Private Practice 2 von Phoenix_Michie (Re:start) ================================================================================ Kapitel 1: Der weiße Ritter --------------------------- Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend starrte Zero aus dem Fenster des Zuges. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Immer wieder dachte er daran, dass er damals doch nur besser anders entschieden hätte. Er hätte auf sein Bauchgefühl hören müssen, nicht auf seinen Verstand. Nun war es aber zu spät. Nichts konnte mehr geändert werden. Die ganze Zeit machte er sich darum Gedanken, was ihn in Tokyo wohl erwarten würde. Wochenlang hatte er von Karyu nichts gehört, obwohl dieser ihm versprochen hatte, sich zu melden. Da war Zero schon in den ersten Tagen, nachdem der Andere abgereist war, ins Grübeln geraten. Aber nun war es sogar ganz schlimm gekommen. Tsukasa, Karyus Bruder, hatte vor zwei Tagen bei ihm angerufen. Er war recht verzweifelt gewesen, was Zero verständlicherweise beunruhigt hatte. Leider waren es auch keine guten Nachrichten gewesen, die Tsukasa zu verkünden gehabt hatte. „Ah…Zero-san?“, hatte sich der Ältere gemeldet. „Ja?“ „Hier ist Tsukasa, Karyus Bruder…du bist doch ein Freund von ihm, nicht wahr?“ „Richtig…ist alles in Ordnung? Was kann ich für dich tun?“ In diesem Moment war dem Anderen das erste Zögern anzumerken gewesen. „Es geht um Karyu, wie du dir wahrscheinlich denken kannst. Es…es geht ihm nicht sehr gut.“ Ein leises Seufzen. „Nur zwei Tage, nachdem er von dir zurück gekehrt ist, wurde ihm gekündigt. Und seitdem ist er…ganz anders. Er hat sich völlig zurück gezogen; ich komm gar nicht mehr an ihn ran, und obwohl ich mit ihm in der gleichen Wohnung lebe, sehe ich ihn kaum, weil er sich entweder in seinem Zimmer eingeschlossen hat oder ständig unterwegs ist“, erklärte Tsukasa und in dem Augenblick war auch die Verzweiflung herauszuhören gewesen. „Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich machen soll. Ich dachte, das würde sich in den nächsten Tagen schon wieder legen, aber nun geht das schon seit über 3 Wochen so…ich überlege hin und her, was ich machen kann, und als erstes bist du mir eingefallen. Er hat so begeistert von dir erzählt; ihr müsst euch wirklich gut verstanden haben und….“ Tsukasa hatte eine Pause gemacht, dann wieder geseufzt. „Ich weiß auch nicht, was ich nun eigentlich von dir will…“ „Ich komm zu euch. Am Wochenende.“, hatte Zero sofort gesagt, worüber Karyus Bruder mehr als erstaunt gewesen war. Aber für Zero war es selbstverständlich. So lange hatte er auf ein Lebenszeichen gehofft, oft hatte er ihn angerufen, nie war Karyu rangegangen, oft hatte er ihm SMS oder E-Mails geschickt, auch darauf hatte er nie eine Reaktion bekommen. Doch nun schienen sich langsam Antworten zu sammeln. Der Moment war gekommen, Karyu wiederzusehen und ihn selbst zu fragen, was eigentlich los war. Sicher war es nicht leicht, wenn man seinen Job verlor, aber war es wirklich nur das, weswegen Karyu sich so hängen ließ? Die Antwort darauf würde Zero sicherlich bald bekommen. Ungeduldig saß er auf seinem Platz und konnte es nicht abwarten, endlich in Tokyo anzukommen. Er war bisher sehr selten hier gewesen, man konnte die Besuche an einer Hand abzählen. Mit klopfendem Herzen stieg er aus dem Zug und lief an den Gleisen entlang zur Bahnhofshalle. Hier wollte Tsukasa ihn abholen. So gut kannte Zero sich hier nicht aus, dass er Karyus und Tsukasas Wohnung ohne Probleme gefunden hätte. Der Andere hatte gemeint, Zero erkennen zu können, da Karyu ihm mal ein Foto gezeigt hatte. Da fragte er sich allerdings, was das für ein Foto gewesen sein sollte, denn er hatte Karyu nur eines von sich geschickt, worauf er allerdings nicht wirklich zu erkennen war, einzig seine dunklen Haare hatte man ausmachen können. Ob Karyu heimlich ein Bild gemacht hatte, ohne ihm was zu sagen…? Mh, der Jüngere war zwar schüchtern, aber wenn er sich wirklich sicher war, nicht entdeckt zu werden, dann würde er es wohl machen. Zero wäre ihm aber gar nicht böse deswegen. Vielmehr brachte es ihn zum Schmunzeln. Oh, wie sehr er den Blonden vermisste… Unvermittelt stach ihm jemand ins Auge, der auffallend mit den Armen winkte – und ihn direkt dabei ansah. Das musste wohl Tsukasa sein. Sah fesch aus, ihm gefiel die Frisur sehr. Leicht musste er lächeln, er ließ sich leicht von seinen eher trüben Gedanken ablenken. Diese Wirkung hatte Karyu selbst bei ihm auch immer gehabt…ob das in der Familie lag? Rasch ging er zu ihm und verbeugte sich leicht, bevor er zu ihm aufsah. „Tsukasa-san?“ Der Andere nickte und lächelte leicht. „Dann bist du Zero, nehme ich an.“ Sie gingen los, während Tsukasa anbot, ihm seine Reisetasche abzunehmen, doch der Dunkelhaarige schüttelte den Kopf. „Danke, es geht schon. Sie ist nicht schwer, ich brauche nicht viel“, meinte er höflich und sah etwas unentschlossen nach vorne. „Wie war die Fahrt, ich hoffe angenehm“, hörte er Karyus Bruder freundlich sagen, woraufhin er nickte und kurz zu ihm aufsah. „Ja, danke der Nachfrage…“ Kurzes Schweigen entstand, während sie den Bahnhof verließen und zu den Parkplätzen gingen. „Es ist ein Stück bis zu unserer Wohnung hin…wir werden je nach Verkehrslage, wohl so 45-60 Minuten brauchen“, verkündete der Braunhaarige und deutete schon auf seinen Wagen. Zero nickte nur und verstaute seine Reisetasche im Kofferraum, bevor er sich neben Tsukasa ins Auto setzte. Erst, nachdem er losgefahren war, setzte Tsukasa wieder zum Sprechen an. „Was meinen Bruder angeht…ich habe ihm nicht gesagt, dass du kommst“, informierte er ihn, weswegen Zero ihn ein wenig überrascht ansah. Tsukasa warf ihm einen kurzen Seitenblick zu und zögerte. „Na ja…ich hatte befürchtet, dass er am Ende nur wegläuft.“ Bei der Aussicht krampfte sich Zeros Herz zusammen. Karyu würde weglaufen – weil er kam? „Versteh das nicht falsch, aber nachdem du mir erzählt hast, dass er dir überhaupt nicht mehr antworten würde, glaube ich, dass es doch irgendeinen Grund dafür geben muss.“ Er seufzte. „Mein Gefühl hat mir einfach gesagt, dass es besser so ist, wenn ich nichts sage.“ Zero senkte den Blick und nickte leicht. „Mhm…was macht er jetzt?“ Ein tiefer Seufzer entwand sich Tsukasas Kehle. „Keine Ahnung, er hat sich ja mal wieder in sein Zimmer zurück gezogen. Ich hab ihn schon seit gestern Morgen nicht mehr zu Gesicht bekommen…“ Zero musste schlucken. Das hörte sich nicht nach Karyu an. Gut, es war ja schon sehr ungewöhnlich gewesen, dass dieser nicht auf seine Anrufe und Nachrichten reagiert hatte. Langsam verlegte er ihr Gespräch lieber auf Tsukasas Arbeit, da er ihn nicht zu sehr vom Auto fahren ablenken wollte. Dahingehend war er vorsichtig geworden, er hatte mal schlechte Erfahrungen gemacht. Tsukasa schien sich glücklicherweise auch nicht daran zu stören, sondern antwortete ihm bereitwillig. Sein Job war verwandt mit Karyus; er war Sozialarbeiter. Etwas, was Zero bestaunte, es war sicherlich kein einfacher Job. Sie kamen flüssig durch den Verkehr, etwas, was Freitagabend eigentlich unmöglich sein sollte. Als sie die dunkle Wohnung betraten, herrschte Stille. Es war, als wäre Karyu gar nicht da… Gleich nachdem Tsukasa Licht gemacht hatte, ging er zu einem der Zimmer und klopfte gegen die geschlossene Tür. „Karyu?“, fragte er leise, doch es kam keine Reaktion. Zero ließ die Schultern hängen. Was bedeutete das…? Er sah stumm dabei zu, wie Tsukasa die Klinke der Tür niederdrückte – nichts passierte. Sie war abgeschlossen. Mit einem schwachen Lächeln wandte sich Karyus Bruder zu ihm um. „Er schläft wohl gerade…“ Dabei war es erst früher Abend… „Magst du etwas trinken? Kaffee, Tee, Wasser oder was ganz Anderes?“, wurde er dann gefragt, woraufhin sie wenig später beide mit heißem Tee am Küchentisch saßen. Es gab auch Kekse. Nach kurzem Schweigen sah Tsukasa zu ihm auf. „Okay, also…es tut mir leid, wahrscheinlich sollte man so was nicht in der Küche bei etwas Tee erzählen, aber….“, fing er an, wobei man ihm anmerkte, dass er etwas unsicher und nervös war. Warum? „Es ist nicht nur so, dass Karyu einfach seinen Job verloren hat und keine Ahnung hat, was er nun machen soll. Da ist noch etwas, es hängt damit zusammen…“ Fragend legte Zero den Kopf schief und erwiderte den Blick des Bruders. „Ich will dir gleich sagen, dass ich nicht glaube, was geredet wird und ich bitte dich inständig, als sein Freund, dem Gerede ebenfalls keinen Glauben zu schenken. Wir beide vertrauen Karyu, oder?“, sagte Tsukasa ernst, weswegen Zero beunruhigt die Stirn runzelte, dann aber nickte. „Natürlich.“ „Gut…die Sache ist die: es sind unterschwellig Gerüchte aufgetaucht…“ Karyus Bruder zögerte nun so sehr, dass Zero nachfragen musste. „Was denn..für Gerüchte?“, wollte er leise wissen, woraufhin Tsukasa schwer seufzte. „Es wurde gemunkelt, dass Karyu…ein Verhältnis mit dieser Schülerin gehabt haben soll. Sie ist minderjährig…“ Zeros Augen wurden groß. „…oh.“ Tsukasa nickte leicht und sah auf. „Ja, oh.“ Ein erneutes Seufzen kam über seine Lippen. „Er hat das dementiert, und die Kleine wurde dazu auch befragt, aber sie…hat dazu nichts gesagt. Nachdem die Sache mit den gefälschten Dokumenten aufgetaucht war, hat sie sowieso zu nichts mehr auch nur irgendwas gesagt. Das Schlimme ist, dass der Fokus nicht mal auf ihr liegt, sondern nur auf Karyu. Er hat in einer öffentlichen Behörde einen großen Fehler begangen. Alle sehen nur die Straftat, die er begangen hat, deswegen wurde er gefeuert. Und um ihm das Leben besonders schwer zu machen, hat irgendjemand plötzlich dieses Gerücht in die Welt gesetzt.“ Er schüttelte den Kopf. „Wir wissen nicht, wer es war und warum es passiert ist. Karyu hatte immer eine reine Weste. Bis auf dieses eine Mal, wo er die Unterlagen für die Schülerin gefälscht hat, ist nie etwas passiert. Er hat eigentlich auch keine Feinde, er war beliebt.“ Ratlos lehnte Tsukasa sich zurück und sah Zero an. „Es war für ihn und mich ein einziger großer Schock. Und wie man merkt…hat ihn das alles der Welt völlig entrissen. Ich hab ihn noch nie so erlebt. Er scheint total verloren. Ich komm nicht an ihn ran und weiß wirklich nicht mehr, was ich machen soll.“ Tsukasa zögerte für einen Moment, senkte kurz den Blick, nur um dann wieder auf zu sehen. „Als Aya sich vor einigen Monaten von ihm getrennt hat, ging es ihm natürlich auch sehr schlecht. Aber..nicht _so_. Er war viel unterwegs, hat sich mit Freunden getroffen und hat versucht, sich abzulenken. Er hat anfänglich auch mit mir geredet. Irgendwie ist es eben für ihn weiter gegangen. Aber jetzt, jetzt scheint er völlig aufgegeben zu haben. Ich war ehrlich gesagt recht froh, als er zu dir gefahren ist. Ich habe nicht viel mitbekommen, aber hatte er sich sehr darauf gefreut und als er wieder kam, war er begeistert gewesen. Du scheinst ihm wirklich gut getan zu haben“, sagte Tsukasa mit einem leichten Lächeln an die Erinnerung. Doch das Lächeln fiel schnell wieder von seinen Lippen. „Aber zwei Tage später dann…war das auch schon wieder vorbei. Ich dachte, es würde für ihn weiter bergauf gehen, und dann kam seine Kündigung.“ Leise seufzte er. „Ich sollte mich wohl bei dir entschuldigen, dass ich dich damit belästige. Einerseits, das gebe ich zu, bin ich selbst einfach verzweifelt und nehme jede Hilfe an, die sich mir bietet. Andererseits..ich dachte, ihr seid gute Freunde. Du konntest ihn wirklich aufbauen, etwas, was ich nicht konnte. Deswegen hoffte ich wohl, dass du auch jetzt wieder etwas machen kannst. Es tut mir leid, dass ich dich-…“ Tsukasa verstummte, da Zero sich vorgebeugt hatte und eine Hand auf die seine legte. „Ist in Ordnung, Tsukasa, du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“ Er zog seine Hand zurück und lächelte schwach. „Karyu ist mir in der kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen. Er hatte mir versprochen, sich zu melden, wenn er hier wieder ankommt, aber das hat er nie getan, er hat auf meine Nachrichten und Anrufe nie reagiert. Ich bin fast umgekommen vor Sorge. Und ich dachte zwischenzeitlich, dass ich etwas falsch gemacht habe… Dank dir weiß ich jetzt wenigstens, was los ist. Mach dir keine Gedanken, ich bin froh, dass du dich bei mir gemeldet hast.“ Zero hielt kurz inne und blinzelte Tsukasa an. „Woher..hast du eigentlich meine Nummer?“ Karyus Bruder grinste schief. „Karyus Handy…“, gab er zu und zuckte mit den Schultern. „Das Ding benutzt er gar nicht mehr, es liegt immer einfach nur irgendwo rum. Einmal hab ich die Chance eben wahr genommen und nach deiner Nummer gesucht. Ich wusste ja immerhin, wie du heißt“, erzählte er schwach lächelnd. Zeros Gesicht erhellte sich. „Ach so… Na ja, ich werde versuchen, mit ihm zu reden…“, sagte er leise, woraufhin Tsukasa erleichtert nickte. Eine Weile saßen sie noch beisammen und unterhielten sich leise. Unvermittelt schreckten sie auf, als sie etwas hörten. „Das kommt aus dem Bad…“, murmelte Tsukasa und machte große Augen. „Da ist wohl jemand aufgewacht.“ Unsicher blieben sie sitzen. Zeros Herz klopfte nun schneller. Er traute sich kaum, aufzustehen und Karyu einfach zu überfallen. Verstohlen tauschten er und Tsukasa Blicke aus und erwachten erst aus ihrer unangenehmen Trance, als sie eine Tür hörten. Karyu war wohl wieder in seinem Zimmer. Tsukasa seufzte. „Okay, nächster Versuch. Vielleicht hat er die Tür ja ausnahmsweise mal nicht abgeschlossen.“ Er knurrte leise. „Und wenn doch, trete ich sie dieses Mal wirklich ein!“ Zero hob die Augenbrauen. Unter anderen Umständen hätte er vielleicht sogar gelacht. Aber die Situation jetzt war alles andere als witzig. Er schluckte und stand mit Tsukasa auf. „Ich werd mal anklopfen…“, sagte er leise und drehte sich um, nachdem er ein Nicken von Karyus Bruder erhalten hatte. Sich auf der Unterlippe rumknabbernd durchquerte er die Wohnung und blieb vor der Zimmertür stehen. Sie sah aus wie jede andere Zimmertür. Was hatte er erwartet? Gott, was dachte er nur? Zero riss sich zusammen und klopfte an die Tür, nicht zaghaft, sondern so, dass Karyu es hören musste. Seine eigene Unsicherheit wollte Zero jetzt bloß nicht übertragen. Mit klopfendem Herzen wartete er, doch nichts passierte. Er hörte keine Stimme, und die Tür wurde auch nicht geöffnet. Innerlich seufzend ließ Zero die Hand zur Klinke sinken und drückte sie, nicht wirklich ein Wundern erwartend, runter. Ein Wunder geschah. Karyu hatte vergessen, abzuschließen. Langsam öffnete Zero die Tür. Im Zimmer herrschte völlige Dunkelheit, einzig der Lichtstrahl aus der Küche erhellte das Innere schwach und zeigte Zero den Weg zum Bett, auf welchem Karyus Gestalt zu erkennen war. Schweigend trat Zero ein und schloss die Tür hinter sich, so dass die Dunkelheit zurück kehrte. Wie sollte es Karyu hier drin auch je besser gehen? Vorsichtig ging Zero etwas näher ran. Unter seinen Füßen spürte er irgendwelche Dinge liegen, zumeist weich, wahrscheinlich Kleidung. Es musste hier drin sehr unaufgeräumt sein. Am Bett stehend blinzelte er die Finsternis an, versuchte den Anderen zu erkennen, und langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. „Karyu.“ Zero konnte sehen, wie der Körper auf dem Bett zusammen zuckte. Nichts weiter geschah. „Karyu, ich bin’s, Zero. Sieh mich an“, bat er den Anderen leise, doch dieser regte sich nicht. Einzig ein leises Schniefen war zu hören. Bekümmert setzte Zero sich an den Bettrand. Er hatte auf eine andere Reaktion gehofft. „Nein…“, wisperte Karyu schließlich leise, „du bist ja doch nicht da…“ Zero hielt inne. Ob der Blonde wohl dachte, er würde träumen? Nachsichtig lächelnd streckte er langsam die Hand aus und berührte den Anderen an der Schulter, wanderte höher zu dessen Kopf und strich ihm eine Strähne hinter das Ohr. Er konnte spüren, wie der Körper des Jüngeren unter den Berührungen erbebte. "Fühlt sich das hier unecht an?", fragte er leise. "Bildest du dir das hier auch ein?" Vorsichtig beugte er sich über Karyu und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Beinahe augenblicklich schluchzte Karyu auf, und dieser Laut stach Zero so heftig ins Herz, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. "Karyu, sieh mich an", forderte er mit zitternder Stimme nochmals, legte eine Hand an dessen Arm, während er sah, wie Karyus Brustkorb sich schneller hob und senkte. Er war in Aufruhr. Langsam kam tatsächlich Bewegung in den schwachen Körper; Karyu richtete sich etwas auf und wandte ihm endlich das Gesicht zu. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Zeros Lippen, während er den Blick aus den feuchten Augen erwiderte. Er erkannte auch kaum mehr in diesem Halbdunkel. "Bist du es wirklich?", wisperte der Blonde mit unsicherer und kaum hörbarer Stimme, woraufhin Zeros Lächeln milde wurde. "Mach das Licht an und versichere dich, dass ich wirklich hier bin", erwiderte er nur, woraufhin Karyu sich nach vorne beugte und eine kleine Lampe anschaltete. Als er sich zu Zero zurück lehnte und ihn stumm musterte, musste der Dunkelhaarige sich zusammen reißen, nicht große Augen zu bekommen. Das Gesicht des Anderen sah leicht mitgenommen aus, die Lippe war aufgeplatzt, die Wange etwas angeschwollen. Karyu musste sich geprügelt haben... Karyus Augen hingegen wurden nach einer Weile immer größer, als die Erkenntnis langsam durch sickerte, er begann, wirklich zu begreifen, dass Zero definitiv hier war. Der Blonde bekam wässrige Augen und warf sich schließlich schniefend um Zeros Hals. Der Dunkelhaarige fing ihn sicher auf, schloss die Arme fest um ihn und gab ihm Halt. Wieder zitterte der Körper des Größeren, weswegen er ihm mit einer Hand beruhigend über den Rücken strich. "Ich hab dich sehr vermisst, Karyu", wisperte er nach einer Weile und kraulte sanft seinen Nacken, während der Blonde das Gesicht an seine Schulter schmiegte. "Ich dich auch.." Es gab so vieles, was er ihm sagen und ihn fragen wollte, aber er wollte ihn nicht gleich überfallen, ihn überfordern. Das musste warten. "Du hast bestimmt schon eine Weile nichts mehr gegessen, oder? Lass uns in die Küche gehen", schlug er leise und bittend vor, löste sich etwas von Karyu um ihn freundlich und aufmunternd anzuschauen. Doch dieser zögerte etwas. "Worüber machst du dir Gedanken? Tsukasa hat heute Mittag Eintopf gemacht, das können wir uns warm machen, okay?" Doch Karyu antwortete ihm nicht, senkte nur den Blick. Was war es? Hatte er keinen Hunger? Lag sein Zögern an Tsukasa? Zero stand langsam auf und ergriff Karyus Hand, zog ihn sanft zu sich auf die Beine, übernahm die Entscheidung für ihn, ob er nun aus dem Zimmer sollte oder nicht. Er zog ihn hinter sich her ins Wohnzimmer, welches sie durchquerten, und schließlich drückte er ihn in der Küche auf die Eckbank. Tsukasa war nirgends zu sehen und auch nicht zu hören. Wo er wohl hin war? Schweigend suchte Zero nach Tellern, was schon eine halbe Ewigkeit dauerte, und beim Besteck verzweifelte er dann, das fand er wirklich nicht. Hier, in dieser Wohnung, kannte er sich eben nicht aus. Leicht zuckte er zusammen, als unvermittelt Karyu neben ihm auftauchte, ohne jegliches Geräusch. Fragend sah er ihn an, schaute zu, wie der Blonde stumm in einer Schublade wühlte und ihm schließlich das gesuchte Besteck gab, so machte er mit Karyus Hilfe das Abendessen fertig. "Warum bist du hier...?" Leise schwebte die Frage durch den Raum, weswegen Zero aufsah und Karyu betrachtete, wie dieser zusammen gesunken auf seinem Stuhl saß und den Blick gesenkt, das Essen unangetastet ließ. "Ich hab mir große Sorgen um dich gemacht", antwortete er wahrheitsgemäß. "Ich hab dich vermisst...Deswegen bin ich hier, weil ich dich sehen wollte..." Ein schwaches Lächeln huschte über Karyus Lippen. "So ist das..." Tief seufzte er auf. "Es tut mir leid...wirklich...ich wollte dir nicht solche Sorgen machen. Aber.." Er stockte. "Aber...ich wollte allein sein...", murmelte er und wurde immer leiser, neigte den Kopf so tief, dass ihm die blonden Strähnen ins Gesicht fielen. "Ich werde nur gefragt, was ich jetzt machen will, was ich nun als nächstes tun will. Ich selbst stelle mir die Frage so oft, jeden Tag, jede Stunde, dass ich es schon nicht mehr ertrage, denn ich weiß keine Antwort darauf..." Bekümmert streckte Zero die Hand aus und legte sie wie einige Minuten davor bei Tsukasa, auf Karyus Hand. "Ich denke, ich kann dich ein bisschen verstehen.", erwiderte er sanft. "Ich...ich will dir helfen, wenn es irgendwie geht...aber..vor allem will ich einfach nur bei dir sein." Er musste schlucken. "Du schickst mich doch nicht wieder weg, oder?" Nun endlich sah Karyu auf. "Ich-...wann..wann musst du denn wieder zu Hause sein?" Sanft erwiderte er den beinahe verlorenen Blick des Blonden. "Morgen hab ich noch Zeit, übermorgen, am Sonntag, werde ich wieder zurück nach Joetsu.", antwortete er, woraufhin Karyu abwesend nickte. "Wow...einen ganzen Tag morgen zusammen...? Das wäre schön...", sagte er beinahe verträumt, was Zero ein warmes Lächeln auf die Lippen zauberte. "Finde ich auch", stimmte er nickend zu, während er seine Hand zurück zog und mit dem Kopf auf ihre Teller deutete. "Komm, lass uns erstmal essen, bevor es kalt wird." Schweigend nickte Karyu, versuchte leicht zu lächeln, und dann begannen sie gemeinsam zu essen. Später zog der Größere ihn wortlos zurück in Richtung seines Zimmers, nachdem sie den Tisch abgeräumt hatten. "Warte", sagte Zero leise und blieb stehen, hielt auch Karyu an, dessen Hand in seiner lag. "Willst du nicht mal kurz zu deinem Bruder?" Schließlich machte dieser sich auch Sorgen, das musste dem Blonden doch klar sein. Doch Karyu schüttelte den Kopf, senkte diesen. "Nein...nicht heute...ich fühl mich nicht so gut...ich..." Er brach ab, weswegen Zero einen Arm hob und ihn beruhigend streichelte. "Schon gut, ich wollte nur sicher gehen", sagte er lediglich und folgte dem Größeren in dessen Zimmer. Wenig später lagen sie gemeinsam in Karyus Bett, beinahe schüchtern hatte Karyu sich an ihn gekuschelt, mit einem Arm um Zeros Hüfte. Einzig die Nachttischlampe brannte. "Dein Bruder hat mich vorgestern angerufen, weil er nicht weiter wusste und sich große Sorgen um dich machte. Ich war wohl...seine letzte Hoffnung, oder so was. Durch ihn habe ich ein bisschen was erfahren, was bei dir los ist. Ich hab sofort gesagt, dass ich nach Tokyo kommen würde. Ich will dir helfen, irgendwie", erzählte er leise und streichelte mit der Hand über Karyus Hinterkopf. Der Blonde versteckte sein Gesicht an Zeros Schulter. "Was hat Tsukasa dir erzählt...?", fragte er zögerlich nach, woraufhin Zero kurz inne hielt. "Alles, was ich wissen muss, um dich zu verstehen", antwortete er schließlich sanft und wusste, dass Karyu ihn richtig verstanden hatte, als dessen Körper sich in seinen Armen versteifte. "Ist in Ordnung, Karyu.", wisperte er beruhigend, "ich muss das wissen, denn ich will für dich da sein. Es ist nicht schlimm, ich denke nichts Negatives von dir, hörst du?" Der Blonde gab nur ein leises Wimmern von sich, sein Kopf neigte sich etwas, als würde er nicken. "Schlaf etwas. Ich werd hier bleiben und nicht weg gehen, versprochen. Wenn du aufwachst, bin ich immer noch hier." "Danke...", erwiderte Karyu kaum hörbar, schmiegte sich dichter, haltesuchend an ihn, und Zero gab ihm bereitwillig alles an Nähe und Wärme, was er nur konnte. Keiner von ihnen bemerkte Tsukasa, welcher irgendwann in der Nacht einen Blick in das Zimmer warf. Größtenteils war der Ältere erleichtert. So falsch schien er gar nicht gelegen zu haben. Es war die richtige Entscheidung gewesen, Zero her zu holen. Wie es schien, konnte Karyu sich immerhin dem Dunkelhaarigen gegenüber öffnen. Allerdings wunderte es ihn etwas, die beiden so vertraut in dem Bett liegen zu sehen. Ob das was zu bedeuten hatte? Schulterzuckend schloss Tsukasa die Zimmertür wieder leise und ging in sein eigenes Zimmer zurück. --- tbc Kapitel 2: Die Chance --------------------- 2. Kapitel – Die Chance Am nächsten Morgen sah Zero sich verwirrt in der Wohnung um. Tsukasa war wieder einmal nicht zu sehen. "Ist schon auf Arbeit", hörte er Karyu nur leise sagen, weswegen er ihm leicht zulächelte. "Ach so, verstehe." Beim Frühstück sah er den Blonden zögernd an. Lang genug schon hatte er sich mit einer bestimmten Frage zurück gehalten. "Was ist dir eigentlich neulich passiert?", fragte er vorsichtig und deutete sich mit der Hand aufs Gesicht. Augenblicklich wurde Karyu blass, senkte dann langsam den Kopf. Er antwortete nicht sofort, weswegen Zero schon überlegte, ob er die Frage nicht besser zurück zog. "Du sagtest...Tsukasa hätte dir alles erzählt?", meinte Karyu schließlich leise und sah ihm in die Augen. Leicht nickte Zero. "Ja, hat er." Nun nickte auch Karyu langsam, schaute in seine Tasse Kaffee. "Dann weißt du ja sicher, was mir noch vorgeworfen wird, außer Dokumente gefälscht zu haben." "Mhmm..." Karyu meinte sicherlich das Gerücht, dass er ein Verhältnis mit der Schülerin gehabt haben sollte. Nun begann der Blonde etwas zu zögern. "Vorgestern...wurde ich auf der Straße..wieder dumm angemacht. Es kommt in der letzten Zeit öfter vor.", gab er leise zu, weswegen Zeros Augen sich ungläubig weiteten. "Dumm angemacht? Du meinst, du hast dich geprügelt?" Widerwillig nickte Karyu. "So kann man es sagen. Vor 8 Wochen bin ich in Zwangsurlaub geschickt worden und alles fing an...ich bin hier im Umkreis wo ich wohne und arbeite leider bekannt geworden. Und manche fangen immer wieder mit mir Streit an, weil sie an das Gerücht glauben, ohne je einen Beweis gesehen zu haben." Leicht zuckte er mit den Schultern. "Keine Ahnung, was es ihnen bringt, auf mich auch körperlich loszugehen." Zero schluckte schwer. Karyu klang beinahe ausdruckslos. "Wie oft ist das bisher passiert?" Der Andere zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht. 5, 6 Mal vielleicht..." Bekümmert und leicht geschockt sah er Karyu an und legte die Hand auf seine. "Das hast du nicht verdient...das ist doch kein Zustand..." Der Blonde seufzte nur schulterzuckend, sagte nichts weiter. "Hör mal...vielleicht kann ich irgendwie helfen. Ich muss mit dir über was reden.. Es geht um die Arbeit..." Karyu hob kurz den Blick und nickte ein paar Mal. "Lass uns..draußen drüber reden, okay?" Zero warf einen fragenden Blick aus dem Fenster, wo der Blonde hin schaute. Die Sonne schien, blauer Himmel, perfektes Wetter, genau wie einige Wochen zuvor, als Karyu ihn besucht hatte in Joetsu, wo an keinem Tag Regen gefallen war. Nickend stimmte er zu, und wenig später fanden sie sich in einem großen Park Tokyos wieder, durch den sie schlenderten. „Also…vielleicht kann ich dir helfen“, fing er erneut an und griff nach Karyus Hand, zog ihn mit sich auf eine Parkbank, an der nicht allzu viele Leute vorbei liefen. Da der Blonde seinen Blick aufmerksam erwiderte, fuhr er fort. „Vielleicht..kommt es dir etwas abenteuerlich vor, aber bei uns wird bald eine Stelle frei und es wird ein Nachfolger gesucht“, erklärte er langsam. „Ich habe schon bei uns im Büro nachgefragt und ein wenig deinen Hintergrund beschrieben. Ich hoffe, du bist mir deswegen nicht böse, aber ich will dir unbedingt helfen und das hab ich bisher als einzige Möglichkeit gesehen.“ Er sah, wie Karyu verwirrt die Stirn runzelte, weswegen er beruhigend eine Hand auf die des Blonden legte. „Pass auf…du könntest bei uns als Verwalter anfangen. Der, der den Job zur Zeit macht, wird in 6 Monaten aufhören. Wir haben kaum Kandidaten, die das machen können oder wollen, wir leiden quasi an qualifiziertem Personalmangel. Deine Ausbildung reicht nicht komplett aus, du müsstest eine Weiterbildung bei uns machen, unserer bisheriger Verwalter würde dich einarbeiten und in 6 Monaten hast du den Job ganz für dich allein.“ Karyu senkte den Blick und nickte langsam, schien das ganze erst mal zu durchdenken. „Okay…verstehe..denke ich…“, murmelte er schließlich, woraufhin Zero dessen Hand stärker drückte. „Du würdest mit mir im gleichen Gebäude arbeiten, wenn alles klappt“, versuchte er es ihm ein wenig schmackhaft zu machen. Tatsächlich huschte ein Lächeln über Karyus Lippen, aber immer noch sah er ein wenig verloren aus. „Und…wenn ich mich dafür interessiere…wie gehe ich das Ganze an?“, wollte der Blonde wissen. „Je früher du kommst, umso besser. Die Vorsprechen haben schon letzte Woche angefangen.“ Leicht zuckte Zero mit den Schultern. „Das heißt, bisher war nur ein Kandidat da. Wie gesagt, es gibt nicht viele, die sich für die Stelle bewerben können. Unsere Stadt ist zu klein und zu unbekannt“, lächelte er schief. „Also DIE Gelegenheit für dich.“ Er zögerte. „Allerdings…bedeutet das, dass du von hier wegziehen musst…“, sagte er leise und sah Karyu vorsichtig an. „Du kannst bei mir wohnen, aber…na ja, du müsstest hier bei deinem Bruder ausziehen.“ Karyu nickte und sah ihn an, lächelte sogar leicht. „Hmm…ich versteh schon. Momentan wäre das nicht mal so ein großes Problem, glaube ich…Das Umziehen ist nicht schlimm“, meinte er und zögerte etwas. „Ich…ich will dir aber nicht zur Last fallen…gesetzt den Fall, dass es überhaupt klappt.“ Sofort schüttelte Zero den Kopf. „Ich habs dir angeboten. Und außerdem hast du ja Recht, wir müssen erstmal abwarten, ob du überhaupt genommen wirst.“ Er machte eine kurze Pause. „Wenn du magst…und wenn du Zeit hast, dann kannst du gleich morgen mit mir kommen. Wir können bestimmt für den Anfang der Woche einen Vorstellungstermin ausmachen. Dann hast du es hinter dir“, meinte er lächelnd, woraufhin Karyu schweigend den Kopf senkte. „Morgen schon?“ „Oh, wenn dir das zu früh hast, kannst du auch nachkommen, aber wie gesagt, je früher du das machst, umso besser.“ „Aber…“, warf der Blonde zögernd ein und deutete mit den Fingern auf sein Gesicht, „was ist…was ist damit…? Die werden sich doch wundern, wenn sie mein Gesicht sehen…“ Ein mildes Lächeln huschte über Zeros Lippen. „So schlimm sieht das gar nicht aus, und bis der Termin ist, wird alles abgeheilt sein. Und sollte es doch nicht der Fall sein, dann können wir das garantiert überschminken. Wir schaffen das schon. Mach dir deswegen keine Gedanken!“, versuchte er Karyu die unnötigen Sorgen auszureden. Leicht musste Karyu grinsen und nickte dann. „Mmh….ich glaube, ich mach’s. Ich komm morgen mit dir.“ Freudig nickte Zero und schloss den Blonden kurzerhand in die Arme. „Ja, tu das!“ Er sparte es sich lieber, zu sagen, dass Karyu das ja vielleicht in die richtigen Bahnen zurück brachte. Er kam hier raus aus dieser Stadt, wo ihn alle schief ansahen, und in Joetsu hatte er die Chance auf Arbeit. Und Zero hätte ihn immer in seiner unmittelbaren Nähe. Hatte er eigentlich wirklich gut darüber nachgedacht, was das heißen würde, wenn Karyu dauerhaft bei ihm wohnen würde? Für ihn war der Blonde mehr als nur ein geliebter Freund. Zero hoffte, dass er seine Gefühle unter Verschluss würde halten können. Er wollte Karyu die Unannehmlichkeiten ersparen, die das Wissen, dass Zero für ihn mehr empfand, mit sich bringen würde. So unbeschwert wie nur möglich sollte Karyu sein Leben leben können. Das wünschte er sich für den Blonden. Am Nachmittag suchten sie gleich den Zug raus, mit dem Zero fahren würde, und da in diesem noch einige Plätze frei waren, bekam Karyu glücklicherweise für diesen noch ein Ticket, so dass sie zusammen nach Joetsu fahren konnten. Es fehlte nur noch, das Ganze Tsukasa beizubringen. Ob Karyus großer Bruder ihn so einfach würde gehen lassen? Tatsächlich aber stellte er sich nicht quer. Er war der Idee gegenüber etwas skeptisch, sagte Zero im Vertrauen, dass er sogar befürchtete, dass Karyu das zu viel Hoffnung geben würde. Was, wenn der ganze Plan nicht funktionierte? Wie würde Karyu mit der Enttäuschung umgehen? Aber sie beide wussten, und Karyu wahrscheinlich auch, dass die Hoffnung ihn momentan retten würde, egal, wie es ausgehen würde. Es war eine Chance für den Blonden, ins geregelte Leben zurück zu kehren. Tsukasa versprach im Endeffekt, sie beide noch zum Bahnhof zu bringen, wofür er extra seine Mittagspause opfern würde. Er wusste, dass er Karyu ja noch einmal wieder sehen würde, jetzt drehte es sich erstmal nur um ein Vorstellungsgespräch. Sein Bruder war noch lange nicht davor, auszuziehen. Spätabends, nachdem Karyu seinen Koffer gepackt hatte, lagen sie beisammen im Bett und versuchten einzuschlafen, was aber nicht ganz gelang. Der Jüngere hatte seine Hand in den dunklen, weichen Strähnen des Anderen vergraben und strich ihm unaufhörlich durchs Haar, spielte mit den Strähnen, was bei Zero ein sanftes Prickeln auslöste, ihn zu einem wohligen Brummen brachte. „Wir sollten uns ein wenig ausruhen“, murmelte er, woraufhin Karyu nur ein trotziges Seufzen von sich gab. „Tun wir doch…wir machen nichts, liegen nur hier~“, meinte er, was Zero ein Schmunzeln entlockte. „Das reicht aber nicht.“ „Doch, mir schon“, erwiderte Karyu leise, ließ seine Hand in den Nacken des Dunkelhaarigen wandern und kraulte ihn dort sanft. „Das könnte ich ewig so machen…“ Wieder lächelte Zero, während er einen Arm um den Jüngeren legte. „Du kannst morgen weiter machen, hm?“, sagte er lieb und kuschelte sich an ihn. Das Licht war schon längst aus, einzig den ruhigen Atem, das leise Herzklopfen des Anderen konnte er hören. Und absurderweise, so sehr es auch Karyus Unglückstage waren, so glücklich fühlte Zero sich. Er war froh, endlich wieder bei ihm zu sein. Auch wenn sie nur wenige Wochen ohne einander gewesen waren, so hatte sich diese Zeit viel länger angefühlt. Jeder Tag ohne Karyu hatte geschmerzt. Er hatte ja nicht einmal Mail-Kontakt mit ihm gehabt; es war gewesen, als würden sie sich gar nicht kennen. Das hatte Zero sehr verletzt, mehr als er zugab, aber er konnte Karyu nicht böse sein. Wie auch? Der Jüngere machte schwere Zeiten durch und war verwirrt, unsicher, wie es weiter gehen sollte. Als Karyu eingeschlafen war, gab er ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und schloss an ihn gekuschelt ebenfalls die Augen. --- tbc~ Endlich das 2. Kapitel! Es lungert schon lange bei mir auf dem Laptop rum, aber ich musste ein bisschen vorschreiben. Ich hab einfach nicht mehr so viel Zeit zum Schreiben wie früher :') Mit dem Hochladen der Kapitel wird das auch immer etwas dauern. Im August wird schon mal gar nichts passieren, das sag ich gleich, denn da bin ich Japan >D Oooh und ich liebe ja das Spoilern, aber was soll ich kryptisches hier sagen, ohne gleich schon zu viel zu verraten!? Zwickmühle :< Also einfach dranbleiben und selbst weiter lesen :D Bis bald ♪ @Lucel: Du hast gut erraten XD Wie du siehst, nimmt Zero unsern Karyu glatt wieder mit zu sich xD @Kyra_Nakamura: Ein bisschen was zum Leide gibt es in dieser FF immer, sie hat so angefangen und geht so weiter ^^'' Aber an sich ist das schlimmste ja auch schon wieder vorbei. Man kann nur hoffen, dass es von jetzt an bergauf geht >< Und auch du hast es schon irgendwie geahnt, oder? XD Karyu geht erstmal mit zu Zero, aber von einem dauerhaften Einzug möchte ich an der Stelle noch nicht reden xD @-Zero-chan-: Aww, danke schön QQ Das beruhigt mich sehr, zu wissen, dass du es realistisch fandest. Es war nicht gerade leicht, das zu schreiben und ich war mir unsicher... Wir glauben Karyu einfach mal. Die Gerüchte um seine Person sind nicht wahr :< Deswegen hat's ihn ja umso mehr geschockt. Und von Zusammen kommen möchte ich jetzt auch noch lange nicht sprechen. Wenn, dann dauert das noch~ :') Kapitel 3: Der erste Abend -------------------------- 3. Kapitel – Der erste Abend „Und, wie ist es, wieder hier zu sein?“ Verlegen lächelnd nahm ich die Tasse Tee von Zero entgegen, während er sich neben mich auf die Verandatreppe setzte. Nachdem die Sonne untergegangen war, war es frisch geworden. „Es ist schön“, antwortete ich bedächtig und pustete ein wenig über den heißen Tee. „Und…es ist, als wäre ich schon lange nicht mehr hier gewesen. Dabei hast du nicht mal etwas in der Wohnung umgeräumt, oder? Eigentlich hat sich nichts verändert.“ Ich warf ihm einen nach Bestätigung suchenden Blick zu, woraufhin er nickte und leicht lächelte. „Dazu hätte ich auch keine Zeit gehabt“, meinte er und nahm einen vorsichtigen Schluck der heißen Flüssigkeit. Ich schreckte auf und sah ihn aus großen Augen an. „Oh stimmt, du hattest ja so viel zu tun im Büro! Habt ihr das eigentlich mittlerweile klären können?“, fragte ich alarmiert nach. Über meine Probleme hatte ich Zeros so gut wie vergessen… Nachsichtig lächelnd nickte er. „Ja, es scheint für uns gut auszugehen. Ich habe meine Arbeit getan, und nun warten wir nur darauf, was das Gericht sagt, aber das kann noch eine Weile dauern“, antwortete er gelassen und blickte in Richtung Meer, wo sich das Mondlicht spiegelte. Recht erleichtert nickte ich. „Das hört sich besser an, als es zuerst aussah.“ Auch Zero nickte, lächelte mich leicht an und widmete sich schweigend seinem Tee, genau wie ich. Immer wieder wanderte mein Blick zum Meer vor uns, während ich das Rauschen der Wellen genoss. Es war so wunderbar ruhig hier. Ich fühlte mich wohl, wohler als in Tokyo, obwohl dort mein Bruder war sowie eine Umgebung, die mir vertraut war. Aber hier schien die Last, die ich mit mir herum schleppte, leichter zu werden. Ich seufzte leise, aber wohlig, nachdem ich den letzten Schluck Tee getrunken hatte, und stellte die Tasse beiseite, während Zero mir einen interessierten, leicht fragenden Blick zuwarf, der sehr vorsichtig wirkte. Beruhigend lächelte ich ihn an. „Nun mach dir nicht gleich wieder Gedanken“, sagte ich und strich ihm mit der Hand sanft über die Schulter. „Mir geht’s gut…besser als in den letzten Wochen“, fügte ich hinzu, während mein Lächeln schief wurde. „Und außerdem war das ein…erleichtertes Seufzen.“ „Erleichtert?“, hakte er skeptisch nach, woraufhin ich eifrig nickte. „Ja, erleichtert. Und…fröhlich.“ „Man kann fröhlich seufzen?“ Schmunzelnd verdrehte ich die Augen, legte kurzerhand einen Arm um ihn und drückte ihn leicht an mich. „Ja, Zero, kann man.“ Erneut seufzte ich. „So hört sich das dann an.“ „…ich höre da keinen Unterschied zu einem traurigen Seufzen raus“, meinte er trocken, weswegen mein Schmunzeln breiter wurde. „Aber mein Gesichtsausdruck dazu dürfte dir wohl verraten, dass ich nicht traurig bin gerade, oder?“ „Ja, jetzt, aber eben hast du anders geguckt“, beharrte er fast schon trotzig wirkend, während er seine Teetasse beiseite stellte und sich etwas an mich kuschelte, was mein Lächeln wärmer werden ließ. „Wirklich, mach dir keine Sorgen“, versicherte er ich ihm leise, woraufhin er den Blick hob und zu mir aufsah. „Um dich immer, Karyu“, erwiderte er milde lächelnd, schaute mir in die Augen, was mich kurz inne halten ließ. Er meinte es ernst; er war einfach ein äußerst fürsorglicher Mensch. Meine Hand erhob sich von seiner Schulter und strich ihm vorsichtig übers Haar. Ich glaube, es war das erste Mal, dass ich Zeros dunklen Haarschopf berührte, sanft darüber streichelte. „Tut mir leid. Ich wünschte, ich würde dir nicht solche Umstände machen…“, sagte ich schließlich leise, woraufhin er seufzte, und das nicht positiv. „Karyu, nun hör schon auf damit“, erwiderte er, während er mich auffordernd ansah. „Du machst mir keine Umstände. Ich bin froh, dass ich dir helfen kann. Zumindest“, fügte er zögernd hinzu, „hoffe ich, dass ich das kann…“ „Das hast du schon“, sagte ich aufmunternd. „Trotzdessen, dass ich mich nicht bei dir gemeldet habe die letzten Wochen, bist du zu mir gekommen und hast mich…aus meinen trüben Gedanken gerissen…“ Ein warmes Lächeln breitete sich auf Zeros Gesicht aus, dann kuschelte er sich dichter an mich und schlang einen Arm um meine Hüfte. Etwas traurig betrachtete ich seinen Haarschopf. „Es tut mir wirklich leid…“, sagte ich leise. „Ich wollte dir keine Sorgen bereiten…du hast schon ohne mich genug Stress…“ Diesmal seufzte Zero nicht einmal. Er löste sich etwas von mir und sah tadelnd zu mir hoch. „Karyu, hör jetzt auf dich zu entschuldigen!“ Er machte eine kurze Pause. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe. Und jetzt..bin ich einfach nur froh, dass ich dich endlich wieder habe…“ Seine Stimme war leiser geworden, als wäre er unsicher. In der Tat hatte ich große Augen bekommen, erwiderte seinen Blick leicht überrascht. Er war so ehrlich, dass ich ein wenig rot um die Nase wurde. Aber eigentlich ging es mir wie ihm. „Ich hab dich auch sehr vermisst“, wisperte ich, während ich in seine dunklen Augen schaute, welche zu glitzern schienen. Ein hauchzartes Lächeln legte sich auf seine Lippen, stumm erwiderte er meinen Blick, aber ich merkte, wie meine Worte ihn glücklich machten. Und das wiederum machte mich froh. Zeros Arm schlang sich wieder fester um mich, während er noch immer meinen Blick gefangen hielt. Und dann reckte er sich ein Stück zu mir hoch und seine Lippen legten sich unvermittelt auf meine. Mein Herz blieb eine Sekunde lang stehen, vor Schreck und Überraschung hielt ich die Luft an, meine Augen weiteten sich. Bevor ich mich entscheiden konnte, was ich denken oder tun sollte, verschwand der Druck, das Gefühl seiner Lippen auf den meinen schon wieder. Mit klopfendem Herzen sah ich ihn noch immer an, während er seinen Arm zurück zog und beinahe schüchtern den Blick senkte. „Ich werde duschen gehen“, sagte er leise, stand schon auf und nahm seine Teetasse mit hinein. Ich schluckte und sah ihm sprachlos hinterher. Erstmal musste ich mein rasch schlagendes Herz beruhigen. Ich hatte mir das nicht eingebildet, Zero hatte mich wirklich geküsst, aber…aber warum? Und wie konnte er danach einfach nur so weg rennen? Ich sollte noch mal mit ihm reden… Unschlüssig stand ich auf, stieß beinahe vor Nervosität und Verwirrung gleichermaßen, die Tasse neben mir um, doch ich konnte sie noch rechtzeitig auffangen. Langsam ging ich zurück ins Haus, stellte die leere Tasse in der Küche ab, nachdem ich die Schiebetür zur Veranda geschlossen hatte. Ich konnte bereits das Wasser im Bad rauschen hören. Unruhig ging ich in mein Zimmer um mich umzuziehen, dabei überlegte ich weiter, was nur in Zeros Kopf vorgehen mochte. Wahrscheinlich sollte ich einfach nachfragen. Auf meiner Unterlippe knabbernd saß ich auf dem Bett und wusste jetzt schon, dass ich nicht den Mut haben würde. Und Zero würde bestimmt auch nicht drüber reden. Wenn er wollen würde, hätte er das gleich gemacht, anstatt ins Haus zu verschwinden. Leise seufzte ich, als die Tür zum Badezimmer aufging, ein Lichtschein den Flur erhellte. Ich hob den Kopf und stand langsam auf. Wieder schlug mein Herz so schnell. Unsicher ging ich ihm entgegen, während er mich anlächelte. „Du kannst dann rein“, sagte er und klopfte mir aufmunternd wirkend auf die Schulter. „Morgen werde ich den Termin für das Vorstellungsgespräch ausmachen, okay? Grusel dich nicht zu sehr ohne mich. Aber du kennst dich hier ja mittlerweile aus und wirst schon klar kommen, oder?“ Ich nickte und rang mir ein Lächeln ab. Die Stimmung war etwas merkwürdig. War sie gedrückt? Ich konnte es nicht genau sagen. Vielleicht war es aber auch nur meine eigene Nervosität, die die Situation unangenehm erschienen ließ. Vielleicht…hatte ich zu viel in den Kuss hinein interpretiert, den er mir gegeben hatte. Wahrscheinlich war es das. „Mach dir nicht so viele Gedanken“, fügte er hinzu und wandte sich in Richtung Wohnzimmer. „Ich wünsche dir eine gute Nacht.“ Ich nickte stumm und rang mir ein Lächeln ab. „Danke, ich wünsch dir auch eine gute Nacht. Schlaf schön.“ Lächelnd wandte Zero sich ab und durchquerte das Wohnzimmer um in das Schlafzimmer zu gehen. Innerlich seufzend setzte ich mich auch in Bewegung und ging ins Bad, wollte noch duschen. Irgendwie niedergeschlagen stellte ich mich unter die warmen Wasserstrahlen. Bisher hatte ich mich immer mit Zero verstanden, nie hatte etwas zwischen uns gestanden. Aber jetzt hatte sich etwas verändert, so kam es mir zumindest vor. Zero hatte mich geküsst, und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Warum? Was war das gewesen…? Und nun ballte sich alles, Zweifel, Nervosität, Unwissen, Angst… Meine Sorge war jetzt nicht mehr nur die Arbeitslosigkeit, sondern nun war da irgendwie sogar ein Problem mit Zero. Auch wenn es vielleicht nur für mich bestand, und er gar keins sah… Obwohl..wäre Zero dann weg gerannt? Ich blickte in den Spiegel, und meine Augen starrten verloren wirkend zurück. Ja, so fühlte ich mich gerade, verloren. Und noch schlechter. Seufzend zog ich mir meine Schlafsachen an und schluckte, versuchte die Traurigkeit wegzublinzeln. Vorhin war ich noch so frohen Mutes gewesen, und nun war die Stimmung ins Gegenteil geschlagen. Einfach nur noch ins Kissen heulen, das stand jetzt für mich an. Während ich das Badezimmer verließ, ließ ich die ein oder andere Träne laufen, versuchte schon gar nicht mehr dagegen anzukämpfen. Ich schlich den Flur entlang und wollte schon die Tür zu meinem Zimmer aufstoßen, als ich aus der Stille und der Dunkelheit des Hauses leise Schritte hörte. Verwirrt hielt ich inne und sah ins Wohnzimmer, wo aus den Schatten Zero hervor tapste. Ich blinzelte ihn an. „Ich dachte, du schläfst schon“, sagte ich leise, lächelte schief, während mein Herz einfach so schon wieder einen Sprung machte. „Ich wollte mir noch etwas zu trinken holen“, erwiderte er freundlich, runzelte dann jedoch leicht die Stirn. „Weinst du?“ Automatisch schüttelte ich den Kopf, während sich mein Herz ertappt zusammen zog. Es gab Dinge, die musste er einfach nicht wissen, er sollte sich keine Gedanken machen. Zudem war es mir einfach unangenehm. Zero kam jedoch einen Schritt näher. „Warum weinst du?“, fragte er, ließ sich nicht beirren. Ich senkte den Kopf und schluckte, wollte schon wiedersprechen, aber seine Finger strichen über meine feuchten Wangen, so dass er sich nun wirklich sicher sein konnte, dass ich weinte, auch wenn ich es leugnen wollte. Meine Lippen zitterten leicht, als ich den Mund öffnete um zu antworten, aber ich schien mir zu viel Zeit zu lassen, denn unvermittelt hörte ich seine Stimme. „Es tut mir leid“, sagte er plötzlich und lächelte entschuldigend, senkte kurz den Blick. „Das mit dem Kuss. Ich wollte dir nicht zu nahe treten…“ „Nein“, erwiderte ich sofort, wenn auch mit leiser Stimme. „Das ist es doch gar nicht…“ Er hielt inne und blinzelte, während er die Hand wieder von meiner Wange nahm, darauf wartend, dass ich es ihm erklärte. „Es ist nur…na ja, du bist einfach…gegangen und…ich weiß nicht…du kannst nicht einfach gehen“, murmelte ich zögerlich und spürte, wie ich rot wurde, weswegen ich seinem Blick lieber auswich und den meinen senkte. „Warum hast du das gemacht?“, fragte ich kaum hörbar. „Warum hast du mich geküsst…?“ Ich konnte hören, wie Zero die Luft anhielt, sie dann nur langsam wieder entließ. „Das…“ Ein verlegenes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Du…hast mich so angesehen…und ich fand es einfach liebenswert, wie du gesagt hast, dass du mich auch vermisst hast…“ Beinahe schüchtern und entschuldigend zugleich wirkend hob er die Schultern. „Ich bin auch nur ein schwuler Mann, mich darf da mal der Drang überkommen, dir einen Kuss zu geben.“ Das wieder. Ein mildes Lächeln legte sich auf meine Lippen. „Verstehe“, erwiderte ich mit noch immer geröteten Wangen. „Ich bin einfach gegangen, weil ich dachte, dass dir das nicht so gepasst hat und…da wollte ich dich lieber alleine lassen. Tut mir leid, ich wollte dir keinen Kummer machen.“, erklärte er leicht lächelnd, während er mir eine Strähne aus der Stirn strich. Auch auf meine Lippen legte sich ein leichtes Lächeln. „Ist schon in Ordnung, dann weiß ich jetzt Bescheid“, erwiderte ich und wusste nicht so ganz, was ich nun machen oder sagen sollte. Aber das nahm Zero mir ab; er umarmte mich plötzlich und drückte mich kurz, aber liebevoll an sich. „Ich hoffe, du kannst jetzt beruhigt und ohne Tränen ins Bett gehen“, sagte er leise und tätschelte mir den Kopf, woraufhin ich leicht nickte. „Bestimmt. Gute Nacht.“ Lächelnd winkte er mir und ging in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen, während ich langsam in mein Gästezimmer trottete und mich hinlegte. Was für ein komischer Tag. Aber ich war froh, dass sich die Sache mit Zero schnell wieder geklärt hatte. Ein schiefes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Eigentlich hätte ich auf seine Erklärung, dass er eben auch nur ein schwuler Mann sei, etwas erwidern müssen. Aber ich war noch so durch den Wind gewesen, dass ich daran gar nicht gedacht hatte. Was war es genau für ein Gefühl gewesen, dass ihn zu dem Kuss veranlasst hatte? Wenn mir Aya unvermittelt einen Kuss gegeben hatte, dann war es aus Liebe geschehen. Oder ich hatte etwas gesagt oder getan, was sie süß und liebenswert gefunden hatte. War es also das gewesen? Als ich sagte, dass ich Zero auch vermisst hatte, hatte er das so süß gefunden, dass er mir einen Kuss gab? Ich strich mir ratlos durchs Haar. Nie wäre es mir in den Sinn gekommen, ihm einen Kuss zu geben, und wenn er noch so süße Dinge sagte. Ich konnte so was einfach nicht, schließlich waren wir Freunde. Aber gut, er war schwul, da war das vielleicht normal. Ich drehte mich auf die Seite und kuschelte mich in die Decke ein, schloss die Augen und spürte schon die weichen Lippen wieder auf meinen. Wie es wohl gewesen wäre, wenn ich den Kuss erwidert hätte…? --- tbc~ Kapitel 4: Vorbereitungen ------------------------- Endlich gehts weiter :D Und es ist schon so gut wie zu Ende geschrieben auf dem PC *^* Enjoy! --- Am nächsten Morgen schlief ich noch so tief und fest, dass ich nicht einmal hörte, wie Zero sich für die Arbeit fertig machte und das Haus verließ. Erst am Vormittag wachte ich auf. Immer wieder warf ich einen Blick auf mein Handy, da ich auf eine Nachricht von Zero wartete. Er hatte nicht gesagt, wann er die Chance haben würde, mit seinen Chefs wegen des Vorstellungsgesprächs zu sprechen. Es konnte jederzeit sein… Dieses Unwissen machte mich unruhig und rastlos. Am späten Mittag bekam ich meine SMS. Beim Lesen wurde mir ganz flau im Magen. Ich hatte wohl den Jackpot geknackt. Bereits morgen sollte ich im Büro vorstellig werden. Oh Gott…aber ich war doch so unvorbereitet. Zero schien das zu ahnen, er bot mir in derselben SMS noch an, mir zu helfen und mir etwas Rat zu geben. Er wollte mit mir sogar shoppen gehen, falls ich noch etwas Passendes zum Anziehen bräuchte. Rasch warf ich einen Blick in meinen Koffer und war nicht allzu zufrieden mit dem, was ich dort fand. Irgendwo wollte ich mit meiner Kleidung schon etwas in das Architektenbüro passen. Ein Anzug allerdings war mir einfach viel zu elegant und geschäftsmäßig. Ich war kein Banker, ich wollte als Verwalter, ein besserer Sekretär quasi, arbeiten. Nicht, dass ich einen Anzug hatte, aber darüber nachgedacht hatte ich kurz. Während ich rasch ein paar mögliche Outfits durchging, hegte ich immer mehr den Wunsch nach einer Weste. Ja, ich wollte eine haben. Schwarz war mir allerdings zu trist. Nachdenklich tippte ich Zero eine Antwort und nahm sein Angebot mit dem Shoppen an. Ich war ihm generell unsagbar dankbar dafür, dass er mir Hilfe anbot. Ich musste mich erstmal etwas auf das Büro einstellen, und dazu konnte er mir bestimmt ein bisschen was erzählen. Glücklich und zufrieden ließ ich die Tüten im Flur fallen und streifte mir die Turnschuhe von den Füßen. „Sag mal, ist das immer bei dir so?“, fragte ich ihn grinsend, woraufhin er mich fragend ansah. „Na ja, ist man immer so erfolgreich, wenn man mit dir unterwegs ist? Das letzte Mal, dass ich auf Anhieb alles gefunden hab, was ich wollte, ist…wahrscheinlich noch nie passiert“, erklärte ich schmunzelnd. Lachend ging er ins Wohnzimmer voran, während ich mit meinem Einkauf folgte. „Um ehrlich zu sein…ja. Ich verhelfe jedem zum Glück“, meinte er amüsiert. Ich packte die Kleidung aus und überlegte, was davon ich nun in welcher Kombination morgen anziehen sollte. Ich hatte eigentlich sogar mehr gefunden, als ich gebraucht hatte. Und da ich mich nicht hatte entscheiden können, waren es ein paar mehr Kleidungsstücke geworden. „Ich finde, die cremefarbene Weste solltest du mit dem weißen Shirt nehmen. Und dazu die helle Stoffhose“, riet er mir. „Nein nein, die enganliegende.“ Nickend fischte ich die Teile heraus und zog mich direkt um. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich merkte, wie Zero extra beiseite sah und nur zaghaft den Blick hob, als ich fertig war. „Fehlen nur noch die passenden Schuhe.“, meinte ich nachdenklich. Ich hatte mir zwei neue Paar gekauft, schließlich wollte ich nicht in Turnschuhen auftauchen. „Vielleicht die braunen? Die passen besser als die schwarzen…“, meinte er nachdenklich, woraufhin ich lächelnd nickte und sie mir anzog. „So?“ Ich streckte die Arme beiseite und drehte mich einmal vor ihm. „Ja… Warte!“, rief er dann und sprang auf, um in sein Zimmer zu verschwinden. Irritiert sah ich ihm hinterher, wartete ein paar Sekunden, dann kam er schon zurück. „Hier, damit wird’s perfekt.“ Überrascht sah ich auf die Halskette, die er mir umlegte, und dann auf das zierliche, silberne Armband, das seinen Platz an meinem rechten Handgelenk fand. Ein leises Klingeln erfüllte dabei den Raum. Zero strich mir mit der Hand über die Brust und lächelte. „Du siehst wunderschön aus.“ Ich stutzte und bekam große Augen, weswegen er verlegen mit den Schultern zuckte. „Was denn, so ist das nun mal.“ Leicht schüttelte ich den Kopf, spürte, dass ich rote Wangen hatte. „Schön, aber bitte behalte sowas für dich“, bat ich ihn leise, weswegen er mich etwas verwirrt ansah. „Warum das denn?“, fragte er und sah mich, leicht schmollend wie mir schien, von unten her an. „Darf ich dir keine Komplimente machen?“ „Nun ja…“, stotterte ich und kratzte mich verlegen am Kopf, „ich bin das einfach nicht gewohnt..und…außerdem bin ich nicht wunderschön.“ Ich musste recht trotzig wirken. Zero sah mich lächelnd an. „Ich muss dich enttäuschen. Ich finde schon, dass du wunderschön bist, sonst hätte ich es nicht gesagt. Ist meine Meinung, ich empfinde das so.“ Ich wurde immer röter. „Jetzt hör auf“, murmelte ich und wandte mich ab. „Ich bin für meine Größe viel zu dünn…und meine Nase ist auch schrecklich. Groß und krumm und..einfach hässlich. Und an meinen Händen hab ich Spinnenfinger“, fügte ich hinzu, während ich sie betrachtete. Seufzend warf ich Zero einen Blick zu. „Ich mach mir nichts vor.“ Leise seufzend senkte Zero den Kopf und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Karyu…bitte. Du weißt nicht, was du da redest. Was willst du hören?“ „Gar nichts“, erwiderte ich leicht bockig, während er einen Schritt auf mich zukam. „Ich würde dich nie belügen, hörst du? Du scheinst einen kleinen Komplex zu haben, das ist in Ordnung. Ich meine, ich hab auch einige Zonen, da bin ich nicht zufrieden mit. Das ist normal. Aber glaub mir, wenn ich dir sage: du bist hübsch. Und wunderschön, so wie du bist.“, sagte er leicht lächelnd und schlug mir sanft auf die Schulter. „Vielleicht bist du recht groß und dünn, aber du siehst nicht gerade schmächtig aus, wenn dich das beruhigt. Du hast einige Muskeln, nicht zu viele, sondern genau richtig, zumindest für meinen Geschmack“, meinte er und zwinkerte mir zu. „Also mach dir nicht zu viele Gedanken, ich bin mir sicher, dass Andere auch so denken.“ Ich sah ihn etwas unsicher an und senkte dann den Blick. Im Moment war es in der Tat so, dass mich nicht (mehr) Andere interessierten und was die denken mochten, nein, gerade zählte nur, dass Zero mit mir zufrieden zu sein schien. War irgendwie schon ein gutes Gefühl. „Danke…“, murmelte ich und hob vorsichtig den Blick. „Sag mal…was magst du denn an dir bitte nicht, wenn ich fragen darf?“ Bisher hatte ich Zero noch nicht mit solch musternden Augen betrachtet, aber wo wir uns gerade nun mal über Schönheit oder ähnliches unterhielten, fiel mir auf, dass er…schlichtweg verdammt attraktiv war. Das war mir zwar schon mal aufgefallen, aber damals hatte ich ihn dennoch mit anderen Augen betrachtet… Verlegen wirkend senkte er den Blick und zuckte leicht mit den Schultern. „Meine Haare sind etwas widerspenstig…“ „Sind meine auch…“ „Und splissanfällig…“ „Kenn ich…ist das dein einziges Problem?“ Zero musste lachen. „Also…ich mag meine Arme nicht. Man merkt einfach, dass sie nicht trainiert sind. Und meine Ohren haben eine komische Form.“ Skeptisch betrachtete ich ihn. „Deine Arme sind ganz normal. Und…“ Ich ging auf ihn zu und strich ihm die Haare hinter das Ohr, um es anschauen zu können. „…was an deinen Ohren komisch sein soll, frag ich mich übrigens auch.“ Ich sah ihn an und schwieg kurz, während ich sein Gesicht betrachtete. „Du hast schöne Augen“, stellte ich schließlich nüchtern fest, was ihm ein Lächeln entlockte. „Danke. Finde ich auch. Auf meine Lippen bin ich auch stolz, das geb ich zu. Ist ja nicht alles schlecht an mir“, sagte er fröhlich und tippte sich gegen die weichen, vollen Lippen. Automatisch wanderte mein Blick dorthin, ich brauchte nur leicht den Blick senken. Ich war Zero viel zu nahe. „An dir ist gar nichts schlecht“, murmelte ich und schaute mir noch kurz die rosigen Lippen an, schluckte. „Ja…die sind…“ Wieder errötete ich und wandte mich von Zero ab. Beinahe hätten peinliche Adjektive wie ‚sinnlich‘ oder ‚verführerisch‘ meinen Mund verlassen. Aber ich wollte die Situation jetzt nicht noch komischer machen als sie schon war. „Na gut“, meldete sich Zero plötzlich entschlossen klingend und klatschte in die Hände. „Dann haben wir dein Outfit für morgen. Ich werd dir noch ein paar Dinge erklären, damit du etwa eine Ahnung hast, was morgen auf dich zukommt. Du schaffst das schon.“ Ich zog mich um und warf ihm einen fragenden Blick zu. „Warst du schon mal bei einem dabei?“ Er lächelte mich schief, während er mir diesmal doch beim Umziehen zusah. „Ja…bei meinem eigenen.“ Ich zog eine Schnute und setzte mich, als ich fertig war, auf die Couch und sah ihn mir gegenüber an, doch er winkte schon ab. „Ich kenne den Job ein wenig, den Toshi gerade macht. Bisschen was kann ich dir also verraten.“ Er musterte mich kurz schweigend, prüfend. „Dein Gesicht sieht doch auch schon wieder sehr gut aus. Die paar Kratzer werden nicht mehr auffallen, wenn ich morgen früh mit dir fertig bin.“ Mein Auge zuckte nervös. „Das hört sich wie eine Drohung an.“ Er lächelte sanft. „Mach dir keine Sorgen, ich werd dich ordentlich herrichten, damit du dir um nichts weiter Gedanken machen musst.“ Ich nickte leicht. „Danke. Das ist wirklich nett von dir. Ich hoffe, ich halte dich nicht von irgendwelchen Arbeiten ab oder so…“ Er schüttelte den Kopf. „Du hast oberste Priorität. Ich will dich da morgen ordentlich durchbringen.“ Ich seufzte leise und senkte den Kopf, als mir etwas klar wurde. „Keine Angst, ich werd mich schon zusammen reißen. Ich werd deinen Ruf schon nicht zerstören.“ Als nächstes spürte ich einen sanften Schlag gegen meinen Kopf. „Karyu, ich bitte dich! Nur weil ich dich vorgeschlagen habe, bindet das mich nicht gleich an ein Erfolgsmuss, okay?“, sagte er mahnend. „Ich will sowas nie wieder hören. Ich und auch meine Chefs werden das überleben, wenn du…nicht der optimale Kandidat bist. So, und jetzt zum Geschäft.“ Er wirkte etwas angepiekt, weswegen ich nur schluckte und nickte, nichts weiter erwiderte. Dennoch, ich durfte es morgen nicht versauen. Nicht nur, damit ich einen Job bekam, sondern auch um Zeros Willen. Ich wusste doch, wie es lief. Wenn ich versagte, mich dumm anstellte, würde man Zero auslachen, ihm das ewig vorhalten, ihm in seiner Meinung nicht mehr vertrauen. Ich durfte ihn nicht bloß stellen! Unter diesem Erfolgsdruck stellte ich ihm viele neugierige Fragen. Ich wollte so gut wie möglich auf das morgige Gespräch vorbereitet sein. Die Sonne ging draußen schon langsam unter, als Zero sich seufzend erhob, mich aber anlächelte. „Mehr kann ich dir nicht sagen. Der Rest liegt bei dir. Aber hab keine Angst, sie sind wirklich nett und verständnisvoll.“ Unsicher senkte ich den Blick. „Leider ist da die Anzeige, die ich an der Backe hatte…“ Zero schüttelte den Kopf. „Sie werden dem nicht viel beimessen, Karyu, glaub mir. Es interessiert sie nicht wirklich. Außerdem hattest du keine bösen Absichten. Das werden sie berücksichtigen. Würde sie es wirklich so sehr stören, dass du…etwas ordnungswidriges getan hast, hätten sie dich gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch zugelassen. Sie hätten mir gleich gesagt, dass ich dich nicht hinschicken brauche. Du hast also eine reelle Chance“, meinte er lächelnd und klopfte mir sanft auf die Schulter. „Ich mach uns was zu essen, ja?“ Ich schüttelte den Kopf und stand auf. „Nein, entspann du dich mal ein bisschen. Geh duschen oder so“, sagte ich lächelnd. „Ich werd Essen machen. Du rennst ja den ganzen Tag schon rum und hattest dank mir auch keine Pause. Atme mal tief durch, okay?“ Zögernd sah er mich an, weswegen ich ihn sanft zurück in die Polster drückte und in die Küche ging, wo ich nach ein paar Zutaten sah, um was Schönes kochen zu können. „Magst du dann morgen früh mit mir zusammen zum Büro fahren? Ich stehe wie immer gegen 7 auf.“, sagte Zero während des Abendessens. Unsicher erwiderte ich seinen Blick und sah wieder auf meinen Teller. „Na ja…danke für dein Angebot, aber ich denke, ich geh besser alleine hin“, sagte ich leise, weswegen er mich etwas irritiert anschaute. „Ich dachte nur, dass ich dir dann gleich zeigen kann, wo du hin musst…“ Ich summte nachdenklich und lächelte verlegen. „Das ist wirklich nett, aber ich glaube, es kommt nicht so gut, wenn du mich beim Händchen nimmst und da mit mir zusammen auftaucht. Ich will lieber…versuchen, wenigstens ein bisschen selbstständig zu sein, verstehst du, was ich meine?“, sagte ich vorsichtig. „Ich muss den Rest ganz alleine schaffen…du hast mir schon so sehr geholfen.“ Es dauerte ein paar Sekunden, doch dann legte sich ein leichtes Lächeln auf Zeros Lippen, was mich erleichterte. „Ich verstehe. Ist in Ordnung, es war nur ein Angebot.“ Ich nickte, lief dann aber rot an. „Oh…habe ich es überhört oder…hast du mir noch nicht die Zeit genannt?“ Leise lachte er auf und schüttelte den Kopf. „Nein, du hast es nicht überhört. Ich hab tatsächlich vergessen, es dir zu sagen. 11 Uhr im Büro des Chefs“, antwortete er. „Am besten du meldest dich unten am Empfang, die wissen immer Bescheid. Ich denke, man wird dich dann hochführen. Und wunder dich nicht, da werden wahrscheinlich 3 Leute drin sitzen. Die beiden Chefs und die Stellvertreterin.“ Ich nickte und merkte jetzt schon, wie ich langsam nervös wurde, weswegen ich schlucken musste. Oh man, wie sollte das erst morgen werden? Ich hatte bisher nicht viele Vorstellungsgespräche gehabt, und dieses jetzt war so wichtig…wenn ich eingestellt werden würde, dann würde sich alles ändern. Ich wäre zurück im Leben. Später am Abend machten wir es uns im Wohnzimmer auf der Couch gemütlich und schauten, wie einige Wochen zuvor, diese Arztserie, die Zero so mochte. Ein bisschen konnte sie mich von meiner Nervosität ablenken, ebenso die Kommentare, die Zero ab und an von sich gab, aber dennoch war mir unterschwellig immer flau im Magen, da half auch der Rotwein nicht. Das schien auch Zero zu merken. In der Werbepause stellte er den Ton leiser und rückte dichter zu mir, legte eine Hand vertrauensvoll auf meinen Oberschenkel. „Geht’s dir gut?“, fragte er nach und sah mich so unglaublich lieb an, dass ich verlegen den Blick senkte, als ich ehrlich antwortete. „Ja, schon…bin nur etwas aufgeregt wegen morgen“, sagte ich leise, woraufhin Zero nachdenklich summte und mir langsam über den Oberschenkel streichelte. „Das ist nachvollziehbar. Aber versuch, dich nicht allzu verrückt zu machen. Wenn du da morgen vor ihnen stehst und nur zitterst und kaum Luft bekommst, macht das wahrscheinlich nicht gerade den Eindruck, als würdest du belastbar sein“, lächelte er schief. „Ich bin mir sicher, dass du morgen eine gute Vorstellung abliefern wirst. Du hast Ahnung, bist sympathisch und hilfsbereit und vor allem offen für Neues. Hör mal“, fügte er hinzu und sah zu mir auf, „ich habe ihnen ja deine Situation erklärt. Sie wissen zum Großteil doch schon über das Bescheid, was dir passiert ist. Allein die Tatsache, dass sie dir eine Chance geben wollen, obwohl du eine Anzeige bekommen hattest, zeigt doch ihren guten Willen. Ich denke, sie haben wie ich bereits erkannt, dass du Potential für die Stelle ist. Das sind keine Unmenschen, Karyu. Du wirst dich wohl fühlen und sicher dein Bestes geben können. Es kann nur gut laufen“, meinte Zero derart zuversichtlich, dass ich mich tatsächlich etwas beruhigt fühlte. Leicht lächelnd nickte ich. „Danke…“ Er schenkte mir ein strahlendes Lächeln, hob unvermittelt die Hand und zog mich zu einem Kuss auf die Wange heran. „Für dich doch immer, Großer. Du machst dir einfach zu viele Gedanken.“, meinte er und klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter, bevor er sich wieder der Serie zuwandte. Schief lächelnd summte ich und trank den restlichen Wein aus. Wahrscheinlich hatte Zero Recht. Weniger denken. Dabei dachte er selbst auch viel zu viel nach, was ich da noch nicht wusste. Hätte er zu diesem Zeitpunkt weniger nachgedacht, so wie er es mir vorgeschlagen hatte, dann…wären wir uns wahrscheinlich viel viel schneller näher gekommen… Kapitel 5: Augen zu und durch! ------------------------------ Hallo~ Lieben Dank für die tollen Kommentare! Seit dem letzten Update ist so viel Zeit vergangen...da tut es gut, zu wissen, dass das hier noch gelesen wird :') Zur Zeit schreibe ich am letzten Kapitel. Es sollte also keine Unterbrechungen mehr in dieser FF geben ^^ Achtet also auf Updates :D Enjoy reading ♥ --- Tief atmete ich ein und schloss kurz die Augen. Nur langsam öffnete ich sie wieder und schluckte, während ich das Architektenbüro musterte. Ich wartete auf mehr Mut. Wahrscheinlich würde es langsam auffällig werden, da ich mittlerweile lange hier stand. Ich räusperte mich und erklomm endlich die Stufen hoch zum Eingang. Es war ein perfekter Tag, nur vereinzelte Wolken waren am Himmel zu sehen. Mit einem leichten Lächeln kam ich am Empfang zum Stehen und meldete mich an, woraufhin die Empfangsdame im Büro der Chefs anrief. Ich war bereits jetzt schon nervös. „Sie werden schon sehnsüchtig erwartet. Ich begleite Sie nach oben.“ Dankbar nickte ich und folgte der blonden Frau zum Aufzug. Sie wusste, dass ich nun ein Vorstellungsgespräch hatte und war so nett, mir gut zuzureden. Oben angekommen ging es durch ein paar verglaste Gänge. Den Weg würde ich mir so schnell nicht merken. „Warten Sie bitte einen Moment hier.“ Verwirrt sah ich die Empfangsdame an, die vor einem abgeschotteten Büro stehen geblieben war. Oh. Wir waren wohl schon da. Ich nickte und ließ meinen Blick durch die angrenzenden Gänge und verglasten Büros wanderten. Das Architektenbüro war wirklich schlichtweg riesig. Ich hielt inne, als ich plötzlich Zero sah. Unbewusst hielt ich die Luft an und widerstand dem Drang, nach ihm zu rufen und ihm wie blöd zuzuwinken. Mein altes Ich hätte das sicherlich gemacht. Aber hier war es wohl keine gute Idee. Mit einigen Unterlagen in der Hand lief er vielleicht 40 Meter von mir entfernt auf einen Empfangsbereich zu. Nervös knabberte ich mir auf der Unterlippe herum. Ich hatte ihn heute noch nicht gesehen, auch nicht gesprochen. Doch plötzlich drehte Zero den Kopf in meine Richtung und sah mich an. Ein nervöses Lächeln legte sich auf meine Lippen, woraufhin er mir leicht zunickte und kaum merklich den Daumen hob. Das munterte mich doch auf. Langsam ging er weiter zum Tresen und begann mit dem Sekretär dort zu sprechen. „Karyu-san, Sie können nun rein gehen“, hörte ich plötzlich wieder die Stimme der Frau, die mich hergebracht hatte. „Ich wünsche Ihnen viel Glück“, sagte sie leise und lächelte mich freundlich an, während sie an mir vorbei lief und wieder hinunter ging. Ich straffte mich und betrat das Büro mit einem Lächeln. Mir würde ja nichts passieren. Ich wollte diese Stelle, also würde ich sie auch bekommen. Irgendwie. Völlig durchgeschwitzt kam ich nachmittags wieder aus dem Büro heraus. Erschöpft, aber recht glücklich. Es war viel besser gelaufen, als ich je gewagt hatte zu denken. Ich hatte ein gutes Gefühl, auch wenn ich von den Chefs kein besonderes Zeichen erhalten hatte. Sie hatten mir nicht viel zu meinen Chancen gesagt, und dennoch fühlte ich mich nicht schlecht. Ich hatte mein Bestes gegeben, und trotz einiger heiklen Fragen war ich ruhig geblieben. Auch wenn die Wahrheit schmerzte, hatte ich sie preisgegeben. Während die Empfangsdame mich wieder durch die Gänge zurück führte, sah ich mich verstohlen nach Zero um, aber ich entdeckte ihn leider nicht. Kurz vor dem Treppenhaus wurde meine Begleitung gerufen. „Sie finden den Weg nicht zufällig selbst hinaus?“, wollte sie verlegen wissen, woraufhin ich sie beruhigend anlächelte. „Gehen Sie ruhig, ich kenne den Weg. Vielen Dank“, erwiderte ich und sie nickte. „Ich danke Ihnen. Und weiterhin viel Glück. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“ „Das hoffe ich auch. Auf Wiedersehen.“ Sie verabschiedete sich und ging zu dem Kollegen, der sie gerufen hatte, während ich mich erneut kurz umsah – immer noch kein Zero. Ich schürzte die Lippen, wandte mich aber ab und ging ins Treppenhaus, um hinunter zu gehen. Als ich plötzlich Schritte hörte, ging ich beiseite, um den Anderen vorbei zu lassen, allerdings stockte ich und blieb etwas erschrocken stehen. Akira. Da stand Akira. Was machte der hier?! Sollte er nicht unglücklich verheiratet in irgendeiner anderen Stadt sein?! Ich schluckte, denn auch er blieb stehen, ein paar Stufen unter mir, und sah mich ausdruckslos an. Ich räusperte mich. „Guten Tag..“, murmelte ich, woraufhin sich seine Augen verengten. „Was machst du hier? Zero bei der Arbeit stören?“ „Nein…ich hab mich um einen Job beworben.“ Akira schnaubte. „Vergiss es, das wird wohl nichts. Wir setzen auf erfahrene Mitarbeiter.“ Ich lächelte nur müde. „Natürlich…“ Das war lächerlich. Dieser Mann schien wirklich nur daran interessiert zu sein, mich fertig zu machen. Er dachte gar nicht mehr richtig nach. „So schwach hatte ich gar nicht gewagt, dich einzuschätzen, dass du Zero überall hin folgst.“ Ich seufzte innerlich. Meine Angst verschwand wieder. „Du hast doch auch im gleichen Gebäude gearbeitet.“ „Zero und ich haben schon eine Weile hier zusammen gearbeitet, bevor wir ein Paar wurden. Das ist ein Unterschied. Du rennst ihm ja überall hin nach. Bist du so unselbstständig?“ Ich runzelte die Stirn. Der ging mir auf den Keks. „Was interessiert es dich? Zero und ich sind glücklich, du bist doch auch glücklich, oder? Mit deiner Frau? Also können wir das lassen?“ Nun war es Akira, der die Augenbrauen zusammen zog. Er musterte mich. „Du und Zero…ihr seid zusammen?“ Ich stockte und sah ihn verwirrt an. „…nein.“ Akira brummte nur und drängte sich wortlos an mir vorbei, verließ das Treppenhaus. Perplex starrte ich ihm hinterher. Was war das denn gewesen? Ich schüttelte den Kopf und ging in die Lobby. Ich wollte nach Hause und duschen. Ich war völlig fertig, körperlich und mental. Das Bewerbungsgespräch hatte mich ausgelaugt. Und Akira hatte es gerade nicht besser gemacht. Wieder einmal hatte er versucht, mich schlecht zu reden. Allerdings war er diesmal damit gescheitert. Es war ein schwacher Auftritt gewesen und ich mochte mich nicht weiter damit beschäftigen. Dennoch fragte ich mich auf dem Heimweg, warum er hier war. Und würde er mit Zero reden…? Das machte mir Sorgen. Zero würde es sich bestimmt zu Herzen nehmen. Kaum, dass ich zu Hause angekommen war, nahm ich mein Handy und schrieb ihm eine kurze Nachricht über den Verlauf der Bewerbung, und ich erwähnte auch Akira, als Art Vorwarnung, allerdings steckte ich ihm nicht, worum genau es in dem Gespräch gegangen war. Seufzend ging ich in mein Zimmer, um meine Sachen abzulegen und mir frische Kleidung raus zu suchen. Gerade öffnete ich die Tür zum Bad, als die Haustür aufging und Zero herein kam. Überrascht sah ich ihn an. „Du bist ja früh hier“, sagte ich und lächelte ihn an, während er sich am Kopf kratzte und leicht mit den Schultern zuckte. „Ich bin etwas früher weg. Ich wollte wissen, wie es bei dir gelaufen ist.“ Verwundert zog ich die Augenbrauen hoch. „Und die 2 Stunden länger hättest du nicht warten können?“ Ich fand es unglaublich nett von Zero, extra früher nach Hause zu kommen, um mit mir darüber zu reden, aber dennoch…er sollte nicht seine Arbeit aufs Spiel setzen. Das machte mir ein schlechtes Gewissen. Gelassen winkte er ab, während er sich die Schuhe auszog. „Ob ich nun ausnahmsweise mal etwas früher gehe, oder nicht, stört die nicht. Keine Sorge, ich weiß was ich machen kann und was nicht. Außerdem…hat es mir eben keine Ruhe gelassen. Ich weiß doch, wie nervös du warst. Und da will ich immer auf dem neuesten Stand sein“, erklärte er und ließ plötzlich die Schultern hängen. „Ich gebe allerdings zu, dass meine Flucht nicht nur aus diesem Grund geschah.“ Flucht. Na wenn er das schon so sagte, hatte Akira was damit zu tun. „Noch bevor ich deine SMS bekommen habe, bin ich Akira schon über den Weg gelaufen. Ich wusste nicht, dass er für 3 Tage in unser Büro kommen würde.“ Er seufzte frustriert. „Natürlich wollte er mich gleich in ein Gespräch verwickeln, aber das wusste ich erfolgreich zu verhindern.“ Ich lächelte matt. „War sicher nicht leicht.“ Zero zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich will eigentlich nichts mehr mit ihm zu tun haben…er soll mich in Frieden lassen…“ Er musterte mich und legte den Kopf schief. „Willst du duschen gehen?“ Ich nickte nur, woraufhin er grinste. „Hat dich das alles so mitgenommen?“ Verlegen lächelnd hob ich vage die Schulter. Er musste das ja nicht wissen. „Nimm doch lieber ein heißes Bad. Da kannst du ich wirklich entspannen“, schlug er vor und ging an mir vorbei ins Badezimmer. „Ich habe auch jede Menge Badezusätze..“ Er blinzelte mich an. „Aber ich glaube, das habe ich dir schon mal gesagt.“ „Mir ist auch so“, grinste ich und stellte mich neben ihn, um die ganzen Flaschen zu betrachten. „Na dann viel Spaß“, meinte er und klopfte mir auf die Schulter, bevor er aus dem Bad verschwand, und ich mich begann, auszuziehen. Ich zuckte leicht zusammen, als ich unvermittelt nochmals die Tür hörte. „Ach, was ich noch sagen wollte“, erklang Zeros Stimme unschuldig hinter mir, „du musst dich wirklich gut geschlagen haben. Ich hab zufällig gehört, wie sich die Chefs unterhalten haben. Sie haben kein einziges Wort über dich fallen gelassen.“ Beinahe hätte ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckt. Nur halbherzig drehte ich mich mit dem Kopf ein wenig um. „…das bedeutet doch nichts Gutes“, erwiderte ich etwas panisch und sah aus dem Augenwinkel, wie er den Kopf schüttelte. „Doch, das ist etwas Gutes. Ich höre sie sonst immer über irgendwelche Fehler und Unzulänglichkeiten sprechen. Es ist also ein gutes Zeichen.“ Ich brummte nur und nickte leicht. „Das werde ich ja noch sehen…“, murmelte ich. Zu viele Hoffnungen wollte ich mir nicht machen. Falls es nicht klappte… Schweigen trat ein und ich spürte plötzlich Zeros intensiven Blick auf mir. Aber ich drehte mich immer noch nicht komplett um, um ihn anzuschauen. Allerdings stellten sich meine Nackenhärchen schon auf. „Hübscher Apfelpo.“ Als nächstes hörte ich nur noch die Tür, die wieder ins Schloss fiel, während meine Wangen heiß wurden. Ich hatte es geahnt. Irgendwas hatte kommen müssen, wenn ich schon nackt in seinem Badezimmer stand. Warum war er denn überhaupt noch mal reingekommen? Ich war mir sicher, dass er gewusst hatte, dass ich mich ausgezogen hatte. Und dann kam er rein, nur um mir etwas zu sagen, was er auch später hätte erzählen können? Ich schnaubte und stieg in die Badewanne, noch immer mit geröteten Wangen. Zero war also ein kleiner Spanner? Dass es ein Kompliment gewesen war, das er mir gemacht hatte, schmeichelte mir auch noch. Schmollend verschränkte ich die Arme. Hoffentlich passierte das nicht noch mal. Das war peinlich. Nachdem ich das Bad genommen hatte, räusperte ich mich und verließ das Badezimmer. Zero saß in der Küche und schnitt sich einen Apfel. „Das war pure Absicht von dir“, beschwerte ich mich bei ihm, während ich mich ihm gegenüber setzte. Schmunzelnd sah er auf und schob mir einen geschnittenes Stück Apfel in den Mund, woraufhin ich ihn etwas perplex ansah. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“, erwiderte er schließlich und warf mir einen Blick zu, der deutlich machte, dass er ganz genau wusste, wovon ich redete. Seufzend kaute ich auf dem Stück Apfel rum und schluckte ihn herunter, bevor ich Zero tadelnd ansah. „Also…mach das nicht noch mal. Das war peinlich. Wenn du mich nackt sehen willst, kannst du mich auch darum bitten.“, meinte ich und grinste frech, was Zero sofort erwiderte. „In Ordnung“, sagte er und wickelte sich eine Strähne um den Finger, während er mich unschuldig ansah. „Dann zieh dich für mich aus.“ Ohne mit der Wimper zu zucken, sagte er das zu mir. Mein linkes Auge begann nervös zu zucken. Dieses Spielchen trieb mir schon wieder die Röte ins Gesicht. „Ehm…nein. Ich hab mich gerade angezogen.“, erwiderte ich schließlich trotzig und Zero fing wieder an so komisch zu grinsen. „Dann helfe ich dir halt. Deine Rückansicht ist wirklich schmackhaft.“ Meine Augen wurden immer größer. Musste Zero so direkt sein? „Ich weiß gar nicht, was du dir davon erhoffst. Du weißt, wie ich aussehe. Wir waren schließlich schon zusammen schwimmen, daran erinnerst du dich doch sicher noch.“, sagte ich abwehrend, weswegen er seufzte und mich milde anlächelte. „Oh Karyu…Badehose ist doch nichts gegen splitterfasernackt.“ Und dann leckte Zero sich auch noch über die Lippen, während er mich dunkel anschaute. Das gab mir den Rest. Ich wurde knallrot und verschluckte mich am letzten Stückchen Apfel, das plötzlich in meinem Mund auf sich aufmerksam machte. Hustend sprang ich auf und ergriff die Flucht, verließ die Küche. Jetzt hatte Zero mich vollends verwirrt. So langsam wurde mir das Spiel unheimlich. Vielleicht hatte er es ja doch ernst gemeint…? Wollte er, dass ich mich für ihn auszog…? Immerhin war er absichtlich noch mal ins Bad gekommen, nur um mir auf den Hintern zu schauen. Also wirklich. Kopfschüttelnd legte ich mich aufs Bett und starrte die hässlichen rot-violetten Streifen der Wände an. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie geschafft ich war. Die Hitze draußen, der Schlafmangel in der Nacht, das anstrengende Bewerbungsgespräch…Zeros Spannerattacke. Ich schloss die Augen und versuchte mich etwas zu entspannen. Vielleicht hatten Zeros Worte auch nichts weiter zu bedeuten. Dass irgendwann die Tür aufging, hörte ich gar nicht. Auch nicht, wie mein Name gesagt wurde. Ich spürte nicht, wie die Matratze sich senkte, allerdings kam ich langsam zu mir, als eine warme Hand sich auf meinen Bauch legte, eine zweite Hand die meine umfasste. „Ich hoffe, du wirst hier bleiben…“, wisperte Zero leise und blieb neben mir sitzen, während sich Schweigen über uns legte. Ich erwiderte nichts und hielt die Augen geschlossen. Ich war mir unsicher, ob ich ihm zeigen sollte, dass ich nicht schlief…irgendwie war die Situation wieder einmal merkwürdig. Bevor ich auch weiter darüber nachdenken konnte, legten sich weiche Lippen auf die meinen. Ich lief augenblicklich rot an. Jetzt würde ich erst Recht nicht mehr zugeben, dass ich wach war. Mein Herz schlug verräterisch schnell. Zero würde doch merken, dass etwas nicht stimmte…seine Hand lag auf meinem Bauch, der sich mit meiner Brust schnell hob und senkte, und ich war feuerrot angelaufen… War mir je etwas Peinlicheres passiert? Zögernd verschwanden die Lippen schließlich wieder und ich hörte Zero leise atmen. Kurz kraulte er meinen Bauch, dann stand er auf und verließ das Zimmer, schloss hinter sich leise die Tür. Zaghaft öffnete ich nun die Augen und starrte an die Decke. Ich war verwirrt und mir war heiß. Zero hatte mich wieder geküsst. Beim letzten Mal hatte er gesagt, dass ich so lieb gewesen war, da hatte er mich einfach küssen müssen. Aber diesmal hatte ich doch nichts gemacht…ich hatte nur da gelegen und so getan, als hätte ich geschlafen. Er hatte gesagt, er hoffe, dass ich hier bleibe…. Das hoffte ich auch. Ich musste diesen Job einfach bekommen! Langsam setzte ich mich auf und kratzte mich am Kopf. Ich war mir sicher, nicht lange gedöst zu haben. Vielleicht gerade einmal 15 Minuten. Ob es verdächtig wäre, jetzt gleich zurück zu Zero zu gehen, kurz nachdem er bei mir gewesen war? Ich seufzte. Wieder einmal machte ich mir zu viele Gedanken. Ich stand auf, strich mir durch die Haare und verließ das Zimmer, um mich nach Zero auf die Suche zu machen. Mittlerweile saß er draußen auf der Veranda. Schweigend setzte ich mich zu ihm auf die Stufen, denn mir mochte auf Anhieb nicht einfallen, was ich zu ihm sagen konnte. Zero fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und sah mich von der Seite an. „Du bist wach gewesen, stimmts?“ Ich antwortete nicht darauf, sondern erwiderte lediglich seinen Blick etwas verlegen. Er seufzte. „Du hättest ruhig mal was sagen können. Oder die Augen aufmachen können. Dann hätte ich mir die Peinlichkeit ersparen können.“ Für ein paar Sekunden schwieg ich, wandte den Blick jedoch nicht von seinen dunklen Augen ab. „Was für eine Peinlichkeit?“, fragte ich leise, woraufhin er mich intensiv ansah. Seine Augen bohrten sich fast schon in meine. Unter diesem Blick schrumpfte ich zusammen. So hatte er mich noch nie angesehen. „Ich hätte dich nicht geküsst.“, antwortete er schließlich direkt. „Dir macht das ja Angst.“ Er richtete den Blick wieder auf das Meer, während ich fragend den Kopf schief legte. „Mir macht das doch keine Angst.“, widersprach ich, doch Zero schnaubte. „Das letzte Mal hast du angefangen zu weinen.“ Das verschlug mir erstmal die Sprache. Während Zero weiter stur aufs Meer starrte und nichts weiter dazu sagte, musste ich kurz über eine Erwiderung nachdenken. Ich räusperte mich. „Aber das…also…das war was anderes“, murmelte ich schließlich. „Ich stand unter Druck wegen des Bewerbungsgesprächs…du hattest mich eben überrumpelt und ich hatte es überhaupt nicht verstanden, aber dann hast du mir das ja erklärt. Vergleich das nicht.“, fügte ich leise hinzu, woraufhin er mich prüfend ansah und dann seufzend mit den Schultern zuckte. „Wie du meinst.“ Wieder wandte er den Blick ab. Irgendwie fühlte ich mich abgewiesen. Auf einmal war er so wortkarg… „Hab ich was Falsches gesagt?“, wollte ich sofort wissen, weswegen er aufschreckte und mich ansah, den Kopf schüttelte. „Oh Gott, nein. Nein nein, du hast nichts Falsches gesagt! Ich…es tut mir leid.“, sagte er rasch und legte sanft einen Arm um mich. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Lass uns das einfach vergessen, in Ordnung?“ Langsam nickte ich und sah in Richtung Meer. Ich hätte ja schon gerne gewusst, warum Zero mir nun eigentlich einen Kuss gegeben hatte. „Tut mir leid. Das, was ich vorhin zu dir gesagt habe. Ich…bin zu weit gegangen“, entschuldigte er sich schüchtern. „Ich hab dich total durcheinander gebracht. Ich weiß, dass du mit solchen Äußerungen nicht umzugehen weißt. Ich hätte es sein lassen sollen…“ Ich lächelte milde und lehnte mich gegen seine Schulter. „Ist ok. Entschuldige dich nicht, Zero. Du hast doch nichts Schlimmes getan. Es ist eben deine Art, und daran gewöhne ich mich schon.“, versicherte ich ihm und sah ihn an. „Ja?“ Er wandte mir den Kopf zu und lächelte milde. „Ja…“ Ich erwiderte das Lächeln und nickte. Erstmal war ich wieder beruhigt und alles in Ordnung. Zero sah mich wieder so freundlich an, aus warmen, glitzernden Augen. Er war mir gegenüber wieder offen. Mein Herz schlug wieder in einem normalen Takt. Zero nahm den Arm von mir und ließ mich wieder los, beugte sich dann aber näher zu mir. Und küsste mich. Seine warmen Lippen schmiegten sich gegen meine. Und diesmal war der Kuss anders als die beiden zuvor. Er war nicht flüchtig. Nicht aufmunternd oder dankbar. Dieser Kuss war…testend. Abwartend. Zero wartete darauf, dass ich reagierte. Er wollte vor allem wissen, WIE ich reagierte. Er hatte leicht die Augen geschlossen, sah mir nicht in die Augen. Und ich, ich blinzelte nur bewegungslos. Ich hielt still und ließ die weichen Lippen auf meinen verweilen. Und schließlich erwiderte ich den Kuss leicht. Drückte meine Lippen seinen sanft entgegen. --- tbc~ Im vorletzten Kapitel spielen wir Strip-Poker 8D Kapitel 6: Aufschlussreicher Abend. ----------------------------------- Aloha! An dieser Stelle möchte ich mich nur kurz für die tollen Kommentare zum letzten Kapitel danken ^^ Es motiviert sehr, weiterzuschreiben und es (endlich ;D) zu Ende zu bringen ♥ --- „Ok.“ Ok... Ok? OK?! Schon seit 2 Tagen geisterte dieses Wort durch meinen Kopf. Zero hatte mich geküsst, diesmal war es nicht flüchtig gewesen, ich hatte den Kuss sogar erwidert – und ihm war daraufhin nur ein „Ok.“ eingefallen, bevor er aufgestanden und zurück ins Haus gegangen war. Das ärgerte mich jetzt. Und irgendwie verwirrte es mich auch schon wieder. Diesmal hatte ich nicht nachgefragt. Das hatte ich oft genug getan. Ich hatte Zero lediglich beobachtet – er war ganz normal und gut gelaunt. Also schien irgendwie nur ich ein Problem zu haben. „Und, schmeckt’s dir? Wie ist das Essen?“ „Ok“, erwiderte ich und bemerkte meinen angefressenen Ton gar nicht. Erst als nicht mal mehr das Klappern seiner Stäbchen zu hören war, sah ich auf. Zero sah mich geschockt hat. Meine Augen wurden groß. „Oh entschuldige! Ich war mit meinen Gedanken woanders!“ Das war nicht einmal gelogen. „Das Essen schmeckt gut, wirklich!“, fügte ich dann hinzu und lächelte verlegen. Zero sah mich argwöhnisch an und nickte langsam. „Ah ja…also…du bist schon seit gestern so komisch. Ich kann verstehen, dass du unter Druck stehst wegen des Ergebnisses des Bewerbungsgesprächs.“ Als wenn das mein einziges Problem war… Zero lächelte mich milde an. „Atme tief durch. Versuche dich irgendwie abzulenken. Ich weiß, ich habe leider nicht viel Zeit, aber-…“ Ich hob die Hände. „Oh nein nein! Es ist in Ordnung. Du arbeitest, das ist normal. Ich komme schon alleine klar.“ Ich erwiderte sein Lächeln verlegen. „Mach dir keine Sorgen.“ Er legte seine Stäbchen ab. „Das tue ich aber. Ich hab einfach das Gefühl, dass du ohne mich hier ein bisschen durchdrehst. Den ganzen Tag wartest du nur auf eine Nachricht…“ Wir seufzten gleichzeitig, was mir ein Lächeln abrang. „Vielleicht hast du Recht…ich könnte mich weiter mit der Stadt anfreunden, aber…ich will nicht, dass das umsonst sein wird…weißt du..“, murmelte ich und sah beiseite. „Vermissen wirst du sie ja dennoch“, warf er ein. „Du kennst dich hier doch schon etwas aus. Und ich bin hier. Falls du doch wieder gehen musst, wirst du Joetsu dennoch vermissen. Ob du dich nun weiter umschauen gehst oder nicht.“ Nachdenklich sah er aus dem Fenster. „Wir machen morgen etwas zusammen, ok? Gerade ist nicht viel los und ich kann bestimmt eine Stunde früher Schluss machen. Dann musst du dich nur bis zur Mittagszeit alleine ablenken“, schlug er vor und sah mich erwartungsvoll an. Unschlüssig erwiderte ich den Blick und hob leicht eine Schulter. „Wenn es für dich ok ist und wirklich mit deiner Arbeit vereinbar ist. Ich komme eigentlich auch alleine klar. Du musst dich nicht verpflichtet fühlen oder so…“, sagte ich leise, woraufhin er den Kopf schüttelte. „Ich verbringe gern Zeit mit dir, Karyu.“ Zero nahm wieder seine Stäbchen in die Hand und aß weiter. Ich nickte nur und machte es ihm nach. Der Schwarzhaarige war wirklich fürsorglich. Aber wieder wanderten meine Gedanken zu dem Kuss zurück. ‚Ok.‘ …hrmm. Das machte mich immer noch unzufrieden. Ich wusste immer noch nicht, was ich davon halten sollte. Zero war allerdings ganz normal. Er schien sich nichts weiter zu denken. Wahrscheinlich interpretierte ich also zu viel in das Geschehene hinein. Am nächsten Tag musste Zero allerdings doch länger als gedacht arbeiten. Erst am Freitag konnten wir eine Verabredung in die Tat umsetzen. Mittlerweile hatte mich das Warten immer weiter zermürbt. Daher war ich unendlich froh, endlich etwas mit ihm machen zu können, das mich ablenkte. Er hatte Recht gehabt, als wir uns beim Abendessen unterhalten hatten. Zero hatte einfach Ahnung. Ich hätte ihm gleich glauben sollen, anstatt so unschlüssig zu sein. Am frühen Abend betraten wir einen Club im Herzen der Stadt. Dort spielte heute eine Band, die Zero kannte. Er war recht begeistert von ihnen und ich vertraute seinem Geschmack und seinem Urteil. Wir besorgten uns erstmal etwas zu trinken an der Bar und setzten uns zu vier Arbeitskollegen von ihm, die wir da nicht ganz zufällig trafen. Es war mir irgendwie unangenehm, dass Zero ihnen erzählte, dass ich mich beworben hatte. Die Männer reagierten aber sehr herzlich und drückten mir die Daumen. „Du müsstest dann ja auch langsam einen Brief von der Personalabteilung bekommen.“, sagte einer nachdenklich und die Runde nickte. „Viel Zeit lassen sie sich nie. Die Warterei hat sicher bald ein Ende.“, versicherte mir ein Anderer, woraufhin ich schwach lächelnd nickte. Eigentlich wollte ich davon nichts mehr hören. Ich machte mir so schon genug Gedanken. In diesem Moment gingen auf der Bühne die Lichter an und Zero sah auf. „Oh, es geht gleich los. Komm.“ Er packte mein Handgelenk und zog mich auf die Beine. Überrascht folgte ich ihm. Er steuerte auf die Bühne zu. Noch während wir auf dem Weg waren, begann die Musik. Zero zog mich dicht zu sich. „Tut mir leid wegen eben“, sagte er plötzlich und sah mich ernst an. „Ich weiß, wir sind hier, um dich mal ein bisschen auf andere Gedanken zu bringen und ich fange an, von deinem Bewerbungsgespräch zu reden…“ Er fuhr sich durch die Haare. „Ich glaube, mittlerweile bin ich einfach genauso nervös wie du...“ Das zauberte ein Lächeln auf meine Lippen. „Ja, ich kann Eindruck hinterlassen.“, meinte ich zwinkernd und sprach schon direkt in sein Ohr, da die Musik der Band alles zu übertönen begann. Ich spürte Zeros Hand auf meiner Schulter. „Mach dir keine Gedanken deswegen. Vielleicht sind es ja auch bald meine Kollegen. Es kann nicht schaden, schon mal mit ihnen geredet zu haben.“, fügte ich hinzu und trat einen Schritt zurück, deutete zur Bühne. Zero verstand und nickte lächelnd, dann tänzelte er regelrecht näher zur Bühne und winkte mich hinter sich her. Zuerst achtete ich mehr auf ihn, wie er sich zur verträumten und doch rockigen Musik bewegte, aber schließlich sah ich vermehrt zur Bühne. Die Sängerin hatte eine wunderschöne Stimme. Sie passte perfekt zur Musik und regte die Fantasie an. Wenn ich sie mir genauer anschaute…war nicht nur ihre Stimme wunderschön. Ich konnte Zero verstehen, die Musik war wirklich toll. Auch wenn ich sonst nicht so der Tänzer war, diesmal sprang ich über meinen Schatten und bewegte mich genau wie Zero zur Musik. Er warf mir ein aufmunterndes Lächeln zu und schloss ab und zu beim Tanzen genießerisch die Augen. Mir fielen die Blicke der Sängerin auf. Immer wieder sah sie mich an und schenkte mir hin und wieder ein Lächeln. Dabei standen wir nicht mal besonders weit vorn. Dennoch schien ich ihr aus irgendeinem Grund aufzufallen. Das letzte Lied war ruhig, absolut verträumt. Zero nahm unauffällig meine Hand und gemeinsam wiegten wir uns im Takt der Melodie, beobachteten den Gitarristen, die Sängerin, die ebenso gefangen war in den sanften Tönen wie wir. Ich saß alleine an der Bar und nahm mein Bier-Mix-Getränk entgegen. Der Auftritt der Band war zu Ende und Zero hatte sich für ein paar Minuten zu seinen Kollegen verabschiedet. Ich wollte aber erstmal noch nicht gleich wieder etwas von Bewerbungsgesprächen hören. Ich nahm einen Schluck und wollte mich im Club umsehen, als sich eine Frau neben mich setzte – es war die blonde Sängerin der Band. Sie sah mich flüchtig an, lächelte und bestellte sich ein Bier. „Ich hab dich in der Menge gesehen“, sprach sie mich unvermittelt an. Ich lächelte. „Ja, das hab ich gemerkt.“ Sie wandte sich mit dem Bier in der Hand mir zu. „Du kennst uns nicht, oder?“ Ich nickte. „Aber dir scheint es gefallen zu haben.“ Ich nickte. „Oh ja, das hat es. Es war ein schönes Konzert.“ „Das freut mich“, erwiderte sie lächelnd. „Ich bin übrigens Maria.“ Ich lachte leise und hob mein Glas. „Ich bin Karyu. Schön dich kennen zu lernen.“ Wir stießen an und begannen uns über Musik zu unterhalten. Zudem interessierte mich, was so eine wundervolle Band nach einem kleinen Ort wie Joetsu verschlug. Es stellte sich heraus, dass Gitarrist und Drummer aus dieser Stadt kamen und 2 Mal im Jahr hierher für Auftritte zurück kehrten. Normalerweise spielten sie eher in Ostjapan. Ich war so vertieft in das Gespräch mit ihr, dass ich vergaß, zu Zero und dessen Freunden zurück zu kehren. Mir entging auch, dass er mich irgendwann suchte – und mit dem Blick auch fand. „Was macht ihr denn?“, wollte ich wissen und schaute verwirrt in die Runde. Zero und seine Arbeitskollegen hatten sich in eine ruhige Ecke zurück gezogen – und einer von ihnen saß ohne Hemd da. „Wir spielen Poker.“, antwortete mir einer nach einer Weile, in der keiner etwas gesagt hatte. Alle schienen hochkonzentriert Karten zu spielen. Weitere Erklärungen gab es nicht. Ich setzte mich auf die Eckbank neben ihnen und beobachtete sie beim Spielen. Zero fluchte und knallte die Karten auf den Tisch, bevor er den Saum seines T-Shirts nahm und es auszog. Meine Augen wurden groß, während die anderen johlten. Jetzt saßen schon zwei mit nacktem Oberkörper da… Ich blinzelte. Was sollte das? Ich verfolgte das Ganze eine Weile schweigend, bis ein weiterer Spieler seine Schuhe auszog. Das Oberteil ließ er an. Anscheinend konnte er selbst wählen. Dann dämmerte es mir. In dem Moment, in dem Zero erneut unfein fluchte und sich ebenfalls seine Schuhe auszog, wurde mir klar, dass sie Strip-Poker spielten. Oder wie auch immer man das nannte. Auf jeden Fall beschrieb es die Situation gut. ich schluckte. Die Männer johlten vergnügt und sahen Zero amüsiert an. „Zero, du bist wirklich schlecht im Poker.“, sagte einer und alle nickten. „Vielleicht solltest du besser aufhören…“ Doch er grummelte nur, nahm einen kräftigen Schluck Bier und spielte weiter. Ich seufzte und versuchte erst gar nicht, ihm dazwischen zu reden. Gerade umgab ihn eine zweifelhafte Aura und ich wollte mir wirklich nicht seinen Unmut zuziehen. Ich lief rot an, als Zero aufstehen musste um seine Jeans auszuziehen. Ich wandte den Blick ab. Warum hörte er nicht auf? Einige der verbleibenden Leute schauten schon herüber und machten Anstalten, sich als Schaulustige zu uns zu gesellen. Ich versteckte mein Gesicht in meiner Hand und sah zu Boden. „Ha!“ Das war Zero gewesen. Zögerlich sah ich auf. Die anderen schüttelten die Köpfe, während er sich tatsächlich seine Socken auszog. „Zero…“, fing einer an, denn jetzt war schließlich nur noch Zero Unterwäsche übrig, aber einer seiner Arbeitskollegen gab ihm einen Klaps auf die Hand und grinste. Die wollten, dass Zero noch einmal verlor und sich vor allen komplett auszog, bis er wirklich nackt war. Meine Augen weiteten sich. Warum machte Zero da mit?! Das würde er noch bereuen. Hatte er schon so viel getrunken, dass ihm das egal war? „Zero“, setzte ich nun auch an um ihn zu bekehren, aber er winkte ab, ohne mich auch nur anzusehen. Augenblicklich verstummte ich und zog eine Schnute. Was war mit ihm los? Seufzend wandte ich mich meinem Drink zu und nahm einen Schluck. „Wartet nicht die blonde Sahneschnitte auf dich?“, hörte ich ihn plötzlich fragen, weswegen ich verwirrt aufsah. „Meinst du die Sängerin?“, fragte ich etwas trocken nach, woraufhin er nur brummte. „Die wurde von ihren Kollegen beschlagnahmt…keine Ahnung“, murmelte ich nur und holte mir rasch einen neuen Drink. Als ich zurück kam, spielten die Jungs immer noch Poker. Zeros Gesichtsausdruck wurde immer verkniffener und die anderen Beteiligten grinsten alle wissend. Ich versuchte, meinen Blick abzuwenden, aber immer wieder wanderte mein Blick über Zeros nackten Oberkörper. Unwillkürlich drängte sich mir auch die Vorstellung auf, wie er verlieren würde, aufstand und sich seine Hände in der viel zu engen, schwarzen Panty verhakten. Ich lief rot an und senkte den Blick. Zum Glück hatte Zero die Beine überschlagen. Und zwar so, dass ich überhaupt nichts sehen konnte. Denn ich hätte sonst garantiert hingeschaut. Natürlich nur aus Interesse. Das war doch normal… Oder? Seufzend ergriff ich mein Glas und trank einen weiteren Schluck. Ich hörte keinen Mucks mehr von Zero, und ich versuchte auch, nicht mehr hinzuschauen. Das ganze war doch peinlich! Plötzlich hörte ich einen der Büroangestellten laut lachen, dann knallte es und ich hörte Zero knurren. Beklemmt sah ich auf. Die Anderen begannen ebenfalls zu lachen. „Da hat wohl jemand nicht einsehen wollen, dass er verliert!“, grinste einer und beugte sich vor, um Zero freundschaftlich auf die Schulter zu klopfen, welcher nur grummelte und tief seufzte. Alle Augen lagen nun auf ihm. Es näherten sich auch andere Leute. „Na los, zieh dich aus, kleine Maus!“, sagte einer. „Mach dich nacki~ch!“, fügte ein anderer fröhlich hinzu. Zero fuhr sich durchs Haar und stand langsam auf. Für einen Moment setzte mein Herz auf, dann stand auch ich auf. „Das wirst du nicht wirklich machen, oder?“, wollte ich wissen, woraufhin er mir einen Blick zuwarf und mit den Schultern zuckte. „Ich muss wohl.“ „Das kannst du nicht…hier sind viel zu viele Menschen..“, murmelte ich, doch er lächelte nur müde. „Ja und? Die Frauen schauen eh peinlich berührt weg und der Rest kann mir nichts abschauen. Die sehen so aus wie ich“, meinte er grinsend und legte tatsächlich, wie es noch kurz zuvor lediglich in meinem Kopf passiert war, die Hände an seine Unterwäsche. „Naaaa!“, entfuhr es mir und stürzte auf ihn zu, legte meine Hände auf die seinen. „Du wirst aber mit mindestens 5 der hier Versammelten noch weiter arbeiten müssen! Die werden dich bestimmt die nächsten 10 Jahre mit der Aktion aufziehen, wenn du das jetzt machst! Bitte, tu das nicht!“, versuchte ich ihn zu überzeugen. Hatte er schon so viel getrunken!? Nie und immer. Zero lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Ach komm schon, bleib ganz unruhig“, raunte er mir ins Ohr und ich spürte, wie seine Hände sich bewegten, weswegen ich ihn losließ. Auch wenn ich mir mehr oder weniger bewusst war, was passiert war, blickte ich dennoch langsam hinab. Als ich die schwarze Panty auf dem Boden um Zeros Fußknöchel liegen sah und alle um mich herum zu grölen begannen, weil Zero sich tatsächlich komplett ausgezogen hatte, lief ich knallrot an und starrte ein paar Sekunden an ihm hinab, bevor ich langsam zurück stolperte. Krampfhaft hob ich den Blick. „Das…war wirklich nicht nötig“, presste ich hervor, aber Zero grinste nur und wurde von seinen Arbeitskollegen umringt. Im Club wurde es plötzlich lauter. Und aus irgendeinem Grund konnte ich den Blick nicht von Zero abwenden. Und mir war das alles so furchtbar peinlich. Er schien es auch nicht für wichtig zu halten, sich endlich wieder anzuziehen. Er ließ sich auf die Schulter klopfen und lächelte die ganze Zeit, wenn auch etwas verschämt, wie mir schien. Auch wenn die Situation etwas surreal war und ich mich wie im falschen Film fühlte, weil Zero nackt und wunderschön, aber in einem nebligen Club stand, musste ich einfach ständig hingucken und – ihn bewundern. Unbewusst befeuchtete ich meine Lippen. Seine Unterwäsche war irgendwie verschwunden. Sie lag nicht mehr um seine Füße, sie war nicht in seiner Hand und tragen tat er sie auch nicht…hatte jemand ihm die geklaut?! Ich sah mich auch nicht weiter im Club um. Ich konnte nicht. Zeros nackte, schimmernde Haut zog all meine Aufmerksamkeit auf sich. Und sein Po…warum musste er mir gerade sein Profil zuwenden?! Wie angewurzelt stand ich immer noch an der gleichen Stelle. Und im nächsten Moment drehte er sich zu mir um, nur 3, 4 Meter von mir entfernt. Sein Gesicht zierte ein ungewöhnlich fröhliches Lächeln, das er irgendeinem schenkte, der neben ihm stehen musste. Ich bekam das nicht mit. Ich sah viel zu viel. Da war überall nur Zero. Ein perfekter Zero. Helle, glatte, ja makellose Haut, die schwarzen, leicht gelockten Haare, die im fahlen Licht seiden schimmerten und sein hinreißendes Lächeln nur betonten. Die vollen Lippen glänzten verführerisch, die fein definierten Schlüsselbeine zeichneten sich sachte ab. Mein Blick blieb kurz an den dunklen Brustwarzen hängen, weswegen meine Wangen noch heißer wurden. Unwillkürlich glitt mein Blick tiefer über den straffen Bauch hin zu Zeros Schritt, dann zu den schlanken Oberschenkeln. Und zurück zu Zeros Schritt, dem dunklen Schamhaar- „Karyu?! Oh Gott, du blutest ja!“ Ein Arbeitskollege tauchte plötzlich direkt vor mir auf und umfasste meine Schultern. Ich sah nur verwirrt über seine Schulter zu Zero, der das gehört hatte, große Augen bekam, als er mich ansah und schließlich seine Unterwäsche suchte. Das warme Blut, die mir aus der Nase tropfte, spürte ich gar nicht. „Karyu? Hey!“ Ich sah den Club plötzlich von unten. Und als Zeros besorgtes Gesicht in meinem Blickfeld auftauchte, wurde mir schwarz vor Augen. „Und wenn er nicht mehr aufwacht?“ „Irgendwann kommt er wieder zu sich.“ „Wir helfen dir, ihn nach Hause zu fahren.“ „Das würdest ihr wirklich machen?“ „Ja, Kazuya ist mit dem Auto da…hat auch nur ein Bier getrunken. Das passt schon.“ Leise stöhnend öffnete ich die Augen. Ob es die Stimmen um mich herum gewesen waren…? Ich sah Zero, der direkt neben mir saß. Ich lag auf der Eckbank. Vor meinen Augen drehte sich alles, aber wenn ich es richtig sah… „Hast du wieder was an…?“, murmelte ich, woraufhin er mich anlächelte. „Hey, du bist wieder da…wie geht’s dir?“, wollte er wissen und strich mir über die Schulter. Er überging meine Frage völlig. Vielleicht nahm er sie nicht für voll. „Ich weiß nicht“, antwortete ich und hielt mir den Schädel. „Mir ist schwindelig…“ Er seufzte leise. „Du hattest Nasenbluten und bist umgefallen…passiert dir das öfter?“ Ganz langsam schüttelte ich den Kopf. „Nein, noch nie…“ Vorsichtig setzte ich mich auf und ächzte leise. Ja, Zero hatte sich wieder komplett angezogen. Der Club war leerer geworden, aber Zeros Arbeitskollegen waren noch da. Sie standen hinter ihm und beobachteten uns besorgt. Ich würde hier jetzt niemandem auf die Nase binden, dass ich womöglich wegen Zero umgekippt war. Noch immer war mir schrecklich heiß. Unbewusst packte ich den Ausschnitt meines Shirts und lüftete es kurz. „Hier, trink einen Schluck Wasser“, sagte einer der Kollegen und hielt mir ein Glas hin, welches ich dankbar entgegen nahm. „Was denkst du, kannst du den Weg nach Hause laufen?“, wollte Zero von mir wissen und ich setzte schon zu einer Antwort an, als Kazuya näher kam und ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Steigt einfach bei mir ein. Ich fahr euch nach Hause. Karyu ist noch immer total bleich. Er braucht jetzt frische Luft, aber so einen langen Weg solltet ihr euch nicht zumuten.“ Zero lächelte ihn an. „Danke schön…“ „Kein Problem.“ Kazuya sah mich an. „Kannst du aufstehen?“ Ich nickte nur und schwang die Beine von der Eckbank, ließ mir dann von Zero vorsichtig aufhelfen. So ganz sicher auf den Beinen war ich noch nicht, aber bis zum Auto sollte ich es schaffen. „Wir zahlen erstmal für euch!“, rief uns ein Arbeitskollege zu und wünschte mir alles Gute. Wir verabschiedeten uns rasch und gingen hinaus. Die kühle Nachtluft war wunderbar. Die Hitze in meinem Körper verschwand, mir war auch nicht mehr schwindelig. Aber sogleich fiel mir Zeros nackter Körper wieder ein und ich lief wieder rot an. Hoffentlich bekam ich nicht wieder Nasenbluten… „Spiel einfach nie wieder Strip-Poker“, seufzte ich, als ich mich ins Bett legte. Fragend setzte Zero sich zu mir. Ich erwiderte den Blick kurz. „Das war echt zu viel. Ich konnte nicht mitansehen, wie du dich ins Unglück stürzt…“, redete ich mich raus, doch er legte den Kopf schief. „Na ja, du hast mit deiner Ohnmacht alle erfolgreich davon abgelenkt, dass ich mich ausgezogen habe. Daran denkt keiner mehr.“ Ich brummte nur und starrte an die Decke. Schweigen breitete sich zwischen uns aus und als ich schließlich zu Zero sehen wollte, beugte er sich da schon näher zu mir und sah mir in die Augen, während seine warme Hand sich auf meine Brust legte. „Du hast aber nicht meinetwegen Nasenbluten bekommen, oder?“, wollte er leise wissen, weswegen mir der Atem stockte. Aus geweiteten Augen starrte ich ihn an. Fragte er mich das jetzt ernsthaft? …allerdings hatte ich mich das auch schon gefragt. Ich befürchtete da etwas… Zeros Atem streifte mich und er wandte den Blick nicht von mir ab. Ich schluckte. „Doch. Vielleicht schon.“, erwiderte ich schließlich langsam und schaute in die dunklen Augen. Er gurrte leise und musterte mich noch einen Augenblick, dann kam er noch näher und küsste mich. Erneut weiteten sich meine Augen. Warum musste Zero mich ständig so überrumpeln?! Meine Wangen wurden heiß und ich versuchte krampfhaft, nicht wieder an seinen nackten Körper zu denken. Stattdessen erwiderte ich den Kuss und bewegte meine Lippen gegen seine, aber da löste er sich schon wieder von mir und schenkte mir ein leichtes Lächeln. „Ruh dich etwas aus.“ Mit diesen Worten stand er auf, während ich ihm unsicher mit dem Blick folgte. Wie, das war es jetzt? Er wollte nichts weiter zu dem Thema sagen?! Entgeistert ließ ich ihn gehen. Die Tür ging zu und es wurde still. Ich fuhr mir verwirrt durch die Haare. An Schlaf war eigentlich nicht mehr zu denken. So viel ging mir durch den Kopf, aber bevor ich mich versah, schlossen sich meine Augen und ich glitt hinüber ins Traumland. Zum Glück verfolgte mich der nackte Zero nicht bis dahin…Sonst wäre ich am Morgen wieder mit Nasenbluten aufgewacht. --- tbc So, jetzt gebe ich es mal zu. Ich hätte es auch am Anfang sagen können, aber ich wollte euch nicht gleich vorbelastet in das Kapitel gehen lassen xD' Also...vielleicht habe ich hier etwas zu dick aufgetragen? XD' Aber irgendwie..musste das sein. Fragt mich bloß nicht, woher die Idee kam...ich bin selbst ganz schockiert xD Ich hoffe, es hat euch gefallen, auch wenn es vielleicht etwas heftig war, dass Karyu gleich Nasenbluten bekommen hat xD Aber besser als blind zu werden..ich glaube schon, dass Zero wirklich gut aussieht, da könnten schon gewisse Dinge passieren wenn man ihn nackt sieht XDD Und eins noch: Ich hab mich entschlossen, das letzte Kapitel in 2 zu teilen...das nächste ist also doch nicht das Letzte ^^ Kapitel 7: Geständnis --------------------- Es war bereits früher Vormittag, als ich wach wurde. Ich hatte ganz schön lange geschlafen…auch wenn wir erst um Mitternacht nach Hause gekommen waren. Langsam setzte ich mich auf und lauschte. Ob Zero schon wach war? Ich verließ mein Zimmer und strubbelte mir durch die Haare. Erstmal wollte ich duschen, da ich dank des Clubs nach Rauch und Alkohol roch… „Möchtest du einen Kaffee?“, hörte ich Zeros Stimme aus der Küche. „Ja bitte! Ich komm gleich!“, erwiderte ich und ging rasch in das Badezimmer. Eine Viertelstunde später saß ich Zero gegenüber und nippte an einer Tasse Kaffee. Zwischen uns herrschte ungewöhnliches Schweigen. Also hatte sich seit gestern doch etwas verändert… Ich aß in Ruhe auf und wartete ab, ob Zero noch irgendetwas sagen würde wegen des vorigen Abends. Ich hatte zugegeben, dass ich seinetwegen umgekippt war…was implizierte, dass ich ihn sehr anziehend fand. Und dann hatte er mich einfach geküsst. Schon wieder. So langsam konnte ich mich selbst nicht mehr belügen: uns verband etwas. Da war etwas zwischen uns. Wir konnten uns dem nicht entziehen. Erst, als Zero den Tisch abräumte, nahm ich meinen Mut zusammen und machte den Mund auf. „Wollen wir drüber reden?“ Fragend sah er mich an und setzte sich wieder. „Worüber denn?“ Ich zog eine Schnute. Warum spielte er den Unwissenden? „Über das, was gestern Abend alles passiert ist...“ Zero hielt inne und sah mich eine Weile schweigend an. „Hmm…“, machte er schließlich und senkte den Blick. „Was passiert ist, das weißt du ja.“ Er sah auf und blickte mir direkt in die Augen. „Ich werde dir sagen, was ich denke. Und dabei geht es nur um mich. Ich werde dir nicht sagen, was du denkst oder fühlst. Das kannst nur du wirklich wissen und ich will dich nicht beeinflussen.“ Etwas verwirrt runzelte ich bei diesen Worten die Stirn, hörte ihm aber aufmerksam zu, anstatt ihn zu unterbrechen. „Also wie soll ich das sagen…? Du wohnst bei mir im Haus und wenn du den Job bekommst, kannst du gerne hier bleiben, anstatt ein dir eine eigene Wohnung suchen zu müssen.“ Ich wurde noch verwirrter. Worauf wollte er hinaus? „Du bist der Einzige, der genau verstanden hat, wie ich mich nach der Trennung von Akira fühlte. Du warst für mich da…du bist sogar extra hierher gekommen, obwohl es dir selbst nicht gut ging. Na ja, vielleicht bist du auch gerade deswegen gekommen. Die Zeit, die wir zusammen verbracht haben, war wirklich schön. Du hast mir sehr geholfen, Karyu. Hab ich dir das schon mal gesagt?“ Stumm schüttelte ich den Kopf, woraufhin er milde lächelte. „Dann weißt du es jetzt. …als du vor ein paar Wochen wieder nach Tokyo zurück gekehrt bist, hab ich mich wirklich dafür verflucht, dass ich dich hatte gehen lassen. Wenn du bei mir warst, war ich glücklich. Und ich hatte das Gefühl, dass auch du gerne hier warst. Bei mir. Es hat sich wirklich falsch ohne dich angefühlt… Und als du dich dann nicht mehr bei mir gemeldet hast, tat das richtig weh. Ich wusste nicht, was los war und ich kam nicht an dich ran…ich habe mir wirklich Sorgen gemacht.“, erzählte er leise, was mir ein ganz schlechtes Gewissen einbrachte. „Als dein Bruder mich angerufen hat und ich schließlich zu dir fuhr, war ich unheimlich glücklich, dich wiederzusehen. Und dass ich dir sogar helfen konnte, war doch wirklich ein Glück…“ Er hatte für eine Weile hinab auf seine Hände gesehen, doch nun sah er mich wieder an. „Jetzt bist du wieder hier, bei mir. Und…ich will den gleichen Fehler nicht wieder machen und dich einfach gehen lassen. Ohne dir gesagt zu haben, was ich wirklich denke.“ Er lächelte leicht. „Weißt du, mir gefällt es, dass du meinetwegen Nasenbluten bekommen hast. Das ist bisher noch keinem passiert, der mich nackt gesehen hat. Ich will nicht darauf hinaus, dass es mir schmeichelt, dass man mich attraktiv findet…was mir daran gefällt, ist die Tatsache, dass DU so zu empfinden scheinst“, sagte er leise, weswegen ich schluckte und wieder drohte, rot zu werden. „Als ich dich vor ein paar Tagen das erste Mal geküsst habe, da war es wirklich nur so…ein kleiner Kuss eben unter Freunden. Das ist bei anderen Männern vielleicht nicht so normal, aber bei mir ist das eben so.“ Er zuckte mit den Schultern. Wahrscheinlich würde er gleich hinzufügen, dass er nun mal schwul war. „Aber…ich mag es, dich zu küssen. Deswegen habe ich es wieder und wieder getan…und versucht, mir keine Ausreden dafür einfallen zu lassen. Aber du hast auch nicht wirklich gefragt. Hm.“ Er lächelte leicht und schüttelte den Kopf, sah mir wieder in die Augen, während er sich zurück lehnte. „Was ich dir eigentlich sagen will, ist ganz simpel.“ Er seufzte. „Ich bin in dich verliebt.“ Ich machte den Mund auf – um ihn gleich wieder zu schließen. Aus geweiteten Augen sah ich Zero an, der den Blick gelassen erwiderte. Ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich wieder denken konnte. Dann jedoch wurde ich ruhiger. Es war Zeit, zu mir selbst ehrlich zu sein. Zero hatte angesprochen, was schon eine Weile zwischen uns stand. Ich senkte den Blick und spielte mit meinen Händen. „So ganz…überraschend…kommt es nicht“, gab ich schließlich zu und schob mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. Auf einmal wusste ich gar nicht so genau, was ich sagen sollte. Ich hob den Blick und sah ihn kurz an. Zero beugte sich wieder vor und stützte sich mit dem Unterarm auf dem Tisch ab. „Ist es nicht, hm..“, sagte er zustimmend und hob eine Hand, die er an meine Wange legte. Unbewusst schmiegte ich mich der warmen Hand entgegen. „Dir fällt es schwer, darüber zu reden, oder? Das ist in Ordnung. Nur…mit unserer Vorgeschichte sollten wir vorsichtig miteinander umgehen.“ Er seufzte und seine warme Hand verschwand. Langsam hob ich den Blick und dachte darüber nach. Zero hatte eine Trennung hinter sich. Jetzt hatte er mir..seine Liebe erklärt..und wenn ich darauf nichts antwortete, verletzte es ihn sicher, oder? Ich musste etwas sagen, auch wenn es mir schwer fiel. Das allerletzte, was ich wollte, war, ihm weh zu tun. Ich nahm seine Hand, die auf dem Tisch lag, und lächelte ihn tapfer an. „Du hast Recht, gerade wir sollten sensibel sein. Ich…kann dich leider nicht mit einem so wundervollen Monolog beglücken, aber… Ich mag dich auch sehr.“, sagte ich leise und senkte den Blick. Ich konnte ihn jetzt nicht anschauen. Die Worte auszusprechen, fiel mir so schon schwer. „Seitdem ich dich kenne, fühle ich mich verloren, wenn ich ohne dich bin. Du findest immer die richtigen Worte und bist für mich da. Bei dir fühle ich mich so gut aufgehoben…“ Ich lächelte verlegen vor mich her und schüttelte unbewusst den Kopf. Jetzt versuchte ich doch, einen schmeichelnden Monolog zu führen. Was mir überhaupt nicht gelang. Ich war nicht gut im Reden. Und wenn ich es doch tat, redete ich nur Mist. „Was ich sagen will ist…dass ich gar nicht mehr gehen möchte. Ich will hier bei dir bleiben. Ich würde dich schrecklich vermissen…“ Was aus mir wurde, wenn ich von ihm getrennt war, hatten wir ja die letzten 2 Wochen gesehen… Sanft drückte ich Zeros Hand. „Ich mag dich wirklich sehr“, wiederholte ich leise und sah ihn an. „Und ich..habe mich wohl auch in dich verliebt.“ Ich atmete aus, wandte den Blick aber nicht von ihm ab. Solche Worte fielen mir nie leicht. Aber gerade für Zero hatte es sein müssen. Sanft sah er mich an und streichelte über meine Hand, hob sie schließlich an und setzte einen Kuss auf meinen Handrücken. „Ok..“, sagte er leise und lächelte leicht. Da war es wieder, sein fatales ‚Ok‘. Diesmal regte es mich aber nicht auf. Zero senkte den Blick und drückte seine Stirn gegen meine Hand, während ich ein paar Mal tief durchatmete. „Das ist jetzt nicht leicht gewesen…aber wir sind einen Schritt weiter“, meinte er schließlich und sah wieder auf. Ich lächelte ihn leicht an und nickte. „Dir fällt es nicht leicht, über Gefühle zu reden, oder?“, wollte er dann wissen, woraufhin ich vage eine Schulter hob. „Nein, das ist es nicht. Aber ich bin vorsichtig, was das Wort Liebe angeht. ‚Ich liebe dich‘ oder… ‚ich bin in dich verliebt‘, das sind Sätze, die ich sehr selten sage. So etwas zu sagen, fällt mir nicht leicht. Ich muss mir schon wirklich sicher sein. Vielleicht liegt es auch daran, dass solche Sachen auch einfach schon zu oft benutzt werden…es kann lächerlich wirken.“ Ich seufzte. „Ich weiß auch nicht.“ Zero schenkte mir ein sanftes Lächeln. „Ich fand es jedenfalls nicht lächerlich. Danke, dass du mir soviel Vertrauen schenkst.“ Ich erwiderte das Lächeln. „Ich kann dir noch viel mehr schenken.“ Er gluckste und stand auf, ließ meine Hand dabei nur kurz los. „Ja, sehr gerne.“, sagte er und kam zu mir, beugte sich tiefer. Seine Lippen legten sich auf meine. Ich schmunzelte leicht, erwiderte dann aber den Kuss und vergrub eine Hand in den dunklen Strähnen. Mittlerweile war ich es ja irgendwie schon ein bisschen gewohnt, seine Lippen zu spüren. Unvermittelt klingelte es an der Haustür, weswegen ich mich seufzend von Zero löste. Wer konnte das denn jetzt sein? Ich schluckte. Am Ende war das noch Akira, der sich Zero wieder aufschwatzen wollte… Leise murrte Zero, richtete sich aber auf. „Das ist vielleicht der Postbote…das Büro verschickt den Brief als Einschreiben.“, sagte er leise und winkte mich hinter sich her. „Komm, wir gehen nachschauen.“ Mit einem mulmigen Gefühl folgte ich ihm und blieb hinten im Flur stehen, während er die Tür öffnete. „Hallo, ich habe hier ein Einschreiben…“ Mir rutschte das Herz in die Hose. Tatsächlich war es der Postbote. Eher widerwillig trat ich vor und gab die Unterschrift, dann schloss Zero die Tür. Der Brief war an mich adressiert, mit der Anschrift von Zero. „Wohnhaft bei…“ Das klang gut. Vielleicht würde das bald weg fallen und mein Name würde mit am Klingelschild stehen…? Mit dem Brief in der Hand ging ich unschlüssig ins Wohnzimmer. „Machst du ihn auf?“ Kurz sah ich zu Zero auf und nagte an meiner Unterlippe, dann starrte ich wieder den Brief an. „Ich glaube…ich warte noch. Vielleicht heute Abend…? Ich kann das jetzt nicht“, jammerte ich, woraufhin Zero näher kam und eine Hand auf meine Hüfte legte. „Karyu, wenn du jetzt wartest, bringt dir das auch nichts. Du wirst sowieso nur die ganze Zeit an den Brief denken und dich fragen, ob sie dich nehmen oder nicht.“ Er machte eine kurze Pause und sah mich an. „Soll ich ihn aufmachen und zuerst reinschauen?“ Kurz dachte ich darüber nach, dann nickte ich seufzend und hielt ihm den weißen Umschlag hin. Zero nahm ihn entgegen, öffnete ihn und atmete tief durch, bevor er das gefaltete Papier heraus nahm und es sich durchlas. Ich wandte den Blick ab und starrte die gestrichene Wand an, dann glitt mein Blick zur Veranda, wo noch immer Zeros Palme Olga stand. Gerade hatte ihr grüner Anblick eine leicht beruhigende Wirkung auf mich. Als ich nach einer Weile Zero die Luft einziehen hörte, aber er immer noch nichts sagte, riskierte ich doch einen Blick und schaute ihn wieder an. Immer noch starrte er auf das Papier. Ängstlich studierte ich sein Gesicht, aber der Ausdruck mochte mir nichts sagen – zumindest nichts, was mir gefallen würde, so fürchtete ich. „…Zero?“, sagte ich schließlich leise, woraufhin er aufsah und schluckte. „Sie nehmen dich. Du hast die Stelle.“ Mir stockte der Atem. Für einen Moment hatte ich die Angst, ihn falsch verstanden zu haben, aber während ich Zero so anschaute, erschien langsam ein Lächeln auf seinen Lippen. „Karyu, komm schon! Du hast gewonnen! Du hast den Job bekommen!“, rief er und wedelte mit dem Brief, hielt ihn mir vor die Nase. „Da stehts! Sieh selbst“, sage er fröhlich und tatsächlich. Man freue sich sehr, mit mitzuteilen zu können..blabla. Ich schluckte erneut und versuchte das zu begreifen, vor allem die Folgen davon, aber Zero lenkte mich davon ab, indem er die Arme um meinen Hals schlang, den Brief dabei in der Hand behielt. „Oh man, mir fällt ein Stein vom Herzen!“, rief er glücklich, während sich auch auf meine Lippen ein Lächeln schlich, das sich schnell zu einem triumphalen Grinsen ausbreitete. Vor Freude wurde mir ganz heiß. Ich drückte Zero an mich und knuddelte ihn. „Oh mein Gott! Juhuuu~“, stieß ich jubelnd aus und schob Zero ein Stück von mich, der sodann fröhlich auf- und abhüpfte. „Das müssen wir feiern!“, sagte er glücklich und steckte rasch den Brief in den Umschlag zurück, welcher sicher auf dem Wohnzimmertisch landete, dann griff er meine Hand. „Lass uns raus an den Strand gehen, so richtig mit Sonnenschirm und…“ Er machte eine Pause und warf einen Blick in den Kühlschrank. „Oh…Kiwilikör…“ Überrascht hielt ich inne. „Bitte was?“ Hatte ich ja noch nie von gehört. Zero nahm die Flasche aus dem Kühlschrank und warf mir ein Grinsen zu. „Nicht fragen, nimm es einfach hin. Der wird dir gefallen“, war er sich sicher und stellte ihn auf der Anrichte ab. „Ich such meine Badehose!“ Fröhlich tänzelte er von dannen. Grinsend schüttelte ich den Kopf und machte es ihm nach. Rasch zog ich mich um und traf Zero wieder in der Küche, wo er mir die Flasche in die Hand drückte sowie zwei große Handtücher. „Na komm~“ Draußen auf der Veranda nahm er sich einen roten Sonnenschirm und folgte mir hinunter zum Strand. Es war leicht windig, aber die Luft war warm und die Sonne schien. Ein wundervoller Spätsommertag. Ganz in der Nähe vom Wasser breiteten wir die Handtücher aus und steckten den Schirm in den Sand, zwischen uns die Flasche des giftgrünen Kiwilikörs. Skeptisch beäugte ich das, weswegen Zero grinste. „Na los, probier mal.“ „Haben wir nicht die Gläser vergessen…?“, wollte ich wissen, aber er winkte ab. „Die brauchen wir nicht.“ Er hielt mir die Flasche hin. „Los, wir haben was zu feiern“, grinste er. „Jetzt müssen wir über so vieles nachdenken.“ Ich erwiderte das Lächeln und nahm ihm den Likör aus der Hand. Neugierig schnüffelte ich an dem Gesöff, summte dann anerkennend und nahm einen Schluck. Es war schrecklich süß, klebrig-süß – aber wunderbar fruchtig. Ich mochte es. „Gut?“ Ich nickte. „Gut.“ Grinsend nahm er die Flasche und trank selbst daraus, allerdings nahm er ganz geübt mehrere Züge. „Also, was denkst du“, sagte er dann und sah mich neugierig an. „Würdest du bei mir einziehen wollen?“ Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. „Was glaubst du denn? Natürlich!“, antwortete ich sofort und gab ihm einen Kuss auf die Wange, während ich ihm die Flasche klaute. Der Kiwilikör war schon ein tolles Gesöff. Wir unterhielten uns etwas darüber, wie es weitergehen sollte, sprachen von dem Umzug und der Arbeit. „Im Brief stand gar nicht, wann ich nun anfangen soll, oder?“, hakte ich nach, woraufhin er nachdenklich den Kopf schief legte. „Ich glaube, das stand nicht drin…aber soweit ich mich erinnere, kommt es ganz auf dich an. Du wirst dann eingewiesen, sobald du eben antreten kannst. Je länger du Toshi noch zur Seite stehen hast, desto besser. Du solltest morgen anrufen und etwas vereinbaren. Am besten du ziehst so schnell du kannst her und gleich danach kannst du anfangen. …aber da wirst du noch nicht bezahlt, das weißt du?“ Ich nickte nur und lächelte. „Dann sollte ich am besten…gleich nächste Woche umziehen! Was hältst du davon?“ Leicht hob er eine Schulter und erwiderte das Lächeln. „Je schneller ich dich wieder bei mir habe, und dann sogar dauerhaft, umso schöner“, sagte er lieb, woraufhin ich ihm um den Hals fiel. Natürlich, nachdem die Flasche sicher in den Sand gesteckt worden war. Sanft drückte Zero mich an sich und als ich seine warme Haut an meiner nackten Brust spürte, wurde ich unwillkürlich rot. Und eigentlich hatte ich mich nicht für verklemmt gehalten. Aber in letzter Zeit schien sich das geändert zu haben… Verlegen ließ ich ihn los, trank noch einen Schluck und sah zum Meer. „Wollen wir schwimmen gehen?“ Zero nickte und kostete ebenso wie ich nochmals vom Kiwigesöff, dann erhoben wir uns und gingen ins Meer. Die Sonne brannte auf uns nieder und der Alkohol wärmte mich zusätzlich. So tat die Abkühlung im Wasser richtig gut. Wir alberten eine ganze Weile im Meer herum, irgendwann klammerte Zero sich frech mit Armen und Beinen an meinem Körper fest und küsste mich – ab da setzte ein Filmriss ein. Als ich endlich wieder etwas merkte, fühlte ich mich wie im Traum. Ich lag am Strand, die Sonne schien bereits unterzugehen. Das erste, was ich spürte, waren die weichen Lippen an meinem Hals, die eine Gänsehaut auslösten. Mir entfuhr ein leises Keuchen, während meine Hände über den warmen, feuchten Körper über mir strichen. Meine Sicht war seltsam verschwommen, weswegen ich meine Augen schloss und mich auf die sanften, aber intensiven Berührungen konzentrierte. Mein Körper war aufgrund des Alkohols noch empfindsamer geworden. Genüsslich atmete ich tief ein, als Zero sich dichter an mich schmiegte und seine Lippen sich gegen meine drückten. Flatternd öffnete ich meine Augen wieder, aber langsam wurde mir schwarz vor Augen. Ich bekam nur noch die Hälfte der Berührungen mit, das Rauschen der Wellen wurde leiser. „…der Sand…“ Wer von uns beiden das murmelte, und vor allem warum, war mir nicht bewusst. Ich keuchte Zeros Namen, hörte seine sanfte Stimme, dann versank ich in der Dunkelheit. --- tbc Nein, keine Drogen xD Das nächste Kapitel ist dann das letzte~ und Vorsicht, adult-Kapitel ;D ....endlich xD Kapitel 8: Guten Morgen. ------------------------ ZERO: Eng an Karyus Kehrseite gekuschelt wachte Zero am nächsten Morgen auf. Vielleicht war es aber auch schon Vormittag, da war er sich nicht ganz sicher. Einen Arm fest um die Taille des Blonden geschlungen öffnete er blinzelnd die Augen und war erleichtert, nur ein ganz sachtes Pochen in seinem Schädel zu spüren. Er richtete sich etwas auf und betrachtete Karyus Profil – er schlief noch selig. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er schmiegte sich wieder an ihn. Seine Hand wanderte etwas weiter und er streichelte mit den Fingern über seinen Bauch, strich über die warme Haut. Noch konnte er gar nicht richtig glauben, dass er Karyu gesagt hatte, wie er für ihn empfand. Und dass der Blonde das Gleiche für ihn fühlte. Noch hatten sie nicht eindeutig davon gesprochen, dass sie nun zusammen waren – aber das würde Zero noch ändern. Er wollte wirklich völlige Gewissheit. Und wenn er an gestern dachte…wie sie zusammen am Strand gewesen waren… Kurz schloss Zero die Augen, als die Erinnerung ihm eine Erregung zu seiner morgendlichen Erektion bescherte. Wenn auch ungewollt, so hatte Karyu ihn unbefriedigt zurück gelassen. Leise seufzend, aber schmunzelnd erinnerte er sich an den Abend. Das war wirklich einmalig gewesen. Sowas konnte nur Karyu. Lächelnd setzte er einen Kuss auf dessen Nacken, als der Blonde sich leicht regte. Neugierig richtete er sich wieder auf und schaute ihn an. „Bist du wach?“ Lediglich ein leises Quietschen war zu vernehmen, was ihn zu einem Kuss auf die rosige Wange verleitete. Noch immer streichelte er mit der Hand über die weiche Haut. „Wie geht’s dir?“, wollte er leise wissen und legte sich wieder hinter ihn, passte aber auf, dass er nicht mehr so eng an ihn gekuschelt lag. Er wollte nicht, dass Karyu sich unwohl fühlte. Und das würde unweigerlich passieren, wenn gegen seine Kehrseite Zeros Erregung drücken würde… „Gut“, murmelte Karyu, während er seine Hand auf Zeros legte und diese sanft drückte. Das überraschte ihn doch etwas. Müsste Karyu nicht einen Kater haben? Einen schrecklichen sogar? „Zero…ich hab nichts an…“ Leise gluckste er auf die unsicheren Worte hin. „Ja, ich weiß…ich auch nicht.“, grinste er und ließ Karyu kurz zappeln. „…warum denn?“, wollte der Blonde jammernd wissen, weswegen er ihm einen Kuss auf die Schulter gab. „Wir waren doch gestern schwimmen.“ „Hm-hmm….und dann…haben wir gefummelt…“ Leise lachend nickte er. „Ja das haben wir.“ „Aber ab da…hab ich einen Filmriss.“, gab Karyu weinerlich zu. „Das ist auch kein Wunder. Du bist eingeschlafen. Ich hab uns die beiden nassen Badehosen ausgezogen“, erklärte er. „Es hat wirklich lange gedauert, bis ich dich ins Haus geschleppt hatte…ich hoffe, dir tun deine Arme nicht weh…“, fügte er vorsichtig hinzu, woraufhin Karyu sich auf den Rücken drehte. „Hast du mich etwa an den Armen zurück gezogen?“ „Nun…am Strand schon…danach aber hab ich dich irgendwie auf die Beine gezogen.“, sagte er. „Tut mir leid…“ „Nein, schon ok. Mir tut ja nichts weh.“ Karyu lächelte ihn schief an und drehte sich zu ihm auf die Seite. „Ich sollte mich eher entschuldigen…ich hatte nicht einschlafen wollen. Aber…das Kiwigesöff hat mir den Rest gegeben.“ „Das hab ich gemerkt.“, schmunzelte Zero. „Wir hätten es vielleicht nicht gerade am Strand trinken sollen…es war heiß und lange im Schatten waren wir auch nicht gerade…“ Karyu seufzte, während Zero ihm den Rücken zukehrte und in Richtung des Fensters schaute. Wieder einmal schien draußen die Sonne. Er spürte die Hand des Blonden, die sich auf seine Brust legte. „Eigentlich vertrage ich viel…“, murmelte Karyu und küsste ihn im Nacken, was einen wohligen Schauer in ihm auslöste. „Es wird schon an der Sonne gelegen haben. Und das war ja auch dein erstes Mal mit dem Kiwilikör. Ich hingegen bin schon dran gewöhnt“, erwiderte er und nagte an seiner Unterlippe, da Karyus Finger begannen, abwechselnd seine linke, dann seine rechte Brustwarze zu umkreisen. Wusste der Jüngere eigentlich, was er da tat? „Ja, du wirst sicher Recht haben..“ Karyu seufzte, während seine Hand über Zeros trainierten Bauch streichelte. „Ist mir dennoch unangenehm…ich war wohl echt nicht mehr wach zu kriegen, hm?“ Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf Zeros Lippen. „Überhaupt nicht. Ich hab mir zwischenzeitlich wirklich Sorgen gemacht…aber es geht dir ja wieder gut zum Glück.“ Ein federleichter Kuss landete auf seiner Schulter, Karyus Hand strich mittlerweile über seine Hüfte, weswegen er schnurrte. „Ja, mit mir ist wieder alles in Ordnung. Ich wollte nicht einschlafen…jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen…du bist toll, nur dass du es weißt.“ Weiche Lippen nippten nun an seinem Hals, was einen vorzüglichen Schauer auslöste. Mit Mühe hielt er ein leises Keuchen zurück. Dass es gestern schnell gegangen war, schob er dem Alkohol zu, doch jetzt waren sie wieder klar im Kopf – er hatte Karyu für jemanden gehalten, der sich erst langsam an neue Situationen gewöhnte. Überraschenderweise ging er jetzt mit ihm schon sehr vertraut um. Was Zero alles andere als schlimm fand. „Karyu…“, sagte er leise und zog den Bauch leicht ein, als die frechen Finger ihn neckten. „Wir sind jetzt zusammen, oder?“ Er spürte den warmen Atem des Blonden im Nacken. „Das hoffe ich.“ Ein mildes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Ich auch.“ „Dann sind wir es wohl..“, hauchte Karyu und knabberte sanft an seinem Ohr, weswegen er für ein paar Sekunden die Augen genießend schloss. Dieser Moment war wunderbar. Aber Karyus Liebkosungen halfen nicht gerade dabei, dass seine Erregung endlich abflaute. Hoffentlich bekam der Blonde das nicht mit. Sonst würde er wohl wie ein aufgeschrecktes Huhn aus dem Zimmer flüchten. Mittlerweile kannte er den Jüngeren ja. „Zero?“ „Hmm?“ Die warme Hand glitt unvermittelt über seinen Oberschenkel. „Wir haben gestern nicht miteinander geschlafen, oder?“ Nun war er ein wenig verwirrt. „Nein…“, antwortete er und keuchte überrascht auf. Karyus Finger strichen über sein Glied. „Das erklärt einiges…“, hauchte der Andere gegen seinen Nacken, wo sich seine Härchen aufstellten. Zero zuckte zusammen, als sich die Hand um seine Erregung schloss. „Karyu…?“ „Hab ich mir das vorhin doch nicht eingebildet…“, murmelte dieser nur und richtete sich etwas auf, um sich seinen Hals entlang zu küssen. Zero seufzte leise. Der Jüngere hatte es also doch bemerkt… „Es tut mir leid.“ „Ich war mir nicht sicher, ob das wegen unserer gestrigen Kuschelstunde am Strand war oder ob es eine normale Morgenlatte ist“, gluckste der Blonde, was auch Zero zum Schmunzeln brachte. „Es ist wohl beides…“ „Hm…dann bin ich also mit schuld“, erwiderte Karyu leise und massierte Zeros Hoden, weswegen seine Antwort in einem leisen Stöhnen unterging. „Das sollte ich wieder gut machen.“ Zero wurde auf den Rücken gedreht und schaute Karyu aus dunklen Augen an, obgleich er überrascht war. Überrascht, dass Karyu nicht mit sich zu hadern schien. Die weichen Lippen des Anderen senkten sich auf seine Brust, liebkosten seine Haut. Mit Zunge, Zähnen und Lippen erkundete er jeden Zentimeter nackter Haut, den er erreichen konnte. Genießend räkelte Zero sich auf dem Bett und drückte den Kopf in den Nacken, seufzte wohlig. Frech drängelte Karyu sich zwischen seine Beine, weswegen er ihn dunkel lächelnd ansah, jedoch streckte er eine Hand nach ihm aus, strich über die Wange des Anderen. „Du musst nichts wieder gut machen“, erwiderte er leise. „Komm her..“ Die Decke raschelte, als Karyu wieder höher rutschte, ohne nachzufragen. Zufrieden legte Zero die Arme um dessen Nacken und küsste ihn sanft. Schnell wurde der Kuss leidenschaftlicher und ihre Zungen schmiegten sich gierig aneinander. Genüsslich kostete Zero vom überraschend lieblichen Geschmack des Blonden. Danach könnte er süchtig werden. Er strich mit den Händen abwesend über Karyus Rücken und keuchte leise in den Kuss, als der Andere sich enger an ihn drückte, er so endlich spüren konnte, dass Karyu ebenfalls erregt war. Schnurrend löste er sich von den vollen Lippen und rollte sich mit Schwung über ihn. Fragend wurde er von Karyu angesehen, aber er lächelte nur leicht und senkte den Kopf, legte seine Lippen auf die glatte Haut des Größeren. Schon eine Weile hatte er sich gewünscht, genau das tun zu können. Von der hellen Haut kosten, ausgiebig darüber streichen. Von dem Gefühl der weichen Haut unter seinen Fingern bekam er nicht genug. Er genoss es ebenso, sie mit den Lippen zu liebkosen. Bis Karyus Körper bebte und sich leicht in den Laken wand. Schnurrend hob Zero den Kopf und ließ sich einen Moment Zeit, um sich das Bild einzuprägen, dann rutschte er wieder ein Stück höher und hauchte Karyu einen Kuss auf die Lippen, sah ihm in die deutlich dunkler gewordenen Augen. „Gestern nach dem Poker…hast du mich beobachtet.“ Karyu nickte nur stumm. „Wenn du schon Nasenbluten bekommen hast, musst du ja schon sehr genau hingeschaut haben“, fügte er anzüglich grinsend hinzu. „Was hat dir denn so gut gefallen…?“, wollte er leise wissen und leckte sich aufreizend über die Oberlippe. Karyu blieb für einen Moment schweigend liegen und erwiderte seinen Blick aus hungrigen Augen. Er schien nachzudenken. Im nächsten Augenblick fand sich Zero in den Kissen wieder. Hm, das könnte ihm gefallen. Aufmerksam beobachtete er Karyus volle Lippen, die sich zu einem Schmunzeln verzogen, näher kamen und sich schließlich auf seine eigenen legten. Leise seufzte er in den sanften Kuss und wollte ihn erwidern, als Karyu sich jedoch schon wieder von ihm löste. „Zuerst waren es deine weichen Lippen“, hauchte der Blonde und strich durch Zeros dunkel glänzende Strähnen. „Deine Haare…“ Sanft durchzogen die schlanken Finger seine Strähnen bis zu den Spitzen, wo sie über seine Schulter kitzelten. Karyu wanderte etwas tiefer und wenig später waren dessen Lippen auf seinem linken Schlüsselbein zu spüren. Zähne knabberten sanft für einen Moment daran, was Zero ein wohliges Seufzen entlockte, doch viel zu schnell verschwand das Gefühl wieder. Karyu setzte seine Reise fort, atmete heiß gegen seine Haut, bis er bei seiner linken Brustwarze anhielt und mit der Zunge darüber leckte, was Zero ein heißes Keuchen entlockte. Nun begann es wirklich ernsthaft in seinem Unterleib zu ziehen. Die weichen Lippen wanderten weiter, die feuchte Zunge des Anderen leckte über seinen Bauchnabel, weswegen er leicht unter der Berührung erbebte. Langsam verfiel er in ein leises, aber stetes Keuchen, drückte den Kopf tiefer ins Kissen. Er vertraute Karyu vollkommen und genoss die Vertrautheit. Unvermittelt schob sich eine fremde Hand seinen rechten Oberschenkel entlang, hinauf bis zu seinem Schritt. Doch erst als die sündigen Lippen an der Innenseite seines linken Oberschenkels nippten, Zähne sanft zubissen, verließ ein leises Stöhnen seine Kehle. Zeros Hände krallten sich in die Enden des Kissens, auf dem sein Kopf gebettet lag. Unruhig rekelte er sich unter dem Blonden und hob leicht den Kopf an, um diesen beobachten zu können. Gerade rechtzeitig, um den Kopf zu beobachten, der wieder ein Stück höher zu seinem Schritt wanderte, heißer Atem traf auf seine Erregung. Fest biss Zero sich auf die Unterlippe. Allerdings entließ er sie gleich wieder und keuchte auf, als die vorwitzige Zunge des Anderen über sein pochendes Glied strich, die Spitze frech umspielte und dabei erste Lusttropfen verstrich. Mit geröteten Wangen ließ er sich zurück aufs Bett sinken. „All das…hat mir gut gefallen“, drang Karyus dunkle Stimme an sein Ohr, woraufhin er leicht die Lippen zu einem Lächeln verzog. Er streckte die Hand nach dem blonden Haarschopf aus und zog ihn höher zu sich, küsste ihn sanft und rollte sich dann jedoch über ihn, tauschte erneut ihre Positionen. Neugierig sah ihn Karyu an. Er beugte sich tiefer über ihn, knabberte an dessen Ohrläppchen. „Ich will dich jetzt“, raunte er und hob etwas den Kopf, um Karyu anzusehen. „Wärst du schon dazu bereit…?“ Vielleicht ging es Karyu ja doch zu schnell. Aber der Blonde nickte langsam, ließ ihn nicht aus den Augen. Ein verhangenes Lächeln legte sich auf Zeros Lippen, bevor er mit den Fingern über die des Anderen strich. „Würdest du…?“ Karyu zögerte kurz, öffnete dann aber den Mund und umspielte mit der Zunge seine Finger. Zero ging davon aus, dass der Blonde schon lange mit keinem Mann mehr geschlafen hatte. Er war einige Zeit mit Aya zusammen gewesen. Unbewusst leckte sich Zero über die Lippen und zog seine Finger zurück, gab Karyu noch einen Kuss, bevor er sich aufrichtete. Er wandte den Blick nicht von dem Anderen ab, betrachtete ihn aus glasigen Augen, während er mit den Fingern über seinen eigenen Eingang rieb, um sich schließlich selbst vorzubereiten. Leise keuchend sah er Karyu an, welcher den Blick überrascht werde. „Zero?!“ Leicht lächelte er den Blonden an, während er seine Finger etwas tiefer in sich schob. „Was hast du? Ich will dich nicht gleich überfordern.“, sagte er mit rauer Stimme, woraufhin Karyu nur schnaubte. „Überfordern…“ „Beschwerst du dich?“ „….nicht wirklich.“ „Gut..“, hauchte Zero und schloss kurz die Augen. Sich selbst vorzubereiten war nicht das allerbeste und schönste, aber er wollte es Karyu möglichst einfach machen. Plötzlich strichen weiche, warme Hände über seine Oberschenkel bis zu seiner Hüfte, halfen ihm dabei sich zu entspannen. Langsam entzog er sich die Finger wieder, während er die Augen öffnete. Karyu umfasste seinen Oberarm und zog ihn zu sich herunter, um ihn in einen verlangenden Kuss zu verwickeln. Bisher hatte Zero sich unter Kontrolle und tat nichts aus einem Rausch heraus. Zu sehr achtete er auf Karyu, denn er wollte nichts tun, was diesem nicht gefiel. Er war einfach vorsichtig. Keuchend leckte er über die roten Lippen des Blonden, löste so den leidenschaftlichen Kuss, bevor er sich aufrichtete und sein Becken etwas anhob, um Karyus Erregung in sich aufnehmen zu können. Allerdings legten sich die Hände des Anderen auf seinen Rücken, hielten ihn kurzzeitig davon ab. Und dieses Zögern nutzte Karyu, ihre Positionen zu tauschen. Schon fand sich Zero unter dem Größeren wieder und sah ihn fragend an. Karyus Lippen legten sich auf seine, liebkosten sie sanft, küssten dann seine Wange. „Ich will dich so nah wie möglich haben…“, raunte er ihm ins Ohr, was Zeros Herz wärmte. „Ja…“ Er schlang die Arme um den schlanken Hals und knabberte sich ungeduldig auf der Unterlippe herum. Es fehlte nicht mehr viel und er würde anfangen, Karyu zu drängen. Dieser schien ihn allerdings auch so zu verstehen: Der Blonde richtete sich auf und hob Zeros Hüfte etwas an, suchte jedoch in seinen Augen nach Bestätigung, weswegen sich ein verhangenes Lächeln auf seine Lippen legte. Er nickte Karyu zu und spreizte seine Beine etwas, allerdings bemerkte er, wie der Größere zögerte, woraufhin er eine Hand nach dessen Wange ausstreckte. „Lass mich nicht warten…“ Dies schien ihn zu erreichen. Karyu warf ihm einen glutäugigen Blick zu und nickte, und schon spürte Zero die Spitze von dessen Erregung gegen seinen Eingang drücken. Wohlig seufzend ließ er den Kopf zurück aufs Kissen fallen und versuchte sich zu entspannen, während Karyu sich Stück für Stück in ihn schob. Ein heißer Blitz jagte durch seinen Unterleib, breitete sich fächerförmig nach oben aus. Leise stöhnend drückte er den Rücken durch und schlang gleich die Beine um die schlanke Hüfte des Blonden. Karyu schmiegte sich dichter an ihn und fing seine Lippen ein, keuchte leise in den Kuss hinein. Zeros Glied begann beinahe schmerzhaft zu pochen, sein Inneres zog sich in süßer Versuchung zusammen. Wenn Karyu sich wenigstens endlich bewegen würde! Leise flehte er ihn an, löste den Kuss und sah ihn aus lustverhangenen Augen an. Und endlich erbarmte sich der Blonde, zog sich etwas zurück und stieß sanft zu, so langsam, dass es quälend war. Zero biss sich fest auf die Unterlippe, dennoch entkam ihm ein Wimmern. Jeden weiteren Stoß empfing er mit der Hoffnung und dem Verlangen, dass Karyu endlich tiefer und fester zustoßen würde, das Feuer in seinem Unterleib stillen würde. Aber der Größere ging viel zu vorsichtig mit ihm um. Wenn dieser so weitermachte, würde er ihn in den Wahnsinn treiben. Und das schien Karyu auch zu wollen. Zero schlang die Beine fester um die Hüfte des Blonden und versuchte so, ihn etwas tiefer zu schieben. „Karyu, ich bin kein Mädchen!“, keuchte er und hoffte, dass er es als Aufforderung sehen würde. Der Andere vergrub glucksend das Gesicht an Zeros Hals. „Ich hab mich schon gefragt, wie lange du das noch aushältst…“ Zero riss überrascht die Augen und grub seine Fingernägel in Karyus Schultern. „Schäm dich! Jetzt leg endlich los!“ Er konnte einfach nicht anders. Hier vergaß er seine guten Manieren. Eine weitere Einladung brauchte Karyu auch nicht. Er richtete sich auf, stützte sich auf den Unterarmen neben Zeros Kopf ab und zog sich, wie schon zuvor, behutsam ein Stück aus ihm zurück. Doch der nächste Stoß, mit dem er in ihn drang, ließ ihn stöhnend zusammen zucken. Karyu streifte genau den empfindlichen Punkt in ihm, der ihn für kurze Zeit Sterne sehen ließ. Der Blonde beschleunigte sein Tempo, versenkte sich nun immer wieder kräftig und tief in ihm. Er gab ihm genau das, was er wollte. Zero klammerte sich an den schmalen Schultern des Anderen fest, während er in den Rhythmus mit einstieg, sich ihm gierig entgegen bewegte. Karyus weiche Lippen legten sich wieder auf seine, liebkosten ihn mit zärtlichen Küssen, die er keuchend erwiderte. Zumindest versuchte er es. Der Blonde drang nun immer im günstigsten Winkel in ihn, weswegen es immer schwieriger wurde, ein wollüstiges Stöhnen zurück zu halten. Das Feuer unter seiner Bauchdecke nahm stetig zu und als er Karyu nah an seinem Ohr seinen Namen heiser stöhnen hörte, riss es ihn mit. Er krallte sich fester an den Anderen, war versucht ihren Rhythmus zu erhöhen und drückte stöhnend den Rücken durch. Karyu atmete längst heiß gegen seinen Hals, zum Küssen würden sie gar nicht mehr kommen. Er spürte die Hand des Anderen, wie sie zwischen ihren Körpern hinab wanderte, einen Weg zu Zeros pulsierender Erregung fand. Scharf sog Zero die Luft ein und drückte sich stöhnend der Hand entgegen, bevor er sich wieder auf ihren gemeinsamen Rhythmus konzentrierte. Karyu massierte sein Glied eh gleichsam im Takt ihrer Bewegungen, bescherte ihm somit ein zusätzliches Vergnügen. Doch schon längst spürte er seinen Höhepunkt auf sich zukommen. Sein Inneres zog sich bitter-süß zusammen, während Karyu ihn erneut eroberte, sich tief in ihm versenkte und seinen süßen Punkt traf. Ein ungehaltenes Stöhnen kam über seine Lippen, als er sich in die warme Hand des Anderen ergoss, sein Körper sich verspannte und er den Größeren für einen Moment in sich einkerkerte. Er zog Karyu mit sich, welcher sich noch ein paar Mal tief in ihn trieb und dann mit Zeros Namen auf den Lippen ebenfalls kam, erlöst stöhnte. Schwer keuchend schloss Zero die Augen und genoss die abklingenden Wellen seines Orgasmus, während er spürte, wie Karyu sich in ihm verströmte. Er ließ den Blonden nicht los, klammerte sich weiterhin an ihn. Dieser ließ sich schließlich auf ihn sinken, atmete ebenso schwer wie Zero selbst. Abwesend strich er ihm durch das helle, nun feuchte Haar. Nach einer Weile richtete sich Karyu etwas auf um sich aus ihm zurückziehen, weswegen er ihn mit den Beinen losließ. Der Blonde kuschelte sich eh gleich wieder an ihn, gab ihm einen Kuss auf die Wange. Leise schnurrend drehte Zero sich mit ihm auf die Seite, schob ein Bein über die schlanke Hüfte des Anderen und vergrub das Gesicht an dessen Schulter. Er war rundum zufrieden und fühlte sich geborgen an der Seite des Anderen. „Guten Morgen..“, murmelte Karyu unvermittelt, weswegen er verwirrt den Kopf hob. „Hm?“ „Guten Morgen“, wiederholte Karyu und lächelte. „Ich hab dir noch gar keinen guten Morgen gewünscht.“ Zero lachte und küsste die weichen Lippen. „Guten Morgen“, erwiderte er und streichelte dem Größeren über die nackte Brust. „Das Bett sieht aus…ganz durcheinander“, seufzte Karyu und grinste Zero frech an. „Dass du dich hier auch so hin- und herrollen musstest…“ Er schnaubte und packte Karyu, drehte sich ein Stück mit ihm, sodass er über ihm kniete, aber da rollte Karyu auch schon mit ihm weiter. Allerdings war das Bett nun auch wieder nicht SO groß. Mit einem unsanften Plumps landete Karyu schließlich auf dem Boden. Besorgt, aber dennoch leicht schmunzelnd beugte Zero sich ein Stück hinab und betrachtete den Größeren, der das Gesicht schmerzlich verzogen hatte. „Alles in Ordnung? Das hast du jetzt davon“, gluckste er, woraufhin der Blonde sich seufzend aufrichtete und die Arme auf der Bettkante verschränkte. „Nichts Schlimmes passiert“, antwortete er lächelnd und hob eine Hand um dem Älteren durch die Haare zu streichen. „Gut. Dann komm wieder zu mir“, erwiderte Zero lieb und machte etwas Platz für Karyu, zog dann die Bettdecke über sie beide, bevor sie noch auskühlen würden. „Wir sollten uns überlegen was wir heute machen.“ Karyu nickte und legte einen Arm um ihn. „Meinen Umzug zu dir planen…?“ Ein Lächeln legte sich auf Zeros Lippen. „Ja, das klingt gut. Das machen wir.“ Er würde dafür sorgen, dass Karyu wiederkam. Nochmal würde er ihn nicht verlieren. „Ich liebe dich.“ --- ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)