I don´t want to become his Wife! von X-Breakgirl ================================================================================ Kapitel 22: ------------ "Dieser elende verfluchte..." Außer sich schlägt Celeste mit einem ihrer Kurzschwerter in die Hecke neben sich. Durch die schwungvolle Bewegung fliegen die kleinen Blätter in die Luft und fallen langsam auf den Boden herunter. "Lord Vincent scheint euch ja richtig aufgeregt zu haben." "Wer..." Celeste zuckt zusammen, als sie sich umdreht und Break in kurzer Entfernung stehen sieht. "Was willst du hier? Hast du unser Gespräch etwa belauscht?" Ihre Finger tasten nach dem Griff des zweiten Kurzschwertes, dass sie am Gürtel unter ihrem Mantel trägt. "Nun ja, das ließ sich nicht vermeiden." Mit ruhigen Bewegungen holt Break seine Bonbondose hervor und öffnet den Deckel. "Und was wollt ihr jetzt tun? Ich nehme doch nicht an, dass ihr zu einer Marionette von der Ratte werden wollt." "Natürlich nicht!" Celeste schnaubt verächtlich. "Ich werde es schon zu verhindern wissen, von ihm an Pandora ausgeliefert zu werden! Oder von dir!" "Von mir? Denkt ihr etwa...Oha." Die Bonbondose fällt herunter und rollt ein Stück über den Boden. Celeste war vorwärts gesprungen und hatte ihm ihre beiden Schwerter gekreuzt an den Hals gelegt. Sie drängt ihn zurück, bis er mit dem Rücken gegen einen Baum stößt. Die Schneiden ihrer Klingen drücken unangenehm in seine Kehle. "Lady Celeste - ihr habt keinen Grund, mich zu fürchten. Ich habe nicht die Absicht, euch an Pandora zu verraten." "Ich glaube dir nicht! Du bist doch hinter Wizard her, seit er sein erstes Opfer geholt hat! Und jetzt weißt du, dass ich es bin!" "Das habe ich bereits geahnt, als ich sah, wie ihr gegen Lady Lynn gekämpft habt. Genauso wie in der Nacht während des Festivals, als sie euch angriff. Wenn es mir darum ginge, euch gefangen zu nehmen und einsperren zu lassen, wärt ihr jetzt schon in einer Zelle unter dem Hauptquartier der Organisation." Break hebt eine Hand und umfasst ihr rechtes Handgelenk. "Seht doch, ich habe nicht einmal mein Schwert bei mir. Ihr könnt eure Waffen beruhigt senken." "Also gut." Rasch, nachdem sie sich von seinen Worten überzeugt hatte, tritt sie zurück - bleibt aber weiterhin kampfbereit. "Und jetzt sag mir, was du damit bezweckst. Ich dachte, du würdest es als deine Pflicht ansehen, jeden illegalen Contractor unschädlich zu machen." "Vielleicht geht es mir ja einfach darum, die Pläne der Ratte zu stören." "Halte mich nicht für dumm, Xerxes Break! Wenn es dir darum gehen würde, wäre es doch am einfachsten, mich einsperren zu lassen! Dann könnte Vincent Nightray mich auf keinen Fall benutzen!" "Ihr habt Recht." Break war auf die Knie gesunken und hatte begonnen, seine Bonbons wieder einzusammeln. "Wenn ihr genauso wie alle anderen Illegalen wärt, würde ich wohl auch nicht zögern. Aber ihr - auch nach zwei Jahren, die ihr bereits in Kontakt zu einem Chain steht, habt ihr eure Persönlichkeit behalten. Es muss für euch also einen wichtigen Grund geben, weshalb ihr euch nicht selbst verloren habt. Und ich vermute, auch deshalb habt ihr damals den Vertrag mit dem Chain Wizard geschlossen." "Ben..." Unwillkürlich spricht Celeste den Namen ihres jüngeren Bruders aus. "Ich verstehe." Langsam erhebt sich Break wieder und verstaut seine Dose in der Tasche. "Für euer einziges noch lebendes Familienmitglied seid ihr bereit, verdammt zu werden... so ein Opfer würde wohl auch nicht jeder bringen." "Ich werde nicht im Abyss enden." Celeste schiebt ihre beiden Schwerter in die Scheiden an ihrem Gürtel. "Bevor das geschieht, werde ich mich töten. Das habe ich bereits vor einiger Zeit beschlossen. Und ich muss noch heute Nacht von hier fortgehen." "Und wohin wollt ihr gehen?" "In das alte Herrenhaus, wo bis vor zehn Jahren die Volljährigkeitszeremonien stattgefunden haben. Nach dem Vorfall, bei dem Oz Bezarius dort gestorben ist, wird es ja nicht mehr benutzt." Celeste wirft noch einen Blick auf das Fenster, hinter dem ihr Bruder schläft. "Ben wird sich bestimmt fragen, wieso ich verschwunden bin. Aber er darf es nicht erfahren - kann ich mich darauf verlassen, dass du schweigst?" "Ich verspreche es euch." Break deutet eine Verbeugung an. "Und gebt ihr auch gut auf euch acht, Lady Celeste." "Du siehst ziemlich zufrieden aus." Lotti sitzt auf dem Bett, als Vincent die Tür zu seinem Zimmer im Nightray-Anwesen öffnet. "Dann hat es wohl so funktioniert, wie du dir erhofft hattest." "Allerdings." Vincent geht zu dem kleinen Tischchen am Fenster und gießt sich ein Glas Wein ein. "Wizard - Lady Celeste Finlan wird tun, was ich verlange. Nun ja, wahrscheinlich wird es eine Weile dauern, bis sie erkennt, dass ihr keine andere Wahl bleibt. Sicher sucht sie jetzt noch nach einer Möglichkeit, wie sie sich mir widersetzen kann." "Und was willst du tun, wenn sie ihr kleines Geheimnis offenbahrt?" Fang lehnt neben der Tür an der Wand. "Du verlässt dich darauf, dass sie es niemandem verraten will. Aber wenn sie nun doch entscheidet, das Risiko einzugehen?" "Für diesen, doch sehr unwahrscheinlichen Fall, habe ich mir auch schon etwas überlegt." Mit einem Lächeln setzt Vincent das Weinglas an seine Lippen und nimmt einen langen Schluck von der dunkelroten Flüssigkeit. "Verzeiht, Lord Finlan." Das Dienstmädchen, dass Ben geschickt hatte, um seine Schwester zu holen, kommt allein zurück auf die Terrasse. "Lady Celeste ist nicht in ihrem Zimmer. Und ihr Bett ist unbenutzt, sie scheint in der Nacht nicht dort geschlafen zu haben." "Aber wo kann sie denn sein? Sie hat es mir doch immer gesagt, wenn sie unser Anwesen verlassen wollte." "Ben." Lynn greift nach seiner Hand. "Wir werden uns auf die Suche nach ihr machen. Gleich nach dem Frühstück fahren wir nach Leverru, dort beginnen wir. Sei unbesorgt, wir finden sie bestimmt." "Ich danke dir." "Dann wünsche ich euch viel Vergnügen." Break wippt mit angezogenen Beinen auf seinem Stuhl auf den hinteren Stuhlbeinen. Auf seinen Knien liegt ein Teller mit Gebäckstücken, von denen er sich gerade wieder eins zwischen die Zähne schiebt. "Was soll das heißen? Du wirst auch mitkommen." Lyra versetzt seinem Stuhl einen Stoß, der ihn nach hinten kippen lässt. Mit einem dumpfen Krachen prallt er mit der Stuhllehne auf den Boden. "Au, das hat wehgetan. Du bist so gemein, Lyra." "Stell dich nicht so an. Los, steh auf." Die schwarzhaarige Dienerin packt seinen Arm, um ihn auf die Füße zu ziehen. "Gut, ich werde veranlassen, dass uns sofort eine Kutsche fertig gemacht wird." Ben erhebt sich und geht ins Innere des Hauses. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)