Schlaflos von DonquixoteRosinante (PaulyxLucci) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Am nächsten Tag war es wieder sonnig und endlich konnte sich Pauly nun wieder richtig auf die Arbeit freuen und auch darauf all seine Kollegen dort zu treffen, selbst Lucci. Gestern war es noch ein wirklich schöner Tag gewesen und Pauly hätte nie gedacht, dass man sich so gut mit dem Schwarzhaarigen unterhalten konnte. Okay, eigentlich hatte hauptsächlich er geredet, aber es war doch anders als früher gewesen. Lucci war ganz bei der Sache geblieben, hat ihn zum Reden animiert und mit ihm gelacht. Der Blonde war sich sicher, er hatte ihm sein komplettes Leben preis gegeben und nicht einmal hatte ihn der Schwarzhaarige unterbrochen oder sich über ihn lustig gemacht. Zwar hatte Lucci selbst nichts über sich preis gegeben, aber das war okay. Am Dock 1 merkte auf jeden Fall jeder, dass Pauly wieder ganz der Alte war. Er lachte viel, kämpfte sogar wieder mit Lucci und regte sich über Kalifas knappes Outfit auf. Allerdings gab die nun kräftig Kontra und es war Eisberg, der zwischen die Fronten geriet. Fast fand es der Zigarrenraucher schon bedauerlich, als der Feierabend eingeläutet wurde, aber er freute sich auch auf sein Bier bei Bruno und einem weiteren Plausch mit Lucci. Den Tag über hatte dieser wieder nur durch Hattori zu ihm gesprochen, aber das war für ihn okay. Er war als einer der ersten in der Bar, von Lucci jedoch keine Spur. Auch im weiteren Verlauf des Abends änderte sich das nicht und mit steigendem Bierkonsum wuchs auch Paulys Unmut. Schließlich war das Fass voll und wohl eher vom Alkohol getrieben beschloss er etwas zu tun, was er zuvor noch nie getan hatte - Lucci in dessen Wohnung besuchen! Ein bisschen mulmig war ihm dabei schon, aber er machte sich dennoch auf den Weg zu ihm, wenn auch nicht mehr ganz sicher auf den Beinen. Er wollte ihn heute sehen, mit ihm reden wie gestern und hoffentlich blieb er dann auch heute Nacht von ihm verschont. Irgendwie war das zwar ein wenig seltsam, aber Pauly war sich sicher, nur so konnte er diese kranken Träume von sich fern halten. Irgendwie schaffte er es bis an Luccis Tür, doch zögerte er daran auch zu klopfen. Was sollte er ihm sagen? Vielleicht störte er ihn ja auch gerade und dann würde er gar nicht mehr mit ihm reden wollen. Gerade als sich Pauly in Selbstzweifel versinken wollte, hörte er ein ihm sehr bekanntes Gurren hinter sich. “Wolltest du zu uns?”, fragte die Taube mit der Krawatte um den Hals, was der Angesprochene mit einem zögerlichem Nicken beantwortete. Er hatte die Schritte des anderen gar nicht gehört und fühlte sich nun bei etwas Verbotenem ertappt. Nie hatte Lucci, soweit Pauly wusste, Besuch bekommen oder Gäste zu sich eingeladen. Nicht einmal jemand von der CP-9 war je bei ihm gewesen, das hatte ihm Kaku erzählt. “Na dann komm erst mal rein.”, fuhr Hattori fort und Lucci sperrte auch schon für sie drei die Wohnungstür auf. Auf den ersten Blick befand Pauly die Wohnung als karg, sehr karg sogar. Keine Bilder, ein paar Pflanzen und alles war blitzblank. Das genaue Gegenteil von seinen vier Wänden. Viele Bilder, wenig Grün und viel Chaos. Hier hatte alles seine Ordnung und Pauly traute sich kaum eine Schritt nach dem anderen zu setzen, weswegen er erst einmal die Schuhe auszog um auch ja nichts dreckig zu machen. Hatte Lucci etwa einen Putzfimmel? Das einzig Außergewöhnliche war wohl Hattoris Vogelhäuschen, in dem die Taube auch sogleich verschwand. Lucci legte seinen Hut ab, zog die Schuhe aus und verschwand dann in der Küche, wohin im Pauly folgte. “Ist etwas passiert? Sonst bist du mich auch nie besuchen gekommen.”, merkte Lucci an und holte seinem Gast eine Flasche Bier. Auch wenn dieser bereits einiges intus hatte, nahm er sie entgegen und genehmigte sich auch gleich einen großen Schluck. “Wenn ich störe, kann ich auch wieder gehen.”, entgegnete Pauly etwas patzig und ließ sich dennoch auf einen Stuhl nieder. Hier gab es mehr Stühle als bei ihm in der Küche, drei Stück gleich und überall standen Kräutertöpfe. “Sag bloß du kannst kochen, oder ist das nur zur Deko?”, fragte Pauly, trank noch einen Schluck Bier. Lucci ließ sich von seinem bissigen Tonfall nicht beeindrucken, setzte sich dem Blonden gegenüber und lachte leise. “Wenn du willst, koch ich mal für dich. Dann kannst du es mir ja sagen.”, erwiderte er gelassen und musterte seinen Gegenüber eingehend. Dieser murrte nur was Unverständliches vor sich hin, betrachtete weiterhin die Küche und trank von seinem Bier. Dann musste er sich zumindest nicht Unterhalten, obwohl er das ja eigentlich vor hatte. Gestern hatte es eigentlich so gut zwischen ihnen geklappt mit dem Reden, aber jetzt bereute es Pauly hierher gekommen zu sein. Verdammter Alkohol! “Du hast mir übrigens immer noch nicht erzählt, wovon deine Träume genau handeln.”, merkte nun Lucci an und augenblicklich verschluckte sich Pauly an seinem Bier. Hustend versuchte er wieder Luft in die Lungen zu bekommen, Tränen bildeten sich in seinen Augen und so verschwamm seine Sicht ein wenig. Lucci zog fragend eine Augenbraue hoch, so langsam wurde er wirklich neugierig darauf, was sich Nachts so im Kopf des Blonden abspielte. “Du stellst dich ja an. Es sind doch nur Träume, wieso machst du deswegen so ein Theater? Schlafen wir etwa miteinander oder so etwas?” Eigentlich hatte Lucci den letzten Satz nicht ernst gemeint, aber die weit aufgerissenen blauen Augen des Blonden, das knallige Rot seines Gesichtes und der wortlosen Abgang unter den Tisch waren Antwort genug. Allein saß Lucci noch am Tisch, trank einen Schluck Bier. “Ich nehme an, ich hab ins Schwarze getroffen.”, murmelte er leicht genervt. Da wollte er einmal einen Scherz machen und dann das! Irgendwie bekam er solche angeblich alltäglichen Sachen nie auf die Reihe. Als auch nach ein paar Minuten des Wartens sein Vorgesetzter keinerlei Anstalten machte wieder hervor zu kommen, begab sich Lucci eben zu ihm. Pauly saß derweilen zusammengekauert da, das Gesicht in den Armen vergraben. Lucci hockte sich neben den Tisch und trank weiter sein Bier, schwieg ansonsten beharrlich. “Wieso sagst du nichts?”, ertönte nach einer gefühlten Ewigkeit endlich die zaghafte Stimme des Blonden, ohne dass dieser dabei aufsah. “Was soll ich darauf schon sagen? Soll ich wütend deswegen sein? Es sind Träume, Pauly. Nicht mehr und nicht weniger. Außerdem….” Ein Lächeln legte sich auf Luccis Lippen und er zog den Blonden näher an sich heran, ließ seinen Arm um dessen Schultern. Pauly konnte spüren, wie ein warmer Hauch sein Ohr kitzelte und etwas weiches, warmes darüber streichelte. “Ich hab mir schon einige Male vorgestellt, wie es wäre dich ins Bett zu bekommen.”, raunte ihm Lucci mit seiner samtenen Stimme zu und schlagartig riss Pauly den Kopf vor Erstaunen hoch. Schlechte Idee, denn unterm Tisch war nach oben hin nicht viel Spielraum und das bekam Pauly nun mit einem ordentlichem Knall zu spüren, sehr zur Freude von Lucci. Lachend zog er den Blonden zu sich und hauchte ihm sanfte Küsse auf den malträtierten Schädel, hielt ihn dabei in den Arme. Erst einmal konnte Pauly nur an den Schmerz denken, ehe er sich das eben Gesagte durch den Kopf gehen ließ. “St-Stimmt das?”, fragte er zaghaft nach, während er immer noch sanfte Küsse auf dem Hinterkopf erhielt, weswegen er Lucci nicht direkt ansehen konnte. “Natürlich. Hätte ich gewusst, dass du auch Interesse an Männern hast, dann hätte ich dir schon ein Angebot gemacht, aber du hast nie den Anschein danach gemacht.” “Ich hab ja auch nie….”, murrte Pauly und er brauchte nicht zu Ende sprechen, damit Lucci verstand. “Komm.”, raunte dieser dem Blonden zu und zog ihn mit sich mit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)