Lieder der Vergessenen von Danny_Sturmtochter ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog Dichter, beißender Rauch zog durch die Gassen und über die Dächer der Stadt hinweg. Orientierungslos und in blinder Panik flohen die Menschen schreiend aus dem Zentrum des Brandes davon. Viele davon würden ihr Ziel – die Sicherheit - nicht erreichen, denn das Feuer hatte sich bereits unaufhaltsam ausgebreitet und drohte immer mehr zu verschlingen. Selbst die Menschen, die sich freiwillig dazu breit erklärt hatten es löschen zu wollen waren geflohen und suchten ihr Heil in der Flucht. Doch unter den 1000 unruhigen Augen und panischen Rufen der Verletzten auf der Straße gab es jemanden, der stillschweigend seines Weges ging. Wie ein Schatten bewegte sich die Gestalt durch die Schleichwege der Stadt und tauchte nur vereinzelt hier und da auf. Sie wich den Menschen aus, die ihr entgegen kamen, oder versuchten sie bei Seite zu stoßen, weil sie zu langsam war. Sie schien noch als Einzige zu wissen wo sie hin wollte. Sie kannte einen sicheren Ort, einen Platz, welchen sie nutzen konnte um diesem Grauen zu entfliehen. Plötzlich hielt sie Inne und begann zu lauschen, als sie Metall hörte, welches scheppernd aufeinander schlug. Ungesehen tauchte sie in den Schatten einer Seitenstraße ein und betete, dass sie unentdeckt blieb. Das Geräusch wurde immer lauter und schon bald zogen mehrere Ritter in silberner Rüstung an ihr vorbei. „Fußsoldaten...“, hauchte sie und versuchte sie zu zählen. Sie war dankbar, dass die Soldaten ihr entgegen kamen, denn von hinten hätte sie denkbar schlechte Chancen gehabt. Endlich war die Kolonne an an ihr vorbei gezogen und vorsichtig blickte sie ihnen nach. Sie liefen in Richtung des Brandherdes und brüllten sich untereinander Befehle zu, welche sie noch nicht einmal selbst verstanden im Angesicht der schreienden Masse. „Kein Reiter...“, murmelte sie und verließ die Gasse wieder, als sie grob am Oberarm zurück gerissen wurde. Rüde wurde sie gegen die Wand gedrückt und die Luft wurde ihr aus den Lungen gepresst. Wild schlagend ging sie gegen ihren Angreifer vor, doch der schien nicht locker zu lassen. Mit einem kräftigen Faustschlag schaffte sie sich etwas Platz, doch der Griff wurde fester und sie wurde erneut gegen die Wand geschlagen. „Verdammt noch mal, Sam! Halt endlich still!“ Rauchig und gedämpft drang die Stimme zu ihr durch und sie schlug die Augen auf. Sofort hörte sie auf sich zu wehren und blinzelte ihren jahrelangen Freund schuldbewusst an. „Boros, was machst du hier?“, zischte sie und schlug seine Arme bei Seite, um ihre Kleidung wieder zu richten. Dabei streifte sie beiläufig ihr Schwert und zuckte zusammen. Für Schuldgefühle ist später noch Zeit... „Dich abholen, verdammt! Was glaubst du eigentlich?! Das war nicht geplant!“ Sam wollte gerade zu einem Gegenargument ansetzten, als sie erneut Hufschläge hörte. „Mist! Mach das du weg kommst! Los!“ Ohne weiter Zeit zu verschwenden, stürmte sie die Gasse entlang in welche sie sich zuvor versteckt hatten. „Woher kommen die?“, fragte Boros während sie weiter liefen. „Der Brandherd... Das Schloss...“, keuchte sie und Boros ergriff sie erneut. „Der Palast? Sam! Was hast du getan!“ Schweigend fuhr sie mit der Hand wieder über ihr Schwert. „Sam! Antworte!“, schrie Boros sie an und schüttelte sie. „Wir haben keinen Zeit. Weg! Jetzt!“, antwortete sie nur, als ein Pfeil dicht an ihrem Ohr vorbei zischte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)