Alone or not von Keshrondaia ================================================================================ Kapitel 1: Vergangenheit ------------------------ Vor 10 Jahren lebte ich mit meiner Familie auf der Insel Karwa. Es war eine Herbstinsel im South Blue. Eine schöne Insel. Im Süden gab es einen großen Strand und einen Hafen, in Norden hohe Berge. Im Westen und im Osten üppige Wälder in der Mitte der Insel war eine Stadt oder eher ein großes Dorf. Außenrum waren viele Felder und Weiden für die Tiere. In der Mitte des Dorfes war ein Dorfplatz auf dem Feste gefeiert werden. Wie auch immer. Ich lebte dort mit meinen Eltern, Lucy und Kyros, und meinem 3 Jahre älteren Bruder, Gunji. Mein Vater war Schmied. Er hatten einen Laden auserhalb der Stadt. Das Geschäft lief ziemlich gut. Ich und mein Bruder waren jeden Tag von früh bis spät in der Schmiede. Und lernten viel uber Waffen. Wenn mal wenig Kundschaft kam, dann brachte mein Vater uns bei mit dem Schwert zu kämpfen. Meine Mutter hatte immer was dagegen. Sie sagte immer: "Der Schwertkampf ist nichts für Mädchen. Wie willst du bitte einen Mann finden wenn du nicht kochen und nähen kannst." Mein Vater hat darauf immer geantwortet: " Was ist wenn sie einen totalen Waschlappen als Mann bekommt, der sich nicht selbst verteidigen kann. Dann muss sie ihn beschützen." So ging das jahrelang weiter. Bis zu meinem 10 Geburtstag. Meine Mutter schenkte mir einen Goldenen Armreif mit verschnörkelten Ornamenten drauf. Mein Bruder ein enfaches silbernes Medallion. Und mein Vater schenkte mir ein Schwert. Es war ein schwarzes Katana mit violetten Ornamenten, das Heft war violett-schwarz und am Ende hingen Perlen und schwarze Feder herunter. Die Scheide war ebenfalls schwarz. Bis heute trage ich diese Geschenke bei mir. In dem Medallion habe ich ein Foto meiner Familie verstaut. An diesem Abend feierten wir mit den Nachbarn. Keiner merkte wie das Unheil immer näher kam. Plötzlich hörte man wie Kanonen schossen. Sekunden später spürte man schon die erschütterungen, als die Kaonenkugeln auf die Erde trafen. Ich weiß noch wie einer rief: "10 Schiffe. Es sind 10 Schiffe. Eine Möwe. Es ist die Marine." Ein Anderer rief: "Buster Call." Ich verstand damals noch nicht was ein Buster Call ist und wieso es die Marine auf uns abgesehen hatte. Doch mit der Zeit begriff ich es. Die Weltregierung wollte uns auslöschen, weil wir Drachenmenschen sind. Ja, ihr habt richtig verstanden. Drachenmenschen. Wir unterscheiden uns neben der grauen Haut, den goldgelben Raubtieraugen und den elfenähnlichen Ohren kaum von den Menschen. Trotzdem stellten wir für die Weltregierung eine Gefahr dar. Wir waren stärker und schneller als die normalen Menschen. Wir können fliegen wenn wir uns in Drachen verwandeln. Was wir nicht können ist Feuerspucken, was viele glauben. Aber zurück zu meiner Vergangenheit. Die Schiffe legten am Hafen an und die Soldaten stürmten ins Dorf. Sie schlugen jeden nieder der ihnen in die Quere kam. Wirklich jeden. Männer, Frauen, ja sogar Kinder und Alte und Schwache. Ich ein heiden Angst. Ich konnte mich nicht bewegen. Bis mich meine Mutter am Arm wegzog. "Wir laufen in die Berge.", war das einzige was ich in dieser Situation nich verstand. Ich hatte völlig abgeschalten. Für ein 10 jähriges Mädchen war das einfach zu viel. Im Hintergrund hörte ich Schüsse, Schreie und das Geräusch wenn Klingen aufeinander schlugen. Mit meiner feinen Nase roch ich Blut, Angstschweiß und Schießpulver. Es war schrecklich. Am Fuß des Berges hielten alle die den Trubel entkommen waren an und schauten zurück. Viele weinten. Weinten um ihre Männer und Söhne die gehen die Marine kämpften. Weinten um ihre Eltern und Großeltern die nich schnell genug weggelaufen sind. Weinten um ihre Kinder die sie verloren haben. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht das mein Vater und mein Bruder, der sich gegen den Willen unserer Eltern, inden Kampf gestürtzt hat, ihr Leben lassen mussten. Ich weinte auch. Aus Angst, Verzweiflung und über die Unwissendheit was danach passiert. "Komm, wir müssen weiter.", sagte meine Mutter. Sie hatte Tränen in den Augen. Keiner bemerkte wie uns ein kleiner Trupp Marinesoldaten gefolgt sind. Zu groß waren die Schmerrzen und die Verzweiflung. Ich klammerte mein Schwert an meinen Körper und erklomm den steilen Weg den Berg hinauf. Ich und meine Mutter liefen in der Mitte der Flüchtlinge, als plötzlich ein Schuss ertönte. Die Marinesoldaten hatten uns eingeholt. Sie haben eine Mutter mit einem Baby im Arm erschossen. Als sie zu Boden ging schrien die anderen auf und rannten so schnell es ging den Berg hinauf, dicht gefolgt von den Soldaten. In der Panik wurde ich von meiner Mutter getrennt und wurde über die Klippe geschupst. Ich hörte meine Mutter verzweifelt schreien: "KEERA!!" Das war das letzt was ich von ihr hört. Ich schlug hart auf den Abhang auf und kugelte den Berg wieder hinunter. Langsam verlor ich das Bewusstsein. Am Fuß des Berges angekommen schaute ich nochmal auf, doch ich war zu schwach. Ich brach zusammen. Alles wurde schwarz. Als ich wieder aufwacht, fühlte sich mein Körper an als wurde er von 20 Männern verprügelt. Ich richtete mich auf und merkte das es später Morgen war. Die Sonne stand schon über den Meeresspiegel. Ich rapelte mich auf und stützte mich auf mein Schwert. Die Luft war kühl und sie roch noch immer nach Blut, Schweiß und Schießpulver. Sofort entflammte die Angst wieder. Waren die Soldaten noch da? Ich lauschte. Stille. Außer dem Zirpen der Heuschrecken konnte ich nichts hören. Ich kletterre den Hang hinauf bis zur Klippe. Was war mit Mama? Ich ging an der Klippe entlang bis ich eine Stelle gefunden habe wo ich hinaufklettern konnte. Oben angekommen sah ich schon den Leichnam der Frau mit dem Baby. Ich bekam Angst. Was ist wenn Mama auch tot ist? Mit mulmigem Gefühl im Bauch ging ich weiter. Als ich um eine Ecke bog, bot sich mir ein fürchterliches Bild. Alle Flüchtlinge lagen am Boden in ihrer Blutlache, die Augen geöffnet. Ich schrie. Plötzlich regte sich einer von ihnen. Es war meine Mutter. In ihren Augen waren Tränen und aus ihrem Mundwinkel floss Blut. Ich lief weinen zu ihr und lies mich vor ihr nieder "Du musst jetzt stark sein meine Kleine. Wenn die Marine herrausfindet das du überlebt hat, werden sie dich jagen.", das waren ihre letzten Worten, bevor ihr Kopf auf den Boden fiel und sie nie wieder aufwachte. Ich heulte wie ein Schlosshund. Nach gefühlten 10 Stunden löste ich mich von meiner Mutter und ging den Berg, immernoch schluchzent und weinent, hinunter. In der Ferne sah ich die Ruinen unseres Dorfes. Der große, einst so stolze Kirchturm war nicht mehr zu sehen. Nur noch Mauerteile waren sichbar. Ich überlegte ob ich ins Dorf gehen sollte oder nicht. Einerseits hatte ich Angst vor den Bildern die mir dort begegnen, andererseit bestand eine geringe Hoffnung das noch jemand lebte. Schließlich beschloss ich ins Dorf zu gehen. Mit klopfenden Herzen betrat ich das Dorfinnere. Alles war zerstört. Es gab keine Lebenden. Es waren auch viele Marinesoldaten unter ihnen. Meinen Vater und meinen Bruder fand ich schließlich in der Dorfsmitte. Wieder brach ich in Tränen aus und ließ mich auf den Boden sinken. Ich weinte meine ganze Verzweiflung raus. "Hey Große beruhig dich", das waren die Worte mit denen ich Cheza begegnete. Sie war damals ein kleines Kätzchen. Gerade mal so groß mie meine Faust. Sie hatte schwarzes struppiges Fell und leuchtende grüne Augen. Wie sie mir erzählte wurde auch ihre Famile von der Marine getötet. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht das es noch ein weiteres Dorf gab. Cheza wohnte im östlichen Wald. Aber von dem waren nur noch schwarze Geäste übrig. Wir beschlossen von hier zu verschwinden, da wir Angst hatten die Marine würde von unserem Überleben Wind bekommen. Wir suchten Proviant, Decken, Rucksäcke und Ersatzkleidung in den Trümmern, fanden aber nicht viel. Auf einmal hörte ich ein Wimmern unter einem Stapel Holzbretter. Dort war ein kleiner Wolf, mit pechschwarzen Fell und blauen Augen. Das Wolfsjunge sah mich verängstigt an. Doch als es merkte das ich im nichts Böses wolle. Ich nannte den Welpen Blue. Zu dritt machten wir uns auf den Weg zum Hafen, in der Hoffnung das mindestens ein Boot noch intakt ist. Das war uns das Schicksal schuldig. Und so wie es aussah meinte das Schicksal in diesem Moment gut mit uns. Am Hafen ankerte ein funktionstüchtiges Boot. Es gab nur ein Problem. Keiner von uns weiß wie man ein Boot fährt. Wir suchten in den Kajüten nach Karten und nach Beschreibungen zur Handhabung dieser Nussschale. Schließlich fanden wir Karten über den South Blue. Aber keine Beschreibung. Schließlich beschlossen wir es auf gut Glück zu versuchen. Und ihrendwie haben wir es geschafft nach Batelira zu segeln. Hosted by Animexx e.V. 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