Der Apfel fällt nicht weit vom Malfoy-Stammbaum von XdramaX ================================================================================ Kapitel 5: zwei Generationen, eine Geschichte --------------------------------------------- „Ich möchte euch damit bestmöglich auf die ZAG-Prüfungen vorbereiten!“, Narzissa lief in ihrem Kurs der Fünftklässler auf und ab. Der gut gefüllte Raum sah sie aufmerksam an. Alle waren begeistert von der Idee mit Ausnahme zweier Personen, die ganz vorne saßen – gezwungener Maßen nebeneinander – und schmollend die Köpfe voneinander weggedreht hatten. Scorpius pustete grummelte in die Handfläche an seinem Mund. Wie zum Geier konnte seine Großmutter nur auf so einen Mist kommen? Wenn er sich umsah, so waren sämtliche Paare nicht einfach nur Pärchen, sondern Gruppen aus mindestens drei Mann, wenn nicht sogar mehr. Alle hatte Narzissa selbst zusammen gewürfelt, keiner der Teammitglieder – ganz der neuen Schulphilosophie folgend – gehörte zum Haus des anderen. Nirgendwo gab es zwei Ravenclaws oder zwei Slytherin, doch trotzdem: Alles wäre ihm lieber gewesen als dieser... Hirnfurz der Alten. Er sah ein, dass ihr Thema, dass er mit Valerija zusammen bearbeiten sollte, durchaus wichtig war, ebenso wie alle anderen, aber warum konnte dann nicht wenigstens noch ein Ravenclaw mit ihnen arbeiten? Valerija ging es in der Hinsicht nicht anders und auch, wenn sie wusste, dass sie in dieser Einstellung mit diesem... Kotzbrocken neben ihr übereinstimmte, so konnte sie sich doch nicht dazu durchringen, es einfach so hinzunehmen. "Untersuchen sie den Einfluss der Gestirne auf die Magie", das war ihre Aufgabenstellung. Das bedeutete im Klartext: Sie mussten Astronomie und Zauberkunst miteinander verbinden. Und das Tolle: Das Ganze sollte natürlich noch vor den Prüfungen im Kurs vorgestellt und besprochen werden. „Sie haben dafür vorerst das gesamte erste Semester Zeit. Ich möchte, dass Sie bis Weihnachten ihre Untersuchungen führen und protokolieren. Für Fragestellungen bezüglich von Experimenten stehe ich Ihnen natürlich zur Verfügung. Abgabe der schriftlichen Ausarbeitung setze ich auf den ersten Freitag im Februar fest, das ist der fünfte. Ab dem fünfzehnten beginnen wir mit den Präsentationen. Wie Sie sich Ihre Arbeitszeiten einteilen, sei Ihnen überlassen, dennoch besteht in meinen Unterrichtsstunden Anwesenheitspflicht. Ausnahmen können mit mir im Vorfeld besprochen werden. Noch irgendwelche Fragen?“ Es blieb still. Durchaus lagen sowohl Scorpius als auch Valerija so einige pampige Fragen auf der Zunge, aber keiner von beiden wagte sich auch nur Luft zu holen. „Schön, dann möchte ich Ihnen nicht weiter ihre Arbeitszeit stehlen. Sie dürfen beginnen.“ Narzissa sah noch einmal zu dem Slytherin und der Gryffindor hinüber, die sich nun schon seit geschlagenen zwei Stunden anschwiegen, obwohl sie quasi, seit sie zu einem Pärchen auserkoren wurden, nur noch selten mehr wie einen Meter Platz zwischen einander ließen. Eigentlich doch schon ein ganz guter Anfang, dachte sich Narzissa. Schnell gab Velcan seiner Schwester einen kleinen Klapps auf die Schulter und holte sie so aus ihrer Traumwelt zurück. Ohne jeglichen Ausdruck in den Augen sah sie ihn an, begriff aber sofort was er wollte und nahm ihre Bücher und den Arbeitsauftrag, um ihm dann hinaus zu folgen. Scorpius war unzufrieden. Unzufrieden mit sich, unzufrieden mit Valerija, unzufrieden mit dem Unterricht, aber noch mehr als das alles war er unzufrieden auf seine Großmutter. Wie konnte ihm Narzissa das bloß antun? Vielleicht hatte er seine Mutter doch zu früh verurteilt. Vielleicht hätte er sich für ihre Idee, ihn nach Durmstrang zu schicken, einsetzen sollen. Dann hätte er hier zumindest nicht mit diesen Freaks sitzen müssen. Inzwischen hoffte er sogar, dass dieses ganze Projekt der Schulteilung nach diesem ersten Jahr wieder verworfen wurde. Wie konnten diese Leute es eigentlich wagen, seine geliebte Ordnung auf den Kopf zu stellen? Als er endlich merkte, dass Valerija gegangen war – er hatte eigentlich darauf gewartet, dass sie ihn wegen der Arbeit ansprach – sammelte er missmutig seine Schulsachen ein und ging hinüber an den Tisch, wo Melinda gerade mehr oder weniger aufmerksam einer Hufflepuff lauschte. Als sie ihn bemerkte sah sie ihn mitleidig an und erhob ich einfach. Liebevoll legte sie ihm einen Arm um den Hals und strich mit der anderen Hand über seinen Brustkorb. „Du siehst gar nicht gut aus, Scorpius.“, erklärte sie mit großen, mitfühlenden Augen. „Dann passt mein Aussehen ja zu meiner Laune.“, knurrte er zurück und reckte das Kinn, sah hochtrabend auf sie hinab. „Ich weiß genau was du brauchst.“, säuselte sie und setzte ihren besten Schlafzimmerblick auf. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. „Keine Schlechte Idee.“, gab er zu. Immerhin war seine Schulzeit für diesen Tag herum. „Hey, Zabini, wir sind noch nicht fertig!“, hörten sie die überraschte Stimme der Hufflepuff, doch die Schwarzhaarige winkte ab und nahm ihre Tasche. Gekonnt warf sie eine ihrer Locken über die Schultern. „Sorry, frag mich mal Morgen noch mal. Ich habe Heute keine Lust mehr.“ Damit gingen sie zusammen zum zweiten Tisch um Eric einzusammeln und danach noch Maximilian. „Sag mal, Malfoy“, begann Eric schließlich. „Wie sieht es mit dir und Quidditch in diesem Semester aus?“ Sofort schnaubte der angesprochene verächtlich. „Gar nicht gut, warum willst du das wissen?“ „Weil Turner mich und Raphael gestern angesprochen hat, ob wir als Treiber spielen wollen.“ „Du hat hoffentlich abgelehnt?!“ „Ich habe gesagt, dass ich es mir überlegen werde.“ „Dann sag ihnen, dass du nicht spielen wirst.“ Nach dieser Ansage hielt Eric lieber seinen Mund. Er wollte es vor seinem Freund nicht zugeben, aber er WOLLTE Quidditch spielen. Dieser Sport war jedes Jahr aufs Neue so ziemlich das einzige, auf das er sich wirklich freute. Und er und Raphael waren nun wirklich ein nahezu unschlagbares Team – der andere Slytherin wollte mitspielen so viel er wusste. Sie bogen auf den Pfad zwischen den Wohnhäusern ein und steuerten geradewegs auf die Nummer sechs zu. Durch die Glasscheibe hindurch konnten sie Dominique Weasley erkennen, die gerade irgendein Blatt Papier an die Pinnwand zwischen den Badtüren heftete. Als die vier das Haus betraten - auch wenn Nott nicht in ihrem Haus wohnte - drehte sich die Ravenclaw zu ihnen herum. „Hey“, sie setzte das liebreizendste Lächeln auf, das sie als Hexe mit nun schon drei Generationen zurück liegender Veelaabstammung hinbekam. Augenblicklich spürten die Jungs, wie sie ihr verfielen. Ihr Gehirn setzte aus und beinahe hätte sie begonnen zu sabbern. „Wie sieht’s aus, Eric, spielst du nun in unserer Mannschaft?“ Sie ignorierte Scorpius geflissentlich, immerhin hatte er am Tag zuvor schon klar gemacht, dass er nicht im Traum daran dachte mit ihr und Valerija als Jäger zu spielen. Eric blubberte fast, als sein Denkzentrum meldete, dass er "Auf jeden Fall! Ich würde immer mit dir spielen!" brüllen sollte, also hob er lieber nur mit verträumten Blick einen Daumen. Dominique zuckte verzückt mit einer Augenbraue. Sie liebte diese Spielchen fast so sehr wie ihre Mutter und von ihren Geschwistern war sie es auch, die noch so viel von ihrer Urgroßmutter geerbt hatte, dass sie genauso gut Veelamischling in der ersten Generation hätte sein können. Aufreizend drückte sie den Rücken durch und strich sich eine ihrer langen Strähnen nach hinten. „Sehr schön, möchtest du dann morgen gegen fünf zum Quiddichfeld kommen und mit uns einen dritten Jäger suchen? Da der Einzige, der dafür noch in Frage kommt...“, sie sah zu Scorpius, ihre Augen blitzten. „...ja nicht mit uns spielen will müssen wir ein Probetraining veranstalten.“ „Ich komme, ich komme!“, rief Eric, so dass es schon fast peinlich wurde. Melinda zog den Kopf ein und schielte zu den anderen beiden Jungen, doch leider musste sie feststellen, dass sowohl Maximilian, als auch ihr eigener Freund dem Bann der Siebtklässlerin erlegen waren. Eindeutig wurde es allerdings erst, als dann auch Scorpius begann Unsinn zu reden – zumindest glaubte sie sich verhört zu haben als er folgenden Satz aussprach: „Ich bin dein Jäger!“ Wieder zuckte Dominiques Augenbraue. Es gefiel ihr, dass sie ihr so zu Füßen lag. „Schön“, sprach zu allem Überfluss die zweite Veelatochter des Hauses und trat ohne jeglichen Zauber vor die anderen, doch die schienen sie außer Melinda gar nicht wahrzunehmen. Die Ältere grinste breit auf den Haarschopf der Jüngeren hinunter, die zugegebener Maßen mit ihren ein Meter sechzig etwas kleiner geraten war und ließ den Zauber abbrechen. „Wenn das so ist, dann treffen wir uns morgen um fünf zum ersten Training.“, Valerija zwinkerte Scorpius zu. „Klasse, dass du doch noch über deinen Schatten gesprungen bist, Malfoy.“ „Was?“, murmelte er kleinlaut, dann fiel der Groschen. „Habt ihr sie noch alle?“, schrie er. „Wie könnt ihr es wagen?“ „Scorpius, beruhige dich!“, bat Maximilian. „Nein, er hat vollkommen Recht!“, erklärte Melinda. „Was soll diese Nummer?“ Valerija zuckte mit den Schultern. „Manche Menschen müssen eben zu ihrem Glück gezwungen werden.“, erklärte Dominique für sie beide und verließ das Gebäude, die Gryffindor folgte ihr. „Wir sehen uns, Leute.“, verabschiedete sie sich noch und winkte. Als die Tür zuflog und Dominique sich sicher war, dass sie nicht mehr gesehen werden konnten, brach sie in Gelächter aus. „Diese Gesichter! Ich liebe es, wenn sich Kerle so zum Affen machen. Ich schwöre dir: Wenn du willst, dass Scorpius richtig aufläuft, dann mache das mit ihm im Speisesaal.“ Valerija schüttelte den Kopf. „Ich überlasse dir gerne den Vortritt. Ich möchte ungerne, dass er auch nur davon träumt mich anzuschmachten.“, sie schüttelte sich vor Ekel. Draco war so schnell es ging durch den Kamin in die Wohnung seiner Mutter gereist, nachdem er noch am Abend den Brief seines Sohnes bekommen hatte. Nun stand er mitten in diesem Haus, auf dem Gelände, von dem er sich eigentlich geschworen hatte, es nie wieder zu betreten, und war mehr als nur erleichtert darüber, dass Narzissa die Vorhänge zu gezogen hatte, damit er zumindest nicht den Hof und das Meer sah. Doch es waren nicht seine Erinnerungen an die Todesser, die hier versucht hatten ihn und andere Schüler einer "speziellen Ausbildung" zu unterziehen, die ihn daran hinderten das Gelände zu betreten. Es waren seine noch immer präsenten Schuldgefühle und diese Erfahrungen, die er hier gemacht hatte, als es noch eine normale Muggelschule gewesen war. Erfahrungen, von denen Astoria auf gar keinen Fall erfahren durfte, auch wenn er sich sicher war, dass Daphne ihr zumindest einen Teil davon erzählt hatte. „Keine Sorge, Draco, mein Schatz, ich habe alles fest unter Kontrolle.", versicherte Narzissa gerade zum wiederholten mal. "Scorpius übertreibt! Du weißt doch noch, wie du in seinem Alter warst, wenn es nicht nach deiner Nase ging, oder?!“ Er seufzte. Natürlich wusste er noch, dass er ein widerliches Ekel sein konnte, wenn er es wollte. Was Quasie die meiste Zeit seiner Schulzeit entsprach. „Oh ja, da weiß ich nur zu gut, Mutter, und genau das macht mir Sorgen.“, erklärte er schließlich und Tippte auf der Lehne der Couch herum. „Ich versichere dir, ich passe schon auf, dass sich die Balgereien zwischen ihm und Valerija in Grenzen halten.“ Wessen Tochter das Mädchen allerdings war, wollte sie ihm besser nicht beichten. Sie hätte nicht gewusst wie er reagiert hätte. Da Amy ihre Kinder alle hier in Frankreich geboren hatte, wusste er vermutlich noch nicht einmal, dass sie inzwischen Mutter war, so wie er ein Vater... Draco betrachtete die Großmutter seines Sohnes, wie sie eine Tasse an den Mund hob und daran nippte. Irgendwie schien sie nicht ganz bei der Sache zu sein. Es klopfte häftig und wild an der Tür, aber das bekam er nur am Rande mit. Andromeda, die gerade das Geschichtsbuch der Sechstklässler durchstöbert hatte, öffnete und herein stürmte Amy. „Andromeda, Narzissa, ich glaube es langsam einfach nicht mehr!“, keifte sie los, polterte um die Couch herum ohne auch nur eine Notiz von Draco zu nehmen und feuerte eine kleine Phiole auf den Tisch. Draco blieb beinahe das Herz stehen. Ihm war klar, dass er insgeheim gehofft hatte sie zu sehen - immerhin war es ihr Grund und Boden, auf der er sich befand - doch ihm war auch klar, dass es besser gewesen wäre, wenn es nie passiert wäre. Er wusste einfach nicht, wie er reagieren sollte und bezweifelte, dass er auch nur einen Muskel bewegen konnte, wenn sein Herz endlich wieder schlug. Bei Merlin noch eins, sie sah immer noch genauso aus wie damals, als er sie zuletzt im Gerichtssaal zwischen all den Geistern seinen Muggelfreunde gesehen hatte. Nur ihr braunes Haar wurde allmählich heller, aber wen wunderte das? Sie hatten beide die vierzig im vergangenen Jahr überschritten. Doch nichts desto trotz wurde ihm nur eines schwer bewusst: Er hatte sie schmerzlich vermisst und womöglich liebte er sie noch immer, laut den vielen Schmetterlingen, die in seinem Magen durcheinander sausten, als sie weiter sprach. „Ich könnte diesen kleinen Biestern so ihre hübschen Hinterteile versohlen!“ „Wen meinst du? Es gibt immerhin mehrere Dutzend davon auf dem Campus.“ „Wen meine ich wohl? Velcan und Valerija natürlich! Und wenn ich raten sollte, dann ist Valerius auch in der Sache verstrickt!“ „Und was soll das sein?“, fragte Andromeda und wies auf das Fläschchen. „Das? Das war mal ein Parfumflacon von Großtante Muriel. Gehört zu meiner persönlichen Sammlung von schönen Fläschchen. Und nun ratet mal, wer von den Bälgern sich heute noch vor dem Frühstück dazu erbarmt hat, mich zu besuchen und dabei dann wohl das Waschmittel hat mitgehen lassen, mit dem Scorpius Trank versaut wurde!“ „Valerija?“, fragte Narzissa. „Velcan?“, machte Andromeda weiter. „Valerius!“ Draco begann leicht zu Lächeln. Selbst wenn sie sich bisher nur aufregte, so fühlte er sich doch so unglaublich frei, sie endlich wieder zu sehen. Als er die Befehlsgewalt über seine Füße wiederfand, ging er um den Sessel herum, hinter dem er gestanden hatte und von hinten auf Amy zu. „Ich schwöre euch, wenn ich die drei auch nur noch einmal dabei erwische, dass sie ihren kleinen Feldzug gegen Malfoy weiter führen, dann können sie was von mir erleben, dann... AAAAAH!!!“, entsetzt schrie sie auf, als er seine Hand auf ihre Schulter packte, und fuhr herum. Einige Sekunden blieb es ruhig. „Draco?“, murmelte sie verblüfft. Mit einem Mal war ihr Kopf wie leer gefegt. Er war da... Weshalb war sie eigentlich nochmal in der Wohnung der beiden Lehrerinnen? Sie konnte es beim besten Willen nicht sagen... „Reg dich nicht so auf, Amy...“, bat er sie und sprang mit seinen Augen zwischen ihren hin und her, unfähig dazu zu wissen, wo er zuerst hinsehen sollte. Andromeda und Narzissa sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an und verpassten es so beinahe, wie sich Amy wie in Zeitlupe vollends herum drehte und ihn sanft aber unnachgiebig in die Arme nahm. Sie hätte nicht gedacht, dass es so gut tuen würde, ihn wieder zu sehen. Sie hatte genug Schmerz erlitten, nachdem er zwar aus Askaban heraus war, aber sie ihn nie mehr wieder sah. Und nun, fast vierundzwanzig Jahre später, tat es so gut, ihn wieder bei sich zu haben. Sein Kopf bewegte sich, als er die Augenschloss und die Nase in ihre Halsbeuge drückte. „Draco, was machst du hier?“, fragte sie schließlich und löste sich wieder von ihm. „Ich habe einen weniger erbaulichen Brief von meinem Sohn erhalten.“, verkündete er und zog das Pergament hervor. „Und ich habe ihn versucht davon zu überzeugen, dass die Situation zwischen den Beiden zwar nicht rosig, aber auch nicht unüberwindbar ist.“, erklärte Narzissa. „Du gehst immer noch davon aus, dass Scorpius wie sein Vater ist und Valerija wie ich.“ „Wieso denn wie du?“, fragte Draco verwundert. Überrascht sah sie ihn an, dann zu seiner Mutter. „Er weiß es gar nicht?“ „Scorpius hat keine Nachnamen genannt, immer nur "Veelabrut", "Halbblut" oder diverse andere unschicke und antiquierte Schimpfwörter. Selbst Valerijas Vornamen hat Draco erst von mir erfahren.“ „Und du glaubst Tatsache immer noch, dass sie sich verstehen werden, wenn das so weiter geht?“, fragte sie die andere ungläubig nach dieser Aktion und wandte sich dabei wieder Draco zu. „Valerius, Velcan und Valerija sind meine Kinder.“, erklärte sie ihm, äußerst gespannt darauf, wie er wohl reagieren würde, doch dass er gar nichts sagte, einfach nur verstehend nickte und seinen Blick wieder auf seine Mutter richtete, damit hätte sie nicht gerechnet. Irgendwie hatte sie doch geglaubt, dass die Nachricht, dass sie mit Victorian Kinder gehabt hatte, etwas in ihm auslöste. Aber scheinbar war er besser über ihre Vergangenheit hinweggekommen, als sie es getan hatte. Sie wusste ja nicht, dass er einfach nur im Laufe der Zeit besser darin geworden war, über alles was er dachte eine Maskerade zu legen. Zu wissen, dass Amy zwar noch immer Turner hieß, allerdings dennoch verheiratet war, hatte ihn stärker getroffen, als er es geahnt hatte. Er wusste schließlich nicht, dass Victorian schon vor über einem Jahrzehnt verstorben war. Gut, was hatte er erwartet? Sie waren beide erwachsen und sie hatten sich beide seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. War es da nicht logisch, dass sie sich eine neue Liebe gesucht hatte? Er war ja immerhin auch verheiratet, wenn auch zwangsweise, aber er hätte damit rechnen müssen, dass Amy nicht - nur wegen ihm, bei dem sie keine Aussichten mehr hatte - keine Familie gründete. Eigentlich hatte er das auch nie erwartet, aber ohne Gewissheit lebte es sich doch einfacher. „Und warum vergleichst du Valerija und Scorpius mit Amy und mir?“, fragte Draco nun seine Mutter und überspielte so weiter gekonnt seine Enttäuschung. Amy nahm es ihm ab, wenn gleich er auch mit einem mal wieder mehr Abstand zu ihr gewann. Sie verschränkte die Arme und sah wieder zu seiner Mutter. „Ganz einfach: Scorpius muss lernen, dass es nicht nur ihn und Reinblüter gibt, sondern das auch andere, wie Mischlingskinder, etwas wert sein.“ Amy zog eine Augenbraue hoch. „Und deswegen riskieren wir jetzt, dass die Beiden die ganze Schule in die Luft jagen?“, fragte sie. „Keine Sorge! Ich bin mir sicher, dass Scorpi und Val ebenso sind, wie ihr beide früher: Erst prügeln und dann lieben und zwar bedingungslos.“ Amy schüttelte den Kopf. Diese Hoffnung hegte sie kein bisschen, wenn sie sich ansah, welche Ausmaße das ganze bereits nach vierundzwanzig Stunden erreicht hatte. „Du bist wahnsinnig.“, verkündete Draco kopfschüttelnd. „Das wird niemals geschehen.“, pflichtete ihm Amy bei. „Sicher?“, fragte Narzissa. „Da kennt ihr aber die Macht der Sterne schlecht.“ Nichts verstehend sahen sich die beiden mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf an. „Was willst du damit wieder sagen?“ „Das heißt, dass die zwei in den nächsten Wochen wohl viel Zeit miteinander unter dem Sternenhimmel verbringen werden.“ Amy stöhnte frustriert auf. Auch Draco legte das Gesicht in eine Hand. „Ich frage mich langsam, welcher Esel dich reitet, Narzissa.“, erklärte Amy. „Vergiss es, seit Vaters tot geht das schon so mit ihr.“ Amy schüttelte den Kopf und sah noch mal zu Draco. „Halte dich bitte in Bereitschaft, falls ich dich ganz schnell mal brauche, weil sie sich die Augen auskratzen.“ „Vermutlich im wahrsten Sinne des Wortes, hm? Was sagt denn Victorian zu der ganzen Sache?“ „Gar nichts.“, erklärte Amy und zuckte leicht mit den Schultern. „Er wusste nicht mal, dass ich wieder schwanger war, als er starb.“ Er wusste, dass es falsch war - so unsagbar falsch und egoistisch - aber sein Herz flatterte bei der Information, dass seine Amy wieder zu haben war... und Astoria würde ihn sicher nicht aufhalten, sich das zu nehmen, was er schon immer wollte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)