Ich bitte dich... Bleib bei mir. von paralian (Sasuke und Sakura zwischen Heuschrecken, Prinzessinnen und Rittern.) ================================================================================ Epilog: Eine Kindheitserinnerung -------------------------------- Das Plätschern eines Bachs. Schuhe, die auf dem Asphalt auftreffen. Der Wind, der die dünnen Äste und Blätter von einer Seite zur anderen wiegt. Immer wieder, nur um für einen kurzen Moment zu pausieren und nach einigen Sekunden wieder damit anzufangen. Hunde, die beim morgendlichen Spaziergang bellen. Gelächter. Kinder. Und Tränen. Reichlich viele Tränen. „Wir möchten nicht, dass du bei uns mitspielst!“ „Ja, genau und überhaupt… Was ist mit deiner Stirn los? Die ist so groß.“ Ein Blick, der gesenkt wurde. Finger, die miteinander spielten. Eine zaghafte Stimme fragte: „Warum? Warum darf ich denn nicht bei euch mitspielen? Ich kann mir doch etwas über meine Stirn binden, wenn die euch so stört.“ Sakura Haruno. Stark pochte das Herz gegen ihren Brustkorb, während sie versuchte, die Nervosität, die sich wie eine Decke um sie gelegt hatte, mit einem verlegenen Lächeln verschwinden zu lassen. Die Wangen von der salzigen Flüssigkeit noch gerötet. Kurz schwiegen die Kinder und verzogen das Gesicht zu einer ratlosen Grimasse, während sie sich untereinander ansahen und versuchten, in den Gesichtern des jeweils Anderen zu lesen, ob es denn auch wirklich, wirklich okay wäre, wenn dieses rosahaarige Monster mitspielen würde. Der Anführer der Truppe stellte sich breitbeinig hin und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein, tut mir Leid. Du bist zu jung, um mit uns zu spielen und außerdem… Wenn wir Prinzessin und Ritter spielen, kann dich keiner retten. Eine Prinzessin ist nämlich schön und nicht so… Hat keine so große Stirn. Da passt doch keine Krone rauf.“ Sichtlich mit sich zufrieden, nickte der Braunhaarige, als wolle er sich selbst noch einmal in seinem Satz bestätigen, „Spiel mit den kleinen Babys. Die werden schon noch ihre Freude haben, wenn sie einen Strang rosa Haarsträhnen zwischen die Finger kriegen.“ „Ihr seid so gemein!“, platzte es aus Sakura heraus, während sie die Tränen, die sich bereits aufgestaut hatten, nicht mehr einfach wegblinzeln konnte. Schniefend wandte sie sich von ihren Altersgenossen ab. „Und die armen Heuschrecken tun dir doch auch nichts!“, konnte sie hinter sich wahrnehmen, aber sie rannte so lange, bis ihr die nötige Luft in den Lungen fehlte und ein stechender Schmerz ihre Seite plagte. Schluchzend setzte sie sich auf den höchsten Punkt eines Hügels und legte das Gesicht auf die angewinkelten Knie. Mit bebenden Schultern versuchte sie, sich das Lied, das sie erst vor Kurzem zu lernen hatte, ins Gedächtnis zu rufen, aber die Worte der Jungen echoten in ihrem Kopf, sodass es ihr unmöglich schien, sich auch nur an die Melodie zu erinnern. „Warum weinst du?“, ertönte eine Stimme links von ihr, weswegen sie erschrocken zusammenzuckte. „Ah, du bist es nur“, war ihre gehauchte Antwort. Sasuke Uchiha. „Was ist passiert?“, fragte der Schwarzhaarige noch einmal eindringlich und fixierte sie aus schwarzen Augen. Die Augenbrauen hatte er ernst zusammengezogen, die Lippen aufeinander gepresst, sodass ein gerader Strich sein Gesicht schmückte. „Du kennst doch diesen Blödmann, der immer sein Eis vor den anderen Kindern isst, obwohl ihn seine Mami jedes Mal wegen dem anschreit!“ Das „jedes“ hatte sie in die Länge gezogen, während sie die Augen genervt verdrehte. Sasuke nickte schweigend und verschränkte die Hände ineinander. „Naja und eben dieser Blödian lässt mich nicht bei ihnen mitspielen! Nur, weil ich rosa Haare, eine große Stirn habe und jünger bin, als sie!“ Stumm blickte der Kleine hinab zu dem Tal aus Blumen und stellte sich vor, wie es wohl wäre, darin zu liegen und in die Wolken zu schauen. „Komm mit!“ Deshalb nahm er sie bei der Hand und rannte mit ihr die Steigung hinab, während der Wind, der ihm entgegen kam, die Haarpracht der Kinder nach hinten blies und der Aufprall ihrer Schuhe auf der Erde ihre Kleidung auf- und abwippen ließ. „Leg dich hin.“ Wie angewurzelt blieb seine Begleitung stehen und verschränkte die Arme vor die Brust. „Sasuke Uchiha, hast du mir überhaupt zugehört?“ Sie zog eine Schnute, als ihr der Sitzende bloß eine Hand reichte und sie sich seufzend ins Gras plumpsen ließ. „Dieser Blödi kann dir doch egal sein. Du hast mich und gemeinsam können wir auch spielen.“ Wiederwillig nahm sie das Gesagte zur Kenntniss und schloss genüsslich die Augen, als sie ein Grashalm an der Wange kitzelte. Kichernd wandte sie sich an Sasuke, der sie die ganze Zeit über angestarrt hatte und verzog ihre Augenbrauen zu einer unsicheren Geste. „Du hast ja jetzt mich. Du kannst immer bei mir bleiben. Wir sind Freunde. Ich verspreche es!“ Sakura Haruno lächelte. „Sasuke?“ Mikotos Stimme durchbrach die friedliche Stille, die sich um die zwei gelegt hatte, während ihre schnellen Schritte darauf schließen ließen, dass etwas nicht in Ordnung war. „Kenjis Mutter hat mich eben angerufen. Sie meinte, du hättest den anderen Kindern erzählt, Sakura würde Heuschrecken essen und total spießig sein!“ Zu spät sah sie, dass sich die Rosahaarige hinter seinem Rücken befand. „Du hast was?“ Empört stand das Mädchen auf und funkelte ihren Gegenüber aus smaragdgrünen Augen an. „Tut mir Leid… Ich…“, stammelte Mikoto, als Sasuke sie mit einem vernichtenden Blick dafür bestrafte, nicht vorher geschaut zu haben, ob er alleine war, „Ich lass euch mal alleine. Wenn ihr fertig seid, kommst du nach Hause, junger Mann.“ Verstehend nickte der Schwarzhaarige und senkte den Blick, als er die Tränen sah, die seiner Freundin über die Wange liefen. Als seine Mutter außer Hörweite war, kam er einen Schritt auf sie zu, während sie einen Schritt nach hinten auswich. „Ich dachte bloß, du würdest dann keine Zeit mehr für mich haben, weißt du. Es tut mir Leid. Ehrlich.“ Schnell bückte er sich und pflückte ein Gänseblümchen, das er ihr entgegenhielt. Sakura Haruno schwieg und wandte sich ab. Kaum hatte sie einen Schritt gesetzt, hielt er sie am Handgelenkt fest. „Ich bitte dich… Bleib bei mir“, flehte er. Sie drehte sich wieder zu ihm. „Dafür darf ich dich schminken.“ Sasuke Uchiha blinzelte überrascht und nickte bloß mit offenem Mund, während das schönste Lächeln das Gesicht seiner Freundin schmückte. „Ich bitte dich… Bleib bei mir“, flüsterte der junge Mann, als er sich in dieser Kindheitserinnerung verlor und drückte die warme Hand fester. Die Sinuskurve des Geräts, das den Herzschlag aufzeichnete, verwandelte sich in ein monotones Geräusch. Eine Linie schmückte den Bildschirm. Sasuke hauchte ihr einen Kuss auf die breite Stirn. Sakura. - Hey :> Werft doch bitte mal einen Blick auf meine Haupt-FF "Der Würfel entscheidet" alias http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/383848/254484/ . Würde mich freuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)