Der Apfel fällt nicht weit vom Malfoy-Stammbaum von XdramaX ================================================================================ Kapitel 6: Zweckbündnis mit Folgen ---------------------------------- „Das muss schneller gehen, Val!“, rief Valerius und klatschte in die Hände als könnte er damit seine kleine Schwester antreiben. Lorcan schwebte auf seinem Besen vor den Ringen auf dem Quidditchfeld und warf den Quaffel zwischen seinen Händen hin und her während ihre drei Jäger und einige andere aus ihrem Haus wieder in Stellung gingen. Dominique hatte - trotz Scorpius mehr oder weniger freiwilligen Entscheidung mitzumachen - das Auswahlspiel starten wollen. Immerhin brauchten sie auch Ersatzspieler, falls einer von einem Klatscher verletzt wurde oder vom Besen fiel oder anderweitig verhinder war. Valerija war davon nicht so begeistert. Sie hatte das Gefühl, dass sie nun im Nachteil war, da sie nicht mehr eine der Einzigen auf dem Spielfeld mit einem Feuerblitz war. Die Regeln der Schule besagten, dass für die Chancengleichheit alle Spieler auf dem selben Besen zu sitzen hatten und das waren die neuen Schulbesen: Feuerblitze, die ihre Mutter quasi mit Mengenrabatt erhalten hatte. Verbissen zurrte sie ihren Zopf fester und richtete ihre Handschuhe. Dominique kam neben ihr in der Luft zum stehen. „Nun lass dich von denen doch nicht nervös machen!“, knurrte sie ihr zu. Valerija ignorierte den gut gemeinten Rat und schielte zu ihrer Linken, wo Scorpius mit finsterer Miene auf seinem Besen saß und die anderen drei aus ihrem Haus betrachtete, die sich ebenfalls als Jäger zur Verfügung stellen wollten. Für sie war nur er an der ganzen Sache schuld! Er spielte nicht an sie ab, obwohl sie frei stand, ebenso wenig wie er mit Dominique versuchte zu spielen. Wenn er den Ball hatte, dann mutierte er zum Einzelgänger und wenn er ihn nicht hatte, dann zog er gar nicht erst mit ihnen mit, damit sie einen Spielzug vollführen konnten. So sah Valerija die ganze Sache. Als Dominique erneut etwas sagen wollte, wurde sie von der zweiten Veela angefahren: „Sag mir nicht, was ich zu tun habe! Ich bin sehr gut im Quidditch!“ Sie sah hinüber zu Lysander, Lorcans Zwilling, der die anderen drei Ringe bewachte in die sie treffen sollten. „Gut, dann pass auf, wir machen das folgender maßen...“, Dominique beugte sich rüber zu Valerija und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Valerija biss nur die Kiefer stärker aufeinander. Verärgert sah Scorpius zu ihnen hinüber. Wieder schlossen sie ihn von ihrem Spiel aus. Für so etwas hatte er sich breit schlagen lassen, nun doch Jäger in ihrer Mannschaft zu werden? Er sah hinüber zu der Lehrertribüne, die Melinda und ihre Freundinnen in Beschlag genommen hatten, zusammen mit den Treibern, die gerade eine Pause einlegten. Sie sah zu ihm hoch und nickte aufmunternd, doch das brachte nicht viel. Er war so voller Zorn über die beiden Weiber an seiner Seite, über sich selbst und vor allem aber über Melinda selbst. Als er nach Dominiques Hexerei wieder zu sich gekommen war, wollte er absolut nicht zu diesem Training gehen, doch stattdessen hatte sie so lange gebettelt – und diese Bettelei mit ihrem Körper auch noch tatkräftig unterstützt – dass er am Ende nicht mehr "nein" sagen konnte. Verdammt, es war erst Dienstag und er wollte jetzt schon nicht mehr hier sein, obwohl er sich noch vor einigen Wochen gefreut hatte, wie ein Hundekuchen. Sein Vater hatte sich nach seinem Brief immer noch nicht gemeldet, das war schon fast das Schlimmste. Er fühlte sich als hätten ihn alle verlassen. Der Quaffel wurde von Lorcan hoch geworfen. Schnell richteten sich seine Augen hinauf zu dem rot-braunen Gegenstand, dann sauste er los, schnappte sich den Ball in der Luft und jagte damit auf das Tor zu. „Malfoy, gib ab!“, rief Dominique, die ihm entgegenflog, hinunter zum kleinsten Ring, doch er dachte gar nicht daran zu ihr zurück zu passen. Mit einer einzigen Bewegung holte er aus und warf... Abgewehrt. Mit dem Ende seines Besens ging Lysander dazwischen und leitete den Quaffel weiter an einen seiner Teamspieler. Frustriert brüllte Scorpius auf und schwebte mehr oder weniger unmotiviert hinterher. Ihre drei gegnerischen Jäger gingen in Dreiecksformation und jagten ungebremst quer über das Feld, auf ihre drei Ringe zu. Lorcan ging in Position. Valerija holte auf, wollte nach dem Ball schlagen, doch ihr Gegenspieler warf ihn auf der anderen Seite hinter sich. Der neue Besitzer legte einen Zahn zu, hob den Arm um auf einen der Ringe zu werfen, passte dann aber doch zum dritten Jäger, der versuchte, ihn in dem am weitesten entfernten Ring einzulochen. Doch an Lorcan kamen sie nicht vorbei, dafür waren die Bälle zu schwach geworfen. Er fing ihn vor seinem linken Ring und wartete wieder ab, bis die Spieler sich zurückgezogen hatten. „Verdammt noch mal, Malfoy!“, donnerte Valerija, als sie zu Scorpius flog. „Bist du über die Ferien zur Schnarchnase mutiert oder hat Melinda dir deine Eier abgeschnitten?“ Unwillkürlich schoss ihm die Frage durch den Kopf, woher Valerija wusste, dass Melinda harten Sex bevorzugte, konnte sich aber noch zurück halten, ehe er das laut aussprach. „Halt die Klappe, Turner.“ „Du spielst hier nicht allein, kapiert?“, knurrte sie. „Also gib gefälligst auch mal ab! Oder willst du, dass unser Haus von Grünschnäbeln vertreten wird?“ Es wiederstrebte ihr eigentlich, so von ihren Mitschülern zu reden, aber gerade das lag nun mal klar auf der Hand: Was die drei fabrizierten war eigentlich nichts anderes als da, was sich Dominique und Valerija jedes Mal ausdachten, doch nicht vollenden konnten, weil Scorpius sich wie die kleine Ballkönigin aufführte. Ihre Würfe waren zu lasch, das würde sie bereits die Vorrunde kosten, wenn ihr Turnier begann. „Wer spielt denn hier bitte nur mit sich? Das seid ihr zwei! Ich hab‘s ja versucht aber...“ „Wenn du mir das scheiß Ding gerade zugeworfen hättest, dann hätten wir jetzt zehn Punkte, Malfoy!“ Schön und gut, da hatte sie vielleicht recht, aber war das ein Grund ihn so anzufahren? Immerhin hatten trotz allem weder sie, noch die anderen einen Punkt erzielt. „Also, bisher hat Valerius nur das Problem: "Welchen Hüter nehme ich?"! Es sei denn du spielst endlich mit uns und nicht gegen uns!“, sprach Val genau das aus, was er eigentlich dachte. Aber vielleicht war es ganz gut so? er wollte eigentlich nicht spielen und wenn er nicht wollte, dann sollte auch Valerija nicht die Chance bekommen. „Jetzt reiß dich mal zusammen, Scorpius!“, jammerte sie weiter und hielt seinen Besen fest ehe er einfach davonfliegen konnte. „Diese ganze beschissene Schule hat Angst davor, dass wir beide zu einem Jägerpaar werden! Sie wissen genauso gut wie du und ich, dass wir unschlagbar sind, vorausgesetzt wir arbeiten verdammt noch mal zusammen! Aber bisher können sie sich nur über uns kaputt lachen! Ist es das, was du willst?“ Angewidert sah er sie an, wischte dann mit einer vom Ärmel bedeckten Hand ihre von seinem Besenstiel. Als er gerade zum Reden ansetzen wollte, mit der Kernaussage "Lieber töte ich mich selbst, als mit dir zu kooperieren!", sagte sie genau das, was seinen Nerv traf: „Willst du, dass sie die ganze Schule über dich lustig macht?“ Damit hatte sie es geschafft. Er brummelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart und bezog dann doch schweigend zwischen ihr und Dominique Posten. Beide Mädchen waren schlau genug zu wissen, dass sie jetzt besser NICHTS sagen sollten. Lorcan warf den Ball, Dominique schnappte ihn. Pass zu Valerija, leider ungenau... Der Quaffel flog ihr gerade so an den Händen vorbei und fiel zu Boden. Valerija rutschte von ihrem Besen, konnte sich aber noch gerade so an dem Stil ihres Besens festhalten. Unfähig etwas zu unternehmen, sah sie dem Quaffel hinterher. Scorpius sah nur noch, wie einer aus der anderen Gruppe hinterher jagte. „Malfoy!“, schrie Valerija entsetzt und dann setzte etwas aus. Es war sein Instinkt als Spieler der Hausmannschaft von Slytherin - in der er schon seit zwei Jahren war - der ihn dazu brachte, sich vor zu beugen. Der Besen sauste los, hinter dem Quaffel und dem Gegenspieler her. Der Junge vor ihm packte den Spielball und holte aus um zu einem anderen zu werfen, da streckte Scorpius den Fuß aus und kickte ihn ihm aus der Hand. Verblüfft sahen die Jungen hinter ihm her. „Ja!“, triumphierte Valerija, als Scorpius an ihr vorbeischoss. Wie von selbst hielt er die Hand raus und zerrte an ihrem Umhang. So bekam sie Schwung um wieder auf den Besen zu kommen. Malfoy dagegen fing den Ball und jagte auf die gegnerischen Torringe zu. Dominique schloss auf, dann Val. In V-Formation zogen sie an der Tribüne vorbei, ließen einfach die gegnerischen Jäger stehen und zogen ihre Besen direkt vor den Stangen ihres Ziels hoch. Scorpius sah zurück, Dominique war bereit, sie nickte kurz. Er ließ den Ball über seine Fingerspitzen gleiten und zu ihr hinunter fallen, sie fing und warf, Lysander werte ab, doch der Quaffel flog direkt in Valerijas Arme. Sie dachte gar nicht erst nach und warf in den obersten Ring, der Ball ging durch. „Man, Leute, ran an eure Gegner!“, rief Valerius nun auch endlich mal den anderen dreien zu, die nur überrascht von der plötzlich offensiven Leistung auf der anderen Seite des Spielfeldes herumwaberten. Val schlug triumphierend die Faust in die Luft. „Ja, ja, ja!“, rief sie freudig und fing Dominique in der Luft ab, die mit dem Besen zu ihr schoss. Mit den Armen um die Taille der jeweiligen anderen drehten sie sich um einander, bis ihre Besen den Schwung verloren. Sie trudelten aus und segelten zu Scorpius hinüber, der bereits wieder Stellung bezogen hatte. „Das war großartig von dir, Malfoy!“, erklärte Dominique und zwinkerte ihm zu. „Ja, man könnte fast meinen, dass unser Eisprinz ein wässriges Leck hat!“, ohne zu zögern warf Val ihm einen Arm um die Schulter und drückte ihn kurz. „Zieh die Finger ein, Turner.“, knurrte er sie an, stieß sie aber nicht weg wie sonst. „Ich will nur nicht verlieren, das ist alles. Betrachte dich als ein Zweckbündnis, ohne Touch-Lizenz.“ Sie lachte leise, so glücklich war sie über das Resultat des Trainings. Nicht einmal ein Scorpius Hyperion Malfoy konnte ihr noch die gute Laune nehmen. Eine glücklich grinsende Narzissa riss einfach so die Tür zum Büro von Amy auf und flog hinein. Verständnislos sahen Amy und Draco, die sich bis eben noch gedämpft unterhalten hatten, auf. „Egal was du nimmst: Nimm weniger und gib mir den Rest ab!“, bat Amy und ließ ein Buch los, das sofort an seinen angestammten Platz im Regal flatterte. Draco wusste noch immer nicht, was er mit seiner Mutter anstellen sollte. Aber allmählich füllte er bereits in Gedanken das Anmeldeformular für die psychiatrische Abteilung des St. Mungos aus. „Ich weiß was, was ihr nicht wisst!“, flötete sie, als hätte sie mehr als nur eine Hand voll Ecstasy mit einem mal hinunter gekippt. „Das da wäre?“, Amy kam um ihren Schreibtisch herum und lehnte sich neben Draco an die Platte. „Mein Plan geht auf!“ „Welcher Plan?“ „Na Valerija und Scorpius!“ Draco atmete nur tief durch, während Amy sich die Schläfen massieren musste. „Wieso versprichst du dir so viel davon?“, fragte die andere Frau schließlich. Narzissa wurde mit einem Mal Ernst und schloss die Tür. „Weil wir Draco damals zu früh versprochen haben.“ „Mutter, bitte!“, stöhnte er genervt auf. „Scorpius und Melinda kennen sich seit ihrem Windelalter und sind nun schon bald zwei Jahre zusammen! Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie noch wesentlich tiefer gegangen sind.“ Amy gluckste. „Vermutlich sogar im wahrsten Sinne des Wortes.“ „Scorpius hat selbst darum gebeten, dass ich mit Blaise bezüglich einer Verlobung rede. Beide wollen das.“ Narzissa zog gequählt die Augenbrauen hoch. „Ich habe da so meine Bedenken. Der Junge ist nicht ganz bei sich! Irgendwas fehlt, das sehe ich doch.“ „Hast du damals auch gesehen, dass ich was für Amy empfand?“ Narzissa schwieg. In der Tat, sie hatte es nicht gewusst. „Bitte, Nari, lass deine Finger aus der Geschichte. Wenn es ganz hart kommt, habe ich sonst eine gebrochene Tochter und er einen verzweifelten Sohn.“ Sie seufzte, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein, tut mir leid, ich kann mich damit nicht abfinden.“ „Du versuchst beide zu etwas zu zwingen, was sie vielleicht gar nicht wollen, hast du darüber schon mal nachgedacht?“, fragte ihr Sohn schließlich – sehr liebevoll, fast als würde er mit einem Patienten in seinem Krankenhaus reden. „Nur weil das mit mir und Amy schief ging, heißt es noch lange nicht, dass du die Geschichte mit Valerija und Scorpius wiederholen und besser machen kannst. Das ist Wahnsinn, Mutter, sieh es doch ein. So sehr ich es auch begrüßen würde, wenn mein Sohn etwas toleranter wäre...“ - als wäre er krank sah Amy ihn an. Kam diese Aussage gerade wirklich von diesem kleinen Reinblutvernatiker? - „...was sagt dir denn, dass er nicht im Grunde wie Astoria ist? Wir beide wissen, dass es falsch war.“, er sah zu Amy hinunter. „Sehr falsch sogar... aber obwohl auch ich meine Zeit mit meinem Sohn hatte, so ist er doch politisch stark an der Ideologie seiner Mutter orientiert. Ich denke nicht, dass du ihn so leicht zum Umdenken bewegen kannst.“ Narzissa schüttelte nur weiter den Kopf. Sie verstand einfach nicht, wie ihr eigener Sohn so... stur sein konnte. Hilfesuchend blickte sie zu Amy, aber auch sie war der Meinung ihres Freundes. „Entschuldige, Nari.“, sprach sie. „Aber ich stimme mit Draco überein.“ Sie seufzte. „Fein.“, erklärte Narzissa und verschränkte die Arme. „Dann nehme ich die Sache eben selbst in die Hand! Ihr werdet schon noch sehen: Scorpi und Val brauchen nur einen kleinen Schupps in die richtige Richtung und schon kannst du Melinda Zabini von der Liste der eventuellen Frauen für ihn streichen!“ „Halt dich da lieber endlich raus, Narzissa.“, bat Amy und nahm ihren Mantel. Schnell half Draco ihr dabei selbigen anzuziehen und klemmte sich dann einen ihrer Hände in die Armbeuge. Sofort raffte Narzissa sich wieder auf. „Ihr wollt weg? Wohin?“ „Essen.“, erklärte Amy und sah zu Draco hoch. „Wir dachten uns, dass wir uns was Leckeres in Paris suchen und die letzten Jahre Revue passieren lassen.“ „Au fein! Das klingt super!“ „Wenn du damit versuchst, dich wieder einzuschleimen, dann sprich das etwas euphorischer aus, tanz dabei ums Feuer und werfe rosa Konfetti in Herzform.“, grummelte Amy. „Ich meine ja nur, dass das eine gute Idee ist! Und Morgenabend, da kochen Andromeda und ich was Feines und dann essen wir alle zusammen! Mit Val und Scorpi natürlich.“ „Vergiss Astoria nicht.“ „Wieso das denn? Ist die wichtig?“, so unschuldig wie Narzissa drein sah, dachte Amy erst, dass Bellatrix noch leben würde und einen Vielsafttrank genommen hatte. „Ich glaube wir sind dann mal lieber weg...“, murmelte sie, schob die Hand der Älteren von ihrer Schulter, ebenso wie Draco sie von seiner, und apparierte sie beide nach Paris. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)