevor er noch sie alle anschrie oder sogar handgreiflich wurde, war er lieber geflüchtet. Er wollte ihnen nicht wehtun, aber er war kurz davor gewesen jedem einmal eine zu klatschen. Er ließ sich an der Wand neben dem Hinterausgang der PSC hinuntergleiten und seufzte tief. Was sollte er jetzt nur tun? Sein Leben war vorbei. Wenn es Kagrra, nicht mehr gab, wusste er einfach nichts mehr zutun. Musik war sein Leben, seine Liebe, sein ein und alles. Wie sollte er denn ohne weitermachen? Das war undenkbar. „Akiya?“ Tora trat aus dem Hinterausgang mit einer vollen Mülltüte in der Hand. Er legte die Tüte beiseite und hockte sich vor dem Anderen Gitarristen hin. „Alles okay? Was machst du hier so alleine?“ Akiya zog seine Beine an und legte seine Arme auf seinen Knien ab. Er versteckte sein Gesicht zwischen seinen Armen. Er wollte nicht, dass Tora sah, wie sehr er litt. Wollte nicht vor Tora weinen und er merkte, dass die Tränen nicht mehr lange auf sich warten ließen. „Ist schon okay“, murmelte er. „Geh bitte.“ „Hast du sie noch alle?“, entrüstete sich Tora. „Dir geht es anscheinend nicht gut und dann lass ich dich doch jetzt nicht alleine. Außerdem“, Tora grinste verschmitzt, „können die Andren ruhig noch ein wenig auf mich warten, wenn die mich schon zum Müllwegbringen rausschicken, obwohl ja eigentlich Saga dran wäre. Aber ihm geht’s ja mal wieder sooo schlecht.“ Tora verdrehte die Augen, was Akiya verstohlen durch seine Arme sehen konnte. Er grinste leicht. Saga hatte alle sechs Wochen seine kleinen Wehwehchen und konnte solche niedrigen Arbeiten wie Müll wegbringen, Raum fegen oder sowas in der Art dann nicht vollbringen. Alice Nine machten dies alles selbst, da Nao den Putzleuten ein wenig Arbeit abnehmen wollte. Er hatte sich einmal mit einem von ihnen unterhalten und war ganz entsetzt gewesen, wie viel die zutun hatten, besonders bei the GazettE und SuG. Für die Beiden brauchten sie alleine länger, als für all die andren Räume insgesamt. Nao war einfach zu nett für diese Welt. „Erzählst du mir was los ist?“, fragte Tora vorsichtig nach. „Oder soll ich dich einfach nur im Arm halten und über Saga herziehen?“ Ihm war das verstohlene Grinsen nicht entgangen. „Ich…“ Akiya war sich nicht sicher, ob er Tora von seinen Sorgen erzähle sollte. Ob er überhaupt schon darüber reden durfte. Aber es war Tora. Sie hatten sich schon immer gut verstanden und Akiya war sich sicher, wenn er Tora darum bat, würde der auch nicht mit Anderen über ihr Gespräch reden. Er kuschelte sich ein wenig an den anderen Gitarristen, der ihm sofort einen Arm um die Schulter legte und ihn an sich drückte. „Sie schmeißen uns raus.“ Akiya spürte Toras Verwirrung deutlich. „Die PSC. Sie schmeißen uns raus, uns, Kaggra,. Wir werden uns auflösen. Sie haben einfach aufgegeben, Isshi, Izumi, Shin, Nao, sie haben alle einfach aufgegeben.“ „Scheiße“, fluchte Tora leise, nachdem der erste Schock sich langsam gelegt hatte. Akiya nickte betrübt. „Es ist aus. Was ist mein Leben denn bitte wert ohne Musik?“ Plötzlich schob Tora Akiya von sich, zwang ihn ihn anzusehen und sah ihm ernst in die Augen. „Sag sowas nicht. Dein Leben ist so viel mehr wert, als du denkst.“ „Aber was soll ich denn machen, Tora? Mein ganzes Leben bestand nur aus Musik, aus Kagrra,. Ich kann doch sonst nichts.“ Nun konnte Akiya seine Tränen wirklich nicht mehr zurückhalten. Es war alles so aussichtslos. „Hey,“ Liebevoll verstrich Tora mit seinem Daumen Akiyas Tränen. „Wer sagt denn, dass du mit der Musik aufhören sollst? Es gibt doch noch so viele Möglichkeiten für dich.“ Nun ruhte Toras Hand an Akiyas Wange, sein Blick wurde sanft und er lächelte leicht. Langsam beruhigte sich Akiya wieder und er konnte nicht anders, als Toras liebes Lächeln zu erwidern. „Und denk nicht, dass du nichts kannst“, redete Tora weiter. „Du kannst so viel. Du bringst Menschen zum Lachen. Du kannst stundenlang zuhören, wenn man Jemanden zum ausheulen braucht. Du kannst so wunderbar trösten und schaffst es innerhalb von kürzester Zeit, dass es einem wieder wunderbar geht.“ Toras Stimme wurde mit jedem Satz leiser, aber auch zärtlicher. „Du kriegst es hin, dass ich jeden Morgen mit einem breiten Grinsen aufwache. Du schaffst es, dass ich mich schon früh morgens auf die Mittagspause freue, weil ich weiß, dass ich dich dann sehe. Dank dir bin ich immer stark deprimiert, wenn Kagrra, frei haben, auf Tour oder wieso auch immer außer Haus sind, weil ich dich dann nicht sehe. Du kriegst es hin, dass mein Herz strahlt, wenn ich dich sehe, wenn ich nur an dich denke. Du machst mich glücklich, wie es schon so lange keiner mehr gemacht hat. Das, Akiya, kannst nur du. Sag bitte nie wieder, du kannst nichts oder das dein Leben nichts wert ist. Es ist so viel wert. DU bist so viel wert. Ich würde alles für dich geben. Bitte, Aki-chan, gib nicht auf. Du kannst alles schaffen, was du willst, wenn du es versuchst.“ Akiya starrte Tora sprachlos an. Mit sowas hatte er nicht gerechnet. Mit allem, nur nicht damit. Sein Herz raste und er spürte wie er rot anlief, auf Grund der viele Komplimente von Tora. „W-wirklich?“, fragte er stammelnd nach. So richtig glauben konnte er das nicht. Doch Tora grinste und nickte. Seine Hand lag immer noch an Akiyas Wange und war ganz warm. Sein Daumen streichelte ihn sanft. Genießend schloss Akiya die Augen. Tora meinte es also wirklich ernst. Akiya konnte also so viel. Es war schön das zu wissen. Ein fremdes Lippenpaar legte sich auf seine und küsste ihn. Akiyas Herz schlug die dreifache Geschwindigkeit als normal. Als Toras Lippen sich wieder von ihm trennten, öffnete er seine Augen und lächelte den anderen Gitarristen scheu an. Der erwiderte das liebevoll. „Versprich mir, dass du nicht aufgibst.“ Akiya nickte, völlig fasziniert von Toras sanften Blick. Das kannte er vom Tiger gar nicht so. „Versprochen“, krächzte er und schluckte. Tora brachte ihn so durcheinander. „Danke.“ Es folgte noch ein Kuss auf Akiyas Stirn, dann stand Tora auf, schnappte sich den Müllbeutel, winkte ihm zum Abschied zu und verschwand um die Ecke, zu den Mülltonnen. Akiya brauchte noch einen Moment sich zu sammeln, doch dann stand er auch auf. Er würde nun zurück zu seinen Kollegen gehen, sich den Rest anhören, was die Chefin zu sagen hatte und dann gehen. Er würde ein neues Leben anfangen. Er konnte das schaffen. Er wusste, dass er das konnte. Denn er konnte so viel. Das hatte Tora ihm bewiesen. Und vielleicht – ja, vielleicht – würde Tora ihm zur Seite stehen. Dann konnte Akiya erstrecht alles schaffen, dessen war er sich sicher. Denn auch Tora schaffte so viel, was sonst kein andere bei Akiya hinbekam. Sein Herz schlug immer noch schneller als normal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)