Pathetic Lullaby von LaMarocaine (Fortsetzung zu Bittersweet Symphony.) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Erst einmal: Hallöchen liebe Leser, Ich möchte mich bei euch hiermit entschuldigen, dass ich sehr sehr sehr lange nicht mehr an der FF (und auch an anderen) geschrieben habe, hatte sehr viel Stress und auch eine Art Schreibblockade. Werde nun versuchen mich wieder ranzusetzen und die FF so gut wie möglich abzuschließen, für die Anderen gilt dasselbe. Es tut mir wirklich sehr leid, hoffe ihr seid mir nicht allzu böse... Eure LaMarocaine ------------------------------------- |Furcht besiegt mehr Menschen als irgendetwas anderes auf der Welt.| Ralph Waldo Emerson Das Bündel von Unschuld lag da, auf einem verwaschenen Futon, in einer hölzernen Hütte. Das kleine Wesen war fest eingewickelt in einem gräulichen Leinentuch. Still schlief es. Allmählich verzogen sich die Lippen, ein klängliches Quengeln entwich, doch niemand war da um das zu bemerken. So wurde das klägliche Quengeln zu einem herzzerreißenden, unüberhörbaren Schreien. Nur wenige Sekunden verstrichen, da stürmte eine gehetzte Frau hinein und nahm den Säugling in den Arm bevor sie sich selbst auf dem Futon nieder ließ. Jedoch war das lauthalse Weinen dadurch nicht weniger geworden. Im Gegenteil. "Schhh Mama ist doch jetzt da, mein Kleiner. Beruhig dich doch. Ich bin da. Hast du etwa Hunger? Na komm" Sie legte ihr schimmernd schwarze Haar nach hinten, entblößte ihre Brust um ihren Sohn stillen zu können. Kaum hatte sie ihm die Brust gegeben, versiegten die Tränchen und er begann eifrig zu trinken. "Mein kleiner Nimmersatt. Was deinen Appetit angeht stehst du deinem Vater in nichts nach" sprach sie, während ein Lächeln ihre blutroten Lippen umspielte. Das Lächeln verschwand jedoch im nächsten Augenblick. Wieder einmal konnte sie nicht verhindern, dass eine unscheinbare Träne sich aus ihrem Auge stiel. Es war nun knapp acht Wochen her, dass sie ihren über alles geliebten Sohn zur Welt gebracht hatte. Knappe acht Wochen in denen sie ihm immer noch keinen Namen gegeben hatte. Die junge Frau traute sich schlichtweg nicht ihrem Sohn einen Namen zu geben. Es erschien ihr falsch. Falsch weil ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens fehlte. Sie hatte überlebt, und es ihm vorenthalten. Ihr gemeinsames Baby hatte auch überlebt, und sie hatte es ihm vorenthalten. Sie hatte ihren Sohn gesund zur Welt gebracht...und sie hatte es ihm vorenthalten. Mehr noch sie versteckte sich vor ihm, vor dem was sie erwartete. Furcht hielt sie auf. Blanke Angst, die sie überkam wenn sie an eine Zukunft mit ihm dachte. Es war viel Unheil geschehen. Zu viel. Das Vertrauen ging verloren, wich den Zweifeln. Und nun? Nun schaffte sie es nicht einmal ihrem eigen Fleisch und Blut einen Namen zu geben. Weil sie an etwas klammerte wovor sie letztlich zurückschreckte. Was wenn |ihm| der Name, den sie auswählen würde nicht gefiel? War es nicht gerechter wenn sie zusammen über den Namen entschieden? Aber er war doch gar nicht da? Weshalb die Sorge also, wieso das andauernde Kopfzerbrechen? Sie flüchtete sich in die Hoffnung, dass er sie vielleicht finden würde. Vielleicht war ihre Liebe mehr als nur von Unheil behaftet, nicht zum Scheitern verurteilt. Vielleicht gab es eine freudvolle Zukunft. Und wenn er dann da sein würde, sie endlich wieder vereint waren weil er die Suche nach ihr nicht aufgegeben hatte, weil er ihre Liebe nicht aufgegeben hatte, dann würden sie endlich glücklich werden. Doch solange dass nicht geschah, würde sie stets Grund zum Zweifel haben, würde ihre Angst nicht gemindert werden. So wartete sie eben. Mehr als knappe acht Wochen, in denen jede Faser ihres Körpers nach dem Vater des Kindes schrie, nach dem Mann der ihr mehr als nur ein Geliebter war, ohne den sie nicht vollkommen war. Mehr als knappe acht Wochen in denen sie versuchte ihre Sehnsucht im Keim zu ersticken. Sie war es einfach müde. Müde zu warten. Müde zu hoffen. Ihre Seele stand in flammenden Schmerzen. Die Schmerzen fraßen sich durch ihr Inneres. Tag für Tag. Längst war das Leuchten in ihren Augen verblasst. Ihre eigentliche Frohnatur von Nichten. Doch sie kämpfte weiter, so gut wie sie konnte. Denn sie hatte inzwischen Verantwortung. Sie war jetzt Mutter. Mutter eines wundervollen Sohnes. Er war nun ihr Halt und ihre Hoffnung. Er ließ sie weiterhin an etwas festhalten, von dem sie nicht im Ansatz wusste ob es je geschehen würde, selbst dann noch wenn ihr der Zusammenbruch gefährlich nah war. |"Inuyasha...bitte"| hauchte sie mit einer von Trauer erfüllten Stimme und blickte dabei unentwegt auf das einzige was ihr geblieben war. Von ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)