Nichts ist Ewig von Timtim ================================================================================ Prolog: -------- Eine Einheit schwer gepanzerter Einheiten schritt durch ein verwüstetes Dorf. Die Rüstung war in Karmesinrot und Dunkelgrau gefärbt worden. Sie gehörten zur Armee der Inquisition und waren hier, weil sie Hinweise erhalten hatten, dass dieses Dorf angegriffen worden war. Das hatte sich leider als wahr herausgestellt. "Teilt euch auf. Vielleicht gibt es noch Überlebende.", sagte ein Mann mittleren Alters mit kurzem hellerem Haar. Einzeln waren schon graue Haare zu erkennen. Die Soldaten nickten und streiften durch die Straßen des Dorfes. Vor kurzem war es von den Äthergeborenen angegriffen worden. Die Menschen, die hier gelebt hatten waren friedlich gewesen, aber sie waren schon seit Jahren Teil der Inquisition. Viele Männer und Frauen aus diesem Dorf waren jetzt Soldaten. Der Mann betrat ein Haus. Es war vollkommen verwüstet. Er fand die Bewohner des Hauses in ihren Betten. Sie waren im Schlaf getötet worden. Er schüttelte langsam den Kopf. Die Kultisten hatten sowohl Männer, Frauen und Kinder einfach getötet. Diese Grausamkeit war unglaublich. "Duncan, wir haben eine Überlebende gefunden!", hörte er von draußen eine Stimme rufen. Duncan hob den Kopf. Eine Überlebende? Das sah den Kultisten gar nicht ähnlich. Er verließ das Haus wieder und traf auf einen der Soldaten. Dieser salutierte. "Wo ist sie?", fragte er. Der Soldat führte ihn durch die Stadt. Überall war Verwüstung und verstreut lagen einige Tote auf der Straße. Hauptsächlich ältere Menschen. Wenige Häuser hatten Feuer gefangen und die Soldaten, die nicht mit der Suche beschäftigt waren versuchten es zu löschen. "Hier drin.", sagte der Soldat und zeigte auf ein Haus. Duncan nickte knapp und schritt durch die zerstörte Tür. Im inneren knieten zwei Soldaten neben einem kleinen Mädchen. Sie weinte und sah verängstigt aus Verständlich, schließlich waren ihre Eltern und alle, die sie gekannt hatte getötet worden. Duncan kniete sich vor ihr sie und sah sie an. Das Mädchen war wahrscheinlich 5 Jahre alt. Sie hatte längeres braunes Haar, aber das auffälligste an ihr waren ihre Augen. Das eine war Braun und das andere Grün-Braun. Zwei verschiedene Augenfarben waren selten. Er hatte noch nie einen Menschen mit zwei Augenfarben gesehen, aber es hieß sie seien vom Schicksal in besonderer Form gekennzeichnet. Duncan legte ihr eine Hand auf den Kopf. "Hab keine Angst, jetzt bist du in Sicherheit.", sagte er. Das Mädchen hob langsam ihren Kopf. Duncan sah ihr an, dass sie noch nicht richtig verstanden, was hier passiert war. "Wir nehmen sie mit. Vielleicht können wir noch Verwandte von ihr finden.“, sagte er zu einem der Soldaten. Dieser nickte. Duncan erhob sich wieder und schritt erneut durch das Dorf. Bei all der Zerstörung und dem Tod wusste er, warum er zur Inquisition gegangen war. Drei Soldaten kamen ihm entgegen. Sie alle salutierten. "Es gibt sonst keine Überlebenden. Außerdem gibt es keine Anzeichen, warum die Äthergeborenen dieses Dorf angegriffen haben.", sagte einer. Duncan nickte. "In Ordnung. Fordert einen Senithen an. Ich will wissen, warum sie hier waren. Da muss mehr sein, als bloß einfaches töten.", antwortete er und seufzte. Duncan fragte sich, ob sie es hätten verhindern können. War es nicht die Pflicht der Inquisition, die Völker dieser Welt zu beschützen? Dass die Kultisten dieses Dorf angegriffen hatten, war ein Beweis, dass Soldaten allein nicht mehr ausreichten. Sobald sie wieder in der Festung seien würde er mit dem Lordinquisitor reden müssen. Er drehte sich um und sah das kleine Mädchen. Duncan fragte sich, was jetzt aus ihr werden würde. Schließlich war sie jetzt ganz allein. Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Sie hatte die Augen geschlossen und lauschte. Überall um sie herum herrschte wildes Durcheinander und sie hörte neben dem Schlachtenlärm auch Befehle und Hilferufe. Es war ihr Gleichgültig. Sie trug ein weites Gewand in Karmesinrot. Ihr langes braunes Haar reichte ihr bis zur Hüfte. Sie war nicht klein, trug aber trotzdem Schuhe mit Absätzen. Dies ließ sie noch größer wirken. Sie stand auf einem Dach und blickte über die große Stadt. Die Stadt wurde angegriffen. In weiter Ferne erkannte sie, wie die Soldaten versuchten die Angreifer an den Mauern abzuwehren. Diese Stadt war für die Verteidigung gebaut worden und besaß mehrere Ebenen, die jeweils höher standen als die Ebenen davor. Die Angreifer würden große Probleme haben diese Stadt zu erobern. Und da kam sie ins Spiel. Die Bewohner dieser Stadt hatten sich den Kultisten der Äthergeborenen angeschlossen und waren somit Feinde der Inquisition. Sie schritt am Rande des Daches entlang und blickte auf die Straße. Niemand sah nach oben. Die Soldaten und Menschen dort unten hatten nur Augen und Ohren für die Inquisition, die ihre Stadt belagerte. Das ließ ihr genug Freiraum um ihren Teil zu diesem Krieg beizutragen. Sie war eine Attentäterin und jagte Generäle und Kommandanten. Um den König musste sie sich keinerlei Gedanken mehr machen. Sie hatte alle Lebensmittel in der Burg vergiftet. Ihrer Berechnung nach würde es in wenigen Minuten wirken. Gifte waren ihr Lieblingswerkzeug Ob flüssig für Lebensmittel, oder als eine Art Gasgemisch, es ließ sich nicht neutralisieren und wenn man es bemerkte war es zu spät. Schon zu Anfang ihrer Ausbildung hatte sie etwas Interessantes Entdeckt. Ein Gift, das aus zwei Komponenten bestand. Einzeln vollkommend harmlos, aber zusammen absolut tödlich. Sie blieb stehen und blickte auf einen kleinen Marktplatz. Zumindest war er es gewesen, bevor der Angriff begonnen hatte. Jetzt war dort ein Kommandostand aufgestellt worden. Es war wie alles andere in Eile errichtet worden. Soldaten standen um einige zusammengeschobene Tische. Eine große Karte waren darauf ausgebreitet worden. Die gesamte Stadt war darauf aufgeführt. Die Soldaten schienen sich zu beraten. Jeder von ihnen trug eine einfache Rüstung und darunter Mitternachtsblaue Kleidung. Die Frau holte ein kleines Kästchen aus ihrem Gewand und öffnete es. Mehrere kleine Glaskügelchen waren darin in Seide gebettet. Sie nahm eines davon und schloss das Kästchen wieder. In der kleinen Glaskugel war ein Gas eingeschlossen, dass zusammen mit einem Gift reagieren würde, dass sie in weiser Voraussicht in jeden einzelnen Brunnen geschüttet hatte und welches sich dadurch auf das gesamte Trinkwasser der Gegend verteilen würde. Im Grunde konnte sie jetzt jeden einzelnen Menschen in dieser Stadt problemlos töten. Aber das war nicht ihre Aufgabe. Sie ging in die Hocke und zielte. Bevor sie die Kugel warf hauchte sie einen Kuss darauf. "Ich danke dir für alles, was du mir beigebracht hast.", flüsterte sie und warf die Kugel. Sie schlug gegen ein Tischbein und zersplitterte. Das Gas war Geruchs- und Farblos. Kein Soldat bemerkte, dass sie die Kugel geworfen hatte. Sie wartete und zählte rückwärts. Mittlerweile wusste sie genau, wie lange das Gift brauchte um zu wirken. Als sie den ersten Soldaten husten hörte, wusste sie, dass das Gift anfing zu wirken. Das Gift zerfraß langsam die Innereien seiner Opfer und es gab kein Gegenmittel, das man auf die Schnelle einnehmen konnte. Sie selbst besaß jedoch ein wenig Gegengift für den Notfall, falls etwas schiefging. Sie beobachtete die Reaktionen der einzelnen Soldaten. Es war jedes Mal ein interessantes Erlebnis. Der Frau ging es dabei nicht um das Leiden der Menschen, sondern um die Wirkung des Giftes. Nachdem der letzte Soldat verkrampft und sterbend auf dem Boden lag, drehte sie sich um und machte sich auf den zu ihrem nächsten Ziel. Leider war es schwer dieses Gift herzustellen und sie besaß nicht mehr viel davon. Deswegen galten ihre Attentate den Kommandanten des Feindes, denn so konnten unnötige zivile Verluste vermieden werden. Wenn die Verteidigung ohne Anführer da stand, wäre es für die Soldaten der Inquisition ein leichtes die Stadt zu übernehmen. Sie kletterte vom Dach und schritt langsam durch die verlassenen Straßen. Die hohen Absätze verursachten zwar einige Geräusche, aber niemand würde darauf achten, während nicht weit entfernt eine Schlacht tobte. Die Frau blieb in den Schatten zwischen zwei Häusern stehen. Weitere Soldaten marschierten in Richtung der Schlacht. Das letzte, was sie jetzt brauchte war ein Kampf. Es war nicht so, dass sie nicht kämpfen konnte, aber sie hielt sich an die Leitsätze ihrer Lehrmeisterin. Schließlich war sie eine Attentäterin und keine Soldatin. Nachdem alle vorbei gelaufen waren wollte sie gerade aus den Schatten treten, als sie einen Nachzügler sah. Sie lächelte. Der Soldat wirkte noch jung und er war nervös. Sein Pech, dass er ihr Feind war. Sie schritt so leise, wie sie konnte aus den Schatten und zog ihren Dolch, der aus Ebenerz gefertigt worden war. Die einzige Waffe, die sie besaß. Die Attentäterin legte ihm die freue Hand auf den Mund und rammte den Dolch in seinen Hals. Der Soldat war tot, bevor dieser überhaupt bemerkt hatte, was passiert war. Sie zog den Toten in den Schatten. Direkt danach lief sie in die Richtung, aus der die Soldaten gekommen waren. Sie verspürte keinen Hass gegenüber den Menschen, die sie tötete. Sie hatte zwar die Grausamkeiten der Äthergeborenen als Kind miterlebt, aber sie wusste dass nicht jeder Mensch von Natur aus böse war. Die Frau blieb stehen, als sie eine Bewegung in den Schatten sah. Wurde sie etwa verfolgt? Eine Gestalt trat aus den Schatten. Die Frau war überrascht. Eine etwa zwei Meter große Gestalt trat aus den Schatten. Es hatte einen wölfischen Kopf und der gesamte Körper war mit rostrotem Fell bedeckt. Das Wesen trug eine grüne Rüstung aus Fhárn-Algen, dem widerstandsfähigsten Nichtmetall, das es gab. Eine bestimmte Söldnergruppe trug diese Rüstung. Die Frau ging in die Knie. Die Gestalt war ein Berrick. Eine weibliche Berrick. Eine alte und mittlerweile Aussterbende Rasse. Die Ähnlichkeit mit einem Wolf verursachte bei allen anderen Völkern Angst und in der Geschichte war es schon zu mehreren Auseinandersetzungen gekommen. Die Frau aber verspürte keine Angst Sie hob den Kopf. Die Berrick verschränkte die Arme und blickte auf sie hinunter. Die Attentäterin erkannte ein Lächeln, in dem länglichen Gesicht der Berrick. "Du brauchst nicht vor mir niederknien. Schließlich bist du keine Aspirantin mehr!", sagte die Berrick. Die Frau nickte und erhob sich langsam. Die Berrick war ihre Lehrmeisterin gewesen und hatte ihr alles beigebracht, was sie jetzt wusste. "Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Inquisition Söldner angefordert hat.", antwortete sie. Die Berrick lachte. Es klang finster und bedrohlich. "Die Inquisition hat nicht nur die Legion um Hilfe gebeten. Auch Zauberer sind hierbei beteiligt!", sagte die Söldnerin. Die Frau seufzte. Sie konnte die Magie nicht ausstehen. Aber auch hier gab es wieder gute Zauberer, sowie diejenigen, die Abtrünnig wurden oder gar nicht erst bei der Zitadelle waren und ihre Magie unkontrolliert einsetzten. Die Inquisition arbeitete eng mit den Zauberer der Zitadelle zusammen. Diese bildeten jeden in den Aspekten der Magie aus, der zu ihnen kam. Sie selbst war einmal dort gewesen, da die Zauberer auch Alchemie unterrichteten. Für die Giftherstellung war diese Ausbildung unumgänglich gewesen. Die Frau sah die Berrick fragend an, als diese ihre Nase in die Luft reckte und etwas zu wittern schien. "Was riechst du, Jileri?", fragte die Frau. Jileri hob eine Klauenhafte Hand. Sie drehte den Kopf zur Seite und blickte ein Haus direkt an. "Ich dachte sie hätten alle Menschen in die höheren Ebenen gebracht. Dort drin sind noch zwei!", sagte sie und zeigte mit einer Klaue auf die Tür. Die Attentäterin zögerte. Zivilisten? Hier? Das wichtigste bei einem Angriff war die Evakuierung derjenigen, die nicht kämpfen können. "Ich schaue mir das mal an. Musst du nicht weiter?", fragte sie die Berrick, während die beiden auf die Tür zu schritten. Jileri schüttelte ihren Kopf. "Ich habe keine Eile Mädchen", antwortete sie. Die Frau blickte sie finster an. Nicht viele Menschen konnten einen Berrick finster anblicken. "Ich bin kein Mädchen mehr!", antwortete sie trotzig. Jileri ließ wieder ein leises lachen hören. "Wie alt bist du? 35? 36?", fragte sie. Die Frau seufzte. "Ja, ich bin 36 Jahre alt. Also behandelt mich nicht wie ein Kind!" Jileri legte ihr eine Klauenhand auf den Kopf. Diese Geste war bei den Berricks unmissverständlich. Die beiden blieben vor der Tür stehen. Die Berrick lehnte sich links von der Tür an die Wand. Die Frau holte tief Luft und öffnete die Tür. Sie wusste nicht, was sie erwartete. Das Innere war spärlich ausgestattet. Ein Tisch und zwei Stühle, sowie eine kleine Kochecke. Jileri hatte gesagt, dass hier noch jemand wäre und die Berrick hatte sich noch nie geirrt. Weiter hinten führte eine Tür in einen Schlafraum. Dort fand sie die beiden. Zu ihrer Überraschung war es ein junges Mädchen, das neben einem Bett kauerte und in dem Bett lag eine alte Frau. Die Attentäterin erkannte sofort, dass die alte Frau krank war. Das kleine Mädchen stand auf und blickte die Frau verwirrt an. Sie hatte schulterlanges blondes Haar und war sechs, vielleicht sieben Jahre alt. "Wer seid ihr? Ihr seht nicht wie jemand aus, der aus dieser Stadt stammt. Kommt ihr von der Inquisition?", fragte das Mädchen verängstigt. Die Frau schritt langsam auf sie zu. Sie sah die kleine freundlich an. "Keine Sorge, ich werde dir nichts tun. Was ist mit ihr?", fragte sie und zeigte auf die alte Frau. Das Mädchen schritt schnell zu ihr und klammerte sich an ihr fest. "Meine Oma ist schwer krank. Deswegen wollten die anderen sie nicht mitnehmen. Angeblich hat sie eine ansteckende Krankheit.", sagte das Mädchen und war den Tränen nah. Die Frau schritt auf die Alte zu und legte ihr eine Hand auf die Stirn. Sie war nicht erhitzt. Also war es schon mal kein Fieber. Sie kannte sich mit den verschiedensten Krankheiten aus. Die alte Frau war blass und zitterte. Sie öffnete ihr ein Auge. Selbst die Iris zitterte. "Bist du etwa Ärztin?", fragte das Mädchen hoffnungsvoll. Die Frau schüttelte den Kopf. Sie hatte einen schrecklichen Verdacht. "Wart ihr vor kurzem an der nördlichen Küste?", fragte sie. Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Nein, aber bevor sie krank wurde hatte sie auf dem Markt Fleisch von den Walrössern gekauft, die dort Leben. Aber das Fleisch kann nicht schlecht gewesen sein, schließlich habe ich auch davon gegessen.", antwortete sie. Die Frau schüttelte den Kopf. Die Walrösser. Das Fleisch galt als Delikatesse. Es hatte aber einen Grund, warum niemand mehr die Walrösser jagte. Denn diese Tiere lebten eigentlich weiter im Norden, wo es kälter war. Aber hier, wo es wärmer war, kam es zu einer chemischen Reaktion im Blut der Tiere. Dieses Blut hatte die alte Frau vergiftet. Warum das Mädchen verschont geblieben war, blieb ihr ein Rätsel. "Es tut mir leid, ich fürchte ich kann sie nicht retten.", sagte sie mit leichter trauriger Stimme. Sie war hierhergekommen um Anführer der Kultisten zu töten und jetzt saß sie hier. Das Mädchen fing an zu weinen. "Bitte du musst ihr helfen. Sie leidet schon seit fast einer Woche!", flehte sie. Die Frau senkte den Kopf. "Ich kann ihr nicht helfen, aber ich könnte sie von ihrem Leiden erlösen." Das Mädchen sah fragend auf. "Willst du sie töten?" Sie konnte die Angst in ihren jungen Augen sehen. Langsam nickte das Mädchen, als sie einen Entschluss gefasst hatte. Die Attentäterin zog eine kleine Phiole aus ihrem Gewand. Darin war eine kleine klare Flüssigkeit. "Hier drin ist ein Gift. Es greift zuerst die Nervenbahn an und lähmt diese. Sie wird keine Schmerzen spüren, wenn sie stirbt.", sagte sie langsam. Sie sah die Verzweiflung in den Augen des Mädchens. Die Liebe zu ihrer Großmutter war deutlich zu sehen. Das Mädchen wollte nicht, dass sie litt, aber genauso wenig wollte sie sie verlieren. Nach einigen Sekunden nickte sie schließlich. "In Ordnung.", sagte sie mit zittriger Stimme und klammerte sich an die alte Frau. Sie begann zu weinen, als die Attentäterin ihrer Großmutter das Gift einflößte. Diese wirkte, als würde sie sich entspannen. Das Zittern hörte auf und nach wenigen Minuten hörte sie auf zu atmen. Die Frau senkte leicht ihren Kopf. Obwohl sie ausgebildet wurde um zu töten ging der Tod von Unschuldigen nicht spurlos an ihr vorbei. Das Mädchen weinte weiter. Wie es schien hatte sie soeben ihr letztes Familienmitglied verloren. Die Frau kannte dieses Gefühl nur zu gut. Sie kniete sich neben das Mädchen. "Du solltest nicht hier bleiben. Komm mit mir. In dieser Stadt hast du keine Zukunft mehr!", sagte sie leise und freundlich. Das Mädchen zögerte. Ganz langsam löste sie sich von ihrer toten Großmutter. Die Frau reichte ihr eine Hand. "Lass uns verschwinden.", sagte sie. Das Mädchen ergriff ihre Hand, blickte aber weiterhin die Leiche an. "Wir sollten sie hier nicht liegen lassen.", antwortete sie traurig. Die Frau seufzte. "Wenn die Inquisition diese Stadt erobert hat, dann können wir sie holen." Das Mädchen warf einen letzten Blick auf ihre Großmutter und folgte dann der Frau aus dem Raum. "Wie heißt du?", fragte sie das Mädchen. "Sandra.", antwortete sie mit leiser Stimme. Die Frau legte dem Mädchen eine Hand auf den Kopf. "Das ist ein wirklich schöner Name. Leider kann ich dich nicht mitnehmen. Du wirst mit Jileri gehen.", sagte sie freundlich. Sandra nickte. "Wer ist Jileri?", fragte sie neugierig. Als sie das Haus verlassen hatten schaute die Frau nach rechts. Die Berrick lehnte noch immer gelassen an der Wand. Sandra schrie auf, als sie Jileri sah. Das Mädchen klammerte sich an die Frau und stellte sich hinter sie. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie solche panische Angst vor der Berrick hatte. Sandra versteckte ihren Kopf in den langen Haaren der Assasinin. "Was ist das?", fragte sie verängstigt und mit gedämpfter Stimme. Jileri lachte leise. Die Frau hingegen ging wieder in die Knie. Sie legte dem Mädchen beide Hände auf die Schultern. "Hab keine Angst. Sie ist eine Berrick. Ihr Aussehen mag dich zwar verängstigen, aber sie will dir nichts Böses. Du kannst ihr vertrauen!", sagte sie leise und versuchte dem Mädchen die Angst zu nehmen. Sandra blickte die Berrick verängstigt an. Aber dann nickte sie langsam. Sie schien zu begreifen, dass es das Beste für sie war. "Und wie glaubst du, soll ich sie hier raus bringen Milena?", fragte Jileri. Die Frau lächelte die Berrick an. "Ich wette du hast schon eine Idee. Kümmere dich gut um Sandra.", sagte sie und drehte sich um. Sie schritt zielstrebig in die nächste Gasse und verschwand in den Schatten. Sandra blickte verängstigt die Berrick an. Jileri lächelte freundlich, aber das Mädchen sah es nicht. Sie sah nur einen großen aufrecht stehenden Wolf, der sie gefährlich anblickte. "Hab keine Angst. Du solltest dein kleines Herz schonen.", sagte Jileri. Sandra sah sie jetzt verwirrt an. Die Berrick legte ihr eine Klauenhand auf den Kopf. "Was weißt du über Magie?", fragte sie das Mädchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)