No Pity for Mental Delusion von the_bitches ================================================================================ Kapitel 10: :chapter 10: ------------------------ Langsam war es fast nicht mehr auszuhalten für die schöne Geisha, die stickige Luft und die Hitze setzten ihm durch den Schlaf- und Nahrungsmangel ebenso zu wie die Tatsache, dass er gerade einen Entzug durchmachte. Sein Körper konnte es nun langsam einfach nicht mehr ertragen, er gelangte an seine Grenzen, ein natürlicher Schutzmechanismus. Immer verzerrter nahm er die Stimme des Schwarzhaarigen nun wahr, bis er sich schließlich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und ohnmächtig wurde. Schwarz war alles um ihn herum, er bekam nichts mehr mit - alles schwand und wich. Der Hübsche bekam nicht mehr mit, wie Yuu ihn in sein Zimmer trug und auf das Futon legte. Okaa-san war es, welche sofort einen Arzt kommen ließ. Sie kannte ihn schon seit Jahren und ebenso war er schon jahrelang um das Wohl Uruhas besorgt, sie vertraute ihn bedingungslos. Er war durchaus teuer, doch für ihre Geisha würde sie diese Kosten nicht scheuen. Es dauerte auch nicht sonderlich lange bis eben dieser auf dem Anwesen der Hausherrin eintraf. Die beiden kannte sich gut und lange, dementsprechend war auch die Begrüßung und die Art wie man untereinander umging. "Was ist denn vorgefallen?" Man hatte den älteren Herrn nicht darüber informiert, was genau geschehen war, hatte ihn nur mitgeteilt, dass es sich um etwas Ernstes handelte. "Meiner Geisha geht es nicht gut, sie ist ohnmächtig geworden. Wir wissen nicht um was es sich genau handelt.", gab die Dame des Hauses dem Mann zu verstehen. Natürlich wusste sie, dass sie durchaus einen Teil dazu beigetragen haben musste, da sie ihn eingesperrt hatte, jedoch war noch nie etwas in der Art passiert. Sie verneigte sich und geleitete den Herrn hinauf in das Zimmer der Geisha, wo Yuu neben ihr kniete und mit einem nassen Lappen fürsorglich die Stirn des Hellhaarigen abtupfte. Er hatte sie vorhin immer wieder beschuldigt und beschimpft, dass sie allein am Leid Uruhas Schuld sei, doch sie hatte ihn letztendlich mit dem Argument, dass ihre Schönheit Ruhe brauchte zum Schweigen gebracht. Keinen Zentimeter schien der andere von der Geisha gerückt zu sein, saß direkt neben ihm und schenkte ihm immer wieder traurige Blicke. Dies entging auch nicht der Hausherrin, war der Schwarzhaarige doch außer sich gewesen, als er sie regelrecht aus ihrem Futon gezerrt hatte. Der Arzt stellte nun seine große schwarze Tasche neben dem Futon ab und kniete sich nun ebenfalls neben die blasse Geisha. Er schlug die Decke etwas beiseite, mit welcher man den Liegenden bedeckt hatte und fühlte zu aller erst den Puls des Hellhaarigen. Er schob den Ärmel des Yukatas etwas beiseite, worauf hin ihm die Male an den Handgelenken nicht entgingen. Mit prüfendem Blick besah er sich jede kurz, blieb aber still dazu. "Was ist genau passiert? Wurde irgendetwas gegessen oder genommen?" Er wandte sich an Okaa-san. Alles war ein Drucheinander, der Puls des Schwarzhaarigen ging schnell, machte er sich Sorgen um die ohnmächtige Geisha. Besorgt saß er nun genau neben dieser, versuchte sich um Uruha zu kümmern und bot ihm durch den kalten Lappen etwas Abkühlung. Als Yuu ihn auf den Armen ins Haus getragen hatte, hatte er ganz deutlich die Hitze im Körper spüren können und doch fühlte sich die Schönheit zugleich kalt an - wie leblos. Es war erschreckend! Der Hass auf den General stieg, den Drang ihm das gleiche antun zu wollen verschwand nicht aus seinem Kopf. Es dauerte nur wenige Minuten bis der Arzt am Geishahaus eingetroffen war und geradewegs in das Zimmer, in dem der Hellhaarige lag, geführt wurde. Yuu rückte ein kleines Stück bei Seite, wollte dem Mann nicht im Wege sein oder ihn in irgendeiner Weise behindern. Er musste Vertrauen haben, schließlich war der Mann gerufen worden um Uruha zu helfen. Es war ein älterer Mann, an Erfahrung würde es ihm nicht mangeln. Prüfende Blicke lagen auf der noch immer weggetretenen Geisha, drei Augenpaare lagen nun auf ihm. Der Schwarzhaarige blieb still, wusste nicht so recht was er nun sagen sollte und hoffte nur, dass Uruha geholfen wurde. Doch Yuu war der einzige von den Dreien, der wusste was zu diesem Zustand geführt haben könnte: das Opium! Wusste er als einziger Bescheid, doch glaubte er, dass der Arzt die Anzeichen von selbst hätte sehen müssen. Dennoch stellte dieser nun seine Fragen, waren diese sowohl an die Herrin als auch an ihn gerichtet. Nachdenklich zog die Maiko die Unterlippe zwischen die Zähne, überlegte ob er sagen durfte, dass von einem sogenannten Wundermittelchen Gebrauch gemacht wurde. Er konnte ja nicht erahnen, dass genau dieses von eben jenem Arzt stammte. "Uruha... ihm ging es nicht gut... eigentlich sehr schlecht sogar...", sprach er nun leise, konnte doch nicht länger schweigen. "...das Opium... es ging nicht anders...", verließen einzelne Wortgrüppchen seinen Mund und der Kopf wurde gesenkt, Okaa-san hörte dies bestimmt gar nicht gern. Der Arzt schien nicht sonderlich überrascht, sah nur kurz zur Herrin auf und nickte verstehend, ehe er mit der Behandlung begann. Ein Mittel wurde der Geisha verabreicht, für Yuu unerkennbar, doch sollte dies womöglich als Gegenmittel dienen? Er hatte keine Ahnung von Medizin - wie auch? Es wurden ein paar Handgriffe getan, ehe der alte Mann seine Utensilien zurück in den Koffer legte und diesen daraufhin schloss. "Ruhe... im Moment sollte dies erst einmal genügen.", ordnete er an und verließ samt Okaa-san das Zimmer. Ein Gespräch zwischen ihnen folgte, doch außerhalb der Reichweite der Maiko, die Verletzungen waren ihm schließlich nicht unentdeckt geblieben. Yuu seufzte tief, hatte sein Blick auf Uruha gelegt, mit seinen Händen strich er über das schlafende Gesicht und über die blasse Wange in der Hoffnung, dass der andere bald aus seiner Ohnmacht erwachen würde. Noch immer lag die Geisha regungslos auf dem Futon, als der Arzt sich aufmachte und zusammen mit der Herrin das Zimmer verließ. Yuu ließ man gemeinsam mit dem Ohnmächtigen zurück. Schon lange kannte er die Hausherrin und ebenso lange, wie sie Uruha besaß, kannte er auch den Arzt. Schon als er noch ein Kind gewesen war, war er bei ihm gewesen, wenn er krank gewesen war, stets hatte sich Okaa-san sehr um seine Gesundheit gekümmert, dass konnte er wirklich verleugnen. Natürlich kümmerte man sich für gewöhnlich um die Sache, welche einem von Nutzen war, wenn man bedachte, dass die Dame des Hauses Uruha zur Geisha ausbilden ließ. Ein gewagter Schritt durchaus, war Uruha doch kein Mädchen. Die Hausherrin bewies jedoch ein sehr geschicktes Händchen, Uruha war inzwischen eine der angesehensten Geishas des Lands, kaum jemand wusste von seinem eigentlichen Geschlecht. Es war auch niemandem zur Last zu legen, Uruha besaß enorm Talent und ebenso eine außerordentliche Schönheit, die man einem Mann vielleicht nicht zutraute. Es dauerte etwas, ehe sich der Arzt nun zu Okaa-san umdrehte, als sie im Flur standen. "Matsubayashi-san... Was sind das für Male an Uruhas Körper?" Wieder kehrte Stille ein, schweigend folgte er der Dame in ein Zimmer, in welchem sie ihm einen Sitzplatz an einem niedrigen Tischchen anbot. "Chiyoko.", es war nun fordernder und auch persönlicher als vorher. Im Zimmer der beiden Geishas war alles ruhig, noch immer saß der Schwarzhaarige neben dem Hellhaarigen und sorgte sich. Eine Hand war es jedoch schließlich welche die liegende Schönheit dazu veranlasste sich zu regen. Erst war es nur eine Hand, welche zuckte, dann jedoch schlug Uruha langsam die Augen auf. Es war ein sanfter, wenn auch müder Augenaufschlag, jedoch wunderschön, selbst in dieser Verfassung konnte er verzaubern. Ein Arm wurde gehoben und die Hand des Schönen fand zu der Yuus, welche immer noch an der Wange lag. "Danke...", es war leise und geflüstert. Wieder schloss der Hübsche die Augen und nun waren es seine Lippen, welche den Handrücken Yuus küssten. Natürlich konnte sich die Hausherrin bereits denken wie die Male verursacht wurden, schon seit einiger Zeit kannte sie den General und wusste um dessen Charakterzüge, doch hatte sie bisher nie erlebt, dass sich weniger vorteilhafte so ausgeprägt hatten - zumindest auf den Umgang ihrer Geisha bezogen. Stets hatte sich der General als Edelmann erwiesen, so dass sie sich dafür entschieden hatte, Uruha diesen für eine Nacht zu geben, auf eine Angebot wurde schließlich nicht sofort eingegangen. "Streng genommen hat er es sich selbst zu zuschreiben...¨, antwortete sie, wägte ab in welchen Umfang sie von dem Vorfall berichten konnte. "Uruha weiß wie man sich als Geisha zu benehmen hat...", erklärte sie ihr Denken, hatte sich augenblicklich entschieden nicht mehr berichten zu wollen, da sie selbst keine genauen Einzelheiten kannte. "Du wirst schon wissen was du tust.", zeigte sich Yamada-san nach kurzem Zögern zufrieden, vertraute doch der Frau aufgrund der Tatsache, dass sie sich schon über einen langen Zeitraum kannten. Wachend lag der Blick des Schwarzhaarigen auf der Geisha, schenkte ihr vollste Aufmerksamkeit und wollte nicht den Moment verpassen in dem Uruha wieder seine Augen öffnen würde. Da war er, langsam öffneten sich dessen Augen und wenige Augenblicke später spürte er die Hand des anderen auf seiner. Ein Lächeln legte sich auf seine Züge, konnte er trotz der geringen Lautstärke ganz genau hören, was Uruha ihm zugeflüstert hatte. Yuu blieb dennoch still, meinte, dass es im Moment nichts an Worten bedurfte, beugte sich nun zu ihm herab und schmiegte seine Wange leicht an die des Liegenden. "Kann ich dir noch helfen....?", sprach er in einem genauso leisen Ton und sah der Schönheit nun direkt ins Gesicht, nicht weit waren sie voneinander entfernt. Wenn der Hellhaarige etwas brauchte, der Ältere würde da sein, es hatte sich einfach so entwickelt. Sanft war es, was nun passierte, eine ungewohnte Geste zwischen den Beiden. Der Schwarzhaarige schmiegte sich leicht mit der Wange an Uruha, dieser lag still und lies es geschehen. Im Moment hatte er einfach keine Kräfte mehr. Wie Yamada-san ihnen schon mitgeteilt hatte, würde die Geisha wirklich eine Auszeit benötigen. Uruha war wirklich oft und das zumeist abends oder nachts im Teehaus musste dort die gehobene Gesellschaft unterhalten. Zudem kam noch die Tatsache hinzu, dass sein Körper extrem missbraucht worden war, der General hatte es definitiv zu weit getrieben. Einige Strähnen des hellen Haares fielen dem Hübschen ins Gesicht. "Ich bin durstig... du könntest mir etwas warmen Tee holen." Seine Stimme war zart, richtete sich an den Schwarzhaarigen, immer noch war er ziemlich blass. Die mahagonibraunen Augen hatten an Glanz verloren. Einen Schluck Tee nahm auch Yamada-san gerade zu sich, ehe er das Tässchen wieder auf den Tisch stellte und sich an die Hausherrin wandte. "Uruha nimmt Opium und das mehr als gut für ihn ist." Eine Feststellung, trocken und nüchtern. Eine kurze Pause seitens des Arztes folgte, in welcher er in den schönen japanischen Garten hinaus blickte. "Es ist nichts, was man häufiger zu sich nehmen sollte. Eine zweite Ohnmacht sollte nicht wieder vorkommen, er ist schwach genug. Er hat kein Maß und Opium kann ihn zerstören. Du solltest das wissen. Regelmäßig sollte er zudem essen." Ihre Blicke trafen sich nun, der des Arztes war ernst. "Deine Geisha ist auf dem besten Wege sich zu zerstören, Chiyoko. Bist du so blind oder willst du es nicht sehen? Niemand will von einer zerfressenen Pflaume kosten." Mit diesen Worten erhob sich der ältere Mann nun, hoffend, dass er auf diese Weise einen Eindruck bei ihr hinterließen hatte. Er kannte sie zu gut, es war das Geld, welches sie trieb. Bevor er jedoch gänzlich aus dem Raum verschwand, schob er der Herrin des Hauses noch einen kleinen Zettel zu, auf welchem eine Summe stand. Galant deutete er eine Verbeugung an und ließ sich vom Dienstmädchen nach draußen begleiten. Auch dieser Mann konnte wohl nicht leugnen, dass Uruhas Körper auf ihn große Wirkung hatte, zudem wenn er nicht von einem Yukata verhüllt war. Es war seltsam zwischen den Beiden, auf einer ganz anderen Ebene - nicht unangenehm oder dergleichen, einfach neu. Ein leichtes Nicken war beim Schwarzhaarigen zu sehen als er hörte wonach Uruha ihn bat. "Ja... ich hol dir etwas.", meinte er, zeigte dass er verstanden hatte und richtete sich daraufhin wieder auf, schenkte dem Liegenden einen besorgten Blick. In dem Moment kam ihm wieder die Frage in den Sinn, welche er am Vortag gestellt hatte, die sich auf den Opiumkonsum bezogen hatte. Die Geisha hatte gesagt dass es sich lediglich um zwei mal gehandelt hatte - Yuu ging davon aus, dass es sich nur um kleine Mengen handelte. "Es war nicht nur zwei Mal, stimmt's?", wollte er nun wissen, klang nicht vorwurfsvoll oder dergleichen, sondern war es eher eine einfach Erkenntnis. Der Schwarzschopf hielt es der Geisha nicht strafend vor Augen, sondern wollte nur eine ehrliche Antwort. Ob diese nun beantwortet werden würde lag ganz allein bei dem Schönen. Ganz wurde sich nun erhoben, auf die Beine gestellt um den gewünschten Tee holen zu können. Ohne auf eine Antwort zu warten verließ Yuu den Raum, so dass Uruha gar keine Zeit hatte um sich überlegen zu können, ob er den Älteren aufklären wollte oder nicht. Yuu stieg die Treppe hinab, konnte nach ein paar Schritten hören wie sich seine Herrin noch immer mit den Arzt unterhielt. Er wurde leiser, wollte keine Aufmerksamkeit erregen, sondern frech dem Gespräch lauschen. Es war gar nicht so leicht alles zu verstehen, da die Beiden ziemlich leise miteinander redeten, so als ob sie Angst haben müssten, dass der Inhalt an Falsche geraten würde. Seine Augen weiteten sich leicht Yamada-san wusste also über den Opiumkonsum Bescheid. Die Parteien schien nicht sonderlich beeindruckt davon, klangen nicht besorgt, wie es eigentlich der Fall sein sollte. "Du musst nicht an mir zweifeln.", rechtfertigte sich die ältere Dame, meinte noch immer selbst ganz gut entscheiden zu können. "Ich werde es ihm schon zu verstehen geben.", kam es überzeugend, ehe der Herr aus dem Haus geführt wurde. Yuu hatte mitgehört, ließ einen kurzen Moment verstreichen, bis er weiter lief um den Tee zu holen. Es sollte ja nicht den Anschein machen, dass er die ganze Zeit hier gestanden hatte. Prüfend sah die Herrin sofort auf ihre Maiko, wollte so sicher gehen, dass diese auch nichts vom Gespräch mitbekommen hatte. Der Schwarzhaarige ließ sich nichts anmerken, goss frisch aufgebrühten Tee in eine Kanne. "Uruha sollte etwas trinken... ich bringe ihm Tee.", erklärte er sein Verhalten, da Okaa-san ihren Blick nicht von ihm genommen hatte. Es wurde sich wieder neben die Geisha gesetzt, der warme Tee in eine Schale gegossen und Uruha hingehalten, darauf gewartet dass dieser sich erheben würde. Sehr fürsorglich war der Schwarzhaarige, erhob sich sofort, nachdem er die Bitte der Geisha gehört hatte. Jedoch drehte sich der Schwarzhaarige wieder um und sah zu ihm. Eine heikle Frage erreichte ihn. Natürlich konnte die Geisha noch genau sagen, wie viel er wie oft vom Opium genommen hatte, aber es war einfach langsam nicht mehr kontrollierbar, die Dosen wurden immer, er brauchte es einfach. Der Fusuma wurde also hinter ihm geschlossen, man wartete nicht mehr auf eine Antwort, schon lange nicht mehr. Es dauerte etwas, bis der Schwarzhaarige schließlich wieder ins Zimmer kam mit einem Schälchen grünen Tee in der Hand. Vorsichtig stellte er es vor ihn und blickte ihn an. Uruha erhob sich somit langsam vom Futon und nahm es in beide Hände, ehe er einen Schluck nahm. "Ich habe wirklich nur zweimal Opium genommen, aber anscheinend war es zu viel." Seine Stimme war fest, er wusste was er sagte, war bei vollem Bewusstsein. "Ich weiß nicht... ich brauche es einfach, dann kann ich vergessen." Die ersten wahren Worte, die von der Geisha in letzter Zeit gekommen waren. Sein Blick lag jedoch nicht auf Yuus Gesicht, er blickte zu Boden, schien sich bewusst zu sein, dass es falsch war, der Hübsche war nicht dumm. Auch auf Yuus Händen hatten die letzten Tage spuren hinterlassen, sie bluteten zwar nicht mehr, aber man konnte deutlich die Striemen erkennen, die Okaa-san dort mit ihrem Stock hinterlassen hatte. "Es war einfach ein alles ein bisschen viel in letzter Zeit..." Der Blick wanderte nun nach oben und seine Hand strich eine helle Strähne aus dem Gesicht, eine sanfte Geste, welche ihm wieder Anmut zurück gab. Eis schien geschmolzen zu sein, zum ersten Mal hatte Uruha Yuu gegenüber etwas über sich selbst geäußert, über seine Gefühlszustände und Empfindungen. Der Fusuma ging nun zum zweiten Mal auf und dieses Mal war es die Hausherrin höchstpersönlich, welche in das Zimmer trat, das Uruha bis vor kurzem noch alleine bewohnt hatte. "Geh und hilf dem Dienstmädchen, Aoi." Ihre Worte waren durchaus gewählt, immer öfter sprach sie Yuu nun mit seinem Geishanamen an, so wie sie es auch mit Uruha tat, schon lange hatte sie diesen nicht mehr beim Jungennamen genannt und gleich gar nicht vor dem Schwarzhaarigen. Sie war nicht blind und hatte gemerkt, dass sich das Verhältnis zwischen den Beiden verändert hatte, in welchem Grad konnte sie jedoch noch nicht sagen. Okaa-san wollte mit Uruha reden, es gab einiges, was zu klären war, insbesondere den General betreffend. Yuu wurde aus dem Zimmer geschickt, es war deutlich zu erkennen, dass die Hausherrin mit ihrer Geisha reden wollte und dies schien angebracht, schließlich hatte sie die Droge ins Haus gebracht und Uruha gegeben. Auch ihr konnte man zu einem großen Teil Schuld zuweisen. Yuu ließ die beiden allein, lauschte noch nicht einmal um zu erfahren, was Okaa-san dem Hellhaarigen zu sagen hatte. Er konnte schließlich nicht immer präsent sein und das wollte er auch überhaupt nicht. So vergingen nun ein paar Tage, in denen sich Yuu gut um Uruha gekümmert hatte. Er hatte ihn gepflegt und versucht es so zu gestalten, dass sich der andere besser fühlen konnte. Die Ruhe die ihm verordnet wurde, wurde ihm auch von der Herrin gegönnt, sie hatte nun schließlich aufzupassen, dass ihr Liebling nicht völlig zerbrach. In der Zwischenzeit hatte Okaa-san Kontakt mit dem General aufgenommen, hatte mit ihm geredet – sich gar entschuldigt, dass sich ihre Geisha hatte verwehren wollen, so dass sie dem Mann nun als Entschädigung eine erneute Nacht versprochen hatte. Uruha wusste allerdings noch nichts von dieser Vereinbarung, im Moment - so dachte sie - würde dieser nicht damit umgehen können. Die Geisha würde sich nicht widersetzten, schließlich hatte es die Herrin ihm jahrelang eingetrichtert und bisher hatte der Schöne immer untergeben agiert - nicht so wie Yuu, welchem sie noch immer nicht die rebellische Art hatte austreiben können. Es war Nacht, früher als sonst hatte Okaa-san ihren prüfenden Rundgang beendet und sich schlafen gelegt. Yuu lag zwar in seinem Futon, weckte den Anschein zu schlafen, doch tat er es nicht. Es war still, nur das alltägliche Gelächter auf den Straßen war zu hören, der Schwarzschopf schlug die Decke von sich, hatte sich seit einiger Zeit einen Plan zurechtgelegte, welchen er nun in die Tat umsetzen wollte. Leise wurde sich erhoben, nach einem einfachen Yukata gegriffen und übergezogen. Er bemühte sich wirklich leise zu sein, damit auch Uruha nichts davon mitbekam. Die Tage waren vergangen und Uruha wurde die Ruhe gegeben, die er brauchte. Die Male an seinem Körper wurden schwächer und verblassten langsam. Uruhas Körper musste wieder perfekt werden, so wie er immer war. Zart musste die Haut sein, ebenso wie die Hände und weich die Haare. Okaa-san verwöhnte ihre Lieblingsgeisha in letzter Zeit besonders, von dieser Großzügigkeit bekam auch Yuu ein Stück ab. Sie schien auch ihn wieder gnädig stimmen zu wollen. Es war später Abend, Uruha lag auf seinem Futon, angenehm lag der Duft von Yasmin in der Luft, er hatte sich vorhin gebadet. Man hatte ihn heute besonders verhätschelt und verwöhnt mit allerlei feinen Sachen. Die Diva war zurückgekehrt, welche jedoch gleichzeitig auch die große Geisha Uruha war. Noch immer schlief er nicht, obwohl er sich bereits vor einiger Zeit auf sein weiches Futon gelegt hatte, er war einfach noch nicht müde. Zu viele Gedanken gingen ihm zudem durch den Kopf. Plötzlich hörte er, dass Yuu sich erhoben hatte, dachte sich anfangs nichts dabei. Als er jedoch hörte, wie ein Yukata auf den Boden fiel, drehte er sich leise herum. Die Dunkelheit gab kaum etwas preis, jedoch meinte er zu erahnen, dass der Schwarzhaarige sich umzog. Wieso sollte er das tun? Er würde doch heute nichts mehr machen, oder etwa doch? Leise zog jener sich um, schien nicht bemerkt werden zu wollen. Als der Schwarzhaarige sich nun auf leisen Sohlen zum Fusuma begaben wollte, erhob sich die Geisha auf ihrem Futon. "Wo willst du hin?" Die Frage klang nicht erstaunt oder gar sehr neugierig, sie war neutral. Seine Stimme durchdrang keine Emotion, zeigte wieder einmal, dass er zurecht eine gute Geisha war. Angesprochener schien sich in diesem Moment ertappt zu fühlen und er wandte den Kopf zu Uruha um. Eine Öllampe wurde schließlich von der anmutigen Geisha entzündet. Er besah sich den anderen, dessen Körper ein gewöhnlicher Yukata zierte. Es war nicht zu übersehen, dass Yuu außer Haus gehen wollte, in diesem Aufzug wollte er auf die Straße. Die Mühe besonders leise zu sein war anscheinend vergebens, waren nur einige Minuten vergangen bis die Geisha etwas von seinem Vorhaben mitbekommen hatte. Seine Vorfreude war bereits angestiegen, mit einem Fuß hatte er sich bereits auf der Straße gesehen - frei, ganz alleine, eben sein eigener Herr - niemand da, der ihm etwas vorschrieb. Nicht, dass er sich immer gefügig untergeordnet hätte, dennoch musste größtenteils das machen, was ihm seine Herrin anordnete. Für sein 'Fehlverhalten' die letzten Tage hatte er ordentlich etwas wegstecken müssen. Es schickte sich nicht für eine Maiko derartig mit der eigenen Herrin umzugehen, sie gar anzuschreien, wie Yuu es getan hatte, doch der Sturm in der Okiya hatte sich mittlerweile gelegt. Schon seit Wochen war der Rebell hier gefangen, es war schon lange her, dass er sich einfach in der Stadt herumgetrieben hatte um etwas Spaß zu haben. Amüsieren gehen und sich in gewisser Weise frei fühlen. Seit einiger Zeit hatte Yuu sich diesen Plan schon zurechtgelegt, dazu die Gewohnheiten Okaa-san's studiert, verinnerlicht, wann diese in etwa ihren nächtlichen Rundgang beendete und wann in der Früh wieder aufgestanden wurde - schließlich musste der Schwarzhaarige rechtzeitig wieder zurück sein. Sein Fehlen würde sonst bestimmt schnell bemerkt werden und auf weitere Strafen hatte er wirklich keine Lust. Doch hielt ihm in diesem Moment die Stimme der Schönheit auf, Uruha wollte wissen was der Grund war jetzt um diese Uhrzeit zu verschwinden, es war ja offensichtlich das ihm nicht nur menschliche Bedürfnisse aus dem Bett trieben. "Weg.", war seine schlichte Antwort und sie entsprach der Wahrheit. Yuu glaubte auch nicht, dass Uruha ihn verraten würde und jeden Augenblick zur Hausherrin rannte. "…ich muss mal raus hier...", erklärte er leise weiter, war dann aber wieder still und legte anschließend einen Zeigefinger auf seine Lippen, deutete den Hellhaarigen an es für sich zu behalten. Er wandte ihm nun den Rücken zu und wollte verschwinden. Eine schlichte Antwort war es, welche man ihm gab. "Du kennst dich hier kein Stück aus, das einzige, was du gesehen hast, war ein kleiner Teil dieses Viertels." Die Geisha war schon etwas überrascht, dass Yuu ihm ohne Umschweife verraten hatte, was er denn nun geplant hatte für diese Nacht. Anmerken ließ er es sich nicht. Der Schwarzhaarige jedoch hatte sich bereits wieder umgedreht und schien verschwinden zu wollen, als ihn die Stimme des anderen zurückhielt. "Du wirst hier nirgendwo hingehen." Emotionslos kam dieser Satz über seine Lippen, es schien schon fast eine Drohung zu sein, woraufhin der andere in seinem Tun inne hielt. "Du wirst nirgendwo hingehen, solange ich nicht dabei bin." Der Hellhaarige erhob sich nun elegant und drehte der Maiko, welche inzwischen wieder den Fusuma geschlossen hatte den Rücken zu. Uruha löste nun den schmalen Obi seines Yukata und ließ den Stoff über seine Schultern gleiten. Normalerweise zog sich die Geisha hinter dem Paravent um, damit Yuu auch wirklich keinen Blick zu viel des schönen Körpers erhaschte. Das stand jedoch nun anscheinend gar nicht zur Debatte, denn er ließ die Hüllen einfach fallen und ein schöner, ebenmäßiger Rücken kam zum Vorschein. Schnell war ein einfacher Yukata angezogen, einen Kimono bedurfte es nicht, es war kein offizieller Anlass. Geschickt war eine elegante Schleife in den passenden Obi gemacht und die Haare locker mit einer großen Haarnadel nach hinten gesteckt, mehr war es nicht, was die Geisha tat. Obwohl er ungeschminkt war, würde man ihn trotzdem für eine Frau halten, seine Züge waren zu feminin. Ein einfacher Fächer verschwand in seinem Ärmel, ehe er sich zu Yuu drehte. Leise ging der Hellhaarige voran, seine Schritte waren kaum zu hören auf dem Flur. Alles war dunkel und ruhig, selbst das Dienstmädchen schlief tief und fest in ihrer kleinen Kammer. Kein Wort mehr hatte Uruha mit dem anderen gewechselt, er handelte einfach wie er es für angemessen hielt. Als man am Eingang angelangt war, schlüpfte er in einfache Strohsandalen, nichts würde verraten, dass sie aus einer wohlhabenden Okiya kamen, nichts außer ihr zu gepflegtes Äußeres. Der Plan sollte in die Tat umgesetzt werden doch wollte er dies eigentlich alleine tun. Yuu schenkte Uruha einen verwunderten Blick als dieser allen Ernstes beschloss mit ihm zu gehen. Er wusste aber auch nicht was er davon halten sollte, es störte ihn eigentlich nicht, jedoch konnte er nun doch wieder nicht das machen wozu er Lust hatte. Der Schwarzhaarige glaubte nicht daran, dass sie sich sobald sie auf der Straßen waren wieder trennten würden. Yuu würde nicht alleine sein. Der Ältere sah nun wieder zu der Geisha, sah den schönen Rücken. Die Wunden die vor einigen Tagen noch deutlich zu sehen waren, waren nun fast gänzlich abgeklungen, so dass dieser wieder makellos im schwachen Licht der Öllampe schimmerte. Yuu beschwerte sich nicht, sondern freundete sich mit dem Gedanken an, dass Uruha ihn begleiten wollte. Etwas Spaß konnte sie beide wohl gut gebrauchen - die letzten Tage waren wirklich sehr anstrengend gewesen. Es wurde abgewartet bis der Jüngere soweit war, ehe er ihm folgte. "So... Okaa-san hat wohl Recht... ich habe keinen guten Einfluss auf dich.", kommentierte er das Mitkommen der Schönheit, lächelte etwas dabei. Yuu war fest davon überzeugt, dass dieser so etwas noch nie getan hatte. Der Schwarzschopf streckte sich ausgiebig, genoss jetzt schon das Gefühl frei zu sein, auch wenn er wusste, dass dieses nur von kurzer Dauer sein würde. Sein Blick ging in alle Richtungen, gleich an der ersten Ecke sah er einen Mann, welcher ein junges Mädchen in den Armen hielt. Ihrem Äußeren nach zu urteilen war sie vielleicht gerade einmal vierzehn Jahre alt. Er befummelte gierig ihre kaum ausgeprägten Rundungen. Gleich im ersten Moment wurde ihm wieder vor Augen geführt in welchem Milieu sie sich befanden - es war eben eine Tatsache. Ohne zu zögern liefen sie los, direkt in das Getümmel, es waren noch einige Stände aufgebaut, bei den allerlei Sachen feil geboten wurden. Einen Blick konnte die Maiko ja riskieren... Es war kein anständiges Viertel, in welchem sie sich hier befanden, sie wohnten in mitten des Rotlichtmilieus. Für Uruha war es Alltag, er war hier seitdem er ein kleiner Junge war aufgewachsen, er kannte es nicht anders. Allerlei zwielichtige Geschäfte fanden hier nach Anbruch der Dunkelheit statt, es gab alles, was die Lust stillen konnte. Prostituierten, die ungeniert durch die Straßen flanierten, der Kimono war weit über die Schultern nach unten gezogen, soweit wie es bei einer Geisha wohl niemals sein würde, war es bei den Geishas doch ein Zeichen von Eleganz, wenn man wenig des Nacken sah, bei den Prostituierten jedoch war es reines zur Schau stellen von jungem Fleisch. Uruhas Blick glitt weniger interessiert durch die Straßen als Yuus, er kannte es zur Genüge. Anmutig und mit einer nahezu leichtfertigen Bewegung schnippte er den Fächer auf, den er mit sich führte. Er war nicht dumm und wusste, dass man hier aufpassen musste, sowohl auf sich als auch auf sein Geld. Tatsächlich trug er ein kleines Seidensäckchen mit sich, in welchem sich einige Yen befanden. Er bekam schon etwas Geld, auch als Geisha bekam man hin und wieder etwas zugesteckt, mehr oder weniger offiziell. Auf der Straße befanden sich einige Stände, in denen Händler ihre Ware anboten. Yuu schien dies sehr anzuziehen und somit fand man ihn auch schon nach kurzer Zeit an eben so einem Stand wieder. Allerlei wurde hier angeboten, ob es jedoch immer so wirkte, wie einem die Händler versicherten war eine andere Sache. Liebestränke aller Art wurden angeboten, ebenso wie bestimmte Mittelchen, welche aus nicht zu identifizierenden Substanzen hergestellt waren und längeren Spaß am Schäferstündchen für das männliche Geschlecht versprachen. Uruha war das alles bekannt, er war professionell, so wie er hier durch die Straßen ging. Auch war ihm bewusst, dass er wohl für eine Frau gehalten werden würde und ignorierte dementsprechend vielsagende Blicke oder Versuche ihn anzusprechen, er ließ sich garantiert nicht auf dieses Niveau herab. Stolz hatte er und den musste Okaa-san ihm nicht einmal beibringen. Wie Yuu das doch gefehlt hatte! Einfach herum zu spazieren, dort hingehen wohin er wollte, das machen wonach ihm der Sinn stand und einfach nur frei sein. Uruha war stets in seiner Nähe, welchem unentwegt interessierte Blicke zugeworfen wurden – sehr eindeutige Avancen wurden der Schönheit gemacht. Auch wenn diese Blicke nicht dem Schwarzhaarigen galten, war dieser doch eindeutig als Mann zu erkennen, fühlte er sich davon jetzt schon genervt. Uruha war es offensichtlich gewöhnt, so dass dieser sich nicht daran zu stören schien. Dadurch dass dieser kleine Ausflug geplant war hielt auch der Schwarzschopf etwas Geld bereit, er hatte dieses in einer kleinen Falte im Obi versteckt. Es waren ein paar Münzen, nicht viel, teure Sachen konnte Yuu sich damit nicht kaufen, doch eine Kleinigkeit war durchaus möglich. Woher er das Geld hatte? Heimlich hatte er sich am Geldbeutel der Hausherrin bedient, welchen diese einmal unachtsam auf den Tisch liegen hatte lassen. War es Diebstahl? In gewisser Weise schon, doch stand der Maiko nicht auch etwas Geld zu? Immerhin lag er nicht faul auf der Haut, täglich musste er arbeiten für Okaa-san verrichten und demnächst würde das erste Zusammenkommen mit einem Kunden anstehen. Natürlich ohne Körperkontakt, kein Sex, dies würde schon noch früh genug kommen. Erstmal musste die schwarzhaarige Schönheit interessant gemacht werden. Ein Stand nach dem nächsten wurde angesehen - bei einem wurden sich Zigaretten gekauft, lediglich dafür hatten die Münzen gereicht. Yuu gab sich damit zufrieden, konnte so wenigstens seinem kleinen Laster nachgehen, ohne dass er dieses von irgendeinen Passenten unauffällig entwenden musste. Sein Blick ging nun zur Geisha, welche Mühe damit hatte einen 'Verehrer' abzuwimmeln. "Komm schon Süße, so teuer wirst du wohl nicht sein.", säuselte dieser und machte ungenierte Andeutungen den Hellhaarigen anfassen zu wollen. Yuu verdrehte nur die Augen, war sichtlich genervt von diesen Versuchen. Er ging zu den Beiden und nahm Uruha bei der Hand, verschwand mit diesen ohne ein Wort der Erklärung. War doch gar nicht nötig - wäre ja noch schöner. Auch als sie den Mann weit hinter sich gelassen hatten dachte Yuu noch nicht daran ihre Verbindung an den Händen zu lösen und hielt diese fest in seiner. Wieder lagen Blicke auf ihm und es dauerte auch gar nicht lange, bis ein Mann auf ihn zuschritt. Schon mit Gewohnheit ignorierte der Hellhaarige ihn und ging selbst etwas weiter, da der Schwarzhaarige sich anscheinend, verzaubert von den Ständen, für etwas interessierte. Der Mann kam zu ihm und sprach ihn sogar an, doch wieder ignorierte ihn die Schönheit und wandte sich ab, da wurde er jedoch offensiver. Man packte ihn am Arm, doch das Einzige, was der Mann nun von Uruha bekam war ein durchdringender böser Blick und er riss sich los. Es war eindeutig, dass der Hübsche nicht einmal ansatzweise vorhatte mit diesem ekelhaften Kerl mitzugehen. Mit einem Mal wurde er von der anderen Seite an der Hand gepackt, Uruhas Kopf drehte sich und er blickte direkt in die Augen des Schwarzhaarigen. "So viel Geld hast du in deinem Leben noch nicht besessen als dass du es dir leisten könntest.", kam es spitz zwischen den Lippen der schönen Geisha hervor, während Yuu ihn nun an seiner Seite hatte. So gingen die beiden nun nebeneinander her und der Schwarzhaarige hatte die weiche Hand des Hellhaarigen umschlossen. Es wirkte durchaus eindeutig auf andere Leute in diesem Viertel, in dem Prostitution doch Alltag war. Elegant fächerte sich der Schöne Luft mit der einen Hand zu, während ihn der Schwarzhaarige mit der anderen führte. Eine Weile schritten sie so durch das Viertel, bis sie schließlich am Flussufer ankamen, an welchem die Freudenhäuser für ein billiges Vergnügen reihenweise aneinander standen. Am Ufer angekommen blieben sie stehen und Yuu zog die Zigaretten, welche er sich gekauft hatte aus seinem Obi hervor. Als er sie öffnete sich gerade eine heraus nehmen wollte, kam ihm die Schönheit frech zuvor und nahm sich selbst ohne zu fragen. Anschließend wand er sich sehr zum Überraschen von Yuu ab und ging geradewegs auf eine Frau zu, welche unverkennbar eine Prostituierte war und sich gerade eine Zigarette mit einem Streichholz anzünden wollte. Der Hübsche frage sie nach Feuer, welches sie ihm gerne anbot. Mit der angezündeten Zigarette kam Uruha schließlich zurück zu Yuu und nahm direkt vor seinen Augen einen tiefen Zug, ehe die markanten Lippen den Rauch in die Luft bliesen. Elegant - man mochte gar meinen es lag eine gewisse Verruchtheit in seinem Blick - sah er ihn dabei an, ehe er ihm mit gewohnter Geishamanier die Zigarette in seinen Mund steckte und einen Tick zu lang über die Wange strich. Zu Anfang war es dem Schwarzhaarigen noch nicht einmal bewusst gewesen, dass sie Händchen haltend durch das Viertal spazierten, aber auch als ihm dies auffiel, hatte er die Verbindung nicht gleich wieder unterbrochen und auch die Geisha schien sich nicht daran zu stören. Für außenstehende glich dieses Bild bestimmt einem Pärchen - oder doch einfach nur ein Freier mit einer Prostituierten? Immerhin machten sie kaum den Anschein danach - welche Schlampe hielt schon so intensiv Händchen mit ihrem Kunden? Zu schnellem und einfachen Sex passte diese Geste einfach nicht. Ihr Weg führte schließlich ans Flussufer, weg von den gepflasterten Straßen, den unzähligen Ständen die ihre Ware feil boten. Auch wenn sich hier die billigen Freudenhäuser aneinander reihten, war es hier um einiges ruhiger als einige Meter zuvor. Obwohl sich hier die jungen Mädchen und sogar Jungen anboten war es hier am Fluss doch irgendwie ganz schön. Ein kleiner Hügel, welcher von Gras bewachsen war, wölbte sich unter ihren Füßen und ein guter Ausblick wurde ihnen geboten, erstreckte sich vor ihren Augen doch noch weiteres Land. Yuu griff nach seinen Zigaretten, hatte Geschmack danach und wollte sich nun eine von diesen gönnen, doch kam ihm der Hellhaarige zuvor und fischte sich frech eine heraus. Mit überraschtem Gesichtsausdruck schaute der Schwarzschopf nun zu ihm und legte leicht den Kopf schief als sich dieser prompt Feuer bei einer Prostituierten besorgte und gleich kurz darauf wieder kam. Okay, nahm er das einfach mal so hin. Zusammen saßen die Beiden nun am Flussufer, hatten sich einfach aufs Gras gesetzt. Yuu rauchte seine Zigarette und war so freundlich diese auch hin und wieder an die Geisha weiter zu reichen. Er schaute in die Ferne, geriet sogar leicht ins Träumen, während hielt die brennende Zigarette in seinen Händen hielt und ab und an daran zog. Ein Windhauch umspielte seine Haare, welche leicht aus dem Gesicht geweht wurden, die Nachtluft war angenehm warm. Nebeneinander saßen sie am Ufer des Flusses, zahlreiche Lampions gaben dem Viertel die typische rotorange Farbe. Langsam jedoch waren sie nicht die einzigen, die sich am Flussufer einfanden. Der Platz am Flussufer schien sich langsam zu füllen. Uruha blickte sich um, der Platz füllte sich immer mehr und nun fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hatte es neulich erst auf den Plakaten in der Stadt gelesen, dass es ein Feuerwerk geben sollte, heute Nacht im Viertel. "Heute wird es ein Feuerwerk geben.", sprach er und wandte sich an den Schwarzhaarigen, welcher sich nun zu ihm drehte. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht, er schien genau den richtigen Tag für seinen nächtlichen Ausflug getroffen zu haben. Plötzlich sah man wie eine Rakete am Himmel explodierte und die Menge wurde still. Sowohl der Hellhaarige als auch der Dunkelhaarige erhoben sich nun, man wollte etwas sehen, was wohl aufgrund ihrer Größe nicht schwer sein würde. Yuu reichte dem Schönen seine Zigarette, wie er es auch vorher schon getan hatte. Die Geisha hielt diese in der Hand und führte sie an die vollen, markanten Lippen, die weit aus mehr konnten als von Zigaretten zu ziehen. Wieder ließ er den Rauch aus seinem Mund entweichen, während über ihnen immer mehr Feuerwerkskörper explodierten und das Ufer in aberschöne Farben tauchten. Durch die Menge ging ein Raunen und man applaudierte. Die Stimmung war besonders, es lag etwas geheimnisvolles in der Luft. Der warme Sommerwind umspielte immer wieder ihre Züge, spielte mit den weichen Haare. Kurz wollte sich Uruha wieder vom wunderschönen Spektakel am Himmel abwenden um Yuu die Zigarette zu geben, als er plötzlich tief in die Augen des Schwarzhaarigen blickte. Yuus Blick lag direkt auf den wunderschönen mahagonibraunen Augen, welche immer wieder durch das Feuerwerk erleuchtet wurden. Nah standen sie beieinander, die Schönheit spürte, wie sich ein Arm langsam um seine Taille schlang. Geheimnisvoll waren die Augen der Geisha, so wie immer, man konnte nicht aus ihnen lesen, worüber ihr Besitzer wohl gerade nachdachte. Langsam kamen sich ihre Gesichter näher, immer wieder erleuchtet durch das laute, aber farbenfrohe Spektakel am Himmel. Uruhas zarte Hände fanden den Weg zu den Schultern des anderen, schlangen sich locker um den Hals, ehe sich die beiden Lippenpaare aufeinander legten. Mit einem Ruck zog man ihn eng an den Schwarzhaarigen, er ließ es geschehen. Ein Seufzen entglitt ihm sogar, als sich eine warme Zunge in seiner Mundhöhle befand, die Lider schlossen sich, es fühlte sich an wie in einem Traum. Yuu schien ganz verwundert, hatte nicht damit gerechnet, dass sich dieser Platz so füllen würde. Doch sollte er sich nicht daran stören, konnte man doch die freie Luft genießen und er wollte sich seine gute Laune heute nicht verderben lassen. Nicht jetzt, nicht in diesem Augenblick in dem die erste Rakete gezündet wurde. Ein lautes Geräusch kommentierte ihre Reise in die Lüfte ehe dieses mit einem Knall und in bunten Farben verpuffte. Immer mehr dieser Raketen flogen nun in die Lüfte, tauchten den Himmel in bunte Farben, ein schönes Spektakel. Der Schwarzhaarige wusste gar nicht, wann er das letzte Mal das Vergnügen gehabt hatte sich dieses Schauspiel ansehen zu dürfen. Die Zigarette wurden aus den Händen gegeben, der letzte Rest wurde der Geisha überlassen, welche im Augenblick ebenfalls gebannt war. Wie amüsant, dass ihr beider Verschwinden mit so etwas belohnt wurde. Nur vereinzelt waren Stimmen zu hören, sonst war alles still, man hörte nur die Geräusche der Raketen, keiner wollte etwas verpassen. Doch schon bald ging sein Blick zu Seite, das Profil der Geisha war zu sehen, er sah wirklich schön aus wie sich das Licht in dessen Gesicht wieder spiegelte wenn eine Rakete explodierte. Länger als er selbst wollte sah Yuu so zum anderen, ehe der Blick schließlich erwidert wurde. Der Schwarzhaarige dachte nicht daran diesen nun abzuwenden, sah er doch viel lieber in die mahagonibraunen Augen der Schönheit. Geleitet vom Gefühl legte der Ältere nun einen Arm um den Hellhaarigen, schlang diesen um dessen Taille und hielt ihn so an sich. Stück für Stück kamen sich die Beiden immer näher, der Abstand zwischen ihren Gesichtern wurde immer geringer, auch zwischen ihren Lippen, welche nun schließlich aufeinander fanden. Sofort durchzog Yuu ein angenehmer Schauer als sie so in Berührung getreten waren. Es geschah nichts was dies hätte beenden können, so dass Yuu das Lippenbekenntnis bald fordernder gestaltete und forsch seine Zunge zwischen die vollen Lippen des anderen schob. Es war die perfekte Gelegenheit – Uruha wurde enger an sich gezogen, die noch freie Hand an den Nacken gelegt, welche durch das simple Haargesteck unbemerkt blieb. Der begonnene Kuss wurde nicht beendet, im Gegenteil - er wurde aufrecht erhalten, lieblich wurde die Zunge der Geisha umspielt und Lippen wurden aneinander gedrückt. Der Schwarzschopf ließ seine Hand vom Nacken hinab gleiten, fuhr mit dieser leicht über den Rücken. Es fühlte sich wunderbar an. Viel Zeit war vergangen seitdem sich die Beiden derart nahe gekommen waren. Ihre Zungen umtanzten sich heiß. Gefühle durchzogen den Körper der Geisha, wie es noch nie der Fall gewesen war. Sie waren so angenehm, dass sie ihn dazu veranlassten sich komplett wohl zu fühlen in seinem Körper, obwohl dies ja schon lange nicht mehr der Fall gewesen war. Er mochte seinen Körper nicht, wer mochte schon einen Körper der von anderen benutzt wurde. Die Zunge des Schwarzhaarigen umspielte seine eigene, es war nicht zu sanft, aber auch nicht zu fordernd. Bald drauf spürte die hellhaarige Schönheit, wie sich eine Hand an seinen unbedeckten Nacken legte. Gänsehaut breitete sich rasend schnell über den ganzen Körper aus, ein unbeschreibliches Gefühl. Seine Sinne schienen verrückt zu spielen, jede noch so kleine Bewegung nahm er tief in sich auf und wurde in seinem Inneren noch intensiver. Alles um ihn herum schwand und wich, es schien nur noch sie Beide zu geben, welche sich dort auf intimster Weise nahe waren, wie es zwei Menschen nur sein konnten. Uruhas wunderschöne Augen blieben geschlossen, er würde sie aufmachen, es würde alles nur zerreißen. Langsam nun fuhr die Hand, welche sich kurz zuvor noch in seinem Nacken befunden hatte, seinen Rücken entlang, nur der dünne Stoff des Yukata trennte sie davon die kostbare Haut zu berühren. Gar nicht mehr schienen sich die Samtkissenevon Yuu lösen zu wollen, es lang Leidenschaft in diesem Kuss, wilde Leidenschaft. Doch noch etwas war es, welches man nicht sofort zu deuten vermochte, ein Beigeschmack dieser süßen Lippen, welcher doch etwas bitter war. Ein Stummer Schrei nach Zuwendung, vielleicht sogar mehr als das... Nach schier unendlicher Zeit lösten sich die Beiden wieder von einander, die Szene war wohl für den Betrachter eindeutig gewesen, ein Paar, welches sich liebte. Doch war es das? Niemand schien sich am leidenschaftlichen Zungenspiel der Beiden groß erfreut zu haben, waren doch so viele Mensch hier, welche sich am Feuerwerk ergötzten. Noch immer war Uruha Yuu sehr nahe, die Hände lagen nun beide an der schmalen Taille, hielten ihn umschlossen, gaben ihm Halt. Im Schein des Feuerwerks in bunten Farben konnte man nun etwas in den geheimnisvollen Augen der Geisha erkennen, welches man lange vermisst hatte, sehr lange sogar. Sie funkelten. Etwas war in diese Augen zurückgekehrt, was doch längst erloschen war und was man glaubte nie wieder in diesen zu sehen. Die Berührung ihrer Lippen, die Nähe die sie miteinander teilten, die ganze Situation, das Feuerwerk im Hintergrund. Alles spielte perfekt zusammen und machte es zu etwas Besonderem. So fühlte Yuu ein angenehmes Kribbeln bei ihrem Lippenkontakt, was schon vor vielen Tagen passiert war. Der Schwarzschopf hatte im Moment nicht widerstehen können, irgendwie war es auch von ganz alleine passiert, denn nicht nur er war die treibende Kraft gewesen, die Uruha diesen atemberaubenden Kuss aufgezwungen hatte. Es war intensiv und leidenschaftlich, Yuu konnte fühlen, dass es auch von der Schönheit gewollt war. Es steckte kein Zwang dahinter, ein schönes Gefühl breitete sich in seinem Körper aus, wie damals als sie sich in den Bergen aufgehalten hatten. Flüchtig war ihre Berührung keineswegs gewesen, erst nach langer Zeit trennten sich ihre Lippenpaare voneinander und wurden außer Kontakt gebracht. Doch wurde nicht sofort züchtiger Abstand eingenommen, noch immer waren sich Yuu und die Schönheit sehr nahe und sahen sich stumm in die Augen. Worte würden den Moment nur zerstören. Ein Lächeln schlich sich auf die Züge des Älteren, ihm war das Zeichen in den Augen der Geisha nicht entgangen. Ein ganz anderer Blick zeigte ich ihm und es stand der Schönheit, durchaus! Schade, dass man so etwas kaum, vielleicht sogar nie, bei Uruha zu sehen bekam. Yuu zögerte nicht und hauchte dem Hellhaarigen zum Abschluss einen sanften Kuss auf die Lippen, lehnte kurzzeitig seine Stirn an die des anderen, lächelte und schaute dann wieder zum Feuerwerk, welches bis jetzt noch nicht beendet worden war. Ein Arm wurde um die Hüfte der Geisha gelegt, jedoch ohne Druck, Uruha würde sich aus diesem Griff jeder Zeit von allein entwenden können. Ein sanfter Kuss war es, welcher das Ganze abzurunden schien, es war ebenso angenehm wie der vorherige. Wieder sah er tief in die Augen des Älteren, ein Lächeln bildete sich nun um den Mund Yuus. Es schien ihm durchaus gefallen zu haben, was gerade geschehen war, der perfekte Moment, die perfekte Atmosphäre. Die Stirn des Schwarzhaarigen lag an der der Geisha, intensiver würde der Blick wohl niemals sein können. Ganz langsam wurde die enge Bindung nun gelöst, doch noch immer hielt man eine Hand an seiner Hüfte. Uruha störte es nicht - nein, nicht im Geringsten, er empfand es sogar eher als angenehm, doch würde er es niemals sagen. Es vermittelte ihm einfach ein Gefühl von Sicherheit und Halt, den er schon so lange suchte. Immer war er gefallen bisher, niemand war wirklich für ihn dagewesen, wenn es ihm einmal sehr schlecht ging, nur war Yuu für ihn dagewesen in den letzten Tagen. Er war einfach nur da gewesen für ihn, hatte ihm ab und an Sachen gebracht, als er sich im Futon ausgeruht hatte und war sanft mit ihm gewesen. Zudem strahlte seine Aura eine gewisse Geborgenheit aus, welche wirklich beruhigend auf die Geisha wirkte. Immer noch wurde das Flussufer von den bunten Feuerwerkskörpern erleuchtet. Da passierte etwas, was wohl noch nie so mit Uruha geschehen war. Er atmete tief ein, spürte die angenehm kühle Nachtluft und fühlte sich einfach nur frei, obwohl er zwischen zahlreichen Menschen stand. Frei von Verpflichtungen, frei vom Geishadasein. Das Gefühl war unbeschreiblich, gab ihm auf eine gewisse Weise Kraft, die ihm wohl in letzter Zeit immer mehr abhanden gekommen war. In diesem Geschäft musste man immer stark sein, man konnte sich keine Schwäche erlauben. Die Geisha legte ihren hübschen Kopf auf die Schulter Yuus und seine weiche Hand auf die an seiner Hüfte. Er merkte wie der Schwarzhaarige leicht den Kopf drehte und wahrhaftig, sie sahen aus wie ein Liebespaar, welches eine glückliche Zeit verbrachte. Sanft verflochten sich die Finger der Geisha mit denen Yuus', ein leichtes Lächeln bildete sich auf den wunderschönen vollen Lippen, nicht überheblich - nein, einfach nur vollends zufrieden. Sie sahen in den Himmel, welcher voller Farben war, ein Feuerwerk - nur für sie. Nach einem grandiosen Finale, nachdem die letzte Rakete in die Luft geflogen war, war es wieder Nacht, der Himmel war schwarz. Die Menge verlief sich, das rot-orange Licht war nun wieder vorherrschend im Viertel. Uruha löste die Hand, welche auf Yuus lag und legte sie an die Wange des Älteren, drehte somit den Kopf sanft. "Bitte... geh nicht mehr fort, bleib bei mir..." Wieder fanden die Lippen aufeinander, er schien seine Verzweiflung weg küssen zu wollen. Direkt nach ihrem Kuss hatten die Beiden kein Wort miteinander geredet, sondern stumm das Ende des Feuerwerks genossen. Bot sich ihnen solch ein schönes Schauspiel nicht alle Tage - ganz offiziell hatten sie auch nicht die Erlaubnis gehabt sich dieses ansehen zu können. Schon ein wunderbarer Zufall, dass Yuu sich gerade heute aus dem Geishahaus geschlichen hatte und nicht schon ein paar Tage zuvor. Eigentlich sollte dieser Ausflug auch ein Alleingang werden, doch nun war der Schwarzschopf froh, dass sich die Geisha einfach dazu gesellt hatte, sonst wäre ihm so einiges entgangen. Die Lichter verebbten, nach und nach verschwanden die Leute, so dass nur noch Yuu mit Uruha in seinen Armen auf dem grünen Hügel war, sie waren sich immer noch sehr nah. Es war schon verwunderlich, dass die Geisha den Älteren nicht schon nach gewohnter Manier von sich gestoßen hatte, ihn züchtigte doch endlich seine Finger von ihm zu lassen. Ganz offen hatte er ihm gesagt wie gern er ihn küssen würde, es tat und dann wieder abgewiesen wurde. Es war ein hin und her gewesen, doch im Augenblick schien ein guter Stern über den Beiden zu stehen. Noch immer konnte der Kleinere keine Proteste seitens des Schönen hören - bildete sich ein, dass diesem die Nähe sogar gefiel und sich demnach auch einfach fallen ließ. Der Körper war nicht angespannt, sondern lag entspannt in seinen Armen, eine Hand legte sich auf seine Wange und führte sie. Kurzzeitig stockte Yuu der Atem als er die Worte der Geisha in seinem Kopf nachhallen hörte und dann wieder: ein Kuss! Unglaublich - war es gar nur ein Traum, welcher Yuu frecherweise Gedanken bescherte, die er eigentlich gar nicht haben durfte? Nein, es musste Realität sein, er spürte die Wärme die vom Anderen ausging, die weichen Lippen welche sich nun das erste Mal von selbst auf seinen wiedergefunden hatten. Das Gefühl - nun war es nicht mehr zu stoppen! Yuu konnte sich nun absolut sicher sein: er hatte sich in Uruha verliebt, in die anmutige, schöne Geisha. Fest wurden die Arme um den Hellhaarigen geschlossen, seine Antwort würde der Schwarzhaarige nicht in Worte fassen können, er ließ Taten sprechen... Minimal wurde sich voneinander entfernt und eng umschlungen traten sie den Heimweg an, durch die Straßen und Gassen des Rotlichtviertels - Arm in Arm. Es war real und es war verdammt gut. Wieder diesen Gegendruck auf den Lippen zu spüren - einfach unglaublich. Hände lagen nun fest und bestimmt auf seinen Hüften, es war innig. Niemand konnte es abstreiten, es war nicht nur vom Anblick her mehr. Langsam und schwerfällig lösten sich die beiden Schönen nun, eng umschlungen ging man nun den Weg zurück durch die Gassen des Rotlichtmilieus. Niemand der beiden sprach ein Wort, es schien doch schon alles gesagt, was gesagt werden musste. Es war weit nach Mitternacht, jedoch noch zu früh für den Sonnenaufgang, als man an der Okiya ankam. Leise fanden sie ihren Weg ins Haus durch den Hintereingang, da die Geisha wusste, dass das Dienstmädchen diesen nicht verriegelte. Auf leisen Sohlen ging man durch den dunklen Flur, keine einzige Öllampe brannte mehr, es wäre auch viel zu verräterisch gewesen, niemand sollte je von diesem Ausflug erfahren und doch würde er große Auswirkungen haben. Der Fusuma wurde hinter ihnen geschlossen, sie befanden sich wieder in ihrem Zimmer, langsam drehte sich die hübsche Geisha um als sie den Fusuma geschlossen hatte. Yuu stand im Zimmer, hatte eine einzige Öllampe angezündet, damit wenigstens eine kleine Lichtquelle den Raum erhellte. Elegant schritt Uruha an ihm vorbei, strich ihn mit der Hand leicht am Arm, zu lange um es als Zufall abzustempeln und legte sich geschmeidig auf sein Futon. Es war eine Aufforderung. Sein Blick sagte mehr als tausend Worte. Einladend hatte er sich auf dem Futon drapiert, stütze sich auf einen Ellbogen und sah doch uninteressiert aus. Die freie Hand fuhr über seine ungeschminkten Lippen. Die Hand wanderte weiter, strich über den Stoff, welcher über sein Bein fiel und zog diesen etwas nach oben, nicht billig oder willig, sondern genau soweit, dass man mehr entdecken wollte, neugierig wurde. Wieder stellte Uruha unter Beweis, dass er ein Meister war, in dem was er tat. Der Schwarzhaarige kam auf ihn zu, er hatte erreicht, was er wollte. Der Heimweg war anders verlaufen, als es sich der Schwarzhaarige zunächst gedacht hatte. Überhaupt hätte er nicht daran geglaubt, dass er in der heutigen Nacht der Geisha in irgendeiner Weise näher kommen würde - keine Anzeichen hatte es gegeben, keine Berührungen zuvor und dann dieser Kuss! Seine Gefühle wirbelten wirr umher und brachten Yuu ganz durcheinander, nur in einem konnte er sich nun sicher sein: er war verliebt! Wirklich seltsam, wieso verliebte sich der Schwarzschopf ausgerechnet in eine Geisha, in Uruha - einen Mann? Nie zuvor hatte er solche Gefühle für das gleiche Geschlecht gehegt, nie so etwas gespürt, nicht diese Art von Reiz, welchen der Schöne auf ihn ausübte. Es war passiert und daran wollte Yuu auch nichts mehr ändern, hatte sich auch nie bemüht etwas zu unterdrücken oder zu ignorieren. Er machte keinen Unterschied! Wieso auch? Es gab keine triftigen Gründe wieso der Ältere es hätte vermeiden müssen. Unbemerkt hatten sich die Zwei wieder in das Anwesen ihrer Herrin geschlichen, niemand hatte etwas von ihrem kleinen Abenteuer mitbekommen, ein großer Vorteil für die Nachtschwärmer. Fahles Licht erhellte den Raum und Yuu musste zugeben, dass er in gewisser Weise irgendwie aufgeregt war. Man sah es ihm nicht an, aber tobten verschiedene Gefühle in seinem Körper, weil er vom Hellhaarigen berührt worden war. Sein Blick glitt zum anderen - er hatte verstanden. Mit den Augen hatte der Schwarzhaarige die Schönheit fixiert, welche elegant auf dem Futon zum Liegen kam. Doch nicht in irgendeiner unbedeutenden Pose, die Geisha präsentierte sich und lockte den Älteren mit ihren Reizen zu sich. War es doch nun unmöglich nein zu sagen! Langsam schritt Yuu auf den Liegenden zu, sank zu ihm auf den Futon, stützte seine Hände neben diesen und kam Uruha wieder näher. Zart strichen seine Lippen über die Haut am Hals, atmeten den lieblichen Duft ein, während eine Hand über das halb entblößte Bein strich. Sinnlich waren die Berührungen und es fühlte sich wunderbar an Uruha auf diese Weise berühren zu können, die weiche Haut unter seinen Fingerspitzen sowie an seinen Lippen. Er machte sich keinen unnützen Gedanken, ob der Größere das vielleicht doch vermeiden wollte und einfach nur provozierte, doch hatte er erkennen können, dass die Geisha es damit ehrlich meinte und nicht einfach mit dem Schwarzhaarigen spielte. Mit einem Kuss auf die Lippen drängte er Uruha nun gänzlich auf das Futon, war halb über ihm gebeugt und liebkoste dessen weiche Samtkissen. Derweil strich noch immer eine Hand über das nackte Bein, schob den Stoff noch etwas weiter nach oben. Es war durchaus sexy - Erotik lag in der Luft... Es dauerte gar nicht lange und der Schwarzhaarige folgte der unausgesprochenen Aufforderung, sie war ja eindeutig genug. Yuu ließ sich direkt neben Uruha nieder, betrachtete ihn kurz, ehe er seine Hand in den Nacken der Geisha legte und seine Lippen den Hals berührten, welcher sich ihm etwas anbot. Doch war es nie zu devot! Uruha würde sich hüten, immer gab er nur etwas, nie das Ganze. Eine Hand legte sich schließlich auf den leicht entblößten Oberschenkel, löste Uruhas Hand ab. Die Hand strich den Stoff sanft, fast schon wieder beiläufig etwas weiter nach oben, blieb dann auf der zarten Haut liegen. Es war erotisch, so wie sie sich berührten, nicht willig und gierig und auch nicht zu verhalten. Spannung umgab sie, man konnte die Küsse auf dem Hals der Geisha hören, eine Gänsehaut breitete sich auf dem Rücken des Schönen aus. Es war ein sehr leidenschaftlicher Kuss auf die Samtkissen, welcher Uruha fast um den Verstand brachte und kurz darauf fand er sich schon auf seinem Rücken wieder. Kein Widerstand, kein Protest. Es war doch ein sehr seltsamer Anblick, wenn man bedachte, dass die Schönheit so etwas bis vor kurzem noch nicht einmal ansatzweise zugelassen hätte. Heftige Gegenwehr wäre wohl entbrannt, er hätte sich mit allem gewehrt, was er besaß. Es war schon fast unheimlich, doch der Schwarzhaarige schien es wohl geschafft zu haben das Eis zu brechen. Die Lider des Hübschen hatten sich sofort wieder geschlossen, es war traumhaft, dieses Gefühl! So sollte es immer bleiben, nie mehr weichen. Yuu lag direkt auf ihm, Zungen trafen sich zu einem heißen und leidenschaftlichen Spiel. Die Erotik brachte die ganze Spannung fast zum Explodieren, es war kaum auszuhalten, wie ein Feuer loderte es. Ein Stöhnen entwich dem Jüngeren und es war sicherlich keines, welches man schon von ihm kannte. Es war heiß, tief und kehlig, doch wurde es komplett vom Kuss verschluckt. Der wunderschöne Körper wand sich unter Yuus, Hände lagen auf den Schultern des Schwarzhaarigen. Nach schier einer Ewigkeit wurde das heiße Zungenspiel beendet, die Luft wurde knapp. Der Hübsche hatte den Hals in den Nacken sinken lassen, dieser bot sich nun im schwachen, milchigen Licht verführerisch an. Es war Verführung auf höchstem Niveau, was hier gerade stattfand. Nun kamen Seiten am Hellhaarigen zum Vorschein, welche ihn doch so berühmt gemacht hatten. Man wunderte sich nun nicht mehr, warum Uruha so begehrt war. Yuu lag nun zwischen seinen Beinen, eine sehr pikante Pose, jedoch waren diese wunderschönen, langen, glatten Beine noch immer unter dem schlichten Yukata verborgen. Eine Hand war es schließlich, welche ganz langsam den Stoff am Oberschenkel weiter nach oben schob. "Ahh..." Ein tiefes, erregtes Stöhnen quittierte diese Aktion. Es war mehr als heiß, es war verboten... _________________________________________________________ to be continued ...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)