Königgrätz von Piana (1866) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Eine ehr spontane Aktion diese Story. Deswegen habe ich den Geschichtlichenhintergrund auch nicht ganz beachtet, bitte entschuldigt und beachtet dies nicht ganz zu sehr. ~*~ Königgrätz Die Klingen trafen aufeinander, Funken sprühten in alle Richtungen. Einen Moment lang spiegelten sich seine roten Augen in der polierten Klinge, die trotz all den Kämpfen und blutigen Schlachten immer noch makellos rein war. Mit einen Kräftigen Ruck, stießen sie sich voneinander ab. Sie brachten einen gewissen Abstand zwischen sich, beobachteten den Gegenüber, bevor sie erneut aufeinander los gingen. Erneut traf sich das Metall, keines gab nach, beides edel und perfekt gefertigt. "Gib auf Österreich!", rief Preußen. "Sachsen ist besiegt und du stehst ganz alleine da!" Er spuckte kurz auf den Boden und machte eine abfallende Bewegung, verspottete seinen Gegner, wollte ihn provozieren, aus der Reserve locken. Doch Roderich ließ sich nicht beeinflussen. Er blieb ruhig, besinnt und machte keine Anstallen sich unbedacht auf seinen Gegner zu stürzen. Beide warteten auf einen erneuten Angriff des Anderen, eine kurzer Kampf der Geduld. Wer hielt länger Stellung, wer hatte die besseren Nerven? Wer unbedacht handelte besiegelte seine Niederlage. Gilbert hasste es zu warten, sie wussten doch beide, dass er diesen Kampf gewinnen würde! Er hatte sich Schlesien erkämpft! Er! Er war stärker als dieser Kuchen backende und Klavier spielende Österreich! Er würde nicht verlieren, niemals! Er stürmte los, aus Ungeduld und Wagemut schwang er sein Schwert, bereit es auf seinen Nachbarn und jahrelangen Verbündeten niedersausen zu lassen. Der Schlag traf ihn unerwartet. Preußen strauchelte, wich zurück, hielt sich seine blutende linke Seite. "Du bist unvorsichtig.", sprach sein Gegner abfällig, brachte Gilbert zum Zähne knirschen. Mit einem leichten und verspottenden Lächeln wischte sich Österreich seine blutige Klinge an seinen Mantel ab. Gilbert richtete sich auf. Dieser kleine Schlag brachte ihn nicht zu Fall. Es war nur ein kleiner Rückschlag, nichts weiter. "Und du stinklangweilig!", rief er und ging erneut zum Angriff über. Diesmal wich er aus, war schneller, geschickter! Österreich parierte mit mühe die Schläge, einen nach den anderen. Doch als seine Klinge abrutschte streifte ihn Preußens Schwert an der Wange. Roderich konnte die warme Flüssigkeit seinen Hals hinabwandern spüren. Österreich erhob sein Schwert, die Augen seines Gegners blitzten überlegen in seiner Klinge auf, verzehrten sich nach seiner Niederlage. Beide hatten ihr Zeitgefühl verloren. Keiner wusste mehr wie lange sie schon kämpften. Es hatte angefangen zu regnen. Der nasse Schauer hatte den Boden aufgeweicht, er war matschig und unsicher. Halt zu finden war schwer, so dass es ein leichtes war für Preußen, als sein Gegner ins rutschen kam, ihn zu fall zu bringen. Er richtete seine Klinge auf dem von Schlamm und Blut beschmutzen Österreich. Zeigte seine Überlegenheit und bohrte die Spitze seines Schwertes in die Brust des anderen. "Na wie fühlt es sich an aus der deutschen Geschichte gestrichen zu werden!", spottete er und betrachtete ihn abfällig. Roderich senkte seinen Blick und ließ seinen Kopf auf den Boden gleiten. Seine Augen wanderte gen Himmel, schwere graue Wolken zogen vorbei und weinten. Umweinten eine Schlacht zwischen verbündeten und Freunden. Preußen hatte gewonnen, den Kampf um das junge Deutschland. Als das siegreiche Preußen heimkehrte, war er erschöpft und müde, die Sonne war schon lange untergegangen, doch trotz der späten Stunde brannte Licht in den Fenstern seines Hauses. Man wartete auf seine Rückkehr. Rheinlandpfalz öffnete ihm die Tür, besah sich Preußens Wunden, machte anstallten sich um diese zu kümmern, aber Gilbert schüttelte den Kopf. Warf ihm einen trägen, doch scharfen Blick zu. Sein Gegenüber Verstand und begleitete ihn wortlos in den Salon. Baden saß in einem großen Sessel in einer Ecke des großen Raumes. Als Preußen eintrat trennte sich sein Blick nicht von dem Bündel welches in seinem Schoß lag. "Er hat auf euch gewartet", sagte dieser wortkarg und deutete auf den kleinen, in einer Decke zusammengekauerten Jungen. "Ist eingeschlafen, als es Zwölf schlug." Gilbert nickte und trat näher an die beiden heran. "Was wirst du ihm sagen?" Es war sehr still und Preußen strich kurz durch das Haar des schlafenden Jungen. "Ich werde ihm sagen, dass er ab heute nur noch einen Bruder hat. Mich." dann senkte er seinen Kopf, strich dem Kleinen die Haare aus der Stirn und hauchte einen Kuss auf das engelsgleiche Gesicht. - - - - - - - In der Schlacht bei Königgrätz trafen im Deutschen Krieg die Truppen Preußens beim Dorf Sadowa am 3. Juli 1866 auf die Armeen Österreichs und Sachsens. In einem Gelände von etwa zehn Kilometer Breite und fünf Kilometer Tiefe bekämpften sich über 400.000 Soldaten in einer verlustreichen Schlacht. Zentren der Kämpfe bildeten die strategisch wichtigen Hügel Svíb bei Maslojed und Chlum bei Schestar. Durch den Sieg in dieser kriegsentscheidenden Schlacht wurde Preußen Führungsmacht in Deutschland und Bismarck setzte damit die kleindeutsche Lösung durch. Die Schlacht gilt als einer der Wegbereiter für die Reichsgründung 1871. [Schlacht bei Königgrätz - Wikipedia] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)