Meer sehen von LisaEgoismus ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Vielen lieben Dank für die Kommi's und Favo's :3 _______________________________________ Sehnsüchtig lag ich abends im Bett. Warum meldete sich Janis nicht? Morgen auch noch Schule… keine Lust! Eine liebevolle SMS würde mir den Abend echt versüßen… Ich schloss die Augen und seufzte depressiv. „Brrrr brrrrr brrrr“, sofort riss ich die Augen auf und tastete nach meinem Handy. Bitte lass es Janis sein! Ich las die SMS: “Morgen am Strand??? Mag dich. Janis“ Yuhu! Ich grinste vor mich hin. Von mir aus auch noch heute am Strand. Aber schon ein wenig krank, dass ich mich so sehr über diese SMS freute… “Okay, freu mich schon. Schlaf gut. Mag dich auch “, schrieb ich zurück. Gott, war ich kitschig geworden… „Na, wir war’s Kino mit deiner Prinzessin?“, Mike sah mich provokativ an. Genervt verdrehte ich die Augen: „Er heißt immer noch Janis. Und es war gut.“ „Ach so“, er grinste mich an, „Da können wir ja heute mal wieder ein wenig skaten gehen…“ Ich sah ihn fast schon bittend und flehend an. Hoffentlich riss er mir jetzt nicht den Kopf ab… Jedoch zog Mike skeptisch eine Augenbraue hoch: „Was guckst du so? Hast du was verbrochen?“ „Ich habe heute keine Zeit“, nuschelte ich kaum hörbar. „Bitte?!“, fuhr er mich an, „Schon wieder Janis?!“ Ich nickte und duckte mich schon, da ich die blöde Befürchtung hatte, gleich eine gescheuert zu bekommen. Doch es passierte nichts dergleichen. Mike stöhnte sichtlich angepisst auf und stand auf: „So schnell wird man abserviert und irgendwann sind wir keine besten Freunde mehr, oder wie?!“ Damit ließ er mich sitzen und verließ das Klassenzimmer. Es war gerade große Pause. Es dauerte eine Weile, ehe ich Mike folgte und ihn auf dem Pausenhof auf einer Bank sitzen sah. „Mike…“, ich seufzte und ließ mich neben ihm auf die Bank fallen, „Janis wird dich als meinen besten Freund nie ersetzen!“ Er schnaubte verachtend: „Sagst du jetzt.“ „Ja, und ich meine es auch so!“, ich seufzte, nuschelte dann aber kaum hörbar weiter, „Ich… also… Janis… ich mag ihn halt…“ Nun sah Mike mich ganz skeptisch an, und da ich wohl so einen peinlich berührten Blick drauf hatte, schien er ein wenig zu verstehen: „Du meinst mögen im Sinne von… naja… sehr mögen halt?“ Ich nickte und schaute zu Boden. Mein Gesicht musste wohl einem Feuerkrebs gleichen. Ich hatte mich doch jetzt nicht gerade geoutet, oder??? Nun hörte ich Mike lachen, dann klopfte er mir auf die Schulter: „Alter… gerade du?!“ „Ich bin nicht schwul“, nuschelte ich, „Ich steh nur auf Janis…“ „Oh wie krass, Alter!“, Mike schien seinen Spaß gefunden zu haben, „Ne, das glaub ich jetzt nicht! Du stehst auf ‘nen Typen. Haha, herrlich! Aber hey, da kann ich dann die ganzen Mädels trösten…“ „Nicht so laut“, es musste ja nun nicht die ganze Schule wissen. Das Mike es wusste, war schon Strafe genug. „Schon okay“, winkte er ab, „Aber nur wenn du mich auf dem Laufenden hältst, klar?“ Ich stimmte zu. Was blieb mir auch anderes übrig?! „Luke?“, gerade als wir wieder ins Gebäude reingingen, ertönte eine Stimme hinter uns, „Hast du kurz Zeit?“ Seufzend, ja fast schon genervt, drehte ich mich um: „Ja?“ Ein Mädchen, knallrot, stand hinter uns: „Ähm, also… ich beobachte dich schon lange. Und naja, ich find dich toll, auch wenn du nicht gerade den besten Ruf hast.“ „Aha“, meinte ich darauf. Konnte die Alte jetzt aufhören, meine Pause zu verschwenden? Gerade als ich mich umdrehen wollte um zu gehen, hielt sie meinen Arm fest. Ja, was?! „Luke! Ich liebe dich! Würdest du mir eine Chance geben“, um Gottes Willen, die heulte ja gleich. „Nein“, meinte ich dann und wandte mich wieder ab. Wenn ich eins gelernt hatte, dann, dass es gar nicht half, freundlich zu sein. Die Weiber machten sich dann nur weiterhin Hoffnungen. „Aber ich bin noch solo“, sprach Mike das Mädchen an, „Wenn du willst, können wir uns kennen lernen!“ „Arsch!“, damit pfefferte sie ihm eine und rauschte ab. „Hallo?!“, Mike sah ihr fassungslos hinterher. Ich musste schmunzeln: „Versuch es das nächste Mal etwas sentimentaler…“ „Gerade du willst mir etwas von Sentimentalität sagen…“, murrte er, musste aber letztendlich auch nur noch Grinsen. Aber eigentlich verstand ich gar nicht, warum er es so schwer hatte. So scheiße sah er nun wirklich nicht aus. Gott, endlich war es so weit. Ich rannte fast schon den Strand entlang, doch von Janis noch keine Spur. Gut, lag vielleicht daran, dass ich gut eine Stunde zu früh dran war, da wir uns sonst immer so halb oder um sieben begegnet waren. Irgendwann ließ ich mich dann an dem Platz nieder, wo er immer saß. Hierher würde er schon kommen. Ich ließ meinen Blick sehnsüchtig aufs Meer fallen. Das ich mal so auf einen Typen wartete, war doch echt fast schon ein wenig krank. Nein, krank war es nicht. Einfach nur anders. Irgendwann sah ich ihn auch kommen. Und diesmal Gott sei Dank alleine. Sonst hätte ich Mo wohl heute bei Gelegenheit im Meer ertränkt. Janis lief gedankenverloren mit seinen Füßen im Wasser und kam näher, ich strahlte ihn bereits an, doch er reagierte nicht. Er sah auch mal kurz über den Strand, und ich winkte ihm zu. Doch nicht einmal ein Lächeln. Mochte er mich nicht mehr? Ich seufzte und wartete, bis er ran kam. Dann würde ich ja merken, ob er anders war, oder ob ich mir das jetzt bloß einbildete. Okay, wollte er nicht langsam zu mir kommen? Er lief und lief. Irgendwann lief er an mir vorbei. Hä? Ich stand auf und klopfte mir den Sand von den Hosen. Knallhart ignorieren konnte ich mich selber, ganz ehrlich. Da sollte er wenigstens sagen, was ich falsch gemacht hatte. Skeptisch betrachtete ich ihn, als er nun aus dem Wasser ging und den Strand ein wenig hochlief. Vielleicht hatte er es sich ja doch anders überlegt und wollte doch mit mir reden. Doch er kam nicht zu mir. Er ließ sich gut dreißig Meter neben mir in den Sand sinken. Hallo?! Mir reichte es. Ich nahm meine Tasche und stapfte zu ihm: „Janis!“ Er zuckte zusammen und sah in meine Richtung, dann lächelte er: „Luuk, du schon hier?!“ Hä? Nein, ich kam mir jetzt nicht verarscht vor. Absolut nicht! „Ich saß schon die ganze Zeit hier“, murrte ich, als ich näher kam, „Du hast mich ja ignoriert.“ „Uh… sorry“, er sah peinlich berührt zu Boden, „Ich hatte dich gar nicht gesehen. Tut mir Leid…“ Ich seufzte und ließ mich neben ihm in den Sand sinken: „Schon okay. Kann passieren. Manchmal sieht man den Baum im Wald nicht.“ Er hatte mich nicht gesehen? Bitte? War ich so klein? Na gut, aber so wirklich böse konnte ich ihm gar nicht sein. Nicht wenn es ihm offensichtlich peinlich war und er so süß zu Boden sah. „Ja, das ist echt dumm.“, er lächelte, dann fuhr er mit seinen Fingern über meinen Arm, letztendlich ließ er sie an meiner Hand liegen und umschloss sie. Zufrieden lächelte ich. Seinen Körper lehnte er dann leicht gegen meinen: „Ich will ja nicht kitschig sein oder so…“ „Aber?“, ich sah gespannt zu meinem Kleinen, was wohl jetzt kam? Er kicherte ein wenig: „Du hast mir schon ein wenig gefehlt…“ Jetzt konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Och wie süß. „Nur ein wenig?“, meinte ich dann gespielt enttäuscht. Janis lachte: „Nein, ganz doll!“ „Das wollte ich hören“, ich lächelte ihn zufrieden an. Er richtete sich auf und drehte sich nun ganz zu mir. Dann packte er seine Hände auf meine Schulter und drückte mich in den Sand. „Wha!“, so schnell konnte ich gar nicht gucken, wie ich lag. Dann setzte er sich frech auf meinen Bauch, um sich dann zu mir runter zu beugen: „Und ich? Hab ich dir gefehlt?“ Wie konnte er nur so etwas fragen?! Ich grinste ihn belustigt an: „Ein wenig…“ „Nur?“, auch er konnte nur leicht grinsen. „Ein wenig mehr?“ „Nur?“ „Hehe, was willst du denn hören?“, auffordernd blickte ich ihn an. „Hmmm“, er grübelte, „Das du die Nacht nicht schlafen konntest vor Sehnsucht…“ „Hmm“, ich hob meinen Kopf ein wenig an und stupste mit meiner Nase gegen seine, „Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Ständig habe ich auf’s Handy geschaut, ob du geschrieben hast. Ständig musste ich mir einen runterholen, weil du mich so geil machst…“ Jetzt lief er knallrot an, hustete leicht: „Sicher. Noch was?“ „Wirklich!“, ich ließ meine Hände auf seinen Arsch fallen und knetete diesen ein wenig, „Joa, das passt schon…“ „Idiot!“, es war ihm offensichtlich peinlich, denn packte er meine Hände und drückte sie neben meinen Schultern in den Sand. „Hey!“, protestierte ich, musste dann aber lachen. „Ich meins ernst…“, Janis kam meinem Gesicht näher, seine Nase berührte zaghaft meine, „Ich mag dich wirklich und du hast mir wirklich gefehlt.“ Seine Augen wichen meinen aus und waren fast geschlossen und diese Worte ließen mein Herz höher schlagen. „Janis…“, brachte ich zitternd über die Lippen, „Ich meine es auch ernst…“ Wann war ich schon einmal so aufgeregt gewesen? Seine Hände ließen meine frei, stattdessen legte er seine Arme neben meinen Kopf. Ich spürte seinen ganzen Oberkörper schwer auf mir liegen. Ein atemberaubendes Gefühl. Zaghaft legte ich nun meine Arme um ihn und er gewehrte es. Gott, er ist ein Kerl, aber es fühlte sich so geil an! Und wie er mich gerade so gedankenverloren ansah… es raubte mir sämtlichen Verstand und ich konnte nicht mehr anders, als einen zaghaften Kuss auf seine Lippen zu setzen. Janis zuckte am ganzen Körper zusammen und wich leicht zurück, doch im nächsten Moment schnappte er nach meinen Lippen, um einen leidenschaftlichen Kuss zu entfachen. Ich wusste gar nicht mehr, wo mir der Kopf stand. Es fühlte sich überwältigend an. Ich presste ihn enger an mich. Seine Zunge strich über meine Lippen, was mich nur noch mehr um den Verstand brachte. „Janis…“, hauchte ich. Er öffnete die Augen leicht: „Ja?“ „Nichts…“, ich lächelte und schnappte wieder nach seinen Lippen. Er machte süchtig… Wie konnte man sich nur so toll anfühlen? Und wann hatte ich das letzte Mal jemanden so begehrt? Hatte ich überhaupt schon einmal so gefühlt? „Luke…“, nun war er es, der mit zitternder Stimme unterbrach, „Es… du… es fühlt sich so gut an, du fühlst dich gut an. Aber…“ Er zögerte und biss sich leicht auf die Unterlippe. Fragend sah ich ihn an. Mein Herz blieb schon im Schockzustand stehen: „W-Was?“ „Du bist ein Kerl…“, nuschelte er kaum hörbar. „Und?“, ja, das musste gerade ich fragen. Ich kam ja selbst kaum über den Schock hinweg, dass ich mich scheinbar Hals über Kopf in ihn … verliebt hatte. Konnte man es so sagen? Also, liebte ich ihn wirklich? Ich mein, wir kannten uns kaum. Er zuckte mit den Schultern und seufzte: „Eigentlich ist es nicht wichtig, was du bist…“ „Schön“, zufrieden haschte ich kurz nach seinen Lippen, dann löste ich mich schmunzelnd wieder von seinen Lippen, „Aber beim Thema Sex müssen wir noch diskutieren…“ Jetzt lief er knallrot an, und stammelte fast schon beleidigt meinen Namen. Grinsend zog ich ihn wieder nah zu mir: „War nur Spaß. Vorerst.“ „Luke…!“, zuerst klang er noch ein wenig beleidigt, dann grinste er jedoch auch, „Ach, du bist doch dumm, eh!“ „Gern“, schmunzelte ich, dann drückte ich jedoch wieder meine Lippen auf seine. Er machte einfach süchtig! Das erklärte auch die Entzugserscheinungen, wenn ich ihn mal nicht sah. So schnell hatte noch nie jemand mein Herz erobert. Gut, außer meiner Mam. In die hatte ich mich wohl auch, als sie mich das erste Mal ansah, verliebt. Ich wusste es nicht so genau, aber ich nahm es an. Dennoch, Janis war anders. Bei ihm fühlte ich, was ich bei keinem anderen Menschen fühlte. Inzwischen lieferten sich unsere Zungen einen kleinen Machtkampf. Gott, ich könnte ihn fressen! Er war so heiß! Er küsste so gut! Kurz und knapp: Er machte mich wahnsinnig! Und Janis schien ähnlich zu denken. Es wurde schnell, verlangend, ja, fast schon heftig. Man konnte annehmen, wir wollten uns gerade wirklich verschlingen. „Wa-Warte!“, ich löste den Kuss und atmete schwer. Meine Nase reichte nicht. „Alles okay…?“, er sah mich an, als wäre nichts. „Du machst mich fertig…“ „Sorry“, er schaute peinlich berührt weg, „Ich wollte nicht so stürmisch sein…, aber irgendwie hätte ich dich am liebsten fressen wollen…“ „Hör auf, so was Süßes zu sagen…“, murrte ich, hob dann aber wieder meinen Kopf um seinen Lippen nah zu sein, „Sonst kann ich auch nicht anders, als dich zu fressen…“ „Hilfe, böser Wolf, ich habe Angst“, kicherte Janis ein wenig. Ich setzte ein Bösewichtlachen auf: „Jaaa, die solltest du haben!“ Dennoch schmiss ich Janis nur sanft von mir runter, um dann auf ihn zu krabbeln: „Na, wie ist das Leben als Opfer?“ „Bei so einem verführerischen Täter ganz angenehm…“, lächelte er. Seine Hände fuhren meinen Körper entlang und landeten dann an meinem Hals, wo er mich zu sich runter zog und sich meine Lippen holte. Ohja… bei so einem Opfer war man gern Täter… Es war einfach wundervoll mit ihm, auch wenn meine Klamotten vom vielen Rumwelzen voller Sand waren, und dieser sich echt unangenehm am Arsch und Schritt anfühlte, aber was sollte es. Ich hatte Janis. Da wäre es mir sogar egal, wenn mir ein Krebs in mein besten Stück zwickt… obwohl, gut, dass wäre mir dann vielleicht nicht ganz so egal. Inzwischen lag Janis wieder oben –der Kleine hatte mehr Kraft, als nach was es aussah- und küsste ausgiebig meinen Hals. „Hrmm“, meine Finger strichen durch die Haare, „Janis…“ „Hm?“, er küsste sich wieder hoch und küsste sich an meinem Kinn entlang, ehe er inne hielt, „Alles okay?“ Ich nickte: „Du machst mich nur grad ziemlich scharf…“ Janis schluckte, dann küsste er wieder meine Lippen. War das wirklich der Janis von vor ein paar Tagen??? Die Frage sprach ich auch aus. Er hielt inne, dann seufzte er: „Wenn ich Menschen kennen gelernt hab, und ich sie mag, werde ich sehr kuschelbedürftig…“ „Aber doch hoffentlich nicht bei jedem…“, ich meinte, ich wollte ja schon etwas Besonderes für ihn sein. „Nein“, er schüttelte den Kopf, „Irgendwie nur bei dir“ Ich musste grinsen. Gott, er war so süß. Ich drückte ihn eng an mich und knuddelte ihn. Was sollte man bei dem auch noch anderes machen? Er war nun mal einfach zum knuddeln! „Luuke!“, quiekte er erschrocken. Ich ließ wieder ein wenig lockerer und grinste ihn breit an: „Was wohl dein werter Bruder dazu sagt?“ „Ich werde es wohl so hinnehmen müssen…“, nuschelte auf einmal eine tiefe Männerstimme, die eindeutig Mo gehörte. Erschrocken sah ich hinter uns. Dort stand Mo mit seiner Angebeteten. „Mo?“, auch Janis schien sichtlich überrascht, „Was machst du hier?“ „Eigentlich einen Strandspaziergang mit meiner Hübschen…“, er seufzte schwer, „Nur dann haben wir euch von weiten gesehen und beschlossen, euch ein wenig zu beobachten….“ Janis lief rot an: „Mo!“ „Befriedigt euch das irgendwie, oder?“, skeptisch sah ich zu den zwei. „Nein“, meinte nun das Weib und lächelte, „Aber ihr zwei seid einfach so süß! Und Mo wollte sicher gehen, dass du es mit Janis wirklich ernst meinst.“ „Ich mein es ernst mit ihm!“, gab ich trotzig von mir. Hätte ich diesen scheiß Ruf nicht, würde man mir sofort glauben… aber so…! Mo seufzte: „Scheinbar schon…“ „Na nicht nur scheinbar! Ist so!“, maulte ich. Janis hingegen hauchte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen: „Lass ihn doch. Ich weiß, dass es so ist und das reicht…“ Ich lächelte, küsste ihn auch nochmals kurz: „Schön…“ „Na da…“, seufzte Mo, „Und Janis, eigentlich sollte ich dich abholen. Unsere Eltern erwarten uns um 20Uhr zu Hause…“ „Schade“, Janis quälte sich mühsam von mir runter, „Wie spät ist es?“ Schweren Herzens richtete ich mich nun auch auf. Ich hätte mit Janis ewig hier liegen können…. Aber nein, wer funkte wieder einmal dazwischen? Richtig, Mo! „Halb acht“, meinte Mo, dann wandte er sich zu seiner Freundin, „Schatz? Sagen wir uns hier schon mal Bye?“ Sie nickte: „Ja, war wieder schön mit dir.“ Dann beugte sie sich zu Mo hoch, immerhin war er etwas über einen Kopf größer als sie, und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Als ich sie sehnsüchtig betrachtete, und mir wünschte, dass Janis das bei mir tun würde, spürte ich, wie seine Hand meine suchte: „Luke?“ Er sah mich mit Dackelblick an: „Wann treffen wir uns wieder?“ „Sobald wie möglich!“, meinte ich und beugte mich leicht zu ihm runter, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken, „Wir schreiben, okay?“ Er nickte, dann zog er mich näher zu sich und küsste mich inniger. Hmmm, davon könnte ich nie genug bekommen! „Janis?“, hörte ich Mo fragen, „Gehen wir?“ BOAH! MO!!! Und dann passierte, was passieren musste. Janis löste sich von mir, um zu seinen Bruder zu gehen. Ich hätte heulen können!!! Die beiden verschwanden irgendwann Richtung Straße. Das Mädchen sah mich nun lächelnd an: „Du und Janis… echt süß.“ „Wie heißt du eigentlich?“, meinte ich darauf. „Fine“, sie hatte immer so ein ruhiges, aber irgendwie sehr reifes Lächeln auf den Lippen. Kein bisschen kindlich, allgemein wirkte sie sehr reif. Das war wohl der Grund, weshalb ich solche Mädchen unter nicht vorhandenen Alkoholeinfluss nicht ansprechen würde. Ich mochte keine reifen Frauen. Die waren mir zu klug. Früher brauchte ich kleine, dumme Kiddies, mit denen man alles machen konnte. Aber jetzt hatte ich ja Janis. Damit wollte ich aber nicht sagen, dass Janis ein kleines, dummes Kiddie war. Er war halt einfach Janis. Unbeschreiblich. Ich nickte und antwortete auf ihre Frage: „Süß vielleicht, aber auch komisch…“ „Ja, gerade du. Wie das wohl die ganzen Mädchen aufnehmen werden?“, sie drehte sich um und sah aufs Meer, ihre Haare wehten im Wind. „Mir egal“, meinte ich entschlossen und drehte mich ebenfalls zum Meer um, „Ich habe Janis. Mehr will ich nicht.“ „Das du damit so klar kommst…“, meinte sie dann erstaunt, aber irgendwie traurig. Irritiert sah ich zu ihr: „Na so schlimm ist Homosexualität nun auch nicht!“ „Das mein ich doch auch gar nicht!“, auch sie sah zu mir, „Ich meine, dass Janis-“ Doch dann brach sie ab und sah fragend zu mir, dann murmelte sie etwas vor sich hin –hörte sich an wie “Du weißt das gar nicht…“-, aber dann setzte sie ihr übliches Lächeln auf: „Ach, vergiss es! Nicht so wichtig.“ „Nein, sag!“, nicht so wichtig? Irgendwas wusste ich über Janis nicht und das sollte nicht so wichtig sein? Hallo? Er war jetzt immerhin … mein Freund, oder so ähnlich! Da konnte gar nichts unwichtig sein. Ich wöllte sogar wissen, welches Paar Socken sein Lieblingspaar war. „Nein, ist vollkommen nichtig“, sie lächelte mich aufmunternd an. Ich seufzte und raufte mir durch die Haare: „Meinst du, dass Janis früher oft gemobbt und ausgenutzt wurde? So was hatte mir Mo schon mal erzählt.“ Daraufhin nickte sie begeistert: „Genau das! Du weißt es ja doch! Ich dachte schon…“ Jetzt lachte sie ein wenig. Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. Glaubhaft war anders… Doch ich beschloss, es gut sein zu lassen. Ich konnte ja Janis auch noch direkt fragen, ob er mir etwas verschwieg. Und Weiber schwiegen, wenn es darauf ankam, wirklich bis ins Grab. Und solche wie Fine erst recht. „Und hey, deswegen ist Mo auch so“, sie sah mich aufmunternd an, „Er meint es nur gut. Er will nicht, dass Janis schon wieder so etwas passiert. Du musst ihn da bitte verstehen…“ „Dann soll er verstehen, dass ich es ernst mit ihm meine!“, murrte ich. „Ich glaube…“, Fine lächelte wieder und sah aufs Meer, „Nach eurem gegenseitigen Auffressen, scheint er es zu glauben. Zumal auch Janis total anders drauf ist, seit er dich kennt. Im Positiven.“ Seufzend lächelte ich: „Hoffen wir es.“ Sie nickte: „Ich geh dann auch mal heim. Bis die Tage, Luke!“ „Ja, tschüss“, ich blieb noch ein wenig am Strand und sah aufs Meer hinaus. Wie konnten mich ein paar Tage nur so verändern? Wie konnte mich ein einzelner Junge nur so verändern? Das musste doch dann wohl Liebe sein, oder? Oder gar Liebe auf dem ersten Blick… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)