Der Apfel fällt nicht weit vom Malfoy-Stammbaum von XdramaX ================================================================================ Kapitel 10: Hat Valerija gelogen? --------------------------------- Valerija rubbelte sich mit dem Handtuch durch die Haare und marschierte quer durch ihr Zimmer. Frustriert warf sie das Stück Stoff auf ihren Sessel und nahm sich die Bürste. Als sie das Fenster auf machte, war ihr erster Impuls wie ein Elefant auf den Boden zu stampfen. Aus dem Zimmer unter ihr - das Scorpius gehörte - waren ganz unverkennbar das Stöhnen von ihm und seiner Freundin zu hören. Aufheulend warf sie sich rücklings auf ihr Bett. Warum bemerkte er es nur nicht? War es denn so schwer zu begreifen? Jeder Ton, der über ihre Lippen kam, war vollkommen monoton und der Rhythmus gleichförmig, absolut leidenschaftslos. Ob er vielleicht einfach nur ein Band abspielte und dann dazu abging? Mit einem einzigen Ruck warf sie sich die Decke über den Kopf und klatschte dann das Kissen oben drauf. Es dauerte nicht lange, da war sie – abgeschnitten von sämtlichen Geräuschen – eingeschlafen. … Sie lächelte vertäumt, als sie eine Bewegung hinter sich spürte. Sanf schob sich seine Hand über ihre Hüfte zur Taille hinauf und fuhr endlich um ihren Oberkörper, sodass er sie umarmte. Unnachgiebig, doch noch immer vorsichtig, zog er das Mädchen enger an seinen harten Bauchmuskeln. Berauscht von ihrem Duft, steckte er die Nase in ihr langes, blondes Haar und schloss die Augen. Ein zufriedenes Geräusch stieg in ihrer Kehle auf und sie seufzte verschlafen und voller Liebe, als sich ihr perfekt geformtes Gesäß gegen sein Becken drückte. Er presste sie fester an sich und zog die Beine etwas mehr an. Valerija war so klein, dass Scorpius sie fast mit seinem eigenen Körper umwickeln konnte, ganz anders als Melinda, die annähernd seine Größe hatte. Mit dem Arm, der unter ihrem Kopf ruhte, strich er ihr die Haare vom Hals und zog zärtlich mit seiner Nase ihre kunstvoll geschwungene Ohrmuschel nach. Es war so ein kleines, unbedeutendes Detail, doch wie der Rest ihres Körpers, war auch dieses absolut perfekt. Bei Merlin, wie er sie liebte! Seine Hand glitt auf ihrem Bauch weiter hinauf und traf auf eine ihrer weichen Brüste, die wie für seine Hände gemacht waren. Diese Berührung entlockte ihr ein erwartungsvolles Seufzen und sie drehte den Kopf weiter zu ihm. Vorsichig stieß ihr Stupsnäschen gegen seine, während er behutsam eine ihrer harten Brustwarzen umkreiste. „Ist dir kalt?“, flüsterte er ihr zu, bereit für mehr Wärme durch zusätzliche Decken zu sorgen. „Nein, eigentlich nicht...“, hauchte sie und drückte leicht gegen ihn, als wolle sie sich umdrehen. Schnell, ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren, hob Scorpius die Bettdecke etwas höher und schwang ein Bein über sie, sodass er auf allen Vieren über ihr zu stehen kam. Ehrfürchtig betrachtete er ihre nackte Haut unter sich, bis dort, wo sich ihre Schenkel unter seiner Hüfte teilten und ihn ungeduldig erwarteten. „Scorpi...“ Schnell sah er wieder hinauf zu ihren eisblauen Augen. „Möchtest du weiter schlafen, Val?“, flüsterte er. Sie schüttelte den Kopf. „Was willst du dann?“ Gequält sah sie zu ihm auf. „Warum machst du nicht endlich den letzten Schritt?“, flüsterte sie. Scorpius schloss sanft lächelnd die Augen und ließ sich langsam auf ihr sinken, bis er sich nur noch auf einen Unterarm stützte. Seine schmerzlich pochende Erektion spaltete die Lippen ihrer empfindlichen Mitte, legte sich jedoch lediglich zufrieden über ihre heiße Feuchigkeit, direkt an der Klitoris. Er senkte den Kopf. Sie fühlt sich so gut an, er wollte unbedingt seiner Lieber noch viel mehr Ausdruck verleihen, doch stattdessen riss er sich zusammen und strich über ihre Wange, zeichnete mit dem Daumen ihre rosigen Lippen nach, über die ihr Atem nur stoßweise kam. „Noch nicht...“, flüsterte er verliebt und sah auf ihren Mund hinab. „Wir müssen jeden Augenblick aufstehen...“ „Es ist Samstagmorgen.“, jammerte sie und winkelte die Beine weiter an, wodurch sie sich nur noch mehr für ihn öffnete. Er spürte, wie ihr Verlangen größer wurde, doch erneut schüttelte er den Kopf. „Dennoch müssen wir jeden Augenblick aufstehen.“ „Die Zeit reicht...“ Er lachte leise. „Geduld, meine kleine Veela. Nicht, wenn wir erwartet werden. Ich will es auskosten. Und ich will, dass es dir gefällt. Es soll keine schnelle Nummer werden. Ich will dich lieben, hörst du? Nicht einfach nur mit dir schlafen.“ Sie sah ihn traurig und ein wenig enttäuscht an und vermutlich kam sie sich auch etwas dumm vor, weil sie so unbedingt Sex mit ihm wollte und er ihr dagegen eine schöne Zeit bescheren. Er wollte nur, dass es ihr gut ging und dass ihr erstes Mal ein ganz besonderer Moment wurde. Eine schöne Erinnerung, an die sie immer gerne dachte und auf die noch viele weitere schöne Erinnerungen folgen würden. So lächelte er nur zufrieden, als er mit dem Daumen ihren Lippen teilte und dann den Kopf senkte. „Ich liebe dich, Valerija Turner, hörst du mich? Ich liebe dich so unheimlich!“ Ihr Herz flimmerte, wie jedes mal, wenn er es sagte. „Ich liebe dich, Scorpius Malfoy.“, sanft küsste sie seine Daumenkuppe. „Viel zu sehr sogar.“ Er lachte leise und senkte den Kopf, um sie fest und verlangend zu küssen. Scorpius seufzte, als er sich in seinem Bett herum drehte und das Erste was er hörte, war der Name der Gryffindor, deren Anhänger er in der Nacht zuvor versenkt und dann wiederbeschafft hatte. „Valerija...“, murmelte er mit knurriger Stimme und erwischte sich, wie er noch in der selben Bewegung über sein eigenes Kissen streichelte. Moment! Prompt war er hell wach und saß kerzengerade unter seiner schwarzen Tagesdecke. Hatte er schon wieder von ihr geträumt? Er knurrte sauer. Er war ja so dumm gewesen, als er glaubte, dass sie ihn nun in Ruhe ließ, nur weil er ihr ein Friedensangebot unterbreitet hatte. Diese Veela, dieses Halbblut, diese Gryffindor, sie hatte einfach keinen Respekt und keinen Anstand und... War sie ihm überhaupt in den Kopf gekrochen? Wenn er sich daran erinnerte, wie er am Anfang der Woche von ihr geträumt hatte, dann war diese Nacht anders gewesen. Erst hatte er sie gesehen, wie sie ihn ritt und nun hatte sie einfach nur bei ihm im Bett gelegen und er hatte sie liebkost, zwar mit dem Verlangen sie zu nehmen, aber ohne die Absicht. Sie war so zart und liebevoll und überhaupt ganz anders als Melinda. Bei ihr hatte er damals nicht gezögert, sie zu endjungfern, aber bei Valerija war es anders gewesen, wenn es auch nur ein Traum war. Er wollte ihr ein unvergessliches Erlebnis bescheren, mit allem, was er zu bieten hatte... Aber das natürlich nur im Traum! Niemals würde er bei wachem Zustand so etwas denken. Aber wieso träumte er davon? Schon klar, eine Jungfrau hatte einen besonderen Reiz – ganz besonders, wenn sie eine Veela war. Doch dass sie noch nie in ihrem Leben Sex gehabt hatte, das wusste er erst seit einigen Stunden. Nicht bereits seit dem Beginn der Woche. Er strich sich durch die vom Schlaf zerzausten Haare und tat es als pubertätsbedingte Fantasie ab, die nichts mit ihm selbst zu tun hatte. Immerhin war er doch ein Kerl, oder? Und was sich nun mal nicht leugnen ließ: Dank des Veelablutes war sie – natürlich nur rein äußerlich – eine Schönheit. Nichts, was ihm wirklich gefiel, nur seine Libido kitzelte. Wo er gerade so über Sex mit Valerija nachdachte: Wo war eigentlich Melinda abgeblieben? Und noch viel wichtiger: Warum zum Geier war es bereits Nachmittag? Valerija atmete tief durch und sah an sich herab, während Dominique versuchte, ihr einen Wickelrock über dem Höschen ihres Bikinis zu binden. „So“, machte ihre Freundin geschäftigt und richtete noch ein letztes mal den Stoff. „Musst du auch noch eingekleidet werden?“, schnurrte Valerius an Dominiques Ohr und schlang ihr, kaum dass sie seine Schwester losgelassen hatte, die Arme um die Hüfte. „Nein, ich bin fertig für einen Nachmittag am Strand.“ Wortlos richtete Valerija das Neckholder ihres schneeweißen Badeoutfits und die Schleife auf ihrem Rücken. Auch sie war wie Scorpius komplett verwirrt nach dieser Nacht aufgewacht. Als sie davon geträumt hatte, wie er sie berührte und küsste, hatte sie gespürt, wie ihr Körper nach ihm verlangte, doch er hatte nicht weiter gehen wollen. Merlin noch eins was für ein bescheuerter Traum! Als ob Scorpius Hyperion Malfoy sowohl eine Haut wie ein Vampir hatte, als auch gut definierte Bauchmuskeln, wie ein Beachboy! Das war ja wohl zu viel des Guten! Seine Haare waren klasse, keine Frage, so voll und fluffig, aber der Rest war ja wohl Wunschgedanke. Sie unterdrückte das Bedürfnis sich selbst eine Ohrfeige zu verpassen und spielte mit der Kette, die ruhig auf ihrem Brustbein lag. Sie hatte die Kette noch am Abend zuvor repariert, sodass sie sie heute bereits wieder tragen konnte. Ihr älterer Bruder und die mittlere Tochter von Fleur und Bill lachten leise und küssten sich kurz, ehe der männliche Veelaspross gegen die Badtür neben sich hämmerte. „Velcan, wo bleibst du? Komm endlich raus, das Meer wartet nicht.“ Natürlich tat es das, aber er konnte nie klar denken, wenn Dominique bei ihm war. Ironisch, dass ein Veelakind auf das andere solch eine Macht hatte. Valerija streckte sich genüsslich und sah zu der weißen Deckenlampe über sich. Sie hatte Scorpius den ganzen Tag noch nicht gesehen. Musste sie sich Sorgen um ihn machen? Immerhin saß Melinda mit ihren Freundinnen im Gemeinschaftraum und hatte ihnen mal wieder von ihrer Nacht mit Scorpius erzählt, als Valerija gerade erst herunter kam. Dieses Mal hatte sie es nicht nur aus fünfter oder sechster Hand erfahren, sondern selbst deutlich gehört, wie Melinda gekichert hatte: „Ganz ehrlich, man spürt ihn kaum!“, hatte sie ihren Freundinnen erzählt. „Er ist so weich und klein und...“, sie hatte sich lachend geschüttelt, sodass Valerija sich tatsächlich fragte, warum sie noch mit Scorpius zusammen war, wenn sie es scheinbar so widerlich fand, das Bett mit ihm zu teilen... Doch eine zufriedenstellene Antwort hatte sie sich nicht ausdenken können. Und zu allem Überfluss hockten die Mädchen noch immer vor dem Kamin und lästerten über Scorpius körperliche Unzulänglichkeiten. Sie hasste Melinda! Sie hasste ihre Freundinnen! Scorpius... er tat ihr so unendlich leid. Er wusste nicht einmal, dass sie ihn so verarschte. Sie wollte ihm unbedingt dabei helfen, diese Zicke loszuwerden, nur wie? Immerhin ging sie die ganze Beziehung doch nichts an und wenn sie schon wieder versucht hätte, ihn vor seiner Freundin zu warnen, dann würde er sicher erneut sauer werden und ihr neu gewonnener Frieden würde einfach so zerplatzen... Nein, sie würde sich nicht in seine Beziehung einmischen. Es war ja nicht so, dass Melinda ihn heiraten wollte, oder? Zumindest konnte sich Valerija das nicht vorstellen. Sie rieb sich ihren gut gefüllten Bauch – sie hatte viel zu viel zum Mittag gegessen – und wandte sich um, um nach ihrem Handtuch zu angeln, das auf einem Sessel wartete. Hinter ihr turtelten Valerius und Dominique leise weiter, während sie auf Velcan warteten. Sie hörte, dass jemand die Treppe herunter joggte und sah auf. Scorpius betrachtete angestrengt jeden seiner Schritte, als er in den Gemeinschaftsraum gesprungen kam. Die tiefschwarze Bamudabadehose die er trug, sah schon mal nicht schlecht aus, doch Valerijas Eyecatcher war eher sein Bauch... Himmel wo hatte der denn die Muskeln her? Was eine dumme Frage. Scorpius war Sportler und ein verdammt guter dazu. Wie oft hatte sie schon dabei zugesehen, wie er einen unfreiwilligen Stunt hingelegt hatte, um einen Quaffel zu bekommen, einem Klatscher auszuweichen oder sich wieder auf den Besen zu schwingen, nachdem er fast gestürzt war? Eine Hand schob sich vor seinen Bauch und in ihr Blickfeld hinein. Die Finger bedeuteten ihr, die Augen wieder zu heben. Erschrocken sah sie auf. Hatte sie ihn etwa angestarrt? Vermutlich schon, denn er grinste frech. „Hör auf zu sabbern, Turner!“, warf er zu ihr rüber. „Das hättest du wohl gerne, was?!“, sie streckte ihm die Zunge raus und wandte ihm schnell den Rücken zu. Dominique dagegen machte neugierig einen langen Hals und schielte über die Schulter ihres Freundes. „Da mag ich mal reinbeißen!“, erklärte sie mit bedeutungsvollem Blick zu Valerija und duckte sich schnell, ehe der Slytherin merken konnt, dass auch sie seinen Anblick sehr begrüßte. Ihr Freund lachte auf und zog sie mit festem Griff an ihrem Hintern zu sich. Das gefiel Dominique und sie kicherte leise, als sie sich gegen ihn lehnte und die Arme um seinen Hals schlang. „Knabbere lieber an mir, Süße!“, befahl er. „Nehmt euch ein Zimmer!“, bestimmte Valerija und brachte sich schnell bei ihrem Zwilling in Sicherheit, der endlich von der Toilette herunter kam. „Man, ich glaube, ich habe irgendwas Verdorbenes gefressen...“, überlegte der und rieb sich den Unterbauch. „Dann spring aus dem Meer, wenn du merkst, dass es wieder anfängt.“, befahl Valerius und schob ihn aus dem Haus, damit sie endlich gehen konnten. Auf dem Weg nach draußen schielte Val noch einmal in Richtung Scorpius, der sich neben den Sessel seiner Freundin gestellt hatte, damit sie mit verliebtem Blick seinen Bauch kraulen konnte. So wenig, wie sie Scorpius auch leiden konnte – in diesem Moment wollt sie nicht nur Melinda und ihn voneinander trennen, sondern auch ihren Platz einnehmen. Kurz trafen sich ihre Blicke und es war ein Reflex, als sie bedeutungsvoll mit den Augen über die umsitzenden Mädchen striff, versuchte, einen warnenden Blick auzusetzen und den Kopf schüttelte, doch vermutlich hatte er es gar nicht mehr gesehen. Er lachte bereits über etwas, das Melinda zu ihm sagte. Als Scorpius und seine Freunde den Strand betraten, war bereits fast alles voll. Selbst die Schüler die noch Hausaufgaben zu erledigen hatten, hatten ihre Arbeitsumgebung ans Meer verlegt und so waren überall Inseln aus Decken und Sonnenschirme entstanden. „Da ist noch was frei!“, Nott wies ein Stück den Strand hinunter, an den Rand der Schülermasse. „Na dann los!“, Melinda, die ihren Arm um Scorpius Taille gelegt hatte, zog ihren Freund einfach mit sich und steuerte das freie Fleckchen Sand an, das Maximilian entdeckt hatte. Scorpius richtete die Sonnenbrille auf seiner Nase und griff beim Laufen in seine tiefe Hosentasche, um seinen Zauberstab heraus zu holen. Er schwang ihn einmal durch die Luft und sofort schoss ein großer Sonnenschirm aus dem Boden und eine bequeme Liege für ihn. Zufrieden breitete er sein schwarzes Handtuch über der Sitzfläche aus und ließ sich darauf plumpsen. Eric seufzte schwer, als er seine Sachen und die der Mädels neben dem Sonnenschirm in den Sand fallen ließ. „Also viel hast du nicht verpasst.“, erklärte Maximilian weiter und scheuchte Betsy beiseite, um sein Handtuch neben Scorpius Liege auszubreiten. Malfoy beugte sich vor und stützte sich mit den Ellenbogen auf die Knie. Er sah erst aufmerksam zu Nott, doch als sein Sitz sich bewegte, musste er sich abwenden, um den anderen nicht zu zeigen, wie sehr ihn heute das Geklammere von Melinda nervte. Er wusste selbst nicht wieso, aber an diesem Tag war es einach schwer, ihre ständigen Berührungen zu ertragen. „Ich creme dich ein, Schatz.“, verkündete sie überflüsiger Weise und kippte die Flasche mit der Sonnenmilch breits auf ihre Handinnenfläche. „Erzähl weiter, Max.“, grummelte er, als er ihre Finger auf seinem Rücken spürte. Noch immer wenige begeistert, ließ er den Blick über die anderen Schüler gleiten. „Ok... ehm... also“, stammelt Nott und kassierte einen ungeduldigen Blick seines Freundes, woraufhin er sich wieder fing. „Professor Turner hat angekündigt, dass das Abendessen heute gegen sechs am Strand stattfindet und wir bei der Geglegenheit die ersten Quidditchspiele auslosen.“ Doch auch, wenn er diese Informationen selbst verlangt hatte, weil er den Morgen komplett verschlafen hatte, hörte Scorpius schon gar nicht mehr zu. Rastos beobachtete er weiter die Mitschüler um sie herum. Warum war Scorpius nur so nervös? Irritiert sah Melinda zu ihren anderen Freunden, aber da sie immer diejenige war, die ihren Freund verstand und „zähmte“, wusste keiner, was zu machen war. „Hey, gehen wir baden?“, fragte eines der Mädchen und wies auf das Meer hinter sich, doch auch das bekam er nicht wirklich mit. Sein Blick viel auf ein quietschbuntes Handtuch, das unweit von ihnen im Sand lag. Weitere Decken waren um es herum ausgebreitet, doch ihn interessiert nur das eine. Warum eigentlich? Und warum hatte er danach gesucht? Es musst an dem Blick der Besitzerin gelegen haben, als sie das Wohnhaus verließ. Es war schon selsam für ihn gewesen, dass er ihr nicht böse sein konnte, als sie ihn sabbernder Weise angeschmachtet hatte, doch da war noch etwas anderes gewesen. Eine kuze Geste, ehe sie duch die Tür verschwunden war. Was wollte sie ihm damit nur sagen? Er atmete schwer aus und wandte sich an seine Freunde. Die Jungs und Mädchen in seiner Gesellschaft – außer Betsy, Eric und Melinda – erhoben sich gerade und stapften zum Meer hinüber. „Du benimmst dich seltsam.“, beschloss sein Freund als sie außer Hörweite waren. „Konntest du noch immer nicht richtig schlafen können?“ Scorpius machte ein unschlüssiges Geräusch und sah erneut zu dem Handtuch. „Ich bin geschafft von der Woche, das ist alles.“, verkündete er gelangweilt und sah wieder zu ihm. Damit gab sich Eric wohl zufrieden. „Du bist auch vollkommen verspannt!“, bemerkte Melinda von hinten. „Was sagst du, soll ich dich massieren?“ „Nein, danke.“, wies Scorpius sie sofort ab, was doch wieder untypisch für ihn war. Eine Gruppe anderer Schüler kam in ihre Richtung, zumindest annähernd. Dominique Weasley ließ sich triefend nass auf ihr Handtuch fallen und zog Valerius Turner am Bund seiner Badehose hinter sich her, bis er schnaufend neben ihr landete. Ihre Cousine Rose hockte sich neben eine große Tasche und zog zwei kleine Flaschen Wasser hervor, die sie ihnen zu warf. Doch das alles interessierte Scorpius nicht. Kaum merklich neigte Malfoy den Oberkörper noch um einige Zentimeter vor, als er Molly und Valerija dabei zusah, wie sie lachend durch den Sand stolperten und beinahe Kopf über auf ihren Tüchern landeten. „Ich hasse diese Idioten!“, verkündete Melinda und bedachte die ganze Gruppe mit angesäuertem Blick. „Wir sollten uns einen anderen Platz suchen. Scorpius kann hier nicht entspannen.“ „An ihnen liegt es weniger.“, platzte es aus ihrem Freund heraus und er sah wenig begeistert hinter sich zu ihr. Zabini verging jedes Wort. Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie wusste ja nichtmal, wie sie das Gesagte interpretieren sollte. Er drehte seinen Kopf wieder zurück zu Valerija. Was nur wollt sie ihm mit diesem Blick vorhin sagen? Und vor allem, warum war ihm das so wichtig? Er konnte es sich nur damit erklären, dass er sich langsam an sie gewöhnte, nachdem er in der letzten Woche so viel Zeit mit ihr verbracht hatte, wie in den gesamten letzten Jahren zusammengerechnet. Vermutlich war da ein gewisses Vertrauen, das sich zu ihr aufbaute. Wie dumm klang das nur? „Du hast uns übrigens nicht erzählt, wie dein Abend gestern mit ihr verlief.“ Erschrocken sah er Eric an. „Was? Wie meinst du das?“ „Euer Projekt?“, fragte er verwirrt. „Woran hast du denn gedacht.“ Scorpius grummelte etwas Unverständliches. „Ach ja, das Projekt, das hatte ich schon wieder ganz vergessen.“, erklärte er griesgrämig. „Also? Wie lief es?“, nun war auch Melinda neugierig geworden. Scorpius dachte nach. Ja, wie eigentlich? Viel hatten sie ja nicht gemacht, sie hatten sich eher vorwiegend gestritten. „Wie soll es schon gewesen sein?“, er zuckte die Schultern und nahm die Brille ab, um sie mit einer Ecke seines Handtuchs zu reinigen. „Das Ganze war überflüssig. Wir haben uns nur gestritten und kaum gearbeitet.“, erklärte er, ließ aber das mit der Kette lieber aus. Die Kette. Valerija hatte ihn geküsst, als er sie zurück geholt hatte. Stimmt, das war ihm schon wieder vollkommen entfallen. Es war vielleicht kein Kuss auf den Mund, aber sie hatte es dennoch geschafft, ihm die Lippen auf die Wange zu drücken, obwohl er so viel größer war als sie. Und er konnte nicht verleugnen, dass es ihm nichts ausgemacht hatte. Er hatte sie angesehen und sie war so süß gewesen, unschuldig und liebevoll. Er schielte zu ihr hinauf und beobachtete ihren Bruder dabei, wie er sie für irgendwas bestrafen wollte, was sie gesagt hatte. Valerius sprang aus dem Sitzen heraus seine kleine Schwester an, die sich ihrerseits versuchte herum zu drehen und zu flüchten, doch der Ältere war schneller und drückte sie bäuchlings in den Sand hinunter. Molly und Rose versuchte ihr zu Hilfe zu kommen, doch letztere wurde von Velcan aufgehalten und von ihm in einer unbarmherzigen Umarmung festgehalten und Molly wurde von ihrem Cousin James zurück gezogen. Schreiend und lachend wälzte sich Valerija unter ihrem Bruder durch den Sand, während er sie abkitzelte. Kurz musste Scorpius grinsen. Ihm gefiel der Gedanke, dass er vielleicht einschreiten könnte und ein Teil dieser fröhlichen Gemeinschaft sein, doch genau wie seine Freunde hier, war er doch wesentlich reservierter, oder wie Betsy in diesem Moment sagt: „Man, was für ein Kindergarten! Ich frage mich, ob man sich sicher sein kann, dass die tatsächlich schon über zehn sind.“ „Über fünf, wolltest du wohl sagen!“, korrigierte Melinda und schaubte. Scorpius atmete einmal tief durch und senkte wieder den Blick. Im Gegensatz zu den Mädchen beneidete er die Gruppe. Das dort drüben versprach Spaß mit Freunden, während er begann, sich unter den seinen zu langweilen. Seit wann war das nun schon so? Schon immer? Er konnte es nicht mit Sicherheit sagen und hob seine Brille wieder, um sie sich auf die Nase zu setzen. Kurz stockte er in der Bewegung. Valerija hatte ihn entdeckt und als sie sich aus dem Sand pulte, sah sie zu ihm auf. Schnell, ehe es einer bemerkten konnte, schob er sich die Brille wieder auf die Nase. Hinter den spiegelnden Gläser konnte wenigstens keiner sehen, dass er weiter jedes Spiel ihres halbnackten – nun aber sandigen – Körpers musterte. Da war kein Ekel mehr, stattdessen überlegt er, ob sich ihre Haut genauso anfühlen würde, wie in seinen Träumen. Ihr entging nicht, dass er sie noch immer beobachtete und zwang sich zu einem traurigen Lächeln. Ihr Blick wurde warnend, als sich ihre Augenbrauen kräuselten und leicht den Kopf schüttelte. Schon wieder dieser Blick. Was sollte das nur? Plötzlich brüllte ihm Melinda ins Ohr: „Was glotzt du so?!“ Erschrocken zog er den Kopf zurück und sah seine Freundin an, doch die murmelte nur zustimmend, mit einer fiesen Würze an Beleidigungen, als sich Valerija schnell wieder abwandte. Scorpius beugte sich weiter vor, nahm die dunklen Gläser nun doch wieder ab und rieb sich die Augen. „Alles gut, Scorpius?“, fragte Eric. Er ging gar nicht auf Betsy und Melinda ein, die noch immer über die Veela schimpften. „Ja, ich denke schon.“, erklärte er und ließ es wortlos über sich ergehen, dass das Mädchen hinter ihm, ihm erneut über den Rücken streichelte und seine Wirbelsäule massierte. „Du verhältst dich, seit du aufgstanden bist, komisch.“, verkündete sie und beugte sich vor, für einen sanften Kuss auf den ihr am nächsten gelegenen Wirbel. „Worüber habt ihr euch den gesern gestritten? Normalerweise würde es dich nicht aufwühlen. Du würdest überlegen, wie du es der Kleinen heimzahlen kannst.“, bermerkte Eric. „Es ist alles in Ordnung. Der Streit gestern ist nur so dermaßen eskaliert, dass wir am Ende beide zur Direktorin mussten. Mein Vater war auch dabei.“ „Oh, dann muss es hässlich gewesen sein!“, erklärt Betsy und lehnte sich vor. „Raus mit den schmutzigen Einzelheiten! Wer hat sich was gebrochen? Wer hat welchen Fluch ertragen müssen...“ „Nichts der Gleichen ist passiert.“, die Enttäuschung in Parkinsons Blick war deutlich zu lesen. „Aber wie konnte das alles dann so aus dem Ruder laufen, dass ihr solchen Ärger bekommen habt?“ Gut, von Ärger hatte er nie was gesagt, aber es war wohl besser, sie alle in dem Glauben zu lassen. Nur womit hatte das Dilemma eigentlich begonnen? Das muss der Moment gewesen sein, als Valerija ihm das von Melinda und ihrer Lesterei erzählt hatte. „Valerija ging ein wenig zu weit.“, erklärte er nur. „Sie hat mir erzählt, dass Melinda hinter meinem Rücken lästern würde und erzähle, wie schlecht ich ihm Bett sei.“ Betsy verkrampfte kaum merklich und streckte den Rücken durch. Irritiert von der Bewegung sah Scorpius zu ihr, doch der Blick der Slytherin war auf das Mädchen hinter ihm gerichtet. Dass er sich dieses Verhalten nicht nur einbildete, sah er an Eric, dem es ebenfalls aufgefallen war. Aufmerksam sah er zwischen Betsy und Melinda hin und her. Konnte es sein, dass Valerija recht gehabt hatte? Immerhin sagte seine Großmutter bereits zu ihm, dass es nicht gerade dem Charakter der Veelatochter entsprach, so etwas herum zu erzählen. Steckte das vielleicht hinter dem Blick des Mädchens? Hatte sie erneut etwas gehört und wollte ihn warnen? „Dieses kleine Miststück!“, regte sich da Melinda hinter ihm auf. „Wie kann sie dir bitte solch einen Mist über mich erzählen?“ Scorpius schwieg. Das war genau die Frage, die auch ihn beschäftigte. Wieso, wenn es gar nicht stimmte? „Du glaubst der doch nich etwa, oder?“, fagte Melinda weiter und drehte ihn an der Schulter zu sich herum. Scorpius sah noch einmal zu Betsy, die feuerrot gworden war und einen stechenden Blick zu Valerija und ihren Freunden und Geschwistern hinüber warf. „Ich weiß nicht.“, gestand er schließlich. „Muss ich es ihr denn glauben? Ist da was dran?“ „Was? Nein! Natürlich nicht! Glaubst du ich hätte um die Verlobung gebeten, wenn ich dich nicht lieben würde? Natürlich lästere ich nicht über dich!“ Scorpius sah zu Eric, doch auch der konnte nur mit dem Kopf schütteln. „Ich habe nie etwas der Gleichen gehört.“, erklärte er und sah zu Betsy, die noch immer böse die Anderen musterte. Sie warteten darauf, dass auch sie diese Worte von Melinda verleugnete, aber es kam nichts. „Hey, Betsy“, bellte da Melinda und das Mädchen sah erschrocken auf. „Ja?“ „Du weißt doch, dass ich nie sowas über Scorpius erzählen würde, oder?“ Betsy wackelte unkoordiniert mit dem Kopf, bis es endlich ein klares Nicken war. „Natürlich würdest du soetwas nie tun! Ihr seid schon so lange zusammen und verlobt!“ „Warum erzählt Valerija es dann?“ „Woher sollen wir das wissen? Vielleicht steht sie ja selbst auf dich und will uns auseinander bringen?“ Nun, das konnte sich Scorpius eigentlich weniger vorstellen. Wobei, da waren ja noch immer diese Träume... Er sah wieder zu der Veela. Hatte sie sich das alles tatsächlich nur ausgedacht? Warum? „Wir sollten es ihr heimzahlen!“, verkündete Betsy. „Ja, das soll sie mir büßen! Sich einfach so zwischen mich und Scorpius stellen wollen... dieses kleine...“ „Regt euch ab. Ich weiß, dass es nicht stimmt und das reicht mir. Lassen wir sie in Ruhe.“ „WAS?“, platzte es aus Malfoys drei Freunden zeitgleich raus. Er sah sie nur nachdenklich an. Hatte er was Falsches gesagt? „Du willst Turner damit einfach so davonkommen lassen?“ Ach so, das war es, was sie irritiere. Und sie hatten recht. Dieses Verhalten sah ihm gar nicht ähnlich. Also seufzte er nur. „Ich habe keine Idee, was man tun könnte.“, erklärte er ausweichend und hoffte, dass damit alles gegessen war. „Oh, verlass dich da ganz auf mich!“, Melinda schnaubte. „Der werd ich es zeigen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)