Ein feuriger Gegner von Kath_J_Aqua ================================================================================ Prolog: -------- Märit betrachtete nachdenklich die letzten Sonnenstrahlen, die das Meer rot färbten. „Haben wir uns verirrt?“, fragte sie ein wenig ängstlich und dachte an die letzten Wochen zurück, die sie auf der Weite des Ozeans verbracht hatten. Wasser uns Speisen ginge zur Neige und trotzdem überraschte es die Schatzmeisterin immer wieder, wie Sanji, wenngleich es einen Mangel an Zutaten gab, ein wahres Festmahl zaubern konnte. Der Captain der Crew winkte ab: „Ach quatsch, die Technik will nur nicht, wie wir wollen. Unsere beiden Schlauköpfe sind ja schon dabei, das Problem zu lösen. L sagte mir, dass sie anhand der Karten auf Pergament eine Route ausgewählt hatten, auf der wir nicht auf unbekannte Inseln stoßen. Sie wollten das System vorerst reparieren, damit uns keine unangenehmen Überraschungen in Gefahr bringen.“ Die Blondine erkannte schnell, dass ihre Freundin log, doch sie sprach sie nicht darauf an. „Vielleicht sollte ich mir das ebenfalls einreden, dann bin ich ruhiger“, dachte sich das Mädchen und lächelte die Brünette an. „Mach dir keine Sorgen“; fuhr Katja fort „Die nächste Insel steuern wir an!“ Und damit verschwand sie in der Kapitänskajüte, um Karten aus dem fremden Gebiet zu suchen. Mäti seufzte, ging hinüber zu Ruffy und Yoh und beobachtete ihre Albereien: Es munterte sie auf. Währenddessen raffte Katja einige Pergamentrollen zusammen und hastete voll beladen in den Technikraum, wo Light und L mit fiebernden Köpfen in die Tasten hauten, mit dem Ziel, das System würde wieder funktionieren. Die Wasserbändigerin hielt die Luft an und wartete, bis man sie beachtete: Sie wagte es nicht, die beiden Genies zu stören. Nach einigen Minuten wandte sich L zu ihr: „Kann ich etwas für dich tun?“ Light hatte nur einen wütenden Blick für sie übrig. „Ähm, ja, ich fand einige Karten, vielleicht helfen sie? System hin oder her, wir müssen demnächst eine Insel ansteuern. Unsere Vorräte verpuffen förmlich bei dem Appetit der Crew.“ Man erkannte an ihrer Stimme, dass die Situation ernst war. Somit nickte L und entnahm ihr den Stapel geographischer Aufzeichnungen: „Ich kümmere mich darum und gebe dir beim Frühstück Bescheid.“ Katja lächelte dankbar und verließ schnellstmöglich die stickige Kammer. „Wir haben hier Wichtigeres zu tun, kleiner Hobbydetektiv, als Kritzeleien von Inseln durchzublättern. Für wen hält sie sich?!“, Lights Laune hatte sich in den letzten Tagen zunehmend verschlechtert und reizte selbst den Dunkelhaarigen. L ignorierte den giftigen Unterton des jungen Mannes und antwortete ganz ruhig: „Sie ist der Captain.“ Kapitel 1: 1 ------------ „Einen Sturm können wir jetzt wahrlich nicht gebrauchen“, murmelte Katja und bedachte die dunklen Wolkentürme mit einem besorgten Stirnrunzeln. Es war noch viel zu früh für das Frühstück, doch sie konnte nicht mehr schlafen und arbeitete an Deck nun an ihren Wasserbändigerkräften. Konzentriert versuchte die Brünette das Wasser neu zu nutzen: Als Waffe, als Schild, als Heilmittel. Je weiter sie kamen, desto weniger Schaden schienen ihre alten Attacken zu verursachen und einzustecken. Wassergeschosse und Wellen jagten keine Angst mehr ein, wurden nicht als Bedrohung angesehen. Sie wollte wieder zu einem Zyklon werden und immense Stärke zeigen, doch es gelang ihr seit der Sireneninsel nicht mehr: Lediglich ein Wasserstrudel mittlerer Größe. Frustriert über ihren Misserfolg in dieser Sache warf sich der Captain in die Wogen des Meeres und verschmolz mit dem warmen Nass. Für einige Minuten waren ihre Sorgen vergessen und Katja bewunderte fasziniert die bunten Fische und tiefroten Korallen. Doch schon entdeckte sie eine ihr wohlbekannte Silhouette an der Reling und so tauchte sie auf und hangelte sich an Deck. „Guten Morgen, Captain.“ Sasuke zog die Angesprochene zu sich und küsste sie zärtlich. Die Brünette lächelte in den Kuss hinein und lehnte anschließend ihren Kopf an die Schulter des Ninjas: „Beobachtest du mich etwa wieder heimlich?“ Der Dunkelhaarige lachte leise und strich seiner Angebeteten über den Kopf: „Oh nein, ich erfreute mich lediglich an dem Glitzern des Wassers.“ Er hörte nicht mit dem Streicheln auf, als er sich nach ihrem Befinden erkundigte: „Du hast erneut wenig geschlafen, meine Schönheit. Die Augenringe lenken von deinem bezaubernden Lächeln ab, welches du in letzter Zeit zu oft stellst. Kann ich dir irgendwie bei deinen Lasten helfen?“ Katja schloss die Augen und ließ sich mit der Antwort Zeit. Seine Sorge war ehrlich und rührte sie. Einige Tränen suchten sich den Weg ins Freie, doch das Mädchen schluckte sie herunter. Sie war empfindlicher geworden in den letzten Wochen, erstickte aber alle unangenehmen Emotionen, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Du bist süß. Aber nein, keine Panik, es ist alles in Ordnung. Nur die schwindenden Vorräte machen mich nervös. Und in einen Zyklonen kann ich mich noch immer nicht verwandeln!“ Letzteres brummte sie verstimmt und Sasuke musste erneut lachen. „Du schaffst das schon. Vielleicht muss dich jemand nur lang genug reizen.“ Die Wasserbändigerin sah ihn entsetzt an: „Bist du Anna in den letzten Tagen begegnet?! Sie ist eine Furie! Ihre Ausbrüche und herrischen Befehle sind nicht auszuhalten. Yoh tut mir zunehmend Leid. Oh nein, ärgern muss mich niemand mehr.“ Der Ninja nickte nur, nahm ihre Hand und ging mit in Richtung Küche: „Sanji ist wach und beginnt mit dem Frühstück. Lass uns ihm Gesellschaft leisten.“ Der Smutje hantierte gerade mit zwei Pfannen gleichzeitig, als das Pärchen eintrat: „Guten Morgen Katja-Schätzchen, du bist ja früh wach! Sasuke, lässt du unserem Captain etwa nicht ihren wohlverdienten Schlaf?“ Der tadelnde Unterton brachte der Brünetten ein Schmunzeln auf die Lippen: „Haha, nein, Sasuke hat mich nicht geweckt. Ich dachte mir bloß, dass ein wenig Morgensport nicht schaden würde. Anderweitig bewegten wir uns in der letzten Zeit ja nicht. Und da ich deinen Speisen wie immer nicht widerstehen kann, muss ich wohl darauf achten, dass ich demnächst noch in meine Hose passe!“ Während Sanji dann die nächsten Minuten damit verbracht Katja zu beteuern, was für eine schöne Figur sie hätte und wie unnötige ihre Sorgen wären, trudelten langsam weitere Mitglieder in die Kombüse und so begann der gewohnte Alltag auf der StrawBerry. Ruffy und Yoh versuchten gerade, Zorro mit einer List seinen Anteil vom Tomaten-Schinken-Omelett zu stibitzen, als L eintrat: „Guten Morgen. Katja, nachdem ich die halbe Nacht damit verbrachte, ein neues Ziel für uns zu suchen, entdeckte ich eine vom Festland weit abgegrenzte Insel. Beinahe übersah ich sie, denn zwischen den vielen Riffen und Felsen fiel sie nicht auf. Ich wägte ab, wie lange die Marine von dem nächsten mir bekannten Stützpunkt brauchen würde und entscheid, dass das Stück Land ein guter Ort wäre, um unsere Vorräte aufzufüllen, die Segel flicken und die Reling reparieren zu lassen.“ „Achja, der Sturm von vorletzter Woche…“, dachte sich die Angesprochene und schaute schnell in Richtung der Ersatzsegel. Diese, konzipiert für Notfälle und nicht für dauerhafte Fahrten, würden nicht mehr lange den Winden trotzen können. Das Mädchen nickte kauend und warf einen Blick auf die zum Eiland gehörige Karte: Der Dunkelhaarige hatte recht, die Insel war wirklich unscheinbar. Der Captain der StrawBerry-Crew machte sich plötzlich Gedanken darüber, ob das ausgewählte Stück Land denn auch bewohnt war und ob die StrawBerry es überhaupt sicher durch die Riffe schaffte. Sie beschloss, nach dem Essen mit Light und L darüber zu reden und erst einmal in Ruhe das Frühstück zu genießen. Kapitel 2: 2 ------------ Ace kitzelte Mäti mit einer Feder aus ihrem Kissen ihr Gesicht: „Wach auf, mein blonder Engel, das Frühstück wird uns gerade weggegessen!“ Das Mädchen rümpfte die Nase und drehte sich auf die andere Seite. Die Feuerfaust grinste: „Oh nein, damit kommst du mir nicht davon…“ Er krabbelte unter ihre Decke und begann ihren Körper vom Bauchnabel aus mit Schmetterlingsküssen zu bedecken. Da regte sich die Schatzmeisterin der Crew endlich und rief entsetzt: „ACE! Was MACHST du da?! Normalerweise weckt man Leute auf eine andere Weise.“ „Wieso, hätte ich tiefer anfangen sollen?“ „Nein! Wie so ein heimlicher Vergewaltiger…“ „Sonst hattest du nicht reagiert!“, verteidigte sich der Schwarzhaarige und zwinkerte dem Mädchen vor sich neckisch zu. „Übrigens sehen deine Haare heute bezaubernd aus.“ Hastig drückte sich die Blondine diese platt und seufze dann: „Ich bin aber noch müde…“ „Aber das leckere Frühstück!“, konterte die Feuerfaust mit einem Hundeblick. Mäti verdrehte die Augen und gab sich geschlagen. Mit einem Satz war sie auf den Beinen, zog sich bequeme Kleidung an und spazierte mit ihrem Geliebten zum Essen. „-Ritter und Hofdamen, Turniere um Ruhm und Ehre!“, hörten sie Katja gerade begeistert rufen, während ihre Portion schon freundschaftlich zwischen den Essensdieben –Ruffy und Yoh- aufgeteilt wurde. Mätis Augen leuchteten bei diesen Worten sogleich auf: „Wo?! Wann?!“ Die Brünette zeigte auf eine kleine Insel auf ihrer Karte und grinste: „In weniger als zwei Tagen sind wir da! Dragonknight ist unser nächstes Ziel. ‚Drachenritter‘, das sagt doch schon alles! So heißt wahrscheinlich das adlige Geschlecht, welches diese Insel regiert.“ „Und wenn das einfach Männer sind, die dort gegen einheimische Drachen kämpfen?“, warf Zorro ein und erntete einen bösen Blick seitens seiner Nachbarin. „Nein, Zorro, das ist völliger Schmu. Drachen sind schon längst ausgestorben, ich bitte dich, du fantasierst zu viel.“ Katja hielt an ihrer Version der Insel fest und auch Mäti gefiel diese viel besser. „Oh edles Fräulein, saget mir, wer eure Feinde sind und ich werde für Euch in die Schlacht ziehen und in Eurem Namen den Sieg erringen, auf dass Ehre und Ruhm stets mit Eurem Geschlecht verbunden sein mögen!“, begrüßte der Captain ihre Schatzmeisterin nun offiziell und machte einen theatralischen Knicks. Während der Rest der Crew nur verständnislos und verwirrt verstummte –selbst Ruffy stellte das Schmatzen ein- , erwiderte die Angesprochene ihrer Rolle entsprechend: „Oh tapferer Ritter, da gibt es wahrlich einige grausame Gestalten (dabei dachte sie an Tia und Anna), die mir das Leben erschweren und mir jeden Mal Angst und Bange ist, allein wenn ich ihre Namen höre! Befreit mich von diesen Unholden und ich werde Euch reichlich belohnen.“ Entflammt für dieses spontane Stück, kniete sich der „Ritter“ vor seine „Hofdame“: „Ich schwöre beim Namen der Drachenritter, dass ich Euch nicht enttäuschen werde! Mein Schwert wird die Pein von Eurer Seele nehmen. Doch nun begleitet mich, edelste und schönste aller Prinzessinnen und verabschiedet mich in mein nächstes Abenteuer!“ Und mit diesen Worten stand Katja auf, warf sich Mäti auf den Rücken und lief mit ihr an Deck. Man hörte nur noch einige förmliche mittelalterliche Floskeln, unterbrochen von leisem Kichern und Glucksen. In der Küche fingen Ruffy und Yoh an zu lachen, während Zorro sich am Kopf kratzte und Sanji vorwurfsvoll ansah: „Du hast doch irgendetwas ins Getränk getan, oder? So etwas ist doch nicht normal…“ Ace dagegen schaute Sasuke fragend an: „Kann sie dich auch so auf den Rücken werfen?“ „Das wagt sie nicht.“ „Hmm, stimmt. Bist wohl schwerer als Mäti.“ Da fiel die plötzliche Stille auf – Katja und Mäti waren nicht mehr zu hören. Der Grund brach nur wenige Sekunden zur Küche herein: „ WAS zum TEUFEL ist hier eigentlich los?!“ „Dir auch einen guten Morgen, Anna!“ Kapitel 3: 3 ------------ Die fast zwei Tage, die sie zu der Insel brauchten, vergingen langsam und qualvoll, denn Anna hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Crew in Katjas Abwesenheit mit harten Training und peniblem Putzen in den Wahnsinn und bis zur Erschöpfung zu treiben. Der Captain bereitete sich auf die sichere Führung des Schiffes durch die Riffe vor. Als sie damals die StrawBerry antrieb, um schnellstmöglich Mäti retten zu können, brauchte sie nicht auf die Umgebung zu achten, da der Weg stets geradeaus führte und keine Hindernisse ihre Fahrt behinderten. Dieses Mal war geschicktes Lenken und schnelles Abbremsen erforderlich, damit der Einmaster keine Beschädigung davontrug. Mit Ls Hilfe versuchte sie die Strudel, die sich bei solchen Riffansammlungen häufig fanden, mit einzubeziehen. Sie erschuf einige kleine Strudel und manövrierte ihr Objekt hindurch. Zunächst übte sie an Steinen, tief im Wasser, und nicht selten zerstörte sie die flammenroten Korallen, die kreuz und quer am Grunde wucherten. Nach einem solchen Misserfolg schrie sie ihre Frustration hinaus, froh darüber, dass sie unter Wasser keiner hören konnte. Nur einige Meeresbewohner waren erschrocken von dem Geblubber geflohen. „Ach, verdammt! Wir suchen uns einfach eine andere Insel. Das mit dem Manövrieren durch dich Riffe, schaffe ich doch nie bis dahin! Dann sind wir eher Fischfutter…“, grummelte sie dann abends im Bett. Doch wenn Mäti begann laut auszumalen, wie schön wohl die Ritterburgen und die Kleidung der Hofdamen wären, war die Wasserbändigerin sogleich wieder motiviert, es sicher zu dieser Insel zu schaffen. „Stell dir nur einmal vor“, erzählte die Schatzmeisterin grinsend „Du und ich, in luftabschnürenden Korsagen, die ziemlich große Brüste machen, im wallenden, übertrieben kitschigen Kleid, unsere Haare kunstvoll nach oben gesteckt und mit Krönchen!“ Katja kicherte bei dieser Vorstellung: „Die Ritter werden uns zu Füßen liegen!“ „Eher zu den Brüsten!“, verbesserte Mäti und schon waren sich voller Tatendrang, sich ein edles Kleid zuzulegen, um auf dieser Insel nicht zu sehr aufzufallen. Oder vielleicht eben UM aufzufallen. Die gesamte freie Zeit, die sie zwischen Annas Tortouren oder dem Üben vom Manövrieren fanden, wurde genäht, geklebt, gebastelt und vor allen: Geschimpft. Denn viele schöne alte Kleidung fand mit der Schere ihren Tod oder das vorherige Konzept wurde verworfen und durch ein neues ersetzt. Trotz der knappen Zeit, hatten beide Mädchen am Ende ein wunderschönes Kleid mit persönlichem Touch vorzuweisen. Auf Wunsch von Mäti, hatte Katja Schleifen und Bänder auf ihr Kleid befestigt. Auffällig am Outfit der Blondine waren die vielen Raffungen, die dem alten Stoff mehr Pepp verliehen. Nur der Vokuhila-Schnitt des Kleidungsstücks fiel etwas aus dem Rahmen. Das Ergebnis ihrer Freundin war eine einzige Explosion aus Strass und Perlen. Eine Kombination, die bei der Schatzmeisterin Bedenken hervorriefen, doch die Brünette konnte sich einfach nicht von dem Glitzer trennen. Ein seitlicher Einschnitt zeigte ebenfalls etwas Bein, außerdem hatten beide Haaraccessoires gebastelt, die nun vorsichtig mit zwei Fingern gehalten wurden, damit der Kleber trocknen konnte. „Die Hofdamen werden uns hassen.“, lachte Katja. Mäti erinnerte: „Wir müssen aufpassen, dass die Jungs nicht zu eifersüchtig werden und Raufereien anfangen oder Drohungen aussprechen.“ „Wir werden das schon irgendwie regeln.“ „Wie geht es eigentlich mit deiner Manövrierungstechnik voran? Traust du dir das mittlerweile zu?“ „Um ehrlich zu sein, habe ich ziemliche Panik vor dem morgigen Tag. Sasuke muss notfalls einige der Felsen wegsprengen, wenn das Schiff nicht durchpasst oder ich zu nah an einem der Riffe vorbeirausche. Hoffentlich muss das nicht passieren; ich will die Insel nicht in Aufruhr versetzen.“ „Dann sollten wir aber auch die Kleider nicht anziehen, wenn du das Blut der Inselbewohner nicht in Wallung bringen willst!“ „Niemals!“ Die Freundinnen kicherten und glucksten, bis dann auf eine nachdenklich Stille folgte: „Scheiße, Katja, ich hab mir die Finger zusammengeklebt!“ Kapitel 4: 4 ------------ Am nächsten Morgen wachte die Schatzmeisterin der StrawBerry-Crew nervös auf. „Hoffentlich schafft Katja das heute…“, dachte sie und schaute seufzend auf die noch schlummernde Brünette. Sie beschloss, sich schon einmal frisch zu machen und dann Katja zu wecken, doch als sie aus der Dusche ins Zimmer trat, war diese bereits verschwunden. Schon spürte sie einen leichten Ruck, als sich das Schiff unregelmäßig bewegte. Der Captain war schon dabei, das Schiff zu manövrieren. Wahrscheinlich ein letztes Mal üben und das Gefühl bekommen, bevor es wirklich ernst würde. Mit noch feuchten Haaren erschien sie in der Kombüse, gespannt darauf, was L und Light sagen würden. „-äußerst vorsichtig sein, da solche Menschen ihre Riten, Gebräche und ihre Ehre ernst nehmen und es wahrscheinlich weniger begrüßen würden, wenn wir diese ins Lächerliche ziehen oder gar ignorieren. Solange wir auf der Insel sind, gelten die Regeln dieses Landes. Niemand, ich wiederhole, niemand (!) wird auf eigene Faust handeln, sinnlose körperliche Auseinandersetzungen provozieren oder seine Teufelskräfte zeigen. Wer weiß, vielleicht haben diese Hinterwäldler solche Mächte noch nie zu Gesicht bekommen und würden uns dafür lynchen“, beendete Light gerade seine Predigt und fixierte dabei besonders Zorro und Ace, die gerne entweder mit dem Feuer spielen oder einen Kampf anfangen. „Ruffy“, begann er erneut „dich würde ich am liebsten fesseln, sodass du keinen Schaden anrichten kannst. Es wäre schon zu wissen, dass du nicht alle Wirtshäuser leerfrisst oder den Einwohner dort mit deinem überaus nervigem Gelächter und deinen ‚Späßen‘ zu Tode nervst.“ „Sei nicht so streng zu ihm, Light“, verteidigte Ace seinen Bruder. „Ich pass schon auf ihn auf!“ Er grinste den Braunhaarigen mit seinem überzeugendsten Lächeln an, wurde jedoch ignoriert. „Zuerst müssen wir überhaupt dort ankommen“, warf Mäti ein, die sich gerade die letzten paar Haferflocken mit Quark anrührte und nach etwas Obst Ausschau hielt. „Katja wird uns sicher durch das Riff-Labyrinth manövrieren“, erwiderte Sasuke ruhig. Er hatte seine Portion noch nicht angerührt. Einige nickten zustimmend, nur Anna brummte: „ Und wenn nicht, ich hatte mich schon mit dem Gedanken an deinen weiteren Titanic-Vorfall angefreundet…“ Dafür bekam sie von der Blondine eine runtergehauen: „Du darfst nicht an ihr zweifeln!“ Als sich L erhob und meldete, dass sie nun langsam bei navigieren helfen müssten - Segel setzen, Flagge einholen, beim Lenken helfen - wurde der Streit beigelegt und die Crew eilte an Deck. Nach einigen knapp verfehlten Felsen und einem zertrümmerten Teil der Reling, schaffte es die StrawBerry-Crew endlich an Land von „Dragonknight“. Nur wenige Schiffe ankerten in dem provisorischen Hafen; das meiste waren Fischerboote, die klein und wendig waren, um den Riffen ausweichen zu können. Und anscheinend bekamen die Bewohner dieser Insel nicht besonders oft Besuch, dann schnell waren die Docks übersäht von Bürgern, die verwundert oder erschrocken, manche neugierig oder wütend die Neuankömmlinge begutachteten. In Ihren neuen Trachten sprangen der Captain und ihre Schwatzmeisterin an Deck und ließen die Ansässigen dort ein weiteres Mal staunen. Denn solch ungewöhnliche Kleider hatten sie noch nie gesehen. Ein kleines mutiges Mädchen mit einem Haarkranz auf dem Kopf stolperte begeistert nach vorne und fragte: „Seid Ihr Prinzessinnen? Seid ihr gekommen, um die neuen Frauen von unserem hochverehrtem Ritter und Prinz Lancelot zu werden?“ Noch bevor die Kleine noch etwas fragen konnte, wurde sie energisch von ihrer Mutter nach hinten gezogen. „Du darfst doch nicht mit Fremden sprechen!“, zischte sie ihr zu und deutete mit dem Finger auf die Neuankömmlinge. „Vielleicht wollen sie uns ja ausrauben und unsere Dörfer und Felder in Brand setzen! Denk doch an die Geschichten der Alten, die uns von Puraten erzählten, die blutrünstig, gierig und zerstörerisch waren…“ Bei diesen Worten wichen die Leute einige Schritte zurück. „Puraten?!“, Ruffy runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. „Ich habe keine Ahnung, was Puraten sein sollen…Aber wir sind Piraten und wir sind lustig! Wir tun euch nichts, wir wollen nur etwas zu Essen und Trinken haben.“ Der Strohhut lächelte freundlich, doch die Ähnlichkeit zwischen ‚Puraten‘ und ‚Piraten‘ wurde wohl erkannt und die Fremden abgelehnt. Ein Raunen ging durch die Menge und man hörte, wie Fenster und Türen verbarrikadiert wurden und sah, wie Männer ihre Äxte und Heugabeln fester packten. „Nein, nein!“, versuchte Katja die Missverständnisse auszuräumen. „Wir sind keine Piraten-“ „Sind wir aber!“, rief Ruffy und wurde prompt von beiden Seiten gehauen. „Halt die Klappe, Ruffy!“, brummten Ace und Zorro im Chor und ließen ihren Captain weiterreden: „Was er damit sagen will, dass wir nicht diesen brutalen und gemeinen Räuber sind, die ihr aus Geschichten kennt. Wir haben uns einfach verfahren (man hörte ein empörtes Schnaufen seitens Light) und sind zufällig hier gelandet, auf der Suche nach Nahrungsmitteln und Wasser. Wir versprechen, dass wir in wenigen Tagen wieder weg-“ „Niemand bedient sich an den Vorräte dieser Insel, ohne vorher seine Stärke, seine Schönheit oder sein edles Gemüt präsentiert zu haben!“, ein Ritter mit einem blauen Raben auf seinem Schild trat hervor. Sein Schwert war gezogen – eine Warnung, dass sie das mit der Ehre und dem Mut hier wirklich ernst meinten. „Mein Name ist Friedfreud von Rabenstein und Ihr habt in meinem Abschnitt des Meeres Euer Schiff befestigt. Ihr, Fremdlinge, habt Glück, dass ein Turnier zu Ehren von Lancelot dem Goldenen stattfindet. Schon in zwei Tagen können die Männer unter Euch ihre Kraft in dem Turnier demonstrieren. Neben dem traditionellen Lanzentanz wird es auch Schwert- und Faustkämpfe geben, sodass keiner von Euch benachteiligt werden dürfte.“ Dabei fixierte er besonders die offensichtlich Unbewaffneten aus der Crew. Eure Hexe jedoch darf unser Land nicht betreten, damit sie weder Unheil noch Krankheit auf meine Leute bringt.“ Er zeigte auf Tia, die – verstanden, dass sie gemeint war- ihre Ärmel hochkrempelte und bereit war, den Mann zu Tode zu fluchen, hätten Anna und Mäti sie nicht davon abgehalten. „Allso guut. Ich werrde auf dem Schiff bleiben. Aberr nur, weil ich diese Volltrrottel sonst wirrklick abmurrksen würrde!“, zischte sie, während sie zurück an Deck kletterte. „Folgt mir“, fuhr Friedfreud fort „Ich bringe Euch nun zu meinem Anwesen, wo Ihr Eure Geschichte erzählen könnt und ausnahmsweise für heute Nacht meine Gäste sein werdet. Wisst Ihr, wir haben selten Besuch hier. Umso mehr interessiert es mich, wie Ihr es lebend durch die Riffe geschafft habt.“ Der stämmige Ritter kletterte mit der Hilfe seines Knechts auf sein Pferd und ließ die Neuankömmlinge hinterherlaufen. Angekommen, ließ er ein Abendmahl vorbereiten und Gästezimmer zurechtmachen. Beim Essen nahm er seinen Helm ab, schaute neugierig in die Runde und sagte: „So. Und nun erzählt Ihr mir Eure wahre Geschichte.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)